30 verschiedene Begriffe für Depression

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belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

30 verschiedene Begriffe für Depression

Beitrag von belladonna_ »

https://www.youtube.com/watch?v=6iDM_0g ... e=emb_logo" onclick="window.open(this.href);return false;

Der Psychiater Dr. Jan Dreher plädiert dafür, Depression nur das zu nennen, was wirklich Depression ist - nicht Trauer, Liebeskummer oder Einsamkeit.

Die klinisch relevante Depression also.

Dann dürften viele in diesem Forum nicht hier sein, oder?
Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: 30 verschiedene Begriffe für Depression

Beitrag von Nachtmensch »

belladonna_ hat geschrieben:
Dann dürften viele in diesem Forum nicht hier sein, oder?
Ich habe nirgendwo gelesen, dass eine klinisch relevante Depression ein Kriterium ist, um hier im Forum sein zu können.

Beste Grüße
R.
Bauchtänzer
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Registriert: 13. Jul 2019, 20:38

Re: 30 verschiedene Begriffe für Depression

Beitrag von Bauchtänzer »

belladonna_ hat geschrieben: Dann dürften viele in diesem Forum nicht hier sein, oder?
Bin immer interessiert an Quer-Sichten, daher: magst du erläutern, wie du darauf kommst, bella? Gehört nicht jedenfalls Einsamkeit immer zur Depression?
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: 30 verschiedene Begriffe für Depression

Beitrag von belladonna_ »

Ich weiß nicht, ob immer Einsamkeit zur Depression gehört.

Das hier ist ein Forum für Menschen mit Depressionen (wenn sie oft auch noch andere psychische Erkrankungen haben, wie ich auch).

Mir ist aufgefallen, das hier viele von Dingen aus ihrem Leben schreiben, die sie belasten - aber das würde "Gesunde" auch (zu Probleme mit dem Arbeitgeber). Dabei ist doch sowohl Gesundheit als auch Krankheit ein Kontinuum - auch wenn ich das Bedürfnis verstehe eine Diagnose haben zu wollen und von Behandlern, eine abrechnungsfähige Diagnose zu vergeben.

Ich hatte heute auch ein Gespräch mit meiner Ergotherapeutin, weil es mir gestern schlecht ging. Ich war in Sorge, komplett abzurutschen, aber sie hat mich erinnert, dass auch "normale" Menschen schlechte Tage haben.

Oft wird hier über Dinge geschrieben, für die man auch Wörter wie Trauer, Sorge um Angehörige oder Sorge um den Job nutzen könnte.
Wann ist es ganz "normal" und wann krankhaft?

Ich bin chronisch psychisch krank, aber ich möchte gesund werden und mehr in der Normalität ankommen, auch wenn das ein Prozess ist. Dabei möchte ich nicht mehr alles als krankhaft betrachten.
Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: 30 verschiedene Begriffe für Depression

Beitrag von Nachtmensch »

belladonna_ hat geschrieben:
Oft wird hier über Dinge geschrieben, für die man auch Wörter wie Trauer, Sorge um Angehörige oder Sorge um den Job nutzen könnte.
Wann ist es ganz "normal" und wann krankhaft?
Hallo belladonna,

um auch nochmal auf zuerst von mir zitieren Satz aus deinem ersten Post zu kommen, könntest Du da konkreter werden? Wer sollte hier worüber schreiben dürfen, wenn es nach Dir ginge?

Viele Grüße
R.
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: 30 verschiedene Begriffe für Depression

Beitrag von belladonna_ »

Ich bestimme ja nicht, wer hier schreibt, aber die Zielsetzung des Forums ist ja, dass es um Depressionen gehen soll.
Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: 30 verschiedene Begriffe für Depression

Beitrag von Nachtmensch »

Okay ich verstehe was Du meinst, denke ich. Also Deine Annahme bezüglich der Zielsetzung dieses Forums.

Ich hingegen dachte, das dies ein Forum für Menschen mit Depression bzw. deren Angehörige ist.
Da Menschen trotz Depression auch noch andere Probleme haben, wie jeder gesunde Mensch auch, ist es da ein Problem, wenn jemand hier darüber schreibt?

Viele Grüße
R.
belladonna_
Beiträge: 352
Registriert: 29. Okt 2020, 13:49

Re: 30 verschiedene Begriffe für Depression

Beitrag von belladonna_ »

Natürlich nicht. Es ging mir ja darum - wie auch dem Psychiater im Video - nicht alles als Depression zu betrachten, sondern als "normale" Trauer, Traurigkeit, Sorge... etc.
Nachtmensch
Beiträge: 615
Registriert: 30. Dez 2020, 06:39

Re: 30 verschiedene Begriffe für Depression

Beitrag von Nachtmensch »

Da stimme ich Dir zu. Jeder ist mal traurig oder hat sorgen, dass ist natürlich keine Depression. Meistens ist das dann auch eher kurzfristig und der Mensch findet wieder aus seinem Tief. Ich glaube solche Menschen würden sich auch hier im Forum eher nicht anmelden.

Viele Grüße
R.
Bauchtänzer
Beiträge: 394
Registriert: 13. Jul 2019, 20:38

Re: 30 verschiedene Begriffe für Depression

Beitrag von Bauchtänzer »

Danke für die Rückmeldung. Der Jan Dreher macht gute Vids, kurz und auf den Punkt, ich guck ihn gern mal.
belladonna_ hat geschrieben: Oft wird hier über Dinge geschrieben, für die man auch Wörter wie Trauer, Sorge um Angehörige oder Sorge um den Job nutzen könnte.
Wann ist es ganz "normal" und wann krankhaft?
Ja, stimmt. Warum denn auch nicht? Depressiven Menschen gehen solche 'Alltags-' Sorgen wesentlich stärker unter die Haut als dem Normalbürger. Und über starke Belastungen tauscht man sich aus, auch hier.
belladonna_ hat geschrieben:Ich bin chronisch psychisch krank, aber ich möchte gesund werden und mehr in der Normalität ankommen, auch wenn das ein Prozess ist. Dabei möchte ich nicht mehr alles als krankhaft betrachten.
Ich find das einen sehr vernünftigen Ansatz, sich nicht hauptsächlich über die 'Erkrankung' zu definieren. Kann ja manchmal u.a. auch ein Schutz sein, die Berufung auf 'die Erkrankung'. Man neigt dann dazu, im Klagen zu verharren.

Ich selbst bin ausser der Depression auch mit anderen, wohl auch ICD-Stempel-würdigen, psych. Probs. geschlagen. Versuche seit einiger Zeit, den Focus auf das, was noch geht, zu legen. Aufgrund meines Alters (60+) hab ich aber nicht mehr das Ziel, gesund zu werden, vielmehr geht´s mir um das Üben von Akzeptanz. Schwer genug.
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