Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo Marleo,

auch von mir alles Gute für das Vorstellungsgespräch, Daumen sind gedrückt.
Ich hoffe, du kannst vieles klären in der nächsten Therapiestunde und die anstrengende Woche
gut meistern.
Allen anderen auch viel Kraft für alles, was in nächster Zeit ansteht.

LG, Meridian
Gartenkobold
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Gartenkobold »

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Gartenkobold
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Gartenkobold »

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Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Lieben Dank an auch alle! Ich hatte euch eine schöne lange Antwort geschrieben und dann hat das Forum die irgendwie verschluckt. Mein Gespräch wurde gestern ganz kurzfristig auf nächste Woche verschoben. Voll ärgerlich, ich habe natürlich einige Zeit mit Vorbereitungen verbracht, die hätte ich auch gut anders nutzen können. Naja, jetzt warte ich auf einen neuen Termin!

@SonneundDunkelheit, ich zwinker mal zurück. Es wäre auch mein erster Klinikaufenthalt. Es ist überhaupt auch meine erste Therapie. Ich weiß vielleicht etwas zu sehe, was ich möchte. Meine Therapeutin sagt mir immer mal wieder, dass meine Messlatte für "das geht noch" viel zu hoch liegt. Aber ich weiß es halt nicht. Ich kriege meinen Alltag ja noch hin und habe immer noch nicht so richtig verstanden, ab wann es wirklich "zu viel" wird. Ich bin da viel zu verkopft in dem Thema, fürchte ich!
@Gartenkobold, wie cool, dass du wieder Sport machen kannst! Das wird dir sicher sehr gut tun! Und wenn du dadurch sogar noch weiter zunehmen kannst, umso besser! Es tut mir leid, dass du wieder Dissoziationen hattest. Sind das schon die Auswirkungen deiner Therapie? Ich bin hinterher auch immer sooo müde! Bei mir ist zum Glück gerade etwas Ruhe, das liegt wohl am Funktionieren und der Therapiepause.

Die Körpertherapie muss ich selber bezahlen, ich hoffe, dass es nicht mehr als fünf Sitzungen dauert. Ich bin auch ziemlich empfindlich,.was Berührungen angeht, zucke sogar bei Freunden zurück. Insofern wird es eine Herausforderung!

Ich hoffe,.ich habe nichts vergessen!

Wünsche allen einen schönen Tag!
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Hallo ihr Lieben,
ich möchte mich doch mal wieder melden und euch für eure netten Nachfragen bedanken. Bei mir rumpelt es gerade an allen Ecken und Kanten (Ablösungsprozesse in der Familie in mehrere Richtungen), immer noch Therapiepause, Medi-Umstellung….
Ich habe letzte Woche das Angebot meines Therapeuten angenommen und ihm eine Mail geschrieben….auf die Antwort musste ich dann 2 Tage warten, aber er hat ja Urlaub und es war dann auch okay für mich.
Das Venlafaxin nehme ich (noch?) nicht, mir reicht gerade das Einschleichen vom Mirtazapin. Thema Essen …..geht einigermaßen. Muss aber schon sagen, dass ich mich echt freue wenn die Therapie übernächste Woche wieder losgeht, ich brauche diesen Rückhalt wirklich (gerade oder noch).
@marleo
Du bist echt der Knaller :lol: Ein neuer Job ist ja immer zusätzlicher „Stress“ - auch wenn es positiver Stress ist. Soweit ich mich erinnere, bist du doch auch im sozialen Bereich tätig? Mit Menschen zu arbeiten ist emotional nochmal mehr herausfordernd. Ich habe auch den Eindruck, dass deine Messlatte „geht noch“ recht hoch liegt.
Liebe Meridian, Gartenkobold, Phoenix, SonneundDunkelheit und alle anderen…..auch euch natürlich alles Gute :)
Ich werde bestimmt bald wieder mehr auf euch eingehen können.
LG
Gartenkobold
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Gartenkobold »

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Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Hallo Iffy,

Ich hoffe, es geht bald wieder etwas ruhiger zu bei dir! Freut mich zu hören, dass es zumindest mit dem Essen scheinbar gerade etwas besser läuft! Ich habe gerade sogar etwas zugenommen, das finde ich ganz gut! Zu viel Stress, um sich groß mit Nicht-Essen zu beschäftigen, scheinbar braucht auch eine Essstörung Ressourcen :)

Ich arbeite in der Wirtschaft, aber mit vielen sozialen Themen aber auch ganz vielen anderen Themen. Eine bunte Mischung :) ich habe noch ein paar Nebentätigkeiten, da bin ich eher im sozialen Umfeld unterwegs. ja, ein Jobwechsel ist Stress, aber mein jetziger Job stresst mich auch und ein Wechsel würde mir gut tun. Mein jetziger Job stresst mich eher, weil ich oft unterfordert bin, mir langweilig ist, es Spannungen im Team gibt, oft keine konkreten Aufträge, sehr zähe Umsetzungen und wenig Selbstwirksamkeit. Schwer zu erklären, aber ich bin da seit fast zehn Jahren und brauche dringend eine Veränderung.

Liebe Grüße an alle!
Gartenkobold
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Gartenkobold »

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Zuletzt geändert von Gartenkobold am 3. Mai 2022, 10:13, insgesamt 1-mal geändert.
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Hallo liebe Gartenkobold,

Ich freue mich immer, von dir zu hören. Deine letzte Therapieerfahrung klingt wirklich furchtbar. Es klingt nach einer überforderten Therapeutin, die den Druck an dich weitergegeben hat. Jetzt scheinst du hingegen an jemanden richtig Gutes geraten zu sein, das freut mich!

Medikamente waren bei mir nie ein Thema, vielleicht auch, weil ich keinen Psychiater habe. Ich persönlich möchte auch nur sehr ungern welche nehmen und meine Therapeutin hat nur mal in einem Nebensatz erwähnt, dass wenn ich welche haben wollen würde, dann müsste ich mir einen entsprechenden Arzt suchen. Sie scheint auch kein Freund davon zu sein.
Aber alles rund um die Depression habe ich aktuell auch irgendwie ganz ok im Griff (ich will noch nicht "gut im Griff" schreiben) und rund um dieses Trauma-Dissoziations-Kuddelmuddel hilft eh keine Tablette.

Ich bin echt gespannt auf die Körpertherapie. Nachdem es irgendwie ja nicht ausreicht, über das Trauma zu reden, bzw. Ich schlicht und ergreifend gar nicht darüber reden kann weil.mir mein Kopf immer davon fliegt, bin ich echt gespannt, ob es mir gelingt durch Berührung die Anspannung etwas loszulassen. Ich bin aber auch skeptisch. Aber vielleicht dissoziiert man weniger, wenn man berührt wird?
Ich bin heute wieder dissoziiert. Wollte mich kurz hinsetzen und ausruhen und schwupps... Zum Glück nicht so schlimm, weil ich gerade alleine mit den Kindern war. Wird aber auf jeden Fall Zeit, dass das aufhört.

Ach ja, die Klinik. Tagesklinik könnte ich mir noch eher vorstellen. Aber tatsächlich habe ich eine ähnliche Haltung wie dein Therapeut, glaube ich. Wenn ich sechs Wochen oder länger in einer Klinik wäre, dann wäre das Wiederankommen im Job so anstrengend, dass es wahrscheinlich den Effekt der Klinik gleich wieder kaputt macht. Ähnlich wäre es wahrscheinlich privat. Ich habe mich jetzt eigentlich hier ganz gut eingerichtet. Ich habe ein gutes Netzwerk, habe mir auf der Arbeit ausreichend Flexibilität und Verständnis verschafft und muss jetzt nur noch meinen Partner dazu bekommen,.dass er mitzieht. Aber eigentlich funktioniert mein Konstrukt so ganz gut, dass ich arbeiten kann und trotzdem etwas Sicherheit habe. Manche Wochen sind natürlich etwas anstrengender, aber so ist halt auch die Lebensphase gerade und das wird sich auch durch einen Klinikaufenthalt nicht ändern.

So und jetzt habe ich viel zu viel über mich geschrieben, das tur mir total leid!

Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag Abend!

Liebe Grüße!
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Ihr Lieben,

Heute hänge ich irgendwie durch. Schon lange hatte ich nicht mehr so ein Motivationsloch. Es gäbe so viel zu tun und irgendwie geht es nicht. Ich merke, glaube ich, die Last der letzten Wochen von mir abfallen und merke, dass mir positive Aktivitäten gefehlt haben. Das hier ist jetzt wohl die Quittung dafür. Naja. Heute Abend habe ich noch Supervision und dann werde ich gleich schlafen gehen.

Wie geht es euch?

Liebe Grüße!
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Liebe Marleo,
das tut mir leid...irgendwann sind auch deine Batterien aufgebraucht ;)
Ich war mal knapp 6 Wochen in einer Tagesklinik und hab das ehrlich gesagt nicht als sehr hilfreich gesehen. Wahrscheinlich bin ich mit der falschen Einstellung an die Sache gegangen. Die Eintscheidung für die TK war einfach nur: es muss was passieren, so kann es nicht weitergehen! Ich konnte mich allerdings nur schwer auf die Therapien einlassen, ich hab mich teilweise so falsch gefühlt, besonders in der Kunst- und Bewegungstherapie. Damals waren meine Kinder auch noch klein und ich dachte immer: was machst du hier eigentlich, sitzt die Zeit ab und Zuhause ist Holland in Not.
Hattest du inzwischen schon dein Vorstellungsgespräch?
Ich halte mich ganz wacker und zähle wirklich die Tage bis Montag zur nächsten Therpiestunde.
Meine familiären Turbulenzen hab ich ganz gut "wegorganisiert", vieles was ich früher selbst gemanagt und mir aufgeladen hätte, hab ich an Dritte abgetreten und das beste daran ist: Es fühlt sich gut an :) Ein wenig egoistisch - aber im positiven Sinne, es hat eher was mit Selbstfürsorge zu tun.

Wie geht es den anderen?
Meridian, bei dir soweit alles im grünen Bereich?

Liebe Grüße
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Hallo liebe Iffy,

Danke für seinen lieben Zuspruch! Ja, Batterien sind alle. Hoffentlich ist es nur ein Tagestief. Und dann versuche ich mich dringend auf Batterienaufladen zu konzentrieren. Gerade will mir nichts vernünftiges einfallen, ich glaube, ich schreibe mir morgen erstmal eine Liste, was mir alles gut tut!

Danke auch für deinen Erfahrungsbericht aus der Klinik. Das sind so ziemlich die Bedenken, die ich habe. kunst- und Bewegungstherapie brauche ich nicht, glaube ich bzw. würden mich ziemlich irritieren. Ebenso brauche ich keine Maßnahmen wie eine Tagesstruktur oder ähnliches... Therapiestunden sind da ja evtl sogar noch weniger als in der ambulanten Therapie. Ich muss jetzt nur noch rausfinden, was ich stattdessen brauche :) aber ich glaube, wenn ich dann demnächst noch die Körpertherapie habe plus meine Therapeutin, bei der immer noch Rufbereitschaft besteht, bin ich eigentlich erstmal ganz gut angebunden.

Nein, mein Vorstellungsgespräch wurde Freitag kurzfristig abgesagt. Dann wurde mir für heute Vormittag spontan ein Termin angeboten, da konnte ich aber nicht und jetzt warte ich auf den nächsten. Ich glaube, das macht mich auch etwas unruhig. Ich kenne die Organisation aber ganz gut von Innen und weiß, dass die gerade super wenig Ressourcen haben. Insofern bin ich zwar etwas genervt, weil das schon unhöflich ist, aber gleichzeitig weiß ich auch ziemlich genau, was da gerade los ist. Hoffentlich klappt es noch diese Woche, dann habe ich das Thema endlich hinter mir.

Liebe Grüße,

Marleo
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Ps: halte gut durch bis Montag! Bei mir geht es morgen weiter!
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Ja, das kann ich gut verstehen. Ich bin auch (bald) dabei Bewerbungen zu schreiben; hab mich im späteren Alter nochmal beruflich neu orientiert. Mein Abschluss steht bald an und dann gibt es hoffentlich einen Neustart :)
Deine Bedenken wg TK kann ich 1:1 bestätigen. Man hat weniger Einzeltherapie und die restlichen Therapien kann man sich ja nicht aussuchen, je nachdem wie die Klinik eben ausgerichtet ist.
Eine Liste mit Dingen, die dir guttun find ich super! Und bitte die Umsetzung nicht vergessen :P
Alles Liebe
Phoenix2019
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Phoenix2019 »

Guten Abend zusammen,
bei mir heißt es diese Woche auch durchhalten: Die Sanierung des Badezimmers in der Wohnung unter mir bringt mich nervlich an meine Grenzen: Es ist nun 2 1/2 Wochen jeden Tag unfassbar laut und die starten morgens um 07:30 und ich arbeite teilweise bis abends 21 Uhr:( Hinzu kommen noch die Schlafstörungen. Ich habe nun schon zwei Abende hintereinander 1/2 Tablette eines Schlafmittels (frei verkäuflich, Antihistaminikum) genommen, hab aber Angst, eine Abhängigkeit zu entwickeln.
Morgen ist die nächste Therapiestunde bei der Therapeutin, an der ich zuletzt sehr gezweifelt habe. Mal sehen, wie das wird.
Ich wünsche euch, Marleo und Iffy, gutes Durchhalten bis zur nächsten Therapiestunde und allen, dass ihr daran denkt, euch Gutes zu tun!
Viele Grüße!
Gartenkobold
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Gartenkobold »

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Zuletzt geändert von Gartenkobold am 3. Mai 2022, 10:14, insgesamt 1-mal geändert.
Phoenix2019
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Phoenix2019 »

Hallo zusammen,
puh, ich hatte eben eine sehr herausfordernde Therapiesitzung und zweifle - wieder einmal- an der Professionalität meiner Therapeutin, weshalb ich euch um Rat bitte:
Vorweg: Der letzte Termin liegt 3 1/2 Wochen zurück und meine Therapeutin macht sich bewusst nie Notizen während der Sitzung (warum auch immer).
Ich habe ihr heute zu Beginn gesagt, dass mir zwei ihrer Äußerungen aus der letzten Sitzung im Gedächtnis geblieben sind: 1. Dass sich meine Anspannung auf sie übertrage und 2. Dass sie auf meinen Bericht von zunehmenden Kontrollzwängen meinte: "Darüber können wir wieder eine ganze Sitzung sprechen." Dieser Satz fiel im Zusammenhang damit, dass ich mir mehr Struktur wünsche und sie meinte, ich hätte sehr viele Themen und käme immer mit einem neuen. Ich habe ihr heute gesagt, dass dieser Satz zu den Zwängen wie ein Vorwurf bei mir ankam, auch wenn ich wisse, dass dies nicht so von ihr gemeint sei.
Sie antwortete darauf (schon ziemlich verärgert), dass sie sich sicher sei, gesagt zu haben, dass sie die Zwänge thematisieren wolle, aber zunächst drängendere Themen behandeln wolle. Ich habe darauf geantwortet, dass sie das so nicht gesagt habe. Daraufhin sagte sie, dass sie das nun als Vorwurf empfinde. Ich habe dann gesagt, dass man auch berücksichtigen solle, dass wir uns per se in einem hierarchischen Verhältnis befänden (ich brauche Hilfe und öffne mich, sie sich nicht) und ich daher eventuell sensibler reagiere und ihre Äußerung auf einer anderen Ebene als der Sachebene wahrgenommen habe. Sie meinte darauf, es sei ihr zu anstrengend, immer explizit die Ebene zu einer Äußerung dazu zu sagen und auch nicht sinnvoll, und dass ich möglicherweise auch in anderen Beziehungen Äußerungen als Angriff interpretieren würde. Ich habe dann eingelenkt, weil ich schon glaube, dass da was dran ist und weil sie sehr verärgert wirkte. ABER: Mein Problem ist, dass sie sich, vielleicht aufgrund fehlender Notizen, m.E. falsch erinnert hat (oder erinnern wollte) und null selbstkritisch war. Stattdessen hat sie nur meine Wahrnehmung pathologisiert. Die Spannung löste sich erst, als ich eingelenkt habe. Abgesehen davon erscheint mir ihre emotionale Reaktion ziemlich unprofessionell.
Der Rest der Sitzung lief dann okay, aber ich zweifle nun wieder bzw. immer noch. Ich weiß auch nicht, ob sie Supervision macht. Die würde da vielleicht sehr helfen.
Was meint ihr? Ich bin gerade sehr verwirrt und zweifle mehr denn je an meiner Wahrnehmung. Dabei bin ich selbst in einem sozialen Beruf und weiß, wie sensibel Kommunikation ist und wie wichtig es ist, so klar wie möglich zu formulieren.
Sorry für den langen Text, das musste einfach raus.
Ich wünsche euch allen weiter gutes Durchhalten und Energie für alle Herausforderungen!
Liebe Grüße und danke für eure Einschätzung!
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Hallo Phoenix,

Es tut mir leid, dass ihr immer noch nicht auf einem grünen Zweig seid. Vielleicht ein paar Gedanken dazu:

Etwas, was mir schon die ganze Zeit im Kopf herum schwirrt ist die Aussage deiner Therapeutin, dass sie sich unter Druck gesetzt fühlt, weil du Selbstzahler bist. Aber da sie ja keinen Kassensitz hat, müsste das ja auf alle bzw. Einen Großteil ihrer Klienten zutreffen. Verstehe ich also nicht so richtig, ihr Problem.

Dass sie keine Notizen macht, mag Stilfrage sein, finde ich aber irritierend. Ich persönlich mache mir auch nur selten Notizen bei meinen Klienten, weil ich mir Dinge gut merken kann, ich muss aber beispielsweise auch nichts dokumentieren. Meine Therapeutin schreibt irgendwie fast jedes Wort mit, da zucke ich schon manchmal zusammen, weil ich dann immer merke, wenn ich offensichtlich etwas wichtiges gesagt habe :)

Grundsätzlich wirkt es so, als könne sie sich schlecht abgrenzen. Das kann in einzelnen Sitzungen mal ganz normal sein, je nachdem wie sehr einen ein Thema oder ein Klient triggert. Sollte aber natürlich kein Muster sein.

Grundsätzlich habe ich den Eindruck, dass du dich zu sehr mit der Beziehung zu deiner Therapeutin beschäftigst. Das darf eigentlich nicht passieren, sie sollte als Person ja eigentlich unsichtbar sein ind nur als Spiegel dienen. Wenn sie das nicht schafft, beispielsweise weil sie sich nicht abgrenzen kann oder sich nicht auf deine Themen einlassen kann, dann wäre das für mich ein Grund, die Therapie zu beenden. Jetzt kommt aber noch ein großes ABER: wenn du darin für dich ein Muster erkennst, dass du dich beispielsweise viel auf der Metaebene mit deiner Beziehung zu anderen beschäftigst und damit vielleicht ganz effektiv Beziehungen vermeiden kannst, dann ist es vielleicht genau das Thema, dass du mit dieser Therapeutin jetzt bearbeiten solltest, anstatt wieder abzubrechen. Dann stünde quasi die Frage im Raum, was du brauchst, damit du in der Beziehung zu ihr ankommen kannst.denn das Analysieren der Beziehung kann ja auch eine Form der Vermeidung sein.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu abgehoben. Mein Kopf ist etwas matschig von meiner eigenen Stunde heute.

Liebe Grüße,

marleo
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Ich danke euch allen für eure aufbauenden Worte! Gartenkobold, voll cool, ohne Dissoziationen! Das habe ich heute tatsächlich auch geschafft und war ganz wahnsinnig stolz. Ich bin heute endlich mal über meinen Schatten gesprungen und habe den Igelball mit in der Hand in die Sitzung genommen. Das war mit vorher aus irgendeinem blöden Grund immer peinlich. Aber die Stunde heute war irgendwie wichtig und ich wollte das unbedingt durchhalten und es hat total gut funktioniert. Ich konnte ganz klar und durchgängig sprechen und viel mehr bei mir sein. Das war eine ganz neue Therapieerfahrung, ich bin wirklich sehr glücklich. Das Thema war allerdings schwer und ich bin ziemlich durch. Mal gucken, wie es mir morgen geht, manchmal ist es ja am nächsten Tag besser, manchmal schlechter. Vorsichtshalber wird sich meine Therapeutin jetzt wieder zweimal am Tag bei mir melden, um über das Wochenende zu kommen. hmmpf.
Ich habe auch nochmal gefragt, warum sie mir jetzt plötzlich wieder eine Reha empfiehlt. Sie meinte, sie sieht es unter dem Kur Gedanken. Sie würde es mir sehr gönnen, mal für fünf Wochen rauszukommen aus allem und einfach mal Zeit für mich zu haben. Nicht, weil ich unbedingt einen stationären Aufenthalt bräuchte, in der Klinik sieht sie mich tatsächlich auch nicht. Fünf Wochen Auszeit würde ich mir natürlich auch gönnen. Aber geht gerade nicht.

Ansonsten war sie heute super empathisch und sehr klar, ich glaube, ich habe ihr etwas leid getan. Ich stecke auch gerade wirklich in einer schwierigen Situation. Ich hatte fast den Eindruck, dass sie am Ende die Rolle etwas verlassen hat und es zu Freundschaftlich wurde, das ist aber schon häufiger passiert, wir stehen uns fachlich sehr nahe und sind uns manchmal zu sympathisch, glaube ich. Das muss ich etwas im Blick behalten.

Ansonsten war es aber eine gute Stunde und ein langes Bad hat jetzt gut geholfen, die Dinge alle wieder zu sortieren.

Und noch ein kleiner Erfolg heute: ich habe geweint in der Stunde, kaum zu glauben :) das ist mir vorher noch nie passiert :) da habe ich mich vielleicht gefreut. Sonst bin ich immer dissoziiert :)

Ich drücke euch alle!
Phoenix2019
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Phoenix2019 »

Hallo Marleo,
danke dir für deinen Beitrag, zumal du selbst noch mit deiner Sitzung heute beschäftigt bist. Und du schreibst sehr klar und nachvollziehbar!:) Es freut mich, dass du heute so viele tolle Erfolge in deiner Stunde hattest!:)
Ich glaube auf jeden Fall, dass meine Beziehung zu anderen eine meiner Baustellen ist, vor allem, dass ich mich schnell verletzt fühle.
Was mich aber an meiner Therapeutin irritiert, ist, dass sie heute so verärgert, fast schon aufgebracht reagiert hat und wir dann letztlich über IHRE Gefühle gesprochen haben. Ich habe dann gespürt, wie unangenehm angespannt ich die Situation empfunden habe und wie ich dann - wie so oft - eingelenkt und beschwichtigt habe, weil ich Konflikte und Anspannung nur schlecht ertrage.
Mir erscheint eine solche Emotionalität ziemlich unprofessionell und mir ging es in dieser Situation überhaupt nicht gut. Am Ende hat sie dann noch gesagt, dass sie es aber wichtig findet, wenn ich Irritationen anspreche. Irgendwie hat das gewirkt, als wäre sie da zurückgerudert. Ich muss das Ganze erstmal sacken lassen.
Sie hat auch auf meine Befürchtung, aufgrund meiner Probleme keine gute Partnerin sein zu können, nur gesagt "Das ist traurig." Ehrlich gesagt hätte ich mir da was Ermutigenderes gewünscht.
Was das Selbstzahlen angeht: Sie behandelt auch privat Versicherte, aber keine gesetzlich Versicherten.
Jedenfalls haben wir nun schon 2 Sitzungen nur damit verbracht, Konflikte zu klären. Dass sie sich nicht erinnert, was sie tatsächlich in der letzten Sitzung gesagt hat, macht es nicht einfacher. Ich mache mir nach jeder Sitzung Notizen oder schreibe hier im Forum, so dass ich mir ihrer Worte sehr sicher bin. Hinzu kommt noch ihre Weigerung, klarer die Ebene zu verdeutlichen, auf der sie kommuniziert. Genau das würde aber helfen, finde ich.
Naja, ich verarbeite das jetzt erstmal.
Ich hoffe, auch du kannst deine Stunde heute weiter gut verarbeiten.
Gute Nacht!
Marleo84
Beiträge: 157
Registriert: 13. Mär 2021, 15:17

Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Hallo Iffy,

Ich wünsche dir viel Erfolg beim Bewerbungen schreiben. Ich habe heute auf der Arbeit eine Urkunde zum Firmenjubiläum bekommen und habe seitdem Fluchtgedanken :) so alt bin och noch gar nicht!

Neuorientierung finde ich immer gut.

Und irgendwann schaffe ich es auch mal, alle meine Gedanken in einen Beitrag zu schreiben!
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Liebe Marleo,
das freut mich wirklich für dich. Ist natürlich super, dass die Chemie zwischen dir und deiner Therapeutin stimmt, aber ich sehe es eher als ihre Aufgabe als als deine, darauf zu achten, dass das Verhältnis nicht zu freundschaftlich wird.
Wünsche dir einen guten „day after“ und allen eine gute Nacht.
LG
Meridian
Beiträge: 512
Registriert: 15. Dez 2019, 11:05

Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo an alle,

ich melde mich auch zurück, habe jetzt hier nicht alles verfolgt (das hole ich noch nach), da ich in Berlin war und meinen Sohn besucht habe.
Es war schön dort, ich habe viel unternommen und es gab gute Gespräche mit meinem Sohn, auch ein für mich etwas schwieriges, ich habe ihm gesagt, was ich in der Therapie herausgefunden habe und was eben nicht erst mit uns begonnen hat, sondern quasi in der Familie "durchgereicht" wird, ihn also auch angeht.
Die ersten Tage dort war ich mir nicht sicher, ob ich das ansprechen kann und will, weil ich nicht wusste, wie er reagiert und ob ich ihn damit belaste, aber er hat gut reagiert und ich staune immer, wie gut er sich abgrenzen kann im Gegensatz zu mir.
Aber jetzt, wo ich zurück bin, holt es mich seit gestern Abend ständig wieder ein, ich kann einfach nicht mit Trennungen umgehen, gedanklich und vor allem gefühlsmäßig bin ich hier noch nicht wieder angekommen.
Später habe ich wieder Therapie, ich habe keine Ahnung, wie das wird, nicht ganz einfach gerade...

LG, Meridian
iffy04
Beiträge: 430
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Liebe meridian,
konntest du deine Therapiestunde heute für dich nutzen? Ich finde deinen Beitrag sehr interessant. Ich gehe davon aus, dass dein Sohn erwachsen ist und ihr euch soweit abgenabelt habt. Mir geht es mit meinem Sohn ähnlich; er kann sich auch gut abgrenzen, was natürlich sehr gut ist - aber er kann sich eben auch (seit kurzem) von mir gut abgrenzen, was für mich neu und noch ungewohnt ist. Das ist ein Thema meiner familiären Turbulenzen von denen ich gesprochen hatte.
Wie geht es dir damit?
LG
Meridian
Beiträge: 512
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Liebe Iffy,

von außen betrachtet hat die Abnabelung stattgefunden, mein Sohn ist während des Studiums ausgezogen und lebt jetzt in Berlin. Er hat schon immer seine eigenen Entscheidungen getroffen und ich hatte den Eindruck, ich komme gut damit klar.
Auf Grund meiner Erfahrungen in der Vergangenheit hat eine Trennung aber für mich immer etwas bedrohliches und ich schaffe das dann nur, indem ich die entsprechenden Gefühle verdränge.
All das versuche ich jetzt in der Therapie aufzuarbeiten, aber im Moment habe ich wieder den Eindruck, da nicht weiterzukommen.
Der Therapeut hat gestern gefragt, ob ich das als Kränkung erlebe, wenn sich mein Sohn so von mir abgrenzt.
Ich komme gerade nicht wirklich zurecht mit den aufkommenden Gefühlen und fühle mich überfordert, auch von der Therapie.
Du hast das Thema mit der Abgrenzung innerhalb der Familie ja auch gerade.
Wie gehst du denn damit um?

LG, Meridian
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