Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo an die, die hier vielleicht noch mitlesen,

wie war bzw. ist es denn in eurer Therapie:
Habt ihr das Gefühl, dass euch die Therapiestunden weitergebracht haben, in denen der Therapeut euch eher stärkt, oder sind es die, in denen die Gesprächsführung konfrontativ ist?
Oder ist es eben die Mischung aus beidem?
Ich hatte heute eine Stunde, in der der Therapeut mir von Beginn an widersprochen hat, er hat alles, was ich an Erkenntnissen (so dachte ich zumindest) aus der vergangenen Stunde mitbrachte, komplett auseinandergenommen, mich auch unterbrochen, ich wurde ärgerlich, was er dann natürlich thematisiert hat usw.
Das verunsichert mich auch nach wie vor, also die Stunden, aus denen ich letztlich gestärkt rausgehe, sind natürlich angenehmer, aber wenn ich zurückblicke auf die bisherige Therapie, sind es meistens die Gespräche so wie heute, die etwas bewegen, in denen eine Veränderung angestoßen wird.
Möglicherweise betrifft das eher die tiefenpsychologisch fundierte Therapie, aus der Verhaltenstherapie kenne ich das so nicht (oder es ist einfach nur netter verpackt :) ).

LG, Meridian
mime
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von mime »

Hallo Meridian,

da meine Therapie schon länger her ist, kann ich dir die Frage nicht genau beantworten. Ich halte es allerdings für normal, dass man mit den Behandlern auch schwierigere Stunden hat bzw. durchaus mal "aneinander geraten" kann. Dass man aus diesen Stunden auch mehr über sich selbst, seine Verhaltens- und Denkweise erfährt, mag schon stimmen (man erfährt aber ebenso, wie die Behandler reagieren - auch das kann ein Art "Spiegel" sein ;) ).

Ich denke, dass es u. a. auch auf das "Streitthema" ankommt und ob sich das ständig wiederholt oder ob es eine einmalige Angelegenheit bleibt. Wenn du hinterher der Stunde etwas abgewinnen kannst, umso besser. Wenn nicht, dann würde ich sie einfach als "nicht so gut gelaufen" abhaken (das kann durchaus auch mal sein).

Ich hatte bei meiner Therapeutin mal ein Dauer-Streit-Thema, das sie eine Zeitlang ständig hervorholte, bis ich irgenwann klar und deutlich sagte, dass ich darüber nicht mehr diskutieren möchte. Wir klammerten das Thema dann aus und machten mit der Therapie an anderer Stelle weiter. Das (konfrontative Besprechen des Dauerthemas) war eine Phase, die sehr, sehr anstrengend war und mich damals auch nicht weiterbrachte, sondern nur Zeit und Nerven kostete. Aber ich kann den Standpunkt der Therapeutin damals wie heute auch gut nachvollziehen, es hatte also durchaus eine Berechtigung, hätte aber kürzer gefasst bleiben können.

Wenn es bei dir um unterschiedliche Auffassungen am Erkenntnisgewinn der vorherigen Stunde ging, kann es sein, dass der Therapeut ggf. etwas klarstellen oder korrigieren wollte (vielleicht war ihm deine Schlussfolgerung nicht logisch, oder er hat sie nicht beabsichtigt oder Ähnliches), oder er war einfach nur anderer Auffassung war als du, keine Ahnung.

Andererseits können konfrontative Themen auch Dinge/Standpunkte klarstellen, was durch aus gut i. S. v. klärend sein kann (das kenne ich z. B. im psychiatrischen Kontext auch).

Ich weiß nicht, ob dir das jetzt weiterhilft, vielleicht magst du mal schreiben, um was es bei dir genauer ging (nur wenn du magst) oder du lässt das Gespräch einfach mal auf dich wirken und schaust, was es mit dir so macht.

LG Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo Mime,

danke für deine Rückmeldung und ja, das hilft mir weiter.
Vor allem der Punkt mit der "Spiegelung", ich habe den Ärger und die Ungeduld sowohl bei ihm als auch bei mir wahrgenommen und seine deutlichen Aussagen lassen mich dann erkennen, wie das, was ich sage und wie ich es sage, auf ihn wirkt und klar, das ist nicht unbedingt angenehm, aber immerhin konnte ich jetzt auch direkt zu meinem Ärger stehen und brauchte nicht wieder wie sonst oft eine Woche zum Nachdenken (was er auch kommentiert hat).
Im Moment gibt es so eine Phase in der Therapie, in der es irgendwie sehr mühsam und zäh vorangeht und ich habe tatsächlich nach dieser Stunde mal kurz gedacht, vielleicht behalte ich meine Macken einfach anstatt mich dem weiter auszusetzen....
Du hast das ja auch als sehr anstrengend empfunden, wenn es so ein Dauerthema gibt und der Therapeut da nicht lockerlässt.
Aber ich komme ja auch selbst immer wieder auf das Thema zurück.
Bei dir war es ja dann wohl leider so, dass es dich nicht weitergebracht hat, aber ich weiß schon, dass das bei mir ein wunder Punkt ist (ich müsste zu weit ausholen, um das hier zu erklären), aber ich denke und vertraue ihm da auch, dass es eben wichtig für mich ist, mich damit auseinanderzusetzen.
Vielleicht ist es aber eine Möglichkeit, das Thema erst mal auszuklammern und an anderer Stelle weiterzumachen.
Ich werde das Gespräch noch auf mich wirken lassen und mir das, was du geschrieben hast, nochmal durch den Kopf gehen lassen, da war viel Bedenkenswertes dabei.
Ich hoffe, dir geht es gut und wünsche dir ein schönes 2. Adventswochenende.

LG, Meridian
mime
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von mime »

Hallo Meridian,

danke für deine schnelle Antwort - ich habe sie zeitnah gelesen, aber noch nicht geantwortet :oops:. Mir geht es "solala", danke.

Wie ist es dir denn zwischenzeitlich ergangen?

Solche Durchhänger ("dann behalte ich halt meine Macken...") finde ich normal im einem Therapieverlauf. Dass du den Ärger nicht (oder nur teilweise) mit nach Hause genommen hast, sondern ihn gleich vor Ort ansprechen konntest, finde ich z. B. einen Fortschritt, denn dann kann der Therapeut auch gleich reagieren. Das ist immer noch besser, als den Ärger dann eine Woche grübelnd mit sich herumzuschleppen.

Hm, wenn das Dauerthema von dir kommt, finde ich das vielleicht etwas anders zu bewerten als wenn es vom Behandler kommt - auf der anderen Seite: wir sollen ja genau das ansprechen, was für uns wichtig ist (und wunde Punkte sind es definitiv).

Was das Ausklammern von Themen angeht: bei mir war das möglich (es waren eher pharmakologische Aspekte, also Wechsel des Antidepressivums, nicht therapeutische im engeren Sinn), vielleicht klappt es ja bei dir auch.

Denn eines sollten wir nicht vergessen: wir bestimmen das Thema, nicht der Therapeut (meistens jedenfalls).

Ich wünsche dir eine gut verlaufende nächste Woche.

LG Mime
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(Dietrich Bonhoeffer)
Salvatore
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Salvatore »

Meridian hat geschrieben:Habt ihr das Gefühl, dass euch die Therapiestunden weitergebracht haben, in denen der Therapeut euch eher stärkt, oder sind es die, in denen die Gesprächsführung konfrontativ ist?
Hallo Meridian,

für mich ist es beides. Ich muss schon dass Vertrauen haben können, dass der:die Therapeut:in mir wohlgesonnen ist. Das geht nicht, wenn ich den Eindruck habe, dass ich ständig versage oder alles falsch mache und falsch verstehe. Und es geht auch nicht, wenn ich den Eindruck habe, dass ich partout nicht verstanden werde.
Auf der anderen Seite sitze ich da ja aus bestimmten Gründen und bitte um Hilfe. Zu diesen Gründen gehört leider nicht, dass ich mein Leben supergut im Griff habe. Da ich aber auch nicht dauernd das arme Opfer bin, dass gegen sein andauerndes Pech sowieso nichts machen kann, kann das nur eines bedeuten: wenn sich etwas ändern soll, muss ich irgendetwas anders machen. Mutmaßlich etwas, das so normal für mich geworden ist und sich so natürlich anfühlt, dass ich gar nicht mehr bemerke, dass es mir schadet. An dieser Stelle erwarte ich deshalb von Therapeut:innen, dass sie mir nicht einfach nur recht geben.
Leider ist das manchmal nur sehr schwer auszuhalten. Es ist ein Prozess und Prozesse sind immer unangenehm, denn das Alte und Gewohnte gilt nicht mehr, aber das Neue ist noch nicht da; wir wissen noch nicht mal, ob das Neue überhaupt besser ist als das Alte.

Therapeut:innen können sich irren! Sie können mit ihrer Interpretation falsch liegen. Sie können einen Weg für uns sehen, der in Wirklichkeit für andere richtig ist, aber nicht für uns. Sie müssen ja gezwungenermaßen die Lücken in unseren Erzählungen mit Erfahrung und Phantasie füllen und das ist von Natur aus fehleranfällig. Das macht aber nichts. Eine gute Diskussion entsteht immer dann, wenn beide Parteien trotz aller Überzeugung dem:der anderen zugestehen, dass er:sie recht haben könnte, selbst wenn nur zu 1%. In einer Therapie kommt es auch entscheidend darauf an, dass du in dich hineinhorchst, was es mit dir macht und dies hinterfragst. Reagierst du eher heftig? Dann ist der:die Therapeut:in sehr sicher einem wichtigen Thema auf der Spur - welchem auch immer. Denn wäre es nicht so, würdest du nicht heftig reagieren. (Der Kern der Sache kann aber etwas anderes sein als vermutet.)

Wenn eine vertrauensvolle Basis besteht, befürworte ich Konflikte innerhalb der Therapie sehr. Es wird in jedem sozialen Kontakt unweigerlich irgendwann passieren. In der Therapie kann man sich aber, im Gegensatz zu sonst, ausprobieren. Du kannst als spontane Reaktion sagen, was soll das, Sie liegen ja komplett falsch! Eine Woche später kannst du sagen, nee, vielleicht hatten Sie doch recht. Wieder eine Woche später kannst du sagen, ich nehme das zurück, Sie hatten überhaupt nicht recht. Wenn du deinem Therapeuten nur von einem Konflikt erzählst (bspw. mit einer Kollegin), wirst du das Vorgefallene aus deiner Sicht schildern (sie hat gesagt... und dann habe ich gesagt... und dann hat sie gesagt... und dann habe ich gesagt...), aber besagte Kollegin würde eine komplett andere Story erzählen. Keine davon ist gelogen, aber weil wir nun mal interpretieren und phantasieren, ist auch keine von beiden richtig. Passiert es jedoch zwischen dir und dem Therapeuten, dann könnt ihr eure Wahrnehmung gegenseitig abgleichen. Du erfährst, wie du auf ihn gewirkt hast und er erfährt, wie er auf dich gewirkt hat. So war das ja jetzt auch schon bei euch.
Häufiger als man meinen sollte, ergibt sich daraus dann irgendwann ein langsam verstehendes "Ach sooooooooo!". Nicht immer muss das letztlich in einem Konsens enden - es hilft jedoch schon, wenn man versteht, wie der andere zu seinen Schlüssen kommt; selbst wenn man dann sagt, ist aber trotzdem falsch.
Es passiert immer bei wunden Punkten! Ist es kein wunder Punkt, kommt es auch nicht zum Konflikt. Das betrifft auch andere: wenn mein Gegenüber unerwartet schräg reagiert, läuft da irgendein Programm, von dem ich bis dato nichts wusste.
Meridian hat geschrieben:nach dieser Stunde mal kurz gedacht, vielleicht behalte ich meine Macken einfach
Das ist eine wirkliche Option und absolut legitim. Es gab mal eine Fernsehwerbung, keine Ahnung wofür: "Was du an dir nicht magst, liebt ein anderer an dir". Wir werden auch nach hundert Jahren Therapie nicht makellos; manches muss weg, aber manches darf bleiben.

Lg,
Salvatore
Blog: http://www.oddyssee.de
Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo Mime und Salvatore,

es ist schon interessant, dass wir ähnliche Erfahrungen in der Therapie machen, obwohl ja jede von uns ganz unterschiedliche Themen mitbringt.
Der Austausch hier mit euch hilft mir jedenfalls oft den Therapieprozess ein Stück weit besser zu verstehen.
Manchmal braucht es immer noch etwas, bis es "ankommt" und manchmal braucht es eben auch die Konfrontation, um den nächsten Schritt zu machen.
Das ist jetzt auch gut möglich, weil das grundsätzliche Vertrauen in den Therapeuten da ist.
Zu Beginn der Therapie hat mich das noch sehr verunsichert.
Das Ausprobieren können in der Therapie ist, glaube ich, ein ganz wichtiger Punkt, ebenso wie Widersprüche annehmen zu lernen und zu erfahren, wie sieht mich mein Gegenüber.
Und dabei vor allem die Erfahrung zu machen, dass eine tragfähige Beziehung auch Konfrontation, heftige Reaktionen und unterschiedliche Perspektiven aushält.
Wir haben all das in der Stunde letzte Woche nochmal besprochen und es war ein gutes Gespräch.
Euch beiden wünsche ich noch einen schönen 3. Advent!

LG, Meridian
mime
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von mime »

Hallo Meridian,

schön, dass das nächste Gespräch gut gelaufen ist. Ich denke, dass es manchmal auch wichtig ist (sofern möglich), sich die "Reibungspunkte" noch einmal in Ruhe gemeinsam anzuschauen.

Wie mich mein Gegenüber sieht oder wie er mit Konflikten umgeht, finde ich auch wichtig festzustellen. Man lernt dadurch manchmal auch, wie es gehen könnte, wenn man diese bzw. eine ähnliche Situation auf eine andere Person im Alltag übertragen würde. Man traut sich ja oftmals nicht, Konflikte im Alltag anzusprechen - hat man das aber mal in der Therapie geschafft, klappt das vielleicht auch im "normalen" Leben.

Ich hatte damals aus (kleineren) Konflikten auch einiges gelernt - also eine andere / neutralere Sichtweise auf Dinge/Ereignisse. Das hat mir damals wie heute geholfen, manche Situationen nicht nur durch die depressionstypische Brille zu sehen, sondern neutraler zu bewerten.

Ich wünsche dir weiterhin gute Gespräche bevor es jetzt in de Weihnachtspause geht.

LG Mime
Wir müssen lernen,
die Menschen weniger auf das, was sie tun und unterlassen,
als auf das, was sie erleiden, anzusehen.

(Dietrich Bonhoeffer)
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo an die, die hier evtl. noch mitlesen,

ich habe ja eine ganze Weile nichts mehr geschrieben, hatte das Gefühl, dass es in der Therapie
ganz gut lief, aber jetzt möchte doch mal wieder etwas versuchen zu klären.
Gestern in der Stunde habe ich dem Therapeuten von einem Gespräch mit meinem Psychiater erzählt, in dem es u.a. darum ging, dass mich körperliche Symptome (in dem Fall Probleme mit dem Ischiasnerv) zur Zeit sehr schnell belasten und dazu führen, dass ich denke, jetzt kann ich mich nicht mal mehr auf meinen Körper verlassen, das kommt zu den psychischen Problemen noch dazu, ich weiß nicht, ob ich damit umgehen kann usw.
Ich denke also nicht: Das ist ein orthopädisches Problem, das kann man behandeln und dann wird es wieder besser, sondern das setzt so eine Abwärtsspirale in Gang, die ich kaum stoppen kann, obwohl mir natürlich bewusst ist, dass dieses Katastrophendenken übertrieben und nicht angebracht ist (und natürlich auch nicht hilfreich).
Der Psychiater sagte dann: Ja, Ihnen fehlt das Grundvertrauen, dass es gut werden kann.
Und darum ging es dann gestern in dem Gespräch, dass ich nicht davon ausgehe, dass man dieses Grundvertrauen noch "nachträglich" bekommen kann, und wie schwierig und mühsam es ist, ohne dieses Grundvertrauen durchs Leben zu gehen.
Irgendwann fragte mein Therapeut, ob ich von dem Psychiater oder von ihm die Lösung des Problems erwarte (er hat es anders ausgedrückt, aber darauf lief es hinaus).
Ich habe das erst mal abgestritten, aber ihm Nachhinein denke ich, ja, ich hätte schon gerne die Bestätigung, die Zusicherung, dass es gut werden kann, was ja eine sehr kindliche Einstellung ist.
Ihm geht es darum, dass ich die Hilfe nicht im Außen suchen soll, sondern in mir, das verstehe ich auch, aber ich war gestern einfach nur unglaublich frustriert und erst jetzt sortiert es sich so langsam.
Vielleicht kennt ja jemand das Problem mit dem fehlenden Grundvertrauen und mag etwas dazu schreiben.

LG, Meridian
momadome
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von momadome »

Hallo Meridian,

Ja das kenne ich auch, dieses fehlende Urvertrauen in das Leben. Lange Jahre habe ich im Verlauf meiner depressiven Erkrankung in allem vornehmlich nur das negative gesehen. Der Gedanke "warum muss immer mir so ein Scheiß passieren" oder "immer kriege ich jeden kleinsten Schnupfen ab" usw. hat mir fortlaufend begleitet.

In meiner Therapie (TP) haben wir ergründet wann mir das Grundvertrauen, das jedes Kind mitbringt in sein Leben, verloren ging. Und wir haben es gefunden. Das Ereignis habe ich mein ganzes Leben als Anekdote erzählt, es war in meiner Erinnerung sehr klar vorhanden. Nur die Gefühle, die es in dem 5 jährigen Kind ausgelöst hat, die hatte ich komplett verdrängt.

Als ich diese Gefühle in der Therapie nochmals durchleben durfte ( ja....durfte) und mein Therapeut mir dabei hilfreich zur Seite stand und mich " gehalten" hat, da habe ich vieles nach und nach verstanden, was meine Depression genährt hat.

Und das Grundvertrauen in mich und in die Welt konnte wieder wachsen. Heute hat es wieder mehr Gewicht als das depressive Schwarzsehen. Die Lösung lag in mir, im Verstehen was damals für das Kind so katastrophal war, was gefehlt hat und wie ich als Erwachsene das betrauern und dann daran wachsen kann.

Ich wünsche dir, dass dein Therapeut dich ebenso gut beleiten kann und du die Kraft findest, diese Arbeit zu leisten.

Liebe Grüße, jojoma
Meridian
Beiträge: 512
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo Jojoma,

ich habe es, ähnlich wie du, in dieser Therapie mit dem Therapeuten auflösen können, warum ich dieses Urvertrauen nicht entwickeln konnte und ich bin so endlich an die Ursache
meiner Depression und meiner Ängste gekommen.
Aber ich hadere immer noch damit, es ist einfach nicht die (vielleicht erhoffte) Erleichterung, das endlich zu wissen, denn jetzt merke ich, dass es so unglaublich mühsam bleibt und dass eben dieses Urvertrauen nicht nachträglich noch "erworben" werden kann.
Wobei ich es schon auch so sehe, dass mit dem Verstehen der erste notwendige Schritt gemacht wurde hin zu einer Veränderung und ich traue es dem Therapeuten zu, dass er mich dabei begleitet und dass er, wie du es so gut beschreibst, mich dabei "hält" und die Erinnerungen zusammen mit mir aushält, aber ich habe den Eindruck, ich muss immer wieder mal zurückgehen und das Gefühl, die Erinnerung bleibt immer noch schmerzhaft, es ist (noch) keine Vergangenheit, mit der ich abschließen kann.
Und das bringt dann manchmal diese Frustration mit sich, die er dann abbekommt, was irgendwie ja nicht fair ist, aber natürlich ist in einer Therapie auch dafür Platz.
Es ist schön, von dir zu erfahren, dass dein Vertrauen in dich selbst und in die Welt wieder
wachsen konnte, das gibt mir die Hoffnung, dass es möglich ist, dass ich das vielleicht auch erreichen kann.
Danke für die guten Wünsche und dass du das mit mir geteilt hast.
Alles Gute auch für dich.

Liebe Grüße,
Meridian
momadome
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von momadome »

Hallo Meridian,

Es hat bei mir einige Zeit gedauert von der Erkenntnis der Ursache bis ich etwas Erleichterung verspürt habe.
In den Wochen direkt nach der "Erkenntnisgewinnung" hat es mich zuerst in ein tiefes Tal der Trauer gestürzt über die damaligen Verhältnisse, das Verhalten der beteiligten Erwachsenen .

Mein Therapeut hat mir geholfen zu verstehen, die Gefühle zu entwirren und einzuordnen und mir dann auch gezeigt wohin ich mich in Zukunft orientieren kann......wenn ich dazu bereit bin.

Das ist mittlerweile 13 Jahre her. Es ist mehr zur Vergangenheit geworden, aber endgültig abschließen, dass hat noch nicht stattgefunden. Ich habe es in mein Leben integriert, lasse die Trauer und den Schmerz zu, wenn ich merke, da ist wieder ein Stückchen, das nochmal raus will.

Zum Ende der Therapie und viele Monate danach habe ich angefangen, mich immer wieder an neue Erfahrungen zu wagen. Wie ein kleines Kind, das alles erst noch lernen darf. Und das viele positive Erfahrungen macht und auch ein paar negative. Sich davon aber nicht aufhalten lässt, weil ihm noch niemand gesagt hat, dass man keine Fehler machen darf.
Jede neue Erfahrung, die geglückt ist hat mir ein Stück Vertrauen in mich und die Welt zurück gegeben. Und wenn ich es nicht so hingekriegt habe, habe ich versucht, das als lernen und nicht als scheitern zu sehen.....und es nochmals versucht. Ein langer Weg.....auf dem ich immer noch unterwegs bin.

Eine gute Nacht und ruhigen Schlaf,
Jojoma
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo Jojoma,

es ist mir gestern, auch durch deine Beiträge, mal wieder bewusst geworden, was für ein Glück es ist, einen Therapeuten zu haben, der mich ein Stück weit auf diesem oft so mühsamen Weg begleitet, der verlässlich ist und dem ich vertrauen kann.
Und ja, die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, die eigentliche Arbeit, das müssen wir leisten.
Wie du geschrieben hast: Die Lösung liegt in uns selbst.
Ich wünsche dir noch viele gute Erfahrungen auf deinem Weg.

Liebe Grüße,
Meridian
Meridian
Beiträge: 512
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo an die, die noch mitlesen,

in meiner Therapie wurde jetzt erneut eine Verlängerung beantragt.
Ich würde gerne die nächste Stunde dazu nutzen, zusammen mit dem Therapeuten zu schauen,
wo ich jetzt stehe in der Therapie, also was hat sich verändert, was ist immer noch schwierig und was sind evtl. Themen, die noch anstehen.
Natürlich könnte ich das alleine für mich machen und ich habe auch schon viel darüber nachgedacht in letzter Zeit, aber ich hätte eben gerne die Rückmeldung meines Therapeuten dazu,
wie ist das aus seiner Sicht.
Ich möchte also meine Wahrnehmung in Bezug auf die Therapie mit seiner abgleichen.
Mich interessiert, ob ihr so etwas in eurer Therapie auch gemacht habt, ist das überhaupt sinnvoll, so eine Art Zwischenbilanz zu ziehen?

LG, Meridian
Sonnenschein34
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Sonnenschein34 »

Hallo Meridian,

ich musste gerade schmunzeln, als ich Deinen Beitrag gelesen habe.

Mein Antrag auf Verlängerung ist auch diese Woche raus. Ich hoffe, dass ich nochmal einige Stunden genehmigt bekomme.

Und ja, meine Thera und ich haben auch nochmal darüber gesprochen, was Ziele sind, was bisher gut läuft bzw. geklappt hat usw.

Ich denke, dass so eine Zwischenbilanz sehr gut ist, damit man einschätzen kann, woran man noch weiter arbeiten möchte, was dringend ist, was klappt usw.

Ich drücke Dir für Deine Verlängerung die Daumen.

Liebe Grüße
Sonnenschein
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Danke für deine Rückmeldung.
Dann drücke ich dir auch die Daumen, dass die Verlängerung bewilligt wird!
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Hallo Meridian,
ich hab jetzt nicht alle vorherigen Beiträge gelesen: welche Therapieform machst du?
Ich finde deine Idee eines Abgleichens deiner Einschätzung mit der des Therapeuten sehr gut.
Ich hab mich nur gerade gefragt, ob ich bei meinem eine Chance auf Antwort hätte :roll:
Ich bin in einer TP, aber mein Therapeut ist durch und durch Analytiker.
Ich bin bei ihm noch nicht lange und tu mir ehrlich gesagt schwer damit, kaum Rückmeldung zu bekommen.
Wie du schreibst, würde es an manchen Stellen einfach so gut tun. Bei mir geht es darum, mir selbst meine Lebensberechtigung zu geben und es fällt mir verdammt schwer - da wäre es zu schön von ihm zu hören, dass ich diese habe. Aber ich hoffe, er weiß was er macht und ich mich ihm anvertrauen kann.
Ich drück dir die Daumen für die Verlängerung.
iffy
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo iffy,

es ist auch eine TP und es ist genauso ausgegangen, wie du schreibst:
Kein Eingehen auf meine Idee des Abgleichens unserer Einschätzungen, sondern von ihm die Feststellung, dass ich die Antwort im Außen suche, in diesem Fall bei ihm.
Das ist schon seit längerem Thema in der Therapie und ich denke, ich weiß auch, auf was er hinaus will:
Die Bestätigung, die ich im Außen suche (ähnlich wie du auch), die kann ich mir nur selbst geben.
So weit bin ich aber noch nicht und deshalb brauche ich noch die Rückmeldung von ihm, aber er lässt sich
überhaupt nicht darauf ein, was unglaublich frustrierend ist und auch gerade wieder zu einer kleinen Vertrauenskrise führt.
Wie lange bist du denn schon bei deinem Therapeuten und hast du grundsätzlich das Gefühl, dass du ihm vertrauen kannst (mal abgesehen von den fehlenden Rückmeldungen)?

LG, Meridian
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Liebe Meridian,
ich bin erst ganz kurz bei ihm, genauer gesagt ist es erst die 8. Stunde. Ich hab allerdings schon einige Therapien durch und bevor ich jetzt bei ihm hängen geblieben bin, hatte ich bei 2 Therapeutinnen probatorische Sitzungen. Er ist (lt. seiner Vita) kompetent, auch Lehranalytiker und Supervisor und nicht mehr der Jüngste (ich aber auch nicht :lol:). Von daher genießt er bei mir einen Vertrauenvorschuss.
Ich sehe es genau wie du: es muss aus uns selbst kommen, wir müssen es uns selbst geben, aaaaber solange das eben nicht geht, wäre etwas Rückenwind sehr hilfreich.
Ich will mich jetzt aber darauf einlassen, mit „weglaufen“ habe ich Erfahrungen, was letzte Stunde ganz präsentes Thema war.
Ich hoffe für dich, dass der Vertrauensbruch nur vorübergehend ist. Im Prinzip denke ich, die beste Strategie gegen Misstrauen und Unverstandenfühlen ist das direkte Ansprechen. Aber klar, wenn dann auch wieder nix kommt, fühlt man sich noch mehr zurückgewiesen.
Wahrscheinlich war ich dir jetzt keine große Hilfe, aber ich kann dir nachempfinden.
LG
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Hallo iffy,

ich finde es gut, dass du dich auf die Therapie einlassen willst und was du über deinen Therapeuten schreibst, klingt so, als ob dein Vertrauensvorschuss berechtigt ist.
Ich kenne das mit dem Weglaufen übrigens auch und ich will nicht wieder in alte Verhaltensweisen zurückfallen, sondern versuchen, Konflikte direkt anzusprechen und zu klären. Bisher war das immer möglich.
Im Grunde ist es ja so, dass einen Konflikte, wenn sie dann in der Therapie angesprochen und genutzt werden können, auch ein Stück weiterbringen.
Würde es immer harmonisch zugehen, wäre ich sehr skeptisch, ob das was bringt :).
Vielleicht magst du ja hier mal schreiben, wie es bei dir weitergeht, mich würde das interessieren.

LG, Meridian
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Da bin ich absolut bei dir...wenn einem nur Verständnis und Empathie entgegengebracht wird, ist das für den Moment zwar nett, aber - wie du schreibst - bringt einen das nicht weiter.
Ja - ich werde sehr gerne berichten wie es bei mir weitergeht. Ich bin ja auch (noch) in TP, aber er hat mir von Anfang an empfohlen mehrmals die Woche zu kommen. Er meint, dann wäre man näher am Thema dran und könnte nicht mehr wegsehen. Leuchtet mir irgendwie ein - aber ich hab echt Bedenken, ob ich dann wüsste was ich immer erzählen soll :?: Und Analyse ist nochmal ne Spur härter.
Und ehrlich gesagt hab ich auch Angst, weil die Beziehung dann näher wäre. Ich halte immer gerne einen Sicherheitsabstand zu anderen oder baue mir eine Art Schutzmauer. Das wäre dann sehr schwer - was natürlich auch eine große Chance ist.
Hast du auch 1x wöchentlich Therapie? Und wielange bist du schon bei ihm?
LG
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Ich bin jetzt seit einem Jahr in Therapie, 1 x wöchentlich.
Manchmal ist es tatsächlich schwierig, eine Woche bis zur nächsten Stunde zu warten, andererseits
be- und verarbeitet man ja vieles in der Zeit zwischen den einzelnen Terminen.
Mehr als 2 x wöchentlich würde mich sicherlich überfordern, obwohl man bei einer Analyse natürlich ganz anders an den Themen dranbleiben kann und noch viel tiefer einsteigt.
Die Frage stellt sich für mich aber nicht, da der Therapeut nur eine Stunde pro Woche anbietet.
Das, was du schreibst über den Sicherheitsabstand, ist interessant.
Ich hatte den bei allen vorhergehenden Therapien wohl auch (vielleicht haben sie mich deshalb
auch nicht weitergebracht?), bei dieser gibt es die Schutzmauer nicht (mehr) und
deshalb komme ich bei Vertrauenskrisen so wie jetzt gerade recht schnell an meine Grenzen.

LG, Meridian
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Ja - das klingt einleuchtend. Ich scheine diesen Schutzwall sehr stark zu brauchen. Bin auch gespannt, wie ich mich auf die Therapie einlassen kann. Morgen habe ich die nächste Stunde und ich werde ihm sagen, dass ich mir 2x wöchentlich doch vorstellen könnte. Ich will es jetzt wissen :?
Bei den vorherigen Therapien hab ich mich wohler gefühlt und hatte einen guten Draht zu den Therapeutinnen. Das ist jetzt auch der erste Mann; keine Ahnung ob ich mich auch deshalb distanzierter fühle oder ob es mit seiner Art zusammenhängt und seiner Reserviertheit.
Aber ich quäle mich schon so lange selbst und will es als Chance sehen.
Schön, dass du die Schutzmauer nicht mehr brauchst, auch wenn das bei Schwierigkeiten in der Therapie dann viel schmerzhafter ist.
Wünsch Dir weiterhin eine offene Haltung:)
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Es ist nicht so, dass ich diese Schutzmauer nicht mehr brauche, sie ist eben immer mehr gebröckelt und jetzt fehlt sie mir manchmal, aber andererseits habe ich mich in den vorherigen Therapien auch immer ein Stück weit hinter dieser Mauer versteckt, um mich dann zu wundern, warum niemand wirklich an mich herankommt.
In dieser Therapie ist das anders, aber dafür muss ich dem Therapeuten vertrauen können, dass er weiß, was er tut und dass er mit den Themen, die ich in die Therapie einbringe, gut umgehen kann.
Ich habe mich also entschieden, so wie du ja auch schreibst, das als Chance zu sehen und oft ist es so, dass in bestimmten Situationen das Analytische, seine Reserviertheit, mir hilft, klarer zu erkennen, um was es gerade geht.
Ich hoffe, du hattest eine gute Stunde gestern.
Habt ihr denn jetzt 2 Stunden wöchentlich vereinbart?

LG, Meridian
iffy04
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von iffy04 »

Ja - ich hatte tatsächlich eine gute Stunde. Ich kann auch den Nutzen darin erkennen, dass er mir viel Raum gibt, wenig bis gar nicht lenkt und alles offen ist. Wobei ich schon sagen muss, dass ich die Stunden sehr anstrengend finde, weil es eben an mir liegt die Sitzungen mit Inhalt zu füllen.
Ich habe mich nicht getraut ihm zu sagen, dass ich mir 2x wöchentlich doch vorstellen könnte. Ich glaube das hat damit zu tun, dass ich dann zu viel von ihm nehmen würde, zu viel Hilfe in Anspruch nehmen will, ihn um etwas bitten und auch mehr Nähe, mehr Beziehung zu ihm eingehen müsste.
Aber ich werde den Gedanken auf jeden Fall mit in die nächsten Stunden nehmen und schauen wann, wie und ob ich es anspreche.
Wahrscheinlich habe ich auch Angst mich von ihm "abhängig" zu machen, denn ich merke schon jetzt ein Unbehagen, wenn ich an seine 2 Wochen Osterurlaub, 2 Wochen Pfingsturlaub und 4 Wochen Sommerurlaub denke :|
Wie läuft es bei Dir im Moment?
Meridian
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Re: Psychotherapie / Zweifel und Ängste

Beitrag von Meridian »

Die Stunde in der vergangenen Woche war gut, ich konnte das, was mich in der Stunde davor so irritiert hat, mit dem Therapeuten klären.
Für mich war es anfangs auch gewöhnungsbedürftig, dass der Therapeut abwartet, was ich als Thema mit in die Stunde bringe, dass er sich manchmal sehr zurückhält, aber inzwischen weiß ich das zu schätzen.
Als anstrengend empfinde ich es aber auch oft, das ist wirklich harte Arbeit.
Die Angst vor zu großer Nähe und vor Abhängigkeit, die du beschreibst, kann ich ebenfalls nachvollziehen, aber in dieser Therapie habe ich das Nähe - Distanzproblem thematisieren können.
Ich weiß jetzt wenigstens, wo es herkommt und das zu verstehen ist für mich der erste notwendige Schritt zur Veränderung.
Wirklich gut umgehen kann ich aber z.B. mit den Therapiepausen immer noch nicht.
Immerhin wurde jetzt die Verlängerung der Therapie genehmigt, es geht also weiter.
Dir weiterhin eine gut verlaufende Therapie und dass du dich traust, das mit den 2 Stunden anzusprechen.

LG, Meridian
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