Neuling und verzweifelt ( langer Text )

ms334
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Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von ms334 »

Hallo,
ich bin neu hier und heute wieder total beunruhigt.
Ich bin 26 Jahre alt und in einer Führungsposition welche mir seit längerem keinen Spaß mehr macht. Ich bin mit meiner Partnerin seit 3,5 Jahren zusammen und wir sind seit 2 Jahren verlobt.
Die Hochzeit wurde durch Corona 3 mal abgeblasen und nun erstmal ohne weiteren Termin auf Eis gelegt um uns weitere Enttäuschungen zu ersparen. In unserer Beziehung gab es auch dunkle Zeiten als ich leider im betrunkenen Zustand nicht mehr Herr meiner Sinne war und Ihr gegenüber mit einer anderen Frau unfair wurde. Da diese Sache bedeutungslos war, war die Angst Sie zu verlieren erstmal grösser als das verlangen es Ihr zu gestehen. Nach einem Jahr voller schlechtem Gewissen und Schuldgefühlen und trauer über mein eigenes verhalten habe ich es Ihr gestanden und wir haben beschlossen dass wieder hin zu bekommen. Es folgte ein Jahr welches unvergesslich ist und voller Lebensfreude und Vorfreude auf die Hochzeit. Nun kommt meine Mutter(gleichzeitig wohl beste Freundin) ins Spiel welche nach genesener Krebserkrankung plötzlich mit hohem Fieber und Atemnot ins KH kam.
Es konnte eine Woche keine Diagnose abgegeben werden was Ihr denn fehlt.
Und dann fing mein Drama an. Ich konnte mich in der Arbeit plötzlich auf nichts mehr konzentrieren hatte Schweißausbrüche und musste mich jeden Abend übergeben. Voller Sorge über meine Mutter meldete ich mich auf der Arbeit Krank und vermutete einen Magen Darm Virus. Plötzlich kamen die Schuldgefühle gegenüber meiner verlobten wieder hoch und sämtlicher Kontakt zum weiblichen Geschlecht kam mir wie ein Fremdgehen vor.
Ich habe mich vor meiner verlobten gerechtfertigt und lag 3 Tage voller Enttäuschung über mich selbst auf dem Sofa. Ihre aufmunternden Worte, dass meine Guten Eigenschaften überwiegen und dass dieser eine Ausrutscher auf der Waage keine Bewegung auslösen würde zogen spurlos an mir vorbei. Plötzlich ( meine Mutter seit 3 Tagen wieder daheim und halbwegs fit) sitze ich vor der Garage auf der Treppe und gönne mir eine Zigarettenpause gehen alle Gefühle aus mir raus. Es folgten 3 Tage heulen über die verlorenen Gefühle zu meiner Verlobten und endete in einer geschlossenen Station in der Klinik. Ich kam nach ein paar Tagen Gefühle an-/aus auf eine offene Station und wurde vor 3 Tagen entlassen. Übermorgen beginnt die Tagesklinik.
Nach Langer Vorgeschichte damit Ihr euch ein Bild machen könnt, nun zu meinen Ängsten.
Immer wieder verspüre ich keine Gefühle der Liebe der Freude oder der Hoffnung.
Meine Frau glaubt an die Heilung aus der Depression, welche mit einem starken Vitamin D Mangel in der Klinik Diagnostiziert wurde, da Sie selbst auch in der Klinik arbeitet und Verständnis für die Situation aufbringt. Ich selbst will die Beziehung auf keinen Fall aufgeben da meine verlobte der wunderbarste Mensch auf Erden ist und mich in allem unterstützt. Nun konnte ich Sie gestern wieder lieben, mich allerdings auf die Hochzeit z.B. null freuen.
Heute kommt Sie mir wieder so weit entfernt vor und wenn ich Sie ansehe, sehe ich Sie nicht wie früher als meine Frau. So wechselt das zeitweise stündlich und ist mit Zwangsgedanken und Zwangszweifel an der Beziehung verbunden.
Vielleicht kennt jemand von euch diese Situation und kann mit Mut machen.
P.S. jedes mal wenn ich traurig bin und weine weil meine Gefühle fehlen, geht es mir nach dem weinen schlagartig besser.
Windwolke
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von Windwolke »

Hallo ms334,

wie gut, dass du in die Tagesklinik gehst! Dort wirst du bestimmt die Medikamente bekommen, die du brauchst und viel Unterstützung und Begleitung erfahren.

Es tut mir leid, was du alles erlebt hast. Die Enttäuschungen mit der Hochzeit und die Angst um deine Mutter können bestimmt heftige Gefühlsturbulenzen verursachen.
Dass du deine Verlobte nicht verlieren willst, kann ich gut nachvollziehen. Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Frau! Sie liebt dich und deshalb hält sie so zu dir und glaubt an dich.

Wenn du nun alles dafür tust, um gesund zu werden, hast du gute Chancen, aus dieser Krise hinauszuwachsen. Toll, dass deine Verlobte so sehr hinter dir steht. Das gibt bestimmt Kraft. Wenn du alles andere als das fühlst, bedeutet das nur, dass du krank bist und noch Geduld brauchst. Mit den richtigen Medikamenten und guter Psychotherapie wirst du bald auch wieder positive Gefühle wahrnehmen und eines Tages stabil und glücklich deinen Weg gehen können.

Alles Gute und liebe Grüße,

Mechthild
ms334
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von ms334 »

Hallo Mechthild,

vielen lieben Dank für deine tollen Worte.
Es tut mir gut das zu lesen und gibt mir wieder Hoffnung.
Das schlimme an meiner Story ist dass ich zum einen noch nie eine Depression hatte, zum anderen dass sich die depressiven Gedanken in dem Moment so real anfühlen weil man sich irgendwie trotzdem normal fühlt. Wenn ich heute sehe was alles Anzeichen für eine Depression sein können habe ich das vermutlich schon länger allerdings war das mit der Mutter wohl der Auslöser.
Ich habe schon längere zeit Albträume in denen ich meine Frau verliere oder eines meiner geliebten Haustiere, welche sich so real anfühlen dass ich nach dem aufwachen in der Nacht erst durch die ganze Wohnung muss und schauen muss ob es allen gut geht dass ich wieder schlafen kann.
Außerdem bin ich schon seit längerem einem Kontrollzwang ausgesetzt z.B. immer wieder aus dem Bett aufstehen und schauen ob der Herd wirklich aus ist ( Feuerwehrmann ).
Dies ist ja auch nicht normal.
Es ist einfach manchmal nicht zu fassen was mein Kopf über die Beziehung denkt und sich das wie die pure Wahrheit anfühlt. Gegen Abends meistens besser.
Mir ist bewusst dass meine Frau ein mega Fang ist und dass Sie zu mir hält allerdings bekomme ich manchmal das Gefühl ich müsse mich entfernen (vielleicht unterbewusst um Sie zu schützen)
Und dazu kommt dass ich aus dem schönen Schwabenland komme da ist es mit der Geduld meistens ein Thema. :lol:
Ich denke mir jedes mal nach einem starken Schub wenn sich alles wieder beruhigt hat, dass uns so schnell nicht mehr trennt wenn wir das gemeinsam überstanden haben.
Windwolke
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von Windwolke »

Hallo ms,
erst gestern habe ich mir wieder gedacht, wie froh ich bin, dass ich inzwischen mit meiner Depression viel Erfahrung habe. Es ist sehr schwer, die Symptome auszuhalten und nicht verstehen zu können, was da im eigenen Kopf passiert. Man kann auf keine Erfahrungen zurückblicken, die man bereits einmal oder mehrmals gemeistert hat, um daraus Hoffnung zu schöpfen. Aber die Erfahrung kommt und man lernt dazu.

Deine Symptome kenne ich gut - die völlig andersartigen Negativgedanken und Ängste in der Depression, die oft abends besser werden. Das ist ein ganz auffälliger Tagesrhythmus, den die Depression uns aufzwingt. Und ja, sie fühlen sich genauso real an wie sich die positiven Gedanken in gesunden Zeiten anfühlen. Es liegt am Hirnstoffwechsel. So wie bei Diabetes Insulin hilft, hilft bei Depressionen (meistens) ein geeignetes Medikament.

Mit Zwangsgedanken kenne ich mich nicht aus, finde aber unglaublich wichtig, dass du deine Gedanken wirklich als Krankheit erkennst. Wenn du die richtigen Medikamente findest, wirst du sehen, dass du auch immer wieder so denken können wirst wie zu Zeiten, als es dir gut ging. Es ist nur in der Krankheit so dunkel.

Ich komme zwar nicht aus dem Schwabenländle, aber Geduld war auch noch nie so meins. Wenn du aber deine Frau behalten willst, wirst du dich darin üben müssen ;-) Denn es ist wirklich wichtig zu lernen, liebevoll und verständnisvoll mit sich umzugehen, selbst wenn man solche Gedanken- und Gefühlskapriolen produziert und dann noch anderen gegenüber dazu Stellung nehmen muss. Selbstliebe ist in der Depression ein Heilmittel, auch wenn es schwer zu lernen ist. Ich jedenfalls habe sehr lange gebraucht, weil ich mich lange Zeit immer niedermachte für meine Symptome.
Nicht du bist so, sondern deine Krankheit verursacht all diese schwer zu ertragenden Phänomene. Ich wollte nie Medikamente nehmen. Jetzt will ich nie mehr ohne sein.

Liebe Grüße,
Mechthild
ms334
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von ms334 »

Das hört sich auf jeden Fall mal nach etwas erklärlichen an.
Momentan nehme ich überwiegend Quetiapin und eine Minimaldosis Tavor.
Neulich habe ich Abendessen gekocht für mich und meine liebste und als 3 Sachen zeitgleich fertig waren und vom Herd musste war ich plötzlich so überfordert dass ich eine Panikattacke bekam und anfing zu heulen, kurz darauf beim Abendessen war ich mit dem vollen Teller überfordert und das selbe gleich nochmal. Ich meine ich war schon in brennenden Häusern und war die Ruhe in Person und jetzt heule ich beim kochen weil mir das wohl zu viel war.
Ich erkenne mich nicht wieder.
Heute mittag waren wir ein Eis essen in der Stadt da war die Welt für 1 Stunde in Ordnung ausser das unglückliche Gefühl über die Tatsache dass ich Krank bin.
Zuhause angekommen direkt wieder am Zweifeln.
Es ist so schlimm wenn man merkt dass man ein anderer Mensch wird.
Windwolke
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von Windwolke »

Hallo ms,
es tut mir leid, dass du dich so unglücklich fühlst. Ja, ich weiß, dieses frustrierende Gefühl krank zu sein und ein anderer Mensch zu sein, kenne ich gut. So anders zu sein, das sind die Symptome der Krankheit. Die Überforderung, das Weinen, die Panik... Bist du mit deinen Medikamenten in ärztlicher Behandlung? Selbst wenn du Tavor nur als Minimaldosis nimmst, macht es nach nicht allzu langer Zeit abhängig. Eine Abhängigkeit wieder los zu werden, wäre ein weiteres Problem!

Ich glaube, wer an unserer Krankheit leidet, muss vor allem auch lernen, mitfühlend mit sich selbst zu werden. Ich kenne das, wenn man über sich selbst so deprimiert ist, das kennt wohl jeder. Aber das Abwerten macht uns noch mehr fertig und noch verletzlicher, als wir es ohnehin schon sind. Stell dir vor, du wärst dein kleiner Sohn, der an deinen Symptomen leidet. Stell dir vor, dem beweist du immer wieder, wie sehr du ihn liebst und stützt, egal wie es ihm geht. So kannst du lernen, mit dir umzugehen. Dann ist es wirklich leichter zu ertragen.
ms334
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von ms334 »

Guten Abend,

Ich bin nun seit einer Woche in der TG. Letzte Woche hat mich ein Arzt sprechen wollen weil er sich meinen Fall und die Geschichte beginnend in der geschlossenen, offenen und jetzt in der TG angesehen hat. Er meinte ich hätte keine klassische Depression sondern eine Angststörung, welche eine depressive Verstimmung nach sich zieht. Im nachhinein fällt mir dazu ein dass ich mehrmals im Alltag dinge kontrolliere welche Sicherheitsrelevant sind (z.B. Herd wirklich aus, Kaffeemaschine wirklich aus, Türe wirklich abgeschlossen, meine Frau kommt eine halbe Stunde später aus der Spätschicht vllt. ist Ihr was zugestoßen, ...). Dies passiert Teilweise so dass ich aus dem Bett 3 mal aufstehen muss und kontrollieren muss bis ich endlich Ruhe finde. Seit diesem Gespräch geht es mir etwas besser und seit dem fühle ich meine Liebe zu meiner Frau während dem Aufenthalt in der TG meistens und Zweifle nur wenn ich zwischen den Therapien zu viel Zeit habe. Allerdings bin ich dann sehr angespannt wenn mich meine Frau gleich abholen kommt vor lauter Angst ich fühle nichts. Dieses Phänomen hat sich heute das erste mal etwas gelegt. Desweiteren meinte der Arzt dass ich die falschen Medis für eine Angststörung bekomme. Im laufe dieser Woche soll eine Umstellung auf SSRI stattfinden, die helfen wohl gegen Ängste. Allerdings habe auch diese Angst dass mein Leben und meine Gefühle nie wieder so werden wie vorher und ich mich an den Gedanken gewöhnen muss ohne meine Frau zu sein. Diese Angst kotzt mich einfach nur an weil ich vor dem Vorfall mit meiner Mutter dieses Problem nicht hatte, dass lässt mich wenigstens etwas Hoffen dass es dieses Ereignis ausgelöst hat und dass es alles so wird wie vorher. Manchmal habe ich meine Liebe wieder kann mich aber z.B. nicht richtig auf den nächsten Hochzeitstermin freuen. Wann hört dieses Gegrüble endlich auf? wann hat meine Beziehung endlich wieder diese Leichtigkeit wie vorher? Wann höre ich endlich auf Probleme zu erzeugen wo laut allen Therapeuten, allen Ärzten, allen Pflegern und meinem Kompletten Umfeld keine sind? Laut den allen sehen Sie ohne Ende Liebe für meine Frau in mir und meinen mit der Beziehung sei alles i.O. und es läge an den Zwangsgedanken. Nur ich bin der einzige der das nicht immer und nicht in voller Gelassenheit sieht. Die Lügen mich ja nicht allen an. Davon kann sich ja auch keiner was kaufen.
Windwolke
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von Windwolke »

Guten Abend,

hab Geduld! Ich kenne diese Ängste! Sie werden mit dem richtigen Medikament abebben! Ich hatte genau solche Ängste und sie sind nach und nach alle verschwunden. Hab Hoffnung, es wird besser werden!
Mein Mann ist heute noch bei mir! Ich hatte mir die Hölle gemacht aus Angst ihn zu verlieren. Alles umsonst. Das ist die Angststörung. Angst frisst Seele auf und macht depressiv. Aber die Medikamente helfen!
Man glaubt es nicht, wenn man drinnensteckt in dem Loch, aber wenn du Geduld aufbringst, wirst du irgendwann erleben, dass die Ängste abebben!

Alles Liebe!

Mechthild
ms334
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von ms334 »

Hallo,

danke für die beruhigenden Worte.
Die TG tut mir seit einer Woche sehr gut und ich gehe gerne dort hin.
Mehrmals täglich überkommen mich wieder Zwangszweifel/Zwangsgedanken bezüglich unserer Beziehung. Ich muss dazu sagen dass ich mittlerweile diese Gedanken oft als gleichgültig ansehen kann, was mir auf einer Seite Angst macht und ein schlechtes Gewissen weil mein Kopf mir sagen will dass ein solch wichtiges Thema mir nicht egal sein darf. Allerdings vermute ich dass genau hier der richtige Schlüssel liegt. Ich glaube die negativen Gedanken/Zweifel leben nur davon dass man Sie sehr beachtet und für voll nimmt. Was mich am meisten fertig macht, ist dass ich totale Schuldgefühle bekomme wenn ich eine Frau sehe und diese Attraktiv finde. Dadurch bekommen die Gedanken plötzlich wieder die volle Bedeutung. Alles in allem kann ich sagen dass ich zwar immer noch Angst habe dass ich mein altes Leben und meine 100%igen Gefühle nicht wieder bekomme, die Angst aber weniger wird. Das Morgentief wird auch immer kürzer( von 2 Stunden auf 20 Minuten ). Allerdings habe ich meist am Mittag nun einen Durchhänger indem ich keine Liebes- und Glücksgefühle habe und gegen Abend wirds dann wieder gut. Jetzt sollte nur noch das schlechte Gewissen verschwinden in der guten Phase, welches sich darauf beruft dass ich ja mal Zweifel hatte bzw. keine Liebe für meine Frau übrig hatte.

Liebe Grüße


P.S. Mittlerweile kann ich mich zeitweise sogar wieder auf unsere Hochzeit freuen!
ms334
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von ms334 »

Hallo,

muss mich heute wieder an das Forum melden. Ich habe schon seit ein paar Tagen das Gefühl es geht nicht vorwärts. Ich habe Gefühle zu meiner Frau wenn Sie nicht in meiner Gegewart ist. Sobald ich nach der TG zu Ihr uns Auto steige bin ich wieder blockiert oder betäubt. Heute war das genau so nur kam ich nach Hause und bekam die Nachricht dass sich eine Art Cousine heute morgen da Leben nahm. Ich selbst hatte sie letzte Woche noch kontaktiert und versucht sie davon zu überzeugen auch in die Klinik zu gehen und Ihr gesagt das würde Ihr helfen. Nun bin ich total verzweifelt weil ich nach dieser Nachricht nicht mal trauer empfinden kann. Was ist nur los mit mir? Bin / werde ich wieder ein normaler Mensch? Habe meine heulende Mutter in den Arm genommen und nicht verstehen können warum Sie so weint.
Ich habe Angst dass ich nie wieder normal empfinden kann.
Am Freitag Abend konnte ich bei meiner Frau in den Armen seit 2 Wochen überhaupt mal wieder weinen und seit dem geht auch in dieser Hinsicht nichts mehr. Ich bin einfach nur noch genervt von allem.

Liebe Grüße
Max

P.S. Alle aus dem Umfeld meinen dass sich mein Zustand schon sehr verbessert hat seit der TG aber ich bemerke nichts ausser dass ich mich damit anfreunde nichts mehr zu fühlen.
Windwolke
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von Windwolke »

Lieber Max,

wie furchtbar, dass du nun vom Selbstmord eines euch nahestehenden Menschen getroffen wurdest. Ich erinnere mich gut, wie sehr mich ein Suizid oder die Angst davor während einer Depression früher zu Fall gebracht hat. Egal was du fühlst oder nicht fühlst, ist das eine schwere Belastung. Nichts zu fühlen oder nachempfinden zu können ist ein typisches Symptom der Depression. Irgendwann wirst du wieder normal empfinden können!

Wenn Menschen in deiner Umgebung eine Besserung wahrnehmen, ist das ein tolles Zeichen! Selbst wenn du nichts davon spürst, geht es ganz langsam bergauf. Auch dein Weinenkönnen ist ein gutes Zeichen. Mach dich nicht fertig, weil du die Gefühle anderer nicht nachempfinden kannst. In einer Depression sind wir gefühlsmäßig oft abgeschottet, empfinden nichts oder wenn, dann meist nichts Gutes. Aber es wird sich wandeln, und eines Tages wirst du wieder erste positive Gefühle wahrnehmen können. Auch wenn dich der Suizid jetzt wahrscheinlich in deinen Gedanken sehr bewegt, wirst du mit all dem umgehen lernen. Die Tagesklinik wird dir helfen weiterzukommen und nach und nach das dunkle Kellerloch der Depression verlassen zu können.

Dass die Gefühle sich ändern, wenn du zu deiner Frau ins Auto steigst, finde ich auch „normal“. Du verlässt den geschützten Bereich und gehst dorthin zurück, wo es dir sehr schlecht ging und geht. In der Klinik kann diese Taubheit am ehesten von dir weichen, du kannst dich dort vermutlich eher öffnen als daheim, weil du dort geschützt bist, alle dich verstehen können, dir geholfen wird. Ich würde an deiner Stelle die Gefühle versuchen zu beobachten, aber möglichst ohne sie zu bewerten! Was du erlebst, ist in einer Depression völlig normal, und nun beginnen die ersten Bewegungen in Richtung Sonnenschein, in Richtung Hoffnung. Es geht weiter, auch wenn immer wieder Rückschläge dazwischenfunken. Gib nicht auf, egal was in dir vorgeht! Mach weiter so! Du bist auf einem sehr guten Weg!

Liebe Grüße!
Mechthild
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von ms334 »

Guten Abend Mechthild,

vielen Dank für deine beruhigenden Worte. Nach deiner letzten Nachricht und der Aufstockung meines SSRI ging es mir 2 Tage blendend. Jetzt geht es mir 2 Tage durcheinander. Liebe an- und aus. Das geht teilweise mehrmals die Stunde so. Habe eben meine Frau in der Stadt abgeholt und mich riesig gefreut Sie wieder zu sehen ( nach ein paar Stunden ) und als Sie zu mir ins Auto steigt fange ich an zu weinen, aus trauer über meine ständigen Zweifel oder aus Erleichterung keine Ahnung. Wenn ich an Sie denke spüre ich die Leibe oft. Wenn ich sie anschaue fühlt sich alles blockiert an. Ich sehe sie nicht mehr in dem Licht wie seither. Diese Ungewissheit ob alles wieder normal wird macht mich fertig. Vielleicht auch Schuldgefühle wenn ich Sie ansehe, dass weiß ich eben nicht und das macht mich seelisch kaputt. Vielleicht auch nur die Liebe zu der Zeit als die Liebe noch da war. Vielleicht ist die Liebe einfach weg und ich wills nicht war haben weil wir kurz davor waren unsere gemeinsamen Träume zu verwirklichen. Vielleicht einfach auf einen Schlag gemerkt dass die Liebe weg ist. Kann mich auch garnicht daran erinnern dass es mal anders war. Laut den Leuten in der TG ein typisches Sympton der Dep. dass man denkt es war nie anders.
So viele Fragen 24 Stunden Gedankenkreisen.
Nach dem Sex gehts mir immer dreckig weil ich denke dass es mir nicht zusteht.
Und am allerschlimmsten diese ständige Angst die Liebe könnte vorbei sein.
Windwolke
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von Windwolke »

Guten Abend ms334,

ja, diese fürchterlichen Negativgedanken und Gefühle kenne ich gut. Es ist extrem anstrengend damit zu leben. Die Ängste, die Liebe könnte vorbei sein, die Schuldgefühle, die Trauer.... Aber wenn die Depressionsphase vorbei ist, wird sich alles wieder zum Guten wenden. Bei mir war es immer so - und ich bin schon durch viele dunkle Depressions-Täler gekrochen - dass nach Abklingen der Depression nach und nach die Kraft zurückkehrte, mit der ich mich wieder aufbauen, mein Selbstwertgefühl stärken und Vertrauen ins Leben und in die Stabilität meiner positiven Gefühle fassen konnte. Mein Partner, der immer zu mir gehalten hat, trägt da immer einen wesentlichen Teil bei. Wir können dankbar sein und müssen lernen zu vertrauen, wenn die Beziehung so stark ist. Ich bemühte mich immer, an mir zu arbeiten, machte Therapie, las viel und entwickelte mich weiter, vor allem in der Selbstliebe. Immer wieder erkannte ich, dass all die schrecklichen Zustände vorübergehende Symptome der Depression sind. Immer wieder erlebte ich, dass einige Zeit nach der Episode das Glücklichsein, das Genießen, aber auch alle anderen „normalen“ Gefühle wieder da waren. Ich fühlte mich wieder wie ein gesunder Mensch und all die Pläne von vor der Depression konnte ich genauso weiterplanen und mich darauf freuen wie zuvor.

Hab Hoffnung, dass es dir wieder gut gehen wird. Es ist schwierig, jedes Mal, das finstere Tal zu durchwandern. Aber auch wenn man es in dem Tal nicht glauben kann, wird man eines Tages auch wieder auf Hügel und sogar auf Berge klettern können mit faszinierenden Ausblicken und Glücksgefühlen. Das ist das, was ich in Jahrzehnten immer wieder erlebt habe.

Hab Vertrauen, dass alle deine schlimmen Gefühle nicht die Realität sind, sondern Symptom deiner Depression! Es wird immer wieder auch Rückschritte geben. Wenn man die bewusst mitdenkt, ist die Enttäuschung nicht allzu groß. Man muss sich nur immer wieder sagen, dass es so dunkel nicht bleiben wird. Ich bin froh und dankbar, dass ich nie ganz aufgegeben, sondern all diese Wüstenerfahrungen durchgehalten habe. Durchhalten und weitermachen - das wünsche ich dir auch!

Liebe Grüße!
Mechthild
ms334
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von ms334 »

Hallo Mechthild,

Gestern hatte ich einen relativ guten Tag vor allem Abends. Allerdings ist es heute wieder so dass ich keine Liebe fühle keine Verbundenheit, innerlich total unruhig bin. Das fühlt eine Mischung aus Angst und Verliebtheit. Allerdings traue ich der Sache nicht und hatte in der TG eben eine Quetiapin bekommen. Nur bin ich wieder nur eine leere Hülle und denke mir es wäre besser die Beziehung zu beenden. Und mir is alles egal. Dadurch werde ich noch unsicherer. Dieses Hin und her macht mich echt fertig. Die Angst dass die Liebe vorbei sein könnte begleitet mich den ganzen Tag. Wann wird so etwas besser?
Grüße Max
Windwolke
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von Windwolke »

Hallo Max,
du musst lernen, in der Depression deine Gefühle nicht so ernst zu nehmen. Sie sind nur Ausdruck der Krankheit und beschreiben nicht deine Realität im gesunden Zustand.
Ja, dieses Wechselbad oder auch nur dunkle Gefühle haben - es ist unglaublich belastend und anstrengend.Es wird besser, wenn die Depression leichter wird. Und es endet, wenn die Depression vorbei ist. Dann wirst du wieder "normal" fühlen.

Man braucht Geduld und muss immer wieder neu an sich arbeiten. Ob du dich jetzt grad verliebt oder abgeneigt fühlst, ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass du nicht permanent deine Gefühle bewertest, weil du weißt, es sind nicht deine wahren Gefühle, sondern eher die deiner Depression!
Aus gutem Grund wird immer wieder dringend davon abgeraten, in einer Depression weiterreichende Entscheidungen zu treffen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würdest du sie später bereuen.

Bemühe dich am besten, deine Gefühls-Achterbahn etwas mehr von außen zu beobachten; dann leidest du nicht so extrem wie jetzt. Denn du weißt: Diese Gefühle werden nicht durch die Realität verursacht, sondern durch die Krankheit. Es ist schwer genug sie zu ertragen. Viel anstrengender noch ist, wenn man sie ernst nimmt und nach ihren Ursachen im realen Leben zu grübeln oder um Auswirkungen entsprechender Verhaltensänderungen, die ja nicht auf der Realität aufgebaut wären!

Wir müssen lernen entspannter mit dem ganzen Chaos umzugehen, einfach nur beobachten, aushalten, hoffen. Je weniger Stress und Druck, desto besser die Chance, dass die Depression schwächer wird! Und das über längere Zeit - jeden Tag neu! Das ist Schwerarbeit, aber sie lohnt sich!

Alles Gute und liebe Grüße!

Mechthild
ms334
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von ms334 »

Guten Abend,

heute war ein guter morgen bis zur Visite. Der Arzt meinte da mein einziges Problem ja die Beziehung ist wäre sein Ratschlag das mal mit der Therapeutin durchzukauen. Danach ging es vor lauter Angst ich könnte meine Frau nicht mehr leiben bergab. Ich hatte nur geweint und bin danach schlafen gegangen. Dann waren wir einkaufen und ich bemerkte je weniger ich meine Gefühle überprüfe umso mehr fühle ich. Dann kommt wieder der Kopf der sagt du schiebst dass ja nur vor dir her. Viele Erfahrungsberichte sagen dass es normal sei in einer Depression allerdings glaubt mein Kopf das nicht, da wie bereits erwähnt sich alles so real anfühlt. Habe meine Therapeutin schon vor einer weile auf ROCD angesprochen. Darauf geht sie garnicht ein. Danke an dich Mechthild dass du dir immer die Zeit nimmst um mir zu helfen.

Grüße Max
Windwolke
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von Windwolke »

Hallo Max,

ich freue mich, dass du meine Zeilen als Hilfe empfindest. Durch meine eigene Depression, die Gott sei Dank im Moment kaum aktiv ist, weiß ich genau, wie sich das anfühlt, was dir so zusetzt. Und ich weiß, wie es ist, wenn ich mich mit den schlimmen Symptomen in einer Depression nicht alleine fühle. Es tut mir auch selbst gut, manches in Worte zu fassen, während ich Fragen beantworte. Umso schöner, wenn es jemand als wohltuend empfindet.

Was meinst du mit ROCD. Da stehe ich grade auf dem Schlauch...

Wenn du das Thema Liebe mit der Psychologin „durchkaust“, brauchst du keine Sorge zu haben, dass sie dich in eine Entscheidung führt, die gegen eure Beziehung gerichtet ist. Denn natürlich weiß auch sie, dass es völlig „normal“ ist, nichts mehr zu spüren, also auch keine Liebe mehr! Es wäre eine total schlechte Psychologin, wenn sie dich über eine Entscheidung nachdenken lassen würde, finde ich! Mich hat mein Leben lang noch nie ein Psychologe in solchen Situationen in eine Entscheidungsfindung geführt, sondern eher nur die Gesamtsituation besprochen und dann verständnisvoll wegen der „Gefühllosigkeit“ mit mir geredet. So lernte ich im Laufe der Zeit immer besser, diese dunkle Gefühle, die die Depression auslöst, weniger ernst zu nehmen, sondern sie als Symptom zu betrachten.

Hab keine Angst, Gespräche mit Psychologen tun überwiegend gut. Und wenn nicht, kann man jederzeit um ein weiteres hilfreiches Gespräch bitten. Hauptsache, man teilt seine Gefühle, wie z. B. Angst, mit.
Dein Kopf muss irgendwann verstehen, dass er einfach die Tatsache, dass diese so real wirkenden Gefühle nur Symptome sind, akzeptieren muss. Denn das ist die Realität. Wenn man noch keine Erfahrung mit Depression hat, ist das wirklich eine Herausforderung, weil man sich sonst auch an seinen Gefühlen in Verbindung mit dem Verstand orientieren sollte. Aber da muss man in der Depression vorsichtig werden, denn keine Liebe mehr zu spüren ist eine der ganz häufigen Begleiterscheinungen.

In diesen Zeiten kann man sich am besten helfen, wenn man die Liebe als Entscheidung begreift. Es wird immer wieder mal im Laufe einer Partnerschaft zu kürzeren oder längeren Krisen kommen, wo dann auch das Liebes-Gefühl verschwinden kann. Da wird man sich - hoffentlich - auch nicht gleich trennen, sondern sich darum bemühen, die Liebe als Entscheidung zu sehen. Das wäre dann, so sehe ich das, die reife Liebe. Es muss nicht immerzu dieses Gefühl zu spüren sein, durch das man dann auch Sex erleben will. Liebe ist etwas viel größeres als nur dieses Gefühl!

Viel Mut wünsche ich dir!
LG Mechthild
ms334
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von ms334 »

Hallo,

Mir ROCD meine ich die Krankheit dass man die Liebe ständig zerkaut und daran zweifelt. Ist auch eine Krankheit.
Das schlimme sind halt nicht nur Gefühle die ausbleiben sondern auch Gedanken wie z.B. Will ich das noch?
Ein Mitpatient meinte heute morgen das liegt daran dass einem alles egal ist und man an vielem zweifelt. Vielleicht zweifle ich auch an anderen Dingen wie am Job. Habe ich auch immer wieder aber der Zweifel ist halt nicht präsent weil mir das zweitrangig ist. Wichtiger ist mir meine Frau. War ja sonst immer alles in Ordnung.
ms334
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von ms334 »

Ergänzend möchte ich noch sagen dass ich meine Frau immer in einem besonderen Licht gesehen habe. Wie eine Art Faszination. Nun vermeide ich es sie anzusehen weil sich meistens dabei ein ungutes Gefühl auftut und komische Gedanken. Deswegen fühlt es sich so an alsob die Liebe weg wäre/ist. Ich habe den Eindruck wenn die Gefühle wieder da sind so wie heute dann nur aus der Klinik.
Windwolke
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von Windwolke »

Max, von dieser Krankheit habe ich noch nie gehört. Ich kenne aber die Symptome, die du beschreibst, 1:1 aus meinen schweren Depressionen. Dieses Zerpflücken bezog sich bei mir auf alles mögliche: auf die Liebe, auf meinen Job, auf die Zukunft, auf meine Hobbies, auf das Verhalten meines Mannes und anderer Personen.
Ich bemühe mich in diesen Zuständen immer darum, meine Gedanken zu stoppen und mich stattdessen auf anderes zu konzentrieren. Immer wenn ich diese zerpflückenden Gedanken wahrnahm, konzentrierte ich mich auf etwas, das mich vom Grübeln wegbrachte. Besser als Grübeln war dann z. B. im Fernsehen etwas möglichst intensiv zu verfolgen, so dass ich es z. B. hinterher beschreiben konnte. Oder ein Spaziergang mit der Aufgabe, „schöne“ Dinge wahrzunehmen. Oder Atem-Meditation. Oder Sport. Und immer, wenn sich Gedanken einschleichen wollten, wurden sie gestoppt. Es ist spannend nachzuspüren, was sich im Organismus verändert während der Zeit, in der man es schafft nicht zu grübeln.

LG Mechthild
ms334
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von ms334 »

Das Problem ist dass ich nahezu an nichts anderem zweifle und das wundert mich und macht mir Angst weil ich von anderen betroffen in der Klinik mitbekomme dass sie an anderen Dingen auch Zweifeln.
Windwolke
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von Windwolke »

Mal etwas flapsig ausgedrückt: Ich glaube, ich würde mich total freuen, wenn ich "nur" an der Liebe zweifeln würde!

Was sagt denn den Psychotherapeut, wenn du von dieser Angst erzählst?
Der kennt doch bestimmt soooo viele Patienten, und mit Sicherheit geht es manchen so wie dir! Auch wenn du jetzt noch keinen kennengelernt hast!
Windwolke
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von Windwolke »

Mir fällt gerade noch ein anderer Aspekt ein. Du hattest geschrieben, dass du deine Frau immer in einem besonderen Licht gesehen hast. Kann es sein, dass du etwas durch sie erlebt hast, das dieses "besondere Licht" irgendwie getrübt hat? Es klingt ja ein bisschen nach Verklärung. Kann es sein, dass du sie momentan etwas realistischer siehst, also anders als vorher? Auch das könnte ja ein Grund sein für Enttäuschung und das Schwanken von Gefühlen.

Oder glaubst du, dass es rein innere Vorgänge sind, die dich "zerpflücken" lassen?

LG Mechthild
ms334
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Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von ms334 »

Hallo,

Heute geht es mir viel besser die hinterfragerei lässt nach.
Und siehe da die Gefühle kommen wieder.
Allerdings bekomme ich es nicht hin ständig zu überprüfen. Wie zwangsgedanken. Und es ist schwer den Gefühlen wieder zu vertrauen und Gedanken und Gefühle auseinander zu halten. Besonders die Prüfungsangst wenn ich meine Frau sehe.
Windwolke
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Registriert: 6. Mai 2021, 11:02

Re: Neuling und verzweifelt ( langer Text )

Beitrag von Windwolke »

Wie schön! Wenn es dir nicht mehr immerzu nur schlecht geht, lässt dich das bestimmt Hoffnung schöpfen!
Ich wünsche dir, dass es nach und nach weiter bergauf geht!
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