Schauspieler geht die Puste aus...

[Entzückend]

Ebenso ein entzückenden guten Morgen wünsch ich Euch,

inzwischen habe ich meine imaginäre Maske gefunden und mir geht, wie so oft, wieder besser. Zumindest äußerlich.

Nicht gerade überwältigend, aber Gefühlsneutral würde ich sagen.

Inzwischen viel Erledigt. Das lenkt in meinem Fall gut ab.

Morgens ist für mich persönlich die übelste Zeit. Wenn einem die "Dämonen der Nacht" noch frisch in den Gliedern zucken und der Körper nach Erholung schreit, obwohl er scheinbar sich erholt haben müßte.

Ich glaube, ich bin völlig ab von "gut und böse", weil ich über meinen Schreibstil schmunzeln muss. Dämonen der Nacht ...tsss.....tsss...

Im Grunde ist das aber nicht zum lachen, weil ich diese vermeintlichen Alpträume nicht abstellen kann.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, daß Du die Tabletten nicht nehmen willst.

Soweit mir bekannt ist, wirken die Medikamente nicht sofort, sondern dauern einen nicht näher definierten Zeitraum, bis die wirken. ABer ich bin kein Doc. Der müßte Dir gesagt haben, wann die Wirkung einsetzen sollte.

Könnte sehr gut sein, daß es sich um puren Selbsterhaltungstrieb handelt. Auf jeden Fall hat es in meiner Situation, auch etwas mit (vielleicht kranken) Stolz zu tun.

Kein Mensch soll mich leiden sehen.

Warum dem so ist, kann ich nicht sagen, ist halt so.

Gelernt habe ich inzwischen, gewisse "Eigenarten" von mir zu akzeptieren.

Das ist auch gut so, denn wenn ich mich mit jeder vermeintlichen Schwäche von mir auseinander setzen würde, dann würde meine kleine zusammengezimmerte Welt wohl völlig aus dem Fugen geraten und das wäre nicht gerade schön...

Desweiteren machen uns gerade diesen "Schwächen" menschlich.

Manche kann man Abstellen, manche halt nicht.

Juhuuu, ich merke gerade das ich absolut Gelassen bin... das habe ich ja schon länger nicht gehabt *wunder* .. dum di dum...

Ich glaube, daß ich jetzt schluß machen werden und dieses Gefühl mal ganz Egoistisch genießen will...

Ich werde mich in jedem Fall melden...

Bis später

Horst

[puks]

Hallo Horst,

mein Schlaf war übrigens so ziemlich das Schlechteste seit langem - nix neues. Ich war gestern erst so alle und wollte zeitig ins Bett, als ich aber dann gelegen habe, war ich im Kopf noch so wach, dass ich wieder aufgestanden bin. Ich habe keine Ahnung, ob das die Nebenwirkungen von den Antidepresssiva (Fluoxetin) sind. Es kann genauso gut sein, dass es die von mir abfallende Anspannung ist und die nervöse Ungewissheit über die kommenden Nebenwirkungen - ob sie denn da kommen werden und wie sie dann denn aussehen werden. Den Beipackzettel habe ich mindestens 7mal gelesen und er liest sich (wie alle anderen Beipackzettel auch - lies mal den von Thomapyrin!!) wie ein Horrorszenario.

Fühlen tue ich mich "merkwürdig" - irgendwie sind meine Glieder schwer, von Zeit zu Zeit habe ich leichtes Herzrasen, das andauernde Gefühl von Schluckbeschwerden, wie bei einer Halserkrankung und leichte Kopfschmerzen. Nicht, dass ich das klasse finde, aber ich fühle wieder etwas und ich habe mich seit langem nicht so konstruktiv mit mir und meinem Körper auseinander gesetzt.

Damit das auch so bleibt habe ich mir vorgenommen, mir meinen Tag bedingt einzuteilen. Ich werde mir für jeden Tag 1-2 Dinge vornehmen, die zeitlich locker zu schaffen sind und ich werde immer mit einplanen, dass es noch andere Faktoren gibt. Wenn ich zum Arzt gehen muss, werde ich vermutlich so aufgedreht und aufgewühlt sein, dass das schon mein Tag war. Es hört sich zwar für einige bestimmt bescheuert an, aber für heute habe ich mir vorgenommen das Bad zu putzen und es ist fertig. Für mich ist das schon viel wert. Für heute habe ich sozusagen alle anliegenden Arbeiten erldigt - fühlt sich gut an.

Konntest Du Deine Gelassenheit ein bisschen über den Tag retten und auskosten?

puks

[Nila2003]

Selbsterhaltungstrieb und/oder falscher Stolz?
Also ich habe wirklich Null Ahnung, wie ein Mensch sich fühlt, der nicht von extremen Stimmungsschwankungen geplagt ist(ich konnte auch nicht schlafen heute). Ich denke mir aber,daß sich die Gedankenwelt des "Normalos" sich eher um Sachthemen dreht. So und jetzt komm ich, aus heiterem Himmel, wie es scheint und äußere meine Gefühle.....mhm????Damit disqualifiziere ich mich doch-oder nicht ?Wer (ver)traut mir noch wichtige berufliche Angelegenheiten zu?Also aus der beruflichen Sicht würde ich keinesfalls von falschem Stolz sprechen. Ich habe auch was "geschafft". 2Ablagekörbchen bearbeitet und komplett geleert. Am liebsten würde ich alles gleich fortwerfen icon
Übrigens war mir 1 Stunde von den Tabletten schlecht.

[Entzückend]

Juhuuuuu,

die Gelassenheit hält zur meiner eigenen Überraschung immer noch an .

Normal ist das nicht. Aber was solls? Ich genieße es...

Der übliche Ablauf wäre der, daß ich a, nicht Gelassen wäre und wenn ja, dann nur ganz Oberflächlich, so daß ich beim ersten Konflikt gleich innerlich zusammensacke oder b, es nur ein paar "Minütchen" anhält.

Diverse Konflikte mit einer Souveränität überstanden, die schon bemerkenswert ist...

Und! Meine gute Laune ist immer noch vorhanden *wunder*...

Nur zur Anmerkung, falls einer denken sollte, daß ich meiner Stimmung "nachgeholfen" habe. Dem ist nicht so. Keine Tabletten, Drogen oder gar gute Nachrichten bekommen.

Wäre zwar schön, wenn gute Nachrichten vorkommen würden, aber ist bisher nichts gekommen. Vielleicht wartet ja etwas angenehmes im Briefkasten? Who knows?

@puks: Schade, daß die Nebenwirkungen so gravierend sein können...d.h. aber nicht das sie so eintreten können. Jeder Mensch reagiert ja auf Medikente anders. Ich kenne mich überhaupt nicht mit Tabletten aus... von daher kann ich wohl nichts "Qualifiziertes" von mir geben. Ich hoffe, aber das dieses merkwürdige fühlen nicht von den Tabletten kommt.

Ich denke, daß es ein guter Ansatz ist, sich seinen Tag ein wenig einzuteilen und minimalzielen zu unterwerfen. So hat Frau auf jeden Fall etwas erreicht, auf das sie Abends dann zurückblieben kann. Ziele sind unheimlich wichtig. Zumindest in meinen Selbsverständnis. Ziele können ganz unscheinbar sein, wie "heute gehe ich zum Arzt" oder "ich wasche meine Wäsche". Das hört vielleicht für einige Menschen als selbstverständlicher Tagesablauf an, dem ist aber nicht so. Ich finde es gut, daß Du das Bad gemacht hast... da fällt mir ein, daß zu Hause aucb noch ein Bad wartet, daß sauber gemacht werden müßte *schäm*.

Was hast Du dir für Morgen vorgenommen?



@Nila: Wie fühlt sich ein Mensch an, der nicht von extremen Stimmungsschwankungen geplagt ist? Gute Frage, ich kann Dir das nicht beantworten. Ich würde annehmen, daß viele die Problem-Gedanken, als nichtig ansehen und daher gleich aussortieren und sich folglich damit nicht mehr beschäftigen.
Im Berufsleben, würde ich mich auch nicht "outen" wollen, da dieser vermeintliche Makel wohl ewig an einem haften würde, obwohl am vielleicht schon lange geheilt ist.

Schön, daß Du 2 Ablagekörbe komplett bearbeitet hast. Das ist doch eine Leistung, die in der Zeit der Stimmungsschwankungen Hochachtung verdient.

Seien wir ehrlich, nichts ist schwerer, als zu arbeiten, wenn man völlig down ist. Das ist eigentlich gar nicht möglich. Du schaffst diese Aufgabe und das ist gut so.

Schade, daß die Tabletten auf dem Magen schlagen. Liegt es an den Tabletten oder hast Du nur vielleicht etwas falsches gegessen oder gar gar nichts gesessen? Übelkeit könnte auch durch zuviel Kaffee, Rauchen, Stress etc. kommen. Da gibt es viele Faktoren die diese Übelkeit verursachen können.

So, ich setze hir zum Endspurt an ... ich merke zwar, daß ich inzwischen müde werde... tut aber der Gelassenheit keinen Abbruch.. das ist schön!

Bis morgen.

Liebe Grüße

Horst

[Entzückend]

@#+§$% *fluch*...

Moin,

leider hat mein "hoch" gerade mal ein paar Stunden angehalten.

Die Nacht war dieses mal körperlich Anstrengend. Ich fühle mich, als hätte mich ein 40 Tonnen Truck überfahren *argl*. Mich würde mal brennend interessieren, was ich Nachts so treibe, wenn ich denn mal schlafe oder es als schlaf empfinde.

Ich habe keine Erinnerung an die Nacht. Das ist für mich eine gute Nachricht, da meine meist negativen Träume sehr real auf mich wirken.

Weihnachten ist der reinste Horror! Das muss ich ehrlich gestehen. Termine über Termine. Nur Verpflichtungen, aus denen man nicht, ohne faden Beigeschmack, rauskommt. Dabei will ich doch nur allein sein. Ganz für mich und die Akkus aufladen.

Wie soll man das seinem Umfeld klar machen, ohne die Stimmungschwankungen zu offenbaren?

Der Wunsch nach völliger Einsamkeit nimmt weiter zu. Bin immer noch Lustlos, im wahrsten Sinne des Wortes. Meine Partnerin unterstellt mir inzwischen einen Seitensprung, weil ich schon länger auf körperliche Intimitäten keine Lust habe.

Das ist dann auch meine schauspierlerei am Ende. Da sage ich Ihr dann offen, dass ich keine Lust habe, was dann zu Ihrer nachvollziehbaren Vermutung kommt, daß ich eine andere Frau haben müßte. Ihre traurige Reaktion kann ich voll und ganz nachvollziehen. Ändern wird das die Situation wohl nicht...

Nun ja, könnte schlimmer sein, aber diese Sehnsucht alleine zu sein, ohne Kontakt zur Außenwelt, nimmt schon merkwürdige Formen an.

Ich muss wieder arbeiten.

Wird mir ganz gut tun.

Lieben Gruß

Horst

[Talea]

Guten Morgen Horst,

ich denke, Du brauchst dringend eine Pause.
Kannst Du nicht ein paar Tage allein irgendwo hinfahren ? Deiner Partnerin erklären, dass Deine Akkus leer sind und Du etwas Zeit für Dich allein brauchst ?


Gruss
Talea

[Entzückend]

Moin Talea,

leider ist es nicht möglich alleine irgendwo hinzufahren.

Dazu müßte ich ein Domizil irgendwo haben und das ist nicht vorhanden.

Desweiteren fühle ich mich eigentlich zu Hause ganz wohl. Frei nach "my home is my castle". Aber zum wohl fühlen sollte ich dann alleine sein und da liegt der Hase begraben.

Durch mein "outen" würde ich mein ganzes Umfeld verstören, daß muss doch vor den Feiertagen nicht sein.

Außerdem müßte alles Erklären, was teilweise von meiner Seite nicht erklärbar ist. Dieses ganze hin- und her würde nur zum Chaos führen.

Das kleinere Übel für mich ist, dann doch im kreise der Lieben die Tage zu verbringen und die Zähne zusammenzubeißen.

Im Grunde hast Du Recht und ich bin mir dessen auch bewusst -> ICH BRAUCHE DRINGEND EINE AUSZEIT!!

Aber woher nehmen und nicht stehlen, ohne irgendwelche Wellen zu schlagen?

Wenn ich das wüßte, wäre mir zumindest kurzfristig geholfen.

Vielleicht kommt noch ein guter Ansatz daher, wie es möglich ist, alles im Einklang zu bringen.

Schauen wir mal...

Grüße

Horst

[Talea]

Hallo Horst,

Du möchtest also allein in Deinem Schloss sein und Du möchtest Dich jetzt "noch" nicht outen ?

Spontan ist mir jetzt eingefallen:
Schenk Deiner Partnerin ein wellness weekend für sie allein.

Das ist jetzt wirklich nur ein Tipp für eine kurzfristige Auszeit.

Gruss
Talea

[puks]

Hallo,

bin wieder da.

Für heute stand Arbeitsamt auf dem Zettel. Immer eine unangenehme Aufgabe, aber auch so gar nicht zu verhindern.

Tja, mir geht es so lala. Bin in hoffnungsvoller Erwartung einer positiven Reaktion der Medikamente und hoffe, ich rette mich über die Zeit, bis sie denn dann wirken.

Hast geschrieben, "durch dein "outen" würde sich dein ganzes Umfeld verstören, daß muss doch vor den Feiertagen nicht sein." Warum eigentlich nicht? Du musst ja nicht gleich den Rundumschlag machen ... Meinst Du denn, Deine Partnerin hätte überhaupt kein Verständnis für Deine Situation? Ich sag jetzt mal was krasses, hoffe es kommt richtig rüber. Vielleicht ist es Deiner Partnerin lieber, Du bist depressiv, als hast 'ne andere Frau. Eine Depression ist zwar absolut nichts wünschenswertes, aber dem kann sie gemeinsam mit Dir begegnen. Im Moment sieht sie, dass Du Dich verändert, kann aber nichts tun - auch wenn sie wollen würde.

Wünsch Dir Ruhe - und guten Schlaf!

Lieben Gruß,

puks

[Entzückend]

Moin puks,

ich hoffe, ein Arbeitsamttermin war erträglich.

Was hat Dir denn dein Arzt gesagt, wann die Wirkung der Tabletten eintreten soll?

Puks, ich glaube da liegt ein Mißvestädnis vor. Meine Partnerin sieht keine großartigen Veränderungen an mir. Wie auch? Bis auf die genannte Lustlosigkeit,
funktioniere ich halt äußerlich und gebe keinen unnötigen Anlass, daß Frau sich Sorgen machen müßte.

Mein Umfeld besteht nicht nur aus meiner Partnerin, sondern beinhaltet noch die Familie, Freunde etc.

Wenn schon mein Umfeld nicht gerade mit Glückseeligkeiten überhäuft worden ist, dann werde ich auf keinen Fall noch meinen "Mist" oben auf dem Haufen darauf legen. Das geht nicht. Außerdem würde es nichts ändern, außer das ich mich Erklären müßte, was schwierig ist.

Kannst Du erklären, was teilweise nicht erklärbar ist???

Gefühle unterliegen nun mal keiner Norm.

Zumindest bei mir nicht.

Gruß

Horst

[puks]

Hallo Horst,

hab' da wohl was reininterpretiert - bzw. die eigentliche Überschrift schon vergessen ...

Ich kann natürlich nur von meiner Seite berichten - ist vermutlich auf Dich nicht übertragbar. Zum einen ging es mir schon so schlecht, dass ich eine Maskerade nicht mehr aufrecht erhalten konnte. Hat trotzdem lange gebraucht, bis ich mit meinem Mann drüber reden konnte. Und dann hatte ich einfach ein Sauglück - mein Mann hat Verständnis für alle meine Entscheidungen und trägt sie mit. Bei mir natürlich auch insofern wichtig, weil er froh ist, dass ich überhaupt wieder in der Lage bin Entscheidungen zu treffen und nicht nur mit den Schultern zucke. Obwohl alle Aussenstehenden es nicht verstehen werden (er ist der einzige, der von meiner Depression weiss), werden wir Weihnachten ohne die Familie feiern - nur wir und die Kids - an allen Weihnachtstagen!

Das nicht erklärbare kann ich auch nicht erklären, aber ich habe drauf gesetzt, dass mein Liebster keine Erklärungen erwartet - man muss manche Dinge auch mal als gegeben hinnehmen können.

LG

puks

[Entzückend]

Huhu puks,

es freut mich zu lesen, daß dein Mann Verständnis hat.

Du bist schon wesentlich weiter als ich.

Entscheidungen zu treffen kann ich sehr wohl, solange sie nichts mit meiner Person zu tun haben.

Meine Maskerade brökelt über die Jahre ab, weil ich inzwischen mehrere Momente habe, wo einfach nicht mehr schaupsielern kann.

Inzwischen habe ich gelernt auf die Signale zu hören. Mein "Schleifer" (So nenne ich meine innere Stimme, die mich antreibt!) befielt mir dann regelrecht einen Tag Ruhe zu gönnen. Komisch nicht??

Den Urlaub nehme ich immer öfter...

Wenn dein Mann keine Erklärung oder Überzogende Fortschritte erwartet, ist das eine gute Basis, daß Du Fortschritte machen kannst.

Und überhaupt?! Klar, kannst Du Entscheidungen treffen. Du schreibst in diesen Forum und nimmst AKTIV am geschehen teil. Desweiteren hat Du mitentschieden die Weihnachtsfeiertage ohne die Familie zu feiern. Außerdem hast Du vorgestern das Bad gemacht und bist gestern beim Arbeitsmat gewesen. Die Liste ließe sich noch endlos forsetzen...

Das sind doch gute Ansätze, daß es Bergauf gehen kann...

Also, bis dann..

LG

Horst

[puks]

Hallo Horst,

habe seit Jahrhunderten nicht soviel Up and Down erleben müssen, wie im letzen halben Jahr!!

Wie gehst Du - und auch alle anderen!! - damit um? Wo bleibt der Sinn zum weitermachen?

LG,

puks

[geborgenheit]

Liebe Puks

ich bin zwar nicht Horst, aber ich habe eben Euren Thread gelesen und wollte Dir deshalb eine Antwort schreiben.

Was ist geschehen, dass Du Dir die Frage des Weitermachens stellst?

Es lohnt sich auf jeden Fall. Auch wenn es vielleicht im Augenblick schwer ist, es kann auch wieder gut werden. Und dafür lohnt es sich, durch zu halten.

Liebe Grüsse
Geborgenheit

[puks]

Hallo an alle da draußen,

Horst, ich hoffe es geht Dir gut - zumindest, dass es geht ...

Geborgenheit, danke für Deine Gedanken ...

tja, wie geht es mir?? Mal so mal so!!

Gerade neulich habe ich zu einer sehr guten Freundin (Diagnose: manisch-depressiv) gesagt: ich fühle mich manchmal Himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt. Sie hat die gewagte Diagnose gestellt, dass ich auch manisch sein könnte - es lässt mich nicht mehr los!!

Ich habe manchmal Ideen, was ich mit meinem (sonst so sinnlosen) Leben anstellen könnte. Ich könnte ein Buch schreiben oder irgendwelche (irrsinnigen) selbständigen Tätiglkeiten ausüben - draus werden wird nichts. Meine Depression wird mich vorher "einfangen".

Gibt es Lösungen? Gibt es Wege aus dem Wirrwarr? Gibt es zuverlässige Test für die Diagnose oder muss ich dem BlahBlah meines Hausarztes vertrauen, der meine Quartalsmässige Praxisgebühr kassieren will?

puks - Rat- und Hoffnungslos

[albert]

Hallo puks,
ich antworte drüben im Thread über manisch-depressiv.
Gruß
Albert

[geborgenheit]

Liebe Puks

manchmal ist es schwierig, Klarheit über die "Ursachen und Wirkungen" zu bekommen. Himmelhoch Jauchzend - zu Tode betrübt kann es auch in Umbruchsituationen geben, bei welchen man orientierungslos ist und zwischen Hoffen und Bangen schwankt. Es muss also nicht zwingend sein, dass Du manisch-depressiv bist.

Klarheit lässt sich finden, aber es ist, wie gesagt, nicht immer so einfach. Ich denke aber, dass es sicher einfacher ist, wenn Du Fachhilfe dazu hast. Wenn Dein Hausarzt Dich nicht überzeugt mit seinem BlahBlah musst Du vielleicht den Arzt wechseln?

Auf jeden Fall hoffe ich für Dich, dass Du Deinen Weg finden kannst aus dieser "Rat- und Hoffnigslosigkeit".

Liebe Grüsse
Geborgenheit

[puks]

Hallo Geborgenheit,

ja ich weiss, ich muss nicht zwingend manisch sein, aber ...

Nach dem was ich gelesen habe, werden manische Erkrankungen nicht gut erkannt - schließlich ist an Fröhlichkeit und Enthusiamus nichts auszusetzen. Ich mache mir halt so meine Gedanken ...

Ich will meinen Hausarzt nicht unbedingt damit konfrontierten. Das hat vermutlich 2 Gründe; einerseits, will ich nicht, dass man mich für eine Hypochonder hält, andereseits habe ich Angst vor der Diagnose! Was mache ich denn mit mir, wenn ich wirklich als manisch diagnostiziert werde? Ich WILL NICHT mansich sein!! Ich habe schon genug dran zu knabbern, dass ich depressiv bin und nicht "funktioniere"! Manisch wäre in meinem momentanen Zustand vermutlich eine Katastrophe.

Lieben Gruß,

puks

[GIGI]

Hallo puks,

ich weiß was Du meinst. Mir geht es auch so. Mal bin ich toll drauf und dann wieder furchtbar unglücklich und auch ich habe mich gefragt ob ich gar manisch-depressiv bin, baer es dann auch wieder von mir gewiesen, da es mir doch zu hart erscheint. Ebenfalls traue ich mich nicht meinem Arzt davon zu erzählen um nicht für hypochondrisch zu erscheinen (er weiß lediglich von depressiv, aber die krassen Unterschiede kennt er nicht).
Ich habe auch viel darüber nachgedacht (mich schwindelig gedacht - um auf den Anfang dieses Threads zurückzukommen) und beruhige mich damit, dass ich einfach von Hause aus ein emotionlaer Mensch bin (Wassermann). Ich versuche auch, meine Emotionen nicht mehr so schwanken zu lassen (ein Versuch der Kontrolle) und meine auch, dass es vielleicht etwas besser geworden ist. Mal sehen!

Lieben Gruß
Gina

[geborgenheit]

Liebe Puks

da ich im Urlaub war, kommt meine Antwort erst jetzt. Ich hoffe, dass Du sie trotzdem findest!

Fröhlichkeit und Enthusiasmus müssen nicht bedeuten, dass man manisch ist. Klar, es ist oft schwer, die Grenze zu ziehen und ich kann gut verstehen, dass Du Angst hast, es könnte so sein.

Für mich wird es dann gefährlich, wenn diese Phasen, was immer sie auch sind, selbstschädigend werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich nun aus manischen oder anderen Gründen mich schädige. Die Schädigung ist auf jeden Fall da.

Auf der einen Seite verstehe ich Deine Angst, Dich Deinem Arzt anzuvertrauen. Auf der anderen Seite geht mir aber auch durch den Kopf, dass eine Krankheit, wenn sie beim Namen genannt wird, auch fassbarer wird. Du könntest konkreter etwas für Dich tun. Denn die Krankheit, sofern es so ist, ist da, ob Du sie nun diagnostizierst oder eben nicht. Sie lässt sich nicht einfach wegdenken, leider. Es ist oft so, dass eine klare Diagnose oder auch eine klare Entwarnung schon eine grosse Entlastung bedeutet, weil man weiss, woran man ist.

Liebe Grüsse
Geborgenheit