ich mache mir zu viele Sorgen

[Secret]

Hallo Foris,

was macht ihr wenn ihr euch vieles schlimmer ausmalt als es dann eintreffen wird?

Beim Jahreswechsel hatte ich Angst wieder ins Büro zu gehen wegen der Mehrwertsteuerumstellung. Ich glaubte das das Programm das nicht packt und viele Kunden dann anrufen werden und sich bei mir beschweren und ich dann so nervös werde dass ich nicht mehr kann. Im Sommer klappte da wirklich etwas nicht und es kamen Anrufe, aber die hat nachher ein Kollege abgefangen und ich konnt weiter arbeiten...

Mein Mann muss bald für 4 Wochen den Führerschein abgeben und das macht mir wieder Druck. Er ist ein schlechter Beifahrer, wenn wir zusammen Einkaufen gehen lasse ich immer ihn fahren.

Obwohl ich länger nicht mehr in Therapie bin und die meisten Dinge besser wegstecke als früher, meine Mitmenschen mich nicht mehr so häufig kränken ist eben die Angst vor so etwas nie ganz weg gegangen.

Ich fühle mich mit dem Gefühl gerade sehr alleine und habe keinen zum Reden. Meine Sorgen / Gedankenkreise werden eben nicht von den gesunden ernst genommen. Und das kränkt mich noch.

Seit Corona bin ich auch etwas dünnhäutiger geworden, die Umwelt ist eine Andere....

Wie kann ich mit der Situation nur besser klarkommen? Denn ich fühle mich gerade mehr gestraft als mein Mann.

Und warum muss ich überhaupt dann mehr Auto fahren?

Ich habe einen erwachsenen Sohn mit Führerschein, er fährt auch kein Auto mehr, Hat einfach keine Lust dazu. Warum dann der ganze Druck bei mir?

Therapien möchte ich keine mehr machen, habe 2018 nach über 10 Jahren aufgehört. Kam auch nicht mehr mit dem Therapeuten klar seit er selber Probleme hat, seine Frau hatte Krebs.

[Henric007]

Hallo Secret,

ich bin hier zwar ein Neuling im Forum, aber ich kenne Deine Ängste aus meinem Leben.

Bin Buchhalter gewesen, Umstellungen von DM auf Euro haben mir auch Ängste gemacht ...
Ich war zwar TOP, glaubte aber selber nicht dran.

Glaub an Dich!

Und wegen dem Autofahren, mach Dir keinen Kopf. So wie Du es schreibst, hast Du Recht.
Dein Mann kann froh sein, wenn Du ihn fährst ... vielleicht machst Du ihm das nett klar. Selber bin ich auch kein guter Beifahrer ... aber Mann kann lernen. Habe ich auch.

Ich glaube, Du musst mehr an Deine Fähigkeiten glauben! Zwischen Deinen Zeilen sehe ich viel Potential, dass Du alles hinkriegst!

Alles Gute für Dich!

[Katerle]

Hallo Secret,

bin ja auch so ein Mensch, der sich mehr Sorgen macht. Und wohl auch kein so guter Beifahrer. Nur, ich frage mich auch manchmal, ob meine Sorge nicht auch berchtigt ist. Z. B. ging es meinem M. vor Weihnachten sehr schlecht, so das ich fast den Notarzt gerufen hätte. Hatte ich ja schonmal und er kam ins Krankenhaus, er hatte sich aber vorzeitig entlassen lassen... Ausserdem sollte er kürzer treten...
Also was ich sagen wollte, sein Blutzucker ist morgens immer sehr hoch und sein Blutdruck auch und war vor Weihnachten bei 180. Diszipliniert ist er leider nicht bei seiner Ernährung. Klar ist es nicht einfach, aber wenn er so weitermacht.... Mir macht das halt Angst... Aber ich mache mir halt auch Sorgen, besonders wenn wir zu den Kindern fahren im Auto und unseren Enkel dabei haben. (wegen seines zu hohen Blutdrucks und BZ). Ich male mir dann aus, was während der Fahrt passieren könnte, in meinen Gedanken und da gehts mir dann auch nicht so gut. Kann meine Sorge jemand hier auch nachvollziehen? Ich bin nun schon soweit, dass ich andersweitig zu meinen Kindern fahre, allein.

Meine Gedanken werden leider auch nicht ernstgenommen, was mich ebenfalls kränkt... Unsere Kinder fahren weiter Auto.

LG und auch alles Gute,
Katerle

[Secret]

@Henrik: Ja, an sich selber zu glauben ist schon echt eine Herausforderung. Wenn meine Kollegen die ja keine Buchhalter sondern Programmierer (IT-Branche) sind mich um fachlichen Rat fragen bin ich immer verunsichert und denke mir ich müsste ja wohl irgendwann mal damit auffliegen gar nicht so viel Ahnung zu haben und könnte eine falsche Antwort geben. Dabei ist das ja in unserm Beruf normal das sich die Steuergesetzt jährlich ändern und man bei nicht alltäglichen Vorgängen nochmal schlau machen muss.
Als der EURO kam war ich nicht berufstätig denn mein 2. Kind kam am 10. Januar 2002 zur Welt.
Dein Beitrag hat gut getan.
@Katerle: schön von dir zu hören, wir hatten schon mal in einem anderen Post uns geschrieben. Auch bei anderen Foris schreibst du immer sehr mitfühlend.
Bei gesundheitlichen Sorgen ist es schon wieder etwas anderes als beim reinen Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Ich hätte da auch Sorge. Beobachte es halt so lange es noch geht. Mein Schwiegervater war dement und ist zuletzt nur noch gewohnte Strecken zum Artzt oder Einkaufen gefahren. Bis dass es nicht mehr ging und meine Schwiegermutter das Auto verkauft hatte, sie selber hat keinen Führerschein. Und ist über 80. Also ich finde es schon mal gut dass du einen Führerschein hast. Ich bin dafür dass Frauen arbeiten gehen, Auto fahren und wir uns weiterentwickeln und nicht mehr wie in den 70ern leben. Aber manchmal braucht Frau da auch ganz viel Mut.

[Henric007]

Hallo Secret,
Hallo Katerle,

@Katerle
... kann Dich voll verstehen, nur was willst Du machen? Vermutlich sieht Dein Mann die Problematik nicht ... Deine Reaktion darauf - selber zu organisieren - ist korrekt ... und das ist normal und sollte Dich nicht runterziehen. Hast Du korekt gemacht!

@Secret
... glaub an Dich! Du machst es richtig!

LG

[Katerle]

Danke Secret und danke an Henrik für eure Worte.

@ Secret

Ja da hast du recht. Leider fahre ich schon lange kein Auto mehr, aber komme auch ganz gut ohne zurecht. Also fahren könnte ich bestimmt noch, habe aber keine Freude dran und auch nicht die Konzentration, nur mal kurz dazu.

@ Henrik

Danke auch, dass du mich verstehst in der Hinsicht. Wollte es ja auch nur mal schreiben, weil mich das Ganze noch zusätzlich belastet, zu meiner eigenen Erkrankung.
Nein, machen kann ich da leider auch nichts.
Aber ich hatte mit meiner Tochter über meine Sorge gesprochen und sie haben dann unseren Enkel selbst wieder abgeholt. Das fand ich auch besser. Mein M. war aber beleidigt und beschimpfte mich vor meiner T. Dann hatte er mich noch angefahren, weil ich nicht gleich ans Handy gegangen war, als er anrief, da ich mit den Enkeln beschäftigt war. Ausserdem schaue ich nicht die ganze Zeit aufs Handy und er hätte mir ja auch noch eine Nachricht schreiben können... Mich ärgert sowas...

Wünsche euch einen angenehmen Dienstag,

Liebe Grüße
Katerle

[Secret]

Hallo Katerle,

ja, das ist kränkend. Aber denke daran das der verbale Angriff dir gegenüber wegen dem Handy und der Tochter die den Enkel selber abholt passierte. Es hat mit seinem Unvermögen und mangelnden Selbstbewusstsein zu tun und nicht damit das du fehlerfrei sein müsstest.
Vielleicht hilft es dir etwas wenn du somit nicht alles nur auf dich beziehst.
Schönen Dienstag noch...

[Katerle]

Ja danke Secret, das hilft mir...

Die Angst davor, erneut gekränkt zu werden, ist bei mir auch noch vorhanden, aber vielleicht nicht mehr so schlimm.

Meine Gedanken werden auch nicht so ernstgenommen und das Problem hatte ich schon lange...

Aber heute hatte ich mir einen angenehmen Tag gemacht und gleich früh einen schönen langen Schneespaziergang unternommen und das tat mir sehr gut. Danach ruhte ich mich erstmal aus und später hatte ich dann Schnee geschippt, hatte dann kaum noch Kraft. Machte dann erneut ne Pause, bevor ich dann im Haushalt weitermachte.

Ganz früh hatte ich meine Atemübung und etwas Sport gemacht. (Ball/Trampolin) Und mit den Kindern geschrieben.

Wie ging es euch heute?

Wünsche noch einen angenehmen Abend.

Liebe Grüße
Katerle

[Secret]

Hallo Katerle,

hier ist der Schnee fast weg, komme aus dem Rheinland. Als Autofahrerein bin ich aber auch froh wenn kein Schnee da ist. Spazieren war ich gestern, da war es noch zu rutschig für walken.
Heute hat es nur geregnet und ich war nach der Arbeit am Laptop. Habe Schach gespielt, ein altes Hobby aus der Kindheit wiederentdeckt seit Corona. Wenn ich mir so das Programm von der VHS im Internet ansehe merke ich das ich zur Zeit gar nicht mehr so viel weggehen will wie vor Corona, wäre mir von Null auf 100 zu anstrengend.
Mein Mann hat geklärt wann er den Führerschein abgeben kann und von der Arbeit her frei haben kann bei Spätschicht und Kollegen bei Frühschicht ihn fahren.

[Kassettenkind]

Hallo Secret, Hallo Katerle, Hallo Henric,

@secret: Leider kenne ich das mit den übermäßigen Sorgen machen nur zu gut. Wahrscheinlich bist du auch eher ein feinfühliger, perfektionistisch veranlagter Mensch? Manchmal müssen wir unser Wesen in gewissen Zügen akzeptieren.
Das was Henric geschrieben hat, kann ich nur unterstreichen, glaube an dich! Mir fällt es auch schwer.
Unser innerer Kritiker spielt manchmal verrückt, wie du ihn schon als "Hermann" in meinem Thread beschrieben hast.
@Katerle: Ich verstehe dich, dass du dir Sorgen um die Gesundheit wegen den Zucker-/Blutdruckwerten bei deinem Mann machst. Mein Mann hat auch Bluthochdruck und Diabetes Typ II.
Leider ist er manchmal etwas leichtsinniger mit Alkohol, das ist zwar weniger geworden, allerdings sehe ich das als Partnerin kritischer. Deswegen ist es auch berechtigt, sich Sorgen zu machen!
Bezüglich Sorgen machen mit dem Auto fahren, dass kenne ich auch.
Meine Mama fährt mit 80 Jahren auch ab und zu Auto. Sie beherrscht es allerdings nicht mehr so gut...
Das gab des öfteren Streit.

LG
Catlover2020

[Suchende2]

Hallo Secret,

wenn Dein Mann Deine Fahrweise beanstanden sollte, fahre rechts ran und weise ihn darauf hin, daß er den Weg auch gerne ohne Auto zurücklegen kann. Das hat bei mir mal geholfen und die erstaunte Reaktion ausgelöst (ich war gerade Fahranfängerin) "Das sind doch nur Kleinigkeiten, Du fährst gut."

Alles Gute
Suchende

[Katerle]

Ja, danke Secret, für Autofahrer ist das mit dem Schnee nicht so gut. Aber als Spaziergängerin kann ich das für mich genießen. Schon als Kind mochte ich Schnee und da gabs ja auch noch mehr davon. Da erinnere ich mich auch an viele schöne Zeiten mit meinen Geschwistern.
Klingt gut mit dem Schachspielen, dass du dieses Hobby für dich wiederentdeckt hast.

Als Teenager hatte ich mir große Sorgen um meine Mutter gemacht... und auch das hatte seine Gründe...

Auch um meine Geschwister und später besonders um meine S...

Danke auch für dein Verständnis, Catlover.
Fühlte mich schon damals nicht so ernstgenommen, obwohl ich auch meine Meinung gut vertreten konnte.

Was das Thema Alkohol betrifft, hatte ich mir große Sorgen gemacht, wenn wir ab und zu bei Bekannten waren. Aber die letzten Jahre eher deshalb, weil ich es nicht verstand, dass er im Zusammenhang mit seiner Erkrankung ZUVIEL Alkohol zu sich nahm, bei solchen Treffen. Und da ist meine Sorge auch berechtigt. Auch das sprach ich bei ihn schon ein paar Mal an, was auch einfach nur so abgetan wurde... Bin aber seit einiger Zeit zu dem Entschluss gekommen, dass ich mich von solchen Treffen zukünftig fernhalte, wenn das mit einer Übernachtung verbunden ist, was ich auch schon getan habe. Einmal war ich auch eher gegangen, als es möglich war.

@ Suchende

Guter Tipp!
Kannte sowas damals auch, das nur an meiner Fahrweise herumgenörgelt wurde... usw.

Schlaft gut, Katerle

[Secret]

Hallo zusammen,

@catlover - ja, das mit der feinfühligkeit und dem perfektionistischen hat ja auch seine Vorteile, soll mich vor Ärger schützen. Nur zu viel davon ist eben auch nicht gut für uns.
@suchende: gesagt habe ich schon oft: kannst zu Fuß gehen. Aber wenn ich dan ranfahre hat das mehr Ausdruck, Kraft, Glaubwündigkeit...
@Katerle: freut mich das du schöne Erinnerungen aus deiner Zeit mit Geschwistern hast. Sind es mehrere? Im gleichen Alter. Ich bin als Nachzügler alleine aufgewachsen, meine Geschwister sind 6,5 und 16 Jähre älter als ich.

[Secret]

Und ich habe mal im Internet recherchiert was man machen kann um sich mehr zuzutrauen...
Aber diese Übungen fallen bei meinem inneren Schweinehund doch schwer.
Aber ich könnte einen Kompromiss machen: Vor dem Spiegel stehen und mir sagen wie toll ich bin komme ich mir doof vor. Aber am Abend Revue passieren lassen was alles gut war oder besser geklappt hat könnte ich mal einen Anfang mit machen.

[Katerle]

Hallo Secret,

ja den inneren Schweinehund musst du schon überwinden, bei solchen Übungen. Kam mir anfangs auch komisch vor, vor dem Spiegel. Aber inzwischen macht mir das nichts mehr aus, die Übung machts.
Ich bin mit Brüdern und Schwestern aufgewachsen und fand das ganz schön, mehr als sechs G.

Einen angenehmen Abend noch,
LG Katerle

[Katerle]

@ Secret

Konnte gestern Abend was mit meinem M. klären, was mich derzeit beschäftigt hatte und das werte ich als positiv und fühlte mich danach besser.

Wünsche einen angenehmen Freitag,

LG Katerle

[Katerle]

Hallo Secret,

wie gings dir heute so? LG Katerle

[Secret]

Hallo Katerle,

mir geht es heute gut. Ich war morgens im Büro, habe dann Sport auf dem Heimtrainer gemacht und anschließend etwas Haushalt gemacht. Heute abend gibt es Bauernfrühstück, habe dafür die Kartoffeln und Mettwürste schon mal klein geschnitten.
Das freut mich für Dich dass du etwas mit deinem Mann klären konntest.

[Katerle]

@ Secret

Klingt ganz gut bei dir. Hatte heute schon zwei Spaziergänge genossen und gestern abend war sogar mal wieder ein gemeinsamer Spaziergang drin. Ansonsten bin ich ganz stolz, es sonst allein hinzubekommen, auch wenn ich mir da auch gerne etwas mehr Gemeinsamkeit wünsche.

Hab noch einen schönen Sonntagnachmittag,
Katerle

[Angel76]

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und erhoffe mir einen Austausch mit Menschen, denen es ähnlich geht wie mir.
Hoffe, mein Beitrag passt jetzt überhaupt hier her.

Auch ich mache mir viel zu viele Sorgen, was mich schon immer sehr belastet und auch ausgebremst hat.
Kaum ist eine Sache abgehakt, steht schon die nächste Sorge parat. Irgendwie schaffe ich es nicht, mich über etwas positives einfach mal zu freuen - nein, gleich grübele ich wieder und finde gleich wieder etwas, um das ich mir Sorgen machen kann. Ich sehe in allem immer nur den Supergau.

Aktuell ist meine Mutter nach langer Krankheit in Kurzzeitpflege, kann nicht mehr zu Hause leben. Das hat mich total aus der Bahn geworfen, ich muss nun alles beantragen und organisieren... fühle mich total überfordert mit der Situation. Alles ist zur Zeit noch in der Schwebe, da die Pflegestufe noch nicht bestätigt ist. Es sah nach vielen belastenden Monaten wirklich so aus, als würde alles wieder gut werden.
Ich sorge mich sehr, was ist, wenn es mit der vollstationären Heimaufnahme nicht klappt und das Gedanken- bzw. Sorgenkarussel dreht sich unaufhörlich.
Ich war so fertig, dass ich sogar den endgültigen Schritt tun wollte... nur die Sorge um meine Mutter hat mich noch umdenken lassen. Ich habe mich nun meiner Hausärztin anvertraut, bekomme Antidepressiva.

Ob damit nun etwas besser wird? Eine Therapie soll ich wohl auch noch machen.
Ich möchte mich nur endlich wieder gut fühlen und alles auf die Reihe bekommen, natürlich auch meine Arbeit.

Wünsche noch einen schönen Sonntag!

[Secret]

Hallo Angel,

herzlich Willkommen hier im Forum. Das mit deiner Mutter tut mir leid.

Das mit dem Warten auf eine Pflegestufe ist eine echte Versorgungslücke, ähnliches ist mir mit meiner Mutter damals auch passiert: sie bekam während einer Kurz einen Schlaganfall und konnte nicht mehr alleine leben. Zunächst sah es so aus als ob nach Entlassung aus dem Krankenhaus sie kein Heim aufnehmen wollte da sie noch keine Pflegestufe hatte, die ihr ja zustand aber noch vom MDK begutachtet werden musste.
Ich hatte den Tipp bekommen das die privaten Heime auch ohne Pflegstufe aufnehmen und war im Irrglaube die seien viel teuerer als die anderen. Das war aber nicht der Fall und so bekam ich für sie einen Platz in einem viel kleineren Heim das mir und meinen Geschwistern besser gefiel als die stättischen.
Da du dir da Sorgen machst ist ja auch bei nicht depressiven der Fall das die das aus der Bahn wirft.
Bist du denn Einzelkind?

[Angel76]

Hallo Secret,

danke für Deine Antwort! Meine Mutter ist in einem relativ kleinen, privaten Heim. Ihr gefällt es dort gut und umso schlimmer wäre es, wenn sie nicht dort bleiben könnte. Die Pflegestufe 2 wurde im KH per Eilantrag gestellt, was durch den MdK bestätigt werden muss. Telefonisches Gutachten hat stattgefunden, nur das Ergebnis lässt auf sich warten... immer wieder heißt es, Geduld haben.

Ich hatte einen Bruder, der bereits vor 4 Jahren verstorben ist. Mein Vater lebt auch schon nicht mehr. Umso mehr habe ich schrecklich Angst davor, auch noch meine Mutter zu verlieren. Ich denke immer an die Zeiten, die es nie wieder geben wird. Nicht einmal mehr in den Arm nehmen kann ich sie, "dank" Corona. Aber man muss wohl froh sein, dass man sich wenigstens noch hinter Glaswand sehen kann.
Fällt Dir/ Euch auch so schwer?

[Secret]

Hallo Angel,

das tut mir leid. Hast du denn einen Partner oder Kinder? Meine Eltern leben seit Jahren nicht mehr, meine Geschwister haben mich während der Zeit als meine Mutter im Heim lebte gut entlastet und sich ebenfalls um sie gekümmert, es gibt ja auch Fälle wo nur einer die Arbeit hat. Aber eine enge Beziehung hatte ich aufgrund des Altersunterschiedes eher nicht.
Ob mir das auch schwer fällt Bekannte nicht in den Arm zu nehmen? Erhlich gesagt nicht, aber da bin ich eher eine Ausnahme. Mein Mann reicht mir. Ich freue mich schon darüber dass ich mit Ihm, unseren Söhnen und auch Schwiegermutter zusammen esse und wir uns viel erzählen. Meinem Mann fehlt das zum Beispiel anderen die Hand zu geben.
Aber ich denke weil mein Vater mich mein ganzes Leben lang nie in den Arm genommen hat bin ich auf diese Pandemie - Situation besser vorbereitet. Wer hätte das je gedacht das mich diese Erinnerung jezte stärkt, früher hat mich das so traurig gemacht wenn ich andere Vater - Kind - Beziehungen sah.
Doch ich leide darunter nicht mehr gemeinsam mit anderen zu sporteln, singen, shoppen zu gehen, Kaffee trinken etc....
Ich habe im letzen Jahr meinen Schwiegervater verloren, das macht mich traurig ... Ich habe viele gute Erinnerungen. Aber ich weiss auch dass er jetzt keine Schmerzen mehr hat. Und frei ist....

[Angel76]

Hallo Secret!

Das tut mir auch leid für Dich, aber es ist schon ein schwacher Trost, wenn jemand erlöst ist und nicht mehr leiden muss. Aber weh tut es eben doch.
Nein, ich habe zur Zeit leider keinen Partner an meiner Seite und auch keine Kinder. Ich stehe so ziemlich allein da.
Ich hatte ein sehr gutes Verhältnis zu meinem Vater, meinen Bruder habe ich vor seinem Tod leider mehrere Jahre nicht gesehen, da er im Ausland lebte. Für ihn war es definitiv eine Erlösung.

Meine Mutter nicht in den Arm nehmen zu können, fehlt mir sehr. Ansonsten mag ich es auch nicht so gerne... nur von wirklich nahestehenden Personen. Allerdings muss ich sagen, dass zu meiner Kinderzeit uns die Eltern auch nicht oft in den Arm genommen haben. Meine Mutter macht sich noch heute Gedanken darüber, warum das so war. Später wurde es dann anders, zumindest was meine Mutter betrifft.

Viele Grüße,
Angel

[Secret]

Hallo Angel,

gestern habe ich eine Sendung mit Hirschhausen und Impfungen gesehen.

Ich hoffe für dich dass du deine Mutter bald wieder umarmen kannst wenn sie geimpft ist.

Einen schönen Abend noch.