Quetiapin

Henrike
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Quetiapin

Beitrag von Henrike »

Hallo,

nachdem ich lange hochdosiertes Johanneskraut 900 mg laif genommen habe, das aber nicht gegen die Unruhe half, kam nun doch Psychopharmaka, Sertralin als Antidepressiva, einschleichen mit 50 mg und danach 100. Dazu Quetiapin, das für Schlaf und Beruhigung gut sein soll. Morgens und abends 25mg. Davon habe ich auch diese Nacht nur wieder 2 Stunden geschlafen und sehe schrecklich aus mit Augenringen. Die Ärztin ist die nächsten 2 Wochen in Urlaub.
Wer hat Erfahrungen, wenn ein AD und ein Neuroleptika kombiniert werden. Das Quetiapin soll sogar Dopaninrezeptoren binden, das erscheint mir widersinnig, weil Dopamin doch auch für positive Dinge zuständig ist.

Freue mich auf Rückmeldungen.

LG Henrike
Wandervogel
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Re: Quetiapin

Beitrag von Wandervogel »

:hello: Hallo Henrike,

ja, Quetiapin hat mit verschiedenen anderen Medikamenten schwerwiegende Wechselwirkungen.

Frag doch mal in der Apotheke nach ob sich Sertralin und Quetiapin vertragen.

Auch die Nebenwirkungen sind nicht unerheblich. Auch innere Unruhe gehört dazu und schnelle gravierende Gewichtszunahme. Außerdem sollte regelmäßig - gerade am Anfang - ein EKG gemacht werden, weil es zu Herzproblemen kommen kann.

Ich nehme Quetiapin schon seit Jahren mit anderen Medis und kann ein Lied davon singen.

Ich würde es gern ausschleichen, aber mein Arzt stellt - trotz der vom Hausarzt verbrieften Nebenwirkungen - auf stur.

Liebe Grüße
Henrike
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Re: Quetiapin

Beitrag von Henrike »

Hallo Wandervogel,

danke für die Antwort, die meine Skepsis bestätigt. Zwar bin ich noch am Anfang aber bisher gibt es keine Ruhe und zu wenig Schlaf. Der Apotheker wies auf Herzprobleme hin. Laut Ärztin kommt es aber bei geringer Dosierung nicht dazu. Leider ist die Frau jetzt zwei Wochen in Urlaub und ich weiß nicht ob ich es weglassen soll, nur das Antidepressiva nehme. Wie ist es denn bei dir mit dem Schlaf?

LG Henrike
Zuletzt geändert von Henrike am 27. Feb 2021, 12:21, insgesamt 1-mal geändert.
Wandervogel
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Re: Quetiapin

Beitrag von Wandervogel »

:hello: Henrike

mit dem Schlaf ist war es ganz schlecht. Bin immer wieder nachts aufgewacht und hatte Herzrasen und innere Unruhe. Jetzt habe ich mir den Schlaf- und Nerventee aus der Apotheke geholt. Brauche aber 2 Beutel auf einen Becher, damit es so halbwegs hilft.

Setzte das Quetiapin aber nicht ohne Arzt ab. Es kann Absetzerscheinungen geben, die auch nicht ohne sind. Das muss ganz langsam gemacht werden, was leider auch ein großer Nachteil von Quetiapin ist.

Ich nehme auch jetzt nur noch 50 mg Quetiapin zur Nacht und trotzdem habe ich diese Wechselwirkungen.

Das Totschlagargument, dass bei dieser geringen Dosierung keine Wechselwirkungen sein können, bringt mein Doc auch immer vor. Naja, was bei dem nicht sein darf ist wohl auch nicht.
Ich weiß doch was ich spüre.

Liebe Grüße
Henrike
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Re: Quetiapin

Beitrag von Henrike »

:hello: Wandervogel,

ich habe erst vier Tage eingenommen, da könnte ich vielleicht noch aufhören ohne Entzug, habe aber keine Alternative zur Hand außer wieder Johanneskraut. Termin bei Ärztin erst Ende März, die auch bis 15.3. urlaubt. Habe also keinen Ansprechpartner. Hausarzt war auch der Meinung ich soll die Verordnung nehmen, als ich wegen Herzproblemen da war.

Fühle mich schlecht, Schlafmangel und was ich machen soll.

LG Henrike
Camille
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Re: Quetiapin

Beitrag von Camille »

Hallo Henrike,

Ich nehme seit Jahren Venlafaxin und Quetiapin.

Ich hatte auch schon Sertralin und Opipramol.

Sowohl Opipramol als auch Quetiapin haben mir geholfen wieder "besser" zu schlafen.

Vielleicht liegt es bei Dir an der Dosis, dass du trotz Quetiapin "schlecht" schläfst?
Hast du eher Einschlaf- oder Durchschlafprobleme?
Das Quetiapin gibt es retardiert und unretardiert.

Zur Zeit nehme ich 50 mg abends unretardiert.
Wenn ich abends sehr unruhig und agitiert bin - nehme ich entweder 2x50mg Quetiapin oder zusätzlich Atosil.

Ich hatte auch schon retardiertes Quetiapin - damit war mein "Überhang" am nächsten Tag sehr groß und ich kam morgens sehr schwer in die Gänge, obwohl ich versucht habe, es abends so früh als möglich zu nehmen. Mit der Umstellung auf unretardiert, ist das jetzt deutlich besser.

Ich möchte Dir damit sagen, dass es Menschen gibt (mich ;) ) bei denen das Medikament die Wirkung zeigt, die du Dir wünscht - also nicht grundsätzlich ein "schlechtes Medikament" ist. Es könnte einfach sein, dass die Dosis und die Darreichungsform für dich noch nicht(?) passend ist.

Und - es bleibt natürlich deine Entscheidung, ob du Medikamente/Neuroleptika grundsätzlich ablehnst oder nicht.


Für mich persönlich überwiegt der Nutzen. Aber das ist meine ganz persönliche und individuelle Einschätzung und keine Empfehlung für andere.
Ich schlafe mit Quetiapin gut - d.h. ich "schlafe" und habe ein paar Stunden "Erholung von mir". Das stellt für mich persönlich eine große Entlastung dar, auf die ich nicht mehr verzichten möchte - auch wenn der Schlaf aus welchen Gründen auch immer bisher zu keiner "Erholung" bei mir geführt hat - diese unendliche "Erschöpfung" ist seit Jahren trotzdem nicht besser geworden. Immerhin fallen die stundenlangen Grübelschleifen aus Ängsten, Selbstzweifeln und Autoaggressionen nachts weg und das empfinde ich persönlich als sehr hilfreich.

Aber wie gesagt, dass ist meine persönliche Einstellung. Was du selbst von einem Medikament erwartest und welche NW du dafür bereit bist, auszuhalten - das kannst nur du selbst für dich entscheiden.

Herzliche Grüße
Camille
anna54
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Re: Quetiapin

Beitrag von anna54 »

Liebe Hendrike
liebe Camille
ich habe das Ziel,Quetiapin in niedriger Dosierung zu nehmen.
In Krisenzeiten wird höher dosiert,ich bin jetzt noch bei 100mg,war lange auch bei 50mg.
Es bringt Schlaf und Grübelschleifen enden.
Der Preis war sehr hohe Gewichtszunahme,Herzprobleme und massive Beinödeme.
Abdosieren geht nur in Minischritten und mit Arztbegleitung.
In Holland gibt es in Apotheken einen Dienst,dass die Medikamente beim Abdosieren ohne Beschriftung in Einzeldosen abgepackt werden,also ich habe keinen Druck,was jetzt alles losgehen kann mit Absetzsymptomen und kann mich in Ruhe darauf einlassen.
In Deutschland wird das nicht angeboten,weil die Krankenkassen das nicht zahlen.
Liebe Camille,schön,dass du hier bist,danke!
anna54
Henrike
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Re: Quetiapin

Beitrag von Henrike »

Liebe Camille, liebe Anna54.

danke für die Antworten und die neuen Aspekte. Ich soll morgens und abends je 25 g nehmen, das habe ich morgens nicht gemacht, weil mir kurz nach der Einnahme die Augen zufallen. Das kann ich am Autosteuer und nächste Woche am Schreibtisch nicht gebrauchen.

Was Neuroleptika ist und bedeutet, habe ich erst nachrecherchiert, die Ärztin hat mich nicht ausreichend informiert dass es reinhaut. Heute hatte ich Krämpfe im Bein und bin einmal umgekippt, zum Glück in Richtung Autositz. Mehr Hunger habe ich bisher nicht, möchte schlank bleiben. Ich bin hin- und hergerissen ob ich es weglasse oder nicht.

Kann die Ärztin daher nicht fragen, ob das Antidepressivum alleine nicht erstmal reicht. Ich habe derzeit auch wie am Anfang der Depression keine Gefühle, kann nicht lachen oder weinen und bin nicht ganz bei mir.

L Henrike
belladonna_
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Re: Quetiapin

Beitrag von belladonna_ »

Liebe Anna,

das stimmt so nicht, dann ist dein Arzt unwillig, auch in Deutschland können geringe Dosierungen verschrieben werden.
Vielleicht hilft dir dieses Buch weiter? "Medikamentenreduktion und Genesung von Psychosen" von Jann E. Schlimme, Thelke Scholz, Renate Seroka

Liebe Grüße
belladonna
Henrike
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Re: Quetiapin

Beitrag von Henrike »

Hallo,

es fühlt sich immer noch fremd an in mir. Die Nacht war wieder zu kurz, ich bin liegen geblieben weil ich hoffte es käme mehr Schlaf. Aber nein, der blieb aus. Meine Augen fühlen sich müde en, leichte Kopfschmerzen. Ich habe keinen Hunger, vielleicht kommt das ja noch nach längerer Einnahme. Wieder traue ich mich nicht, das Quetiapin am Morgen zu nehmen, das würde mich ja noch müder machen.

Ich schwanke, ob ich alles absetzen soll oder hoffen, dass es nach längerer Einnahme besser wird.

LG Henrike
Hörnchen2020
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Re: Quetiapin

Beitrag von Hörnchen2020 »

Hallo, ich nehme seit dem letzten Sommer Escitalopram und Quetiapin. Die ersten Tage hatte ich 25 mg Quetiapin wegen meiner Durchschlafstörungen, mit dem Einschlafen hatte ich komischerweise nie ein Problem. Da habe ich die Tablette fast auf der Bettkante eingenommen, weil ich sofort extrem müde wurde. Leider war ich trotzdem morgens viel zu früh wach. Da ich in einer Klinik war, wurde auf 50 mg Quetiapin retard umgestellt. Damit konnte ich gut durchschlafen, hatte allerdings morgens einen starken Überhang. Deshalb habe ich jetzt im Januar wieder auf 25 mg reduziert und damit geht es mir gut. Ich schlafe jetzt meist gut durch, habe aber schon Angst davor, das Quetiapin abzusetzen, wovon mein Arzt schon gesprochen hat. Der Klinikarzt hat mir erklärt, dass SSRI und Quetiapin gut miteinander wirken, dass man in der Apotheke aber darauf hinweisen wird, dass es Wechselwirkungen gibt. Es hätte wohl wenige Fälle gegeben, bei denen aber Quetiapin über der angegebenen Höchstdosis genommen wurde. Deshalb sind regelmäßige EKGs vorgeschrieben. Ich nehme zusätzlich noch einen Blutdrucksenker und hatte früher schon einmal Herz-Rhythmus-Störungen, aber meine EKGs waren alle in Ordnung.
Ich hatte starke Angst vor einer Gewichtszunahme, nachdem ich wegen der Depression stark abgenommen hatte. Bisher habe ich aber noch nicht wieder zugenommen, achte aber auch sehr darauf,was ich esse.
Bei mir hat es etwas gedauert, bis ich gut durchschlafen konnte, der Spiegel scheint sich nur langsam aufzubauen.
Ich würde Quetiapin auf keinen Fall absetzen, ohne mit dem Arzt zu sprechen. Ich drücke die Daumen, dass du jetzt besser schlafen kannst.
LG Hörnchen
Hörnchen2020
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Re: Quetiapin

Beitrag von Hörnchen2020 »

Mir ist noch etwas eingefallen. In den ersten Tagen durfte ich nicht Auto fahren, das musste ich in der Klinik unterschreiben. Danach habe ich mich in der ersten Zeit nicht getraut, morgens zu fahren,weil ich ja den Überhang durch das retardierte Quetiapin hatte. Später am Vormittag ging es dann,da fühlte ich mich wach genug. Ich habe dann experimentiert, wann ich das Quetiapin retard nehme (gegen 19 Uhr, bin danach aber auch nicht mehr gefahren, war aber wegen Corona sowieso nicht nötig, da ja nichts stattfindet).
Ich kann mir aber nicht vorstellen, wie es bei mir wirken würde, wenn ich auch morgens eine Dosis nehmen würde.
Das stelle ich mir schwierig vor und ich hätte am Anfang die gleiche Angst wegen des Fahrens wie du. Ich will dich zu nichts überreden, aber da würde ich auch lieber bei einem Arzt nachfragen. Vielleicht kannst du dann bis Mitte März erst mal nur die Abenddosis nehmen und dann den Facharzt telefonisch kontaktieren. Wie gesagt, da würde ich mich aber trotzdem z.B. beim Hausarzt rückversichern und das nicht selbst entscheiden!!!
Henrike
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Re: Quetiapin

Beitrag von Henrike »

Hallo Hörnchen, danke für den Beitrag. Habe in der Praxis angerufen, auch weil ich verschwommen sehe. Die Sprechstundenhilfe sagt sie gibt es weiter, es kam aber kein Rückruf. Ich stelle mir jetzt die Frage, ob ich es absetze, ich habe die Filmablette. In der Nacht zu heute 2 Stunden Schlaf und so war der Tag. Habe eine Matschbirne, als hätte ich am Abend zuvor zu viel gezecht. Es geht mir schlechter als ohne Medikamente.

LG Henrike
Hörnchen2020
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Re: Quetiapin

Beitrag von Hörnchen2020 »

Das mit der Matschbirne hatte ich auch, dauerte drei Tage. Dann war es vorbei. Wie lange nimmst du denn das Sertralin schon? Ich habe erst das Escitalopram erst eingeschlichen und nach drei Wochen dann mit Quetiapin begonnen. Vier Wochen danach habe ich das Escitalopram noch weiter erhöht, also alles im Abstand.
Henrike
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Re: Quetiapin

Beitrag von Henrike »

Ich nehme das seit 6 Tagen. Ich würde mal gerne eine Nacht schlafen, mindestens 5 oder 6 Stunden und nicht nur 2.
Hörnchen2020
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Re: Quetiapin

Beitrag von Hörnchen2020 »

Hast du gleichzeitig mit Sertralin und Quetiapin begonnen? Wenn ja, dann würde das aus meiner Sicht erklärbar sein, denn das SSRI hat ja zu Beginn meist auch Schlaflosigkeit als Nebenwirkung. Als ich mit Escitalopram begonnen habe, waren die ersten Nächte auch ziemlich blöd. Bei mir haben sie das extra auseinander gezogen, um festzustellen, welche Nebenwirkungen das einzelne Medikament hat. Und erst als die ersten Nebenwirkungen des einen fast abgeklungen waren, habe ich mit dem nächsten begonnen. Da bin ich im Nachhinein auch froh darüber.
Henrike
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Re: Quetiapin

Beitrag von Henrike »

Hallo Hörnchen,
beides zur gleichen Zeit. Das Setralin hat als Nebenwirkung Unruhe, die das Quetapin dämpfen soll. Ich habe auch das Gefühl, es dämpft das Denken allgemein, auf Arbeit Probleme mich zu konzentrieren. Dazu der wenige Schlaf. Lege mich jetzt mal wieder ins Bett um mich dort zu wälzen. Bin ein großes Stück heute gelaufen, aber durch die Medikamente spielt das wohl keine Rolle, ich ermüde nicht durch Bewegung, aber morgens gähne ich beim Aufstehen.

Ob das alles so richtig ist? Dazu das Zittern, dass ich ohne Medikamente auch nicht hatte. Ob das a Ende hilfreich ist?

LG Henrike
Hörnchen2020
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Re: Quetiapin

Beitrag von Hörnchen2020 »

Hallo, Henrike, mit zwei solchen Medikamenten gleichzeitig zu beginnen, ist wirklich heftig. Dann kann ich dich verstehen. Bei mir wurden bei beiden Medikamenten die ersten Nebenwirkungen nach einer Woche besser. Mitte der zweiten Woche hatte ich bei Escitalopram ein erstes Gefühl, dass es besser wird. Aber ich bin auch tropfenweise gestartet. Am ersten Tag einen Tropfen, am nächsten zwei, so weiter bis auf 5, dann drei Tage bei 5 bleiben und dann schrittweise bis auf 10. So ging es mit den Nebenwirkungen. Ich finde es nicht gut, dir beides gleichzeitig zu verschreiben, dir nicht zu sagen, wie du reagieren sollst, wenn das oder das passiert und das direkt vor dem Praxisurlaub. Das ist gelinde gesagt fahrlässig. Beide Medikamente setzen einiges im Körper in Gang und es ist nicht vorhersehbar, wie sie sich auswirken. Ich war auch nach 6 Tagen zum EKG und zur Blutspiegelbestimmung. Ich denke, bei dir wird es die nächsten Tage besser, aber ich würde auf jeden Fall mit dem Hausarzt sprechen und ihn nach einem EKG fragen. Ich bin heute noch froh, dass ich in einer Klinik mit den Medikamenten begonnen habe. Und du arbeitest auch noch! Das hätte ich mit den Nebenwirkungen nicht geschafft.
Gartenkobold
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Re: Quetiapin

Beitrag von Gartenkobold »

Liebe Henrike,

Psychiater können schon "Schätzchen" sein. Mein AD ist in der gewohnten Packungsgröße nicht lieferbar. Größere Packung wäre verfügbar, doch die Apo möchte erst Rücksprache mit der Ärztin halten, bevor die das bestellen. Weil Madam sich nicht ans Telefon bequemt (seit 2 Tagen, hat keinen Urlaub) rausche ich jetzt in die Absetzerscheinungen rein. Ich habe nichts mehr da vom Medikament.
Habe erst mal Stimmung gemacht (bin natürlich höflich geblieben).
Musste aber von Freunden dazu ermutigt werden.
Aus der großen Packung raus, will die Apo auch nichts ausgeben, weil sich die Schachtel nicht mehr auffüllen und verschließen lässt.
Absetzsymptome weil die ihre Schachtel nicht mehr zubekommen...

Ich habe lange überlegt ob ich etwas dazu schreibe, denn mit Neuroleptika habe ich keine Erfahrung.

Als ich mit dem SSRI angefangen habe, war es bei mir auch so. Mindestens zwei Wochen schlaflos. Beides in Kombination ohne Möglichkeit zur Rückmeldung finde ich auch unverantwortlich. Hat Deine Ärztin eine Vertretung? Wenn ja, würde ich anrufen (hartnäckig bleiben) und die Problematik schildern und um Hilfe bitten und wenn keiner zuständig ist/keine Vertretung vorhanden ist, würde ich mich an den Hausarzt wenden.

Ich würde da jetzt mal Stimmung machen. (Also sich nicht abwimmeln lassen, hartnäckig bleiben, höflichen "Telefonterror").
Ich wurde auch krank geschrieben beim Einschleichen vom SSRI (wie buggybeast) denn ich hätte gar nicht gewusst welches Körperteil zuerst über der Porzellanabteilung platzieren. Bewundere Dich, dass Du damit noch arbeitest. Vielleicht kannst Du Dich ja krank schreiben lassen vom Hausarzt oder der Vertretung?

LG und gute Besserung!
Gartenkobold
Gartenkobold
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Re: Quetiapin

Beitrag von Gartenkobold »

Ich habe gelernt (war allerdings 2017) das ein SSRI stationär in Kombination mit einem Bezodiazepin eingeschlichen wird, weil die Unruhe und Schlaflosigkeit quälend ist. Ambulant habe ich es so nicht erlebt. Die angebotenen Z-Substanz (Schlafmittel) wollte ich nicht. Da mit einer Ptbs ein höheres Abhängigkeitspotential besteht hätte ich weder das Bezodiazepin noch die Z-Substanz angefasst, obwohl die Z-Substanz ein geringers Abhängigkeitspotential birgt. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit für Dich, in Ausnahmefällen, wenn Du gar nicht schlafen kannst. Ich würde das auf jeden Fall mit einem Arzt besprechen (muss auch verschrieben werden), auch wie es mit dem Neuroleptikum weitergeht und (ob das bei Dir) kombiniert werden darf. Ich habe mir mit Hopfen-Präparaten aus der Apotheke beholfen. Hat nicht viel gebracht, es bestand aber kein Abhängigkeitspotential oder das Risiko einer Wechselwirkung und ich war zu Hause, das war es nicht schlimm zwei Wochen "verhühnert" rumzulaufen. In der Therapie habe ich gelernt nicht alles aushalten zu müssen.

LG Gartenkobold
Gartenkobold
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Re: Quetiapin

Beitrag von Gartenkobold »

Liebe Henrike,

bei mir hat das "Stress machen" geholfen und die Sache ist geklärt.
Wenn Du schon bei der Praxis angerufen hast und die sich nicht zurück melden, dann würde ich weiter dran bleiben und da wieder anrufen. Auch wenn es schwer fällt. Unbequem werden mag ich auch nicht gerne, doch manchmal muss das sein...

Viel Erfolg!
Gartenkobold
Henrike
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Re: Quetiapin

Beitrag von Henrike »

Hallo Gartenkobold,

wegen der Nebenwirkung soll ich das Neuroleptika weglassen. Jetzt nehme ich nur Setralin, aber die quälende Unruhe ist geblieben, sie war auch schon vor dem Medikament da. Die schlafarmen Nächte sind endlos, der Kopf denkt immer, das lässt sich nicht stoppen, auch wenn ich versuche an schöne Dinge zu denken. Habe am Tag keinen Hunger und keine Lust zu nichts. Zeit absitzen und einsamer Spaziergang kommt noch. Der Glaube an bessere Tage fehlt. Ein Rezept für 7 Schlaftabletten habe ich bekommen, aber noch keine genommen. Eigentlich will ich keine einwerfen, aber der Schlaf fehlt. Allerdings ist das dann wohl auch kein erholsamer Schlaf mit einem Mittel...

LG Henrike
Gartenkobold
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Re: Quetiapin

Beitrag von Gartenkobold »

Liebe Henrike,

vielleicht möchtest Du es heute Nacht mal versuchen? Musst Du morgen arbeiten, wenn nicht, hättest Du einen freien Tag, falls die Schlaftabletten einen Überhang hat.

Die Unruhe ist bei mir Auswirkung der Depression. Ich fühle Ängste nicht unbedingt, ich werde unruhig.
Durch das AD wurde es besser, ist jedoch auch nicht komplett weg.
Bis das AD wirkt, bis es besser wird, kann es zwei Wochen oder länger dauern.
Leider, durch diese Zeit muss man durch.

Mir hilft auch Bewegung und Gespäche mit Freunden. Da werde ich echt merklich ruhiger von, hat mir gestern erst eine Freundin gesagt.

LG und viel Durchhaltevermögen!
Gartenkobold
Nachtmensch
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Re: Quetiapin

Beitrag von Nachtmensch »

Hallo Henrike,

Schlaftabletten habe ich auch schon mal probiert. Ich war damals der irrigen Annahme verfallen, ich nehme die und sobald ich im Bett liege schlummere ich ein. So läuft das bei regelgerechter Anwendung aber nicht unbedingt. Eine gewisse Schlafhygiene muss man schon mitbringen, also möglichst schon einige Zeit vorher nichts anregendes mehr machen. Sicher helfen da auch beruhigende „Rituale“ die man für sich entsprechend entwickeln kann. Direkt vom PC, Handy oder TV aus ins Bett zu gehen, sind da eher kontraproduktiv, ob mit oder ohne Schlaftablette.

Angst vor einer gelegentlichen Einnahme muss man aber nicht haben, außer man wäre allergisch auf den Wirkstoff. Als ich mal welche genommen habe, war der Schlaf auch nicht weniger erholsam als ohne Tablette. Allerdings sollte man beim ersten mal schon beobachten, ob es zu einem Überhang kommt und falls ja, nicht unbedingt Auto fahren.

Viele Grüße
R.
Henrike
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Re: Quetiapin

Beitrag von Henrike »

Danke Nachtmensch und Gartenkobold,

ob ich es heute Nacht versuche weiß ich noch nicht. Bin heute so müde dass ich im Sitzen auf dem Balkon fast einnickte. Bewegen muss ich mich noch, essen auch. Bin in einem schlechten passiven Zustand, habe viel gelesen, die Zeit verging zum Glück irgendwie.

Auf Schlafhygiene achte ich auch, daran liegen die Schlafstörungen nicht. Ohne Depression konnte ich früher gut schlafen, ausgeglichen und entspannt aufstehen, am Wochenende ausschlafen. Ob das je wieder kommt bezweifle ich mittlerweile.

LG Henrike
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