Wie kann man als Partner mit der Ablehnung umgehen?

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pamrit
Beiträge: 22
Registriert: 7. Jul 2021, 14:39

Wie kann man als Partner mit der Ablehnung umgehen?

Beitrag von pamrit »

Bei meinem langjährigen Lebensgefährten wurde eine Depression festgestellt.
Habt ihr Tipps, wie ich mit seiner Ablehnung mir gegenüber umgehen kann. Bei Freunden und Kollegen verstellt er sich, er tut so, als ob es ihm gut gehe. Ich bemerke wie er den Schalter dann immer umlegt und den Clown spielt.
Das tut mir weh.
Im Moment bin ich gerade damit total überfordert.
Was kann ich machen, außer Selbstfürsorge?!
Wie teile ich es ihm verbal mit, wenn er mich wieder verbal angeht, ohne das er es falsch versteht?
Strohi
Beiträge: 388
Registriert: 17. Mai 2015, 22:45

Re: Wie kann man als Partner mit der Ablehnung umgehen?

Beitrag von Strohi »

Uuii, liebe(r) pamrit,

das ist nicht nur ein sehr komplexes (viele einzelne Aspekte zu berücksichtigendes), sondern auch ein sehr schwieriges (hoch emotionales) Thema, das mich auch betrifft.
Ich bin der Kranke, und meine Frau meint öfters auch, dass ich sie wegstossen, ablehnen würde; der Unterschied zwischen Deinem Lebensgefährten und mir ist, dass ich weder den Schalter umgelegt - den suche ich auch, habe ihn jedoch noch nicht gefunden, ob ich ihn dann wirklich umlegen würde, wenn ich ihn gefunden hätte, weiss ich heute noch nicht - noch den Clown gespielt habe; das "Fassadenspiel", also mich anders nach aussen zu geben wie es mir innen drin geht, das beherrsche ich auch, ich hatte ja auch lange Zeit (über dreissig Jahre), dies zu üben (nach meiner damaligen Einschätzung war es, vor allem im Beruf auch notwendig).

Ich verstehe sehr gut, dass Dir das weh tut, und dass Du damit total überfordert bist.

Trotzdem würde ich Dir gerne sagen/schreiben:

- die Depression bewirkt (nach den übereinstimmenden Meinungen der Fachärzte und Therapeutinnen, die mich seit rund zehn Jahren behandelt haben) auch, dass die Wahrnehmung von Depressiven ebenso gestört sein kann wie die Informations-Weiterverarbeitung im Hirn.
Von daher ist es wahnsinnig schwer, einem Depressiven zu sagen, wie sein Verhalten wirkt; es geht meiner Meinung nach nur, wenn man in einer günstigen, das heisst offenen und entspannten Situation, sehr, sehr vorsichtig, sehr langsam und bedächtig, sehr feinfühlig versucht, ihn darauf anzusprechen, und das am Besten mit den berühmten Ich-Botschaften (also nicht: "du hast dich so und so verhalten" oder "du hast das und das gesagt", sondern eher: "so wie du mich angesprochen hast, ist das bei mir so und so angekommen; wolltest Du das auch so sagen oder habe ich es nicht richtig verstanden?"). Dass dies unheimlich viel Kraft von Dir erfordert und Dich wahnsinnig stressen kann, ist klar, ich kenne jedoch keinen anderen Weg.

- dass sich Dein Lebensgefährte gegenüber seinen Kollegen und Freunden anders verhält als Dir gegenüber, muss nicht damit zu tun haben, dass er Dich nicht nicht ernst nimmt oder dass er Dich "verarscht" (ich kenne ihn nicht, deshalb habe ich das sehr zurückhaltend-vorsichtig geschrieben, denn ich kann kann ja nicht behaupten, der Gedanke, er spiele mit Dir ein "böses Spiel", sei "aus der Welt", sei unmöglich; das kannst nur Du als seine (langjährige ?) Lebenspartnerin, die ihn schon oft in verschiedenen Situationen erlebt hat, beurteilen).
Dieses andere Verhalten kann auch schlicht und einfach damit zu tun haben, dass es (nicht allen, aber sehr vielen) Männern nicht leicht fällt, eine Schwäche zuzugeben (und eine Krankheit, zumal eine psychische Krankheit wird noch immer eher als Schwäche gesehen), schon gar nicht gegenüber Kollegen, mit denen man tagtäglich im Beruf um Leistung, Anerkennung und Ähnliches "kämpft" (wobei das Kampfverhalten von Männern anders ist als das von Frauen).
Übrigens, es fällt Männern auch nicht leicht, sich selbst einzugestehen, dass sie krank sind.
(Ich habe neulich einen guten Zeitungsartikel gelesen, in dem sehr nachvollziehbar davon berichtet wurde, dass, und auch wie, die Ur-Programme (die bspw. aus uns entweder Jäger oder Sammler machen), die Menschen mitgegeben wurden von den Genen und den Umfeldbedingungen (wie z.B. Erziehung usw.), selbst heute noch wirken, obwohl die Zeiten, in denen sie (also diese Ur-Programme) noch für das Überleben ausschlaggebend wichtig waren, längst vergangen sind.

Also, es gibt mehrere Möglichkeiten dafür, warum er sich so verhält, wie er sich verhält; das muss nicht unbedingt und zwangsweise so sein, dass er Dich damit "verarschen" möchte. Ja, es muss noch nicht einmal sein, dass ihm bewusst ist, dass er Dich damit kränkt, und auch nicht, dass er Dich damit wegstösst oder ablehnt.

Obwohl es wahnsinnig schwer ist: versuche, Dich von dem gedanklichen Muster "er lehnt mich ab, er stösst mich weg, weil er ..." zu lösen, damit Du möglichst einen "unverstellten", klaren Blick auf die einzelne Situation hast und nicht sozusagen mit tiefem inneren (und vielleicht sogar unbewusstem) Groll agierst und reagierst. Und dann bleibt Dir meiner Meinung nach nur entweder der Weg, den ich beschrieben habe ("Ich-Botschaften") - übrigens, die sogenannte "Gewaltfreie Kommunikation" eignet sich nach meiner Einschätzung nicht nur dafür, aber eben auch dafür - oder Du gehst in die Selbstfürsorge, die ja auch heisst "innere Emigration" (ob das jedoch für Eure Partnerschaft ein guter Weg ist, weiss ich jedoch nicht).

Zum Schluss noch eine Erkenntnis, die ich schon in sehr vielen (Therapie-) Gesprächen vermittelt bekommen, und in vielen Büchern auch gelesen habe; sie lautet: Du kannst nur einen einzigen Menschen (auch: in seinem Verhalten) ändern - Dich selbst.
Damit möchte ich nicht sagen, noch nicht einmal andeuten, dass Du Schuld tragen würdest, dass Du Schuld hättest - es soll nur ausdrücken, dass es vergebene Liebesmüh' ist zu versuchen, einen anderen Menschen ändern zu wollen; wir müssen uns alle so nehmen wie wir sind, und uns eingestehen, wir können nur uns selbst ändern, und können nur versuchen, den Anderen zu dem Erkennen führen, dass er sein Denken, Fühlen und Tun (Verhalten) in Frage stellt, prüft und ggfs ändert.

Alles Gute für Dich, für Euch und liebe Grüsse, strohi
Bittermandel
Beiträge: 2379
Registriert: 10. Apr 2021, 09:32

Re: Wie kann man als Partner mit der Ablehnung umgehen?

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Pamrit

Kann es sein das du einen Thread unter Angehörige hattest? Irgendwie kommt mir dein Name bekannt vor.

Liebe Grüße Bittermandel
Greta1962
Beiträge: 281
Registriert: 21. Sep 2020, 20:13

Re: Wie kann man als Partner mit der Ablehnung umgehen?

Beitrag von Greta1962 »

Hallo Pamrit!

Wichtig ist, glaube ich, dass du dir bewusst machst, dass dein Mann sich dir gegenüber nicht deshalb "schlechter" verhält als anderen gegenüber, weil er die anderen lieber mag bzw. du ihm weniger wert bist.

Es ist vielmehr so, dass er sich anderen gegenüber so verstellen muss - was für ihn auch nicht angenehm ist und ihn viel Kraft kostet. Mein Sohn sagte mal nach seiner schlimmen Depressionsphase, dass das das schwerste war - sich immer verstellen zu müssen. Wenn er dann bei dir ist, dann fällt er in sich zusammen und hat keine Kraft mehr, sich zu verstellen - du bist die Vertraute, bei dir ist er zuhause, da muss er nicht schauspielern.

Irgendwie kann ich das ein bisschen nachvollziehen.
Aber es hilft natürlich auch nicht viel.

Alles Gute!
Liebe Grüße von ..... Greta
Philofax
Beiträge: 16
Registriert: 22. Jan 2021, 12:09

Re: Wie kann man als Partner mit der Ablehnung umgehen?

Beitrag von Philofax »

Also Strohi hat das wirklich gut erklärt und ich habe dem nichts hinzuzufügen.
Das mit dem verstellen kenne ich auch gut, denn ich habe seit meiner Kindheit Dysthymie also depressive Episoden. Damals ging ich mit ernstem Blick durch die Welt bis mal 2 Kinder hinter mir getuschelt haben: "Schau mal der kuckt so böse." Da ist es mir aufgefallen wie ich durch die Welt laufe, und mit jemand der den Blick senkt,ernst schaut und deprimiert rüberkommt will sich niemand unterhalten. Also habe ich Schritt für Schritt mein Verhalten geändert und es wurde mit mehr Aufmerksamkeit belohnt. Aber es ist nur ein Nachahmen und dann wirkt es auch manchmal komisch auf die Mitmenschen, wenn z.B. gute Laune gerade nicht angebracht ist.

Alles gute für Euch...
Strohi
Beiträge: 388
Registriert: 17. Mai 2015, 22:45

Re: Wie kann man als Partner mit der Ablehnung umgehen?

Beitrag von Strohi »

Hallo Philofax,

danke für Deine gute Bewertung, die mich sehr freut - da hat mein Tag schon viel besser begonnen, obwohl der Blick nach draussen verrät: es ist das gleiche feuchte, nasse und nicht sehr warme Wetter wie gestern.
Und auch, obwohl ich noch die Fernsehbilder der Nachrichtensendungen von gestern Abend im Kopf habe.

LG, Strohi
Lavendel64
Beiträge: 547
Registriert: 27. Dez 2017, 14:44

Re: Wie kann man als Partner mit der Ablehnung umgehen?

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo, eine Depression ist für alle eine Herausforderung und belastet das gesamte Umfeld.

Die beste Lösung ist Kommunikation - Verständnis füreinander und viel Freiraum und Vertrauen. So habe ich es erlebt. Ich teile meinem Partner mit, wenn es bergab geht ("einmal wieder offline"). Wenn es mir wieder gut geht, merkt er das selber. Ich teile mit, was ich brauche - und habe gelernt zu akzeptieren, wenn er meine Bedürfnisse an bestimmten Punkten nicht erfüllen kann. Das ist das Resultat aus einem gemeinsamen Gespräch mit dem Klinikpsychologen. Am Beispiel: in depressioven Episoden kann ich nicht allein sein. Also hat er sein leben umgestellt und war immer in meiner Nähe. In diesem Moment stellt der Partner aber eigene Bedürfnisse zurück - das geht auf Dauer nicht gut. Also muss ich als Betroffene auch lernen, ihm seinen Freiraum zu geben. Das sind dann Einzelfallentscheidungen nach dem Motto "ich finds jetzt blöd, dasd du ins Kino gehst, aber ich werde es aushalten"

Als Angehöriger ist es aber auch Deine Entscheidung, wie du mit der Situation umgehst. Auch Du hast nur ein Leben und solltest am Ende mit Deinen Entschlüssen zufrieden sein.

LG Lavendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Strohi
Beiträge: 388
Registriert: 17. Mai 2015, 22:45

Re: Wie kann man als Partner mit der Ablehnung umgehen?

Beitrag von Strohi »

Hallo Lavendel,

ich finde Deine Nachricht insgesamt für gut; ganz besonders gut und vor allem richtig ist Dein kleiner, kurzer Absatz am Ende, der zwar lediglich aus zwei Sätzen besteht, aber sehr, sehr wichtig ist.

Dass Angehörige und Freunde auch mal Freiraum brauchen, wie Du es sehr schön, und vor allem sehr richtig in Deinem langen Absatz beschreibst, ist ganz einfach wahr und trifft zu; das hat auch nichts mit Egoist oder Ähnlichem zu tun, sondern dient der Selbstfürsorge und ist für die Stimmung insgesamt sehr wichtig, und darf nicht unterschätzt werden - was hilft es der/dem Kranken, wenn seine Partnerin, sein Partner in schlechte Stimmung kommt oder sogar selbst an Psyche und Seele krank wird?

LG, Strohi
pamrit
Beiträge: 22
Registriert: 7. Jul 2021, 14:39

Re: Wie kann man als Partner mit der Ablehnung umgehen?

Beitrag von pamrit »

Strohi hat geschrieben:Uuii, liebe(r) pamrit,

das ist nicht nur ein sehr komplexes (viele einzelne Aspekte zu berücksichtigendes), sondern auch ein sehr schwieriges (hoch emotionales) Thema, das mich auch betrifft.
Ich bin der Kranke, und meine Frau meint öfters auch, dass ich sie wegstossen, ablehnen würde; der Unterschied zwischen Deinem Lebensgefährten und mir ist, dass ich weder den Schalter umgelegt - den suche ich auch, habe ihn jedoch noch nicht gefunden, ob ich ihn dann wirklich umlegen würde, wenn ich ihn gefunden hätte, weiss ich heute noch nicht - noch den Clown gespielt habe; das "Fassadenspiel", also mich anders nach aussen zu geben wie es mir innen drin geht, das beherrsche ich auch, ich hatte ja auch lange Zeit (über dreissig Jahre), dies zu üben (nach meiner damaligen Einschätzung war es, vor allem im Beruf auch notwendig).

Ich verstehe sehr gut, dass Dir das weh tut, und dass Du damit total überfordert bist.

Trotzdem würde ich Dir gerne sagen/schreiben:

- die Depression bewirkt (nach den übereinstimmenden Meinungen der Fachärzte und Therapeutinnen, die mich seit rund zehn Jahren behandelt haben) auch, dass die Wahrnehmung von Depressiven ebenso gestört sein kann wie die Informations-Weiterverarbeitung im Hirn.
Von daher ist es wahnsinnig schwer, einem Depressiven zu sagen, wie sein Verhalten wirkt; es geht meiner Meinung nach nur, wenn man in einer günstigen, das heisst offenen und entspannten Situation, sehr, sehr vorsichtig, sehr langsam und bedächtig, sehr feinfühlig versucht, ihn darauf anzusprechen, und das am Besten mit den berühmten Ich-Botschaften (also nicht: "du hast dich so und so verhalten" oder "du hast das und das gesagt", sondern eher: "so wie du mich angesprochen hast, ist das bei mir so und so angekommen; wolltest Du das auch so sagen oder habe ich es nicht richtig verstanden?"). Dass dies unheimlich viel Kraft von Dir erfordert und Dich wahnsinnig stressen kann, ist klar, ich kenne jedoch keinen anderen Weg.

- dass sich Dein Lebensgefährte gegenüber seinen Kollegen und Freunden anders verhält als Dir gegenüber, muss nicht damit zu tun haben, dass er Dich nicht nicht ernst nimmt oder dass er Dich "verarscht" (ich kenne ihn nicht, deshalb habe ich das sehr zurückhaltend-vorsichtig geschrieben, denn ich kann kann ja nicht behaupten, der Gedanke, er spiele mit Dir ein "böses Spiel", sei "aus der Welt", sei unmöglich; das kannst nur Du als seine (langjährige ?) Lebenspartnerin, die ihn schon oft in verschiedenen Situationen erlebt hat, beurteilen).
Dieses andere Verhalten kann auch schlicht und einfach damit zu tun haben, dass es (nicht allen, aber sehr vielen) Männern nicht leicht fällt, eine Schwäche zuzugeben (und eine Krankheit, zumal eine psychische Krankheit wird noch immer eher als Schwäche gesehen), schon gar nicht gegenüber Kollegen, mit denen man tagtäglich im Beruf um Leistung, Anerkennung und Ähnliches "kämpft" (wobei das Kampfverhalten von Männern anders ist als das von Frauen).
Übrigens, es fällt Männern auch nicht leicht, sich selbst einzugestehen, dass sie krank sind.
(Ich habe neulich einen guten Zeitungsartikel gelesen, in dem sehr nachvollziehbar davon berichtet wurde, dass, und auch wie, die Ur-Programme (die bspw. aus uns entweder Jäger oder Sammler machen), die Menschen mitgegeben wurden von den Genen und den Umfeldbedingungen (wie z.B. Erziehung usw.), selbst heute noch wirken, obwohl die Zeiten, in denen sie (also diese Ur-Programme) noch für das Überleben ausschlaggebend wichtig waren, längst vergangen sind.

Also, es gibt mehrere Möglichkeiten dafür, warum er sich so verhält, wie er sich verhält; das muss nicht unbedingt und zwangsweise so sein, dass er Dich damit "verarschen" möchte. Ja, es muss noch nicht einmal sein, dass ihm bewusst ist, dass er Dich damit kränkt, und auch nicht, dass er Dich damit wegstösst oder ablehnt.

Obwohl es wahnsinnig schwer ist: versuche, Dich von dem gedanklichen Muster "er lehnt mich ab, er stösst mich weg, weil er ..." zu lösen, damit Du möglichst einen "unverstellten", klaren Blick auf die einzelne Situation hast und nicht sozusagen mit tiefem inneren (und vielleicht sogar unbewusstem) Groll agierst und reagierst. Und dann bleibt Dir meiner Meinung nach nur entweder der Weg, den ich beschrieben habe ("Ich-Botschaften") - übrigens, die sogenannte "Gewaltfreie Kommunikation" eignet sich nach meiner Einschätzung nicht nur dafür, aber eben auch dafür - oder Du gehst in die Selbstfürsorge, die ja auch heisst "innere Emigration" (ob das jedoch für Eure Partnerschaft ein guter Weg ist, weiss ich jedoch nicht).

Zum Schluss noch eine Erkenntnis, die ich schon in sehr vielen (Therapie-) Gesprächen vermittelt bekommen, und in vielen Büchern auch gelesen habe; sie lautet: Du kannst nur einen einzigen Menschen (auch: in seinem Verhalten) ändern - Dich selbst.
Damit möchte ich nicht sagen, noch nicht einmal andeuten, dass Du Schuld tragen würdest, dass Du Schuld hättest - es soll nur ausdrücken, dass es vergebene Liebesmüh' ist zu versuchen, einen anderen Menschen ändern zu wollen; wir müssen uns alle so nehmen wie wir sind, und uns eingestehen, wir können nur uns selbst ändern, und können nur versuchen, den Anderen zu dem Erkennen führen, dass er sein Denken, Fühlen und Tun (Verhalten) in Frage stellt, prüft und ggfs ändert.

Alles Gute für Dich, für Euch und liebe Grüsse, strohi

Vielen Dank, es tat gut, das zu lesen.
pamrit
Beiträge: 22
Registriert: 7. Jul 2021, 14:39

Re: Wie kann man als Partner mit der Ablehnung umgehen?

Beitrag von pamrit »

Greta1962 hat geschrieben:Hallo Pamrit!

Wichtig ist, glaube ich, dass du dir bewusst machst, dass dein Mann sich dir gegenüber nicht deshalb "schlechter" verhält als anderen gegenüber, weil er die anderen lieber mag bzw. du ihm weniger wert bist.

Es ist vielmehr so, dass er sich anderen gegenüber so verstellen muss - was für ihn auch nicht angenehm ist und ihn viel Kraft kostet. Mein Sohn sagte mal nach seiner schlimmen Depressionsphase, dass das das schwerste war - sich immer verstellen zu müssen. Wenn er dann bei dir ist, dann fällt er in sich zusammen und hat keine Kraft mehr, sich zu verstellen - du bist die Vertraute, bei dir ist er zuhause, da muss er nicht schauspielern.

Irgendwie kann ich das ein bisschen nachvollziehen.
Aber es hilft natürlich auch nicht viel.

Alles Gute!

Genau so empfinde ich es auch, das es ihm unheimlich viel Kraft kostet. Danach fällt er in sich zusammen.
pamrit
Beiträge: 22
Registriert: 7. Jul 2021, 14:39

Re: Wie kann man als Partner mit der Ablehnung umgehen?

Beitrag von pamrit »

Philofax hat geschrieben:Also Strohi hat das wirklich gut erklärt und ich habe dem nichts hinzuzufügen.
Das mit dem verstellen kenne ich auch gut, denn ich habe seit meiner Kindheit Dysthymie also depressive Episoden. Damals ging ich mit ernstem Blick durch die Welt bis mal 2 Kinder hinter mir getuschelt haben: "Schau mal der kuckt so böse." Da ist es mir aufgefallen wie ich durch die Welt laufe, und mit jemand der den Blick senkt,ernst schaut und deprimiert rüberkommt will sich niemand unterhalten. Also habe ich Schritt für Schritt mein Verhalten geändert und es wurde mit mehr Aufmerksamkeit belohnt. Aber es ist nur ein Nachahmen und dann wirkt es auch manchmal komisch auf die Mitmenschen, wenn z.B. gute Laune gerade nicht angebracht ist.

Alles gute für Euch...

Danke
Katerle
Beiträge: 11301
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Wie kann man als Partner mit der Ablehnung umgehen?

Beitrag von Katerle »

Danke Strohi und Lavendel.
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