Mein Kind DU hast mich so geknickt

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EB
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Mein Kind DU hast mich so geknickt

Beitrag von EB »

Für meine Tochter Steffi B.


In meinem Bauch da wächst ein Kind.
Bald merke ich, das da was nicht stimmt.
Die Ärzte sagen, ich soll dich nicht haben.
Doch sollen sie alle klagen.
Ich will dich aber haben.

Doch dann der große Schreck,
alle schauen von DIR weg.
Dein Mündchen, deine Lippen die sind offen
Und nun beginnt eine schwere Zeit
Mit Bangen und mit Hoffen.

Ich habe Angst um DICH,
wenn DU in die Klinik musst.
Dein Weinen bricht mir mein Herz,
ich teile mit DIR jeden Schmerz.
Immer bin ich bei DIR,
immer kannst du rechnen mit mir.

Doch dann der große Schnitt,
DU willst nicht mit,
als Vater und Mutter sich trennen,
willst DU mich plötzlich nicht mehr kennen.

DU trachtest nach meinem Leben
und klagst gegen mich,
ich soll DIR nur noch Unterhalt geben.
Du willst mich auch nicht mehr sehen
Und ich kann DICH nicht verstehen.

Was geht da vor?
Du willst weder deine Schwester, noch mich.
Dein Hass und deine Wut,
Schnüren mein Herz und meine Seele.

Mein Mutterherz hast DU gebrochen.
Der Schmerz sitzt tief bei mir.
Ich hab ein Kind verloren.
Meine Tränen hast DU nie gesehen.


Du warst nicht mehr klein.
Hast mir Morddrohungen und
Anwaltsbriefe geschickt.
Mein Kind Du hast mich so geknickt.

Ich werde DICH nie verstehen????
Niemals.

Es tut so weh.
270792
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Re: Mein Kind DU hast mich so geknickt

Beitrag von 270792 »

Liebe Gewitter,

ich kann dich so gut verstehen! Du hast dich um deine Tochter gekümmert, ihr immer zur Seite gestanden und mitgelitten, weil sie wegen der Spaltbildung mehrere Operationen über sich ergehen lassen musste. Ich kenne das ein bißchen aus den Erzählungen meiner Schwester, die auch ein solches Kind hat. Alleine die Ernährung eines Kindes mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte in den ersten Monaten ist so unglaublich schwierig.

Mein Sohn ist körperlich völlig gesund. Wir bemerkten erst ab etwa dem zweiten Geburtstag, das irgend etwas nicht stimmt. Bis dahin hatte er sich völig unauffällig entwickelt, mal abgesehen davon, dass er erst mit 2 zu sprechen anfing. Der Kinderarzt vertröstete uns, das sei eben bei manchen Kindern so.

Sieben Jahre später, nach endlosen Arztbesuchen, zwei Ohrenoperationen, einer Reha-Kur,vielen Therapien usw. erfuhren wir, dass er Autist ist. Er kann sprechen, deshalb glaubte uns die ganzen Jahre niemand, dass er diese Behinderung hat, obwohl viele Verhaltensweisen absolut eindeutig darauf hinwiesen.
Noch lebt er bei uns zu Hause, aber wahrscheinlich nicht mehr lange.

Auch mir und meinem Mann hat er schon mehrfach gedroht, uns umzubringen. Mir gegenüber ist er schon einige Male handgreiflich geworden. In der Schule hat er zwei Schüler bei seinen Wutausbrüchen verletzt. Dann droht er wieder damit, sich selber umzubringen, wenn ich nicht alles so mache, wie er das will.
Er ist letzte Woche 12 geworden, aber mit 1,71 m und 60 kg für mich körperlich nicht mehr handhabbar.Dafür hat er aber die lebenspraktischen Fähigkeiten eines Kleinkindes.
Harmlos ist fast, dass er immer wieder sagt, dass wir, seine Eltern, ihm nichts bedeuten.Es tut trotzdem sehr weh.
Durch meinen Beruf als Erzieherin sehe ich immer wieder, wie schön es sein kann, ein Kind zu haben, und das ist für mich kaum noch zu ertragen.

Wir haben uns vor kurzem dafür entschieden,unseren Sohn in professionelle Betreuung zu geben. Einerseits bin ich froh, dass ich diese Last nicht mehr lange tragen muss, andererseits wird er mir trotzdem fehlen, er war ein absolutes Wunschkind. Ich werde ewig ein schlechtes Gewissen haben, dass ich ihn weggebe.

Ich kann dir leider keinen Rat geben, wie du mit dem Verhalten deiner Tochter fertig werden kannst, ich bin in meinem Fall selber ratlos. Vieleicht kann dir eine Psychotherapie helfen, wenn du die nicht ohnehin schon machst.

Ich umarme dich mal ganz fest und wünsche dir sehr, das du daran nicht zerbrichst. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das verdammt schwer ist.

Mitfühlende Grüße

Annette
Nichts im Leben ist hoffnungslos traurig; selbst eine Träne, die die Wange hinabrollt, kitzelt.
EB
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Re: Mein Kind DU hast mich so geknickt

Beitrag von EB »

Liebe Annette,

vielen Dank für die Zeilen. Vorallem für das Verständnis. Darüber habe ich mich gefreut, denn ich weiß, dass mir in meinem Schmerz niemand helfen kann. Aber auch Du hast es nicht einfach.

Ich habe den Verlust und den Ärger mit meiner Tochter trotz Psychotherapie, Reha und Berentung bis heute nicht verkraftet.

Nun sitze ich zu Hause ohne Arbeit(verdiene ich etwas zur Rente, erhält es meine Tochter,) bin einsam mit meinen Sorgen,Anwaltbriefen, Ängsten und großer Traurigkeit. Dadurch hat sich auch der Freundes-und Verwandtenkreis entfernt. Ich habe meine andere Tochter bei mir(25 Jahre,sie leidet auch unter der Vergangenheit).Die steht auch voll zu mir und macht mir Freude.

Ich frage mich oft, nach dem WARUM? Ich war immer eine gute Mutter und alleinige Bezugsperson zu meinen Kindern, da der Vater zur See gefahren ist und wenn er da war, seine eigenen Wege ging und gemeinsame Konten geleert.

Durch die Trennung habe ich ein Kind vollkommen verloren, alles Hab und Gut aus der Wohnung. (Meine große hatte damals nicht einmal Schulsachen) Habe ich eine heile Welt zerstört, nur weil ich die Kapriolen meines EX nicht mehr ertragen konnte? Ich habe es doch für meine Kinder gemacht.
270792
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Re: Mein Kind DU hast mich so geknickt

Beitrag von 270792 »

Liebe Gewitter!

>Ich habe den Verlust und den Ärger mit meiner Tochter trotz Psychotherapie, Reha und Berentung bis heute nicht verkraftet.

Schöner Mist! Da weiß ich ja was noch auf mich alles zukommt.


>Nun sitze ich zu Hause ohne Arbeit(verdiene ich etwas zur Rente, erhält es meine Tochter,) bin einsam mit meinen Sorgen,Anwaltbriefen, Ängsten und großer Traurigkeit. Dadurch hat sich auch der Freundes-und Verwandtenkreis entfernt.

Noch habe ich Arbeit, aber das hat sich jetzt wohl auch erledigt, weil ich morgen in eine psychiatrische Klinik gehen werde und mit der Kündigung rechne, ich bin noch in der Probezeit. Die Arbeit war das, woran ich mich reglerecht festgeklammert habe, dort habe ich mich sehr wohl gefühlt und viel Anerkennung bekommen, nachdem ich bei meiner vorherigen Arbeitsstelle von zwei Kolleginen gnadenlos gemobbt wurde.Das ist auch noch so ein Punkt, der mich frustriert. Meine Ausbildung als Grundschullehrerin in Thüringen noch vor der Wende wurde hier nicht anerkannt, und für die Kolleginnen war ich bloß die kleine dumme Lehrerin aus dem Osten, die von nichts eine Ahnung hat.Das ist an meiner jetzigen Arbeit ganz anders, aber es wäre ja zu schön gewesen, wenn es was auf Dauer gewesen wäre....die Stelle war unbefristet.Die vorherige Arbeitsstelle hatte ich hauptsächlich wegen meines sohnes aufgegeben, weil er im Hort überhaupt nicht zurecht kam.

Wir habe keinerlei Freundeskreis und die Verwandten halten sich auch sehr zurück. Die meisten Bekannten haben sich nie wieder gemeldet, wenn sie das erste Mal einen Ausraster meines Sohnes miterlebten und ich bin auch nicht der Mensch, der dann immer wieder Kontakt aufnimmt, weil ich mich niemanden aufdrängen möchte.


>Ich habe meine andere Tochter bei mir(25 Jahre,sie leidet auch unter der Vergangenheit).Die steht auch voll zu mir und macht mir Freude.

Wenigstens diesen Trost hast du.Ich wollte immer ein zweites Kind, aber mein Mann weigerte sich, er habe genug Belastung mit unserem Sohn und mir. Wenigstens ist er noch nicht abgehauen und unterstützt mich, so gut er kann, aber inzwischen denke ich darüber nach, mich von ihm zu trennen, weil ich seine abweisende und schweigsame Art nicht mehr ertragen kann.


>Ich frage mich oft, nach dem WARUM? Ich war immer eine gute Mutter und alleinige Bezugsperson zu meinen Kindern, da der Vater zur See gefahren ist und wenn er da war, seine eigenen Wege ging und gemeinsame Konten geleert.
>Durch die Trennung habe ich ein Kind vollkommen verloren, alles Hab und Gut aus der Wohnung. (Meine große hatte damals nicht einmal Schulsachen)

Das ist sehr schlimm, ich kann dir leider kaum Trost geben.


>Habe ich eine heile Welt zerstört, nur weil ich die Kapriolen meines EX nicht mehr ertragen konnte? Ich habe es doch für meine Kinder gemacht.

Mach dir deswegen keine Vorwürfe. Eine Partnerschaft nur deswegen aufrecht zu erhalten, damit die Kinder eine heile Welt haben, ist nicht richtig. Kinder sind sehr feinfühlig und merken genau, das etwas nicht stimmt.

Ich gebe mir die Schuld an der Behinderung meines Sohnes, weil ich im 4 Schwangerschaftsmonat eine Bauchoperation unter Vollnarkose hatte. Außerdem habe ich mich in der 2. Schwangerschaftswoche röntgen lassen, obwohl ich nicht ausschließen konnte, schwanger zu sein. Mein damaliger Arbeitgeber hat diese Untersuchung angeordnet, die Alternative wäre die Kündigung gewesen.
Mein Verstand sagt mir, dass diese Gedanken völlig idiotisch sind, aber sie drängen sich immer wieder auf.
Außerdem wollte ich unbedingt heiraten und ein Kind haben, um es meinem Vater zu beweisen, dass ich nicht das sitzengebliebene Mauerblümchen bin, als das er mich immer bezeichnet hat,nicht wörtlich, aber sinngemäß.Und jetzt habe ich die Qittung dafür, ein schwerbehindertes Kind, das mich meistens ignoriert und einen Mann der das gleiche tut.

Und meine Sohn merkt ganz genau, dass es mir schlecht geht und sagt immer wieder, dass es seine Schuld wäre und deswegen mache wiederum ich mir Vorwürfe.

Aber irgendwie geht es immer weiter.

Liebe Grüße

Annette
Nichts im Leben ist hoffnungslos traurig; selbst eine Träne, die die Wange hinabrollt, kitzelt.
Acedia
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Re: Mein Kind DU hast mich so geknickt

Beitrag von Acedia »

Hallo Gewitter,

"... ich habe es doch für meine Kinder gemacht." Das ist ein verteufelt gemeiner Satz in den Ohren eines Kindes. Und passt zu ähnlich gelagerten Aussagen wie: "Das habe ich doch nur für dich getan!"

Man kann sich die Liebe seines Kindes nicht "verdienen" genauso wenig wie man sie sich "erkaufen" kann. Alles was du für dein Kind getan hast, als es klein, krank und hilflos war, war deine Pflicht. Dafür muss dir das Kind nicht dankbar sein.

Es ist nicht gut, wenn man sein Kind mit Schuldgefühlen belastet und genau das passiert, wenn man ihm vorhält, dass man alles nur für es getan hat und dass man auf alles verzichtet hat, "nur" damit es dem Kind gut geht. Das mag ja alles so stimmen, aber du hast deine Entscheidungen alleine getroffen, du hast dein Kind nicht gefragt, ob es das so und so überhaupt will und das geht ja auch gar nicht. Wenn man ein Kind in die Welt setzt, ist man auch für sein Leben verantwortlich, aber man muss sich auch bewusst sein, dass einem dieses Kind nicht gehört im Sinne von Besitzen. Es ist die Pflicht der Eltern es solange zu begleiten, bis es seinen eigenen Weg gehen kann. Und dazu gehört auch, für seine Gesundheit zu sorgen, Angst um es zu haben, bereitwillig auf Dinge zu verzichten usw. Aber das sind für mich Selbstverständlichkeiten. Also MUSS es auch dafür nicht dankbar sein.

Irgendwann muss man es auch loslassen - und zwar in Liebe loslassen.
Letztendlich erfährt man vom erwachsenen Kind, ob man eine gute Mutter war. Das ist meine ganz persönliche Meinung.

Lea
winnie
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Re: Mein Kind DU hast mich so geknickt

Beitrag von winnie »

Liebe Annette,

zwei Dinge sind mir gerade in den Sinn gekommen, die ich doch so einfach mal in den Raum werfen wollte.

1.) Schädigungen, die ein Fötus in den ersten 6-8 Wochen der Schwangerschaft erleidet, führen in aller Regel zu einem Abort. Das heißt, das Röntgen hat mit großer Wahrscheinlichkeit nichts verursacht, sonst wäre das Kind nie geboren worden.

2.) Ich habe mich jetzt nicht bis in die letzte Instanz mit dem Autismus-Phänomen beschäftigt, aber nachdem Du immer wieder beschreibst, wie abweisend und schweigsam Dein Mann ist - könnte das nicht auch ein latenter Autismus sein? Vielleicht ist diese Überlegung völliger Blödsinn, aber soviel ich weiß, ist man bei Autismus ja bis heute nicht dahinter gekommen, wodurch er entsteht (ein Gendefekt wie bei meinem Sohn ist es ja offenbar nicht).

Ich wünsch Dir ganz viel Kraft!

Winnie
270792
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Re: Mein Kind DU hast mich so geknickt

Beitrag von 270792 »

Liebe Winni!

>könnte das nicht auch ein latenter Autismus sein

Darüber habe ich auch schon oft nachgedacht, das mein Mann auch etwas in der Richtung haben könnte. Sein Bruder ist auch so ein Eigenbrödler, zu dem wir so gut wie keinen Kontakt haben.
Mein Mann war früher auch anders, ich konnte mit ihm über alles sprechen.

Gegen Autismus bei ihm spricht, dass er eigentlich sehr gut mit Menschen umgehen kann, das merke ich aus seinen Erzählungen über seine Arbeit, wo er derjenige ist, der mit dem Mitarbeitern redet und sie tröstet, wenn sie private Probleme haben. Seine eine Kollegin, mit der er enger befreundet ist, bestätigt mir, dass er sehr feinfühlig ist und gut mit Menschen umgehen kann. Und dass spricht nun absolut gegen Autismus. Er tut auch wirlich alles zu Hause für mich, kümmert sich um Kind und Haushalt, nimmt mir Dinge ab, die ich nicht schaffe, ohne sich zu beklagen.

Er war noch nie ein Mensch, der groß seine Gefühle geäußert hat. Das einzige mal in den 15 1/2 Jahren, die ich ihn kenne, habe ich ihn weinen gesehen, als ich kurz vor Ostern 1997 meinen ersten Nervenzudammenbruch hatte.
Da äußerte auch er Suizidgedanken.

Ich habe ihn ja darauf angesprochen, dass es mir sehr weh tut, dass er kaum mit mir redet.
Er begründet es damit, dass ich ihm sowieso nicht zuhören würde, immer nur jammern würde und er sich durch sein Schweigen selber schützen würde.
Er ist mit Sicherheit durch unseren Sohn kaum weniger belastet als ich, aber er tut so, als sei das alles ganz easy und er bräuchte keine therapeutische Unterstützung. Naja, er muss es wissen.

>ein Gendefekt wie bei meinem Sohn ist es ja offenbar nicht.

Doch, Autismus ist laut eines Internetartikels, den eine Ärtzin geschrieben hat, die selbst ein autistisches Kind hat und die Vorsitzende des Autismusregionalverbandes München ist:

*eine angeborene, genetisch bedingte Hirnschädigung, die nicht heilbar ist*

Diesen Artikel hate ich auch dem absolut ahnungslosen Mitarbeiter des Versorgungsamtes mitgeschickt, der meinte, Autismus sei überhaupt nicht schlimm und berechtige keinesfalls einen Schwerbehindertenausweis.

Entschuldige bitte, wenn ich noch mal frage, ich kann mich erinnern, dass mit deinem Sohn irgendwas war, aber es ist mir entfalllen. Ich kann mir zur Zeit nicht mal mehr Dinge merken, die zwei Minuten vorher passiert sind.
Was genau hat dein Sohn ?

>Ich wünsch Dir ganz viel Kraft!

Dankeschön, ich werde mich bemühen, diese wiederzufinden.Jetzt werde ich erst mal eine weile Zeit für mich haben, aber die Gedanken werden wohl doch oft zu Hause sein.


Liebe Grüße

Annette
Nichts im Leben ist hoffnungslos traurig; selbst eine Träne, die die Wange hinabrollt, kitzelt.
JoeKing
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Re: Mein Kind DU hast mich so geknickt

Beitrag von JoeKing »

Hallo Lea,

ich sehe das ähnlich wie Du. Ich kann nicht ausstehen, wenn Eltern von ihren Kindern Dankbarkeit erwarten für Dinge, die selbstverständlich sein sollten.
Das Loslassen ist allerdings sehr schwer, ich weiss selbst, wie das ist. Das braucht viel UInterstützung, einfühlsame Ehrlichkeit und eine neue Perspektive für Danach.

Alles Gute von Joe
JoeKing
Beiträge: 29
Registriert: 12. Jun 2004, 16:45

Re: Mein Kind DU hast mich so geknickt

Beitrag von JoeKing »

Hallo Gewitter,

ich kann Deinen Schmerz und Wut gut verstehen. Du bist enttäuscht und fühlst Dich um eine Hoffnung betrogen. Trotzdem sehe ich es auch aus dem Blickwinkel des kindes. Sie hat sich ihr Leben nicht aussuchen können. Sie hat eine Entscheidung getroffen, die Du nicht verstehen kannst. Ich wünsche mir Kinder, die sich nach Ihrem Herzen entscheiden und danach, was ihnen guttut. VVVVÌch sehe es als echten Erfolg an, wenn Kinder eigene Wege gehen. Ich habe selbst viel zu lange Zeit gebraucht, um meinen Weg zu gehen und für diese Entscheidung selbst die Verantwortung zu übernehmen. Ich werde dann schnell ärgerlich, wenn Eltern von ihren Kindern Dankbarkeit erwarten für Dinge, die selbstverständlich sein sollten.
Das Loslassen ist allerdings sehr schwer, ich weiss ja selbst, wie das ist. Ich wünnsche Dir dabei viel Unterstützung, einfühlsame Ehrlichkeit und eine neue Perspektive für Danach.

Alles Gute von Joe
JoeKing
Beiträge: 29
Registriert: 12. Jun 2004, 16:45

Re: Mein Kind DU hast mich so geknickt

Beitrag von JoeKing »

Hallo Gewitter,

ich kann Deinen Schmerz und Wut gut verstehen. Du bist enttäuscht und fühlst Dich um eine Hoffnung betrogen. Trotzdem sehe ich es auch aus dem Blickwinkel des kindes. Sie hat sich ihr Leben nicht aussuchen können. Sie hat eine Entscheidung getroffen, die Du nicht verstehen kannst. Ich wünsche mir Kinder, die sich nach Ihrem Herzen entscheiden und danach, was ihnen guttut. VVVVÌch sehe es als echten Erfolg an, wenn Kinder eigene Wege gehen. Ich habe selbst viel zu lange Zeit gebraucht, um meinen Weg zu gehen und für diese Entscheidung selbst die Verantwortung zu übernehmen. Ich werde dann schnell ärgerlich, wenn Eltern von ihren Kindern Dankbarkeit erwarten für Dinge, die selbstverständlich sein sollten.
Das Loslassen ist allerdings sehr schwer, ich weiss ja selbst, wie das ist. Ich wünnsche Dir dabei viel Unterstützung, einfühlsame Ehrlichkeit und eine neue Perspektive für Danach.

Alles Gute von Joe
Acedia
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Registriert: 12. Jun 2003, 10:47

Re: Mein Kind DU hast mich so geknickt

Beitrag von Acedia »

Hallo Joe,

Ja, das Loslassen ist ein schwerer Prozess und letztendlich sieht man es an den vielen unglücklichen Jugendlichen, dass es oftmals scheitert und selten gelingt.

Du schreibst:

"Das Loslassen ist allerdings sehr schwer, ich weiss selbst, wie das ist. Das braucht viel Unterstützung, einfühlsame Ehrlichkeit und eine neue Perspektive für Danach."

Du meinst Unterstützung und Perspektive für die Eltern, verstehe ich das richtig so?

Für die Eltern, die ihre Kinder immer nur zur Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse angesehen haben, ist es wirklich sehr schwer und viele fühlen sich irrtümlicherweise noch im hohen Alter von ihren Kindern verraten und verlassen, weil sie niemals wirklich einsichtig sein konnten. Mütter lassen ungern ihren einzigen Sohn los und im Extremfall leidet dieser ein Leben lang unter Schuldgefühlen, "nur" weil er sich gewagt hat, eine "andere" Frau zu heiraten und eine eigene Familie zu gründen. Das findet ja meist auf sehr subtile Weise statt, so dass oftmals eine ehrliche Auseinandersetzung gar nicht möglich ist.

Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, wenn man seine Kinder in Freiheit und Liebe ziehen lässt, bekommt man vieles ganz von selbst geschenkt.
Die Perspektiven, die sich dann für mich auftun, ergeben sich doch eigentlich von selbst. Da muss man seiner Phantasie freien Lauf gewähren und sich auch mal fragen, auf was ich Lust habe und was für Möglichkeiten ich habe, meine Träume zu verwirklichen.

Gruß Lea
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