Irgendwas ist ja immer ...

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binnixwert
Beiträge: 5
Registriert: 28. Sep 2021, 07:34

Irgendwas ist ja immer ...

Beitrag von binnixwert »

... egal was ich tue oder wie sehr ich mich auch anstrenge, die Probleme werden nicht weniger ... kurz zu mir, hatte dieser Woche das Erstgespräch bei nem PT, plage mich mit Schlaflosigkeit, Unruhe und immer wiederkehrenden Angstattacken (Zukunftsängste), dämpfe mein Gemüt mit Alkohol und Tabletten (täglich und von unterschiedlicher Menge) ... irgendwie habe ich das Gefühl mich in einem Teufelskreis zu befinden, was die Motivation für mich ist fachliche Hilfe und Austausch mit Leidensgenossen hier zu suchen.

Vielleicht gibt es hier ja Ratschläge, die ich gerne mitnehme und die mir helfen endlich wieder Perspektiven zu finden

VG
Katerle
Beiträge: 11378
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Irgendwas ist ja immer ...

Beitrag von Katerle »

Hallo,

herzlich Willkommen hier im Forum und gut, dass du hierher gefunden hast. Wünsche dir einen guten Austausch.
Du bist erstmal ganz am Anfang und natürlich bist du was wert. Das ist ein erster Schritt, dich überwunden zu haben, einen Psychotherapeuten aufzusuchen und auch sehr mutig. Wann bist du wieder dort?
Überlege mal, evtl. in eine Klinik zu gehen. Das kannst du auch mit deinem PT gemeinsam besprechen. Oder fang mal mit einem kleinen Spaziergang an zwischendurch und dann steigerst du langsam.

Alles Gute bei deinem Weg,
Katerle
Herr Keuner
Beiträge: 230
Registriert: 27. Aug 2021, 14:21

Re: Irgendwas ist ja immer ...

Beitrag von Herr Keuner »

n'Abend,

Ratschläge habe ich keine, aber vielleicht fallen mir ein oder zwei Dinge ein.

- Zitat: " ...dämpfe mein Gemüt mit Alkohol und Tabletten (täglich und von unterschiedlicher Menge)..."
Das ist so ziemlich die schlechteste Idee, die man in so einer Situation haben kann. Alkohol und Tabletten gezielt wegen ihrer beruhigenden Wirkung einzusetzen führt schneller in eine Abhängigkeit als man vermutet. Vor allem wenn man es täglich einsetzt steht man schon auf einer schiefen Ebene. Falls ein Arzt die Tabletten verschrieben haben sollte, dann ist es dringend notwendig, mit ihm über Menge und den zusätzlichen Alkoholkonsum zu sprechen.

- Der Nickname "binnixwert" ist nicht gerade geeignet, um aus dem Teufelskreis auszubrechen. Bei jedem Einloggen siehst du ihn wieder wie ein Mantra vor dir und wenn du es dir immer wieder vor Augen hältst, dann wirst du dich auch immer wieder passend verhalten. Manchmal ist es kaum vorstellbar einen positiven Gedanken zu finden, aber trotzdem ist ein dazu passender Nickname besser als ein immer wiederholtes herunterziehendes Mantra.

nur so als spontane Ideen von mir
Ich kann nicht beeinflussen, was andere über mich sagen oder denken. Aber ich kann entscheiden, ob es mich interessiert oder nicht.
binnixwert
Beiträge: 5
Registriert: 28. Sep 2021, 07:34

Re: Irgendwas ist ja immer ...

Beitrag von binnixwert »

Guten Morgen,

und vielen Dank vorweg für den Versuch der Aufmunterung.

Den Nickname habe ich unbewusst (kam irgendwie von alleine und so selbstverständlich in den Kopf) gewählt und empfinde ich als normal, weil er ja nur das bestätigt was ich immer wieder zu hören bekomme. Ein Gang in ein Krankenhaus kommt für mich nicht in Frage, bin ja nicht so krank. Ich denke eine ambulante Therapie reicht aus. Mein nächster Besuch beim PT findet heute statt, ist auch gut, da ich nicht gut drauf bin. Habe gestern erfahren, dass ich meinen Führerschein (den habe ich während ner Trunkenheitsfahrt verloren) erstmal nicht wieder kriegen werde, da ich die MPU nicht machen konnte (hatte vorher nen Flachmann zur Beruhigung genommen).

Mal sehen was der Tag heute für Ärger bringt, vielleicht besser, wenn ich liegen bleibe.

Wie auch immer, wünsch Euch nen guten Start in den Tag.

VG
Philipp
binnixwert
Beiträge: 5
Registriert: 28. Sep 2021, 07:34

Re: Irgendwas ist ja immer ...

Beitrag von binnixwert »

Guten Morgen,

und vielen Dank vorweg für den Versuch der Aufmunterung.

Den Nickname habe ich unbewusst (kam irgendwie von alleine und so selbstverständlich in den Kopf) gewählt und empfinde ich als normal, weil er ja nur das bestätigt was ich immer wieder zu hören bekomme. Ein Gang in ein Krankenhaus kommt für mich nicht in Frage, bin ja nicht so krank. Ich denke eine ambulante Therapie reicht aus. Mein nächster Besuch beim PT findet heute statt, ist auch gut, da ich nicht gut drauf bin. Habe gestern erfahren, dass ich meinen Führerschein (den habe ich während ner Trunkenheitsfahrt verloren) erstmal nicht wieder kriegen werde, da ich die MPU nicht machen konnte (hatte vorher nen Flachmann zur Beruhigung genommen).

Mal sehen was der Tag heute für Ärger bringt, vielleicht besser, wenn ich liegen bleibe.

Wie auch immer, wünsch Euch nen guten Start in den Tag.

VG
Philipp
Mongolin
Beiträge: 345
Registriert: 1. Okt 2020, 10:44

Re: Irgendwas ist ja immer ...

Beitrag von Mongolin »

Guten Morgen,
Gut, dass du dir Hilfe suchst. Das ist der erste und wichtigste Schritt.
Ich versuche auch oft ohne Hilfe klar zu kommen, vielleicht weil ich zu stolz bin?
Ich möchte nicht viel zu deinem Alkohol konsum schreiben, weil ich glaube, dass du selbst weißt, dass du dir damit schädigt. Such dir dafür auch Hilfe, z.B. bei den Anonymen Alkoholikern.
Ich kenne selbst wie verführerisch der Griff zur Flasche ist. Ein ziemliches Tabu Thema, selbst hier im Forum.
Ich wünsche dir Kraft und Mut.
Und du bist genau so viel wert wie jeder Mensch. Und diesen Wert solltest du, mit Hilfe, wieder neu entdecken.
Liebe Grüße Mongolin
Herr Keuner
Beiträge: 230
Registriert: 27. Aug 2021, 14:21

Re: Irgendwas ist ja immer ...

Beitrag von Herr Keuner »

Moin,

von mir kein aufmunternder sondern Klartext. Du musst wegen einer Trunkenheitsfahrt zur MPU und trinkst vorher einen Flachmann "zur Beruhigung"? Ernsthaft?
Dann wäre für dich meiner Ansicht nach ein Gang zu einer Suchtberatungsstelle angesagt und zwar noch vor jeder anderen Therapie. Die Frage ist nämlich, ob du ein anderes Problem überhaupt in den Griff bekommen kannst, wenn du dich nicht vorrangig um deinen Alkoholkonsum kümmerst.
Es ist nur in deinem Interesse und auch dem deiner Mitmenschen, wenn dein Führerschein noch sehr lange Urlaub in Flensburg macht.
Ich kann nicht beeinflussen, was andere über mich sagen oder denken. Aber ich kann entscheiden, ob es mich interessiert oder nicht.
Greta1962
Beiträge: 281
Registriert: 21. Sep 2020, 20:13

Re: Irgendwas ist ja immer ...

Beitrag von Greta1962 »

Das klingt für mich nach selbstzerstörerischen Tendenzen.
Auch, dass du das hier so offensiv darstellst - ein eindeutiger Hilferuf, in meinen Augen.
Nur, dass wir hier die falsche Adresse sind für konkrete, tatsächliche, reale Hilfe - vor Ort!
Da sind eher angesagt Hausarzt, Psychiater, Psychotherapeut, ambulante oder stationäre Reha bzw. Unterbringung ....
Liebe Grüße von ..... Greta
Mongolin
Beiträge: 345
Registriert: 1. Okt 2020, 10:44

Re: Irgendwas ist ja immer ...

Beitrag von Mongolin »

Hallo, ja sicher brauchst du konkrete Hilfe vor Ort. Ich habe dich so verstanden, dass du damit jetzt anfängst.
Ich bin der Meinung, dass Unterstützung von Menschen aus dem Forum hilfreich sein könnten, z.B. damit du am Ball bleibst.
Alkoholabhängigkeit ist auch eine Krankheit, die eben oft mit Depressionen einhergeht.
Und Alkohol macht die Depression noch schlimmer.
Mein Rat, sprich deine alkoholprobleme auf jeden Fall auch beim Therapeuten an, der dich dann vielleicht weiter vermitteln kann.
Ich tausche mich gern mit dir aus, wenn es dich unterstützt.
malu60
Beiträge: 4143
Registriert: 28. Dez 2014, 11:31

Re: Irgendwas ist ja immer ...

Beitrag von malu60 »

Guten Morgen,
ich finde es sehr gut,dass Du Dich hier mitteilst,auch ein Akt der Selbstliebe
.
Deine Probleme mit dem Alkohol ziehen einen Rattenschwanz hinterher,wie jetzt die MPU.
Bei einer Therapie ist es meiner Meinung nach wichtig,nüchtern" zu sein.

Die AA-Gruppen nach dem 12 Schritte Modell,könnte Dir sehr hilfreich sein,weil Du dort Unterstützung erfährst,Auge in Auge und auch oft einen Ansprechpartner zur Seite bekommst.

Ich verstehe Dich,man greift auf Substanzen zurück,wenn alles unerträglich wird.
Mit Essen betäub ich mich immer wieder und das ist ebenso schädlich,so kommt dann irgendwann ne Diabetes und zur Depression,die einen in Isolation führt,dann auch noch Übergewicht und Scham deshalb.....manche greifen zu Benzos,die auch kurzfristig Erleichterung versprechen.Da ist auch ein Entzug nicht lustig,ein tägl.Kampf.....

Diesen Süchten zu entsagen ist ein harter,schwerer Weg.Ziele suchen,Beschäftigungen suchen,die sinnstiftend sind,können den Teufelskreis durchbrechen und helfen sehr...."Motto,nur für Heute"

Nixwert ist Keiner,Werte schafft man sich selbst,den Wert...daraus erwächst Selbstwert,der trägt.

Damit versuch ich es,aber Rückschläge gibt es immer,besonders wenn die Depression einem vorgaukelt,das alle Bemühungen sinnlos sind...aufgeben ist aber keine Option.
Es geht um Dich,es lohnt sich zu kämpfen,dazu wünsche ich Dir viel Kraft.Gib die Hoffnung nicht auf.Hier zu schreiben ist ein guter Weg,Du bist nicht allein.Wünsche Dir,dass sich neue Wege auf tun.Therapie ist auch ein sehr guter Schritt in die richtige Richtung.L.G.Malu
Leben ist mehr
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Irgendwas ist ja immer ...

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo,
hast du ernsthaft daran geglaubt, den Führerschein wieder zu bekommen, wenn du mit einer Fahne zur MPU kommst?
Kann das sein, dass bei dir erstmal ein Entzug nötig ist?
Vielleicht würde es etwas bringen, das Thema Alkohol mal beim Therapeuten anzusprechen. DAnn könnte er gezielter helfen.
Das ist jetzt ernsthaft so gemeint, denn ich habe in der Verwandtschaft einige Leute gehabt, die sich früh in den Tod getrunken haben, und selbst einige unangenehme Sachen mit alkoholkranken Menschen erlebt, die ziemlich verunsichernd waren und in der Summe bei mir zur Krankheit führten.
Wünsche dir, dass du das für dich klar kriegst.
Gertrud
binnixwert
Beiträge: 5
Registriert: 28. Sep 2021, 07:34

Re: Irgendwas ist ja immer ...

Beitrag von binnixwert »

Vielen Dank, für die Arschtritte, die Aufmunterung und die Ratschläge .... ich weiß ja, wo der Hase lang läuft ... aber wofür? Habe heute den ersten Tag ohne Tabletten geschafft, den Alkohol hab ich reduziert .... Montag geh (Auto fahren darf ich nicht, Bus/Bahn kann ich mir nicht leisten) ich zum Arzt und mach mal nen Kassensturz ...
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Irgendwas ist ja immer ...

Beitrag von Gertrud Star »

Was meinst du denn mit Kassensturz? Offenheit beim Arzt?
Gehen ist super, gute Idee.
Der weg gelassene Alkohol, setzt der kein Geld frei für Bus oder Bahn, zumindest bei schlechtem Wetter?
Aurelia Belinda
Beiträge: 8313
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Irgendwas ist ja immer ...

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallöchen und Willkommen hier du “wertvolle Nixe“. :-)
Hört sich doch gleich besser an oder?
Quatsch beiseite, zuerst mal entscheidest du welchen Namen du hier trägst.
Und wer weiss, schon bald, eines herrlichen Tages, hast du keinen Bock mehr dieser Taugenix zu sein! Warum auch?
Ich bin der Meinung dass uns das doch nur ständig eingeredet wird, durch andere. Die Folge der ewigen Verletzungen, Erniedrigungen sind dann halt oft dieses selbstzerstörerische Verhalten. Wie soll man auch “nicht Verhaltensgestört“ werden bei dauernder Erniedrigung. Das dumme ist noch dazu, je länger man es hört, irgendwann macht man den Fehler und glaubt den Schwachsinn auch noch.

Bei aller Liebe, und bei klarem Verstand ( ohne Alk und Medis )
Frage dich doch bitte mal, warum soll gerade ICH nix wert sein. Wer behauptet das. Ist es wichtig was andere von dir halten, wenn ja, weshalb?
Ich bin davon überzeugt, dass dieser “zerstörte Wert“ durch welche Idioten auch immer, zu jedem Zeitpunkt des Lebens wieder aufgebaut werden kann.

Das ist aber halt ein verdammt hartes Stück Arbeit!-und geht tatsächlich nur mit Unterstützung, wobei das Wort nur nicht so ernst zu nehmen ist. Es gibt auch Ausnahmen.
Aber im Prinzip ist es mit Hilfe von aussen besser zu überstehen.

Was ich sagen will. Jeder Mensch ist von Natur aus wertvoll und liebenswert. Auch du gehörst dazu.
Das Umfeld, das Leben spielt uns nur einen Streich, so kippt dann unsere Sicht auf unseren Selbstwertgefühl und auch die Sicht auf andere. Beides greift so arg ineinander wie Zahnräder. DeShalb ist es so schwierig aus der Spirale raus zu finden.
Eine Mühe ist es aber ohne Zweifel wert.
Den ersten Schritt hast du getan. Du guckst nach Hilfe und Impulse von aussen. Das ist lobenswert. Auch kümmerst du dich in ärztlich, fachliche Hände zu begeben.
Der A. und die M. Sind hoffentlich nicht mehr lange deine Begleiter. Ich wünsche dir Begleitung, welche deiner Seele gut tun.
Einen Menschen an deiner Seite, der dich stützt, und deinen Wert erkennt.
Niemand ist wertlos. Weil niemand wertlos geboren wird.
Jeder hat Eigenschaften und Fähigkeiten. Mach dich auf die Suche nach deinen....und du erkennst deinen Stellenwert im Leben. Viel Erfolg und lass das Gift in Zukunft beim Autofahren weg. Ist halt schade wenn man dadurch die Fahrerlaubnis verliert. Fährst du gerne Auto?
Für mich ist es die größte und einzige “Freiheit“ die ich noch besitze! Ohne den Wagen fühle ich mich als halber Mensch.
Zuletzt noch: Unvernunft ist kein Verbrechen. Du kannst jederzeit umschwenken, dich neu orientieren, ( fällt sehr schwer wenn man grade in dem Modus steckt....wofür alles, ich weiss das auch ) aber diese Antwort “wofür der ganze Kraftakt“ erhältst du eben erst wenn du den für DICH richtigen Weg eingeschlagen bist und DEINE Fähigkeiten versuchst zu nutzen.
Viel Glück und lass mal hören wie es bei dir weiter geht in Sachen Führerschein, Therapie oder neue, ungewöhnliche Wege gehen. Selbsthilfegruppe und Suchtberatung ist noch nennenswert.
Lass dir das alles mal durch den Kopf gehen. Und glaub an dich, es kann besser werden!

Grüße von Herzen,
Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
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