Tochter hat Depressionen

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Soja_80
Beiträge: 1
Registriert: 25. Okt 2021, 08:11

Tochter hat Depressionen

Beitrag von Soja_80 »

Hallo zusammen, auf der Suche nach Hilfe bin ich bei euch gelandet. Vorne weg, mein Mann und ich sind seid 1996 zusammen, zwei Töchter mit 24 und bald 16. Meine Tochter ( bald 16) hat seid zweieinhalb Jahren die Diagnosen schwere Depressionen, Panikattakten, diverse Angststörungen, Sozialphobie und Esstörungen bekommen. Nach einem angekündigten und fast vollzogenen Suizid wurde sie stationär in eine Akutklinik aufgenommen, danach folgten diverse Therapien, die leider nicht viel gebracht haben. Sie ritzt sich zwar mittlerweile nicht mehr, aber die fängt jetzt mit einer anderen art der selbstverletzung an, sie reißt sich Haare aus, kratzt Wunden immer wieder auf bis sie sich entzünden. Sie hat absolut keine Kontrolle über ihre Gefühle, bekommt richtig aggressive Schübe , in denen sie auch auf mich los geht und sich 5 min später entschuldigt. Ich könnte hier jetzt noch ewig weiter erzählen,mir ist aber bewusst das es einfach diese sch…. Krankheiten sind, aber gestern war wirklich schlimm. Auslöser war, sie wollte raus aber ihr Freund nicht. Das ganze ist dermaßen eskaliert , das sie nur gesagt hat sie möchte hier nicht mehr leben,sie ist schuld an allem, sie macht alle kaputt und bekommt sowieso nichts auf die Reihe ( Schule +Ausbildung), sie hat keine Freunde, keiner liebt und versteht sie usw. Ich liebe meine Tochter und es bricht mir wirklich das Herz wenn sie solche Dinge sagt. Aber so langsam merke ich das ich psychisch und auch körperlich an meine Grenzen komme. Ich möchte ihr helfen, wir haben auch wirklich alles durch, jetzt stehen noch eine Hypnose und ein Osteopath aus. Ich kann mein Kind nicht einfach aufgeben. Es ist nur so das ich langsam wirklich nicht mehr weiter weiß .
Nachtmensch
Beiträge: 620
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: Tochter hat Depressionen

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Soja,

Ich verstehe, dass Du dir für deine Tochter eine Besserung wünschst und sicher alles dafür tust. Wenn Du aber an deine Grenzen kommst, oder sie schon überschritten sind, hilft das weder Dir noch deiner Tochter.
Ein weiterer Klinikaufenthalt wäre vielleicht ein Mittel, dass ich nochmal ins Auge fassen würde.
Dort könnte man auch ggf. prüfen ob es physiologische Gründe gibt, die die Erkrankung befeuern.
Über Osteopathie, kann ich nichts sagen. Aber Hypnose kann natürlich helfen. Mir half sie jedoch nicht nachhaltig, aber ich habe sie nicht als unangenehm empfunden.

VG Nachtmensch
Kerntemperatur
Beiträge: 8
Registriert: 17. Dez 2021, 08:21

Re: Tochter hat Depressionen

Beitrag von Kerntemperatur »

Hallo Soja,
direkt vorab mein klares Bekenntnis: ich kann Dir da tatsächlich auch keinen klugen Rat geben. Das aber nicht, weil es mir kognitiv nicht reichen würde, sondern weil ich mit meiner Tochter in einer verflucht ähnlichen Situation stecke. Ich stimme mit Nachtmensch überein, dass auch ich einen weiteren Klinikaufenthalt sinnvoll fände.
Was meine Tochter (und auch mich, denn ich bin leider ebenfalls depressionserfahren) betrifft, werde ich in Kürze einen eigenen Faden eröffnen und unsere nicht ganz unkomplizierte Historie schildern.

Ich wünsche Euch alles Gute – wir lesen voneinander

KT
Delicat
Beiträge: 22
Registriert: 23. Nov 2021, 13:55

Re: Tochter hat Depressionen

Beitrag von Delicat »

Hallo Soja,
das musst Du schon seit zweieinhalb Jahren aushalten? Respekt. Wir befinden uns seit ca. einem halben Jahr in einer ähnlichen Situation (statt mit "Sozialphobie" ist mein Sohn mit "Autismus-Spektrums-Störung" diagnostiziert, aber sonst passt es), und ich habe jetzt schon manchmal das Gefühl, an meine Grenzen zu kommen, obwohl er einen Großteil der Zeit in stationärer Behandlung war und zur Zeit eine Tagesklinik besucht. Das mit der Tagesklinik ist jetzt der 3. Versuch, die ersten beiden endeten jeweils wieder mit einer stationären Einweisung, die erste freiwillig, die zweite unfreiwillig.
Was mich fertig macht, sind diese Schwankungen: mal wirkt alles fast "normal", dann stürzt er wieder ab. Und das mehrmals innerhalb weniger Stunden. Man kann nie entspannen, denn man weiss ja nicht, was als nächstes passiert. Seine Agressionen richten sich dann hauptsächlich gegen sich selbst, manchmal auch gegen materielle Dinge. Vermutlich wäre ohne Klinik und Therapie alles noch schlimmer, aber ich hätte mir mehr davon erhofft (velleicht hab' ich da aber auch ganz falsche Vorstellungen / Erwartungen).
Du hast es sicher schon gemerkt: mit einem guten Rat kann ich auch nicht dienen. Mir hilft es aber schon, zu wissen, dass ich nicht alleine in so einer Sch...situation stecke, ich hoffe, Dir auch!
LG
Zuletzt geändert von Delicat am 27. Dez 2021, 14:34, insgesamt 1-mal geändert.
Deprithomas
Beiträge: 709
Registriert: 17. Mai 2020, 20:34

Re: Tochter hat Depressionen

Beitrag von Deprithomas »

liebe Soja 80,

Liebe , Wertschätzung und Annahme ist das Beste, was du deiner lieben Tochter da geben

kannst. Liebe, auch wenn du keine Gegenliebe bekommst, viel mehr Hass und Wut.........

Und ich zu fragen, was musste deine Tochter erleben, dass sie heute so ist, wie sie ist.

Was sind die Auslöser.........

Oh das soll dich aber in deiner Liebe zu deiner Tochter nicht blockieren..........................

Keine grenzenlose Liebe, das sie jetzt alles machen und tun kann, worauf sie Lust hat.

Aber eine verständnisvolle Liebe, dass sie sich verstanden und angenommen fühlt,

Nur, liebe dich auch selbst, nur wenn DU gut mit dir umgehst, hast du auch Liebe und Kraft

für deine Tochter.....................


liebe, leise Grüße an DICH
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