Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Heiligendamm2020
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Ich kann das Thema mit den "passenden" Therapeuten/-innen auch nur zu gut aus eigener, mehrjähriger Erfahrung verstehen.
Anfang 2020 hatte ich kurz vor dem Beginn meiner 2. Reha die laufende Verhaltenstherapie "auf Eis" gelegt.
Es ging einfach nicht mehr vorwärts. Ich wollte nicht so weiter die beantragten Stunden nutzen.
Dabei gab es in den Jahren davor durchaus gute Momente.
Insgesamt war ich allerdings immer sehr kritisch, das resultiert aber auch an den hohen Anspruch an mich selbst.
Nach der Reha habe ich dann versucht alleine klar zu kommen.
Ich sollte dazu sagen, dass ich meine ADs und Medis selbst "kalt" abgesetzt habe.
Das einzig gute daran war, dass ich innerhalb nicht mal eines Jahres 12 kg abgenommen hatte.
Der Absturz folgte im dunklen Dezember. Dann ab Januar für 2 Monate in der Akutklinik, seit Dezember
krankgeschrieben.
Gestern kam der Anruf, dass ich demnächst den Starttermin für meine analytische Psychotherapie mit je 3 Sitzungen pro Woche erhalte.
Freude und Angst davor habe ich nun auszuhalten. Aber ich will weiterkommen in meiner Erkrankung.
Mal ganz abgesehen von den anderen "Baustellen" (Widerspruch mit dem VdK gegen den GdB Bescheid / Anträge LTA / EMR) etc..
Euch allen viel Geduld in euren Prozessen und Kraft, all die Vorhaben zu schaffen.
Flieht - ihr Narren!
Phoenix2019
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Phoenix2019 »

Hallo zusammen,
ich bin gerade sehr ratlos und verstört: Nachdem ich meiner Therapeutin schon vorgestern per Mail für morgen abgesagt habe, hat sie weder auf die Mail noch auf meine SMS oder meinen Anruf reagiert, was für sie sehr ungewöhnlich ist ... Sollte sie sich jetzt gar nicht mehr melden, werde ich mit dem Gedanken zurückbleiben, dass sie mit mir überfordert ist und ich wohl ein hoffnungsloser "Fall" bin. Leider ist mir das schon einmal mit einem Heilpraktiker für Psychotherapie passiert, der sich nach einem von ihm abgesagten Termin nicht mehr gemeldet hat. Im Nachhinein ist mir zwar klar, dass er generell unprofessionell und unseriös gearbeitet hat und selbst einen Haufen Baustellen hatte, mein Selbstwertgefühl hat dennoch massiv gelitten.
Ich finde, zur Professionalität gehört, dass man ehrlich und offen mit dem Patienten kommuniziert.
Viele Grüße an euch alle!
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo Phoenix,

hats du denn mit einer bestimmten Begründung abgesagt und geht aus der E-Mail hervor, dass du
eine Antwort von ihr erwartest?
Ich frage nur deshalb, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass sie dir mit Absicht nicht antwortet, weil sie mit dir überfordert ist oder dich als hoffnungslosen Fall sieht.
Ich kenne aber ähnliche Gedankengänge auch von mir.
Vielleicht geht sie davon aus, dass du nächste Woche den Termin wieder wahrnimmst und ihr dann alles weitere besprecht?

LG, Meridian
Phoenix2019
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Phoenix2019 »

Hallo Meridian,
den Gedanken, sie könnte überfordert sein mit mir und die Therapie nicht fortsetzen wollen, habe ich eher aufgrund der letzten Sitzungen. Ich habe keinen Grund für die Absage genannt, hatte aber bei unserer letzten Sitzung gesagt, dass ich noch nicht genau weiß, welche beruflichen Termine diese Woche anstehen, und ich den Termin ggf. absagen müsste. Dass ich um ihre Rückmeldung bitte und gern einen neuen Termin mit ihr vereinbaren würde, habe ich ihr auf die Mailbox gesprochen.
Naja, vielleicht ist sie ja auch krank oder meldet sich noch.
Viele Grüße!
SonneundDunkenheit
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Ihr "Therapiegeplagten",
zwei von sechs Wochen Therapiepause sind geschafft und ich kann momentan gut damit umgehen. Das liegt sicherlich daran, dass ich gerade sehr sehr lange Urlaub habe und damit das Hamsterrad deutlich langsamer dreht. Noch eine Woche arbeitsfrei liegen vor mir, dann wird es sicherlich wieder schwierig.

@ Phoenix: Als Selbstzahler würde ich wahrscheinlich auch besonders kritisch auf die Stunden schauen, aber eher im Prozess als im Hinblick auf eine "missglückte" Stunde. Die Aussage der Therapeutin bei Selbstzahlern eher ins "Schwimmen" zu kommen, weil sie dort mehr Druck empfindet, irritiert mich allerdings sehr.... Zweiklassengesellschaft ?
Blöd, dass sich die Therapeutin noch nicht gemeldet hat, aber ich würde zumindest bis zum Wochenende abwarten und dann entscheiden wie ich weiter vorgehe. Habt ihr irgendwelche Absprachen getroffen... einen Vertrag oder so....mit Verpflichtungen auf beiden Seiten?

Ich befinde mich in meiner ersten Therapie (und bin nicht mehr ganz taufrisch) und habe fast zwei Jahre gebraucht, um mich dafür innerlich aufzuschließen. Als es mir wirklich dreckig ging und ich Hilfe zulassen konnte, hatte ich sehr viel Glück und bin sehr schnell an Facharzt und Therapie gekommen (mein Hausarzt hat mir geholfen). Wenn ich hier so im Forum lese wie lange es bei manchen dauert, wird mir ganz schlecht. Ich hätte auch niemals die Energie gehabt X Telefonate zu führen, viele Erstgespräche und probatorische Sitzungen .... ich brauche sehr lange ehe ich etwas von mir preisgebe.... Hut ab vor den Menschen, die beharrlich bei der Suche dranbleiben und ihre Geschichte immer und immer wieder erzählen.

@ Marleo: ich habe den Eindruck, dass wir viele Gemeinsamkeiten haben, ich im Leben nur einige Jahre voraus bin.
Meine Therapie ist nicht einfach (wie die der anderen sicherlich auch) und wir sind schon oft an den Punkt gekommen, dass das ambulante Setting grenzwertig ist. Wir haben ein paar Absprachen getroffen für den Fall, dass eine Stunde so extrem ist, das ich mich selbst gefährden könnte. Bislang haben wir die nicht gebraucht. Immer wieder stand eine stationäre Therapie im Raum, die ich mir lange Zeit überhaupt nicht vorstellen konnte. Bin ein gebranntes Kind was Kliniken betrifft da ich noch andere Erkrankungen mit mir herumtrage. Mittlerweile bin ich auch da ein Schrittchen weiter und habe mich in einer Fachklinik angemeldet. Zweifel und Ängste bleiben... bin kein Mensch für größere Gruppen, aber ich (wir) komme (n) in der Therapie an Grenzen, die ich gerne überschreiten würde (wir nennen es den Sprung vom 10m Turm, sinnbildlich in die tief versteckten Gefühle) aber meine Angst ist riesig. Neben der Arbeit, dem Alltag und meinen anderen Baustellen trau ich mich an so manches Thema nicht nah genug heran.

Zum Thema Krankschreibung geht es mir ähnlich wie den meisten hier. Lange Zeit habe ich versucht zu funktionieren, bin fleißig arbeiten gegangen, war so gut wie nie AU. In den letzten 5 Jahren hat mir mein Körper deutliche Warnsignale gesendet, ich wollte sie nicht sehen und am Ende ging nix mehr von heute auf morgen war Schluss. 10 Monate AU, eine zu kurze Wiedereingliederung (mein Schreibtisch ist in kürzester Zeit übergelaufen und ich habe Panik bekommen Fristen nicht einhalten zu können) und jetzt erneut die Frage: Passen Arbeitswelt und mein Gesundheitszustand zusammen? Man möchte die anderen Kollegen nicht zusätzlich belasten und überfordert sich selbst....

@ Heiligendamm: 3 Therapiestunden pro Woche finde ich extrem mutig....Hut ab! Das wäre mir momentan definitiv zu viel.

Liebe Grüße an Alle!
Phoenix2019
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Phoenix2019 »

Hallo SonneundDunkelheit,
danke für deine Nachricht! Nein, es gab keinerlei Absprachen, Vereinbarungen oder Verträge, auch nicht in Bezug auf Fristen für Terminabsagen. Ja, es stimmt schon, dass man als Selbstzahler wahrscheinlich kritischer ist. Ich finde die Aussage der Therapeutin, sie fühle sich deshalb eher unter Leistungsdruck auch fragwürdig. Andererseits hatte 7cv in der Vergangenheit schon öfter den Eindruck, dass die Qualitätssicherung und Transparenz doch eher gewährleistet sind, wenn die Krankenkasse zahlt - und prüft.
Ich warte tatsächlich mal ab - aber es ist doch sehr ungewöhnlich für sie, sich so viel Zeit für eine Antwort zu nehmen...
Ich muss ab nächster Woche wieder arbeiten - und ich habe entsprechende Ängste - vor allem mit der zusätzlichen Belastung durch Corona...
Euch allen einen guten Abend!
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

@Phoenix
Okay, dann verstehe ich jetzt besser, warum du eine Rückmeldung von ihr erwartest.
Aber es ist sicher gut, wenn du erst mal davon ausgehst, dass es vielleicht andere Gründe gibt, warum sie sich noch nicht gemeldet hat.
Das wäre sonst wirklich sehr unprofessionell von deiner Therapeutin.

@Heiligendamm
Ich freue mich für dich, dass deine Therapie jetzt beginnt.
Vor der Therapie ist es gefühlsmäßig wohl häufig eine Mischung aus Freude und Angst und es braucht auch Mut, um sich überhaupt darauf einzulassen, aber dein Pragmatismus und deine Motivation, etwas verändern zu wollen, werden dir dabei zugutekommen.
Und Geduld, ich glaube, die brauchen wir wohl alle.
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo iffy,

bitte fühle dich nicht unter Druck gesetzt, hier etwas beitragen zu müssen.
Du hast ja wirklich zu kämpfen gerade, als ob die Therapiepause alleine nicht schon ausreichen würde...
Ich wünsche dir alles Gute für den Termin morgen und viel Kraft, mit all dem umzugehen.
Evtl. kann eine Umstellung der Medikamente hilfreich sein und es ist ja nicht gesagt, dass das dann auch wieder mit so vielen Nebenwirkungen verbunden ist.
Oft ist es einfach gut, zu wissen, dass es noch andere Ansprechpartner gibt, wenn der Therapeut nicht da ist.

LG, Meridian
Phoenix2019
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Phoenix2019 »

Hallo Meridian,
danke für deine Einschätzung. Irgendwie mache ICH mir jetzt Sorgen um meine Therapeutin - verkehrte Welt. Ich habe ihr in der letzten Sitzung ganz ehrlich meine Bedenken mitgeteilt: dass sie in der vorangegangenen Sitzung selbst erschöpft und unkonzentriert auf mich gewirkt hat, dass ich mir mehr Orientierung, Transparenz und Struktur wünsche und dass mir der Vorschlag der Chakrentrennung gegen Liebeskummer zu esoterisch war. Vielleicht war das einfach zuviel Kritik. Jedenfalls hat sie sich heute nicht mehr gemeldet.
Mal schauen, wie es weitergeht.
Euch einen guten Abend!
Viele Grüße!
SonneundDunkenheit
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Phoenix, das ehrt dich, dass du dir Gedanken machst, aber ich glaube, das wäre wirklich verkehrte Welt und sollte ganz bestimmt nicht Ergebnis einer Therapiestunde sein.
Wenn sie ihr Handwerk versteht, muss sie mit deiner Kritik umgehen können. Sie hat ja mehrere Möglichkeiten. Entweder du bist aus irgendeinem Grund über das Ziel hinaus geschossen, dann sollte sie es so benennen oder du hast ihr tatsächlich einen gut geputzten Spiegel vorgehalten, dann muss auch sie die Konsequenzen für sich ziehen.
Klar kann sie erschöpft sein (ist ja auch nur ein Mensch), aber dann muss sie für sich sorgen und die Praxis schließen und entsprechend kommunizieren ( ein Spruch auf dem AB oder was auch immer).
Für dich ist es eine blöde Situation und nährt die Gedankenkreisel ohne einer reelen Chance auf Unterbrechung bis sie sich gemeldet hat. Hinzu kommen der Ende deines Urlaubs und deine prinzipiellen Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Therapie.
Du äußerst immer wieder Ängste dahingehend, dass deine Therapeutin mit deinen Problemen überfordert sein könnte und deshalb nicht mehr mit dir zusammen arbeiten möchte (kann). Es kann ja tatsächlich so sein, dass sie an ihre Grenzen geraten ist. Vielleicht ist sie noch jung, fehlt ihr Erfahrung, passt ihr Verfahren nicht zu deinen Problemen.... dann muss sie es aber auch genau so offen kommunizieren. Es kann nicht sein, dass du jetzt die Person bist, die sich infrage stellt.
Ich arbeite mit meiner Therapeutin jetzt seit gut 1,5 Jahren zusammen mit Höhen und Tiefen und so manche Stunde haben wir genutzt um unsere Therapiebeziehung zu reflektieren in dem Sinne was brauche ich, was nehme ich wahr, wie fühle ich mich verstanden oder manchmal eben auch nicht. Im Gegenzug hat sie mir ihre Sichtweise auf den Stand der Dinge gegeben und gesagt was sie im Rahmen einer ambulanten Therapie leisten kann oder eben auch nicht... diese Stunden waren oft anstrengend, weil es einen ein hohes Maß an Kritikfähigkeit auf der eigenen Seite abverlangt, aber mir hat es immer wieder Klarheit und Transparenz gebracht. Solchen Reflexionsstunden sind häufig schwierige Therapiestunden vorausgegangen, wo ich irritiert ( gekränkt, mich unverstanden gefühlt habe...) rausgegangen bin... häufig konnten wir in der Rückschau gute Rückschlüsse ziehen im Sinne der Wahrnehmung und Gegenübertragung...
Ich hoffe, du kannst gut für dich sorgen, mit schönen Dingen ablenken, den Rest des Urlaubs genießen und bekommst bald eine Rückmeldung von deiner Therapeutin.
Zunächst wünsche ich dir eine gute Nacht!
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo Phoenix,

ich schließe mich dem. was SonneundDunkelheit geschrieben hat, voll und ganz an:
Du hast berechtigte Kritik und deine konkreten Erwartungen an die Therapie geäußert, damit muss sie umgehen können. Ich würde sogar sagen, dass ist Teil der Therapie, das kann sie nutzen, indem sie auf dich eingeht und dann kann daraus ein konstruktiver Dialog entstehen.
Ich habe das mehrfach auch in meiner Therapie so erlebt. Das ging manchmal emotional ziemlich hoch her, aber der Therapeut hat immer sehr souverän reagiert.
Und sollte sie tatsächlich, aus welchen Gründen auch immer, überfordert sein, liegt es an ihr, an dem Punkt für sich zu sorgen und entsprechend zu reagieren.
Keinesfalls sollte es so sein, dass du dir jetzt Sorgen um sie machst.
Ich hoffe, du kannst dich gedanklich etwas lösen von dem Thema, dich irgendwie ablenken, wenn es geht.

Gute Nacht und LG,
Meridian
Phoenix2019
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Phoenix2019 »

Liebe SonneUndDunkelheit, liebe Meridian,
vielen Dank für eure unterstützenden Beiträge!:)
Sie hat mir heute morgen eine SMS geschrieben, dass sie sich heute wegen eines neuen Termins bei mir melden wird. Mal sehen, wie das weitergeht. Ich zweifle nach wie vor daran, dass sie die geeignete Therapeutin für mich ist, aber die Therapie ohne weiteres Gespräch nun einfach abzubrechen, würde mich noch lange Zeit sehr belasten. Insofern werde ich den nächsten Termin auf jeden Fall wahrnehmen.
Danke euch nochmal und einen guten Tag!
Viele Grüße!
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

@Phoenix: das hört sich doch gut an - dann kannst du immer noch entscheiden wie du weiter fortfahren willst.

Liebe meridian,
vielen Dank für deinen lieben Post. Ich war ja heute morgen bei meiner Psychiaterin und sie hat - wie erwartet - mit einem neuen Medikamenten-Cocktail reagiert. Zuerst dachte ich: Ne, mach ich eh nicht. Blöde Chemie....aber was ist meine Alternative? Alleine, einfach so schaffe ich es gerade nicht, in eine Klinik will ich auch nicht (stand auch nicht zur Debatte) und eine Therapie mache ich gerade (eigentlich :? ).
Also werde ich es versuchen, das paradoxe daran ist, dass Mirtazapin ja appetitanregend und zu einer Gewichtszunahme führen soll. Da muss ich echt aufpassen, dass ich da nicht gegensteuern will, was mit dem Medi aber noch viel schwieriger sein wird. Und für morgens Venlafaxin. Ich hatte beides schon einmal - aber nicht als Kombination.
Ich weiß, dass es extra eine "Psychopharmaka"-Rubrik gibt, aber wir sind hier gerade in einem so guten Austausch. Nimmst du nicht auch Mirtazapin? Wie verträgst du es denn?

Natürlich liebe Grüße auch an alle anderen 8-)
Gartenkobold
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Gartenkobold »

-
Zuletzt geändert von Gartenkobold am 3. Mai 2022, 10:14, insgesamt 1-mal geändert.
SonneundDunkenheit
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Liebe Iffy,
bin nicht Meridian habe aber auch Erfahrungen mit Mirtazapin gemacht, es ca. 2 Jahre genommen (zusätzlich zu einem anderen). Ca. 10 kg mehr Körpergewicht waren es am Ende ganz schleichend ( war vorher nicht dick und die 10 kg für mich nicht der Weltuntergang). Anfangs hat mir das Mirtazapin geholfen ruhiger zu werden, etwas besser zu schlafen. In der tiefen Depression hat es mich einfach nur extrem müde gemacht, aber sonst auch nix weiter trotz zuletzt hoher Dosierung (45mg)... geschlafen habe ich trotzdem kaum. Meine Therapeutin hat dann dafür plädiert, es auszuschleichen, weil ich kaum noch in der Lage war, einer Therapiestunde bis zum Ende zu folgen....das Ausschleichen war weniger angenehm. Das 2. AD hatte ich zuvor von heute auf morgen komplett abgesetzt (ja ich weiß das soll man nicht tun) ohne jegliche Nebenwirkung ( hatte auch keine positive Wirkung gespürt). Innerhalb kürzester Zeit war ich fast 15kg leichter (jetzt ist eher grenzwertig nach unten).
Bei jedem wirken Medis anders. Ich wünsche dir, dass du davon profitieren kannst und nicht bei jedem führt es zu einer Gewichtszunahme. Ich wünsche dir außerdem, dass es dir hilft besser zurecht zu kommen und wenn nicht, dann gibt es weitere AD's zum Ausprobieren. Viel Erfolg und liebe Grüße
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Hallo Gartenkobold, SonneundDunkelheit und natürlich alle anderen :)

Danke für eure Erfahrungen, das macht mir Mut. Ich werde heute abemd mit Mirtazapin starten und morgen früh mit Venlafaxin und dann mal schauen. Eine Freundin hat mir geraten, nix weiter drüber zu lesen, nicht nachdenken, einfach nehmen und weitermachen....vielleicht ist das eine ganz gute Taktik für den Anfang....
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Liebe iffy,

Mirtazapin wirkt bei mir recht gut gegen die Unruhe / Ängste und es ist auch immer noch schlaffördernd in der geringen Dosierung von 7,5 mg.
Nebenwirkungen hatte ich keine, außer vielleicht anfangs etwas mehr Tagesmüdigkeit.
Es steigert schon den Appetit, wie ich finde, aber das ist wohl auch nicht bei allen so.
Die Taktik deiner Freundin finde ich in dem Fall ganz vernünftig ;)
Ich hoffe, es hilft dir und du kommst gut damit zurecht.

LG, Meridian
Phoenix2019
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Phoenix2019 »

Hallo iffy,
vielen Dank! Ja, vielleicht ist es wirklich gut, "mehrere Eisen im Feuer" zu haben, das Telefonat mit meiner Therapeutin heute lief irgendwie sehr befangen (so habe ich sie jedenfalls wahrgenommen) und ich habe auch erst für übernächste Woche einen Termin bekommen.
Mal schauen.
Euch ein erholsames Wochenende und viele Grüße!
Suchende2
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Suchende2 »

Hallo iffy04,

ich nehme Mirtazapin 7,5 mg zum Schlafen.
Bei mir hat es keine Appetitanregende Wirkung, obwohl das eine erwünschte Nebenwirkung gewesen wäre.

Alles Gute,
Suchende
Marleo84
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Hallo in die Runde,

Ich wollte mich mal wieder melden! Hinter mir liegen anstrengende Wochen und es liegt noch eine anstrengende vor mir. Diese Woche ist ja Therapiepause und ich muss sagen, es geht mir so lala damit. Einerseits bin ich total beschäftigt und im Funktionsmodus, andererseits entwickel ich gerade eine richtige Sehnsucht nach meiner Therapeutin, die ich so nur aus der Anfangszeit der Therapie kenne, als der Druck noch so hoch war. Es ist viel passiert und ich hätte viel zu bereden und es fehlt das Ventil. Och habe achon versucht, das Gespräch mit Freunden zu suchen, aber das ist nicht das Gleiche. Ich brauche also offensichtlich den therapeutischen Prozess noch. Jetzt gilt es noch eine Woche durchzuhalten.

Mir schwirrt noch die ganze Zeit die Andeutung meiner Therapeutin im Kopf herum, dass sie an ohre Grenzen kommt und dass ein stationärer Aufenthalt vielleicht besser wäre. Ich habe ganz viele Fragen dazu und kann sie nicht stellen, das verunsichert mich sehr. Ich habe mir aber schon eine Körper- und Traumatherapeutin gesucht, bei der ich ab Mitte September anfangen kann. Bin gespannt, ob das nochmal etwas verändert, weil ein Klinikaufenthalt gerade wirklich schwierig zu bewältigen wäre. Und so richtig verstehe ich die Notwendigkeit auch noch nicht.

Ich hoffe, es geht eich allen gut, ich denke an euch!

Ps: Morgen habe ich ein Vorstellungsgespräch, bei dem ich relativ wenig Chancen habe, aber mich sehr freuen würde, falls es klappen sollte. Vielleicht könnt ihr mir die Daumen drücken? Liebe Dank und Liebe Grüße,

Marleo.
SonneundDunkenheit
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Marleo,
ich drücke beide Daumen fest. Manchmal gewinnen auch die "Außenseiter" und wenn dir im Vorfeld schon klar ist, daß deine Chancen gering sind, zählt der Mut es dennoch zu probieren doppelt und dreifach.
Ist ja toll, dass du so schnell eine körperorientierte Therapeutin gefunden hast und dich dem stellen willst.
Therapiepause sind häufig blöd und besonders belastend wenn Themen offen geblieben sind. Wenn deine Therapeutin angedeutet hat, an ihre Grenzen zu geraten, heißt das ja nicht gleich Abbruch oder Klinik zumal du dafür einerseits offen sein musst und andererseits auf einen Platz mit Sicherheit lange wartest. Vielleicht reicht es schon, wenn ihr im Therapiesetting Veränderungen vornehmt oder die parallel laufende Körpertherapie Wirkung zeigt.
Frage: Zahlt dir die Krankenkasse zwei Therapien parallel oder bist du Selbstzahler? Musst nicht darauf antworten, wenn du nicht magst.
Zunächst wünsche ich dir für morgen maximale Erfolge!
Liebe Grüße
Marleo84
Beiträge: 157
Registriert: 13. Mär 2021, 15:17

Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Marleo84 »

Hallo SonneundDunkelheit,

Danke fürs Daumendrücken. Ich bin wirklich gespannt auf morgen, das erste Kennenlernen ist ja auch immer beidseitig. Insofern bin ich auch immer ganz furchtbar neugierig.

Och bin eigentlich durchaus offen für eine Klinik. Ich sehe nur irgendwie gerade die Notwendigkeit nicht. Da ich selber auch beratend tätig bin und mich etwas informiert habe, was eine Indikation für einen Klinikaufenthalt sind, gehen die Ansicht meiner Therapeutin und von mir was das Ausmaß.einer Erkrankung angeht offensichtlich auseinander. Ich kenne mich eigentlich auch ganz gut aus und frage mich, was ich in einer Klinik noch lernen kann, was ambulant nicht umsetzbar ist. Aber ich merke auch, dass meine Therapeutin immer mehr rumprobiert und ausprobiert ind spüre ihre Hilflosigkeit. Leider unterstützt auch mein Partner einen Klinikaufenthalt nicht wirklich (was durchaus diskutierbar ist) und och mag ihn aktuell nicht so lange mit den Kindern alleine lassen. Aber das klärt sich hoffentlich nächste Woche.

Ja, ich staune auch, hatte jetzt zweimal Glück, eine Therapeutin zu finden. Die Körpertherapie zahle ich selber, es geht um eine spezielle Massagemethode (Grimberg), die nicht von den Kassen übernommen wird. Ich hoffe, dass ein paar Sitzungen reichen. Praktischerweise ist die Therapeutin auch Traumatherapeutin und wird da hoffentlich sensibel mit umgehen. Grundsätzlich geht es darum, dass die Dissoziationen mir einfach ein Vorankommen in den Therapiestunden erschweren und meine Therapeutin an das Trauma nicht ausreichend herankommt. Damit habe ich dann aber wirklich eine umfassende Betreuung.

Ich bin gespannt. Wie geht es dir mit deiner Wiedereingliederung? 10 Monate AU sind wirklich lang! Da ist der Wiedereinstieg sicher anstrengend!

Liebe Grüße!
SonneundDunkenheit
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von SonneundDunkenheit »

Hallo Marleo,
du scheinst ganz gut zu wissen, was du möchtest. Ich denke häufig auch anders als meine Therapeutin (zwinkern), aber wir können gut damit umgehen.
Eine Überforderung seitens der Therapeutin ist ja nicht gleichbedeutend mit einem notwendigen Klinikaufenthalt, dem du scheinbar keinen Nutzen abgewinnen kannst.
Ich habe die Wiedereingliederung nach der Hälfte der Zeit abgebrochen. Obwohl im Vorfeld konkrete Absprachen bezüglich der Stunden und Aufgaben getroffen waren, sah die Realität dann doch ganz anders aus...mein Schreibtisch ist übergelaufen und da ich für Menschen verantwortlich bin und mich in Strukturen der Kostenträger bewegen muss (Termine für Berichte echt.), habe ich schneller Verantwortung übernommen als ratsam. Leider war meine Stelle zuletzt auch nicht mehr besetzt (die Krankheitsvertretung war nicht besonders gut und wurde wieder gekündigt). Gerade gehen 10 Wochen Urlaub zuende ... bis zum Urlaub konnte ich mich gerade so retten. Ab Montag wieder volles Programm. Ich warte ja gerade auf einen Klinikplatz.... quasi mein nächstes Ziel. Ambulante Therapie reicht momentan halt auch nicht wirklich. Meine Kinder sind schon recht groß, ziemlich selbständig und mein Mann trägt den Klinikaufenthalt (wäre mein erster, ich kann also noch was lernen (und wieder zwinkern)) mit. Also gute Voraussetzungen. Nur mein AG wird nicht sonderlich begeistert sein.
Ja so ein VG ist für beide Seiten aufschlussreich und man tastet sich aneinander ran. Die Frage ist, ob es Druck im Hintergrund gibt oder man sich einfach nur verändern möchte bzw. seinen Marktwert testet. Noch einmal alles Gute für morgen.
Suchende2
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Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Marleo,

alles Gute für Dich morgen!

Suchende
Phoenix2019
Beiträge: 256
Registriert: 8. Jan 2020, 23:45

Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Phoenix2019 »

Hallo Marleo,
auch von mir ganz viel Erfolg für dein Vorstellungsgespräch! Ich drücke dir auch die Daumen!
Und viel Erfolg auch mit der Körpertherapie!
Bei mir geht es nächste Woche nach meinem langen Urlaub auch wieder richtig los - ich habe große Angst, das nicht zu stemmen. Mein Dienstplan ist hart und ich konnte mich gerade so in meinen Urlaub retten. Hinzu kommt, dass ab Montag 2 Wochen lang das Bad in der Wohnung unter mir saniert wird - und das ab 07:30 jeden Morgen, obwohl ich abends erst um 21:45 nach Hause komme. Leider ist das Haus auch extrem hellhörig und das Wasser wird zeitweise auch noch abgestellt. Als wenn die Schlafstörungen nicht schon schlimm genug wären...
Ich wünsche uns allen viel Kraft für die kommende Zeit!
Viele Grüße und einen guten Abend!
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