Diese Aussagen kann ich so gut verstehen! Ich fühle mich zunehmend allein und mittlerweile auch einsam. Ich war einige Wochen zur Reha und hatte bei Bedarf Gesellschaft, das war wie eine Insel der Glückseligkeit. Zwar mit den bescheuerten Masken, aber es waren Menschen in der Nähe. Auch in der Reha Klinik wurde es zunehmend eingeschränkter; obwohl die Zahlen nach dem Jahreswechsel bereits zurückgingen. Das verstehe ich auch nicht, dass es besser wird, aber die Daumenschrauben angezogen werden!Secret hat geschrieben: Ich arbeite im Büro - ALLEINE.
Ich mache meine Yoga - Übungen - ALLEINE. Nur Youtoube Vorturner als Ersatz und ich.
Ich gehe walken - ALLEINE
Ich spiele Keyboard - ALLEINE
Ich halte es nicht mehr aus!
In der Familie habe ich Corona hautnah erlebt, es gab im erweiterten Umfeld auch eine junge Mutter, die verstorben ist; also mag mir bitte niemand sagen, dass ich es verharmlose.
Ich fand diese Einsamkeit am Schlimmsten. Meine Mutter, die erkrankt war, sagte, dass für sie am Schlimmsten zu ertragen war, dass man so Alleingelassen wurde. Wie Aussätzig. Niemand kommt vorbei, guckte, wie es ihnen ging.
Dazu muss ich sagen, dass meine Eltern Kriegskinder sind, also jammert man nicht. Dem Gesundheitsamt wurde gesagt, es sei alles OK. Erst als mein Vater nicht mehr aufstehen konnte, da wurde sich gekümmert. Ich habe dem Gesundheitsamt vorher gesagt, dass meine Eltern erst sagen, dass es ihnen nicht gut geht, wenn sie am Boden liegen... Niemanden hats geschert. Die alten Leute werden allein gelassen, sich selbst überlassen.
Die ganze Familie und alle Bekannten waren in Quarantäne, wer sollte sich also kümmern? Es blieb nur ich, die aus irgendeinem Grund nicht in Quarantäne geschickt wurde, aber ich durfte ja nur durchs Fenster gucken.
Als es eskalierte, und der 80 Jahre alte Vater ins Krankenhaus musste, durfte ich nicht einmal der Mutter beistehen. Wir saßen also als Familie alle "allein" irgendwo herum und konnten uns nicht stützen. Kontakt in die Klinik nur über Telefon, der Vater verwirrt.
Unsere Gedanken; bekommen wir ihn wieder, werden wir uns wiedersehen.
Wir hatten Glück, andere nicht.
All dies allein, einsam. Keine Kontakte. Freundinnen wollten mich nicht sehen. Leute das tut so weh!
Ich habe geheult wie ein Schlosshund, mir Gedanken um die Mutter gemacht, wie sie damit klarkommt. Die Brüder haben eigene Familien, hatten also Gesellschaft und Unterstützung. Ich nicht! Konkrete Anfragen bei Freundinnen, ob wir draußen spazieren gehen, wurden abgelehnt. Ich habe mich noch nie im Leben so einsam und verlassen gefühlt!
Gern hätte ich mich mit diesem Scheiß-Virus angesteckt, dann wäre ich Quarantäne gewesen und hätte verstanden, dass mich niemand besuchen darf. So war es schier nicht zum Aushalten.
Corona ist schlimm, keine Frage. Aber auch die anderen Auswirkungen sind schlimm. Mich hat es vollkommen zurück in die Depri geschleudert. Tiefer als bisher.
Pflegen sie ihre sozialen Kontakte! Hah! Wie denn, wenn alle Angst haben und ich allein dastehe?
Zunehmend kommen mir böse Gedanken, ich frage mich, was ich hier noch soll. Sehne mich nach Ruhe um mich endlich nicht mehr abgelehnt und als Belastung zu fühlen.
Diese Wochen haben tiefe Spuren in mir hinterlassen. Ich kann nicht mehr. Wie soll ich das noch bis Mitte Februar aushalten.
Zudem all die Masken draußen. Ich möchte das Lächeln sehen, ganze Gesichter, um andere Menschen auch zu spüren. Nicht Masken ohne Ausstrahlung.
Der Film in meinem Kopf läuft. Die Erschöpfung ist groß. Ich komme aus diesem Gefühlchaos nicht mehr heraus.
Wann ist es endlich vorbei?