Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Wiebke67
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Registriert: 15. Mai 2021, 17:03

Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Wiebke67 »

Guten Tag,

ich bin Wiebke, 54 Jahre alt und neu im Forum.

Seit vielen Jahren leide ich an Depressionen und Schlafstörungen, bin EU- Rentnerin.

Da ich momentan sehr leide, möchte ich hier im Forum um einen Rat von euch bitten.
Um meinen Kummer verständlich zu machen, muss ich etwas mehr zu meiner Vergangenheit schreiben. Ich weiß, man soll nicht übermäßig viel schreiben, weil es dann eventuell nicht gelsen wird. Also fasse ich mich so kurz wie möglich.

Die letzten 11 Jahre waren für mich die Hölle.
Verlust aller Angehörigen durch Tod.
Selbst war ich mehrfach sehr schwer erkrankt- was jetzt nicht mit der Depri zu tun hat.
Ohne zu übertreiben kann ich schreiben, dass ich noch lebe, ist ein Wunder.

Ich wollte meinem Leben nochmal einen Neuanfang "geben" und zog vor einigen Monaten um.
Zu dieser Zeit ging es mir- wie man so sagt, "den Umständen .....", gut.

Wie ich Anfangs schon schrieb, leide ich unter Schlafproblemen. Und meist kann ich vor 2 Uhr nicht einschlafen.
Meine Nachbarn auf der gleichen Etage haben die Unart und knallen früh wenn sie gehen die Wohnungstür dermaßen laut zu, dass ich immer sofort wach werde und nicht mehr einschlafen kann. Bei ca. 3- 4 Stunden Schlaf pro Nacht bin ich am Tage wie gerädert.
Das schaute ich mir mehrere Monate an und dann entschloss ich mich, die Nachbarn um Rücksichtnahme zu bitten. Und da ich sie äußerst selten treffe, schrieb ich ein Paar freundliche, höfliche Zeilen.

Was als Reaktion kam, macht mich auch heute- nach Wochen- noch täglich so fertig, dass ich mehrmals am Tag in Tränen ausbreche und völlig mit meinen Kräften am Ende bin.

Die Nachbarin (es ist ein Ehepaar) läutete und ich hatte meine Tür noch nicht ganz geöffnet ging ihr mich Anbrüllen schon los. Es folgte eine Tirade von Beleidigungen ohne Ende.
Sie, ja, sie finanziert mein Leben als Hartz IV.- bin ich wie Eingangs geschrieben nicht, ich solle nicht den ganzen Tag im Bett liegen und lieber arbeiten gehen. Ich hätte einen Vogel, eins an der Klatsche und solle schön aufpassen ich wäre ja die Neue und hätte gar nichts zu sagen.
Als ich versuchte, der Sache noch eine andere Richtung zu geben indem ich ihr erklärte ich bin EU- Rentnerin nicht Hartz IV, sagte sie nur frech "das ist mir scheißegal".

Seit diesem Tag vor Wochen (!!) heule ich ständig, bin mit den Nerven am Ende.

Über diese bodenlose Unverschämtheit informierte ich noch am gleichen Tag den Vermieter. Auch fügte ich meinen Brief bei damit der V. sehen konnte, dass ich meine Bitte um Rücksichtnahme wirklich sehr freundlich formuliert hatte.
Der Vermieter schrieb an meine Nachbarn einen sehr energischen Brief, verbat darin die Ruhestörungen und teilte denen mit, dass es keine "alten und neuen Mieter" gibt sondern alle das gleiche Recht haben egal ob Mann, FRau, welcher Nation etc..
LEIDER ging der Vermieter mit keinem einzigen Satz auf diese Pöbelleien ein.

Einen Anwalt kann ich mir nicht leisten. Geld für den Mieterbund habe ich auch keins übrig. Jetzt ist es bei mir so, dass ich mit den Nerven so fertig bin, dass ich jeden Tag 1 bis 2 mg Tavor nehmen muss. Was ich nie in meinem Leben regelmäßig nehmen musste und es nur sehr selten als Notfall- Medi. eingenommen habe.
ABer der Kummer und die Traurigkeit über diese unverschämte Person schnüren mir regelrecht die Kehle zu. Seit mehr als einer Woche habe ich ununterbrochen das Gefühl, mir drückt jemand ununterbrochen den Hals zu.
Was mich eben alles fertig macht.

Mir wurde schon geraten, wieder umzuziehen. Mein letzter Umzug ist erst vor ein Paar wenigen Monaten gewesen und der hat sehr viel Geld gekostet. Und da ich EU- R. bin, kann ich mir einen Umzug zum jetzigen Zeitpunkt einfach nicht leisten, sogern ich das möchte. Lieber heute als morgen.

Um es noch kurz zu erwähnen, weil es wichtig ist.
Die Nachbarn haben mich beim Vermieter versucht in Verruf zu bringen. Das ist ihnen nicht gelungen da die Hälfte der anderen Mieter zu mir hält- und das will nach meiner kurzen Wohnzeit hier schon etwas heisen.

Meine Fragen an euch.
Was könnt ihr mir für Ratschläge geben?
Kennt jemand eine solche nachbarschaftliche Situation?
Was gab es für eine Lösung bei dir, oder gab es nur die "Flucht"?

LG
Wiebke
Greta1962
Beiträge: 281
Registriert: 21. Sep 2020, 20:13

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Greta1962 »

Hallo Wiebke!!

Was für eine absolut bescheidene Situation!!! Ich kann das total nachfühlen, weil ich auch so doofe Antennen habe, was die Nachbarschaft betrifft. Ich habe zwar keine Probleme mit denen, glücklicherweise, aber ich weiß, dass mich das genau so fertig machen würde wie dich. Man fühlt sich einfach in seinen eigenen 4 Wänden nicht wohl und sicher.

Das Problem - je nachdem wie die anderen gestrickt sind, kann jeder Versuch, dass alles auf gutem und freundlichem Wege zu lösen, nach hinten losgehen. Dann schlagen sie erst recht die Türen. Es gibt einfach unangenehme Menschen - da kann man wenig gegen tun.

Deshalb habe ich auch echt keine Idee für dich.
Bist du irgendwie in Therapie, hast du jemanden, mit dem du darüber reden kannst ... irgendwelche Hilfestellungen, wie du mit diesem nervlichen Stress umgehen kannst!? Beruhigungstabletten sind natürlich keine gute Idee.

Ein Tipp noch - du bist hier in der Abteilung "Arbeit, Ämter usw." gelandet - dein Thema passt eher zu "Umgang mit der Krankheit" oder so. Bei "Arbeit, Ämter" lesen es vielleicht nicht alle. Vielleicht kann es jemand von dem Admins verschieben oder so!?

Alles Gute für dich!
Liebe Grüße von ..... Greta
Kenny
Beiträge: 324
Registriert: 3. Sep 2017, 16:37

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Kenny »

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Zuletzt geändert von Kenny am 25. Feb 2024, 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
Gertrud Star
Beiträge: 3441
Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Wiebke,

das von meinen Vorschreiberinnen erzählte kann ich gut nachvollziehen, hatte auch 15 Jahre einen solchen Drachen als Nachbarin, mit der alle nur Probleme hatten. Deren Name ist so selten, dass wenn man den Namen erwähnt, gefühlt schon im halben Landkreis jeder dazu etwas sagen kann (war schon etwas älter beim Einzug hier). Das was man erlebte und vor allem zu hören bekam, war einfach nur gruselig. Irgendwann wurde sie fristlos gekündigt, ist einige Jahre her. Meine Vermieterin (also die Vermieterin des ganzen Hauses hier, wo alle Mieter waren oder sind) erzählte mir letztes Jahr, dass deren jetztige Vermieter von irgendwo aus dem Landkreis vor der Türe der jetzigen Vermieter standen und das Gespräch suchten.

Auch die Anwälte, die die Ex-Nachbarin immer kontaktierte, verdrehten schon die Augen und die (eigentlich gegnerischen) Anwälte bei der Kündigung arbeiteten eher zusammen, damit das Ding gelöst werden konnte.

Das mit dem Reden mit den Nachbarn finde ich eine sehr gute Idee. Ich habe mal eine Zeitlang ein Protokoll geführt bezüglich Tätigkeiten in der Wohnung und Intensität der Nutzung des Trockenraumes, weil sie da immer maßlos übertrieb was mich anging und beim Vermieter Lügen über mich (wie über andere auch) erzählte.

Kopf hoch. Gegen manche Leute kann man sich einfach nur wehren.

Gruß Gertrud
DieNeue
Beiträge: 5363
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von DieNeue »

Hallo Wiebke,

ich fühle so mit dir! So eine Situation mit Nachbarn ist furchtbar. Ich wurde vor 1,5 Jahren von meiner neuen Nachbarin, die über mir eingezogen ist, ähnlich runtergemacht. Ich hatte sie eigentlich mal auf nen Tee eingeladen, um mit ihr zu reden, weil ich immer das Gefühl hatte, es stimmt was nicht und sie hat irgendein Problem mit mir, ich aber nicht wusste, was los war. Wollte das halt auch freundlich und in Ruhe klären. Die Stimmung war schon vorher so angespannt, dass ich für ein paar Tage bei meinen Eltern gewohnt habe und nach dem "Gespräch" dann auch nochmal. Ich hatte zwar erwartet, dass Kritik kommt, aber mit dem, was dann kam, hatte ich nicht gerechnet. Sie hat mich angeschrien, mich runtergemacht, mir immer wieder einen bösen Charakter unterstellt, mir alle möglichen negativen Eigenschaften unterstellt usw. Ich habe dieses "Gespräch" dann abgebrochen, und nur weil sie dann doch eingelenkt hat, nochmal zu reden, haben wir dann tatsächlich noch in Ruhe geredet. Das Gespräch wäre dann fast nochmal eskaliert, aber wir konnten das Problem dann tatsächlich einigermaßen klären.
Dadurch, dass sie so dermaßen ausgeflippt ist und mich so angebrüllt und persönlich angegriffen hat, war die Beziehung allerdings kaputt. Ich hatte Angst vor ihr, ständig ihre Stimme im Kopf, Angst irgendwas falsch zu machen, hatte das Gefühl, ich wohne unter einer lebenden Zeitbombe, die jederzeit wieder explodieren kann, hatte Panik, wenn ich irgendwas mit ihr klären musste und eine WhatsApp-Nachricht von ihr kam.
Ich hatte dieses Gespräch mit meiner Betreuerin gut vorbereitet und als die Nachbarin kurz weg war, hab ich sie und auch meine Schwester angerufen und geheult und sie haben mich etwas beruhigt. Ohne das hätte ich das nicht überstanden. Ich war nach dem Gespräch fix und alle und habe abends auch voll geheult. Kann es gut verstehen, dass du nur noch am Heulen bist. Ein Zuhause sollte eigentlich ein sicherer Ort sein, wo man sich wohlfühlt und wenn das nicht so ist, ist das extremer Stress. Ich habe mich hier lange nicht mehr wohlgefühlt. Ich gehe ihr immer noch aus dem Weg, wir haben nie wieder über den Vorfall gesprochen, der Kontakt über Whatsapp, wenn ich z.B. meine Zähler ablesen muss, die bei ihr mit im Keller hängen, funktioniert jetzt ganz gut, persönlichen Kontakt haben wir keinen und ich gehe z.B. auch nicht auf die Terrasse, wenn ich weiß, sie ist oben auf ihrem Balkon. Aber immerhin lässt sie mich in Ruhe.

Eine Freundin von mir, die eigentlich ein sehr positiver und stabiler Mensch ist, hatte auch so Probleme mit Nachbarn in ihrem Haus. Sie haben auch immer versucht freundlich zu bleiben, die Probleme freundlich zu lösen, aber sogar sie hat gemeint, dass sie das voll fertig gemacht hat. Man fühlt sich einfach nicht mehr wohl, der Nachbar ist gefühlt überall und man immer auf der Hut. Sie haben dann die Wohnung gekündigt und sind dann noch vor dem Mietende mit der ganzen Familie übergangsweise bei ihren Eltern mit ins Haus eingezogen, bis sie dann ein eigenes Haus gekauft haben.
Mein Psychiater hat mir mal das Zitat gesagt "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt." Ich glaube, das stimmt wirklich. Nachbarn machen sehr viel aus, ob man sich wohlfühlt zuhause.

Wegen anwaltlicher Hilfe: Wenn du ein geringes Einkommen hast, kannst du Beratungshilfe bekommen. Du kannst zum Amtsgericht gehen, da dein Einkommen offenlegen und je nachdem, ob dein Einkommen niedrig genug ist, kannst du einen Beratungshilfeschein bekommen. Mit diesem kannst du zu einem Anwalt gehen, zahlst ca. 15€ und bekommst dann Hilfe vom Anwalt in allen außergerichtlichen Angelegeheiten, also Rechtsberatung, Korrespondenz usw. Falls es vor Gericht gehen sollte, kannst du Prozesskostenhilfe beantragen.
Ich habe mit Hilfe der Beratungshilfe
und dem Anwalt meine Berufsunfähigkeitsrente durchbekommen, die die Versicherung nicht zahlen wollte. Es ist ein sehr gutes Gefühl, wenn man sowas an einen Anwalt abgeben kann. Ich hoffe, dass du einkommensmäßig da reinpasst. Beim Mieterbund weiß ich nicht, ob die auch Streitigkeiten zwischen Mietern regeln, weil die ja alle Mieter vertreten. Glaube, da geht es eher um Streitigkeiten zwischen Mieter und Vermieter. Kann aber auch falsch liegen.

Ich kann dir auch nur raten mit anderen Mietern im Haus darüber zu reden. Ich habe das erst nicht gemacht, weil ich die neue Nachbarin nicht in Verruf bringen wollte, denn ich denke, es sollte sich jeder selber ein Bild machen, aber ich habs dann doch irgendwann anderen erzählt und es tat gut zu wissen, dass die anderen auf meiner Seite waren und mich verstanden haben.

Ich glaube, als Alleinwohnende ist es nochmal schwieriger mit so einer Situation zurechtzukommen. Man ist immer alleine, man kann nie den Partner oder Mitbewohner vorschicken, um irgendwas zu klären, man kriegt alles selber ab, hat keinen da, mit dem man sich besprechen kann.
Meine Nachbarin wohnt auch nicht alleine, sondern hat noch zwei ca. 20-jährige Jungs und somit waren sie gefühlt auch immer in der Überzahl.
Bei mir hat es lange gedauert, bis ich mich wieder einigermaßen wohlgefühlt habe und mich wieder befreiter in meiner Wohnung und vor dem Haus aufhalten konnte. Aber wie gesagt, ganz weg ist die Angst nicht, ich rechtfertige mich immer noch ab und zu in Gedanken vor ihr und ärgere mich über sie, aber es geht wieder viel besser.
Aber es ist super, dass du auch den Vermieter auf deiner Seite hast!

Wegen der Rente/Hartz-IV: Ansonsten kann ich dir nur empfehlen, diesen Nachbarn klare Grenzen zu setzen. Ich würde denen nichts mehr zu mir erzählen und nichts mehr erklären. Wovon du lebst, geht die überhaupt nichts an. Das musst du denen nicht erzählen und kannst du denen auch so sagen. Was du tagsüber machst, geht sie auch nichts an. Genauso wenig, wann und wie lange du schläfst.
Deine Rente erhältst du, weil du in eine Versicherung eingezahlt hast und die dir wie bei jeder anderen Versicherung auch, jetzt das Geld auszahlt, da leider der Versicherungsfall eingetreten ist.
Im Übrigen werden auch Renten versteuert und auch du bist verpflichtet, sofern deine Rente hoch genug ist (geht aber ja niemanden was an, wie hoch dein Einkommen ist und was du alles von der Steuer absetzen kannst!) einen Teil an die Allgemeinheit abzugeben. Auch zahlt jeder, der irgendwas einkauft, Umsatzsteuer, das tun sogar Hartz-IVler! Steuern sind, soweit ich weiß, nicht zweckgebunden und von daher kannst du davon ausgehen, dass auch das, was du an (Umsatz)steuern zahlst, auch nicht unbedingt für irgendwas ausgegeben wird, was dir nützt. Mir in Bayern nützt es nichts, wenn in Mecklenburg-Vorpommern irgendwelche Straßen aus Steuergeldern gebaut werden oder der Schulbesuch von Kindern finanziert wird, die meine Rente erst finanzieren könnten, wenn ich schon lange tot bin. Diese Kinder haben in ihrem ganzen Leben noch nie Steuern gezahlt und kriegen trotzdem kostenlos Unterricht auf Kosten aller. Ich bekomme auch EU- und BU-Rente und man muss sich das mal bewusst machen, dass man nicht immer nur der Nehmer ist, der allen auf der Tasche liegt.

Ich wünsch dir sehr, dass es dir bald besser geht. Was halt schlimm ist, ist, dass es so plötzlich und unvermittelt kommt. Man macht etwas freundliches, normalerweise folgt dann auch eine relativ freundliche Antwort, aber dann kriegt man plötzlich einen verbalen Faustschlag ins Gesicht. Versuch dir immer wieder klarzumachen, dass du nichts falsch gemacht hast und eigentlich die anderen ein mindestens genauso großes Problem wie du haben. Du wohnst noch nicht lange dort und hast gute Verbindungen zu den Nachbarn aufgebaut und die Nachbarn hinter dir. Das spricht sehr für dich!

Ich hoffe, wir konnten dir ein bisschen weiterhelfen.

Liebe Grüße,
DieNeue
Wiebke67
Beiträge: 18
Registriert: 15. Mai 2021, 17:03

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Wiebke67 »

Greta1962 hat geschrieben:Hallo Wiebke!!

Was für eine absolut bescheidene Situation!!! Ich kann das total nachfühlen, weil ich auch so doofe Antennen habe, was die Nachbarschaft betrifft. Ich habe zwar keine Probleme mit denen, glücklicherweise, aber ich weiß, dass mich das genau so fertig machen würde wie dich. Man fühlt sich einfach in seinen eigenen 4 Wänden nicht wohl und sicher.

Das Problem - je nachdem wie die anderen gestrickt sind, kann jeder Versuch, dass alles auf gutem und freundlichem Wege zu lösen, nach hinten losgehen. Dann schlagen sie erst recht die Türen. Es gibt einfach unangenehme Menschen - da kann man wenig gegen tun.

Deshalb habe ich auch echt keine Idee für dich.
Bist du irgendwie in Therapie, hast du jemanden, mit dem du darüber reden kannst ... irgendwelche Hilfestellungen, wie du mit diesem nervlichen Stress umgehen kannst!? Beruhigungstabletten sind natürlich keine gute Idee.

Ein Tipp noch - du bist hier in der Abteilung "Arbeit, Ämter usw." gelandet - dein Thema passt eher zu "Umgang mit der Krankheit" oder so. Bei "Arbeit, Ämter" lesen es vielleicht nicht alle. Vielleicht kann es jemand von dem Admins verschieben oder so!?

Alles Gute für dich!
Hallo Greta,

dankeschön für "die erste Antwort" die ich hier im Forum auf meinen Beitrag erhielt :hello:

Nein, in Therapie bin ich nicht und die Therapeuten hier, die Guten, sind so überlastet, dass die einen nur auf eine Warteliste setzen können und dann kann man mitunter 1- 2 Jahre warten, ehe man dran kommt und ich bräuchte jetzt jemanden mit dem ich darüber reden kann.

Liebe Grüße Wiebke!
Wiebke67
Beiträge: 18
Registriert: 15. Mai 2021, 17:03

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Wiebke67 »

Kenny hat geschrieben:Hallo Wiebke,

ich kann Dein Problem sehr gut verstehen, denn ich habe in den vergangenen Jahren etwas ganz ähnliches erlebt. Ich bin 2013 nach meiner Berentung umgezogen, wollte einen Neuanfang...und wurde bereits kurz nach meinem Einzug von einer sehr unverschämten Person in unserem 10-Parteien Haus völlig grundlos schikaniert. Auf die Einzelheiten möchte ich nicht eingehen, das würde hier den Rahmen sprengen.

Ich würde Dir folgendes raten:

Suche Dir erstmal für Dich eine Unterstützung (z.B. vom Sozialpsychiatrischen Dienst), die Dir hilft, selbst wieder ein wenig stabiler zu werden.

Behalte diese Grenzverletzungen nicht für Dich, sondern erzähle sie jedem(!), der Dir im Haus oder in der Nachbarschaft über den Weg läuft. (Ich habe das damals auch so gemacht, eine Anwältin hatte mir dazu geraten). Du wirst schnell spüren, dass Du nicht die einzige Person bist, die mit diesem Ehepaar Probleme hat...solche Menschen gibt es leider überall...aber die haben bestimmt auch schon andere schikaniert.
Du wirst Anteilnahme und Unterstützung im Haus bekommen, allein das wird Dir gut tun. Bei mir war es so, nach jedem Gespräch mit Nachbarinnen ging es mir besser, alle fanden diese Person unmöglich, einige hatten ebenfalls einschlägige Erfahrungen mit ihr, brachten mir Mitgefühl und Unterstützung entgegen, hatten jedoch auch keine Idee, wie man diesen "Hausdrachen" irgendwie zähmen oder stoppen könnte. Die Gespräche kosteten mich zwar sehr viel Überwindung, oft liefen dabei auch die Tränen...ich bin emotional auch sehr instabil, aber insgesamt tat es mir gut, so viel menschliche Unterstützung zu bekommen.
Und ich sammelte Informationen...

Dann begann ich, jede Grenzverletzung schriftlich zu dokumentieren. Egal was sie tat, jede Kleinigkeit wurde zu einer Aktennotiz mit Datum und kurzer Beschreibung und wanderte in einen speziellen Ordner. Auch dazu hatte mir die Anwältin geraten.

Schließlich nahm ich Kontakt zur Vermieterin dieser unverschämten Person auf und schilderte ihr meine Situation. Die Frau war völlig fassungslos, entschuldigte sich mehrfach bei mir...war aber auch ratlos... Ich sagte ihr, dass ihre Mieterin meinen "Hausfrieden" nachhaltig und seit Jahren massiv stört und Störung des Hausfriedens sei ein Kündigungsgrund. Die Vermieterin ging darauf ein und versprach mir, sich über die rechtliche Seite schlau zu machen. Sie handelte auch und schickte ihrer Mieterin tatsächlich eine offizielle Abmahnung wegen Störung des Hausfriedens. (Einige Nachbarinnen hatten auch ihre eigenen Erlebnisse mit der Dame geschildert und die Vermieterin informiert, ebenso die Hausverwaltung). Ich schickte der Vermieterin auch meine Aufzeichnungen, sie wollte etwas schriftliches von mir haben für den Fall, dass es irgendwann mal zu einer Gerichtsverhandlung im Rahmen einer Kündigung kommen könnte.
Es war ein langer Weg, der mühevoll und steinig war, aber nach der Abmahnung hörten die Schikanen komplett auf. Seit gut 3 Jahren habe ich Ruhe.

Inzwischen ist die Dame wieder aktiv und schikaniert einen anderen Mieter im Haus. Ich habe diesen Mann bereits kurz nach seinem Einzug instruiert, er notiert die Übergriffe und leitet sie an die Vermieterin weiter... Seine Vermieterin hat nun auch die Vermieterin des Drachens konkret aufgefordert, dieser unmöglichen Frau endlich zu kündigen....

Seit der Abmahnung kann ich viel gelassener mit der Situation umgehen. Wenn ich dieser Person im Haus oder vor dem Haus begegne, dann habe ich immer ein kleines Lächeln im Gesicht. Ich ignoriere sie vollständig, laufe grußlos an ihr vorbei als wäre sie Luft und denke mir im stillen: "Sag nur ein Wort zu mir, ich dokumentiere alles und leite es an Deine Vermieterin weiter....irgendwann fliegst Du hier raus und je mehr Unverschämtheiten Du begehst, desto schneller sind wir Dich los." :mrgreen:

Vielleicht hilft Dir meine Geschichte ein wenig, ich hoffe es. Lass Dich nicht vertreiben oder einschüchtern, es gibt andere Wege als Flucht, aber alleine wirst Du es nicht schaffen. Such Dir so viel Unterstützung wie Du irgendwie bekommen kannst. Dann wirst Du den für Dich richtigen Weg schon finden.

Alles Gute für Dich und ganz liebe Grüße

Kenny

Hallo Kenny,

dankeschön für deine Antwort die mir Mut gibt, dass ich nicht die Flucht ergreifen und mich zur Wehr setzen soll.
Bei mir ist i. M. nur wieder die Situation, dass ich meine Wohnung selten verlasse, nur weil ich diesen Leuten nicht begegnen will aus Angst, die pöbeln wieder los und ich breche vor denen in Tränen aus. Du verstehst!
Für mich ist das schlecht, dieses "verhindern". Denn irgendwann passiert es dann und die sind zu Zweit. Und gerade darin sehe ich für mich das größte Problem.

Die Frau hatte mir ja gedroht: "passen sie mal schön auf, sie sind hier die Neue und haben gar nichts zu sagen".
Wenige Tage später, ich war geschockt, erhielt ich vom gemeinsamen Vermieter eine E- Mail.
Mir wurde mitgeteilt, dass sich nunmehr meine Nachbarn- "wie klug von denen :lol: " sich ihrerseits nun über mich wegen angeblicher Ruhestörungen beschwerten. Die bezichtigten nun mich, die Türen zuzuknallen und- kein Scherz- ich würde durch Treppenhaus toben!
Wohlgemerkt! Den Text an den Vermieter hat wieder die Frau "verzapft". Sie geht ja nun arbeiten und könnte- wenn es denn tatsächlich von mir zu Ruhestörungen kommen sollte, diese gar nicht hören, weil sie nicht anwesend ist.

Im Übrigen: Der Vormieter der Wohnung hatte die gleichen Probleme mit denen und das liegt dem Vermieter auch vor. Darüber hinaus habe ich weitere Infos gesammelt die mir von einer Nachbarin hier im Haus auch bestätigt wurden.
Also ich habe schon Infos über die gesammelt.

Weißt du, was mir noch durch den Kopf geht?
Ich würde gern in der Nachbarschaft mal fragen, hier im Haus sind keine, ob Hartz IV- Empfänger wohnen. Wenn ja, denen erzählen was mir passiert ist und das, dass Ehepaar etwas gegen Hartz IVer hat bzw. deren Leben finanziert. Ich könnte mir gut vorstellen, sollte ich Mitstreiter finden, richtig Stimmung gegen das Ehepaar zu machen. Vielleicht sammle ich Unterschriften und gebe die Liste an den Vermieter. Immerhin diffamieren diese Leute Menschen, die in der Mehrheit ja nicht aus Spass an der Freude Hartz IV er sind.

Was ich sehr bedauerlich finde, ist, dass der V. in keinem Satz auf die persönlichen Beleidigungen mir gegenüber eingegangen ist. M. M. nach wäre es seine Pflicht gewesen solche Entgleisungen zu untersagen. Eventuell verbunden mit der Ankündigung, bei Widerholung, die Abmahnung auszusprechen.

Liebe Grüße Wiebke!
Wiebke67
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Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Wiebke67 »

Gertrud Star hat geschrieben:Hallo Wiebke,

das von meinen Vorschreiberinnen erzählte kann ich gut nachvollziehen, hatte auch 15 Jahre einen solchen Drachen als Nachbarin, mit der alle nur Probleme hatten. Deren Name ist so selten, dass wenn man den Namen erwähnt, gefühlt schon im halben Landkreis jeder dazu etwas sagen kann (war schon etwas älter beim Einzug hier). Das was man erlebte und vor allem zu hören bekam, war einfach nur gruselig. Irgendwann wurde sie fristlos gekündigt, ist einige Jahre her. Meine Vermieterin (also die Vermieterin des ganzen Hauses hier, wo alle Mieter waren oder sind) erzählte mir letztes Jahr, dass deren jetztige Vermieter von irgendwo aus dem Landkreis vor der Türe der jetzigen Vermieter standen und das Gespräch suchten.

Auch die Anwälte, die die Ex-Nachbarin immer kontaktierte, verdrehten schon die Augen und die (eigentlich gegnerischen) Anwälte bei der Kündigung arbeiteten eher zusammen, damit das Ding gelöst werden konnte.

Das mit dem Reden mit den Nachbarn finde ich eine sehr gute Idee. Ich habe mal eine Zeitlang ein Protokoll geführt bezüglich Tätigkeiten in der Wohnung und Intensität der Nutzung des Trockenraumes, weil sie da immer maßlos übertrieb was mich anging und beim Vermieter Lügen über mich (wie über andere auch) erzählte.

Kopf hoch. Gegen manche Leute kann man sich einfach nur wehren.

Gruß Gertrud
Hallo Gertrud,

dankeschön für deine Antwort!

Ich notiere mir auch alle Vorkomnisse. Es gibt da eben dieses Problem, dass ich in der Beweispflicht bin. Ergo, ohne Zeugen selbst mit Liste der Vorfälle nichts erreichen werde und das wissen Leute wie die auch ganz genau.

Ich finde es traurig das einem nicht geglaubt wird, nur aus dem Grund, weil man alleinstehend ist. Warum ist man nicht ebenso glaubhaft wie zwei Personen. Das Ehepaare zusammenhalten ist doch das Logischste von der Welt.
Meine Wohnung ist klein und selbst wenn ich eine größere Wohnung hätte, würde ich niemanden zwingen, hier einzuziehen und sein eigenes Leben dafür "über den Haufen zu werfen".

Eins muss ich betonen. Als alleinlebende Frau hat man es heutzutage doppelt schwer.

Liebe Grüße von Wiebke!
Wiebke67
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Registriert: 15. Mai 2021, 17:03

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Wiebke67 »

DieNeue hat geschrieben:Hallo Wiebke,

ich fühle so mit dir! So eine Situation mit Nachbarn ist furchtbar. Ich wurde vor 1,5 Jahren von meiner neuen Nachbarin, die über mir eingezogen ist, ähnlich runtergemacht. Ich hatte sie eigentlich mal auf nen Tee eingeladen, um mit ihr zu reden, weil ich immer das Gefühl hatte, es stimmt was nicht und sie hat irgendein Problem mit mir, ich aber nicht wusste, was los war. Wollte das halt auch freundlich und in Ruhe klären. Die Stimmung war schon vorher so angespannt, dass ich für ein paar Tage bei meinen Eltern gewohnt habe und nach dem "Gespräch" dann auch nochmal. Ich hatte zwar erwartet, dass Kritik kommt, aber mit dem, was dann kam, hatte ich nicht gerechnet. Sie hat mich angeschrien, mich runtergemacht, mir immer wieder einen bösen Charakter unterstellt, mir alle möglichen negativen Eigenschaften unterstellt usw. Ich habe dieses "Gespräch" dann abgebrochen, und nur weil sie dann doch eingelenkt hat, nochmal zu reden, haben wir dann tatsächlich noch in Ruhe geredet. Das Gespräch wäre dann fast nochmal eskaliert, aber wir konnten das Problem dann tatsächlich einigermaßen klären.
Dadurch, dass sie so dermaßen ausgeflippt ist und mich so angebrüllt und persönlich angegriffen hat, war die Beziehung allerdings kaputt. Ich hatte Angst vor ihr, ständig ihre Stimme im Kopf, Angst irgendwas falsch zu machen, hatte das Gefühl, ich wohne unter einer lebenden Zeitbombe, die jederzeit wieder explodieren kann, hatte Panik, wenn ich irgendwas mit ihr klären musste und eine WhatsApp-Nachricht von ihr kam.
Ich hatte dieses Gespräch mit meiner Betreuerin gut vorbereitet und als die Nachbarin kurz weg war, hab ich sie und auch meine Schwester angerufen und geheult und sie haben mich etwas beruhigt. Ohne das hätte ich das nicht überstanden. Ich war nach dem Gespräch fix und alle und habe abends auch voll geheult. Kann es gut verstehen, dass du nur noch am Heulen bist. Ein Zuhause sollte eigentlich ein sicherer Ort sein, wo man sich wohlfühlt und wenn das nicht so ist, ist das extremer Stress. Ich habe mich hier lange nicht mehr wohlgefühlt. Ich gehe ihr immer noch aus dem Weg, wir haben nie wieder über den Vorfall gesprochen, der Kontakt über Whatsapp, wenn ich z.B. meine Zähler ablesen muss, die bei ihr mit im Keller hängen, funktioniert jetzt ganz gut, persönlichen Kontakt haben wir keinen und ich gehe z.B. auch nicht auf die Terrasse, wenn ich weiß, sie ist oben auf ihrem Balkon. Aber immerhin lässt sie mich in Ruhe.

Eine Freundin von mir, die eigentlich ein sehr positiver und stabiler Mensch ist, hatte auch so Probleme mit Nachbarn in ihrem Haus. Sie haben auch immer versucht freundlich zu bleiben, die Probleme freundlich zu lösen, aber sogar sie hat gemeint, dass sie das voll fertig gemacht hat. Man fühlt sich einfach nicht mehr wohl, der Nachbar ist gefühlt überall und man immer auf der Hut. Sie haben dann die Wohnung gekündigt und sind dann noch vor dem Mietende mit der ganzen Familie übergangsweise bei ihren Eltern mit ins Haus eingezogen, bis sie dann ein eigenes Haus gekauft haben.
Mein Psychiater hat mir mal das Zitat gesagt "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt." Ich glaube, das stimmt wirklich. Nachbarn machen sehr viel aus, ob man sich wohlfühlt zuhause.

Wegen anwaltlicher Hilfe: Wenn du ein geringes Einkommen hast, kannst du Beratungshilfe bekommen. Du kannst zum Amtsgericht gehen, da dein Einkommen offenlegen und je nachdem, ob dein Einkommen niedrig genug ist, kannst du einen Beratungshilfeschein bekommen. Mit diesem kannst du zu einem Anwalt gehen, zahlst ca. 15€ und bekommst dann Hilfe vom Anwalt in allen außergerichtlichen Angelegeheiten, also Rechtsberatung, Korrespondenz usw. Falls es vor Gericht gehen sollte, kannst du Prozesskostenhilfe beantragen.
Ich habe mit Hilfe der Beratungshilfe
und dem Anwalt meine Berufsunfähigkeitsrente durchbekommen, die die Versicherung nicht zahlen wollte. Es ist ein sehr gutes Gefühl, wenn man sowas an einen Anwalt abgeben kann. Ich hoffe, dass du einkommensmäßig da reinpasst. Beim Mieterbund weiß ich nicht, ob die auch Streitigkeiten zwischen Mietern regeln, weil die ja alle Mieter vertreten. Glaube, da geht es eher um Streitigkeiten zwischen Mieter und Vermieter. Kann aber auch falsch liegen.

Ich kann dir auch nur raten mit anderen Mietern im Haus darüber zu reden. Ich habe das erst nicht gemacht, weil ich die neue Nachbarin nicht in Verruf bringen wollte, denn ich denke, es sollte sich jeder selber ein Bild machen, aber ich habs dann doch irgendwann anderen erzählt und es tat gut zu wissen, dass die anderen auf meiner Seite waren und mich verstanden haben.

Ich glaube, als Alleinwohnende ist es nochmal schwieriger mit so einer Situation zurechtzukommen. Man ist immer alleine, man kann nie den Partner oder Mitbewohner vorschicken, um irgendwas zu klären, man kriegt alles selber ab, hat keinen da, mit dem man sich besprechen kann.
Meine Nachbarin wohnt auch nicht alleine, sondern hat noch zwei ca. 20-jährige Jungs und somit waren sie gefühlt auch immer in der Überzahl.
Bei mir hat es lange gedauert, bis ich mich wieder einigermaßen wohlgefühlt habe und mich wieder befreiter in meiner Wohnung und vor dem Haus aufhalten konnte. Aber wie gesagt, ganz weg ist die Angst nicht, ich rechtfertige mich immer noch ab und zu in Gedanken vor ihr und ärgere mich über sie, aber es geht wieder viel besser.
Aber es ist super, dass du auch den Vermieter auf deiner Seite hast!

Wegen der Rente/Hartz-IV: Ansonsten kann ich dir nur empfehlen, diesen Nachbarn klare Grenzen zu setzen. Ich würde denen nichts mehr zu mir erzählen und nichts mehr erklären. Wovon du lebst, geht die überhaupt nichts an. Das musst du denen nicht erzählen und kannst du denen auch so sagen. Was du tagsüber machst, geht sie auch nichts an. Genauso wenig, wann und wie lange du schläfst.
Deine Rente erhältst du, weil du in eine Versicherung eingezahlt hast und die dir wie bei jeder anderen Versicherung auch, jetzt das Geld auszahlt, da leider der Versicherungsfall eingetreten ist.
Im Übrigen werden auch Renten versteuert und auch du bist verpflichtet, sofern deine Rente hoch genug ist (geht aber ja niemanden was an, wie hoch dein Einkommen ist und was du alles von der Steuer absetzen kannst!) einen Teil an die Allgemeinheit abzugeben. Auch zahlt jeder, der irgendwas einkauft, Umsatzsteuer, das tun sogar Hartz-IVler! Steuern sind, soweit ich weiß, nicht zweckgebunden und von daher kannst du davon ausgehen, dass auch das, was du an (Umsatz)steuern zahlst, auch nicht unbedingt für irgendwas ausgegeben wird, was dir nützt. Mir in Bayern nützt es nichts, wenn in Mecklenburg-Vorpommern irgendwelche Straßen aus Steuergeldern gebaut werden oder der Schulbesuch von Kindern finanziert wird, die meine Rente erst finanzieren könnten, wenn ich schon lange tot bin. Diese Kinder haben in ihrem ganzen Leben noch nie Steuern gezahlt und kriegen trotzdem kostenlos Unterricht auf Kosten aller. Ich bekomme auch EU- und BU-Rente und man muss sich das mal bewusst machen, dass man nicht immer nur der Nehmer ist, der allen auf der Tasche liegt.

Ich wünsch dir sehr, dass es dir bald besser geht. Was halt schlimm ist, ist, dass es so plötzlich und unvermittelt kommt. Man macht etwas freundliches, normalerweise folgt dann auch eine relativ freundliche Antwort, aber dann kriegt man plötzlich einen verbalen Faustschlag ins Gesicht. Versuch dir immer wieder klarzumachen, dass du nichts falsch gemacht hast und eigentlich die anderen ein mindestens genauso großes Problem wie du haben. Du wohnst noch nicht lange dort und hast gute Verbindungen zu den Nachbarn aufgebaut und die Nachbarn hinter dir. Das spricht sehr für dich!

Ich hoffe, wir konnten dir ein bisschen weiterhelfen.

Liebe Grüße,
DieNeue
Hallo DieNeue,

dankeschön für deine Antwort!

Einen Beratungshilfeschein habe ich vor ein paar Wochen beantragt. Hier kann es jetzt nochmal Wochen dauern, bis ich einen erhalte. Wenn überhaupt. Ich hatte mich vor Antragstellung mal vor Ort erkundigt, manche Menschen die den BHS beantragten, haben nie einen erhalten.
Das zuständige AG hat allgemein hier in der Region keinen guten Ruf.

Ich werde versuchen, in der Nachbarschaft noch mehr Verbündete zu bekommen, mehr Unterstützung. Vielleicht geht da was. Denn ich kann mir gut vorstellen, dass viele Menschen solche Diffamierungen nicht dulden oder zumindest ablehnen.


Liebe Grüße von Wiebke!
Wiebke67
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Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Wiebke67 »

Hallo Ihr,

wünsche euch noch einen schönen Rest- Pfingstmontag und Alles Gute!

Auf jeden Fall werde ich weiter berichten.

Hoffentlich gibt es für mich eine positive Wendung. Denn Flucht wäre wirklich der falsche Weg.
Ich könnte mich nicht mehr im Spiegel anschauen, wäre feige. Das Ehepaar hingegen, würde sich freuen weil sie "ihr Opfer" vertrieben haben.

Es freut mich, dass ihr mir geantwortet habt! :hello:

Liebe Grüße an euch!

Wiebke
Wiebke67
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Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Wiebke67 »

Kenny hat geschrieben:Hallo Wiebke,

ich kann Dein Problem sehr gut verstehen, denn ich habe in den vergangenen Jahren etwas ganz ähnliches erlebt. Ich bin 2013 nach meiner Berentung umgezogen, wollte einen Neuanfang...und wurde bereits kurz nach meinem Einzug von einer sehr unverschämten Person in unserem 10-Parteien Haus völlig grundlos schikaniert. Auf die Einzelheiten möchte ich nicht eingehen, das würde hier den Rahmen sprengen.

Ich würde Dir folgendes raten:

Suche Dir erstmal für Dich eine Unterstützung (z.B. vom Sozialpsychiatrischen Dienst), die Dir hilft, selbst wieder ein wenig stabiler zu werden.

Behalte diese Grenzverletzungen nicht für Dich, sondern erzähle sie jedem(!), der Dir im Haus oder in der Nachbarschaft über den Weg läuft. (Ich habe das damals auch so gemacht, eine Anwältin hatte mir dazu geraten). Du wirst schnell spüren, dass Du nicht die einzige Person bist, die mit diesem Ehepaar Probleme hat...solche Menschen gibt es leider überall...aber die haben bestimmt auch schon andere schikaniert.
Du wirst Anteilnahme und Unterstützung im Haus bekommen, allein das wird Dir gut tun. Bei mir war es so, nach jedem Gespräch mit Nachbarinnen ging es mir besser, alle fanden diese Person unmöglich, einige hatten ebenfalls einschlägige Erfahrungen mit ihr, brachten mir Mitgefühl und Unterstützung entgegen, hatten jedoch auch keine Idee, wie man diesen "Hausdrachen" irgendwie zähmen oder stoppen könnte. Die Gespräche kosteten mich zwar sehr viel Überwindung, oft liefen dabei auch die Tränen...ich bin emotional auch sehr instabil, aber insgesamt tat es mir gut, so viel menschliche Unterstützung zu bekommen.
Und ich sammelte Informationen...

Dann begann ich, jede Grenzverletzung schriftlich zu dokumentieren. Egal was sie tat, jede Kleinigkeit wurde zu einer Aktennotiz mit Datum und kurzer Beschreibung und wanderte in einen speziellen Ordner. Auch dazu hatte mir die Anwältin geraten.

Schließlich nahm ich Kontakt zur Vermieterin dieser unverschämten Person auf und schilderte ihr meine Situation. Die Frau war völlig fassungslos, entschuldigte sich mehrfach bei mir...war aber auch ratlos... Ich sagte ihr, dass ihre Mieterin meinen "Hausfrieden" nachhaltig und seit Jahren massiv stört und Störung des Hausfriedens sei ein Kündigungsgrund. Die Vermieterin ging darauf ein und versprach mir, sich über die rechtliche Seite schlau zu machen. Sie handelte auch und schickte ihrer Mieterin tatsächlich eine offizielle Abmahnung wegen Störung des Hausfriedens. (Einige Nachbarinnen hatten auch ihre eigenen Erlebnisse mit der Dame geschildert und die Vermieterin informiert, ebenso die Hausverwaltung). Ich schickte der Vermieterin auch meine Aufzeichnungen, sie wollte etwas schriftliches von mir haben für den Fall, dass es irgendwann mal zu einer Gerichtsverhandlung im Rahmen einer Kündigung kommen könnte.
Es war ein langer Weg, der mühevoll und steinig war, aber nach der Abmahnung hörten die Schikanen komplett auf. Seit gut 3 Jahren habe ich Ruhe.

Inzwischen ist die Dame wieder aktiv und schikaniert einen anderen Mieter im Haus. Ich habe diesen Mann bereits kurz nach seinem Einzug instruiert, er notiert die Übergriffe und leitet sie an die Vermieterin weiter... Seine Vermieterin hat nun auch die Vermieterin des Drachens konkret aufgefordert, dieser unmöglichen Frau endlich zu kündigen....

Seit der Abmahnung kann ich viel gelassener mit der Situation umgehen. Wenn ich dieser Person im Haus oder vor dem Haus begegne, dann habe ich immer ein kleines Lächeln im Gesicht. Ich ignoriere sie vollständig, laufe grußlos an ihr vorbei als wäre sie Luft und denke mir im stillen: "Sag nur ein Wort zu mir, ich dokumentiere alles und leite es an Deine Vermieterin weiter....irgendwann fliegst Du hier raus und je mehr Unverschämtheiten Du begehst, desto schneller sind wir Dich los." :mrgreen:

Vielleicht hilft Dir meine Geschichte ein wenig, ich hoffe es. Lass Dich nicht vertreiben oder einschüchtern, es gibt andere Wege als Flucht, aber alleine wirst Du es nicht schaffen. Such Dir so viel Unterstützung wie Du irgendwie bekommen kannst. Dann wirst Du den für Dich richtigen Weg schon finden.

Alles Gute für Dich und ganz liebe Grüße

Kenny
Hallo Kenny,

noch eine Nachfrage. Lebst du allein oder gibt es einen Partner.
Nicht wundern! Ich frage, weil es doch immer lautet: "Sie brauchen für alles einen Zeugen".

Ich lebe allein und die sind ein Paar. Bei mir dreht sich gerade alles um den Gedanken, was die gegen mich aushecken könnten. Will sagen, dass die- wie bereits geschehen- ihrerseits mich beim Vermieter beschuldigen, die Ruhe zu stören.
Komisch ist m. M. nach, folgendes, einer einzelnen Person glaubt man nicht, will Zeugen.
Aber einem EHEPAAR wird geglaubt. Komisch hoch drei.

LG Wiebke
Kenny
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Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Kenny »

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Zuletzt geändert von Kenny am 25. Feb 2024, 17:25, insgesamt 1-mal geändert.
Gertrud Star
Beiträge: 3441
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Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Wiebke,
unser Hausdrachen hatte immer ein Opfer gesucht, ohne dem ging es bei ihm nicht. Am Anfang habe ich es nicht mitbekommen, weil ich kaum da war (war damals am Fernpendeln zur Umschulung). Aber die Nachbarn machten immer Andeutungen und es zog in der dritten Wohnung immer jemand aus und beschwerte sich, was vorher nicht so schlimm war. Dem Drachen fiel einfach immer etwas ein. Da hält man am besten zusammen. Einmal bekam ich auch eine Abmahnung wegen erlaubter Sachen. Tja was sagt man dazu.
Jedenfalls ist sie weg, und alle sind froh.
Der Mieterverein kann schon auch mal einen Brief an den Vermieter schreiben, hat unserer auch mal gemacht.
Gruß Gertrud
Empathie58
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Registriert: 23. Okt 2017, 21:48

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Empathie58 »

Hallo Wiebke,

ich fühle mit Dir. Du bist in diese Wohnung gezogen und wünschst Dir, dort - buchstäblich - zur Ruhe zu kommen. Schließlich soll die eigene Wohnung der Rückzugsort sein, an dem Du Dich wohlfühlen und Kraft tanken kannst.

Leider begegnen uns im Leben immer wieder Menschen, die keine Psychohygiene betreiben und ihren Groll auf Unbeteiligte projizieren. Das ist für die "Opfer" sehr anstrengend und muss keineswegs hingenommen werden.

Du hast es bereits mit einem freundlich formulierten Brief versucht - ohne Erfolg. Mehr kannst Du im unmittelbaren Kontakt nicht tun, nachdem die "Gespräche" eskaliert sind.

Für mich sieht es so aus, dass Du in Deiner Situation den Rechtsweg einschlagen solltest, was Du mit der Beantragung eines Berechtigungsscheins für Beratungshilfe auch schon getan hast.

Eine Wartezeit von mehreren Wochen ist - milde ausgedrückt - wenig bürgerfreundlich. Ich arbeite selbst bei einem Gericht und bin dort unter anderem auch für Beratungshilfe zuständig.

Wenn es bei "Deinem" Amtsgericht mit der Bewilligung so unzumutbar lange dauert, könntest Du die Möglichkeit nutzen, direkt zu einem Rechtsanwalt zu gehen. Der kann Dich sofort beraten und erforderlichenfalls vertreten, auch wenn Du (noch) keinen Berechtigungsschein vorlegen kannst. Du müsstest den Anwalt darauf hinweisen, dass Du bereits einen Antrag beim Gericht gestellt hast, der noch nicht beschieden wurde. Außerdem müsstest Du dem Anwalt den aktuellen Bescheid über Deine EU-Rente und einen Nachweis über die Höhe der von Dir gezahlten Miete vorlegen.

Soweit ich das ohne nähere Kenntnis des Sachverhalts aus der Ferne einschätzen kann, dürften die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Bewilligung von Beratungshilfe vorliegen.

Den Anwalt kannst Du frei wählen, dürftest also beispielsweise auch zu einem Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht gehen.

Der Gesetzgeber hat diese Möglichkeit geschaffen, um finanziell schwächeren Menschen die gleichen Chancen auf Zugang zum Rechtsschutz einzuräumen. Du brauchst Dich also nicht zu schämen, wenn Du dieses Recht in Anspruch nimmst. Es steht Dir zu.

Abschließend noch eine Anmerkung zu Deiner Angst, dass die Aussagen eines Ehepaares stärkeres Gewicht haben könnten als Deine als allein lebender Mensch: Dem ist nicht so. In einem Gerichtsverfahren muss jede Zeugenaussage sorgfältig auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden. Dabei kommt es nicht allein auf die Zahl der Zeugen an. Entscheidend sind vornehmlich zwei andere Aspekte: Zum einen der persönliche Eindruck (ein cholerisch veranlagter Mensch wird sich auch im Gerichtssaal so benehmen), zum anderen die Frage, ob der Zeuge ein eigenes Interesse am Ausgang des Prozesses hat oder die Angelegenheit aus der Perspektive eines "neutralen Beobachters" schildert, wie es die Pflicht jedes Zeugen ist. Es spielt also durchaus eine Rolle, ob der Zeuge in einem der beiden "Lager" steht.

Ich hoffe, dass ich Dir ein wenig Zuversicht in Deiner momentan belastenden Situation vermitteln konnte, und wünsche Dir viel Erfolg.

Liebe Grüße,
Empathie58
Wiebke67
Beiträge: 18
Registriert: 15. Mai 2021, 17:03

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Wiebke67 »

Kenny hat geschrieben:Hallo Wiebke,

ich lebe auch allein, habe weder Partner noch Kinder, bin also wirklich in allem auf mich selbst und meine eigenen Handlungsmöglichkeiten angewiesen.
Auch bei mir kam öfter die Frage nach Zeugen auf...oder nach konkreten Beweisen, das machte diese gesamte Angelegenheit so schwierig. Dazu noch der eigene Zustand, emotional meist völlig instabil, von Ängsten geplagt seit frühester Kindheit...und rezidivierende Depression seit meinem 22. Lebensjahr. Inzwischen bin ich 57, berentet,...

Ach ja, mein Hausdrachen hat mir auch Ruhestörung vorgeworfen, sich über mich beschwert, aber das war so unglaublich lächerlich, dass sie keinen Erfolg damit hatte.

Ich glaube, dass wichtigste in Deiner aktuellen Situation ist erst mal, dass Du Dich wirklich gut um Dich selbst kümmerst. Es ist ja kein akzeptabler Zustand, wenn Du Dich nicht mehr traust Deine Wohnung zu verlassen. Da geht es erst einmal nur um Deine aktuellen Ängste (die ja durchaus einen realen Hintergrund haben) und wie Du Dich da wieder stabilisieren kannst. Deshalb hatte ich den Sozialpsychiatrischen Dienst vorgeschlagen. Die machen bei Bedarf auch Hausbesuche, Du hättest eine qualifizierte Fachkraft zum reden, könntest Hilfe bekommen und langsam wieder ein wenig Boden unter die Füße...
Denk doch bitte mal darüber nach ob das etwas für Dich sein könnte. Du kannst so ein Angebot auch einfach mal ausprobieren und wenn es für Dich nicht passt, den Kontakt jederzeit wieder beenden. Außerdem helfen die auch bei Behördenangelegenheiten, z.B. Berechtigungsschein für einen Anwalt oder sonstigen Dinge.

Auch über den Mieterschutzverein würde ich nachdenken, ob es finanziell nicht doch irgendwie möglich wäre. Da hättest Du konkrete Unterstützung. Eine frühere Freundin von mir hatte auch mal eine ähnliche Situation...sie war beim Mieterschutzverein, wurde dort von einem wirklich guten Anwalt unterstützt und forderte mit Unterstützung des Mietervereins ihren Vermieter auf, den Hausfrieden wieder herzustellen. Als nichts geschah, kürzte sie die Miete. Ihr Vermieter verklagte sie prompt, die Sache ging vor Gericht, meine Freundin gewann den Prozess und musste nichts zurück bezahlen. Beim nächsten Übergriff ihres unmöglichen Nachbarn (also sie wurde auch beschimpft, beleidigt, im Treppenhaus angebrüllt,...) kürzte sie die Miete erneut, der Vermieter verklagte sie wieder, es ging wieder vor Gericht und wurde erneut zu ihren Gunsten entschieden. Dieses Spiel zog sich über mehrere Jahre hin,...an der Situation änderte sich nichts, außer dass sie regelmäßig einen Teil ihrer Miete einsparte und regelmäßig vor Gericht gewann. Irgendwann fing sie auch an, Nachbarn mit einzubeziehen, die Sache bekam einen größeren Rahmen und andere Mieter zogen mit und kürzten ebenfalls die Mieten. Erst als mehrere Parteien mit im Boot waren taten sich die Eigentümer endlich zusammen um etwas gegen diesen bösartigen und unangenehmen Hausgenossen zu unternehmen. Mein Fazit aus dieser Geschichte damals: Vermieter handeln erst, wenn sie weniger Geld bekommen. ;)

Wenn Du längerfristig in dieser Wohnung leben möchtest brauchst Du ein tragfähiges Netz an Unterstützung. SPDi und Mieterschutz könnten zwei Bausteine sein. Weitere Bausteine sind Nachbarn, Freunde, Therapeuten,....(vielleicht ein netter kleiner 60kg Rottweiler :lol: ) alles, was Dich irgendwie stützen kann. Mit jedem Baustein den Du dazu gewinnst, kommst Du einen Schritt weiter. Sowohl in Deiner eigenen Entwicklung und Stabilität, als auch in Deiner persönlichen Ausstrahlung, Deinem Auftreten, Deinem Selbstwertgefühl und Deiner Handlungsfähigkeit. :)

Du schaffst das!

Liebe Grüße

Kenny
Hallo Kenny,

über deine erneute, wieder so ausführliche, Antwort freue ich mich sehr.

Ja, wegen der nun MIR vorgewurfenen "Ruhestörungen" wird sich der Vermieter, sollte er sich darüber Gedanken gemacht haben, gewundert haben.
Wie will die "berufstätige Nachbarin" wissen, wann ich meine Wohnung verlassen, betreten habe und wann ich durchs Treppenhaus "tobe", wo sie doch den ganzen Tag arbeitet..... um mir mein "Leben zu finanzieren"? (Ironie! :lol: )

Über deine Idee mit dem Rottweiler musste ich schmunzeln und stellte mir das gleich mal bildlich vor. Die Nachbarn kommen nach Hause, ich öffne kurz die Tür und lasse einen Kampfhund mal um`s Eck blicken- wenn ich Glück hätte würde er noch seine kleinen Zähnchen zeigen :lol: -
Ehrlich? Die klingeln nie mehr, Ruhe hätte ich sehr schnell vor denen. :roll:

Hier vor Ort hat der Mieterbund keinen guten Ruf, was auch auf deren Anwalt zutrifft. Wenn ich seine Bewertungen im I Net lese, vergeht es mir.
Mein Bruder, vor Jahren verstorben, war Mitglied. Als er und seine Frau die Hilfe des DMB dringend benötigten, hatten die "keine Zeit". ERst, als alles zu spät war, hätte mein Bruder einen Termin bekommen können.
Ich persönlich hatte auch bereits Kontakt mit dem DMB- vor Jahren. Keine einzige Frage wurde ohne, das man erst mal MItglied, beantwortet. Selbst als ich sagte, ich wolle ja MItglied werden, änderte nichts.

Sage mir doch bitte; dass mit dem SPD ist wohl dann eine Art Betreuung?
Denn die brauche ich nicht. Dafür Hilfe gegen diese Nachbarn.

Heute war der Beratungshilfeschein wieder nicht da.

Ich habe zu dem Thema recherchiert. Im I- Net fand ich dazu einen wirklich gut gemeinten Hinweis.
Allerdings wäre der für mich nicht umsetzbar.
Dort wurde geraten, in einer guten Schule Karate etc. zu lernen. Dadurch bekäme man das gute Gefühl sich im Ernstfall verteidigen zu können und das strahlte man dann auch anhand seiner ganzen Körperhaltung aus.
Gut vorstellbar. Nur leider dauert das ewig, bis man halbwegs fit wird, was ich momentan nicht im Ansatz bin. Ferner würden dann mal Mitstreiter aus dem Kurs mit nach Hause kommen und das könnte die Nachbarn "einschüchtern".
Nun ja.... . Scheinbar war es bei dem Schreiber- einem 2 Meter Mann und Kampfsportler seit Jahren, so gewesen, wie er berichtete. Bei einem Mann immer noch was anderes.

Ich kann von meiner ehemaligen Reha- Gruppe nur sagen.
Ein Teil ging nach der Stunde nach Hause zum Ehepartner. Und die andere Truppe hing dermaßen eng zusammen.... und das ist nicht mein Ding sich nicht mehr "von der Pelle zu gehen".

Ich versuche weiter die Ohren steif zu halten...... .

Alles Gute für dich!

Liebe Grüße

Wiebke
Wiebke67
Beiträge: 18
Registriert: 15. Mai 2021, 17:03

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Wiebke67 »

Gertrud Star hat geschrieben:Hallo Wiebke,
unser Hausdrachen hatte immer ein Opfer gesucht, ohne dem ging es bei ihm nicht. Am Anfang habe ich es nicht mitbekommen, weil ich kaum da war (war damals am Fernpendeln zur Umschulung). Aber die Nachbarn machten immer Andeutungen und es zog in der dritten Wohnung immer jemand aus und beschwerte sich, was vorher nicht so schlimm war. Dem Drachen fiel einfach immer etwas ein. Da hält man am besten zusammen. Einmal bekam ich auch eine Abmahnung wegen erlaubter Sachen. Tja was sagt man dazu.
Jedenfalls ist sie weg, und alle sind froh.
Der Mieterverein kann schon auch mal einen Brief an den Vermieter schreiben, hat unserer auch mal gemacht.
Gruß Gertrud
Hallo Gertrud,

für meine Nachbarn bin ich jetzt ihr Opfer. Und ihre Drohung, ich solle schön aufpassen ich wäre die Neue und hätte gar nicht zu sagen, ist an Unverschämtheit nicht zu toppen- was das Mietverhältnis an sich betrifft. Genau das hat der Vermieter denen untersagt. Er schrieb u. a.:
es gibt keine neuen und alten Mieter, jeder Mieter hat die gleichen Rechte.
Nun machten die bekanntlich ihre Drohung war und beschwerten sich über mich wegen angeblicher Ruhestörungen und ich befürchte, dass geht heir so weiter.

VG Wiebke
Wiebke67
Beiträge: 18
Registriert: 15. Mai 2021, 17:03

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Wiebke67 »

Empathie58 hat geschrieben:Hallo Wiebke,

ich fühle mit Dir. Du bist in diese Wohnung gezogen und wünschst Dir, dort - buchstäblich - zur Ruhe zu kommen. Schließlich soll die eigene Wohnung der Rückzugsort sein, an dem Du Dich wohlfühlen und Kraft tanken kannst.

Leider begegnen uns im Leben immer wieder Menschen, die keine Psychohygiene betreiben und ihren Groll auf Unbeteiligte projizieren. Das ist für die "Opfer" sehr anstrengend und muss keineswegs hingenommen werden.

Du hast es bereits mit einem freundlich formulierten Brief versucht - ohne Erfolg. Mehr kannst Du im unmittelbaren Kontakt nicht tun, nachdem die "Gespräche" eskaliert sind.

Für mich sieht es so aus, dass Du in Deiner Situation den Rechtsweg einschlagen solltest, was Du mit der Beantragung eines Berechtigungsscheins für Beratungshilfe auch schon getan hast.

Eine Wartezeit von mehreren Wochen ist - milde ausgedrückt - wenig bürgerfreundlich. Ich arbeite selbst bei einem Gericht und bin dort unter anderem auch für Beratungshilfe zuständig.

Wenn es bei "Deinem" Amtsgericht mit der Bewilligung so unzumutbar lange dauert, könntest Du die Möglichkeit nutzen, direkt zu einem Rechtsanwalt zu gehen. Der kann Dich sofort beraten und erforderlichenfalls vertreten, auch wenn Du (noch) keinen Berechtigungsschein vorlegen kannst. Du müsstest den Anwalt darauf hinweisen, dass Du bereits einen Antrag beim Gericht gestellt hast, der noch nicht beschieden wurde. Außerdem müsstest Du dem Anwalt den aktuellen Bescheid über Deine EU-Rente und einen Nachweis über die Höhe der von Dir gezahlten Miete vorlegen.

Soweit ich das ohne nähere Kenntnis des Sachverhalts aus der Ferne einschätzen kann, dürften die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Bewilligung von Beratungshilfe vorliegen.

Den Anwalt kannst Du frei wählen, dürftest also beispielsweise auch zu einem Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht gehen.

Der Gesetzgeber hat diese Möglichkeit geschaffen, um finanziell schwächeren Menschen die gleichen Chancen auf Zugang zum Rechtsschutz einzuräumen. Du brauchst Dich also nicht zu schämen, wenn Du dieses Recht in Anspruch nimmst. Es steht Dir zu.

Abschließend noch eine Anmerkung zu Deiner Angst, dass die Aussagen eines Ehepaares stärkeres Gewicht haben könnten als Deine als allein lebender Mensch: Dem ist nicht so. In einem Gerichtsverfahren muss jede Zeugenaussage sorgfältig auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden. Dabei kommt es nicht allein auf die Zahl der Zeugen an. Entscheidend sind vornehmlich zwei andere Aspekte: Zum einen der persönliche Eindruck (ein cholerisch veranlagter Mensch wird sich auch im Gerichtssaal so benehmen), zum anderen die Frage, ob der Zeuge ein eigenes Interesse am Ausgang des Prozesses hat oder die Angelegenheit aus der Perspektive eines "neutralen Beobachters" schildert, wie es die Pflicht jedes Zeugen ist. Es spielt also durchaus eine Rolle, ob der Zeuge in einem der beiden "Lager" steht.

Ich hoffe, dass ich Dir ein wenig Zuversicht in Deiner momentan belastenden Situation vermitteln konnte, und wünsche Dir viel Erfolg.

Liebe Grüße,
Empathie58
Hallo Empathie58,

dankeschön für deine Antwort.

Gleich mal eine wichtige Frage:
Wie lange dauert es bei deinem AG bis ein BHS ausgestellt wird?

Ich habe ja bereits einen BHS beantragt. Auch der Termin beim Anwalt stand.
Jetzt kommt das Komische. Wenige Stunden vor besagtem Termin wurde dieser unter fademscheinigen "Grund" abgesagt. Ja, der Herr Anwalt ist der festen Überzeugung, wenn ich persönlich zum AG ginge, ich den BHS gleich ausgestellt erhielte.

Denkste!

Damit hatte ich bereits schon zu tun und wusste, dass man gar nicht erst persönlich hingehen braucht, weil man dann eh ohne den BHS wieder gehen kann.
Ich war dort mal und die beiden Damen zeigten auf einen Berg mit Antragsformularen. Nein, den Schein bekommen sie nach vorheriger Prüfung durch die Rechtspfleger zugeschickt.
Das wollte mir der Anwalt jedoch nicht glauben.
So rief ich beim AG an, um mich zu versichern, dass es noch so ist wie ich es selbst erlebt hatte.
Siehe da, die Mitarbeiterin des hiesigen AG war ungehalten und wollte von mir den Namen des von mir kontaktierten Anwalts wissen- den gab ich ihr nicht preis weil ich schließlich keinen Ärger mit dem Anwalt möchte. Die Dame wollte nämlich umgehend beim Anwalt anrufen um ihm mal ihre Meinung zu sagen!
Sie meinte, die Anwälte wüssten ganz genau das die Bearbeitung Wochen dauert.
Der von mir kontaktierte Anwalt offenbar nicht.

Leider hilft er mir ohne den BHS erst einmal nicht! Eigentlich trurig.
Was kann ich bitteschön für die lange Bearbeitungszeit des AG???

Liebe Grüße

Wiebke
Gertrud Star
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Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Wiebke,

du hast ja im Haus schon einige Leute hinter dir, und der Drachen scheint ja schon als solcher erkannt zu sein. das ist doch gut.

Der Gedanke mit dem Rottweiler bringt mich auf einen anderen Gedanken.
Nämlich könntest du auch mal in deine Wohnung laut einen Männernamen rufen, falls die Dame vor der Türe steht. Das könnte sie zum Abziehen bewegen. Vielleicht solltest du auch öfter mal nicht alleine den Flur entlang spazieren, auch mal in Männerbegleitung. Bei manchen Damen hilft das ja.

Was den Kampfsporst angeht:
Aufrichten tut eigentlich auch Nordic Walking und Yoga meiner Erfahrung nach. Da kommste schneller ran.

So ich mach mal Schluss, bald schmeißt die Software nachts wieder jeden raus.

Kopf hoch. :D
Empathie58
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Registriert: 23. Okt 2017, 21:48

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Empathie58 »

Wiebke67 hat geschrieben:... Gleich mal eine wichtige Frage:
Wie lange dauert es bei deinem AG bis ein BHS ausgestellt wird?

Ich habe ja bereits einen BHS beantragt. Auch der Termin beim Anwalt stand.
Jetzt kommt das Komische. Wenige Stunden vor besagtem Termin wurde dieser unter fademscheinigen "Grund" abgesagt. Ja, der Herr Anwalt ist der festen Überzeugung, wenn ich persönlich zum AG ginge, ich den BHS gleich ausgestellt erhielte. ...
Hallo Wiebke,

vor Corona war es bei uns so, dass der Antrag persönlich bei der Rechtsantragstelle zu Protokoll gegeben werden konnte und der Schein, wenn alle Voraussetzungen erfüllt waren, sofort ausgehändigt wurde.

Das geht jetzt aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen nicht mehr. Die Rechtsuchenden müssen ihren Antrag schriftlich einreichen. Bis sie dann den per Post übersandten Berechtigungsschein in den Händen halten, vergehen in der Regel etwa zwei bis drei Wochen.

Die Alternative besteht darin, direkt einen Anwalt aufzusuchen. Dieser ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, verpflichtet, die Beratungshilfe zu gewähren, auch wenn noch kein Berechtigungsschein vorgelegt werden kann. Dass manche Anwälte versuchen, die Rechtsuchenden "abzuwimmeln", indem sie fälschlicherweise behaupten, es müsse zuvor ein Berechtigungsschein vorgelegt werden, steht auf einem anderen Blatt und ist nicht in Ordnung. Gängiger, weil nicht so leicht zu widerlegen, ist der anwaltliche Hinweis darauf, dass es leider erst in sehr ferner Zukunft einen Termin gebe...

Diese "Spielchen" zwischen manchen (es handeln keineswegs alle so) Anwälten und dem Gericht sind für die Rechtsuchenden, die - wie Du auch - auf eine zeitnahe Unterstützung angewiesen sind, sehr belastend und unbefriedigend.

Willst Du nach wie vor zu dem Anwalt gehen, den Du ursprünglich beauftragen wolltest? Deiner Schilderung entnehme ich, dass er Dich in der Sache bisher überhaupt nicht beraten hat, sodass Du ihn noch wechseln könntest, ohne bei der Beratungshilfe Nachteile befürchten zu müssen.

Liebe Grüße,
Empathie58
Wiebke67
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Registriert: 15. Mai 2021, 17:03

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Wiebke67 »

Gertrud Star hat geschrieben:Hallo Wiebke,

du hast ja im Haus schon einige Leute hinter dir, und der Drachen scheint ja schon als solcher erkannt zu sein. das ist doch gut.

Der Gedanke mit dem Rottweiler bringt mich auf einen anderen Gedanken.
Nämlich könntest du auch mal in deine Wohnung laut einen Männernamen rufen, falls die Dame vor der Türe steht. Das könnte sie zum Abziehen bewegen. Vielleicht solltest du auch öfter mal nicht alleine den Flur entlang spazieren, auch mal in Männerbegleitung. Bei manchen Damen hilft das ja.

Was den Kampfsporst angeht:
Aufrichten tut eigentlich auch Nordic Walking und Yoga meiner Erfahrung nach. Da kommste schneller ran.

So ich mach mal Schluss, bald schmeißt die Software nachts wieder jeden raus.

Kopf hoch. :D
Hallo Gertrud,

in der heutigen Zeit ist es tatsächlich so, kommst du in eine Situation wie meine, möchtest du als alleinlebende Frau am liebsten Rund um die Uhr Gäste empfangen, nur um solchen Nachbarn die Stirn bieten zu können. Quasi denen "Vorzugmachen" nie allein zu sein..... :|

Oder wie ich jetzt am überlegen bin:
Was kann ich tun, was mich wieder Selbstbewusster sein und wirken lässt? Denn davon bin ich momentan Lichtjahre entfernt. Kraftsport, Karate stärkt m. S. das Selbstbewusstsein. Eventuell was in Richtung Selbstverteidigung. Nur, was ist unter Corona- Bedingungen möglich?
Andererseits dauert das eben alles seine Zeit.

LG

Wiebke
Wiebke67
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Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Wiebke67 »

Empathie58 hat geschrieben:
Wiebke67 hat geschrieben:... Gleich mal eine wichtige Frage:
Wie lange dauert es bei deinem AG bis ein BHS ausgestellt wird?

Ich habe ja bereits einen BHS beantragt. Auch der Termin beim Anwalt stand.
Jetzt kommt das Komische. Wenige Stunden vor besagtem Termin wurde dieser unter fademscheinigen "Grund" abgesagt. Ja, der Herr Anwalt ist der festen Überzeugung, wenn ich persönlich zum AG ginge, ich den BHS gleich ausgestellt erhielte. ...
Hallo Wiebke,

vor Corona war es bei uns so, dass der Antrag persönlich bei der Rechtsantragstelle zu Protokoll gegeben werden konnte und der Schein, wenn alle Voraussetzungen erfüllt waren, sofort ausgehändigt wurde.

Das geht jetzt aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen nicht mehr. Die Rechtsuchenden müssen ihren Antrag schriftlich einreichen. Bis sie dann den per Post übersandten Berechtigungsschein in den Händen halten, vergehen in der Regel etwa zwei bis drei Wochen.

Die Alternative besteht darin, direkt einen Anwalt aufzusuchen. Dieser ist, von wenigen Ausnahmen abgesehen, verpflichtet, die Beratungshilfe zu gewähren, auch wenn noch kein Berechtigungsschein vorgelegt werden kann. Dass manche Anwälte versuchen, die Rechtsuchenden "abzuwimmeln", indem sie fälschlicherweise behaupten, es müsse zuvor ein Berechtigungsschein vorgelegt werden, steht auf einem anderen Blatt und ist nicht in Ordnung. Gängiger, weil nicht so leicht zu widerlegen, ist der anwaltliche Hinweis darauf, dass es leider erst in sehr ferner Zukunft einen Termin gebe...

Diese "Spielchen" zwischen manchen (es handeln keineswegs alle so) Anwälten und dem Gericht sind für die Rechtsuchenden, die - wie Du auch - auf eine zeitnahe Unterstützung angewiesen sind, sehr belastend und unbefriedigend.

Willst Du nach wie vor zu dem Anwalt gehen, den Du ursprünglich beauftragen wolltest? Deiner Schilderung entnehme ich, dass er Dich in der Sache bisher überhaupt nicht beraten hat, sodass Du ihn noch wechseln könntest, ohne bei der Beratungshilfe Nachteile befürchten zu müssen.

Liebe Grüße,
Empathie58
Hallo Empathie,

ich möchte dir genau schildern, wie der Kontakt zum Anwalt bisher gelaufen ist.
Du kannst dir deine Meinung dazu bilden. Mein Eindruck von ihm ist nicht positiver Natur.
Und das aus folgendem Grund.

Zuerst informierte ich mich im Internet ausführlich über Anwälte hier vor Ort. Von einigen A. hatte ich schon negative Dinge gehört, bzw. in der Vergangenheit schon selbst ungute Erfahrungen mit welchen gemacht.

Dann fand ich einen der laut seinen Bewertungen sehr gut sowie energisch sein soll.
Genau solche einen suchte ich.
Ich rief in der Kanzlei an und machte einen Termin, sagte zuerst, dass ich auf Beratungshilfe angewiesen bin. Die Angestellte sagte, bringen sie alle notwendigen Unterlagen zum Antrag mit zum Termin, wir machen das für sie.

Ja, denkste! :evil:

Jetzt kommt der "Hammer". :( Wenige (!!!) Stunden vor dem Termin, ich hatte alles parat und war sozusagen schon in den Startlöchern, erhielt ich einen Anruf.
Es war der Anwalt höchstselbst. Er laberte regelrecht rum, faselte was von "ach, mein Sekretariat hat mit ihnen den Termin gemacht, ach nee, ich bin doch gar nicht in der Kanzlei, dass wussten die scheinbar nicht.... bla, bla ......
Ich fand dies höchst unglaubhaft! Noch dazu kurz vorher.

Um es kurz zu machen. Er meinte, wie ich bereits erwähnt hatte, es müsse erst der BHS her und ferner, seine Angestellte hätte mir- angeblich- eine falsche Auskunft gegeben... BLA, BLA!
dann sagte er noch das, was sich nach Anruf im AG als nicht richtig erwies, s.o.!
Ja, meinte er, ich könne ja den bisherigen Schriftwechsel mit dem Vermieter in seine Kanzlei schicken. Punkt.

In der Hoffnung, der BHS kommt bald, machte ich mich extra auf und brachte alles in die Kanzlei.
Den Schein habe ich bis heute nicht.

Nach Erhalt der genannten E- Mail des Vermieters, in dem er mir mitteilte, dass nun meine Nachbarn mich der Ruhestörungen bezichtigen, rief ich trotzdem wieder den Anwalt an.
Sofort merkte ich, wohlgemerkt waren etliche Tage ins Land gegangen, dass er sich mit meinen eingereichten Unterlagen NULL beschäftigt hatte und schlicht gesagt nicht wusste, um was es geht. Er äußerte lediglich, ich solle ihm die Vermieter- Mail zusenden.
Das tat ich bis jetzt nicht weil ich es für sinnlos halte.
Einerseits weil er noch nicht einmal die zuerst reingereichten Unterlagen angeschaut hat, zum anderen glaube ich ihm kein Wort. Das mit der Absage des Termins fand ich scht ein starkes STück.

M. M .ist, er wollte sich meiner "entledigen".

Was ich mich dennoch frage. Warum will er die Unterlagen?

Was ist deine Meinung? Soll ich nochmal nach einem anderen Anwalt schauen?
Macht das jetzt, nach 5 Wochen, überhaupt noch Sinn? Soll ich warten, ob die mich nochmal beleidigen?
Obwohl ich dem per Anwalt eben gern vorbeugen würde, es zumindest versuchen wollte um meine Ruhe wieder zurück zu bekommen.
Denn ich will einfach nur in Ruhe leben können und nicht gedemütigt werden. :cry:

LG

Wiebke
Empathie58
Beiträge: 266
Registriert: 23. Okt 2017, 21:48

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Empathie58 »

Hallo Wiebke,

an Deiner Stelle würde ich den Anwalt wechseln, weil Du kein Vertrauen mehr zu dem bisherigen hast. Wie soll bei dieser Vorgeschichte noch ein erfolgreiches Mandatsverhältnis entstehen?

Falls Du dieser Anregung folgst, solltest Du dem bisherigen Anwalt Deinen Entschluss schriftlich mitteilen (ob mit oder ohne Begründung, ist Geschmackssache) und um Rücksendung Deiner Unterlagen bitten oder sie persönlich in der Kanzlei abholen.

Ich kann gut nachvollziehen, dass Du die Angelegenheit weiter verfolgen und nicht abwarten möchtest, ob Du erneut von Deinen Nachbarn beleidigt wirst. Es besteht immerhin die Chance, dass durch ein anwaltliches Schreiben an die Gegenseite Ruhe einkehrt.

Liebe Grüße,
Empathie58
Wiebke67
Beiträge: 18
Registriert: 15. Mai 2021, 17:03

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Wiebke67 »

Empathie58 hat geschrieben:Hallo Wiebke,

an Deiner Stelle würde ich den Anwalt wechseln, weil Du kein Vertrauen mehr zu dem bisherigen hast. Wie soll bei dieser Vorgeschichte noch ein erfolgreiches Mandatsverhältnis entstehen?

Falls Du dieser Anregung folgst, solltest Du dem bisherigen Anwalt Deinen Entschluss schriftlich mitteilen (ob mit oder ohne Begründung, ist Geschmackssache) und um Rücksendung Deiner Unterlagen bitten oder sie persönlich in der Kanzlei abholen.

Ich kann gut nachvollziehen, dass Du die Angelegenheit weiter verfolgen und nicht abwarten möchtest, ob Du erneut von Deinen Nachbarn beleidigt wirst. Es besteht immerhin die Chance, dass durch ein anwaltliches Schreiben an die Gegenseite Ruhe einkehrt.

Liebe Grüße,
Empathie58
Hallo Empathie,

vor allem deswegen, weil der Termin unter fadenscheinigen Bla- Bla abgesagt wurde.

Der BHS ist bis heute nicht gekommen. Ich werde nächste Woche telefonisch nachfragen, obwohl die Mitarbeiterinnen sehr unfreundlich sind. Wie ich bereits schrieb, ist das hier allgemein bekannt.

Im Idealfall wäre ein anwaltlisches Schreiben längst bei meinen Nachbarn angekommen und die wüssten nun, dass sie mich in Ruhe zu lassen haben. So ist es immer und jederzeit möglich, dass die wieder übergriffig wird/ werden, ist ja ein Ehepaar.

Er ist nun schon einige Monate zu Hause. Zuerst erzählten sie im Haus, er sei auf Kurzarbeit.... .Nur, die Kurzarbeit dauert schon ein bisserl lange..... .
Na, vielleicht ist er bald "Hartz IVer" :lol: :hello: Dann kann ich mal gratulieren. Ironie aus :roll:

Viele Grüße und ich wünsche ein schönes WE!

Wiebke
Wiebke67
Beiträge: 18
Registriert: 15. Mai 2021, 17:03

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von Wiebke67 »

Empathie58 hat geschrieben:Hallo Wiebke,

an Deiner Stelle würde ich den Anwalt wechseln, weil Du kein Vertrauen mehr zu dem bisherigen hast. Wie soll bei dieser Vorgeschichte noch ein erfolgreiches Mandatsverhältnis entstehen?

Falls Du dieser Anregung folgst, solltest Du dem bisherigen Anwalt Deinen Entschluss schriftlich mitteilen (ob mit oder ohne Begründung, ist Geschmackssache) und um Rücksendung Deiner Unterlagen bitten oder sie persönlich in der Kanzlei abholen.

Ich kann gut nachvollziehen, dass Du die Angelegenheit weiter verfolgen und nicht abwarten möchtest, ob Du erneut von Deinen Nachbarn beleidigt wirst. Es besteht immerhin die Chance, dass durch ein anwaltliches Schreiben an die Gegenseite Ruhe einkehrt.

Liebe Grüße,
Empathie58
Hallo Empathie,

hoffentlich schaust du nochmal rein. Ich würde dich nochmals um deine Hilfe bitten.

Und zwar habe ich jetzt, nach 4 Wochen Wartezeit, Antwort vom AG erhalten.
Nein, nicht den BHS...... .

Zuerst muss ich schreiben, dass ich mit "Herr" angeschrieben worden bin. Wenn es nicht so traurig wäre könnte man ja drüber lachen.... :roll:

Nun zu meinen Fragen...
Wie ich ja geschrieben hatte, bin ich EU- Rentnerin. Eigentlich genügt (beziehe nur eine kleine Rente) bei Beziehern von Grundsicherung der aktuelle Bescheid vom Sozialamt, dort steht alles drin.
Man verlangt von mir:
Den letzten EU- Rentenbescheid
die Kontoauszüge für einen ganzen Monat, ungeschwärzt!
eine "Erklärung" was ich an "Eigenhilfe" unternommen hätte
also, so aufgeführt: Gab es ein klärendes Gespräch? Haben Sie den Vermieter informiert? Waren Sie beim Mieterschutzbund? Gab es wegen dieser Sache mit den Nachbarn Schriftverkehr? Wenn ja ist dieser an uns zu übersenden.

Ich finde das dies nicht rechtens ist.
Was ich an Rente erhalte, steht im Bescheid über die Grundsicherung. Diese liegt dem AG in der aktuellen Fassung vor.
Und wenn ich im Mieterschutzbund wäre, hätte ich keinen Antrag auf Beratungshilfe gestellt. Was man ja auch klar und deutlich im Antrag lesen kann. Dort ist ja anzukreuzen, ob eine andere Stelle eingeschaltet werden kann, bzw. ob man irgendwo Mitglied ist.

Hoffentlich liest du meinen Text!

Viele Grüße!

Wiebke
DieNeue
Beiträge: 5363
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Hilfe! Ich bin am Boden und heule nur noch!

Beitrag von DieNeue »

@ Wiebke: Dass man seine Kontoauszüge offenlegen muss, ist normal. Bei uns sind es sogar die von drei Monaten.
Schriftverkehr, den es zu der Sache bereits gibt, muss man auch einreichen.
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