Ich stelle mich einmal vor

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Chris1986
Beiträge: 2
Registriert: 12. Apr 2021, 19:33

Ich stelle mich einmal vor

Beitrag von Chris1986 »

Hey,

mein Name ist Chris, ich bin 35 und wollte mich hiermit einmal vorstellen. Lustigerweise habe ich einen 2x DinA4 Seiten langen Text begonnen um zu erklären was bei mir vorgefallen ist. Als ich erkannte dass das nur ein Viertel dessen war was alles abging, habe ich es wieder gelöscht. Ist ja im Grunde auch unerheblich was i Einzelnen genau passiert ist, da hat hier denke ich jeder sein Päckchen zu tragen und Türmchen bauen, fand ich noch nie gut.

Ich beschreibe statt dessen mal was meine Probleme aktuell sind...

Ich kann mich nicht wirklich konzentrieren oder eine Sache lange verfolgen, ich schlafe extrem viel (vorher maximal 5h jetzt bestimmt 12h den ganzen Tag gesehen, bin schnell erschöpft, habe Grundlegend nur negative Gedanken was meine Person und Zukunft angeht, bekomme mich nicht motiviert Dinge zu tun die ich sonst immer gemacht habe wie Zeichnen, Wandern, basteln, Schreiben, Outdoorsachen machen, Fotografieren oder spazieren gehen, Kontakte aufrecht erhalten, eigentlich sogar das genaue Gegenteil, abgesehen von 2 Personen habe ich keinen Kontakt und auch meine Internet Präsenz abgesehen diesem Forum komplett eingestampft.

Das Gute daran ist...ich weiß warum das so ist und woher das kommt, ebenfalls wie ich die Situation verbessern könnte. Aber irgendwie hilft mir das kein Stück, und die Schuld die ich für mich aufgeladen habe bis ich das jetzt erkannte, die Chancen die ich selbst torpedierte, den Ärger den ich verursacht habe...wiegen sehr schwer für mich.

Ich sitze quasi seid 2 Monaten nur in meiner Wohnung, gehe ab und zu zu meiner Geringfügigenbeschäftigung oder Mitternachts mal wie ein Geist durch die Straßen und Wälder wenn der Druck in den eigenen Wänden zu schlimm wird. Jedoch bin ich so zu der Erkenntnis gekommen das ich mir mein Leben im Grunde selbst versaut habe. Ich hielt mich immer eher gerne für einen Kämpfer, Misanthropen der schwäche ablehnt besonders die eigene, einen Macher und Überlebenden, vielseitig interessiert und aktiv, jemanden der die Ruhe in einer Partnerschaft sucht aber immer an die falschen Menschen geriet. Nun musste ih feststellen das ich nie kämpfte, nie aktiv war sondern auf der Flucht, kein Misanthrop sondern Angst vor der Bewertung der Menschen hatte und nahezu alles was ih jemals getan habe immer nur den Grund hat für andere Jemand zu sein. Mit selbstverahtender Konsequenz für Gerechtigkeit in jeden streit/Kampf rein bin, nicht nur weil es das rihtige ist, nein, weil es mir entweder einen Wert gibt oder ein wertvolles Ende für eine gute Sache. Anstatt an meiner eigenen Situation zu arbeiten die mich lähmt (schulden, kein berufsabschluss, Gesundheit, schlechter Stand in der Gesellschaft) habe ich mich an andere gehangen, meistens meine Partnerschaften, wie ein Parasit, und sobald es zu nahe wurde angezweifelt ob es echt war. Wie kann mich die Person auch Lieben wenn ich mich selbst nicht Liebe und weiß was ich bin. Auf die Art habe ich soviel verbrannte Erde hinterlassen, auch wenn es den Personen später weitaus besser ging als vor der Beziehung was ich so deute das ich ein denkbar schlimmes negativ Beispiel bin, lastet das doch schwer auf mir. Was immer verlangt wurde von mir zu sein, das war ich bis zu einem gewissen Punkt.

Klar, habe ich jetzt im letzten Monat eine Schulischeausbildung, Schuldnerberatung, Schuldenaufstellung und in den nächsten 3-5 Monaten den Start einer Psychotherapie in die Wege geleitet...aber auch nur mit dem Hintergedanken so jemand für jemanden sein zu können und immer mit der sich stündlichen aufdrängenden Frage...wozu eigentlich noch? Ich war bereits in Therapie, und 3x Stationär in Behandlung, allerdings wegen KPTBS und Panikattacken, ich kenne die Skills und Techniken sowie die Anzeichen einer Depressionen. Das habe ich oft genug anderen alles erklärt und geraten. Nur scheint es so als wenn ein Teil von mir meint es zu verdienen so zu siechen und nicht glücklich werden zu dürfen. Ich weiß aktuell einfach nicht Wer oder Was ich bin. Mit dem Wegreduzieren der Kontakte und Pflichten, habe ich jegliche Funktion verloren wie mir scheint, jede Ablenkung. Meine Wohnung ist ein Schlachtfeld, und in meiner Badewanne weicht seid 3 Wohen das Geschirr ein. Ich schlafe auf dem Sessel oder im Bett, setzte mich an den PC und lasse mich berieseln mit Filmen und dokus die ich beim schauen schon vergesse. Manchmal weine ich auch, was wohl normal sein sollte, aber für mich ungewöhnlich. Ich weinte das letzte mal vor 4 jahren als ich meinen Streuner begrub.... nun ja.. denke das reicht jetzt auch mit aufdrängen.

Ich hoffe mich hier auch bei anderen Beiträgen beteiligen zu können und lese immer mal quer um Tipps zu bekommen bzw abzugleichen wie es anderen geht, da fühlt man sich zwar nicht besser, aber weniger alleine..was auch wieder traurig ist.

Danke.

Ps: waren ja auch fast wieder 2 Seiten...mea culpa
Bittermandel
Beiträge: 2542
Registriert: 10. Apr 2021, 09:32

Re: Ich stelle mich einmal vor

Beitrag von Bittermandel »

Hallo Chris 1986

Sei herzlich willkommen hier im Forum.
Ich finde es gut, dass du dir Hilfe gesucht hast. Du bist noch jung und kannst noch sehr viel erreichen. Nur im Moment geht es dir schlecht und hier in diesem geschützten Bereich kannst du dich austauschen oder Rat finden.

Deine gegenwärtige Situation kennen die meisten von uns. Die Bude sieht aus wie bei Hempels unterm Sofa. Auch die persönliche Hygiene leidet. Das ist leider normal während einer akuten Depression und die Energie fehlt um das Nötigste zu erledigen. Die Devise heißt dann oft mein Bett und ich. Alles andere ist fast undenkbar.

Wenn du keine Medikamente nimmst, dann würde ich dir empfehlen zum Psychiater zu gehen und eventuell doch mit Medikamenten eine Stabilisierung zu erreichen die dich unterstützt. Damit du dich besser fühlst und zur inneren Ruhe kommst.

Liebe Grüße Bittermandel
DieNeue
Beiträge: 5829
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Ich stelle mich einmal vor

Beitrag von DieNeue »

Hallo Chris,
Chris1986 hat geschrieben: Klar, habe ich jetzt im letzten Monat eine Schulischeausbildung, Schuldnerberatung, Schuldenaufstellung und in den nächsten 3-5 Monaten den Start einer Psychotherapie in die Wege geleitet...aber auch nur mit dem Hintergedanken so jemand für jemanden sein zu können und immer mit der sich stündlichen aufdrängenden Frage...wozu eigentlich noch?
Das ist doch aber schon mal eine sehr gute Grundlage. Vielleicht kannst du es ein bisschen pragmatischer sehen: Auch wenn du das jetzt gerade machst, um für andere jemand zu sein, ist es auch für dich gut, eine Ausbildung zu haben und weniger Schulden zu haben. Auch wenn der Antrieb vielleicht der "falsche" ist, er bringt dich auf jeden Fall schon mal in eine gute Richtung. Nachdem du auch schon eine Therapie in die Wege geleitet hast, ist das doch eine super Chance das Thema, dass du Dinge mehr wegen anderen machst anstatt wegen dir, mal mit einem Therapeuten anzugehen. Das Thema zieht sich ja eigentlich schon lange durch dein Leben, auch wenn die Erkenntnis, doch nicht so zu sein wie du dachtest, dein Leben gerade etwas auf den Kopf gestellt hat.
Seine Schulden loswerden und einen Beruf erlernen zu wollen, weil man eine Partnerschaft haben möchte, finde ich nicht verwerflich. Es sind ja beides Faktoren, die eine Beziehung stabilisieren können.

Liebe Grüße,
DieNeue
DasPhantastikS
Beiträge: 280
Registriert: 27. Dez 2019, 00:16

Re: Ich stelle mich einmal vor

Beitrag von DasPhantastikS »

Hi, und herzlich willkommen.

Ich bin auf Ausbildungssuche und diese gleichen Gefühle habe ich auch, dazu bin ich noch Anfang 20.

Es ist hart, aber es ist ein guter Anfang, dass du dir Hilfe suchst.
Chris1986
Beiträge: 2
Registriert: 12. Apr 2021, 19:33

Re: Ich stelle mich einmal vor

Beitrag von Chris1986 »

Ich Danke euch
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