Das Leben danach

Marlene57
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Marlene57 »

Hallo Peter,
ich wünsche erst mal dir und auch allen anderen die in diesem Tread lesen ein gesundes Neues Jahr.
Ich habe jetzt längere Zeit nicht mehr im Forum gelesen. Mir geht es zum Glück zur Zeit gut, so dass ich auch mit meiner Stimmungslage zufrieden bin.
Ich hatte allerdings auch im November einen Durchhänger. Da wurde mein Medikament von 150 mg Venlafaxin auf nur 30 mg Duolexin umgestellt. Das war zu wenig und ich bin jetzt bei 60 mg Duolexin seit der 2. Novemberhälfte und ab Mitte Dezember ging es dann aufwärts. So dass ich kurz vor Weihnachten noch viele Plätzchen gebacken habe. Ich denke auch, dass es bei dir zu früh bzw. der falsche Zeitpunkt für die Reduktion der Medikamente war.
Irgendwann hat sich Corona hoffentlich erledigt und du kannst deinen Sprachkurs fortsetzen bzw. deinem Ehrenamt wieder nachgehen. Und dann wird es auch für dich durch Ablenkung wieder besser gehen. Davon bin ich überzeugt. Du hast schon soviel geschafft und kannst stolz darauf sein.
Liebe Grüße von Marlene
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo Marlene
Danke ! Auch ich wünsche dir alles Gute für das neue Jahr. Ablenkung wäre ganz schön. Am meisten fehlt mir der Second Hand Shop, in dem ich meine Musik kaufe. Zum Glück habe ich mir zwei Opern zu Weihnachten schon im November gekauft, und bis Heiligabend liegen gelassen. So hatte ich wenigstens zwei neue Einspielungen.
Sonst lenkt mich Chilly ab. Sie verlangt beim Gassi gehen all meine Aufmerksamkeit, denn sie kann weder Jogger noch Fahrräder leiden, die schneller sind als sie. Sonst ist sie ganz lieb, kennt sogar schon die Nachbarn, die Leckerchen in der Tasche haben, oder ihr ein paar Streicheleinheiten geben. Selbst den Tierarzt hat sie angebettelt. Die Kleine ist unmöglich.
Mir geht es seit Beginn dieses Jahres wieder besser. Meine Thera hat sofort gefragt, „Ist das nicht zu viel auf einmal“? Sie hat Recht behalten.

Alles Gute und Schöne peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Heute Morgen war ich überrascht. Kein Morgentief. Ich bin aufgestanden, und war sofort quietschfidel. Das hatte ich schon seit 2017 nicht mehr. Ich fühl mich schon den ganzen Tag, wie ein ganz normaler Mensch. Im Moment fällt mir nur das Genießen dieses Zustandes etwas schwer, weil im Hinterkopf der Gedanke schwebt, „pass auf, gleich geht es wieder Bergab“.
Aber ich lasse mich nicht mehr verrückt machen von dem Gedanken. Wenn es morgen runter geht, wird es auch irgendwann wieder hoch gehen. Um das zu akzeptieren, habe ich sehr lange gebraucht, und viele Tränen vergossen. Mit viel Hilfe von außen habe ich es aber doch geschafft. Darum meine Bitte an die Anfänger. Holt euch Hilfe von anderen Menschen. Betreuer, Psychiater, Klinik, Therapeuten, sie alle warten nur darauf, euch helfen zu dürfen. Alleine hat man den Kampf gegen die Depressionen von Anfang an verloren. Ihr braucht keine Hemmungen zu haben, oder euch zu schämen. Eine Depression kann jeden Menschen treffen. Ca. jeder fünfte Deutsche hat wenigstens einmal im Leben eine Depression.

Alles Gute und Schöne peter
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Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Wenn es so weiter geht, wie die letzten zwei Tage, kann ich mich glücklich schätzen. Keine Anzeichen von Depressionen. Kein Morgentief, keine trüben Gedanken, und vor Allem keine Tränen. So langsam verschwindet auch die Angst, vor dem nächsten Tief. Ich weiß genau, das es kommen wird, aber soll ich mir die „schönen „ Tage durch die Angst vermiesen lassen ? Im Hintergrund läuft mal wieder Verdis Il Trovatore. Eine Musik, bei der ich wunderbar entspannen kann. Im Moment erzählt Leonora gerade ihrer Freundin, wie sie sich in den Troubadour verliebt hat. Veronica Villarroel singt ihre Geschichte so einfühlend und liebevoll, das ich mich voll aufs schreiben konzentrieren muss, um nicht von der Musik entführt zu werden.
Ich höre lieber auf, und widme mich der Musik.

Alles Gute und Schöne peter
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Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Gestern konnte ich mich wegen der Musik kaum aufs schreiben konzentrieren. Heute höre ich Wagners Lohengrin, und bin auch etwas besser drauf, als gestern. Meine Thera hat mir beim Abschluss Gespräch noch einmal darauf hingewiesen, das ich mehr soziale Kontakte brauche. Sicher habe ich Kontakte, beim Gassi gehen, und sonst auch mit den Nachbarn. Das geht natürlich selten über einen Gruß hinaus. Manchmal bleibt man auch länger stehen, aber die Gespräche sind doch meist Nichtssagend.
Den meisten Teil meiner Zeit sitze ich vor dem Rechner, und höre Musik. Hausarbeit mache ich rund eine Stunde am Tag. Zwei Stunden mit Chilly im Wald sind die einzige Abwechslung. Mir fehlt einfach der Mut, mich mit anderen Menschen anzufreunden, weil ich in der Vergangenheit zu oft enttäuscht wurde. Das Einzige, was mir bleibt, sind die Opern. Damit kann ich mich in eine Welt träumen, die nicht wirklich existiert, die mir aber das Gefühl der Einsamkeit nimmt. Jetzt, durch covid ist alles noch viel schlimmer geworden, und ich frage mich langsam, wo das enden soll.


In fernem Land, unnahbar euren Schritten, liegt eine Burg, die Monsalvat genannt.
Ein lichter Tempel stehet dort inmitten, so kostbar, als auf Erden nichts bekannt.
…...mein Vater Parzival trägt seine Krone, sein Ritter, ich, bin Lohengrin genannt.
Richard Wagner

Alles Gute und Schöne peter
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Sunshine5678
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Sunshine5678 »

Hallo Peter,

Auch wenn noch Wehmut und Traurigkeit durch deine Zeilen zu lesen sind, klingst du wesentlich besser wie letzten Monat. Aber ich denke auch diese Facetten gehören dazu und dr Verlust von lieben Menschen und gie lange Trauer hauen auch "normale" Menschen um. Warum ich gerade normal in Anführungszeichen gesetzt habe, weil ehrlich es ist schon normal?
Aber ich hoffe du weißt was ich meine.
Ich habe auch keine sozialen Kontakte aber habe ich doch meinen Schatz an der Seite. Auch ohne Corona hätte ich keine, da es früher nur Arbeitskollegen waren und die fielen vor 2 Jahren weg.
Ach was schwafele ich, schön das es dir wieder besser geht.
LG Claudia
:hello:
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Claudia, vielen Dank für deine „Schwafelei“.
Das ein Ereignis, das die zweite Hälfte meines Lebens so sehr beeinflusst hat, auch jetzt noch mein Leben bestimmt, halte ich für normal. Ich würde mir eher Gedanken machen, wenn dem nicht so wäre. Wir haben uns auch in der Therapie nicht lange damit beschäftigt. Ich habe nur gelernt, zwischen Depression und normaler Traurigkeit zu unterscheiden, die meiner Meinung nach angebracht ist, wenn man zwei so wertvolle Menschen verliert.
Mittlerweile habe ich aber auch gelernt, das die Traurigkeit einen gewissen Rahmen nicht überschreiten sollte, weil dann ganz schnell der schwarze Hund erscheint, und den kann ich nicht gebrauchen.

Alles Gute und Schöne peter
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Marlene57
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Marlene57 »

Hallo Peter,
in dieser unnormalen Teit ist es natürlich gerade für Singles nicht ganz einfach. Da ist es für dich auch gut und positiv, dass du dich durch die klassische Musik und Opern etwas ablenken bzw. Freude finden kannst. Ich denke für dich ist das Hören von Opern eine Art von Meditation.
Ich hatte in meiner Jugend nicht den Zugang zu klassischer Musik und daher kann ich mit Oper und Operetten nicht viel anfangen. Bewundere aber die Menschen, die das können.
Irgendwann im Frühjahr ist es hoffentlich wieder soweit, dass sich die Menschrn wieder treffen können und auch wieder öffentliches Leben stattfindet. Dann ist es auch wieder wesentlich leichter Kontakte aufzubauen. Auch du wirst das sicher schaffen, da bin ich überzeugt.
Liebe Grüße
Marlene
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ich hätte nie geglaubt, das mir soziale Kontakte mal so fehlen würden, wie jetzt. Es gab sogar Zeiten, da habe ich erst geschaut, ob Nachbarn im Flur waren, bevor ich raus ging, weil ich keinem begegnen wollte. Heute freue ich mich schon, wenn mich der Hundebesitzer aus dem Nachbarhaus anspricht. Seine Frau hat auch Depressionen. Ich glaube, das ist ein Zeichen, das ich der Gesundheit ein großes Stück näher gekommen bin. Nur jetzt keinen Freudentanz aufführen, denn der schwarze Hund lauert weiterhin überall.
Ja, Marlene, das Musik hören ist für mich so etwas, wie die Flucht vor der „bösen“ Welt. Ich träume mich dabei sehr oft an meinen geheimen Rückzugsort, über den ich schon öfter geschrieben habe. Angst und Panik gibt es dort nicht. Ich bin dort ganz alleine, aber niemals einsam. Die Gämsen, Hasen und Adler geben mir ein Gefühl, als wären sie meine Freunde.
Dort kann ich mir auch die richtige Jahreszeit träumen, dadurch sehe ich immer eine Unzahl von Schmetterlingen.

Genug geträumt peter
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Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ja, das trübe Wetter hat mich früher nie gestört, aber jetzt, schon morgens beim aufstehen, der Blick aus dem Fenster, lässt den Stimmungspegel nach unten fallen. Ich würde ja sagen, ich bin gesund, wenn nicht immer wieder kurze Tiefs kommen würden. Noch kann ich sie abweisen, indem ich mich ablenke, aber wie wird das in einiger Zeit ohne Thera funktionieren? Eigentlich sollte ich mir darüber keine Gedanken machen, aber ich bin halt auch nur ein Mensch. Mein Gehirn macht sich ab und an selbstständig, und denkt an Sachen, die mir nicht gut tun. Auch diese Gedanken kann ich meist abweisen, aber manchmal dauert es etwas länger, bis ich dahinter komme, was für einen Unsinn meine grauen Zellen wieder anstellen, und das drückt die Stimmung noch mehr nach unten.
Aber das ist, wenn ich manche hier betrachte, jammern auf hohem Niveau, auf ganz hohem. Im Gegensatz zu vor zwei Jahren, geht es mir sehr gut.

Alles Gute und Schöne peter
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saneu1955
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Re: Das Leben danach

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Peter, es wird immer Situationen geben, die schwierig sind, wichtig ist doch, dass du gelernt hast, damit umzugehen. Egal wie alt wir sind, wir lernen immer wieder etwas dazu.

Mir ging es in den letzten Tagen auch nicht gut, weil mich die Luftnot und die Schmerzen fast an den Rand der Verzweifelung getrieben haben. Meine Hausärztin heute hat nicht nur herausgefunden, was es ist, sondern mich damit auch wieder psychisch etwas ruhiger gemacht.

Ich habe halt im Moment damit zu tun, meine Tochter so gut es geht zu unterstützen und das ist nicht einfach.

Aber wenn wir gut auf uns aufpassen, dann kommt es nicht mehr zu extremen Tiefschlägen und du hast da ein sehr gutes Netzwerk. Auch wenn deine Therapie erst mal zu Ende geht, du wirst auch das schaffen.

Saneu1955
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Heute höre ich Beethovens Fidelio. Der Florestan wird von Jonas Kaufmann gesungen. Mir geht es seit dem Jahreswechsel wieder richtig gut. Da ist zwar immer noch das Morgentief, aber Chilly ist mir beim Aufstehen behilflich. Sie bellt einfach, bis ich aus dem Bett steige. Wenn ich dann erst mal den ersten Kaffee getrunken habe, ist das Tief vorbei. Sonst hält sich die Depression in Grenzen. Ab und zu geht die Stimmung mal in den Keller, aber dafür habe ich genug Strategien gelernt, um sie wieder hoch zu bringen. Meist gelingt das auch, aber eben nicht immer. Wie ich gestern schon geschrieben habe, ist das Jammern auf hohem Niveau. Eigentlich sollte ich mit dem Erreichten zufrieden sein.

Alles Gute und Schöne Peter
Ps Euch werde Lohn, in bessren Welten. Der Himmel hat euch mir geschickt.
(Joseph Sonnleithner)
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Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ich wünsche allen einen schönen Sonntag.
Früher dachte ich immer, Wagner Opern wären nichts für mich. Dann bekam ich durch Zufall eine DvD mit einer Aufnahme des Lohengrin, aus der Bayerischen Staatsoper von 2009. Je öfter ich sie mir anschaue, um so besser gefällt sie mir.
Mit der Musik kann ich mich wunderbar ablenken. Es dauert meist nur ein paar Minuten, und Wagners Musik hat mich entführt. Auch der Text passt wunderbar, weil ich nicht auf die störenden Untertitel angewiesen bin. Ich glaube, ich werde doch noch Wagner Fan.

„In einem Land, unnahbar euren Schritten,
liegt eine Burg, die Monsalvat genannt.
Ein lichter Tempel stehet dort inmitten,
so kostbar, als auf Erden nichts bekannt.
Drin ein Gefäß von wundertätgem Segen
wird dort als höchstes Heiligtum bewacht.
Es ward, daß sein der Menschen reinste pflegen,
herab von einer Engelschar gebracht.
Alljährlich naht vom Himmel eine Taube,
um neu zu stärken seine Wunderkraft.
Es heißt „der Gral“, und selig reinster Glaube
erteilt durch ihn sich seiner Ritterschaft.........“
(Richard Wagner)

Heute war nichts vom Morgentief zu spüren. Ich bin aufgewacht, und war sofort voller Tatendrang. Chilly hat sich gewundert, das ich ohne ihre Hilfe aus dem Bett kam. Jetzt liegt sie neben mir und schläft. Der Staubsauger ist schon durch die Wohnung gewandert, und das Mittagessen ist auch schon fertig. Ich glaube, das ich jemanden brauche, der mich bremst. Ha Ha Ha. :lol:

Alles Gute und Schöne Peter
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momadome
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Re: Das Leben danach

Beitrag von momadome »

Hallo Peter,

Kannst du deinen Laptop mit deinem Fernseher verbinden?
Unter http://www.metopera.org" onclick="window.open(this.href);return false; überträgt die Metropolitan Opera New York täglich eine Oper zum streamen. Ich habe mich in den letzten Monaten fast durch das ganze Repertoire geguckt.
Lohengrin mag ich sehr gerne, überhaupt Wagner. Einmal Wagner in Bayreuth sehen steht noch auf meiner Liste.
Carmen von Bizet und Die Zauberflöte von Mozart sind meine absoluten Favoriten.

Viel Spaß beim gucken und hören.
Jojoma
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo Jojoma
Ich habe nie Wagner gehört, weil mein Vater ihn mochte. Ende letzten Jahres bekam ich eine Aufführung des Lohengrin,von der Bayerischen Staatsoper, aus 2009 mit Jonas Kaufmann und Anja Harteros in den Hauptrollen. Die Oper hat mich von Anfang an begeistert, was bei mir eigentlich ungewöhnlich ist. Sonst höre ich Opern 3 bis4 mal, ehe sie mir gefallen. Eigentlich stehe ich im Moment mehr auf Verdi. Die Macht des Schicksals, Don Carlo, Nabucco, Und vor allen Anderen, Il Trovatore. Die Musik ist einfach umwerfend.

Peter
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Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ich habe gerade gesehen, wie Violetta Valery, im Beisein ihrer besten Freunde, gestorben ist. Dazu die Musik von Verdi, einfach himmlisch ! (La Traviata). Renee Fleming in der Hauptrolle, und Antonio Pappano als Dirigent in Covent Garden sind eine Garantie für den Erfolg. Das zeigt auch der Beifall am Ende. Die Engländer sind fast ausgeflippt. Ich weiß nicht, wie oft ich mir die DvD schon angesehen habe, aber ich bin immer wieder aufs Neue fasziniert.
Ich kann nicht sagen, warum, aber heute Morgen hat der schwarze Hund wieder bei mir angeklopft. Den ganzen Tag war ich mies drauf, bis ich auf die Idee kam, ein wenig Musik zu hören. Schlagmahls waren die dunklen Gedanken verschwunden. Ich habe Glück, das ich nicht Multi tasking fähig bin, so kann ich mich nur auf eine Sache konzentrieren. Bei Opern dauert es nicht lange, und ich bin in einer anderen Welt. Jetzt geht es mir wieder gut

Alles Gute und Schöne Peter
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avelarte
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Re: Das Leben danach

Beitrag von avelarte »

Hallo Peter,

hier mal wieder ein Fernsehtipp: Gestern Abend wurde im MDR ein Opernabend vom MDR-Musiksommer 2005 ausgestrahlt – ausschließlich mit Werken von Verdi. Es kam erst sehr spät, aber ich habe tapfer durchgehalten bis 1:15 Uhr. :mrgreen: In der MDR-Mediathek habe ich es schon gefunden. Die Sendung heißt: Liebe, Tod und Leidenschaft – Erlebnis Musik.

LG
avelarte
------------

Ein Optimist denkt genauso einseitig wie ein Pessimist, nur lebt er froher. (A. Lassen)
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ich habe mich auch mal wieder aufgerafft, etwas zu schreiben. Mir geht es seit dem Jahreswechsel wieder richtig gut. Ab und zu versucht der schwarze Hund mich wieder zu fangen, aber seit meine Therapie, bis auf das Abschluss Gespräch beendet ist, war kein schlechter Tag mehr da. Ich hatte in den letzten Monaten vor dem letzten Gespräch mit meiner Thera die Angst, in ein tiefes Loch zu fallen, wenn die Gespräche mit ihr wegfallen. Nichts von meinen Sorgen ist eingetroffen. Das einzige, was mir fehlt, ist der Second Hand Shop, in dem ich neue Opern Einspielungen kaufen könnte. Zum Glück habe ich mich im November mit mehreren DvDs eingedeckt, aber die kenne ich jetzt auch schon. Es wird also Zeit, das der Lockdown beendet wird. Soziale Kontakte habe ich mehrmals täglich, immer wenn ich mit Chilly raus gehe. Einige Nachbarn liegen im Fenster, und warten auf vorüber gehende Menschen, mit denen sie reden können. Auch im Wald bleiben öfter Leute stehen, um sich zu unterhalten, natürlich auf Abstand. Das miese Wetter spielt dabei kaum eine Rolle, weil unsere Fellnasen so wie so raus müssen.

Alles Gute und Schöne Peter
Ps. Avelarte, vielen Dank für die Hinweise.
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saneu1955
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Re: Das Leben danach

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Peter, es freut mich sehr für dich, dass es dir gut geht und ich wünsche dir von Herzen, dass es so bleibt.

Leider kann ich das von mir nicht sagen, das liegt aber auch daran, dass meine körperlichen Probleme nicht besser werden.
Damit muss ich versuchen, klar zu kommen.
War heute bei meiner Neurologin, wollen noch mal etwas anderes probieren, damit ich meine Angstzustände und die ständige Unruhe, vor allem nach dem Aufwachen mindern kann. Nachmittags wird es meistens etwas besser. Morgen habe ich bei meiner Hausärztin Termin, ich hoffe, sie kann mir auch helfen.

Diese ewigen Einschränkungen tun sein übriges dazu. Auch wir sind immer froh, wenn wir mit Elli spazieren gehen und andere Hundehalter treffen, da kommt meist ein Gespräch zustande.

Mein Mann und ich spielen auch jeden Tag mindestens 1 Stunde Karten, das haben wir uns so angewöhnt.
Und ich telefoniere jeden Tag mit meiner Tochter und einmal in der Woche sehen wir uns. Wir sprechen uns gegenseitig Mut zu, das tut uns beiden gut.

Ich hoffe, du hast Verständnis dafür, dass ich mal ein wenig von mir geschrieben habe.

LG Saneu1955
Gertrud Star
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Peter,

freut mich auch, dass es dir so gut geht.

Da du so gerne Opern anschaust, habe ich mir gedacht, ich schicke dir mal nen Link zur Bayerischen Staatsoper, diese hat am 13. Oktober eine Online-Premiere des Freischütz mit kostenlosem Live-Stream.
https://www.staatsoper.de/" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
https://www.staatsoper.de/news/der-freischuetz.html" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;

Solche kostenlosen Angebote machen derzeit sehr viele Opernhäuser und Theater, habe ich gelesen.
Vielleicht ist das ja etwas als Ersatz für die CDs.

Unsere Bibliothek nimmt jetzt wieder Bestllungen an (telefonisch und per Mail). Diese kann man in einem Vorraum abholen. Außerdem gibt es da auch ein großes Online-Angebot im Verbund mit den bayerischen Bibliotheken.
Vielleicht gibt es bei dir im Ort ja auch so etwas.
Zumindest, bis du wieder auf CD-Pirsch gehen kannst.

Gruß Gertrud
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Gertrud, vielen Dank für den Link. Ich werde mir die Oper auf jeden Fall anschauen.
Saneu, du kannst schreiben, was, und über wen du willst. Für mich ist nur wichtig, das es hier Menschen gibt, die mich und die Depressionen verstehen. Wenn mir diese Menschen dann auch noch mit gutem Rat zur Seite stehen, wenn ich mal wieder in einem Tief bin, bin ich glücklich und zufrieden, wobei Zufriedenheit wohl mehr zählt, denn Glück ist immer nur für einen kleinen Moment da, Zufriedenheit hält länger an. Ich habe jetzt auch wieder gelernt zu lachen, und mich so sehr darüber gefreut, das sofort wieder Tränen flossen. Dieses mal aber Freudentränen.

Peter
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Gertrud Star
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Registriert: 30. Jun 2014, 19:09

Re: Das Leben danach

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Peter,
schön dass ich da helfen konnte und du dich schon freust.
Wie ich auf Oktober komme, ;) Wahrscheinlich war ich in Gedanken bei der Hausarbeit.
Die Oper wird am 13. Februar gestreamt.
Gruß
momadome
Beiträge: 614
Registriert: 2. Aug 2009, 15:03

Re: Das Leben danach

Beitrag von momadome »

http://www.metopera.org/user-information/" onclick="window.open(this.href);return false; onclick="window.open(this.href);return fa

Hallo Peter,
Unter der o.g. Adresse kannst du online jeden Tag eine Oper streamen.
Viel Vergnügen,
Jojoma
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo Jojoma
Vielen Dank.
Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
„…...Mein Vater Parzival trägt seine Krone. Sein Ritter, ich, bin Lohengrin genannt“.
Eigentlich müsste ich mich bei Richard Wagner für seine Oper „Lohengrin“ bedanken. Jedes mal wenn ich sie gehört habe, ist das Wort Depression aus meinen Gedanken gelöscht. Ich fühle mich, als hätte ich nie mit der Störung Bekanntschaft gemacht.
Seit ca. drei Wochen zeigen sich bei mir nur noch Restsymptome. Wortfindungsstörungen, kurzzeitiger Gedächtnis Verlust und morgens eine leichte Antriebsschwäche, die ich aber überwinden kann. Sonst sind alle Beschwerden verschwunden.
Ich habe überlegt, noch einen Versuch zu starten, Quetiapin aus zu schleichen. Dienstag habe ich wieder einen Termin beim Psychiater, mal schauen, was er dazu sagt.
Ich hatte lange Zeit Angst, das sich das Ende der VT negativ auswirken würde. Weit gefehlt. Meine Thera hat mir mal gesagt, das mein Selbstwert Gefühl steigen würde, wenn die ganzen Helferlein verschwinden. Genau das ist geschehen. Wenn es so bleibt, bin ich zufrieden, denn Mein Selbstvertrauen ist höher, als je zuvor.
Ich achte jetzt mehr auf meine Erscheinung nach außen. Geputzte Schuhe, tägl. rasiert, usw. Selbst meinen Betreuerinnen ist die Veränderung aufgefallen, und sie freuen sich mit mir. Es ist ein wahnsinnig schönes Gefühl, wieder ein „ normaler“ Mensch zu sein.
Ich wünsche euch von ganzem Herzen, das ihr auch irgendwann solche Erfolge verzeichnen könnt.

Alles Gute und Schöne Peter
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