Probleme nach Klinikaufenthalt

[Sette]

Hallo zusammen,

ich hatte lange Ruhe vor der Depression, seit 2017 keine Symptome mehr.

Jetzt hat es mich Ende Juni erneut „erwischt“. Erst habe ich versucht, mit meinen bekannten Mantren und Techniken, die ich mir in der ersten Episode zusammen mit meinem Therapeuten erarbeitet hatte, aus der Depression zu kommen, mich dann aber schnell entschieden, in eine psychosomatische Klinik zu gehen - vor allem aus der Angst heraus, dass ich wieder so tief wie zuvor fallen könnte. In der Klinik besserte sich mein Zustand sehr schnell und nachhaltig, ich war weitgehend beschwerdefrei, so dass ich gemeinsam mit den Therapeuten und Ärzten beschloss, nach 4 Wochen wieder nach Hause zu gehen. Der Aufenthalt hat mir sehr gut getan und ich hatte gemeinsam mit meiner Therapeutin den Eindruck, meine Selbstwirksamkeit gut gestärkt zu haben.
Zusätzlich habe ich am 20.08. einen Termin bei meinem alten Therapeuten als Nachsorge vereinbart.

Seit letztem Donnerstag bin ich nun wieder zu Hause. Hier kehrt die Depression verstärkt zurück, ich „Kreisel“ sehr viel, versuche dann, meine Gedanken umzulenken. Mein Schlaf ist auch wieder schlecht geworden. Mir ist klar, dass zu Hause nicht die Klinik ist. Mich würde interessieren, ob einige von euch auch diese Erfahrung gemacht haben,

Ich danke euch jetzt schon,

Liebe Grüße, Sette

[Jane Eisklar]

Hallo zusammen,
. In der Klinik besserte sich mein Zustand sehr schnell und nachhaltig,

Hallo Sette,
also nachhaltig war der Klinikaufenthalt wohl gerade nicht, wenn man Deine Beschreibung liest.
4 Wochen sind auch schon eine recht lange Zeit, wo die Klinik eben auch wie eine Käseglocke wirken kann.

Vielleicht wäre für Dich aktuell eine Tagesklinik gescheiter, damit Du den Kontakt zum normalen Alltag nicht ganz verlierst. Das wird übrigens nach längeren Klinikaufenthalten ziemlich häufig gemacht, um genau das, was Du jetzt erlebst, zu vermeiden.

Liebe Grüße

Jane

[Suchende2]

Hallo Sette,

das, was Du erlebst, passiert häufig. Wichtig ist es jetzt ein Netz zu haben. Das kann, wie von Jane geschrieben eine Tagesklinik sein oder ein Therapeut / Psychiater. Oder auch Dein Notfallplan. Schaue gut, was Du benötigst und was Dir gut tut.

Alles Gute,
Suchende

[Sette]

Vielen Dank für eure Antworten, ihr Beiden. Ich habe ja am 20.08. den Termin bei meinem Therapeuten, den ich als sehr hilfreich kennengelernt habe. Ich will versuchen, bis dahin mit meinen Mitteln "durchzuhalten". Mich interessierte, ob ihr das auch so kennt. Ich habe ein gutes familiäres Netzwerk... Bin trotzdem ziemlich fertig, hatte mit Problemen gerechnet aber nicht in diesem Ausmass.

Nochmals vielen Dank,

Sette

[John4155]

Hallo,

ich hatte nach einem Klinikaufenthalt das gleiche Problem. Weshalb ich für den späteren Klinikaufenthalt vorgesorgt hatte, und danach eine tagestrukturierende Einrichtung besucht hatte.

Ich wünsche dir alles Gute!

[Sette]

Hallo John,

vielen Dank für deinen Kommentar.

Ich nehme jetzt einfach hin, dass eine solche Verschlechterung vorkommen kann, das „normale“ Leben außerhalb der Klinik spielt halt eine gewaltige Rolle. Mit dieser Akzeptanz geht es mir besser.

Es ist eben immer ein Ausprobieren mit dem Umgang der Dinge, oft bin ich durch die Depression zu panisch und schnell in meinen Urteilen. Das kann ich dann später erkennen, wenn der Blick klarer wird und den Abstand zulässt.

Alles Liebe und Gute, Sette