Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

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ColaHase_09
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Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von ColaHase_09 »

Hallo an alle,
ich hoffe mir kann jemand vielleicht ein paar gute Ratschläge geben. Die letzten Tage habe ich schon einiges hier gelesen und dachte mir, ich berichte mal von meiner Situation.
Mit meinem Freund bin ich erst seit ein paar Monaten zusammen, ich wusste aber schon vorher, dass er seit Jahren an Depressionen leidet. Ein Suizidversuch liegt Jahre zurück....
Obwohl wir noch nicht lange zusammen sind, ist es sehr vertraut zwischen uns. Es gibt Phasen, da kann er das ganze Wochenende bei mir verbringen und alles ist "gut". Er ist selbst sehr einfühlsam und hat mir schon in einer schwierigen Lebenslage eine große Stütze sein können. Er behandelt mich wie eine Prinzessin, wir können viel zusammen lachen, sind sehr liebevoll zueinander. Aber dann gibt es natürlich auch die andere Seite, er ist müde, hat keine Kraft. Er hängt sehr in der Vergangenheit fest, denkt viel darüber nach, ist traurig. Ich versuche ihn so gut es geht zu unterstützen, aber das schaffe ich natürlich alleine nicht. Eine Therapie hat er damals gemacht, heute hindert ihn etwas daran. Wir reden nicht oft über die Vergangenheit, ich möchte auch nicht Schuld daran sein, dass ihm seine gute Phase genommen wird. Ich bin selbst sehr glücklich, wenn er gut drauf ist und viel lachen kann. Trotzdem, und das sage ich ihm auch, nehme ich ihn so wie er ist. Samt seiner Krankheit. So habe ich ihn kennengelernt und es gehört einfach dazu.
In der letzten Zeit kam es häufiger vor, dass seine depressiven Phasen öfter vorkamen. da komme ich einfach nicht an ihn ran...es tut weh ihn leiden zu sehen. Er versteckt sich regelrecht zu Hause, geht nicht ans Handy und antwortet auch sonst nur sporadisch.
Ich bin teilweise verzweifelt und weiß nicht, was ich sonst noch tun kann....mache ich etwas falsch? mache ich irgendwas richtig? lauter Fragen kommen auf...
Vielleicht habe ich Glück und jemand kann mir ein paar Tipps an die Hand geben, wie ich mich verhalten kann wenn die schlechten Zeiten wieder stärker da sind und ich nicht an ihn rankomme. Ansonsten tut es auch glaube ich einfach gut zu wissen, dass man sich hier gut austauschen kann :)

Vielen Dank und liebe Grüße! :)
Remu
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Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von Remu »

Guten Morgen,

als erstes schoss mir die Frage durch den Kopf, wer oder was deinen Freund an einer Therapie hindert. Habt ihr mal darüber gesprochen?

Dieses Auf und Ab, das du beschreibst und auch die dazugehörigen Fragen, die du dir stellst, kenne ich nur zu gut. Mein Mann hatte jetzt mehrere Wochen eine sehr dunkle Phase, hing auch in seiner Vergangenheit fest, kam nicht damit klar. Mit Hilfe seines Therapeuten hat er es aber tatsächlich geschafft, einen Abschluss zu finden. Es ging wohl um die übelste Sache in seinem Leben, die ihm widerfahren ist. Vielleicht war das tatsächlich die größte Baustelle, keine Ahnung. Darüber reden möchte mein Mann nicht, das akzeptiere ich. Mehr kann ich auch nicht machen. In diesen düsteren Wochen kam ich überhaupt nicht an ihn heran, hab ab und zu mal eine Nachricht geschickt, ohne eine Antwort zu erwarten. Dabei habe ich mir immer wieder gesagt, ich bin nicht schuld, ich mache nichts falsch, denn ich gehöre nicht zu diesem Teil seiner Vergangenheit. Nicht gut wäre und ist, zu drängen. Dadurch zieht mein Mann sich nur noch mehr zurück.

Was man "richtig " machen kann ist, für den Partner da zu sein. Ihn auf sich zukommen lassen, wenn ihm danach ist. Das kann sehr hart sein und die Geduld und Ausdauer dafür aufzubringen, ist nicht immer leicht. Doch irgendwie klappt es, vielleicht durch meine Zuversicht, dass wir diesen schwierigen Weg zusammen gehen und unsere Ehe einfach eine sehr starke Basis hat. Das gibt auch meinem Mann den nötigen Halt.

Ich wünsche dir viel Kraft und dass du für dich immer eine Möglichkeit findest, gut mit jeder Situation umzugehen.

Viele Grüsse, Remu

PS: Vielleicht kannst du ihm vorschlagen, dass er seine Gedanken versucht aufzuschreiben. Oder frag ihn mal, ob er jemandem so vertraut, dass er sich demjenigen anvertrauen kann
ColaHase_09
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Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von ColaHase_09 »

Hallo Remu,
Danke für deine Nachricht!

Wieso er aktuell keine Therapie machen möchte, weiß ich leider nicht. Wir reden so gut wie gar nicht darüber. Wenn ich ihn mal darauf anspreche, gelingt es ihm immer wieder so schnell wie möglich das Thema zu wechseln. Ich poche nicht weiter darauf herum, sondern akzeptiere es eher, dass er nicht darüber reden mag.
Seit einer Woche ist es wieder sehr schlimm, er konnte zuletzt keine Nähe zulassen. Haben uns nicht mehr gesehen, 1 mal am Tag kommt eine Nachricht die für mich gezwungen klingt, damit ich vielleicht beruhigt bin. Gestern wollte er zu mir kommen, hat dann aber kurz vorher dich abgesagt. Ihm ginge es nicht gut, sei nicht er selbst und er möchte uns das nicht antun. Für mich war das natürlich ein kleiner Schock, habe mich sehr gefreut ihn wiederzusehen. Ich bin bemüht, mir immer wieder zu sagen, dass ich nicht daran schuld bin und versuche es so hinzunehmen. Es fällt mir aber schwer, besonders wenn ich auch einfach mal jemanden brauche, der mich in den Arm nimmt.
Ich habe das Gefühl, dass er viel mit anderen schreibt, nur mit mir nicht. Das verletzt mich natürlich nochmal zusätzlich...
Das mit dem aufschreiben ist eine sehr gute Idee. Werde ich ihm auf jeden Fall mal vorschlagen. Ich bleibe auch bei der Therapie am Ball, denn ich alleine oder seine Familie kann ihm nicht helfen. Und er alleine schafft es auch nicht.

Ich danke dir für deine Worte! Alles Gute auch für dich!
Liebe Grüße
Herr Rossi
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Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von Herr Rossi »

Hi.

Das sich dein Freund mit Anderen eher austauscht als mit dir, braucht dich nicht zu verletzen.
Der Partner eines Depri-Patienten ist so ungefähr der Letzte, der einen Ratschlag geben kann, der dann auch akzeptiert wird. Das ist gar nichts ungewöhnliches. :roll:
Woran es liegt, habe ich noch nicht herausgefunden, aber wenn ich sage, mach doch das und das, so wird es unter Garantie in die Hose gehen. Wenn es jemand anderes sagt, kann es funktionieren.

Viele Grüße

Herr Rossi
Remu
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Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von Remu »

Hallo,

ich stimme Herrn Rossi zu: versuche nicht verletzt zu sein, wenn dein Freund mit anderen mehr spricht oder schreibt. Das tut weh, ja, aber du lernst mit der Zeit zu filtern. Dann heißt es eher, nicht fragen, nur wundern. Du kannst 10x denselben Rat erteilen, das 11. Mal kommt genau dieser Rat von einem Außenstehenden, und schon wird er umgesetzt. Auch hier: nicht fragen, nur wundern.

@Herr Rossi: mich würde es auch sehr interessieren, warum das so ist.
Viele Grüße nach Schweden.

An dich, ColaHase, natürlich auch viele Grüße

Remu
ColaHase_09
Beiträge: 9
Registriert: 9. Apr 2021, 17:29

Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von ColaHase_09 »

Hallo,
@Herr Rossi: vielen Dank für die Antwort! Ich bin mir gar nicht so sicher, ob er sich mit den anderen über seine aktuelle Lage und seine Depressionen austauscht. Vielleicht geht es gar nicht darum...
@Remu: Versuche auch nicht verletzt zu sein oder es zu ernst zu nehmen. In diesen Momenten fällt es mir aber manchmal einfach schwer.

Gestern hat er mir das erste mal seit langem eine längere Nachricht geschickt. Er hat versucht, sich zu erklären, wie er sich fühlt, was in ihm vorgeht. Er sagte, dass er momentan kein guter Freund für mich wäre und ich aber genau das verdiene. Er möchte mich nicht verletzen und schon gar nicht enttäuschen. Habe ihm versucht klar zu machen, dass er das ist, was ich möchte und er sich nicht entschuldigen muss für sein handeln. Bin mir aber nicht sicher, ob das ankam und vor allem ok so war :/

Habt einen schönen Abend und viele Grüße!
Remu
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Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von Remu »

Hi ColaHase,

ich finde es gut, dass dein Freund das ein oder andere erklärt. Er zeigt in meinen Augen Stärke, wenn er sich zu seinen Schwächen bekennt. Deine Antwort muss auch gar nicht lang sein. Meinem Mann helfen kurze Nachrichten anscheinend ungemein, ob per WhatsApp oder Zettel. Ich schreibe dann z. B. "Du bist wundervoll", "Du bist stark", "Du bist wertvoll". So in der Art, je nachdem was mir einfällt. Das scheint eine sehr grosse Kraft zu geben. wie und warum auch immer. Ich hatte es einfach ausprobiert und war sehr erstaunt.

Viele Grüsse, Remu
ColaHase_09
Beiträge: 9
Registriert: 9. Apr 2021, 17:29

Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von ColaHase_09 »

Hallo Remu,
das finde ich auch sehr stark von ihm! Bin dafür auch sehr dankbar, dass er mir ab und zu Dinge erklärt.
Des Öfteren schreibt er mir kleine Zettelchen oder Nachrichten mit lieben Worten. Das selbe mache ich für ihn, auch mal Briefe. Darüber freut er sich und hebt diese auch auf.
Habe mir übrigens deinen Rat mit dem aufschreiben zu Herzen genommen, also ich habe mal meine Gedanken aufgeschrieben. Es tat wirklich gut. Es ist dann ein Brief an meinen Freund geworden und auch da kam eine sehr positive Rückmeldung von ihm. War wirklich schön! Danke für deinen Tipp!

Viele Grüße!
Zuletzt geändert von ColaHase_09 am 16. Mai 2021, 16:26, insgesamt 1-mal geändert.
Suchende2
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Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Herr Rossi und Remu,

einen Teil Eurer Frage kann ich aus meiner Sicht beantworten.
Es sind viele und verwirrende Gründe. Einen kleinen Teil von meinen kann ich hier mit Euch teilen.

Wenn der Partner einen Vorschlag macht, macht es mir Druck.
Wenn ich den Vorschlag für mich als nicht gut empfinde, verletze ich meinen Partner, wenn ich ihn ablehne.
Wenn ich ihn nur meinem Partner zur Liebe ausprobiere, entferne ich mich weiter von mir und ich bin schon meilenweit von mir entfernt.
Wenn es nicht funktioniert, enttäusche ich meinen Partner erneut und das halte ich in der schlechten Zeit nicht aus, da ich ihn ja (in meiner Welt) jeden Tag ununterbrochen enttäusche.
Einen Ratschlag von Freunden kann man eher versuchen umzusetzen, da dort für mich nicht der permanente Erfolgsdruck ist (Freunde sieht man nicht jeden Tag) und ich diese auch (gefühlt) weniger enttäusche, wenn es nicht funktioniert.
Der Partner, der nur das Beste für einen möchte und keinen Druck ausüben möchte, macht mir mit vielen Vorschlägen einen sehr großen Druck.

Alles Gute,
Suchende
Remu
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Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von Remu »

Hallo Suchende,

mh, es kommt mir tatsächlich in letzter Zeit oft so vor, als wenn mein Mann vieles mir zuliebe macht. Das möchte ich ja gar nicht. Er soll doch nichts machen, wenn es ihm selbst nicht gut tut. Wenn ihm etwas nicht zusagt, schweigt er eher, was allerdings auch eine Antwort ist ;) Ich kann es leider überhaupt nicht abschätzen, was ein Vorschlag meinerseits in ihm auslösen kann, ob dadurch Druck ausgeübt wird oder nicht. Bei einfachen Dingen frage ich meinen Mann einfach, das und das habe ich mir gedacht, wozu hättest du Lust. Damit überlasse ich ihm die Entscheidung, was ihm wohl auch ganz gut gefällt, denn so hat er das Gefühl, dass nicht einfach über ihn hinweg entschieden wird (da spiele seine Vergangenheit wohl eine Rolle). Bei kritischen Themen ist das wieder anders. Da kann ich vielleicht 1-2 x z. B. sagen, frag doch mal in deiner Familie nach, ob es dort Ähnliches gab. Da überlegt mein Mann schon länger und erzählt dann irgendwann, dass er nachgehakt hat oder was sein Therapeut dazu meint. Also ist es nicht so, dass mein Mann meine Worte völlig ignoriert. Ich kann nur nicht sagen, wie er was abspeichert, da er nach wie vor zu 95% mit sich selbst beschäftigt ist.

Da wir uns nicht täglich sehen, kann ich nicht viel vorschlagen und so auch hoffentlich keinen Druck ausüben. Ansonsten beschränke ich das sehr, weil ich meinen Mann ja inzwischen ganz gut kenne und weiß, dass ihn aktuell auch schnell was überfordern kann. Ich glaube, wir haben da einen ganz guten Weg gefunden. Es kommt wohl auch immer etwas auf die Formulierung an. Nicht "mach mal", sondern "was hältst du davon", "magst du mir mal helfen", also immer schon so, dass ich ihm keine Entscheidung abnehme.

Wenn ich von mir selbst spreche, nehme ich gern von verschiedenen Seiten Vorschläge an, meistens ziehe ich mir aus jedem ein kleines bißchen und finde so eine Lösung für mich. Wie einfach das klingt... Doch ich bin eben auch nicht Betroffene, sondern Angehörige. Das ist schon ein riesen Unterschied.

Ich habe tatsächlich noch eine andere Frage an alle: wie kommt es bei einem Betroffenen an, wenn der Partner sich mit eigenen Problemen quält? Ich bin im Moment ziemlich erschöpft von der Arbeit und hatte etwas Streß mit dem Chef, weil der wohl auch überfordert ist aufgrund der aktuellen, allgemeinen Situation. Wir haben uns zwar wieder vertragen, trotzdem hat mich dieser unnötige Streit total belastet, zusätzlich. Mein Mann hat sofort registriert, wie es mir geht und war für mich da, was total wundervoll ist, dass das überhaupt wieder möglich ist. Ich möchte ihn nur nicht auch noch mit meinen Sorgen belasten. Oder gehört dies als eine gewisse "Normalität" eben in eine Ehe? Es ist ja nicht selbstverständlich, dass mein Mann für mich da sein kann, wenn er selbst vielleicht gerade schwer an etwas zu kauen hat. Es kann ja auch durchaus sein, dass er grad überhaupt keine Kraft für andere(s) hat.

Euch allen noch einen schönen Restabend, Remu
Herr Rossi
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Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von Herr Rossi »

Hej.

@Suchende: Vielen Dank für diese Beschreibung, ich finde sie sehr interessant und hilfreich.
Überhaupt finde ich es sehr gut und überaus wichtig, wenn wir Angehörige von "Insidern" ( ;) ) Tipps und Infos bekommen.
Es ist z.B. gar nicht so einfach, keinen Druck zu erzeugen, auch wenn das gar nicht meine Absicht ist. Hier reicht schon eine witzig gemeinte Bemerkung oder ein ganz harmloser Vorschlag, und sie bekommt es in den falschen Hals. :roll: Gleiche Situation am nächsten Tag, kein Problem. :lol:

@Remu: Ich habe leider keine Erfahrung, wie es bei anderen läuft, aber bei uns ist es gar kein Thema, wenn ich z.B. ein Problem mit Kunden in der Arbeit habe. Das scheint Frau Rossi nicht weiter zu belasten, im Gegenteil. In so einem Fall stürzt sie sich auf das Problem und versucht es zu lösen. Wenn sie irgendwo helfen kann, ist sie ganz vorne mit dabei, und es scheint ihr gut zu tun. Bis zu einem gewissen Grad jedenfalls. Vielleicht weil es sie von ihren eigenen Problemen ablenkt?


Liebe Grüße aus Schweden

Herr Rossi
Suchende2
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Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Herr Rossi,

Ich finde es gut, bei den Angehörigen mitlesen zu können, da meiner sehr wenig mit mir spricht und ich daher über Euch die andere Seite sehen und besser verstehen kann. :-)

Hallo Remu,

natürlich möchte ich für meinen Mann da sein, auch wenn es mir schlecht geht. Und bei vielem kann ich dann auch unterstützen. In dem Moment muß ich mich nicht mit meinen eigenen Problemen beschäftigen und das gefällt mir gut. :-) In den meisten Fällen funktioniert das unterstützen hoffentlich auch. Gerade Probleme auf seiner Arbeit kann ich mir gut anhören. Manche emotionale Dinge kann ich zur Zeit schlechter aushalten und da müßte ich dann zu meinem Schutz eine Grenze ziehen. Aber ich will auch wenn es mir schlecht geht trotzdem für meine Lieben da sein. Und das erdet auch ein wenig.

Alles Gute
Suchende
Remu
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Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von Remu »

Hallo Suchende,

ich bin sehr froh, in diesem Forum aufgefangen zu werden. Gerade aktuell habe ich das Gefühl, mal wieder mit allem alleine dazustehen. Ich habe sogar das Gefühl zu vereinsamen. Ist ganz schlimm.
Meinem Mann scheint es nach der langen, dunklen Phase gut zu gehen. Ja, er fängt mich etwas auf, wenn er zu Hause ist. Aber es ist leider auch so, dass er sein "Ritual", wenn man es so nennen kann, abspult. Das heißt, er kommt durch die Corona-Schicht erst gegen 21 Uhr nach Hause, isst, setzt sich vor den Fernseher und schaltet ab (reden ist da nicht mehr großartig). Wir sehen uns vllt eine Stunde, dann muss ich auch schon Richtung Bett, weil kaputt und müde. Am Wochenende schläft mein Mann meistens bis mittags und verkriecht sich neuerdings wieder nur hinter seinem Handy. Zu allem, was anliegt oder was wir besprochen hatten, hat er nun doch keine Lust. Ich kann ihn nicht zwingen, aber es macht mich auch nicht wirklich froh, alles allein am Laufen zu halten. Ich habe den Eindruck, dass er sehr in seiner Welt abgetaucht ist, sich nur um seine Bedürfnisse kümmert und mich als selbstverständlich sieht. Ich habe dafür im Moment immer weniger Kraft und sehe keinen Sinn darin, wenn wir z. B. vereinbaren, gemeinsam die Ernährung vor allem für seine Gesundheit umzustellen und ich anscheinend die einzige bin,die sich darum kümmert und den Kram umsetzt. Ich verstehe das teilweise kaum oder gar nicht. Das entmutigt mich einfach zur Zeit.

Vielleicht habe ich im Moment auch einfach nicht die Kraft, mich um alles allein zu kümmern: um meinen Mann, der macht, was er will (so scheint es aus meiner Sicht). Um Haushalt und Tiere. Um meinen Job, der zunehmend schlaucht. Ich kann mir auch nur grob vorstellen, was die Tabletten meines Mannes bei ihm bewirken. Es hilft wohl nur, wieder das Gespräch zu suchen. Wenn ich mich einfach nur zurückziehe,bin ich zu zweit noch mehr allein und das kann es ja nicht sein. Es frustriert mich etwas, wenn mein Mann wohl viel und gern mit seinen Kollegen erzählt und zu Hause schweigt und mit seinem Handy beschäftigt ist. Natürlich fühle ich mich dann ausgeschlossen und bin traurig.

Wie sieht jetzt mein Mann das alles? Überfordert es ihn? Verdrängt er? Wie sieht er sich selbst, wenn er keinen Antrieb hat, obwohl er erst zugestimmt hat? Ich hoffe, ich kann jetzt am Wochenende mit ihm reden.

Viele schlaflose Grüsse, Remu
Remu
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Registriert: 26. Nov 2020, 21:37

Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von Remu »

Liebe Jupiter,

ich habe seit längerem das Gefühl, mit dem Alleinsein nicht mehr so gut wie früher klarzukommen, obwohl ich auch meinen Freiraum brauche. Mit Vereinsamen meine ich gar nicht zwingend meine Ehe, sondern ganz allgemein, denn auch auf der Arbeit stehe ich seit Mitte Dezember allein, habe keine Kollegin mehr an der Seite zum Austausch, weil alle Stundenkräfte nach wie vor in Kurzarbeit sind. Kundengespräche sind nun mal nur eine Art von Gespräch, das ist für mich ja nicht wirklich privat. Mir fehlt sowohl dieser Austausch als auch privat einfach mal wieder ein Austausch mit meinen Mädels. Wir haben zwar Kontakt, aber uns schon lange Zeit nicht mehr mit allen getroffen. Das meine ich z. B. auch mit Vereinsamen. Und das geht ja nicht nur mir so. Gerade heute hatte ich darüber mit einer Kundin geredet, der es genauso geht. Im ersten Lockdown war noch Zusammenhalt zu spüren, das empfinde ich jetzt ganz anders. Auch damit stehe ich nicht allein. Jeder ist irgendwie zunehmend mit eigenen Sorgen beschäftigt, je länger der ganze Coronakram anhält.

Vielleicht ist es völlig falsch herübergekommen, was ich geschrieben habe. Es gibt ja nun auch verschiedene Arten von miteinander reden. Mein Mann fragt sehr wohl, wie es mir geht, weil er das schlecht übersehen kann. Er fragt auch nach meiner Arbeit. Es kommt jetzt darauf an, ob eine Unterhaltung mit dem Partner immer tiefgehend sein muss/sollte. Das sehe ich jetzt nicht so. Mein Mann unterhält sich abends schon noch etwas mit mir, wir führen dann aber ganz bestimmt keine Problemgespräche mehr.

Ich werde nicht alles hinnehmen, versprochen. Ich stelle schon viele Fragen, nur ist mein Mann nicht immer bereit, alles lang und breit zu erzählen, so ist er noch nie gewesen. Es kommt ja auch immer darauf an, wie seine Woche oder Sitzung war. Bei mir ging nur gestern mehr oder weniger eine kleine rote Warnleuchte an, weil meine Gedanken wieder kreisten, was ich doch so erfolgreich stoppen konnte.... zumindest eine lange Zeit. Es hat quasi klick gemacht und ich habe mich fast (!) wieder an dem gleichen Punkt gesehen wie vor einigen Jahren. Dahin möchte ich nie wieder!!! Auch damals war mein Mann in einer Abteilung eingesetzt, die sehr spezielles Wissen verlangt, über das er verfügt. Diese Arbeit löst aber anscheinend auch sehr viel Negatives bei ihm aus, und bevor das jetzt wieder so schlimm wird wie damals, werde ich das Gespräch auf jeden Fall mit ihm suchen. Den ganzen Mist mache ich nicht nochmal mit!

Die Fragen, die ich im vorigen Text gestellt habe, stelle ich auch meinem Mann. Das stand für mich schon beim Verfassen des Textes fest.

Viele Grüße an alle, Remu
Herr Rossi
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Registriert: 2. Sep 2018, 08:19

Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von Herr Rossi »

Hej.

Vielleicht bin ich hier komplett auf dem Holzweg, aber ich habe ein ähnliches Gefühl bei Frau Rossi.
Reden tun wir oft und viel, aber im Großen und Ganzen nur Belangloses. Oder sich schimpft und flucht über Corona und die Einschränkungen, oder über die Wehwehchen unserer Hunde.
Aber mehr auf dem Bruder-Schwester-Niveau.
Vielleicht ist es die Angst davor, zuviel oder das falsche von sich preiszugeben? Oder die Angst davor, wenn man einmal angefangen hat über das Thema zu reden, dass man dann nicht mehr damit aufhört, bevor alles in Scherben liegt?
Mit Freunden und Bekannten ist es etwas anderes, da wird das Thema sowieso nicht berührt, aber mit dem Partner sollte man darüber reden, traut sich aber nicht?
Und dieser Punkt mit den ausgemachten Sachen, wer, was, wann machen soll, und dann doch nicht, kommt mir auch bekannt vor. Ziele oder Wünsche werden zwar abgenickt, aber dann nicht mal versuchsweise umgesetzt.
Leider ziehe ich mich dann auch irgendwann zurück, und lasse alles, wie es ist. Das ist sicher auch nicht richtig.

Grüße

Herr Rossi
Suchende2
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Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von Suchende2 »

Guten Morgen,

bei uns ist es genau andersherum. Mein Mann möchte KEINE Details wissen. Ich würde durchaus das eine oder andere erzählen, muß aber respektieren, daß er es nicht möchte.
Somit ist es bei uns zur Zeit so, daß wir hauptsächlich über belangloses reden und uns zur Zeit eher, wie Herr Rossi schrieb, auf dem Bruder-Schwester-Niveau bewegen. Das finde ich für mich nicht so schön. Ich muß aber akzeptieren und respektieren, daß meiner zur Zeit (nie?) über das, was mich bewegt reden kann.

Alles Gute,
Suchende
Remu
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Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von Remu »

@Suchende: das ist nicht gut. Hat dein Partner Angst vor den Themen, die dich quälen? Wie kann er dir Halt geben, wenn du nichts erzählen darfst/sollst? Fühlst du dich dadurch nicht weggestossen und allein gelassen?

@Herr Rossi: ich bin erleichtert, dass es auch anderen so geht wie mir. Ich fühle mich oft unverstanden. , was meine eigenen Empfindungen betrifft. Das kann jemand anderer vielleicht auch nicht nachvollziehen, weil er nicht in meiner Haut steckt, ein ganz anderer Typ Mensch ist, ganz andere Erfahrungen gemacht hat. Das macht es auch schwierig, sich Familie/Freunden/Bekannten anzuvertrauen. Ich für mich möchte dieses Unverständnis für meinen Mann oder auch das Verurteilen nicht mehr. Mein Mann ist für mich ein wunderbarer Mensch, incl seinen Ecken und Kanten. Das muss niemand verstehen.

Gestern konnte ich meine schweren Gedanken und Fragen loswerden. Aber: es hat meinen Mann sehr getroffen und er gab zu, dass ihn das belastet, wenn ich so leide. Eine richtige Antwort auf meine ganzen Warum-Fragen konnte er mir nicht geben. , ihm fehlten im wahrsten Sinne des Wortes die Worte. Er konnte mich nur völlig hilflos in die Arme nehmen. Das hat ihm doch mehr zugesetzt, als ich dachte,und es geht ihm nicht so gut,wie ich das gesehen habe. Als ich wenigstens eine einzige Aussage "verlangte", sagte er,er ist noch nicht wieder auf seinem Weg. Er dachte,er wäre schon weiter, doch anscheinend dauert es noch. Das ist doch schlimm, dass ein geliebter Mensch vom Weg abgekommen ist,das ganz klar sieht und sich hilflos fühlt,weil da noch so viele Felsbrocken die Sicht versperren!
Ich hatte auch meine Sicht erklärt, wie es für mich ist, wenn er sich hinter Handy und Fernseher verkriecht und ob er überhaupt registriert, dass ich mich dann zurückziehe und wie er das empfindet. Er meinte, er bekomme das gar nicht bewusst mit, dass er zum Teil nicht ansprechbar ist, aber er fände es schön, wenn ich bei ihm bleiben würde, damit er sich anlehnen kann. Er fühle sich abends teilweise wie erschlagen, er sucht bei mir Halt, dem ich ihm auch gebe. Ich war wirklich sehr gerührt. Ich glaube, dass ich seine Art der Zuneigung auch manchmal einfach übersehe, wenn ich selbst mit Problemen zu kämpfen habe.
Interessant finde ich, dass meine Mann sich sehr wohl mit meinen Sorgen auseinandersetzt. Er bringt diese dann bei den Kollegen zur Sprache, sie tauschen sich aus, und dann erzählt mein Mann mir davon. Ist auch ein Weg☺

Trotz all der Schwierigkeiten halten wir zusammen und werden einen guten, gemeinsamen Weg finden. Davon bin ich nach wie vor überzeugt.

Euch allen einen schönen Sonntag, Remu
Suchende2
Beiträge: 1402
Registriert: 29. Sep 2020, 08:05

Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von Suchende2 »

Hallo Remu,

ich denke, er hat eher Angst davor, daß er sich dann mit Themen konfrontiert sieht, die ihn quälen und die er beiseite schiebt.
Den Halt habe ich zur Zeit durch meine Schwester und einige sehr gute Freundinnen. Ohne die wäre ich nicht soweit wie ich es jetzt bin und schon manches mal tiefer zurückgefallen als ich es bin.
Ich fühle mich komplett alleingelassen (auch wenn er es nicht verstehen kann), aber nicht weggestoßen.
Ich weiß, daß er mich liebt. Ich weiß auch, das dieses Verhalten aus seiner Vergangenheit stammt. Nur leider sieht er (ich denke aus Angst) nicht die Notwendigkeit etwas zu ändern. Oder um es mit meiner Therapeutin zu sagen "Da ist keine Krankheitseinsicht".
Das macht es mir natürlich schwerer meinen Weg zu finden. Ich wünsche mir, daß es weiterhin ein gemeinsamer Weg wird, wie er auch immer aussehen mag. Aber ich weiß auch, daß er verdammt schwer wird. Ich hoffe, ich finde die notwendige Kraft, Geduld und Gelassenheit für einen gemeinsamen Weg wieder.

Ich finde folgende Sätze von Dir sehr schön:
"Mein Mann ist für mich ein wunderbarer Mensch, incl seinen Ecken und Kanten. Das muss niemand verstehen."
"Trotz all der Schwierigkeiten halten wir zusammen und werden einen guten, gemeinsamen Weg finden. Davon bin ich nach wie vor überzeugt."

Ich wünsche Euch Beiden und natürlich auch allen anderen, daß Ihr immer wieder den Weg zum gemeinsamen Gespräch findet und dieses Gespräch für Euch fruchtbar ist!

Alles Gute,
Suchende
ColaHase_09
Beiträge: 9
Registriert: 9. Apr 2021, 17:29

Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von ColaHase_09 »

Hallo an alle...
jetzt habe ich mich schon lange nicht mehr gemeldet. Habe einige Zeit gebraucht, um die neuen Nachrichten zu lesen und finde teilweise mich darin wieder. Es ging einige Wochen wirklich gut, mein Freund hatte einige gute Tage, nur wenige Tage, an denen es ihm nicht gut ging. Diese Woche hat er sich um einen Therapeuten bemüht. Habe ihm gesagt, dass ich ihn dabei unterstütze und das wirklich gut finde. Keine Antwort von ihm...
In den letzten Tagen hatten wir kaum Kontakt, die Stimmung war drückend, fast schon fremd. Gestern haben wir uns gesehen, er war bei mir. Aber auch da haben ich mich eher gefühlt, als sei es mein Bruder. Ein ganz komisches Gefühl...er sagte mir, dass er sich die letzten Male bei mir nicht gut gefühlt hat. Wir hätten uns gegenseitig runtergezogen, er bräuchte jetzt etwas anderes. Dieser Satz hat mich sehr verletzt und hat mich getroffen, weil er zuvor kein Wort darüber verloren hat.
plötzlich fiel ihm ein, dass er noch verabredet war und musste gehen. "Wenn du reden möchtest, dann melde dich bei mir" war der Abschiedssatz. Dies hab ich getan, aber seit Stunden keine Rückmeldung von ihm.
Ich dachte eigentlich, dass ich ganz gut mit der Situation und seiner Krankheit umgehen kann, habe mir weniger sorgen gemacht und einfach meinen Alltag gelebt. Aber jetzt nimmt es mich wieder schon ganz schön mit...ich habe ja auch Gefühle und Bedürfnisse, möchte auch mal schlecht drauf sein, über meine Probleme reden. Aber anscheinend darf ich das aktuell nicht.
Ich hoffe sehr, dass er in der kommenden Woche eine Antwort auf seine Therapieanfrage und schnell einen Platz bekommt.

Beste Grüße,
ColaHase
Sonnenstern2411
Beiträge: 11
Registriert: 7. Mai 2021, 08:23

Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von Sonnenstern2411 »

Hallo ColaHase,

Ich bin ungefähr in der gleichen Situation wie Du und weiß ehrlich gestanden auch nicht was richtig oder falsch ist. Mein Freund und ich sind letztes Jahr Ende Oktober zusammen gekommen. Kannten uns noch von früher aus der Stammkneipe. Am Anfang war auch alles toll, er kam zwar grade aus einer gescheiterten Beziehung, aber er hat sich Hals über Kopf wieder in mich verliebt. Da ich ein Langzeit Single war, hat er mir auch in der Anfangszeit meinen Freiraum gegeben um langsam wieder in eine Beziehung rein zu rutschen. Dann kam der Lockdown, sein eines Hobby brach weg und je länger die Kneipen zu hatten um so frustrierter würde er. Die ersten Anzeichen gab es im Januar, dass er in ein Loch fällt. Ende Januar machte ich dann einen Schwangerschaftstest der positiv war, eine Woche nach dem Test habe ich in der 5-7 SSW das Kind verloren. Da war er die Stütze für mich. Kurz darauf fiel er dann in das Loch, wir haben uns zwar noch gesehen, aber übernachten fiel dann flach. Dann gab es bei ihm Coronafälle auf der Arbeit, da er sich net testen lassen wollte/sollte/musste und ich negativ war, haben wir uns 14 Tage net gesehen und das war dann wohl der endgültige Stoß gewesen. Danach haben wir uns noch 2 mal gesehen, aber Nähe gab es keine mehr. Dann hatte er innerhalb von 3 Wochen noch 2 OP's gehabt. Nach Ostern erhielt er dann vom Hausarzt die Diagnose Depressionen. Er bekommt Antidepressiva und ist auch auf der Suche nach dem Therapeuten. Seit 2,5 Wochen haben wir keinen Kontakt mehr.
Auf der einen Seite will ich ihm den Freiraum und die Ruhe lassen, die er braucht. Auf der anderen Seite habe ich ein schlechtes Gewissen, dass er sich von mir vergessen und verlassen fühlt usw.
Ich weiß halt auch nicht was ist falsch und was ist richtig.
Ich weiß nur von ner Freundin, ich bin im Freundeskreis nicht alleine, dass wir fast alle das gleiche Problem mit unsern Partnern haben.
ColaHase_09
Beiträge: 9
Registriert: 9. Apr 2021, 17:29

Re: Mein Partner ist in einem tiefen Loch gefangen....

Beitrag von ColaHase_09 »

Hallo Sonnenstern2411,
das klingt ja wirklich gar nicht gut. Da kam so viel auf einmal, stelle ich mir sehr schwer vor. Für mich wäre es sehr schlimm, wenn ich von meinem Herzensmenschen Tage oder gar Wochen nichts hören würde. Da weiß man ja überhaupt nicht, was los ist, ob es dem anderen gut geht oder oder…
Ich bin da auch immer wieder überfragt, wie viel Raum geben und Zeit lassen da wirklich richtig ist. Denkt der andere dann, dass er mir egal ist wenn ich mich nicht melde? Nerve ich eventuell, wenn ich weiter schreibe, obwohl ich keine Antwort bekomme?
Genau an diesem Punkt bin ich leider trotzdem…gestern war alles in Ordnung, scheinbar. Doch dann, Erinnerungen durch ein Lied an die Vergangenheit…traurige Stimmung, Absage eines geplanten Treffens. Seitdem keine Antwort mehr. Alle sozialen Kanäle stummgeschaltet, kein Lebenszeichen…außer heute Nacht, ein Post mit einem Lied und einem Bild von früher. Manchmal frage ich mich, ob er mit seiner damaligen Beziehung abgeschlossen hat, ob er noch an ihr hängt. Ich weiß nicht, was damals vorgefallen ist, was der ausschlaggebende Punkt für seine Depression war oder ist…ich bin völlig ratlos…scheinbar nicht alleine :/

Viel Kraft und Geduld!
Viele Grüße
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