Trennung wegen Depressionen?

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Goodlife21
Beiträge: 10
Registriert: 2. Feb 2021, 17:36

Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von Goodlife21 »

Hallo,

mein Partner und ich sind Ende 20 und seit 9 Jahren zusammen.
Er hatte vor 8 Jahren seine erste Depressionen. War dann ein paar Wochen in einer Klinik und ist wieder gesund geworden.
Seitdem hatte er nichts mehr. Bis jetzt.
Es gab wieder einen Auslöser und er hat wieder eine Depression. Er hat sich aber schnell in eine Therapie bei einem Psychotherapeuten begeben.
Bei mir kreisen jetzt viele Gedanken im Kopf herum. Natürlich liebe ich ihn, aber ich mache mir Sorgen um die Zukunft (wir wollen demnächst heiraten und irgendwann auch Kinder kriegen etc)
Ich habe Angst dass er immer wieder solche Rückfälle bekommt, wenn ihm etwas zu viel wird. Das Leben ist halt nicht einfach.
Kann man Belastbarkeit erlernen? Andererseits haben wir ja wirklich jahrelang Ruhe gehabt.
Auch habe ich Angst, daß wenn wir Kinder kriegen er die krankheit vererbt. Dann habe ich einen depressiven Mann und ein depressives kind?

Was würdet ihr tun? Ich möchte ihn eigentlich nicht verlassen aber ich habe große Ängste auch für mein eigenes leben.
DieNeue
Beiträge: 5553
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von DieNeue »

Hallo Goodlife21,

Gegenfrage: Was würdest du denn machen, wenn du ihn schon geheiratet hättest?
Ich muss ehrlich sagen, ich kann es immer nicht so ganz nachvollziehen, wenn Leute eigentlich heiraten wollen und dann kommt ein größeres Problem um die Ecke und plötzlich überlegt man, sich zu trennen, obwohl man vorhatte sich demnächst zu versprechen "In guten Zeiten wie in schlechten Zeiten...".
Allerdings war ich selbst noch nicht in der Situation und mir würden vielleicht die gleichen Gedanken kommen.

Ja, das Leben ist nicht leicht. Weder für ihn noch für dich. Keine Ahnung, ob man Belastbarkeit lernen kann, aber man kann auf jeden Fall lernen mit Depressionen besser klarzukommen. Und: Man kann auch als Angehörige lernen besser damit klarzukommen. Es geht nicht nur darum, ob er wieder Depressionen kriegt oder nicht und dass davon euer Glück oder Unglück abhängt, sondern auch, ob du damit klarkommst. Als Angehöriger kann man nicht einfach erwarten, dass der Betroffene gegen seine Depressionen kämpft, und man selbst bis zur Heilung schön die Hände in den Schoß legt. Man muss in der Zeit auch was für sich tun, sich damit auseinandersetzen, wie man mit dem Verhalten des Anderen umgehen kann, man ist vielleicht mehr auf sich gestellt, muss zurückstecken, sollte schauen, dass man nicht zum Therapeuten des Partners mutiert, im Idealfall schafft man es mit dem Partner zu kommunizieren und die Situation gemeinsam hinzukriegen. Mir ist es immer wichtig zu sagen, dass der Betroffene die Aufgabe hat, sich in erster Linie darum kümmern muss, mit seiner Krankheit zurechtzukommen, und der Angehörige die Aufgabe hat, in erster Linie mit dem veränderten Verhalten des Betroffenen zurechtzukommen.

Von daher würde ich mir vielleicht überlegen, wie du beim letzten Mal mit der Situation zurechtgekommen bist und  inwieweit du dir vorstellen kannst, da dazuzulernen und mit deinem Partner zusammen dran zu arbeiten (falls er dazu bereit/in der Lage ist).
Dass sich dein Partner von selbst in Therapie begibt, ist schon ein riesen Vorteil! Manche Betroffene weigern sich lange überhaupt Hilfe anzunehmen.

Ich kann und will dir nicht sagen, ob du dich trennen sollst oder nicht, aber was ich bei anderen mitbekomme, ist, dass nur weil ein Partner Depressionen hat, eine Beziehung noch lange nicht automatisch zum Scheitern verurteilt ist. Mein Vater hat auch Depressionen, meine Mutter hatte auch schon eine Art Burnout und sie sind seit Jahrzehnten glücklich verheiratet. Mittlerweile engagieren sie sich sogar  ehrenamtlich in der Ehearbeit und arbeiten bei Eheseminaren mit (was nicht heißt, dass bei meinen Eltern immer Friede, Freude, Eierkuchen ist ;)). Mein Vater ist Anfang 60, er war in den letzten 10Jahren dreimal auf Reha und wurde jetzt wegen den Depressionen berentet. Bei ihm bezog sich der Ursprung der Probleme meist eher auf die Arbeit, Kindheitsprägungen, u.ä., aber weniger auf Probleme mit meiner Mutter. Wahrscheinlich ist es nochmal ein Unterschied, ob man während der Depression eine Verbindung zum anderen aufrecht erhalten kann oder ob sich der Betroffene sehr von einem abwendet, einen nicht mehr berührt, nicht mehr mit einem spricht etc. Meine Mutter meinte mal, sie hatten das Glück, dass sie schon vorher gelernt hatten miteinander zu kommunizieren, das hat ihnen sehr geholfen.
Ein Bekannter von mir hat Angststörungen und ihm wird auch schnell was zu viel. Seine Freundin und er haben trotzdem geheiratet und wegen ihm ihre Hochzeit recht klein gehalten. Was ich aber mitbekommen habe, ist, dass es trotzdem schön war und sie aus der kleinen Feier etwas besonderes gemacht haben.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen.

Liebe Grüße,
DieNeue
zwerg93
Beiträge: 18
Registriert: 15. Nov 2020, 20:02

Re: Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von zwerg93 »

Hey..
mein Verlobter hat auch Depressionen ..leider steckt er momentan voll drin und hat keine Krankheitseinsicht.
Sein Wunsch war das wie getrennt wohnen..damit er seinen eigenen Ort für Ruhe hat.
Auch wenn es mir schwer fällt und ich nicht ganz verstehe warum man nicht einfach eine größere Wohnung nehmen wo er einen Raum für sich haben kann.
Ich gehe mit ihm diesen weg..weil wir auch Heirate wollen und und Kinder wünschen.
Und weil er er tollste Kerl ist den ich kenne. Auch wenn die Krankheit einem echt Nerven raubt..
denke ich an die schönen Zeiten zurück und unterstütze ihn..auch wenn es manchmal Dinge sind die ich noch nicht verstehe
Goodlife21
Beiträge: 10
Registriert: 2. Feb 2021, 17:36

Re: Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von Goodlife21 »

Hallo,

ich danke für eure Antworten.
Ja was würde ich tun wenn wir bereits verheiratet wären, vermutlich bei ihm bleibben
Aber noch habe ich die Wahl und ich habe wie gesagt auch große Angst wenn es mal ums Thema Kinder geht. Und wenn ich einen depressiven Partner UND ein depressives Kind habe, weiß ich nicht, ob ich das ertragen kann. Das ist mein Problem.
Ich kann verstehen wenn du sagst du kannst das nicht ganz nachvollziehen dass man aufgibt wenn es schwer wird.
Aber ich muss mir halt bewusst sein dass diese schwere Zeit immer wieder zurück kommen kann und womöglich kommt dann noch was anderes dazu (wenn die Eltern mal sterben oder krank werden usw) und ich weiß einfach nicht wie stark ich dann noch sein kann... Und es gibt Situationen wo ich auch einen starken Partner an meiner Seite brauchen werde und da bin ich mir momentan unsicher, ob ich den dann haben werde wenn es drauf ankommt.
Remu
Beiträge: 55
Registriert: 26. Nov 2020, 21:37

Re: Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von Remu »

Hallo Goodlife,

Ihr seid ja nu doch schon einige Jahre zusammen. Da Du in vielen Dingen so unsicher zu sein scheinst, stellt sich mir die Frage: redet Ihr offen über die aktuelle Situation? Ist Dein Partner bereit, mit Dir über Deine Bedenken/Sorgen/Zweifel zu reden, ist er dazu in der Lage? Die nächste Frage ist: bist Du bereit für so eine "Aufgabe"? Du kannst nicht wissen, was die Zukunft bringt, weder mit Deinem jetzigen noch evtl künftigen Partner. Bist Du bereit, alles auf Dich zu nehmen, was die Krankheit Depression mit sich bringen kann? Das ist keinesfalls zu unterschätzen, Du wirst hier entsprechend viele verschiedene Varianten im Forum finden.
Was sagt Dir denn Dein Bauchgefühl? Bist Du bereit, diesen Weg mit Deinem Partner zusammen zu gehen, oder sagst Du Dir evtl. sogar, dass Du noch jung genug bist, um einen völlig anderen Weg einzuschlagen?

Viele Grüße, Remu
Goodlife21
Beiträge: 10
Registriert: 2. Feb 2021, 17:36

Re: Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von Goodlife21 »

Hallo,

Danke für deine Antwort Remu.
Es stimmt, ich bin wirklich sehr unsicher.
Also mein Partner ist ein sehr offener und kommunikativer Mensch. Er ist jemand, der offen über seine Gefühle sprechen kann. Natürlich reden wir auch offen über unsere Sorgen etc. Er selbst hat die selben Ängste wie ich. Aber diese möchte er jetzt in der Therapie bearbeiten. Was die Zukunft letztendlich bringt, kann niemand sagen.

Und genau das was du sagst, frage ich mich halt im Moment und ich kann es mir nicht beantworten. Kann ich in Zukunft stark genug sein damit umgehen zu können? Oder Möchte ich nochmal von vorne anfangen? Aber wer weiß, was dann passiert? Was mein nächster Partner für Probleme mich sich bringt? Zumal ich mir sicher bin, dass ich niemals wieder jemanden finden werde der mich so aufrichtig liebt und mich so liebevoll behandelt. Das gibt es leider nicht oft. Und ich schäme mich auch dafür, d as s ich diese Gedanken momentan habe. Ich solltw mich glücklich schätzen, so jemanden zu haben.
Ich bin einfach hin und hergerissen im Moment und auch mit der Situation überfordert.
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo goodlife,
das klingt nach starker Liebe. Vielleicht braucht das einfach noch etwas Zeit der Gewöhnung?
Gruß Gertrud
Goodlife21
Beiträge: 10
Registriert: 2. Feb 2021, 17:36

Re: Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von Goodlife21 »

Das kann gut sein, Gertrud.
Wir hatten ja wirklich 7 Jahre lang Ruhe und keine depressive phase bei ihm. Und das ist immer noch so meine Hoffnung. Dass es wieder wird wie vorher.
Der Vorteil ist ja auch, dass er sich von selbst aus schnellstmöglich in Therapie begeben hat und auch schnell einen Therapeuten gefunden hat.
Goodlife21
Beiträge: 10
Registriert: 2. Feb 2021, 17:36

Re: Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von Goodlife21 »

Ich zweifle auch gar nicht an unserer Liebe. Ich zweifle an meiner eigenen Stärke und Belastbarkeit, solche Phasen, die es eventuell in unserem Leben dann immer wieder geben wird zu überstehen. ich hoffe ihr versteht was ich meine.
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von Gertrud Star »

Ja, deine Sorge ist nachvollziehbar.
Hast du oder dein Freund oder beide zusammen denn ein gutes Umfeld, was euch unterstützt oder auch mal entlasten kann? Das wäre phasenweise schon mal eine gute Entlastung, oder?
Dann gibt es in vielen Orten auch Angehörigengruppen und manchmal auch Angebote für die Kinder, wenn es nötig sein sollte.
Euer Vorteil ist eure starke Liebe und dass ihr gut miteinander reden könnt auch.
Goodlife21
Beiträge: 10
Registriert: 2. Feb 2021, 17:36

Re: Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von Goodlife21 »

Also seine Eltern stehen immer hinter ihm.sein Vater hat selbst schon ein burn out gehabt.
Meine Eltern würden uns auf jeden Fall auch unterstütze. Sie sind allerdings etwas anders drauf,sie können mit der Krankheit Depression nicht viel anfangen.... Und das schonmal nicht so nachvollziehen.
Das stimmt.Danke für deine Worte.
Goodlife21
Beiträge: 10
Registriert: 2. Feb 2021, 17:36

Re: Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von Goodlife21 »

Hallo Jupiter,
Dankeschön für deine Antwort.
Du schreibst, ihr seid eine kleine Familie. Also habt ihr ein Kind? Darf ich fragen, wie das so war? Die Geburt? Wenn das Kind dann da war?

Es gibt mir Kraft, zu lesen, dass es funktionieren kann. Ich male mir momentan natürlich auch die schlimmsten Szenarien aus. Es nkann auch alles ganz anders kommen.
Goodlife21
Beiträge: 10
Registriert: 2. Feb 2021, 17:36

Re: Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von Goodlife21 »

Danke, dass du dieses Erlebnis mit mir/uns teilst!
Also konnte dein Mann dir trotz seiner Erkrankung in dieser schweren Zeit zur Seite stehen... Das ist wirklich toll.
ChaosNetti20
Beiträge: 3
Registriert: 26. Mär 2020, 00:54

Re: Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von ChaosNetti20 »

Hallo goodlife21, ich verstehe deine Ängste. Würdest du wollen, dass dein Partner dich verlässt, wenn du krank wirst? Dein Freund/Mann braucht vor allem Verständnis und Unterstützung. Ein zukünftiges Kind wird nicht automatisch auch depressiv. Suche dir Hilfe und Unterstützung. Aufklärung des Umfeldes ist wichtig, gerade seine Eltern sollten sich mit dem Thema beschäftigen, um zu verstehen, wie alles zusammenhängt. Es gibt Gruppen für Angehörige bzw. findest du auch viele Infos im Internet. Ich wurde durch unsere Kinder depressiv und mein Mann tut intuitiv das Richtige. Ich tue mir viel gutes und ziehe mich auch mal zurück, damit komme ich gut zurecht. Wenn dein Freund kommunikativ ist, ist das sehr hilfreich für dich und du wirst lernen, damit umzugehen. Es gibt keinen Grund wegzulaufen. Deine Liebe wird ihm helfen, für ihn ist das ja auch kein Spaß und er hat es sich nicht ausgesucht. Ich wünsche euch Kraft und Mut und ihr werdet ein schönes gemeinsames Leben haben.
Liebe Grüße
Goodlife21
Beiträge: 10
Registriert: 2. Feb 2021, 17:36

Re: Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von Goodlife21 »

ChaosNetti, danke für deine Antwort.
Nein, natürlich würde ich das nicht wollen. Und auch ich will ihn nicht im Stich lassen.
Ich habe einfach Angst, selber irgendwann daran zu zerbrechen.
und in dem Fall denke ich vielleicht gerade etwas zu egoistisch, aber noch hätte ich halt die Wahl alles zu beenden bevor es zu spät ist. Auch wenn ich das gar nicht will! Mein Herz sagt, bleib bei ihm, du liebst ihn, ihr schafft das. Und mein Kopf malt sich gerade die schlimmsten Szenarien für die Zukunft aus was alles passieren KÖNNTE.
Aber ich werde nicht aufgeben, wir haben schon so viel durchgestanden... Auch wenn e nicht leicht wird.
Suchende2
Beiträge: 1280
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Goodlife21,

ich verstehe Dich! Und das obwohl ich auf der anderen Seite stehe (ich bin die mit der Depression).
Mein Mann hat Angst, daß ich ihn mit in den Sog ziehe und bei uns kriselt es zur Zeit heftig.
Da ich ihn liebe, würde ich ihn ziehen lassen, wenn das sein Weg sein wird.

Höre auf Dein Herz!

Alles Gute,
Suchende
Empathie58
Beiträge: 266
Registriert: 23. Okt 2017, 21:48

Re: Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von Empathie58 »

Hallo Goodlife21,
Goodlife21 hat geschrieben:... Ich habe einfach Angst, selber irgendwann daran zu zerbrechen.
und in dem Fall denke ich vielleicht gerade etwas zu egoistisch, aber noch hätte ich halt die Wahl alles zu beenden bevor es zu spät ist. Auch wenn ich das gar nicht will! Mein Herz sagt, bleib bei ihm, du liebst ihn, ihr schafft das. Und mein Kopf malt sich gerade die schlimmsten Szenarien für die Zukunft aus was alles passieren KÖNNTE. ...
Deine Angst verstehe ich sehr gut. Steckt dahinter möglicherweise eine generelle Zukunftsangst? Die Angst davor, dass eine Situation eintreten könnte, in der Du die Kontrolle verlierst? Und die Wahrscheinlichkeit, dass Dir das mit Deinem jetzigen Partner passiert, erscheint Dir besonders hoch, weil die "Anlagen" schon da sind?

Angst ist immer ein schlechter Ratgeber. Von daher schließe ich mich dem an, was Suchende2 schon geschrieben hat: Höre auf Dein Herz! Darauf kannst Du Dich immer verlassen, das ist authentisch.

Liebe Grüße
Empathie58
Sybilix
Beiträge: 79
Registriert: 11. Mär 2018, 23:58

Re: Trennung wegen Depressionen?

Beitrag von Sybilix »

Liebe Goodlife,

durch einen anderen Post bzw. einen dankbaren Link (Dank an Jupiter19) bin ich hier gelandet.
Viel wurde oben gesagt, dem Meisten kann ich zustimmen.

Bedenke eines, was nicht offensitlich ist:
Unabhängig aus welchen Beweggründen eine Hochzeit stattfinden möge - eine Heirat / verheiratet sein, wird oft als zusätzliche Erwartung interpretiert. Auch wenn Du das anders sehen magst, kann es dies unterbewusst auslösen. In Folge wäre das "nach" der Hochzeit belastender für ihn, als aktuell.
Das soll jetzt kein "besser nicht" sein, sondern nur ein Gedankengang - was möglich ist. Manches kann man tatsächlich im Vorfeld besprechen und so Ungewissheit oder Angst vorbeugen.

Andererseits, abgesehen vom romantisch verklärten Bild einer Ehe, könnt ihr nicht genauso liebevolle, fürsorgliche, empathische Partner ohne Hochzeit sein? (Entschuldige bitte, wenn es absichtlich an manchen Stellen provokant formuliert ist - es soll ja zum Denken anregen - und das passiert nicht allein durch "Mainstream" ;) ).

Kinder: Ich würde behaupten dass es unseren Kindern gut geht. Vordergründig muss ich mich zwar häufig alleine um Sie kümmern, aber das ist eben nur unsere Situation.
Worst case (okay, der worst-worst-case wäre eine Erkrankung der Kinder, aber dies ist nicht automatisch bedingt) - also sprechen wir vom meiner Ansicht nach worst-case: Du müsstest dich weitestgehend alleine um die Kinder kümmern. Traust Du dir das zu? Hast Du Unterstützung durch Freunde, Familie? Im Grunde ja nicht sehr viel mehr, als die vielen anderen Alleinerziehenden da draussen... im Idealfall habt ihr eben euch und die Kinder.
Aber auch hier wieder: Kinder erzeugen i.d.R. zusätzliche Erwartungen an die Eltern - was in der Situation einer Depression zuviel sein kann (nicht muss).
Aber das vorherzusagen wäre Zauberei.

Ich wünsche viel Erfolg bei euren weiteren Überlegungen und euch beiden viel Kraft auf eurem weiteren Weg.
Liebe Grüße,
Sybilix
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