Mut zu großen Entscheidungen und Neubeginn?

Suchende2
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Re: Mut zu großen Entscheidungen und Neubeginn?

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Nowhere Man,
Nowhere Man hat geschrieben:Liebe Gertrud,
Um meinem Studium und dem Rest meines Lebens nachzugehen, bleiben mir dann im Schnitt 1-2 "gute" Tage in der Woche. Noch vor einiger Zeit war es so, dass diese Tage dann "wirklich gut" waren, wo ich mich schlagartig "voll" einsatzfähig fühlte.
damit hast Du schon mal deutlich mehr als ich!
Das passt vielleicht auch zu Deiner Schematherapie. Du siehst, daß Du nur 1 - 2 "gute" Tage hast. Ich wäre froh, wenn ich diese zumindest hätte. Das wäre für mich ein großer Fortschritt.

Alles Gute,
Suchende
Nowhere Man
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Re: Mut zu großen Entscheidungen und Neubeginn?

Beitrag von Nowhere Man »

Liebe Suchende,

das klingt ja nicht gut, und tut mir leid, dass du unter der Woche gar keine Lichtblicke hast. Bei mir sind die 1-2 "guten" Tage ja auch nur noch max. zu 70% gut, wie ich schrieb, aber du scheinst da noch tiefer im Loch zu stecken. Ich wünsche dir sehr, dass du da wieder rauskommst.

"Gut" sollte bei mir auch nicht "stimmungs-gut" (da ist der letzte "gut" Tag gefühlt JAHRE her), sondern dass ich körperlich funktioniere und meine kognitiven Kapazitäten da sind, z.B. um Lernen zu können.


Eine (hoffentlich, nicht zu früh jubeln) "gute" Nachricht gibt es vielleicht bzgl. der Stimmproblematik, über die ich schrieb:
Nachdem ich nun schon seit vielen Monaten damit herumhampel (OHNE Besserung, Tag für Tag), waren die Probleme neulich (nach ein paar Gesangs- und Atemübungen am Vorabend) über Nacht so gut wie verschwunden. Meine Stimme (wo vorher monatelang nur 10% Ton kam, war plötzlich zu etwa 80% wieder da). Das war SEHR erleichternd (und sehr überraschend).

2 Tage später war sie leider wieder genau so plötzlich weg, wie sie zurückgekommen war, und bin aktuell wieder bei 10%. Aber zumindest hoffe ich also, dass da keine dauerhaften organischen Schäden vorliegen, sondern vielleicht wirklich mit Psyche/Nerven/Stress/Übung zu tun hat.
Suchende2
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Re: Mut zu großen Entscheidungen und Neubeginn?

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Nowhere Man,

nachdem Du sehr viel geschrieben hast, hast Du in den letzten 9 Tagen überhaupt nicht geschrieben.

Wie geht es Dir?
Was macht Deine Stimme?
Und was macht Deine Abschlußarbeit? War sie eventuell der Grund, das wir gar nichts mehr von Dir hören?

Alles Gute,
Suchende
Nowhere Man
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Re: Mut zu großen Entscheidungen und Neubeginn?

Beitrag von Nowhere Man »

Liebe Suchende,
danke der Nachfrage. Mir geht es nach wie vor sehr schlecht, mal mit Ärger, Wut, Angst, Panik, mal aber auch - wie heute - einfach nur noch resignierend, und fatalistisch hinnehmend was ist.

Und ja, meine Abschlussarbeit ist der Grund, warum ich die letzten Tage hier kürzergetreten bin. Die wenigen Stunden, die ich in der Woche "aktiv" sein kann, versuche ich komplett in die Bachelorarbeit zu pressen, allerdings alles verbunden mit einer großen Sinnkrise.

Aber ich möchte nicht wieder lang ausschweifen. Wie es um meine Stimme steht, weiß ich nicht. Hatte die letzten 9 Tage auch keine Gelegenheit mal zu singen, sondern sitze halt Tag und Nacht - wenn der Körper es zulässt - an dieser Arbeit.

PS: Ja, und es gab zwischendurch noch gefühlt 100 ganz andere Themen, die mir auf der Seele brennen, aber ich wollte nicht damit nerven, einen Thread nach dem nächsten aufzumachen.
Nowhere Man
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Re: Mut zu großen Entscheidungen und Neubeginn?

Beitrag von Nowhere Man »

kleines Update:

Habe bis Montag bis zur letzten Sekunde an meiner Bachelorarbeit geschrieben. Aufgrund technischer Probleme hab ich den letzten Abschnitt, der es eigentlich erst "rund" gemacht hätte, nicht mehr einfügen können, was ärgerlich ist, weil ich das wochenlang vorbereitet hatte und am Ende nichts davon in meiner Arbeit unterbringen konnte, weil genau 2 Stunden hinten raus fehlten, das noch einzubauen (was nach 12 Wochen Dauerstress schon ein bisschen doof ist, man hat mehrere 100 Stunden damit verbracht und am Ende fehlen 2, um es einzubauen). Jetzt wirkt sie "unfertig", wird vielleicht eine Note schlechter gewertet, aber damit werde ich schon klarkommen. Immerhin ist sie jetzt abgegeben, das ist besser als nix.

Danach bin ich erst mal 5 Tage krank geworden und erhole mich nur ganz langsam wieder. Konnte mich auch noch nicht 1 Minute drüber "freuen", was ich da geleistet habe. "Stolz sein" kann ich durchaus auf diesen Kraftakt, den ich in den letzten Wochen (mit immer neuen technischen Problemen, die 90% meiner Arbeitszeit ausgemacht haben) geleistet hab. Insbesondere in den letzten 72 Stunden, da hatte ich einfach SO VIEL MEHR To-Do's auf meiner Liste, als mir jemals in 2 Tagen "möglich" waren, aber da bin ich weit, weit über meine körperlichen Limits hinausgegangen, weil ich sah, dass es meine letzte Chance war. Sonntagabend gegen 22 Uhr merkte ich nach 2 durchgemachten Tagen und Nächten: "NICHTS GEHT MEHR", und 24 Stunden später, saß ich (ohne Pause) immer noch am Schreibtisch, druckte mein Zeug aus und warf es ein. Das war körperlich und nervlich eine Grenzerfahrung (und über allem schwebt immer auch das Wissen, dass diese Arbeit in meiner alten Studienordnung (höherer Abschluss), aus der ich nur durch einen Formfehler geflogen war, nie existiert hätte oder notwendig gewesen wäre...)

Diese stressphase hat mir meine Sinn- und Identitätskrise noch mal sehr, sehr deutlich gemacht. Lebenszeit und Lebenskraft, mit der man doch einiges viel Sinnvolleres hätte anstellen können. In mancher Nacht nahm ich mir nach 16 Stunden harter Computer-Arbeit, in der ich nicht einen Millimeter vorangekommen war, spontan meine Gitarre in die Hand, und 5 Minuten später war ein neuer Song (bzw. seine Grundstruktur) fertig, ein emotionales Unikat, dass es weltweit sonst nie gegeben hätte. Das ist schon ein seltsames Gefühl.

Hab jetzt noch für den Rest des Oktobers/Novembers 3 Hausarbeiten und 2 Prüfungen vor mir (eine davon ist für den Bachelor, der Rest für den Master, den ich dann halb fertig habe), werde dann aber das Wintersemester etwas langsamer angehen lassen, was neue Vorlesungen angeht, und hoffen, dass ich stattdessen ein paar meiner Dauer-Baustellen bearbeiten kann.

Wie es der Gesangsstimme ergeht, muss ich dann mal prüfen. Hatte neulich Anfragen als Musiker für den Dezember, nach langer Corona-Auszeit, und zum ersten Mal in meinem Leben hab ich die abgesagt. Zuletzt (wieder in der Stressphase vor der Abgabe) hab ich ein paar mal versucht und nichts ging... Einzig der eine(!) Tag Anfang September macht mir Hoffnung, wo es urplötzlich (fast) wieder alles funktionierte, wie in guten alten Zeiten. Als wäre nie etwas gewesen. 24h später waren die Stimmprobleme wieder da.
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