In die Klinik?

phoenix33
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Re: In die Klinik?

Beitrag von phoenix33 »

Guten Abend an alle die mitlesen :)

Nun ist es doch um einiges schneller gegangen: Morgen geht es für mich in die Klinik - gestern Nachmittag kam der Anruf. (Als Wartezeit wurden mir ja eigentlich drei bis vier Wochen gesagt.)
Nach dem Anruf habe ich erstmal 30 Minuten vor Angst und Überforderung geweint. Heute war ich dann so mit packen und der deutschen Bürokratie (Agentur für Arbeit, Krankenkasse, etc.) beschäftigt, dass ich Gott sei Dank noch nicht viel Zeit hatte, mir zu viele Gedanken zu machen.

Vielen Dank für Euren Zuspruch! Ich versuche alles positiv anzugehen.

Und ich hoffe, dass Aja216 und Heiligendamm2020 viel positives aus der Zeit in der Klinik mitnehmen können und die Hilfe erhalten, die nötig ist :)

Liebe Grüße :)
Nachtmensch
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Phoenix33,

ich weiß nicht, ob Du aus der Klinik heraus noch mitliest. Ich habe heute auch einen Brief der Klinik bekommen, bei der ich mich um eine Aufnahme bemüht habe und es wurde mir mitgeteilt, dass es wohl in 2-3 Wochen soweit ist.
Mir erscheint jetzt plötzlich die Zeit bis dahin sehr knapp, zumal auch noch einige Termine anliegen. Einer Aufnahme am nächsten Tag zuzustimmen finde ich ausgesprochen Mutig. Diesen Mut hätte ich nicht und ehrlich gesagt, habe ich jetzt echt Bammel, dass die Klinik mich anruft und mich auch kurzfristig aufnehmen will. Zudem kommen mir mehr und mehr Zweifel, ob es richtig war eine Aufnahme zu wünschen. Seit 2013 war ich nicht mehr längere Zeit von Zuhause weg. Tagesklinik ist ja nicht vergleichbar, denke ich. Und Corona macht es auch nicht leichter.

Hattest Du die Wahl, doch etwas später „einzuchecken“?

Jedenfalls wünsche ich Dir alles Gute für deinen Aufenthalt und dass Du nachhaltig davon profitieren kannst.

Viele Grüße
R.
Lavendel64
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo Nachtmensch,

dazu kann ich etwas sagen, denn ich wurde auch von heute auf morgen "einberufen". Mir war es damals ganz lieb (es war auch "nur" eine Tagesklinik, also in der Nähe, was alles vereinfacht), hätte ich den Bescheid eine Woche vorher bekommen, hätte ich eventuell noch einen Rückzieher gemacht, soviel Angst hatte ich vor der Zeit.

Der Anruf kam und man hat mich gefragt, ob ich am nächsten Tag kommen könne, es hätte jemand abgesagt. Wenn es nicht gepaßt hätte, wäre das kein Problem gewesen, sie hätten einfahc die Warteliste weiter durchtelefoniert. Mir liess man auch die Wahl ob nun morgen oder übermorgen. Es war einfach ein netter Anruf nach dem Motto: wir hätten einen Platz frei, möchten Sie oder nicht? Ein "nein" hätte mich da belassen wo ich eh schon war auf der Warteliste.

Insofern ... ist es deine freie Entscheidung, ob es dir zeitlich und organisatorisch paßt.

LG Lavendel
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Nachtmensch
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Lavendel,

mir ging es auch mal so, dass mir die Tagesklinik ein Angebot machte, schon am nächsten Tag mit dem Aufenthalt zu beginnen, weil jemand abgesagt hatte. Habe das auch angenommen, aber wie Du auch schon sagtest, das war in der Nähe und im Prinzip kein Vereisen mit Koffer packen und so. Außerdem kann man ja Abends noch Dinge erledigen, sofern man die Kraft und Muse hat.

Nun warte ich ja auf einen stationären Aufenthalt und die Klinik ist ca. 300 km weit entfernt. Da könnte ich auf keinen Fall so kurzfristig zusagen. Ich habe jetzt einen Brief bekommen, in dem steht, dass es wohl in 2-3 soweit ist und man mich eine bis eineinhalb Wochen vorher anrufen will um weiteres zu besprechen.

Ich habe bei so vagen Terminen immer ein ungutes Gefühl. Gerade jetzt auch mit Corona und den ganzen Einschränkungen. Sicher muss ich mich wohl vor der Anreise auch kurzfristig testen lassen. Andere Termine, die ich schon vor längerem vereinbart habe ggf. absagen und unverschiebbares irgendwie dazwischen erledigen. Das stresst mich jetzt schon und lässt mich wieder schlecht schlafen.

Viele Grüße
R.
Leni2
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Leni2 »

Hallo,

ich weiß nicht, ob ich mich hier so dazuschalten darf. Ich überlege auch, in eine Klinik zu gehen. Leider geht es mir sehr schlecht und ich weiß nicht, ob ich noch 6 Wochen warten kann. Ich hatte im November/Dezember 6 Wochen mit sehr starkten Angstzuständen, dann ging es mir kurzfristig besser und jetzt habe ich seit 3-4 Wochen einen depressiven Schub. Ich funktioniere eigentlich kaum noch, mein Mann übernimmt die ganze Versorgung.

Mir wurde empfohlen, mich an die Ambulanz einer psychiatrischen Klinik zu wenden. Hat vielleicht hier jemand damit Erfahrung? Mir geht es auch so, dass ich die ganze Zeit denke, ich bin nicht krank genug, um mich da zu melden.

Viele Grüße
Lena
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Nachtmensch
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Leni,

Du schreibst einerseits, dass es Dir sehr schlecht geht und denkst andererseits das Du nicht krank genug bist um zu einer Ambulanz zu gehen. Ich denke, es schadet nicht, wenn Du mal bei der Ambulanz anrufst und wenn Du einen Termin für ein Gespräch bekommen kannst, diesen einfach wahrzunehmen. Dort wird man sicher erkennen, was Dir helfen könnte.

Viele Grüße
R.
Lavendel64
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo Leni,

ich bin Patientin der Institutsambulanz seit ich die Tagesklinik verlassen habe. Zuerst als Übergangslösung, da meine Therapeutin einige Wochen Urlaub hatte und später übernahmen die die psychiatrishce Betreuung.

Bitte verstehe die Ambulanz nicht als eine Art Notaufnahme, wo du hingehst, wenn es absolut nicht mehr geht. Die Ambulanz macht normale Termine und stellt eine Diagnose. Der Vorteil ist, dass du damit schon einmal im Bereich der Klnik bist, d.h. wenn sie diagnostizieren, dass ein klinischer Aufenthalt notwendig ist, marschiest du direkt auf die Warteliste. Bist du kein Fall für die Klinik, kannst du über eine gewisse Zeit dort behandelt werden, um die Wartezeit bis zu einem ambulanten Therapeuten zu überbrücken.

Allerdings ... haben auch die Ambulanzen Wartezeiten z.T. bis zu drei Monaten. Das hängt (glaube ich) auch davon ab, wie die erste telefonische Kontaktaufnahme verläuft.

Ruf einfach dort an, schildere dein Problem und schau, was die sagen. Was hast du zu verlieren? Und denke bitte immer daran: Du wirst zu nichts gezwungen. Jeder Schritt, den du machst, machst du freiwillig.

LG Lavendel
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Leni2
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Leni2 »

Hallo Nachtmensch, hallo Lavendel,

ich habe heute bei der Ambulanz angerufen und sie sagten mir, dass sie nicht die richtige Anlaufstelle wären, da ich schon in psychiatrischer Behandlung bin. Ich soll erstmal mit meinem Arzt über einen Klinikaufenthalt sprechen. Ich hatte es allerdings von der Internetseite so verstanden, dass es dort auch verschiedene Therapeuten gibt, damit man eben nicht in eine Klinik muss. Aber vielleicht gilt das nur für ehemalige Patienten. Über Wartezeiten konnte sie mir leider nichts sagen.

Lavendel, in was für einer Klinik warst du denn? Ich scheue mich irgendwie davor, hier in die Landeskliniken zu gehen, obwohl das wohl das Schnellste wäre.

Nachtmensch, mich wundert, dass mein Arzt, obwohl ich seit November in engmaschiger Behandlung bin, noch nichts von einer Klinik gesagt hat und ich immer den Eindruck habe, dass es nach außen alles nicht so schlimm aussieht, wie ich mich fühle.

Viele Grüße
Lena
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Lavendel64
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Lavendel64 »

Hallo Leni,

ich war in der Ameos Klinik (Dr. Heines) in Bremen.

Das Problem mit der Ambulanz ist abrechnungstechnisch. Wenn du einen ambulanten Therapeuten hast, bist du theroretisch ambulant versorgt und die Ambulanz wird nicht benötigt. Man hat es mir so erklärt: es gibt die psychologische (Therapie) und psychiatrische (Medis) Betreuung. Beides kann die Ambulanz bieten, allerdings nicht parallel zu ambulanten Ärzten/Theras abrechnen. D.h. wenn du ambulant BEIDES hast, kann die Ambulanz nichts machen. HAst du nur eins, kannst du im jeweils anderen Bereich dort unterkommen. Aber die sind natürlich auch überlaufen und sind froh über jeden Patienten, den sie nicht haben.

Und ... das hatte ich vergessen, ohne eine Überweisung vom Hausarzt geht es nicht. Wenn der Hausarzt meint, dass eine klinische Behandlung evtl in Frage käme, müsste er eine Überweisung ausstellen, mit der die Klinik auch abrechnen kann.

LG Lavendel
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Leni2
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Leni2 »

Hallo Lavendel,

ich habe nur einen Psychiater, keinen Therapeuten. Aber vielleicht haben sie auch wirklich gedacht, ich wäre versorgt und haben mich abgewimmelt. Jetzt habe ich gesehen, dass unsere Landesklinik hier drei Abteilungen hat und auch drei Ambulanzen. Vielleicht rufe ich dann einfach nochmal bei einer anderen an.

LG Lena
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Nachtmensch
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Lena,

Ich habe meine Therapeutinnen über Therapie.de gefunden. Die Seite ist auch insgesamt recht informativ.
Bezüglich Klinik kannst Du deinen Psychiater ja mal gezielt fragen, was er denkt. Mein Psychiater riet mir zum Beispiel eher dazu, in eine Psychosomatische Klinik zu gehen und nicht in eine Psychiatrie. Es gibt im Web auch Klinik Verzeichnisse. Einfach mal entsprechend googlen.

Viele Grüße
R.
phoenix33
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Re: In die Klinik?

Beitrag von phoenix33 »

Nachtmensch hat geschrieben:
Hattest Du die Wahl, doch etwas später „einzuchecken“?

Jedenfalls wünsche ich Dir alles Gute für deinen Aufenthalt und dass Du nachhaltig davon profitieren kannst.
Hallo Nachtmensch,

vielen Dank für die guten Wünsche - ja, ich lese sporadisch noch mit.
Ich habe letzten Freitag all meinen Mut zusammen genommen und bin in die Klinik gefahren. Seitdem bin ich hier. Ich kann es total nachvollziehen, dass dich wage Zeitangaben unruhig machen - aber du hast für dich entschieden, dass Du in eine Klinik gehen möchtest und das ist in meinen Augen ja der erste und wichtigste Schritt.

Meine Angst nicht krank genug zu sein scheint "normal" zu sein. Fast jeder hier in der Klinik hatte oder hat diesen Gedanken. Aber wir alle haben unser Paket zu tragen und jeder empfindet anders - und zu sagen, dass man es alleine nicht mehr schafft und in eine sichere Umgebung möchte, in der alle dafür da sind dir zu helfen, ist ein guter Schritt. Und ich bin hier richtig.

Ich wünsche Dir für den bevorstehenden Klinikaufenthalt alles Gute!
Nachtmensch
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Phoenix33,

schön von Dir zu lesen, vor allem das „Ich bin hier richtig“. Es bestärkt mich jetzt auch, nicht in letzter Sekunde einen Rückzieher zu machen, egal wie hektisch es jetzt noch werden kann. Eine Einweisung habe ich mir gestern auch schon von meinem Psychiater geholt. Die will die Klinik ja wohl auf jeden Fall. Was ich eventuell noch von der KK brauche, wird man mir sicher noch mitteilen. Warte jetzt jeden Tag auf Post oder Anruf der Klinik.

Alles Gute für Deinen weiteren Aufenthalt und nimm alles positive mit, wenn Du wieder nach Hause kommst.

Viele Grüße
R.
pfitze
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Re: In die Klinik?

Beitrag von pfitze »

Hallo in die Runde!
Nachdem ich es über 4 Monate ambulant versucht habe meiner Schwermut die Stirn zu bieten musste ich heute kapitulieren und mich auf die Warteliste in einer Klinik zur Depressionsbehandlung setzen..
Es wird somit der 5. Klinikaufenthalt in den letzten 16 Jahren, ist also ein episodenhaftes Geschehen.
Meine längste gesunde Zeit waren 6 Jahre.

Ich bin nicht mega motiviert, kenne die Abläufe im Klinikalltag in und auswendig sowie Einschränkungen (z.B. durch einen schnarchenden Mitpatienten).
Erst Recht bekomme ich jetzt schon Hautausschlag wenn einer der frisch aprobierten Ärzte die magische Frage nach den Zielen hier in der Therapie stellt.
Ich weiss, dass wir Pat. den entscheidenden Teil leisten müssen aber es wirkt immer wie ein "ich muss das ändern, ich will dies und das erreichen.." :(


Ich hab wirklich nur EINE bitte an euch:
Könnt ihr mir vielleicht eins, zwei Gründe nennen warum die Klinik der richtige Ort ist/ sein kann?

Danke und Liebe Grüsse
wohin geht die reise
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Re: In die Klinik?

Beitrag von wohin geht die reise »

Hallo Pfitze,
so ganz spontan ist mir gekommen
- ich will wieder zur Ruhe kommen und mich stabilisieren
- ich will herausfinden, wie es für mich weitergehen kann

Also das ist mir im ersten Moment ohne langes Überlegen eingefallen. Dir fällt bestimmt das für dich Passende ein.
Lore
pfitze
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Re: In die Klinik?

Beitrag von pfitze »

Punkt 2 wäre für mich schon stimmig, Danke.
Bei deinen 1.Vorschlag bin ich bzgl. Ruhefinden bei mind. 20 Mitpatienten eher skeptisch, da hab ich es zuhause ruhiger.
Da ich alleine lebe könnte der Austausch mit den Anderen aber schon hilfreich sein.
Nachtmensch
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Nachtmensch »

Hi pfitze,

ja die Frage nach den Zielen ist immer schwierig. Aber wirklich ziellos geht man ja nicht in eine Klinik.
Es gibt da glaube ich, kein richtig oder falsch, kein zu gering oder zu übertrieben. Letztlich gibt es so viele unterschiedliche Ziele, wie es PatientInnen gibt. Und die Klinik gibt ja auch keine Garantie, das die Ziele auch erreicht werden.

Du hast ja sicher auch Ziele, also nenne sie einfach.

Viele Grüße
R.
Leni2
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Leni2 »

Hallo Nachtmensch,

danke für deine Tips. Ich war bisher auch schon zwei mal in einer psychosomatischen Klinik. Leider sind da die Wartezeiten ja oft lang. Und ein Aufenthalt ist ja auch anstrengend und nicht immer unbedingt stabilisierend. Ich kann aber einfach nicht mehr. Ich werde mal sehen, was mein Arzt am Freitag sagt.

Viele Grüße
Lena
Alles, was man über das Leben lernen kann, ist in drei Worte zu fassen: Es geht weiter!

Nachtmensch
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Lena,

ich warte jetzt auch seit Anfang Dezember 2020 auf einen Platz. In 2-3 Wochen soll es soweit sein.
Anstrengend wird es bestimmt, aber ich hoffe auch, dass es mir zumindest etwas hilft.
Mir wäre an sich auch Tagesklinik Recht gewesen. Die in der Nähe sind aber wegen Corona geschlossen.
Die Klinik die ich mir ausgesucht habe ist ein paar hundert Kilometer weit weg. So komme ich wenigstens mal raus aus meinem üblichen Umfeld.

Viele Grüße
R.
Nachtmensch
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo zusammen,

eigentlich ist es nicht meine Art, ein Thema zu kapern. Aber da es dieses ja nun schon mal gibt, schreibe ich mal was mich gerade damit beschäftigt.
Ich werde vermutlich bald einen Termin bekommen, um stationär in eine Klinik zu gehen. Je näher dieses Ereignis rückt, desto unentschlossener werde ich. Bei vorangegangenen Tagesklinik Aufenthalten war das nie so. Da konnte ich es garnicht abwarten, endlich dort sein zu dürfen.
Jetzt ist es ganz anders. Vielleicht lässt mich die Corona Situation zweifeln. Sicher gelten in der Klinik Regeln, die einen Aufenthalt nicht unbedingt leichter machen. Maskenpflicht und Abstand halten machen mir im Alltag wenig aus, da es meist nur kurzzeitig nötig ist. Am längsten trage ich die Maske während der Sitzungen bei meiner Therapeutin, also etwa eine Stunde. Sie trägt natürlich auch eine und dieser Umstand ist bisweilen recht befremdlich. In der Klinik wird es dann ja fast rund um die Uhr so sein. Kontakt zu anderen Patienten stelle ich mir ebenso befremdlich vor.
Und nun frage ich mich, ob ich nicht lieber absagen soll. Zwar habe ich lange auf einen Termin gewartet, aber wenn es mir dort deswegen nicht gut geht, wäre es auch nicht zielführend. Vielleicht lieber die Pandemie durchstehen und wer weiß, vielleicht reicht die ambulante Therapie ja doch aus um mich stabiler zu machen und Struktur in mein Leben zu bringen.
Naja, das treibt mich gerade um. Wollte es nur mal loswerden.

Viele Grüße
R.
Lavendel64
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Lavendel64 »

wohin geht die reise hat geschrieben:Hallo Pfitze,
so ganz spontan ist mir gekommen
- ich will wieder zur Ruhe kommen und mich stabilisieren
- ich will herausfinden, wie es für mich weitergehen kann


Lore
ich würde aus eigener Erfahrung mit dem Aufenthalt hinzufügen:

- "gesund werden" ist ja so eine Sache, die die Therapeuten nicht so gerne hören. Stabilisieren ist da sicher besser, aber auch Möglichkeiten finden, den Tiefs zu begegnen, also auch in der Krise handlungsfähig bleiben
- abseits von alltäglichen Belastungen mich selbst finden
- die Angebote ausprobieren und schauen, was mir persönlich gut tut.

LG LAvendel
***Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen ***
Heiligendamm2020
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Heiligendamm2020 »

Mit einem gewissen zeitlichen Abstand zum letzten Aufenthalt in der Akutklinik melde ich mich vor allem für die Forumteilnehmer zurück, die an sich und ihrer Situation zweifeln.

Ich kann nur jedem raten der die Chance hat in die Klinik zu gehen, das auch zu tun.


Meine Zeit war für mich und meine Entwicklung absolut wertvoll.
Es hat mich viel Kraft gekostet, ich habe viel geweint, es gab emotional tiefe Gespräche.
Mein Bezugstherapeut war eine große Hilfe in meiner Situation, die Termine waren
alle wichtig und richtig.
Es waren 8 Wochen, in denen ich den Fokus auf mich legen konnte.
Ich möchte keinen Moment dieser Zeit missen.
Gute Kontakte zu Mitpatienten sind entstanden, mein Netzwerk wird immer dichter.

Jetzt bin ich auf einem neuen Weg, die Richtung hat mir diese Klinik gezeigt.
Flieht - ihr Narren!
Bittermandel
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Heiligendamm

Ich habe die Akutklinik auch als sehr hilfreich empfunden. Besonders schön war für mich die Reittherapie. Der Umgang mit den Pferden hat mir unglaublich gut getan. Leider ist es gegenwärtig nicht möglich diese Therapie wieder aufzunehmen. Ich finde es nicht gut, dass psychisch Kranke außer Gesprächstherapie nichts anderes machen dürfen. Trotz Corona sollte die Nachsorge nicht so einfach wegfallen.

Liebe Grüße Bittermandel
Aja216
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Aja216 »

Hallo,
ich melde mich auch endlich zurück im Forum und muss sagen ich freue mich,
dass auch andere ins Thema eingestiegen sind und ich das keineswegs als kapern des
Themas empfinde. Es ist ja nicht "mein" exklusives Thema, nur weil ich es mal gestartet habe.
Für alle die zweifeln ob es sich überhaupt unter den aktuellen Bedingungen lohnen kann in die Klinik zu gehen:
Für mich war es definitiv eine gute Zeit. Ich war sechs Wochen in der Klinik und habe sehr davon profitiert.
Wenn die Möglichkeit einer Verlängerung bestanden hätte wäre ich auch länger geblieben. Das ging aber in der Klinik in der ich war nicht. Erst als ich schon im Zug nach Hause saß habe ich mich so richtig damit angefreundet wieder nach Hause zu fahren.
Dafür, dass Corona allgegenwärtig ist war relativ vieles möglich, auch wenn außerhalb der Mahlzeiten und meines Zimmers ständig Makse angesagt werden musste und selbstverständlich auch Abstandsregeln eingehalten wurden. Für mich war es wirlkich wichtig einen deutlichen Abstand von meinem Umfeld zu bekommen und mir Zeit nehmen zu können. Ich hatte natürlich auch meine tiefs, ziemlich viele sogar, aber das, was ich in den letzten Wochen geschafft habe war vorher undenkbar für mich. Unter der Kliniksblase hat mir wirklich auch viel gebracht keine Fassage aufrecht erhalten zu müssen.

Viele Grüße
Aja
Auf der Suche nach "nicht verlorenen Tagen" wenn "jeder Tag ohne Lächeln" ein verlorener Tag ist.
Nachtmensch
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Re: In die Klinik?

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Aja,

es ist schön zu lesen, dass Dir die Klinik hilfreich war. Ich war zwischenzeitlich auch in einer Klinik, habe aber abgebrochen. Corona spielte da leider auch eine Rolle, aber ich kam auch mit dem Seting dort nicht zurecht
Das hat mich dann zuhause wieder in ein Loch fallen lassen und ich habe mich gefragt, ob ich nicht trotzdem hätte bleiben sollen. Jedenfalls habe ich die Hoffnung, dass Klinik hilfreich sein kann, nicht aufgegeben und werde nächste Woche noch einmal einen Versuch starten. Allerdings in einer anderen Klinik.

Viele Grüße
R.
Antworten