Eure Erfolgsgeschichten

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DepressiveHope
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Registriert: 18. Sep 2021, 20:37

Eure Erfolgsgeschichten

Beitrag von DepressiveHope »

Guten Abend miteinander,

Ich bin der Neue. Habe mich nach langem Überlegen hier angemeldet und mir überlegt, wofür ich dieses Forum hier nutzen möchte.
Da sich niemand von uns einen Gefallen damit tut, sich hängen zu lassen und in Selbstmitleid zu versinken (auch wenn gerade mir das sehr gut liegt) möchte ich in diesem Thread dazu aufrufen, eure Erfolge im Umgang mit der Depression festzuhalten.
Was habt ihr noch vor einigen Monaten für unmöglich gehalten und bekommt es nun hin?
Was hat euch dabei geholfen?
Wie habt ihr euer Grübeln und euren inneren Schweinehund dabei überlistet?
Ich freue mich schon euch zu hören.
Und ich hoffe dass dieser Thread hier nicht redundant ist.
Falls jemand mir privat schreiben möchte um sich einfach ein bisschen zu unterhalten, fühlt euch frei, bin schon gespannt auf den Austausch.

Schönen Abend euch!
enduro
Beiträge: 232
Registriert: 7. Dez 2019, 17:43

Re: Eure Erfolgsgeschichten

Beitrag von enduro »

Huhu
ja ich habe hier eben mal reingeschaut weil ich gerade nicht schlafen kann....(nein keine Depression Magen Darm Probleme)
Tja was soll ich sagen ich bin jetzt seit über einem Jahr 98% Stabil und im ganzen geht es mir seit gut 1,5 Jahren gut. Also schon ziemlich gut.
Was ich mache?
Sport! Fahrrad, laufen, Personal Trainer der mich an die grenze bringt.
Positiv denken und den Idioten die mich runter ziehen ganz weit weg zu halten.
Ich versuche mich nur mit positivem Menschen zu umgeben und lache sehr viel. Auch soziale kontakte pflege ich.
Was ich merke ist das ich einen Tag in der Woche für mich brauche. Ich nenne ihn Gammel Tag. einfach auf dem Sofa liegen nichts machen. Da lade ich meinen Akku auf.
Gute gesunde Ernährung und viel Bewegung. Ich gebe es zu ich habe Angst vor der dunklen Jahreszeit aber ich weiß ich werde es schaffen.
enduro
Beiträge: 232
Registriert: 7. Dez 2019, 17:43

Re: Eure Erfolgsgeschichten

Beitrag von enduro »

Huhu
ja ich habe hier eben mal reingeschaut weil ich gerade nicht schlafen kann....(nein keine Depression Magen Darm Probleme)
Tja was soll ich sagen ich bin jetzt seit über einem Jahr 98% Stabil und im ganzen geht es mir seit gut 1,5 Jahren gut. Also schon ziemlich gut.
Was ich mache?
Sport! Fahrrad, laufen, Personal Trainer der mich an die grenze bringt.
Positiv denken und den Idioten die mich runter ziehen ganz weit weg zu halten.
Ich versuche mich nur mit positivem Menschen zu umgeben und lache sehr viel. Auch soziale kontakte pflege ich.
Was ich merke ist das ich einen Tag in der Woche für mich brauche. Ich nenne ihn Gammel Tag. einfach auf dem Sofa liegen nichts machen. Da lade ich meinen Akku auf.
Gute gesunde Ernährung und viel Bewegung. Ich gebe es zu ich habe Angst vor der dunklen Jahreszeit aber ich weiß ich werde es schaffen.
Greta1962
Beiträge: 281
Registriert: 21. Sep 2020, 20:13

Re: Eure Erfolgsgeschichten

Beitrag von Greta1962 »

Mein Erfolgserlebnis der letzten Wochen ist, dass ich besser NEIN sagen kann. Eigentlich dachte ich, dass ich das schon immer konnte, aber die vielen, kleinen NEINs, die ich in letzter Zeit verteilt habe, zeigen mir, dass das wohl doch nicht so ist.

Außerdem scheue ich mich nicht, im Rahmen dieses NEIN-Sagens auch kleine Notlügen anzuwenden. Dazu musste ich mich auch erst mal überwinden, denn ich mag es nicht zu lügen. Aber eine Lüge, die den anderen vor unangenehmen Gedanken oder mich vor unangenehmen Nachfragen schützt, ist legitim - also besser zu sagen "schade, da kann ich nicht, da habe ich einen Arzttermin" als zu sagen "tut mir leid, ich habe keine Lust auf ein Treffen mit dir!" Das tut keinem weh und ich komme deswegen auch hoffentlich nicht in die Hölle.

Ansonsten ist bei mir alles eher bedingt durch die Tagesform. Es gibt Tage, da geht es mir gut und ich schaffe so einiges und denke, "jetzt geht es endlich mal wieder aufwärts" ... und dann folgt darauf ein Tag, an dem ich nicht aus dem Quark komme ... und dann sieht natürlich alles wieder anders aus.
Liebe Grüße von ..... Greta
DepressiveHope
Beiträge: 5
Registriert: 18. Sep 2021, 20:37

Re: Eure Erfolgsgeschichten

Beitrag von DepressiveHope »

enduro hat geschrieben:Huhu
ja ich habe hier eben mal reingeschaut weil ich gerade nicht schlafen kann....(nein keine Depression Magen Darm Probleme)
Tja was soll ich sagen ich bin jetzt seit über einem Jahr 98% Stabil und im ganzen geht es mir seit gut 1,5 Jahren gut. Also schon ziemlich gut.
Was ich mache?
Sport! Fahrrad, laufen, Personal Trainer der mich an die grenze bringt.
Positiv denken und den Idioten die mich runter ziehen ganz weit weg zu halten.
Ich versuche mich nur mit positivem Menschen zu umgeben und lache sehr viel. Auch soziale kontakte pflege ich.
Was ich merke ist das ich einen Tag in der Woche für mich brauche. Ich nenne ihn Gammel Tag. einfach auf dem Sofa liegen nichts machen. Da lade ich meinen Akku auf.
Gute gesunde Ernährung und viel Bewegung. Ich gebe es zu ich habe Angst vor der dunklen Jahreszeit aber ich weiß ich werde es schaffen.

Schöne Sache!
Das motiviert mich, auch wieder sportlich aktiv zu werden. Hat mir früher immer sehr gut getan, genauso wie ausgewogene Ernährung.
Freue mich auch schon wenn ich wieder ehrlich mit Freunden und Bekannten lachen kann, das ist ein Ziel für das es sich zu kämpfen lohnt.
Ein Personaltrainer ist natürlich ein toller Luxus, das spornt umso mehr an. Einfach Mal aus Interesse: Darf ich fragen was sowas kostet?
War bis jetzt immer nur im günstigen Fitness Studio und mit Freeletics sportlich aktiv, eben wegen des niedrigen Preises.
DepressiveHope
Beiträge: 5
Registriert: 18. Sep 2021, 20:37

Re: Eure Erfolgsgeschichten

Beitrag von DepressiveHope »

Greta1962 hat geschrieben:Mein Erfolgserlebnis der letzten Wochen ist, dass ich besser NEIN sagen kann. Eigentlich dachte ich, dass ich das schon immer konnte, aber die vielen, kleinen NEINs, die ich in letzter Zeit verteilt habe, zeigen mir, dass das wohl doch nicht so ist.

Außerdem scheue ich mich nicht, im Rahmen dieses NEIN-Sagens auch kleine Notlügen anzuwenden. Dazu musste ich mich auch erst mal überwinden, denn ich mag es nicht zu lügen. Aber eine Lüge, die den anderen vor unangenehmen Gedanken oder mich vor unangenehmen Nachfragen schützt, ist legitim - also besser zu sagen "schade, da kann ich nicht, da habe ich einen Arzttermin" als zu sagen "tut mir leid, ich habe keine Lust auf ein Treffen mit dir!" Das tut keinem weh und ich komme deswegen auch hoffentlich nicht in die Hölle.

Ansonsten ist bei mir alles eher bedingt durch die Tagesform. Es gibt Tage, da geht es mir gut und ich schaffe so einiges und denke, "jetzt geht es endlich mal wieder aufwärts" ... und dann folgt darauf ein Tag, an dem ich nicht aus dem Quark komme ... und dann sieht natürlich alles wieder anders aus.
Ich bediene mich auch ganz gerne Mal Notlügen, empfinde es aber oft eher als positiv, wenn ich sie nicht brauche.
Ich nutze diese Notlügen Vorallem um Treffen mit anderen Menschen aus dem Weg zu gehen. Obwohl ich genau weiß, dass Einsamkeit mir auf Dauer nicht gut tut.
Aus welchen Grund nutzt du die Notlügen? Ist es um mehr Zeit für dich zu haben oder gibt es einfach Bekanntschaften mit denen du dich eher ungerne triffst?
Würdest du sagen dir tun diese Notlügen auf lange Sicht gut?
Greta1962
Beiträge: 281
Registriert: 21. Sep 2020, 20:13

Re: Eure Erfolgsgeschichten

Beitrag von Greta1962 »

Warum ich die Notlügen benutze!?
Weil ich manche Sachen einfach nicht mehr kann ! Das ist schwer zu verstehen, weil ich ja nicht krank im engeren Sinne aussehe. Da stoße ich auf Unverständnis. Da wird nachgefragt - ja, warum nicht!? Manchmal geht es, manchmal komme ich nicht aus dem Haus - habe schon vorher Albträume, Panikattacke, wie auch immer. Das kann tagesformabhängig sein - aber mittlerweile ist es so häufig geworden, dass ich das gut einschätzen kann. Ich gehe nicht mehr auf Einladungen, wo eine größere Gesellschaft ist und ich womöglich nur den Gastgeber kenne ... da kann ich noch so einen guten Willen haben im Vorfeld, ich weiß mittlerweile, dass ich das nicht schaffe. Dass ich - auch wenn ich mich bis zuletzt dazu überreden will - spätestens im letzten Moment (schon fix und fertig angezogen) nicht aus dem Haus komme. Schwer zu erklären. Aber ich weiß das mittlerweile - und handele danach. Das tut mir gut.

Kleine Verabredungen gehen besser - aber auch nicht immer. Aber das ist eh meist mit Freundinnen, da kann ich zur Not problemloser absagen. Da würde ich auch sagen, warum - also ohne Notlüge. Aber im weiteren Umfeld denke ich, dass es auch keinen was angeht ... da sage ich nicht "Tut mir leid, ich habe Depressionen, burn out, Sozialphobie - ich kann leider nicht kommen!" ... da ist "tut mir leid, ich habe da schon einen Termin!" einfach unproblematischer für alle Beteiligten.

Ja, auch auf lange Sicht tut mir diese Vorgehensweise gut.
Alles Zwänge, die ich mir vorher auferlegt habt, sind mir absolut nicht gut bekommen!
Liebe Grüße von ..... Greta
Greta1962
Beiträge: 281
Registriert: 21. Sep 2020, 20:13

Re: Eure Erfolgsgeschichten

Beitrag von Greta1962 »

Warum ich die Notlügen benutze!?
Weil ich manche Sachen einfach nicht mehr kann ! Das ist schwer zu verstehen, weil ich ja nicht krank im engeren Sinne aussehe. Da stoße ich auf Unverständnis. Da wird nachgefragt - ja, warum nicht!? Manchmal geht es, manchmal komme ich nicht aus dem Haus - habe schon vorher Albträume, Panikattacke, wie auch immer. Das kann tagesformabhängig sein - aber mittlerweile ist es so häufig geworden, dass ich das gut einschätzen kann. Ich gehe nicht mehr auf Einladungen, wo eine größere Gesellschaft ist und ich womöglich nur den Gastgeber kenne ... da kann ich noch so einen guten Willen haben im Vorfeld, ich weiß mittlerweile, dass ich das nicht schaffe. Dass ich - auch wenn ich mich bis zuletzt dazu überreden will - spätestens im letzten Moment (schon fix und fertig angezogen) nicht aus dem Haus komme. Schwer zu erklären. Aber ich weiß das mittlerweile - und handele danach. Das tut mir gut.

Kleine Verabredungen gehen besser - aber auch nicht immer. Aber das ist eh meist mit Freundinnen, da kann ich zur Not problemloser absagen. Da würde ich auch sagen, warum - also ohne Notlüge. Aber im weiteren Umfeld denke ich, dass es auch keinen was angeht ... da sage ich nicht "Tut mir leid, ich habe Depressionen, burn out, Sozialphobie - ich kann leider nicht kommen!" ... da ist "tut mir leid, ich habe da schon einen Termin!" einfach unproblematischer für alle Beteiligten.

Ja, auch auf lange Sicht tut mir diese Vorgehensweise gut.
Alles Zwänge, die ich mir vorher auferlegt habt, sind mir absolut nicht gut bekommen!
Liebe Grüße von ..... Greta
Herr Keuner
Beiträge: 230
Registriert: 27. Aug 2021, 14:21

Re: Eure Erfolgsgeschichten

Beitrag von Herr Keuner »

Die wichtigste Erfolgsgeschichte beginnt paradoxerweise mit einer Kapitulation: ich habe aufgehört gegen Krankheiten zu kämpfen, die aller Voraussicht nach nicht mehr verschwinden werden. Ich habe sie als Bestandteil von mir akzeptiert, einen Bestandteil, der unerfreuliche Begleiterscheinungen mit sich bringt, aber nun mal da ist, ob ich will oder nicht. Bei rein körperlichen Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis oder der Polyneuropathie fiel es relativ leicht. Der Arzt sagt, dass nach gegenwärtigem Wissensstand die Krankheit nicht heilbar ist. Ok, nicht schön, aber dann ist es halt so. Dagegen zu kämpfen wäre so, als würde ich mich darüber aufregen, dass die Nordsee existiert und ich nicht mit dem Fahrrad nach Island fahren kann.
Das auf die Depression anzuwenden war wesentlich schwieriger, denn sie beeinflusst auch mein Denken und Fühlen. Deshalb habe ich gelegentlich einen Rückfall in das alte Denken und klage darüber, was mir verloren gegangen ist. Doch in positiven Phasen kann ich rückblickend feststellen, dass diese Kapitulation auch die tiefen depressiven Löcher verändert hat. War ich anfangs tief verzweifelt, so sind heute diese Löcher nur noch voller Leere und Kraftlosigkeit. Die Verzweiflung hat mich bis heute verlassen. In einem anderen thread habe ich gelesen "[...]trotz vieler Kämpfe sind sie immer wieder gekommen. Oft stärker als vorher. [...]" und das kann ich nachvollziehen. Nach meiner Erfahrung verbrauchen diese sinnlosen Kämpfe so viel Kraft, dass es anschließend nur schlimmer werden kann. Die (unbewusste) Erkenntnis der Sinnlosigkeit raubt zusätzlich auch den letzten Rest an Zuversicht und führt in eine Spirale, in der es nur abwärts gehen kann.
Vielleicht hat meine Suchtvergangenheit mir in Hinsicht auf die Depression einen Vorteil verschafft. Damals habe ich gelernt, dass kämpfen ins Unglück führt und nur die Akzeptanz der Situation aus dem Teufelskreis heraus führt.
Ich kann nicht beeinflussen, was andere über mich sagen oder denken. Aber ich kann entscheiden, ob es mich interessiert oder nicht.
Topo
Beiträge: 82
Registriert: 15. Sep 2021, 22:32

Re: Eure Erfolgsgeschichten

Beitrag von Topo »

Aktuell bin ich in einer länger andauernden depressiven Phase.

Aber in der Vergangenheit habe ich schon erfolgreich eine mittelschwere Phase ganz ohne Medikamente komplett besiegt. Mit Verhaltenstherapie, kompletter Abkehr vom Alkohol, Sport und Ernährung.

Regelmäßiger Kraft- und/ oder Ausdauersport führt automatisch dazu, dass man sich entsprechend ernähren möchte. Da kann man sich dann richtig schön reinsteigern, jeden Tag jedes Essen nach den enthaltenen Vitaminen und Eiweis etc. ausrichten, total viel über Gesundheit lesen etc. So hat man zugleich Ziele, Tagesstruktur und fühlt sich körperlich wohl. Sehr hilfreich, sofern man genug Antrieb für sowas hat!
Chamäleonmädchen
Beiträge: 4
Registriert: 19. Sep 2021, 20:31

Re: Eure Erfolgsgeschichten

Beitrag von Chamäleonmädchen »

@ DepressiveHope tolle Idee dieses Thema!

Also nachdem dies nun hier mein erster Beitrag ist - Hallo zusammen.

Ich habe mit 35 nochmal alles auf links gedreht und hab nochmal ein Studium angefangen und ja es war das Beste was ich machen konnte. Mein Angstteufel flüstert mir zwar immer noch ins Ohr "das kriegst du nicht hin" aber ich bin inzwischen kampflustig - das werden wir noch sehen! Ich bin seit langer Zeit beruflich auf dem richtigen Weg und das erfüllt mich mit Glück.

Das alte berufliche Leben hinter mir zu lassen, für welches ich so gekämpft hatte, mich aber nur krank gemacht hat, war dann doch gar keine so dumme Entscheidung!
Wandervogel
Beiträge: 336
Registriert: 3. Aug 2020, 14:04

Re: Eure Erfolgsgeschichten

Beitrag von Wandervogel »

:hello: Hallo Leute,

ich möchte mich hier mal einklinken. :hello: Mal sehen ob ich hier richtig bin. :oops:

Ich möchte mich auch nicht mehr hängen lassen, mich der Krankheit ergeben und mich selbst bemitleiden. Ich habe in den letzten Monaten gemerkt, dass das zu nichts führt. :roll:

Ich möchte da einfach einen Satz einer Politikerin (Frau Hillbrandt von der SPD), die schon lange verstorben ist und aus dem "Osten" kam.

"Sagen Sie nicht was nicht geht, sondern was geht." Daran möchte ich mich irgendwie halten.

Ja es mag einiges in meinem Leben nicht mehr geht. Aber das eine oder andere geht doch oder kann gehen.

Meine erste Erkenntnis (lange gereift :) ): Ich bin nicht das arme kleine Hascherl. Ich habe auch Stärken und Fähigkeiten und die kann ich doch zur Heilung einsetzen. Ich will nicht mehr ständig zu Thrapeuten laufen, dann verlerne ich nämlich irgendwann das alleine laufen.

Also die Dinge anpacken und machen. 8-)

Liebe Grüße
Katerle
Beiträge: 11245
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Eure Erfolgsgeschichten

Beitrag von Katerle »

Toller Thread. :)

Also ich bin ganz stolz, dass ich entweder alleine oder mit jemanden zusammen walken gehe. (in der Natur).Angefangen hatte ich alleine und bin auch weiterhin mal mit dem Fahrrad unterwegs, allerdings wie ich das schaffe. Und falls mir nach Ruhe ist, gönne ich die mir und greife auf meine Entspannungs-CDs zurück, wenn mir danach ist. Oder ich mache ganz einfach mal nix. Ausserdem traf ich mich letztens mit ner Schwester und es war auch sehr schön.Mit meinen anderen G. hatte ich telefoniert.
Bald sehen wir unsere Enkel und wir werden auch nochmal Großeltern. :) Und ich freue mich, meine Kinder und Enkel wieder in meine Arme schließen zu können. :)
Meinen Humor habe ich auch beibehalten und ich achte auch weiter auf meine Grenzen.

Liebe Grüße
Katerle
Marleo84
Beiträge: 157
Registriert: 13. Mär 2021, 15:17

Re: Eure Erfolgsgeschichten

Beitrag von Marleo84 »

Huhu!

Ich hänge zwar auch gerade wieder in einer schweren Episode fest, aber mein "Erfolg" besteht zumindest darin, dass ich es meist irgendwie schaffe, arbeitsfähig zu bleiben und meinen Kindern eine gute Mutter zu sein. Hier ist, was mir dabei hilft:
- eine feste Morgenroutine. Jeden Tag zur gleichen Zeit aufstehen und mit viel Selbstfürsorge (Kaffee) und einer festen Routine in den Tag starten. Dazu gehört auch, mich schnell und gut anzuziehen und mich herauszuputzen (in Maßen), denn wenn ich gut aussehe, dann fühle ich mich auch besser.
- die meisten Dinge gehen mir leichter von der Hand, wenn ich Musik dabei höre
- Rückzug und Ruhe wenn es nötig ist, aber auch darauf achten, soziale Kontakte zu pflegen. Das sichert einem auch ein soziales Netz, wenn es nötig ist
- Unterstützung, wo es nötig ist, sei es im Haushalt oder in der Kinderbetreuung
- Bewegung ist so wichtig. Jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit und jeden Tag spazieren gehen. Ich liebe sehr meine tägliche Abendrunde.
- Hobbies, in denen man versinken kann. In meinem Fall Lesen, Klavierspielen, mein Garten Und Kochen
- mir hilft meine Arbeit. Selbstwirksamkeit, Soziales Netz und Tagesstruktur. Aber ich setze dort Grenzen, wo sie nötig sind.
- Distanz zur Erkrankung. Ja, ich habe Depressionen, aber ich habe auch noch ganz viele andere Dinge und ich bin so viel mehr. Die Depression wird sicher nicht mein Leben bestimmen und es gibt so vieles, was man dagegen machen kann

Auf diese Weise habe ich es bisher ohne Medikamente geschafft und es geschafft, längere Ausfallzeiten zu vermeiden. Aber: der Weg ist durchaus hart und steinig ab und an.

Liebe Grüße!
Mongolin
Beiträge: 345
Registriert: 1. Okt 2020, 10:44

Re: Eure Erfolgsgeschichten

Beitrag von Mongolin »

Hallo zusammen, der Beitrag von Maleo hat mich nachdenklich gemacht.
Mir geht es gerade auch nicht so gut.
Ich dachte, ich und eine Erfolgsgeschichte, haha.
Ich habe seit 30 Jahren mit Depressionen zu kämpfen.
Mit 27 habe ich einen Suizid versucht. Der hat zum Glück nicht geklappt.
Mit 30 bin ich Mutter geworden. Meine Tochter hat mir immer die Kraft gegeben, es weiter zu versuchen . Und sie ist trotz einer depressiven Mutter eine ganz tolle Frau geworden, die jetzt Psychologin ist und ihre Therapie Ausbildung macht .
Ich bin seit 28 Jahren verheiratet und mein Mann liebt mich trotz meiner Krankheit immer noch.
Ich habe Karriere gemacht . Die habe ich zwar gerade geschmissen, aber immerhin.
Ich habe Freundschaften, Menschen, die mich trotz meiner Krankheit akzeptieren.
Ich habe ein schönes Zuhause.
Ich bin immer wieder aufgestanden, auch wenn ich manchmal ganz unten war.
Ja, es geht mir gerade wieder schlecht, aber trotzdem bin ich dankbar für mein Leben.
Liebe Grüße Mongolin
Marleo84
Beiträge: 157
Registriert: 13. Mär 2021, 15:17

Re: Eure Erfolgsgeschichten

Beitrag von Marleo84 »

Liebe Mongolin,

Ich finde, das klingt nach Erfolgsgeschichte. Manchmal tut es gut, etwas rauszuzoomen und das Große Ganze anzuschauen.

Jemand hatte weiter oben geschrieben, dass er einen Tag in der Woche für sich braucht. Dem würde ich mich anschließen. Die vier Tage Woche war für mich auch super sinnvoll.

Liebe Grüße!
Antworten