Was ist passiert mit mir? Morgentief, Unruhe, Angst

[Michelle1234]

Hi ich habe dieses Forum erst gestern entdeckt und wollte einfach mal meine Geschichte mitteilen...mich vielleicht mit anderen dazu austauschen und einfach mal Meinungen dazu hören, die nicht von Menschen aus meinem engen Umfeld kommen.

Seit über einem Jahr ist es so, dass ich abwechselnd immer mal wieder Phasen von Hoch und Tiefs habe. Am Anfang war es noch so, dass die Tiefs nur 1 max. 2 Wochen anhielten und die Hochs dafür 2-3Monate. Mittlerweile kommen die Tiefs aber immer häfiger, sind langanhaltender und intensiver.

In diesen Phasen verspüre ich die ganze Zeit über eine innere Unruhe und kann einfach nicht aufhören mir über alles mögliche, meist negative Gedanken zu machen, was mich dann nur noch mehr runterzieht. Ich schlafe sehr schlecht und wache sehr früh auf. Es ist morgens irgendwie so, dass ich in eine Art Loch falle und es dort besonders schlimm ist, während es zum Abend hin wieder besser wird. Den ganzen Tag über hab ich eigentlich keinen Appetit und zwinge mich mehr oder weniger zum essen aber meistens hab ich dann dabei auch ein Übelkeitsgefühl.
Und wenn ich dann versuche mich abzulenken, dann habe ich irgendwie auf nichts mehr Lust...alles was mir sonst viel Erholung und Spaß bietet erscheint für mich unattraktiv und langweilig. Es ist als würde ich alles nur gedämpft oder abgestumpft spüren. Dadurch, dass ich dann nie wirklich gefesselt bin von einer Tätigkeit gerate ich schnell wieder ins grübeln und fühle mich noch schlechter.

Ich weiß nicht, ob ich schon depressiv bin oder nicht aber auf jeden Fall habe ich Angst vor den Auswirkungen die meine Gefühle auf mein Leben haben. Wenn ich morgens aufstehe, dann habe ich immer nur die Hoffnung dass der Tag schnell vorbeigeht, damit ich wieder schlafen kann und zmd ein bisschen Ruhe finde.
Vielleicht kennt einer von euch ja diese Symptome oder hat sie selbst durchlebt und hat ein paar Ratschläge was ich am besten machen kann. Vielen Dank fürs Zuhören/lesen schonmal. LG Michelle

[Wunschfee]

Hallo Michelle,

ich kann gut verstehen, wie du dich fühlst.
Bei mir ist es so, dass ich schlecht schlafe, morgens schon kaum Energie habe, und dann kreisen negative Gedanken. Ich fühle mich einsam, kann mich aber auch nicht ablenken. Das wird im Laufe des Tages so schlimm, dass ich das Gefühl habe, ich kann es kaum aushalten. Spät abends lässt es nach. Ich hoffe dann immer, dass der nächste Tag besser wird, was leider nicht so ist. Ich fühle mich nur wohl, wenn ich mit Menschen zusammen bin, die mir sehr nahestehen, was durch unsere Lebensumstände nicht oft möglich ist. Das belastet mich sehr.

Ich kann dir keinen Rat geben, aber ich denke, dass es gut ist, dass wir dieses Forum gefunden und uns angemeldet haben. Es tut gut, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Ich sende dir ganz liebe Grüße

[Rainer62]

Hallo Michelle,

Das meiste was Du bschreibst kenne ich schon lange in mehr oder weniger starker Ausprägung.
Das hört sich schon nach Depression an. Da würde ich auf jeden Fall den Hausarzt / Facharzt kontaktieren.

Gruß

Rainer

[drbones]

Nun für mich hört sich das aus einer Mischung aus bipolaren Störung und Depression an. Bin kein Arzt, aber aus Erfahrung und Angehörigen, kommt da sehr viel Ähnlichkeiten auf.

Zu den tiefphasen kommt mir sehr bekannt vor. Habe das selber auch. Bei mir ist es schon chronisch geworden. Jedenfalls diagnostiziert.

Es ist wie schon erwähnt, wichtig für sich zu sorgen. Warte nicht zu lange damit. Der erste Ansprechpartner wäre in diesem Fall der Hausarzt. Der wird dir dann zu einen Spezialisten schicken, Psychiater/ Neurologe, und vllt mit dein Arzt mal ein Gespräch suchen wegen Psychotherapie.

[Nachtmensch]

Nun für mich hört sich das aus einer Mischung aus bipolaren Störung und Depression an. Bin kein Arzt, aber aus Erfahrung und Angehörigen, kommt da sehr viel Ähnlichkeiten auf.

Zu den tiefphasen kommt mir sehr bekannt vor. Habe das selber auch. Bei mir ist es schon chronisch geworden. Jedenfalls diagnostiziert.

Es ist wie schon erwähnt, wichtig für sich zu sorgen. Warte nicht zu lange damit. Der erste Ansprechpartner wäre in diesem Fall der Hausarzt. Der wird dir dann zu einen Spezialisten schicken, Psychiater/ Neurologe, und vllt mit dein Arzt mal ein Gespräch suchen wegen Psychotherapie.

Hi,

also wie man aus dem ersten Beitrag eine bipolare Störung herauslesen kann, ist mir schleierhaft. Da wird jedenfalls nichts von einer manischen Phase geschrieben.

Ob eine Depression zutreffend ist, sollte zunächst mal ein Facharzt herausfinden und ggf. diagnostizieren. Mutmaßungen helfen ja jetzt auch nicht unbedingt.

VG Nachtmensch

[Nico Niedermeier]

N ja...so ganz abwegig findet auch die Moderation die Idee einer bipolaren Störung nicht, von da her können wir das "schleierhaft" auch nicht ganz verstehen...alle ein wenig vorsichtiger im bewerten?
Beste Grüße
Die Moderation

[Nachtmensch]

Hallo Herr Niedermeier,

das schleierhaft mag unglücklich ausgedrückt sein und bezieht sich einfach darauf, dass ich den eingangs gelesenen Text vielleicht anders verstehe. Wenn ich als diagnostizierter Depressiver ein Hoch empfinde, gleicht dies wohl bei gesunden Menschen eher dem normalen Zustand ihres Daseins. Bei einer bipolaren Störung sind die manischen Phasen doch schon etwas, dass man als übermütig oder extrem bezeichnen kann. Davon lese ich in dem Anfangstext jedoch nichts. Aber ich habe wohl nicht richtig gelesen. Ein Profi erkennt da sicher mehr. Vielleicht bin ich wohl zu lange an Depression erkrankt um die Formulierung „Hoch“ anders zu verstehen, oder ich bin bipolar und noch keine meiner BehandlerInnen hat dies bemerkt.

VG Nachtmensch

Ps. Ich habe Menschen die an einer bipolaren Störung leiden, während meinen Klinikaufenthalten kennengelernt und auch mit deren Angehörigen reden können. Also ein wenig Wissen über die manischen Phasen ist mir gegeben.

[Michelle1234]

Hallo,

also erstmal danke für die vielen Ratschläge und netten Worte von euch. Tatsächlich würde ich meine "Hochs" nicht wirklich als übermütige oder sehr besonders fröhliche Phasen beschreiben. Während dieser Zeit fühle ich mich einfach normal. Ich bin mal glücklich, mal traurig immer alles in einem normalen Rahmen. Im Vergleich zu den Zeiten, in denen ich mich dauerhaft schlecht fühle fühlen sich die "Hochphasen" einfach nur sehr viel besser und normaler an, deswegen die Bezeichnung "Hoch".
Auf jeden Fall hab ich mir den Rat zunächst einmal mit meinem Hausarzt zu sprechen zu Herzen genommen und hab tatsächlich noch kurzfristig für heute einen Termin bekommen. Nach dem Gespräch hat auch meine Hausärztin mir gesagt, dass sie denkt ich leide an Depressionen. Einerseits ein bisschen befreiend es auch von jemand anderen bestätigt zu bekommen, andererseits aber auch ernüchternd. Sie hat mir auch zu einer Psychotherapie geraten jedoch sind die Plätze da natürlich rar gesät und falls jemand von euch ein paar Tipps kennt um einen Platz zu bekommen oder generell einfach weiß wie lange man darauf durchschnittlich warten muss bin ich für alle antworten offen.
Euch noch einen schönen Abend und liebe Grüße
Michelle

[Nachtmensch]

Hallo Michelle,

deine Krankenkasse könnte Dir eine Liste mit TherapeutInnen zukommen lassen. Ich persönlich wurde mehrmals auf http://www.therapie.de" onclick="window.open(this.href);return false; fündig, allerdings dürften momentan Wartezeiten für eine Therapie wohl 3 Monate und mehr betragen. Erstgespräche sollten aber auch Zeitnah zu bekommen sein. Solltest Du jemanden gefunden haben, gibt es erstmal bis zu 5 probatorische Sitzungen. Das dient dem kennenlernen und ob die Chemie passt. Danach kann dann eine Therapie beantragt werden. Je nach dem, kann eine Kurzzeit oder ggf. Eine Langzeit Therapie beantragt werden. Dies übernimmt die TherapeuIn.

VG Nachtmensch