Suche Leidensgenossin rezidivierende Depression hochgradig

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Peter1
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Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Suche Leidensgenossin rezidivierende Depression hochgrad

Beitrag von Peter1 »

Hallo Sarah
Ich bin zwar keine Frau, habe kein Kind, und bin schon etwas älter als du, aber trotzdem, herzlich Willkommen, hier im Forum.
Einen guten Anfang zur Bekämpfung deiner Depression hast du schon gemacht, indem du dir fachliche Hilfe geholt hast. Eine gute Psychiaterin ist das A und O. Auch die ambulante Therapie ist sehr nützlich. Ich wünsche dir und deiner kleinen Familie viel Glück, und Durchhalte Vermögen.

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
aikido_1987
Beiträge: 1133
Registriert: 24. Jul 2011, 20:43

Re: Suche Leidensgenossin rezidivierende Depression hochgrad

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo Sarah, ich bin ca. dein Alter und habe auch mal in deiner Nähe gewohnt, ich denke alle hier im Forum können dich verstehen, weil jeder hier unter Depressionen leidet, auch wenn die Geschichten sich unterscheiden.

Herzliche Grüße,
aikido
Dora20
Beiträge: 217
Registriert: 1. Nov 2020, 15:05

Re: Suche Leidensgenossin rezidivierende Depression hochgrad

Beitrag von Dora20 »

Hallo Sarah,

ich eine Frau und habe in Kind, bin aber wie Peter schon 60, und mein Kind ist 30.
Von daher auch nicht die direkte Leidensgenossin.
Aber ich kenne Vergleichbares, auch in der Familie. Bei mir lebt nur noch meine Schwester. Alle anderen sind tot. Meine hatte Depressionen und hat sich umgebracht, als ich 18 war.
Aber wie du schreibst, ist es bis heute in der Familie so, dass ich das "Sensibelchen", die große Schwester die "Robuste". Und von jeher waren wir zwar auch Freundinnen, aber immer unter dem Vorzeichen, dass sie alles vorgibt, bewertet, verurteilt. Und das ist mit zunehmenden Depressionen meinerseits eher schlimmer geworden. Ich bin sicher, dass da auch Abwehr von "Schuld" bzw. Verantwortung eine Rolle spielt. Und in unserem Verhältnis ist es immer geworden wie in einer Wippe: Sie findet das Leben schön, ich nicht so. Ihr geht es gut, mir "halt eher schlecht" wie sie das nennt. Ich glaube, es ist extrem schwierig, in der Ursprungsfamilie, gerade wenn sie schon immer schwierig war, Verständnis zu finden.
Und deine Mutter scheint auch depressiv zu sein, das ist ganz schön erpresserisch, was sie dir sagt.
Es ist sehr schön, dass du einen Mann und eine Tochter hast, die zu dir halten.

Und ich weiß, wie schwer es ist, Freundschaften zu finden und zu halten, wenn man depressiv ist. Aber ich würde dir sehr wünschen, dass du vielleicht in der Klinik jemanden in ähnlicher Situation findest. Das wäre im Moment sicher sehr gut für dich.
Von deiner Familie kannst glaube ich nichts erwarten.

Ich drücke dir die Daumen, dass du das bald machen kannst und dort vielleicht eine Freundin finden kannst.

Alles Gute, Dora
Dora20
Beiträge: 217
Registriert: 1. Nov 2020, 15:05

Re: Suche Leidensgenossin rezidivierende Depression hochgrad

Beitrag von Dora20 »

Hallo Sarah,

ich bin eine Frau und habe ein Kind, bin aber wie Peter schon 60, und mein Kind ist 30.
Von daher auch nicht die direkte Leidensgenossin.
Aber ich kenne Vergleichbares, auch in der Familie. Bei mir lebt nur noch meine Schwester. Alle anderen sind tot. Meine Mutter hatte Depressionen und hat sich umgebracht, als ich 18 war.
Aber wie du schreibst, ist es bis heute in der Familie so, dass ich das "Sensibelchen", die große Schwester die "Robuste" war. Und von jeher waren wir zwar auch Freundinnen, aber immer unter dem Vorzeichen, dass sie alles vorgibt, bewertet, verurteilt. Und das ist mit zunehmenden Depressionen meinerseits eher schlimmer geworden. Ich bin sicher, dass da auch Abwehr von "Schuld" bzw. Verantwortung eine Rolle spielt. Und in unserem Verhältnis ist es immer mehr geworden wie in einer Wippe: Sie findet das Leben schön, ich nicht so. Ihr geht es gut, mir "halt eher schlecht" wie sie das nennt. Ich glaube, es ist extrem schwierig, in der Ursprungsfamilie, gerade wenn sie schon immer schwierig war, Verständnis zu finden.
Und deine Mutter scheint auch depressiv zu sein, das ist ganz schön erpresserisch, was sie dir sagt.
Es ist sehr schön, dass du einen Mann und eine Tochter hast, die zu dir halten.

Und ich weiß, wie schwer es ist, Freundschaften zu finden und zu halten, wenn man depressiv ist. Aber ich würde dir sehr wünschen, dass du vielleicht in der Klinik jemanden in ähnlicher Situation findest. Das wäre im Moment sicher sehr gut für dich.
Von deiner Familie kannst du glaube ich nichts erwarten.

Ich drücke dir die Daumen, dass du das bald machen kannst und dort vielleicht eine Freundin finden kannst.

Alles Gute, Dora
Dora20
Beiträge: 217
Registriert: 1. Nov 2020, 15:05

Re: Suche Leidensgenossin rezidivierende Depression hochgrad

Beitrag von Dora20 »

sorry, Sarah, mein Beitrag ist doppelt, ich bin noch nicht so geübt, Dora
Dora20
Beiträge: 217
Registriert: 1. Nov 2020, 15:05

Re: Suche Leidensgenossin rezidivierende Depression hochgrad

Beitrag von Dora20 »

Liebe Sarah,

deine Familie klingt für mich, wenn du schreibst, viel zu nah.
Ich habe den Eindruck, es wäre viel besser für dich, wenn du - falls es irgendwie möglich ist -, Kontakte zu Mutter und Schwester erstmal einschränken würdest, so weit das geht.
Genau das habe ich gemeint, dass deine Mutter ihre eigene Depression nicht eingestehen will und deine Schwester wohl auch nicht, weder bei dir noch bei der Mutter.
Du scheinst mir die "Symptomträgerin" zu sein. Da wird auf dir mehr abgeladen als unterstützt.
Und eben das habe ich auch so erfahren. Sogar heute noch, wo meine Schwester und ich über 60 sind.
Ich möchte dich nicht enttäuschen, Sarah, und keinesfalls soll das Forum runterziehen. Aber eine "Leidensgenossin", im Sinne einer Freundin in ähnlicher Situation, kann ich wohl nicht sein.
Du kannst gerne wieder schreiben, und ich kann dir antworten, wenn mir dazu etwas Unterstützendes einfällt. Und das tun ja auch andere.
Aber tatsächlich bin ich jetzt in einer ganz anderen Situation. Verrentet wegen meiner Depressionen, durch Corona mehr vereinsamt als zuvor. Ich habe ganz schön mit mir selbst und meiner Einsamkeit zu kämpfen.

Vielleicht kann das Forum ein bisschen Motivation, Mut, Aufmunterung geben. Hier scheinen viele verständnisvolle angenehme Menschen unterwegs zu sein. Vielleicht taucht ja auch mal eine junge Mutter auf. Deren Probleme deinen ähnlicher sind.

Mein Hauptpunkt war tatsächlich die Familie, die so wie du beschreibst dysfunktional scheint, nicht offen mit psychischen Problemen umgeht, sie können dir im Moment nicht helfen.
Ich wünsche dir, dass dein Mann weiter zu dir steht und sich nicht von deiner Familie reinziehen lässt. Dann kann er eine große Stütze für dich sein.

Bis bald, ich wünsche dir Kraft bis zur Klinik durchzuhalten,
liebe Grüße
Dora
StoffelMo
Beiträge: 22
Registriert: 9. Jan 2021, 15:56

Re: Suche Leidensgenossin rezidivierende Depression hochgrad

Beitrag von StoffelMo »

Hallo Sarah,

ich bin zwar erst am Anfang meiner Laufbahn Depression, suche aber auch den Austausch. Habe diese bestimmt schon sehr lange, aber die Diagnose erst Anfang Januar bekommen. Es hat mich nicht aus den Socken gehauen, da ich natürlich schon wusste, dass psychisch etwas mit mir nicht in Ordnung ist.

Ich bin 34 Jahre alt, weiblich, verheiratet, keine Kinder, berufstätig und wohne in Niedersachsen.

Will dich nicht direkt mit weiteren Infos überfallen und freue mich natürlich über eine Rückmeldung.

Gruß
Stoffel
Legoslas
Beiträge: 158
Registriert: 20. Jul 2017, 10:32

Re: Suche Leidensgenossin rezidivierende Depression hochgrad

Beitrag von Legoslas »

Hallo Sarah,

Ich (w) habe auch rezidivierende Depression. Seit etwa eineinhalb Jahren schwankt es zwischen einer mittleren und schweren Phase. Mal schlimmer, mal besser. Richtig gut war es in der ganzen Zeit nicht. Ich bin seit dem auch nicht mehr arbeiten gewesen.

Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Eines in der Grundschule (2.Klasse) und ein Pubertier.

Ich kann gut verstehen dass du jemanden suchst der dich versteht.

LG legoslas
aprill
Beiträge: 83
Registriert: 2. Nov 2014, 22:32

Re: Suche Leidensgenossin rezidivierende Depression hochgrad

Beitrag von aprill »

Hallo!

Fine ich super, wie du dass alles schon organisiert hast!

Kommt mir vieles bekannt vor, was du schreibst. Geschichten gleichen sich doch oft.

Aber bei Belastungen mit Famile und Kind kann ich nicht mitreden.

Kontakte und Austausch findet man in der Klinik, aber als hochsensibler Mensch muss man da teilweise aufpassen, man zieht ja das Elend der Welt quasi magisch an.
Eine Selbsthilfegruppe könnte auch ein Weg sein, so hab ich einen Bekanntenkreis gefunden. Ist aber auch Glückssache ob’s passt und die Chemie stimmt.
Gibt es eine Tagesklinik in der Nähe? Kann den Übergang nach der Klinik in den Alltag oft einfacher machen.
Alles Gute!
Zuletzt geändert von aprill am 1. Feb 2021, 00:41, insgesamt 1-mal geändert.
Leni2
Beiträge: 471
Registriert: 10. Aug 2005, 18:00

Re: Suche Leidensgenossin rezidivierende Depression hochgrad

Beitrag von Leni2 »

Hallo Sarah und alle anderen Mütter hier,

ich kenne deine Situation auch, ich habe drei Kinder und immer wieder depressive Phasen. Seit November habe ich wieder ein ziemliches Tief, aber ich trau mich nicht, in eine Klinik zu gehen wegen der Kinder und dem Homeschooling zur Zeit. Ich finde das mutig von dir, dass du das machst.

Liebe Grüße
Lena
Alles, was man über das Leben lernen kann, ist in drei Worte zu fassen: Es geht weiter!

Dora20
Beiträge: 217
Registriert: 1. Nov 2020, 15:05

Re: Suche Leidensgenossin rezidivierende Depression hochgrad

Beitrag von Dora20 »

Liebe Sarah,

schön, dass du wieder hier bist. Ich habe mir "Sorgen" um dich gemacht.

Das klingt schon ein bisschen besser. Auch wenn es dir - natürlich! - immer noch schlecht geht. So schnell geht das ja nicht mit Medikamenten und auch mit einer anderen Situation.

Aber zu wissen, dass sie dir nicht gut tun, und trotzdem möglichst gut bei dir zu bleiben, ist das Beste, was du tun kannst! Ja, Glückwunsch, dass du das geschafft hast!
Sich mit ihnen zu verkämpfen bringt gar nichts.

"Ich traue mir selbst nichts mehr zu und mag mich selber nicht." sagst du.
Das ist zwiespältig. Sei nicht zu streng mit dir, habe ein bisschen Mitgefühl.
Aber es zu erkennen und zu wissen, dass du wieder selbstbewusst sein willst, ist super!

Auch dein Motto/Zitat ist schön. Habe es mir gleich notiert.

Und du hast eine Menge Antworten von Frauen in vergleichbaren Situationen bekommen. Vielleicht ergibt sich noch mehr Austausch!

Also, bleibe bei dir, sei nett zu dir, alles Gute weiter,
Dora
aikido_1987
Beiträge: 1133
Registriert: 24. Jul 2011, 20:43

Re: Suche Leidensgenossin rezidivierende Depression hochgrad

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo citalo,

ich finde es toll das du für dich sorgst und in die Klinik gehen willst, trotz Kind. Ich finde es auch klasse, das dein Partner so hinter dir steht. Das die anderen dich nicht verstehen, kommt mir sehr bekannt vor aus meiner langjährigen Partnerschaft. Mein Partner hat mich auch nicht verstanden und war immer gegen Medikamente und Klinikaufenthalte. Aber er hat mal in einem Paargespräch geäußert, das er gar nicht wusste, wie es wirklich in mir aussieht. Vielleicht wissen das deine Mutter und deine Schwester auch nicht.

Ich muss dazu sagen das meine Mutter mich auch nicht versteht, aber wir haben auch kein gutes Verhältnis. Von ihr kommt immer so ein Blödsinn wie "Denk positiv!".
Meine Schwester denkt auch mit in Urlaub fahren und an die frische Luft gehen ist es getan. Aber seid sie selber mit seelisch kranken Menschen arbeitet, hat sie schon mal ein Stück mehr Vorstellung davon, wie sich eine seelische Erkrankung im Alltag äußert. Leider glaubt sie immer noch mit einer Portion Druck kann sie den Leuten helfen, aber da kommt sie auch noch dahinter.

herzliche Grüße,
aikido
aikido_1987
Beiträge: 1133
Registriert: 24. Jul 2011, 20:43

Re: Suche Leidensgenossin rezidivierende Depression hochgrad

Beitrag von aikido_1987 »

Hallo citalo,

eigentlich komisch das sich Außenstehende so gar nicht in uns als depressive hinein versetzen können.

Herzliche Grüße,
aikido
Dora20
Beiträge: 217
Registriert: 1. Nov 2020, 15:05

Re: Suche Leidensgenossin rezidivierende Depression hochgrad

Beitrag von Dora20 »

Hej liebe Sarah,

hasse nicht dich dafür, was dir passiert ist. Dafür kannst du eh nix!
Und hasse dich auch nicht für deine blöden Verhaltensweisen. Auch das konntest du erstmal nicht anders.
Nicht selbst abwerten - da sagen Sie einfach Stopp! Hat mein Therapeut gesagt.
Leicht gesagt, hatte ich gedacht. Aber er hat recht. Und das geht.
Du hast gute und schlechte Seiten wie alle anderen Menschen auch.
Ich habe tatsächlich aufgehört, mir solche Dinge zu sagen wie "bist du blöd". Das geht!!
Du kennst Selbstmitgefühl?
z.B.
https://www.amazon.de/Selbstmitgef%C3%B ... 3424630551" onclick="window.open(this.href);return false;

Habe Mitgefühl mit dir wie mit einer lieben Freundin, verändern kannst du dich trotzdem!!

Viele liebe Grüße, Dora
Leni2
Beiträge: 471
Registriert: 10. Aug 2005, 18:00

Re: Suche Leidensgenossin rezidivierende Depression hochgrad

Beitrag von Leni2 »

Hallo,

ich kenne das auch, dass Menschen, die das nicht kennen, sich gar nicht vorstellen können, wie sich eine Depression anfühlt. Meine Schwiegermutter sagt das auch immer. Das Problem ist, dass sie dann auch gar nicht versteht, dass ich Unterstützung brauche, was bei jeder anderen Krankheit anders wäre. Sie empfiehlt mir auch immer Sachen, die sie in irgendwelchen Frauenzeitschriften liest. Aber mehr aus Sorge und Hilflosigkeit als aus Bevormundung.

Liebe Grüße
Lena
Alles, was man über das Leben lernen kann, ist in drei Worte zu fassen: Es geht weiter!

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