verliebtheit/liebe und depri

stephanie7
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verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von stephanie7 »

hallo ihr lieben,

vielleicht passt es nicht in diese rubrik, aber ich weiss nicht recht wo es hier hinpaat. wir haben in mehreren threads das thema verlieben/liber/abhängigkeit und depris aufgegriffen. und mir kommt so ein gedanke... wenn ich das richtig sehe, sehnen sich die meisten -inklusive mir- nach einem partner. nach einem menschen, der zu uns hält und uns so nimmt, wie wir sind. eigentlich nichts ungewöhnliches, dass wünschen sich wohl auch die menschen ohne depris. zum einen: sollten wir nicht davon wegkommen uns zu sagen, dass es ach so schwierig ist mit uns zusammen zu sein? vielleicht ist es komplizierter hinter uns zu steigen, vielleicht haben wir in unseren schlechten zeiten eigenheiten. aber haben wir nicht auch so die chance einen wirklich warmgerzigen, seniblen partner kennenzulernen, der auch in schlechten zeiten hinter uns steht? ich habe mir immer viele vorwürfe gemacht, dass ich "menschen" vergraule. aber tuen wir das wirklich? ist es nicht nur dann so, dass das passiert, wenn wir uns unter druck gesetzt und missverstanden fühlen? bei mir ist es so... denke ich. sortieren sich dadurch nicht einfach eh nicht passende menschen selber aus?

und über noch etwas denke ich nach. ist es nicht ein zeichen der depri, dass man nichts fühlt? das wirft in mir die frage aus, ob ich mich überhaupt wirklich verlieben kann, wenn es mir schlecht geht oder ob das oft nicht einfach nur die suche nach glück und halt ist!

und noch etwas beschäftigt mich! suchen ich -eventuell auch ihr- mir manchmal bewusste falsche partner? mir sieht man das nicht an, ausser mir geht es richtig schlecht. ich wirke selbsticher, offen, extrovertiert. keiner kommt auf die idee, dass ich depris haben könnte, der mich kurz und oberflächlich kennt. diese männer/menschen können eigentlich gar nicht sehen, was bei mir los ist! wie geht ihr damit um, wenn ihr jemanden kennenlernt? sagt ihr es offen? meine erfahrung ist die, dass selbst dann, wenn ich es erzähle, dies nicht so ernst genommen wird. und es ist ernst, wenn es mir schlecht geht. vielleicht hat es damit etwas zu tun, dass ich niemanden so nahe an mich lassen möchte, dass er mein leid mitbekommt, weil ich denke, die person mag mich dann nicht mehr? ich habe einen sehr lieben besten freund. der weiss alles von mir, ist mit mein innigster ansprechpartner. und er nimmt mich so wie ich bin, nimmt rücksicht, hat verständnis und bringt mich sogar in schlechten zeiten zum lachen. eine lange zeit hatte er wirkliches interesse an mir. inzwischen nicht mehr (was natürlich dazu führt, dass ich ihn plötzlich ganz klasse finde er nimmt mich also so wie ich bin und hat mich in meiner schlechtesten zeit kennengelernt. heisst das, dass ich derart offen zu allen -potenziellen- partnern sein sollte, damit überhaupt eine chance besteht glücklich zu werden?

ich hoffe, dass war nicht zu wirr. aber mich beschäftigt das sehr im moment...

lieber gruss
steffi
zicke
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Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von zicke »

Hallo Stephanie,
Gutes Thema das du angeschnitten hast. Mit dieser Frage der Gefühle beschäftige ich mich auch seit einiger Zeit. Ich war schwerst depressiv, seit einem Jahr geht es mir aber gut, habe mich und mein Leben wieder im Griff. Kann wieder Lachen und habe wieder Spass am Leben. Nur mit dem Fühlen klappt es nicht mehr ?!

Ich hatte vor 2 Jahren eine Beziehung zu einem Mann, den ich über alles geliebt habe. Leider ist diese Beziehung sehr unschön zu ende gegangen. Dieses Ende hat meiner Depression den Rest gegeben.

Nach meinem Klinikaufenthalt, gehts es mir wie gesagt gut, habe seit einem halben Jahr null Kontakt mehr zu besagtem Mann und brauche es auch nicht mehr.

Jetzt habe ich einen Mann kennengelernt, der all das hat, was ich an einem Partner brauche. Er ist lieb, verwöhnt mich, ist für mich da und ich fühle mich wohl bei und mit ihm. Ich bin sehr gern mit ihm zusammen, aber ich fühle keine "Liebe".

Ist das normal? Oder weiß ich, fühle ich nicht mehr was "Liebe" ist?

Mir wurde schon gesagt, dann ist er nicht der Richtige, aber ich habe eher das Gefühl, das ich nicht mehr wirklich fühlen kann.

Vielleicht hat einer von euch ähnliche Erfahrungen oder kann etwas dazu sagen.

Bin ziemlich verunsichert und es beschäftigt mich sehr.

Zicke
stephanie7
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Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von stephanie7 »

liebe zicke,

ich verstehe dich sehr sehr gut. mich beschäftigt das auch ohne ende. ich habe "meine grosse liebe" auch verloren, als ich das erste mal schwer depressiv wurde. und auch das ging sehr unschön zu ende -und gab mir damals auch den rest. besser wurde es erst als ich hilfe bekam und der mann aus meinem leben verschwandt.

ich denke, "wir" können nicht pauschalisieren, dass wir nichts mehr fühlen oder nicht verliebt sein. ich selber traue meinen gefühlen nicht mehr wirklich. grundsätzlich habe ich erst das gefühl weglaufen zu müssen, wenn jemand einen platz in meinem leben einnehmen möchte. später "klebe" ich an den mann dran und habe panische verlustängste. ich denke, dass ich eh verlassen werde, also bitte auch gleich. es gibt einem mann der all das weiss. mein bester freund. der mich versteht, liebevoll ist, aufmerksam, fürsorglich. und er, der mich wahrscheinlich wirklich glücklich gemacht hätte: ihn wollte ich nicht. ich bemerke immer mehr dass das ein fehler war. ein grosser fehler.

liebe zicke, es ist schwer etwas zu raten... was fühlst du, wenn du mit ihm zusammen bist? fühlst du dich warm und geborgen? das ist eine gute voraussetzung finde ich. im moment fehlen mir leider auch völlig sexuelle gefühle. es ist mir etwas peinlich das zu schreiben, aber ist das nicht auch ein teil dieser anfangsverliebtheit? begehren... ich fühle das einfach nicht mehr. und ich kann auch nicht sagen, wann ich das wieder fühlen werde. irgend wie glaube ich auch, dass ich mir bewusst falsche männer aussuche. mit denen es nicht funktionieren kann. und wenn ich denke, es geht eh schief, geht es auch schief...was dazu führt, dass ich panisch hinterherlaufe... und das will ich nicht mehr!

vielleicht müssen grade wir auch ein wenig mit dem kopf lieben? uns den partner bewusster anschauen und schauen, ob er uns gut tut?

liebe grüss
steffi
Attiscarlchen
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Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von Attiscarlchen »

Hallo Stephanie, hallo Zicke!

Bin auf eure Beiträge gestoßen und habe mich mächtig angesprochen gefühlt.

Seit 2 Jahren bin ich mehr oder weniger oft im Chat. Habe aber bis jetzt immer gezögert einen Beitrag zu beantworten. Doch diesmal MUSS ich mich einklinken, denn ich bin in der gleichen Situation wie ihr:

Meine Beziehung steht aufgrund meiner schweren Depressionen auf der Kippe. Mein Partner kann sich nicht mit Depressionen auseinander setzen. Als wir uns vor fast 3 Jahren kennen lernten war ich relativ stabil und ein extrovertierter lustiger Mensch. Ich stand früh auf, machte für uns Frühstück und wir unternahmen in unserer Freizeit viel. Seit Mitte letzten Jahres bin ich wieder in einer Depression. Trotz Medis (Fluctin bis Jan. 04, danach Umstellung auf Citalopram) komme ich aus dem Loch nicht heraus. Ich bin trotz Beziehung einsam und ziehe mich immer mehr zurück. Heute morgen wurde mir gesagt, dass ich mich endlich zusammenreißen soll, schließlich sei ich früher "anders" gewesen. Die Worte "bitte lass mich in Ruhe ich kann nicht mehr" sollte ich endlich aus meinem Vokabular löschen, morgens früher aufstehen und mich um die Dinge kümmern die ich früher auch erledigt hätte.

Ich bin nun erst mal mit meinem Hund zu mir in die Wohnung gefahren. Sonst sind wir gemeinsam den ganzen Sommer in der Laube im Garten.

Ich weiß nicht wie ich meine Krankheit einem nicht kranken Menschen schildern soll. Jetzt sitze ich hier, habe eine schlechtes Gewissen und weiß doch, dass ich es einfach nicht schaffe mich "zusammenzureißen". Was soll ich tun?

Am Donnerstag dem 1.7. fahre ich zu meiner Mutter. Ich wohne in Berlin, sie in Hessen. Meine Mutter lebt allein und ist 81 Jahre. Das belastet mich natürlich auch. Ich fahre ca. 5 - 6 Mal im Jahr zu ihr. Immer 570 km eine Strecke.

Es macht mir angst, dass ich trotz Medis die Depression nicht in den Griff bekomme.

Mal sehen wie es weiter geht. Hoffe, bei euch läuft es besser.

Gruß
Attiscarlchen
stephanie7
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Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von stephanie7 »

hallo liebe carla,

erst mal: ich bin auch aus berlin...
zusammnereissen geht nicht bei einer depri... es erinnert mich ein wenig an meine "grosse liebe". damals wusste ich nicht was los war und er hat überhaupt nicht verstanden was mit mir los ist. ich konnte mir sachen anhören wie: "hast du mich am anfang getäuscht? (klar 1,5 jahre geschauspielert;-) )du musst doch funktionieren! was ist nur mit dir los? meine gefühle werden weniger!". ich habe mich immer mehr zurückgezogen und auch meine gefühle für ihn angezweifelt. da war so viel druck wieder "normal" zu sein, dass es mich innerlich total zerissen hat. ich bin auch ihm gegenüber geplatzt, habe versucht mich zu trennen, weil ich die fassade nicht mehr aufrecht erhalten konnte und ich dachte, dass er mich eh verlassen würde. es war fast eine erleichterung als er weg war, aber das war nur weil der druck weg war und ich eh wusste, er würde das tun. in dem moment musste ich keine fassade mehr aufrecht erhalten. trotzdem hat es mir den boden unter den füssen weggehauen...ich bin endgültig angestürzt. wenn es etwas gutes hatte, dann, dass ich endlich hilfe gesucht habe.
carla, weiss dein freund bescheid? also wirklich bescheid? sagst du ihm, dass zusammenreissen nicht geht? ich kann mir vorstellen, dass das ganz massive verlustängste bei dir auslöst...das du dich zurückziehst -aus selbstschutz. und dich beschäftigt. was kann man raten?! das ist ganz schwer finde ich. ich habe mir so lange vorwürfe gemacht diesen mann vergrault zu haben, wie bei allen nachfolgern auch. aber: was ist, wenn sie einfach nicht gepasst haben? wenn sie nicht richtig für mich waren? ich habe es mir nicht ausgesucht diese ängste zu haben, depris zu haben.
ist es möglich mit deinem freund mal ganz lieb und ruhig zu reden? oder ihm einen brief zu schreiben indem du ihm erklärst was in dir vorgeht?

lieber gruss
steffi
Attiscarlchen
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Registriert: 27. Jun 2004, 13:03

Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von Attiscarlchen »

Liebe Steffi,

danke für deine sofortige Antwort. Habe schon alles versucht. Habe mir sogar einen Video über Depressionen gekauft und versucht Interesse zu wecken. Schlug alles fehl. Es ist absolut kein Verständnis da. Nehme an, weil die Depries bei mir schon so lange dauern. Fing letztes Jahr im Frühjahr an - wie immer aus heiterem Himmel. Habe dann sofort meinen Neurologen aufgesucht und wurde wieder auf Fluctin eingestellt. Fluctin hatte ich schon vor 4 Jahren mit Erfolg genommen, doch diesmal schlugen sie nicht an. Deshalb der Wechsel der Medikation. Dachte erst es hilft aber inzwischen bin ich nicht mehr so sicher.

Ich weiß, dass man Geduld haben muss. Aber leider ist es schwer dies einem Menschen der überhaupt keine Ahnung hat was Depressionen sind erklären zu wollen. Ich kenne den Spruch "reiß dich zusammen" noch von früher. Meine Mutter benutzte ihn auch.

Bei mir ist es so, dass ich mich in einer solchen depressiven Phase total zurück ziehe, viel tagsüber schlafe und dann natürlich nachts nicht schlafen kann. Das hat zur Folge, dass ich morgens nicht aus dem Bett komme. Wenn ich alleine in meiner Wohnung bin klappt es einigermaßen, da mein Hund mich weckt und Gassi gehen will. Aber in der Laube ist es anders. Dort ist ein Schlafboden und ich kriege nicht mit wann es Zeit ist den Hund auszuführen.

Jetzt werde ich gleich mal mit meinem Hund eine Runde machen. Danach muß ich weiter sehen. Jedenfalls sehe ich es als positiv, dass ich aufgrund meiner Reise zu meiner Mutter erst mal wieder eine Zeit des nachdenkens schaffe. Manchmal denke ich, dass depressive Menschen keine Beziehung anfangen sollten. Wir können nicht mit Menschen leben die selbst depressiv sind, das zieht uns runter. Wir können aber auch nicht mit Menschen ohne Depressionen leben, das zieht uns auch runter. Es ist einfach ein Teufelskreis in dem wir uns befinden.

Jedenfalls wünsche ich dir mehr Glück.

Gruß Carla

PS: Wohne in Spandau.
zicke
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Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von zicke »

Puh jetzt mußte ich erst mal durchatmen Stephanie. Kommt mir alles sehr bekannt vor was du schreibst. Mein Freund sagt, ich zeige ihm" komm her, geh weg". Da ist sicher viel wahres dran.

Ja was fühle ich wenn ich mit ihm zusammen bin. Ich fühle mich wohl unf bin gern mit ihm zusammen. Manchmal fühle ich mich auch unter Druck gesetzt, da er gerne hören würde, das ich, ich liebe dich sage. Aber das kann ich nicht. Das sexuelle das du ansprichst ist auch so eine Sache. Bei meiner großen Liebe, konnte ich nicht di Finger von ihm lassen. Bei meinem jetzigen Freund ist es wie bei dir, dass ich sehr wenig sexuelle Begierde spüre.

Mit dem Kopf lieben....ja ich denke bei mir ist alles jetzt sehr Kopfgesteuert. Früher war ich ein absoluter Bauchmensch, der vor Gefühlen überquoll, und heute schweigt der Bauch. Ich wünschte er würde sich wieder ein wenig zurückmelden, nicht mehr so stark wie früher, aber etwas.

Ich denke "ich traue meinen Gefühlen nicht mehr wirklich" ist mein großes Problem.


Liebe Carla, ich kann Stephanie nur zustimmen. Zusammenreißen geht nicht. Das kostet Kraft die wir in der Depression nicht haben. Ich weiß leider auch nicht wie man einem nicht Betroffenen diese Krankheit schildern oder nahe bringen kann. Ich habe es irgendwann aufgegeben. Liebe Carla bist du in Behandlung oder nimmst du nur Tabletten?
Vielleicht sollte dein Freund auch hier im Forum lesen, bei den Angehörigen. Vielleicht hilft ihm ein Ausstausch mit anderen,dich besser zu verstehen, bzw. dich mit deiner Depression zu akzeptieren und es auch als Krankheit zu verstehen und nicht als Anstellerei und sonstiges.

Liebe Grüße an euch beide
Zicke
Attiscarlchen
Beiträge: 3
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Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von Attiscarlchen »

Hallo Zicke,

bin in Behandlung. Aber mein Therapeut gibt zum 30.6.04 die Praxis auf. Ist auch so eine Sache... Muß mir jetzt einen neuen Psychiater suchen. Geht aber im Moment nicht, da ich am Donnerstag für einige Zeit bei meiner Mutter in Hessen bin. Erst danach werde ich mir einen neuen Therapeuten suchen. Bis dahin müssen die Tabletten helfen.

Gruß aus Berlin
von Carla
HopeW
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Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von HopeW »

Hallo Ihr Lieben,

meine Geschichte paßt in diesen Thread und doch wieder nicht
Jedenfalls gab es am Wochenende einen Anlaß, der mich wieder sehr beschäftigt.

In Kurzform: Als ich FÜR meinen Partner ernsthaft den "Kampf" gegen die Depression aufnahm, hat er mich verlassen. Ich bin abgestürzt ohne Ende, konnte nicht mehr arbeiten und habe seitdem keinen Arbeitsplatz mehr. Wir kamen wieder zusammen für ein gutes halbes Jahr und er hat mich erneut verlassen (letztes Jahr). Alle Versuche auf die Füße zu kommen haben eigentlich nur dazu geführt, daß ich im Frühjahr "meine persönliche Talsohle" erreicht hatte.
Der "gute Herr" hat nie den Kontakt zu mir abgebrochen, beschränkt sich aber auf 2 - 5 SMS die Woche, mit viertel bis halbjährlichem Kaffeetrinken für eine Stunde.

Heute wäre es wieder soweit gewesen und er ist nicht gekommen. Ich schaffte es nicht, nichts zu tun, habe ihm eine SMS geschrieben, die er damit beantwortete, es klappe leider nicht.
Ich war für eine Stunde wie tot und bin dann heim.
Durch die AD´s (seit 5 Wo) bin ich soweit stabil, daß ich mich durchaus frage, WAS MIT IHM LOS IST. Irgendwie hat er doch auch "einen Schatten".
Diese unendliche Geschichte zieht sich schon so lange hin und ich traue mich einfach nicht, von meiner Seite einen endgültigen Schlußstrich zu ziehen.Das Loslassen war schon immer mein Problem, ich habe immer weit über Maßen gelitten.

Was ich aber auch sagen will, ist dies. Während ich mich also besser fühle und mein Leben ganz langsam wieder aufbaue, habe ich mich oft gefragt, ob es wirklich nicht besser eine Zeit ist, die man ALLEINE bewältigen sollte. Liebe, glückliche, unglückliche, Verlustängste, Ärger und Versöhnung belasten mich so sehr und bringen mich wieder aus dem Takt.
Ich habe auch einen sehr guten Freund, der mich nimmt, wie ich bin.Er findet es "unmöglich" daß ich von dem anderen nicht lassen kann. Der Kerl hat dich nur betrogen und verarscht.......
Es macht mir sehr, sehr zu schaffen, daß ich nicht loslassen kann. Wie schwer wäre es denn, die SMSe nicht mehr zu beantworten, mehr ist ja nicht mehr und trotzdem weine ich mich noch manches Mal in den Schlaf.

Das ist eine Beichte, für die ich mich im Grunde genommen schäme und mit "normalen" Leuten gar nicht besprechen kann.

Mhm......vielleicht weiß jemand was dazu zu sagen.....daß ich ihn endlich in den Wind schießen sollte, weiß ich selbst

LG
Hope

PS: War jetzt doch nicht ganz so kurz. Sorry.
zicke
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Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von zicke »

Hallo Hope,
schäme dich nicht für etwas das du fühlst, auch wenn es für andere unverständlich ist.
Meine unendliche Geschichte ging 3 Jahre!!! Auch ich konnte nicht von ihm lassen, und als ich erkennen mußte das es keinen Weg zurück gibt, dachte ich es zerreißt mich.

Ich kann dir leider keinen Rat geben ausser den den du selber weißt. Ich kann dir nur die Hoffnung geben das irgendwann der Zeitpunkt kommt, an dem du loslassen kannst.
Zu der Liebe meines Lebens habe ich seit einem halben Jahr keinen Kontakt mehr. Ich denke wohl noch an ihn und unsere schöne Zeit, an das ganze häßliche denke ich nicht, obwohl das wesentlich schwerwiegender sein sollte.
Ich hoffe nur das er sich nie wieder bei mir meldet, denn um ehrlich zu sein weiß ich nicht ob ich die Kraft habe, ihn zu ignorieren. Zumindest bin ich soweit das ich nicht mehr den Drang habe ihn zu kontaktieren.

Ich habe jetzt seit einiger Zeit einen neuen Freund, bei dem ich hoffe das ich wieder fühlen lerne. Oder fühlen zulasse? Ich weiß es nicht.

Ich wünsche dir die Zeit die du brauchst um dich zu lösen.

Liebe Grüße Zicke
Franzi
Beiträge: 191
Registriert: 1. Apr 2003, 12:10

Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von Franzi »

Hallo hope,

Du selbst sagst es bereits, Du hast Schwierigkeiten Dich von ihm zu lösen innerlich. Denn äußerlich scheint es doch schon längst so zu sein.

Übrigens, halte ich es für einen falschen Ansatz jemand anderem zu Liebe die Depression zu bekämpfen. Das sollte schon ganz allein aus Dir selbst herauskommen, denn in erster Linie bist Du die davon Betroffene und es beeinträchtigt Dein Leben in hohem Maße. Wieso hast Du Deinen Job verloren? Weil Du depressiv wurdest, als er Dich verlassen hat?

Es ist wichtig, dass Du Dich zunächst erstmal selbst wieder stabilisierst und vergiß ihn, so hart es sich auch anhören mag.

Grüße

Franzi
HopeW
Beiträge: 368
Registriert: 23. Mai 2004, 10:38

Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von HopeW »

Guten Morgen,
liebe Franzi.

Danke für dein Feedback. Es ist, wie du sagst, das wichtigste, MICH SELBST ZU STABILISIEREN.
Eigentlich sollte das die Kernaussage meines Beitrages sein (habe mich halt verplaudert Ich meine, auch du berichtest von Problemen in der Partnerschaft, um das mal kurz zusammenzufassen.
Ich bin mittlerweile der Meinung, daß man in dieser Phase, in der man ernsthaft daran arbeitet, die Depression zu besiegen oder auch nur in Schach zu halten, gut darauf verzichten kann, daß einem ein mehr oder weniger Neuer Mann immer wieder aus dem Takt bringt.
Ich mache z.Zt. einen großen Bogen um Beziehungen dieser Art-will mich selbst "auspendeln" Hoffe, du kannst nachvollziehen, was ich meine.

ER gehört zu den Altlasten!! Ich habe das tiefe innere Wissen, nachdem ich ihn endlich losgelassen, einen neuen Weg begehen kann. Er steht wirklich repräsentativ für alle und alles, was ich so beziehungsmäßig erlebt habe.

Franzi, ich wünsch dir einen guten Tag.

LG
Hope
pferdediebin
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Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von pferdediebin »

hallo ihr alle!


das lesen der beiträge hat bei mir wieder eine menge deja-vus verursacht,und phasenweise macht es mich stutzig,daß alle so ähnliche erfahrungen haben.
es sieht so aus als hätte jeder so eine unerfüllte-liebe-leiche im keller.
depression und liebe?hielt ich lange zeit für nicht kompatibel.hab's zwar tapfer versucht,oft gründlich danebengegriffen,so kompromissbereit wenn der andere sich fürsorglich zeigte.ich hab jedem IMMER VORHER ALLES erzählt,hab darauf hingewiesen,daß es zeiten gibt,wo man mir besser fernbleibt.aber ich hab auch das glück/pech,daß man mich noch immer für diese starke person hält,die ich einmal gewesen bin.und letztendlich mußte ich dann leiden verursachen,das hat mich am meisten kraft gekostet,denn natürlich war ich schuld,weil unfähig mehr als warme zuneigung zu empfinden.wenn nur einer liebt hat das keinen lack,man zögert nur hinaus,man weiß wie es kommt.
ich hab mehr oder weniger bewußt darauf verzichtet,job+kind+depression..+freund?gewagte kombination,wie bring ich da mein notwendiges schlafpensum unter?so eine beziehung ist zeitaufwendig.also,keine unnötigen aufregungen mehr,war mein schluß.
war sowieso in einem desillusionierungs-stadium,war auch gerade dabei meine leiche endlich zu beerdigen.eine ganz haltlose geschichte,nie was ernstes gewesen,er ging ins ausland.aber irgendetwas war da,etwas das mich an seiner person bezaubert hat,eine gewisse leichtigkeit.ich hab wirklich alles versucht,um dieses gefühl für ihn loszuwerden,hab mir sprichwörtlich das herz rausgerissen,es in fetzen geschnitten,und die dann angezündet,ich wollte nicht mehr darunter leiden.aber,wie phoenix aus der asche....so ging das ca. drei jahre.
dann kam er zurück,und wir liefen uns immer wieder über den weg,stockende konversation,hirn unter strom.nach und nach hab ich erkannt,ja ich liebe diese person,und das kann ich auch ungestraft tun,aber ich möchte nichts mehr erwarten.und je besser ich ihn kennenlernte,desto besser sah ich,daß wir unmöglich zusammenpassen würden.die bezauberung durch sein wesen war eigentlich ein symbol für eigenschaften,die ich gerne gehabt hätte.
und wie sieht es jetzt aus,ja,liebe und depression,das kann funktionieren,ich weiß nicht wie das ging,und hab mich lang gesträubt.der partner muß auf jeden fall ein super-kumpel sein,viel humor,und ein dickes fell haben.wenn einem die liebe keinen druck verursacht,dann muß man sich davor nicht abschotten.wenn der andere unabhängig genug ist,auch seinem eigenem leben fröhnt,kommt es nicht so häufig zu verletzenden zurückweisungen.es gibt wirklich menschen,die einen so akzeptieren wie man ist!


alles liebe

pferdediebin
"Die Stimme des Fleisches verlangt: nicht hungern,nicht dürsten,nicht frieren.Wer dies erreicht und hoffen darf,auch künftig zu erreichen,kann sich selbst mit Zeus im Glücke messen"



Epikur





pferdediebin
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Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von pferdediebin »

hallo ihr alle!


das lesen der beiträge hat bei mir wieder eine menge deja-vus verursacht,und phasenweise macht es mich stutzig,daß alle so ähnliche erfahrungen haben.
es sieht so aus als hätte jeder so eine unerfüllte-liebe-leiche im keller.
depression und liebe?hielt ich lange zeit für nicht kompatibel.hab's zwar tapfer versucht,oft gründlich danebengegriffen,so kompromissbereit wenn der andere sich fürsorglich zeigte.ich hab jedem IMMER VORHER ALLES erzählt,hab darauf hingewiesen,daß es zeiten gibt,wo man mir besser fernbleibt.aber ich hab auch das glück/pech,daß man mich noch immer für diese starke person hält,die ich einmal gewesen bin.und letztendlich mußte ich dann leiden verursachen,das hat mich am meisten kraft gekostet,denn natürlich war ich schuld,weil unfähig mehr als warme zuneigung zu empfinden.wenn nur einer liebt hat das keinen lack,man zögert nur hinaus,man weiß wie es kommt.
ich hab mehr oder weniger bewußt darauf verzichtet,job+kind+depression..+freund?gewagte kombination,wie bring ich da mein notwendiges schlafpensum unter?so eine beziehung ist zeitaufwendig.also,keine unnötigen aufregungen mehr,war mein schluß.
war sowieso in einem desillusionierungs-stadium,war auch gerade dabei meine leiche endlich zu beerdigen.eine ganz haltlose geschichte,nie was ernstes gewesen,er ging ins ausland.aber irgendetwas war da,etwas das mich an seiner person bezaubert hat,eine gewisse leichtigkeit.ich hab wirklich alles versucht,um dieses gefühl für ihn loszuwerden,hab mir sprichwörtlich das herz rausgerissen,es in fetzen geschnitten,und die dann angezündet,ich wollte nicht mehr darunter leiden.aber,wie phoenix aus der asche....so ging das ca. drei jahre.
dann kam er zurück,und wir liefen uns immer wieder über den weg,stockende konversation,hirn unter strom.nach und nach hab ich erkannt,ja ich liebe diese person,und das kann ich auch ungestraft tun,aber ich möchte nichts mehr erwarten.und je besser ich ihn kennenlernte,desto besser sah ich,daß wir unmöglich zusammenpassen würden.die bezauberung durch sein wesen war eigentlich ein symbol für eigenschaften,die ich gerne gehabt hätte.
und wie sieht es jetzt aus,ja,liebe und depression,das kann funktionieren,ich weiß nicht wie das ging,und hab mich lang gesträubt.der partner muß auf jeden fall ein super-kumpel sein,viel humor,und ein dickes fell haben.wenn einem die liebe keinen druck verursacht,dann muß man sich davor nicht abschotten.wenn der andere unabhängig genug ist,auch seinem eigenem leben fröhnt,kommt es nicht so häufig zu verletzenden zurückweisungen.es gibt wirklich menschen,die einen so akzeptieren wie man ist!


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pferdediebin
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Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von pferdediebin »

hallo ihr alle!


das lesen der beiträge hat bei mir wieder eine menge deja-vus verursacht,und phasenweise macht es mich stutzig,daß alle so ähnliche erfahrungen haben.
es sieht so aus als hätte jeder so eine unerfüllte-liebe-leiche im keller.
depression und liebe?hielt ich lange zeit für nicht kompatibel.hab's zwar tapfer versucht,oft gründlich danebengegriffen,so kompromissbereit wenn der andere sich fürsorglich zeigte.ich hab jedem IMMER VORHER ALLES erzählt,hab darauf hingewiesen,daß es zeiten gibt,wo man mir besser fernbleibt.aber ich hab auch das glück/pech,daß man mich noch immer für diese starke person hält,die ich einmal gewesen bin.und letztendlich mußte ich dann leiden verursachen,das hat mich am meisten kraft gekostet,denn natürlich war ich schuld,weil unfähig mehr als warme zuneigung zu empfinden.wenn nur einer liebt hat das keinen lack,man zögert nur hinaus,man weiß wie es kommt.
ich hab mehr oder weniger bewußt darauf verzichtet,job+kind+depression..+freund?gewagte kombination,wie bring ich da mein notwendiges schlafpensum unter?so eine beziehung ist zeitaufwendig.also,keine unnötigen aufregungen mehr,war mein schluß.
war sowieso in einem desillusionierungs-stadium,war auch gerade dabei meine leiche endlich zu beerdigen.eine ganz haltlose geschichte,nie was ernstes gewesen,er ging ins ausland.aber irgendetwas war da,etwas das mich an seiner person bezaubert hat,eine gewisse leichtigkeit.ich hab wirklich alles versucht,um dieses gefühl für ihn loszuwerden,hab mir sprichwörtlich das herz rausgerissen,es in fetzen geschnitten,und die dann angezündet,ich wollte nicht mehr darunter leiden.aber,wie phoenix aus der asche....so ging das ca. drei jahre.
dann kam er zurück,und wir liefen uns immer wieder über den weg,stockende konversation,hirn unter strom.nach und nach hab ich erkannt,ja ich liebe diese person,und das kann ich auch ungestraft tun,aber ich möchte nichts mehr erwarten.und je besser ich ihn kennenlernte,desto besser sah ich,daß wir unmöglich zusammenpassen würden.die bezauberung durch sein wesen war eigentlich ein symbol für eigenschaften,die ich gerne gehabt hätte.
und wie sieht es jetzt aus,ja,liebe und depression,das kann funktionieren,ich weiß nicht wie das ging,und hab mich lang gesträubt.der partner muß auf jeden fall ein super-kumpel sein,viel humor,und ein dickes fell haben.wenn einem die liebe keinen druck verursacht,dann muß man sich davor nicht abschotten.wenn der andere unabhängig genug ist,auch seinem eigenem leben fröhnt,kommt es nicht so häufig zu verletzenden zurückweisungen.es gibt wirklich menschen,die einen so akzeptieren wie man ist!


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pferdediebin
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Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von pferdediebin »

upsi hab grad gesehen was ich verbrochen hab,war keine absicht
stephanie schrieb:
> hallo ihr lieben,
>
> vielleicht passt es nicht in diese rubrik, aber ich weiss nicht recht wo es hier hinpaat. wir haben in mehreren threads das thema verlieben/liber/abhängigkeit und depris aufgegriffen. und mir kommt so ein gedanke... wenn ich das richtig sehe, sehnen sich die meisten -inklusive mir- nach einem partner. nach einem menschen, der zu uns hält und uns so nimmt, wie wir sind. eigentlich nichts ungewöhnliches, dass wünschen sich wohl auch die menschen ohne depris. zum einen: sollten wir nicht davon wegkommen uns zu sagen, dass es ach so schwierig ist mit uns zusammen zu sein? vielleicht ist es komplizierter hinter uns zu steigen, vielleicht haben wir in unseren schlechten zeiten eigenheiten. aber haben wir nicht auch so die chance einen wirklich warmgerzigen, seniblen partner kennenzulernen, der auch in schlechten zeiten hinter uns steht? ich habe mir immer viele vorwürfe gemacht, dass ich "menschen" vergraule. aber tuen wir das wirklich? ist es nicht nur dann so, dass das passiert, wenn wir uns unter druck gesetzt und missverstanden fühlen? bei mir ist es so... denke ich. sortieren sich dadurch nicht einfach eh nicht passende menschen selber aus?
>
> und über noch etwas denke ich nach. ist es nicht ein zeichen der depri, dass man nichts fühlt? das wirft in mir die frage aus, ob ich mich überhaupt wirklich verlieben kann, wenn es mir schlecht geht oder ob das oft nicht einfach nur die suche nach glück und halt ist!
>
> und noch etwas beschäftigt mich! suchen ich -eventuell auch ihr- mir manchmal bewusste falsche partner? mir sieht man das nicht an, ausser mir geht es richtig schlecht. ich wirke selbsticher, offen, extrovertiert. keiner kommt auf die idee, dass ich depris haben könnte, der mich kurz und oberflächlich kennt. diese männer/menschen können eigentlich gar nicht sehen, was bei mir los ist! wie geht ihr damit um, wenn ihr jemanden kennenlernt? sagt ihr es offen? meine erfahrung ist die, dass selbst dann, wenn ich es erzähle, dies nicht so ernst genommen wird. und es ist ernst, wenn es mir schlecht geht. vielleicht hat es damit etwas zu tun, dass ich niemanden so nahe an mich lassen möchte, dass er mein leid mitbekommt, weil ich denke, die person mag mich dann nicht mehr? ich habe einen sehr lieben besten freund. der weiss alles von mir, ist mit mein innigster ansprechpartner. und er nimmt mich so wie ich bin, nimmt rücksicht, hat verständnis und bringt mich sogar in schlechten zeiten zum lachen. eine lange zeit hatte er wirkliches interesse an mir. inzwischen nicht mehr (was natürlich dazu führt, dass ich ihn plötzlich ganz klasse finde er nimmt mich also so wie ich bin und hat mich in meiner schlechtesten zeit kennengelernt. heisst das, dass ich derart offen zu allen -potenziellen- partnern sein sollte, damit überhaupt eine chance besteht glücklich zu werden?
>
> ich hoffe, dass war nicht zu wirr. aber mich beschäftigt das sehr im moment...
>
> lieber gruss
> steffi

stephanie schrieb:
> hallo ihr lieben,
>
> vielleicht passt es nicht in diese rubrik, aber ich weiss nicht recht wo es hier hinpaat. wir haben in mehreren threads das thema verlieben/liber/abhängigkeit und depris aufgegriffen. und mir kommt so ein gedanke... wenn ich das richtig sehe, sehnen sich die meisten -inklusive mir- nach einem partner. nach einem menschen, der zu uns hält und uns so nimmt, wie wir sind. eigentlich nichts ungewöhnliches, dass wünschen sich wohl auch die menschen ohne depris. zum einen: sollten wir nicht davon wegkommen uns zu sagen, dass es ach so schwierig ist mit uns zusammen zu sein? vielleicht ist es komplizierter hinter uns zu steigen, vielleicht haben wir in unseren schlechten zeiten eigenheiten. aber haben wir nicht auch so die chance einen wirklich warmgerzigen, seniblen partner kennenzulernen, der auch in schlechten zeiten hinter uns steht? ich habe mir immer viele vorwürfe gemacht, dass ich "menschen" vergraule. aber tuen wir das wirklich? ist es nicht nur dann so, dass das passiert, wenn wir uns unter druck gesetzt und missverstanden fühlen? bei mir ist es so... denke ich. sortieren sich dadurch nicht einfach eh nicht passende menschen selber aus?
>
> und über noch etwas denke ich nach. ist es nicht ein zeichen der depri, dass man nichts fühlt? das wirft in mir die frage aus, ob ich mich überhaupt wirklich verlieben kann, wenn es mir schlecht geht oder ob das oft nicht einfach nur die suche nach glück und halt ist!
>
> und noch etwas beschäftigt mich! suchen ich -eventuell auch ihr- mir manchmal bewusste falsche partner? mir sieht man das nicht an, ausser mir geht es richtig schlecht. ich wirke selbsticher, offen, extrovertiert. keiner kommt auf die idee, dass ich depris haben könnte, der mich kurz und oberflächlich kennt. diese männer/menschen können eigentlich gar nicht sehen, was bei mir los ist! wie geht ihr damit um, wenn ihr jemanden kennenlernt? sagt ihr es offen? meine erfahrung ist die, dass selbst dann, wenn ich es erzähle, dies nicht so ernst genommen wird. und es ist ernst, wenn es mir schlecht geht. vielleicht hat es damit etwas zu tun, dass ich niemanden so nahe an mich lassen möchte, dass er mein leid mitbekommt, weil ich denke, die person mag mich dann nicht mehr? ich habe einen sehr lieben besten freund. der weiss alles von mir, ist mit mein innigster ansprechpartner. und er nimmt mich so wie ich bin, nimmt rücksicht, hat verständnis und bringt mich sogar in schlechten zeiten zum lachen. eine lange zeit hatte er wirkliches interesse an mir. inzwischen nicht mehr (was natürlich dazu führt, dass ich ihn plötzlich ganz klasse finde er nimmt mich also so wie ich bin und hat mich in meiner schlechtesten zeit kennengelernt. heisst das, dass ich derart offen zu allen -potenziellen- partnern sein sollte, damit überhaupt eine chance besteht glücklich zu werden?
>
> ich hoffe, dass war nicht zu wirr. aber mich beschäftigt das sehr im moment...
>
> lieber gruss
> steffi

stephanie schrieb:
> hallo ihr lieben,
>
> vielleicht passt es nicht in diese rubrik, aber ich weiss nicht recht wo es hier hinpaat. wir haben in mehreren threads das thema verlieben/liber/abhängigkeit und depris aufgegriffen. und mir kommt so ein gedanke... wenn ich das richtig sehe, sehnen sich die meisten -inklusive mir- nach einem partner. nach einem menschen, der zu uns hält und uns so nimmt, wie wir sind. eigentlich nichts ungewöhnliches, dass wünschen sich wohl auch die menschen ohne depris. zum einen: sollten wir nicht davon wegkommen uns zu sagen, dass es ach so schwierig ist mit uns zusammen zu sein? vielleicht ist es komplizierter hinter uns zu steigen, vielleicht haben wir in unseren schlechten zeiten eigenheiten. aber haben wir nicht auch so die chance einen wirklich warmgerzigen, seniblen partner kennenzulernen, der auch in schlechten zeiten hinter uns steht? ich habe mir immer viele vorwürfe gemacht, dass ich "menschen" vergraule. aber tuen wir das wirklich? ist es nicht nur dann so, dass das passiert, wenn wir uns unter druck gesetzt und missverstanden fühlen? bei mir ist es so... denke ich. sortieren sich dadurch nicht einfach eh nicht passende menschen selber aus?
>
> und über noch etwas denke ich nach. ist es nicht ein zeichen der depri, dass man nichts fühlt? das wirft in mir die frage aus, ob ich mich überhaupt wirklich verlieben kann, wenn es mir schlecht geht oder ob das oft nicht einfach nur die suche nach glück und halt ist!
>
> und noch etwas beschäftigt mich! suchen ich -eventuell auch ihr- mir manchmal bewusste falsche partner? mir sieht man das nicht an, ausser mir geht es richtig schlecht. ich wirke selbsticher, offen, extrovertiert. keiner kommt auf die idee, dass ich depris haben könnte, der mich kurz und oberflächlich kennt. diese männer/menschen können eigentlich gar nicht sehen, was bei mir los ist! wie geht ihr damit um, wenn ihr jemanden kennenlernt? sagt ihr es offen? meine erfahrung ist die, dass selbst dann, wenn ich es erzähle, dies nicht so ernst genommen wird. und es ist ernst, wenn es mir schlecht geht. vielleicht hat es damit etwas zu tun, dass ich niemanden so nahe an mich lassen möchte, dass er mein leid mitbekommt, weil ich denke, die person mag mich dann nicht mehr? ich habe einen sehr lieben besten freund. der weiss alles von mir, ist mit mein innigster ansprechpartner. und er nimmt mich so wie ich bin, nimmt rücksicht, hat verständnis und bringt mich sogar in schlechten zeiten zum lachen. eine lange zeit hatte er wirkliches interesse an mir. inzwischen nicht mehr (was natürlich dazu führt, dass ich ihn plötzlich ganz klasse finde er nimmt mich also so wie ich bin und hat mich in meiner schlechtesten zeit kennengelernt. heisst das, dass ich derart offen zu allen -potenziellen- partnern sein sollte, damit überhaupt eine chance besteht glücklich zu werden?
>
> ich hoffe, dass war nicht zu wirr. aber mich beschäftigt das sehr im moment...
>
> lieber gruss
> steffi
"Die Stimme des Fleisches verlangt: nicht hungern,nicht dürsten,nicht frieren.Wer dies erreicht und hoffen darf,auch künftig zu erreichen,kann sich selbst mit Zeus im Glücke messen"



Epikur





Seila
Beiträge: 149
Registriert: 21. Mär 2003, 17:57

Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von Seila »

Hallo Pferdediebin:)
Dein letzter Beitrag gab mir Mut...
Ich loggte mich heute mal wieder ins Forum ein um zu sehen ob es was zu dem Thema gibt..Beziehungen+ Depri.
Und auch im Angehörigenforum zu stöbern.
Seltsamerweise gibt es immer eine zeit in der man sich nix sehnlicher als einen mann wünscht, dann sagt man: Ok dann nicht. Und schwupps steht wieder einer vor Deiner Nase, der Dich total umhaut. So momentan bei mir der Fall. er kennt meine Geschichte, doch als es gestern abwärts ging, wusster null was er machen soll. Klar wie auch. Für ihn Neuland.
Der letzte Mann konnte damit nicht umgehen, er ging von mir. Er umging mich (kleines Wortspiel)... Nun wieder erneute angst, vorm Verlassenwerden...nicht schon wieder
Ich denke ich muss es probieren, abschotten kann ich mich grade nicht von ihm.
Aber sollte man nicht erst mal mit sich selber klar kommen um dann sich auf einen anderen einlassen können? Oder kann ein anderer dazu helfen wieder zu sich selbst finden...?!?
Fragen dir mir seid Tagen den Kopf schwer machen...
Alles Gute allen weiterhin.
Kia koe koa
pferdediebin
Beiträge: 472
Registriert: 11. Jun 2004, 23:45

Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von pferdediebin »

liebe seila!(nick richtig gemerkt?)(forgive me if not)


na,jetzt weiß ich wenigstens,warum ich den beitrag so oft reingestellt hab ..
tjahh,ich weiß,ich hab das oft beobachtet,diese hilflosigkeit,angesichts meines zustandes,und ich weiß doch,daß man da im moment nichts ausrichtet.dann versuchte ich denn anderen vor mir zu beschützen,in dem ich ihm "normalität" vorspielte.1.)fehler!ich entwickelte starke aggressionen,weil ich damit an mein limit ging.wurde immer leerer,wenn ich nicht die ruhe hatte,meine batterien wieder zu füllen.
2.)fehler waren dann die ausflüchte,das hinhalten und zeit gewinnen,wenn man einmal so anfängt,kommt man schwer wieder heraus.der andere fühlt sich nur verarscht.
3.)fehler:menschen unterschätzen.
wenn man den anderen schont,und ihn womöglich im glauben lässt,jaaa,jetzt mit dir geht es mir wieder so gut,dann ist er bei jedem kleinen anzeichen von depression alarmiert,glaubt vielleicht,etwas falsch zu machen,oder zweifelt an deiner liebe.
du mußt dich auf dein gefühl verlassen,selbst am anfang einer beziehung,verlier dich bloß nicht aus den augen.bestehe auf deine ruhephasen,füttere mit sachlicher information.dinge,die man versteht,machen keine angst.
dann ist ein entspannter umgang miteinander möglich.
ich muß jetzt lächeln ,ich habe es diesem mann so verdammt schwer gemacht,und ihn oft verletzt....wenn er jetzt bei mir ist,da ist so eine absolute vertrautheit,ich muß nichts verstecken,fühl mich einfach wohl.und ganz klar ist da ein:mit niemandem wäre ich jetzt lieber zusammen.
wenn ich allein sein MUß,sage ich nur,meine akkus sind leer,muß aufladen,dann weiß er,daß ich früher von selbst zurückkomme,wenn er es einfach akzeptiert.
dabei ist er ein absoluter nähe-sucher.


ok,ich überschlag mich da in guten ratschlägen,es langt!

hab nur den wunsch,daß ihr es hinbekommt!

buena suerte

pferdediebin
"Die Stimme des Fleisches verlangt: nicht hungern,nicht dürsten,nicht frieren.Wer dies erreicht und hoffen darf,auch künftig zu erreichen,kann sich selbst mit Zeus im Glücke messen"



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Seila
Beiträge: 149
Registriert: 21. Mär 2003, 17:57

Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von Seila »

Liebe Pferdediebin
Da sagst Du wahre Sachen. Das hab ich ihm auch ganz klar gesagt, wenn ich mich abschotte und in Ruhe gelassen werde, komme ich eher wieder zurück und DANN kann ich ihm erzählen/sagen was los war, aber in einem Absturz bin ich wie Stein..verstummt unfähig irgendwas zu machen...
Wir schrieben uns gestern lange Mails, er hält zu mir. Ja sagt er jetzt. Irgendwie kommt mir das zu leicht vor. Mal sehn wie es aussieht wenns wirklich mal hart auf hart kommt...aber das muss ich dann sehen, da hilft alles rumspektulieren nix.
Aber es ist ein schönes Feeling, mal wieder ein Mensch der einfach nur gut tut...
Ein Halt
Ok Dir einen schönen Tag.
Kia koe koa
pferdediebin
Beiträge: 472
Registriert: 11. Jun 2004, 23:45

Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von pferdediebin »

ich weiß,es passt nicht so ganz,aber ich finds einfach so schön:



Alle Welt sagt,mein Sinn sei zwar groß,
aber sozusagen unbrauchbar.
Gerade weil er groß ist,
deshalb ist er sozusagen unbrauchbar.
Wenn er brauchbar wäre,
so wäre er längst klein geworden.
Ich habe drei Schätze,
die ich schätze und wahre.
Der eine heißt:die Liebe;
der zweite heißt:die Genügsamkeit;
der dritte heißt:nicht wagen in der Welt voranzustehen.
Durch Liebe kann man mutig sein,
durch Genügsamkeit kann man weitherzig sein.
Wenn man nicht wagt voranzustehen,
kann man das Haupt der fertigen Menschen sein.
Wenn man nun ohne Liebe mutig sein will,
wenn man ohne Genügsamkeit weitherzig sein will,
wenn man ohne zurückzustehen vorankommen will:das ist der Tod.
wenn man Liebe hat im Kampf,
so siegt man.
Hat man sie zur Verteidigung,
so ist man unüberwindlich.
Wen der Himmel retten will,
den schützt er durch Liebe...

Tao te king

seufz
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stephanie7
Beiträge: 82
Registriert: 17. Jun 2004, 19:03

Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von stephanie7 »

???
meine antwort ist leider als neuer thread erschienen...
stephanie7
Beiträge: 82
Registriert: 17. Jun 2004, 19:03

Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von stephanie7 »

so ihr lieben,
mir kommt grade noch ein gedanke. aber erst einmal möchte ich noch mal sagen, wie gut es tut zu lesen, dass ich nicht alleine bin mit diesem nicht-loslassen können. ich glaube, ich habe das perfektioniert auf eine ganz üble weise. vor meiner ersten depri hatte ich zwei längere beziehungen, aber war auch eine zeit single, was ich gar nicht schlimm fand. ich habe genau geschaut wer mir gefällt und wer nicht und ICH habe entschieden wer zu mir passt und wen ich in mein leben lasse. seit dem ende meiner grossen liebe ist vieles anders. ich began eine therapie, ich bekam medikamente und ich hatte erst einmal eine affäre mit einem jugendfreund. dieser mann hatte keine chance mir wirklich näher zu kommen, mich wirklich kennenzulernen; ich war dicht. seitdem war ich eigentlich NIE mehr wirklich ohne einen mann an meiner seite. mir wird ganz angst und bange, wenn ich mir das überlege. das grundgefühl ist, wenn ich mir die letzten 4 jahre anschaue, wenn ich einen mann kennenlerne: "NEIN!". ist dieser mann dann aber lieb zu mir, bringt mir herzlichkeit und verliebtheit entgegen schmeichelt es mir. es tut mir gut. und es lässt mich mich wertvoll fühlen. es ist ein kleines glück indem ich mich nicht öffne. angst habe das der andere wirklich sieht wie ich bin, angst habe er könnte sich wieder abwenden und mir dieses kleine glück nehmen. grundsätzlich ist das passiert in dieser zeit. und es waren merkwürdigerweise auch nie die ausgeglichenen, starken typen die an meiner seite waren, sondern männer, die selber probleme hatten. von totkranker mutter (zweimal!), über alkoholkranker vater über extreme bindungsängste, da mutter vom vater verlassen wurde, als sie krebs bekam...war alles dabei. ich weiss, dass ich mich erst gradezu aufgeopfert habe. war ich doch so glücklich, dass MICH kleines wertloses etwas jemand ganz doll lieb hatte. aber in mir passierte das oben beschriebene. ich wurde innerlich wütend, verzweifelt, fordernd. für mich war keiner da, als es mir schlecht ging und mit ihnen zu reden? diese männer hätten es durch die bank weg nicht gehört oder nicht hören wollen. vielleicht war es aber auch eine schöne ausrede vor mir selber, dass ich den armen mann doch nicht noch mehr mit meinen sorgen quälen muss?! es kam, wie es kommen musste...der mann verliess mich, stellte fest, dass ich doch nicht so klasse bin, sondern...weinend mit peinlichen ausreden. zurückgezogen. je weniger er mich mochte, desdo panischer versuchte ich meine fassade aufrecht zu erhalten und begab mich in ein chaos zwischen: ich kann nicht mehr, hau endlich ab... und panischem: verlass mich nicht, bleib bei mir! war der typ dann weg habe ich mich unendlich geschämt für mein verhalten. ihr könnt euch das nicht vorstellen... es ist mir so unglaublich peinlich und manchmal denke ich, dass ich am liebsten alles erklären würde, aber... vielleicht waren sie es auch gar nicht wert? der nächste nach so einer aktion war schneller als schnell gefunden... und gleiches spiel wieder. liebst du mich, finde ich dich nach kurzem zögern auch toll...
so geht das aber nicht weiter. irgendwie ist mir das heute/grade klar geworden. ich kann doch jetzt nicht wieder den nächstbesten typen nehmen der mal grade beschliesst ich sei toll? bei der ersten kritik klappe ich doch voll weg. und vielleicht wird es zeit mal eine zeit alleine zu bleiben und dann knallhart länger hinzuschauen, ob es der typ wirklich für mich ist? ob ich überhaupt wirklich in einen dieser männer verliebt war? ich weiss es nicht...das letzte mal das ich das mit reinem gewissen sagen war vor 4 jahren...

entschuldigt dieses lange posting...
steffi
zicke
Beiträge: 240
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von zicke »

Hallo Stephanie,
dein Posting weckt viele unangenehme Erinnerungen in mir. Die Liebe meines Lebens lernte ich kennen als ich schon depressiv war, aber es selber noch nicht wußte. Das schlimme war, immer wenn ich mit ihm zusammen war ging es mir super, ich war glücklich, ausgeglichen und habe vor Kraft nur gestrotzt. Aber wenn ich von ihm getrennt war, wenn er mir seine Liebe "verweigert" hat, bin ich völlig zusammengeklappt. In diesen Situationen habe ich sehr heftig übereagiert und viele Dinge getan für die ich mich auch schäme. Was ich bis heute am wenigsten begreife, ist das ich bei diesem Mann auf meinen Stolz, meine Würde und meine Achtung vor mir selbst gepfiffen habe.

Nun wie gesagt der Klinikaufenthalt hat mir sehr geholfen, mir über viele Dinge klar zu werden. So zb. das ich viel zu emotional reagiere und zu vieles persönlich nehme.
Ich habe mich sehr verändert und ich finde es auch gut, nur ist mir meine emotionale Seite abhanden gekommen. Mein Freund und meine Freunde meinen, ich hätte einfach noch Angst das mir wieder weh getan wird. Aber ich denke das es das nicht ist. Oder doch ?
Ich habe Angst wenn ich wieder wirklich fühle und meinen Emotionen so sie denn da wären, freien Lauf ließe, dass ich dann wieder "abhängig" bin. Das ich es wieder brauche geliebt zu werden, das ich Erwartungen habe die er nicht erfüllen kann.
Ich bin seit einem Jahr Deprifrei, ich mag mich jetzt so wie ich bin, nur es beunruhigt mich nicht wirklich zu fühlen. Es beunruhigt mich das ich Gefühle nicht mehr spontan zeigen kann.
Vielleicht pendelt es sich wieder ein, so das ein Gleichgewicht zwischen Verstand und Bauch entsteht, ich hoffe es sehr. Denn ich denke das ich meinen Freund auf Dauer nicht mit einer "Liebe" die sich im Kopf abspielt halten kann.
Zicke
Bellasus
Beiträge: 1628
Registriert: 10. Jun 2004, 21:41

Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von Bellasus »

Langsam wird´s mir unheimlich, Steffi,

aber da sind wieder einige Parallelen:

"es waren merkwürdigerweise auch nie die ausgeglichenen, starken typen die an meiner seite waren, sondern männer, die selber probleme hatten. von totkranker mutter (zweimal!), über alkoholkranker vater über extreme bindungsängste, da mutter vom vater verlassen wurde, als sie krebs bekam..."

Ich hatte einen, der jeglichen Kontakt zu seiner Mutter abgebrochen hatte, und einen Arzt in Ausbildung zum Psychotherapeuten, was er wohl in erster Linie für sich macht. Er ist jemand, der immer nur davonläuft, und ich habe mir eingebildet, ihn einfangen zu können.... Ist jemand einfach ganz "normal", bekomme ich Angst, dass ich mit ihm nicht mithalten kann und vermeide von vorneherein jede Annäherung.

Und das was Du, Zicke, schreibst, wie Du Dich fühlst, wenn "er" nicht da ist, kenne ich ganz genau so. Gerade noch eine schöne Zeit zu zweit, und kaum verabschiedet, kann man das schöne Gefühl nicht mitnehmen, sondern fühlt sich völlig allein.

Mir ist jetzt gerade nicht danach, mehr zu erzählen, aber Ihr steht mit diesen oder ähnlichen Gefühlen nicht alleine da. Mir ist in der Klinik einiges klargeworden, wieso weshalb warum ich so empfinde, es sind alles Uralt-Geschichten aus der Kindheit, die mir z.B. die Ängste vor Verlassen-Werden, aber auch vor Nähe zulassen können eingebrannt haben. Und ich glaube, es ist ein ganz schönes Stück Arbeit, aus diesem Teufelskreis herauszukommen. Und bis ich ein bißchen was geschafft habe, sollen sie mir bloß alle vom Hals bleiben, ich brauch meine Energie für mich!

In diesem Sinne eine gute Nacht!

Liebe Grüße
Annette




www.depressionsliga.de

- Betroffene für Betroffene -
HopeW
Beiträge: 368
Registriert: 23. Mai 2004, 10:38

Re: verliebtheit/liebe und depri

Beitrag von HopeW »

Guten Morgen ihr Lieben.

Gut, sehr wohltuend, auch hier zu erfahren, daß es genug andere Mädels gibt, die nicht loslassen können.......
Auch ich habe mir eine besonders schwierige Type gesucht-ich frage mich, ob ich für "Normalo" eventuell auch zu schwierig war/bin?
Mir ist tatsächlich schon länger klar, daß ich den Mann, von dem ich "träume"eigentlich nur finden kann, wenn ich selbst stabiler bin.Wisst ihr, wie ich das meine?
Ich habe so eine schlimme depressive Zeit mit zusätzlichem Liebeskummer hinter mir, daß ich wenigstens letztgenannteres derzeit nicht provozieren will.
Es ist wirklich so, daß ich ausreichend mit mir selbst zu tun habe und mich für mich selbst "einpendeln" will.
Ich denke, das ist ein riesiger positiver Schritt, keinen Neuen zu wollen.
Mit dem Ex, ach ich weiß nicht.Heute kam wieder eine SMS, wie schlecht es ihm geht.Geantwortet habe ich noch nicht. Ich bin mir einfach nicht sicher, ob ich JETZT wirklich ganz loslassen kann, also konkret, würde ich schreiben, jetzt aber Schluß...kanns mir passieren, daß ich in ein paar Wochen wieder Kontakt aufnehme.Und das ist dann so peinlich! Habe ich schon x mal gemacht.
Warum, fragt mich nicht.Ich verstehs ja selbst immer noch nicht
Ansonsten mache ich jetzt einfach mal für mich weiter.Ganz langsam fange ich ja wieder an, zu leben.
Einen schönen Tag allen
wünscht Hope.
Antworten