sooooo einsam...

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sunrise
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Registriert: 3. Jun 2004, 16:48

sooooo einsam...

Beitrag von sunrise »

Hallo!

Bin schon häufiger hier im Forum gewesen, hab mich aber nie dazu aufraffen können, etwas zu schreiben. Aber allmählich kann ich einfach nicht mehr und hoffe, hier Leute zu finden, die mich verstehen. Hab seit über einem Jahr Depressionen und leide sehr darunter. Alles fing damit an, dass mein damaliger Freund sehr krank wurde. Seit ca. einem halben Jahr nehme ich Antidepressiva und bin auch in Therapie. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass es mir noch nicht wirklich besser geht. Am meisten macht mir im Moment zu schaffen, dass es (außer meinem Therapeuten vielleicht) niemanden gibt, mit dem ich reden kann. Mit meinen Eltern möchte ich nicht über meine Sorgen, Gedanken und Gefühle sprechen, weil es sie zu sehr belastet. Und meine Freunde verstehen mich einfach nicht. Außerdem sind sie zur Zeit auch alle sehr mit sich selbst beschäftigt, meine beste Freundin heiratet sogar in 2 Wochen. Alle um mich herum scheinen so glücklich zu sein, nur für mich hat die Welt aufgehört, sich zu drehen. Es gibt schon seit Ewigkeiten nichts mehr, das mir Freude oder Spaß macht. Und allmählich verlässt mich auch die Geduld, die Hoffnung, die Kraft...

Vielleicht geht es ja einigen von euch genauso. Würde mich sehr über Antworten freuen!

Viele Grüße
sunrise
Auf Dauer nimmt die Seele die Farbe Deiner Gedanken an.
DYS-
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Re: sooooo einsam...

Beitrag von DYS- »

Hallo Sunrise

Erst mal herzlich willkommen hier im Forum. Diese Einsamkeit in der Depression kann ich sehr gut nachvollziehen. Man fühlt sich selbst in Menschenmengen (oder gerade dort) alleine. Es ist ein Symptom der Depression und wird auch verschwinden wenn es dir besser geht.
Wissen deine Eltern denn von deiner Erkrankung? Du solltest versuchen mit ihnen zu reden. Meist sind sie belastbarer als man denkt.
Die Hoffnungs- und Freudlosigkeit ist für eine Depression auch normal. Dieser Zustand ist auch sehr kräftezehrend. Geduld brauchst du schon. Hier findest du jedenfalls Menschen die dich verstehen.
Ich wünsche dir die nötige Kraft um die schwere Zeit zu überstehen.

Gruß Chrissy
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
Dendrit
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Re: sooooo einsam...

Beitrag von Dendrit »

Hallo Sunrise,

"Alle um mich herum scheinen so glücklich zu sein, nur für mich hat die Welt aufgehört, sich zu drehen." Mir geht es momentan auch so. Jedes Mal, wenn ich über schreckliche Todesfälle – besonders wenn Kinder davon betroffen sind – falle ich in dieses Loch. Geht’s mir psychisch bergab, habe ich das auch. Das Alleinsein ist auch schrecklich, obwohl mein Mann da ist, sich der PSY-Doc Mühe gibt, fühl ich mich allein. Ich habe, wie Du, "nichts mehr, das mir Freude oder Spaß macht. Und allmählich verlässt mich auch die Geduld, die Hoffnung, die Kraft..." Du bist also nicht allein. Ich finde keine aufbauende oder tröstende Worte, lediglich Dich wissen lassen, dass noch jemand mit den selben Gefühlen da sitzt. Und zur Ablenkung wenigstens im Forum rumstöbert.

Ich wünsch Dir Kraft! LG, Manuela
sunrise
Beiträge: 4
Registriert: 3. Jun 2004, 16:48

Re: sooooo einsam...

Beitrag von sunrise »

Vielen Dank für Eure Antworten. Es tut gut, wenn man merkt, dass man doch nicht ganz alleine ist...
Auf Dauer nimmt die Seele die Farbe Deiner Gedanken an.
WinniPooh
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Re: sooooo einsam...

Beitrag von WinniPooh »

Interessant.
Du hast da was erwähnt .....

Als ich in der "Klapse" war (neurologische Klinik wegen Depressionen), fand ich das beeindruckenste an der ganzen Sache, das ich auf einmal lauter Leute um mich hatte (die Patienten), die mich verstanden.

Ansonsten hatte ich nur Leute (Familie und Ärzte) die Verständnis hatten.

Und zwischen Verständnis und Verstehen klaft eine Schlucht, so groß, das ich keine Überwindung fand.

So half mir der Kontakt mit anderen "Kranken" zu überleben, während die Ärzte eher ein Problem für mich waren.

Winni
Angelique
Beiträge: 0
Registriert: 3. Mär 2004, 17:20

Re: sooooo einsam...

Beitrag von Angelique »

Hallo sunrise,

es ist zwar schon drei Wochen her, dass du unter "sooooo einsam..." geschrieben hast, aber nachdem ich erst heute reingeschaut habe, kommt meine Reaktion so spät.
Du fühlst dich schlecht, weil es niemanden gibt, der echtes Verständnis für dich aufbringt - da ich selbst seit ca. 18 Monaten unter Depress. leide, kenne ich das teilweise auch - zum Glück verstehen mich aber zumindest mein Mann und meine beiden schon praktisch erwachsenen Kinder. Wenn ich die nicht hätte, wäre ich auch arm dran.
Mein Problem liegt mehr in echter Einsamkeit und es würde mich wirklich interessieren, ob es da noch jemanden gibt, der Ähnliches erzählen kann - manchmal denke ich nämlich, ich bin der einzige Mensch weit und breit, der so isoliert lebt wie ich zur Zeit.
Früher hatte ich immer zumindest eine gute Freundin - die ist mir im Laufe meiner Verehelichung und Übersiedlung der Freundin in einen anderen Ort letztlich abhanden gekommen. Dann hatte ich gute Kontakte mit meiner Familie - damals, vor der Depression, hatte ich zwar auch schon Probleme mit Mutter und Schwester, aber während der Depression wuchsen sich diese Unstimmigkeiten zu einer Grundproblematik aus, sodass ich den Kontakt zu beiden einschränken musste. Mein Vater starb vor einem halben Jahr. Mein Bruder, den ich wirklich liebe, obwohl er stets bevorzugt behandelt wurde, lebt relativ weit weg und hat einen sehr stressigen Beruf.
Solange ich noch im Beruf stand (Lehrerin), hatte ich zwar Kolleginnen, aber so sehr ich mich auch bemühte, in Gesprächen einander näher zu kommen, es wollte sich mit keiner sowas wie eine Freundschaft entwickeln.
Bliebe noch der Bekanntenkreis meines Mannes: Er hatte früher viele Bekannte und auch wenige gute Freunde - sobald er sich scheiden ließ (war natürlich, bevor ich ihn kennen lernte), zog sich ein Großteil seines Freundeskreises zurück. Das nennt man dann "wahre Freundschaft"...
Als er dann auch noch manisch-depressive Schübe bekam, schrumpfte sein Freundeskreis auf eine Person. Der nützte meinen Mann aber eigentlich nur aus und zeigte kaum Interesse für unser Leben - also ging auch dieser Kontakt bald zu Ende.
Bliebe noch die Verwandtschaft meines Mannes: Wir hatten mit zwei Brüdern und einer Schwester über mehrere Jahre regelmäßige Kontakte in der Freizeit - bis mein Mann erfuhr, dass er in wichtigen familiären Angelegenheiten schwer hintergangen worden war. Also Kontaktabbruch!
Wir sind keine Mitglieder in irgendeinem Verein, wollen es allerdings auch nicht werden, weil wir schon ziemliche Individualisten sind. JEine Zeit lang waren wir Mitglieder eines Bibelkreises, der uns zuerst vorgaukelte, plötzlich mehrere wirklich nette Bekannte zu haben. Als wir jedoch aus der Kirche austraten (weil wir uns nicht mehr ausreichend damit identifizieren konnten), blieb nicht ein einziger Kontakt übrig. Zwei Bibelkreismitglieder übersahen uns sogar absichtlich, als sie uns auf der Straße begegneten...
Nun bin ich auch noch ohne meinen Beruf (krankheitsbedingt), bin also einzig und allein auf meine engste Familie gestellt. Zumindest passt da alles, aber glaubt mir, ich fühle mich oft schon wahnsinnig einsam und weiß mir auch gar keinen Weg, wie ich da noch rauskommen soll! Viele Leute sagen ja, dass man sich auch unter vielen Bekannten einsam fühlen kann, was stimmen mag. Trotzdem hätte ich so gern wieder nur eine einzige Freundin, jemand außerhalb der Familie, mit dem ich ab und zu reden könnte.
Im Internet gaukeln wir uns durch das Chatten vor, wir hätten eh so viele Kontakte, aber sie sind halt doch nur am PC und nicht greifbar...
Tut mir leid, wenn mein Beitrag so lang wurde, aber ich musste mir das einfach mal von der Seele reden!
Angelique
zerbrochene_Seele
Beiträge: 290
Registriert: 9. Mai 2005, 13:25

Re: sooooo einsam...

Beitrag von zerbrochene_Seele »

Liebe Angelique, ich bin 28 Jahre, neu hier und seit 10 Jahren leide ich an extrem schweren Depressionen, die mich im alltag stark einschränken.
Auch ich suche realere Kontakte, als über den PC, z.B. Telefonkontakte, aus denen später eventuell auch Treffen entstehen können.

Bitte mail mir mal unter:lauraann@gmx.net

Ich verdiene noch kein eigenes Geld, deswegen ist dieses Forum, so interessant, wie es auch ist, für mich auf Dauer viel zu kostspielig.
Ich hoffe du hast dafür Verständnis.

Liebe Grüße von deiner zerbrochenen Seele
zerbrochene_Seele
Beiträge: 290
Registriert: 9. Mai 2005, 13:25

Re: sooooo einsam...

Beitrag von zerbrochene_Seele »

Hallo, habe versucht dir zu mailen, ging leider nicht.

Habe seit über 10 Jahren schwere Depressionen, die mich im Alltag sehr einschränken. Kann dich sehr gut verstehen.

Wenn du magst, kannst du mir gerne mal mailen, vielleicht werden wir ja Freundinnen.

Glaube mir: Du bist nicht allein!!!!!!!!!!

Wenn du magst, kannst du mir auch persönlich schreiben oder mich auch anrufen, hoffe ich trete dir mit meiner Hilfe nicht ZU nah.

Lieben Gruß von deiner zerbrochenen Seele (28)
waldi
Beiträge: 1
Registriert: 29. Aug 2004, 11:30

Re: sooooo einsam...

Beitrag von waldi »

hallo nica
wenn du jemanden zum reden(schreiben)melde
dich.ich würde auch gerne jemanden finden,gerne auch über meine e-mail adresse kann schlecht vor sovielen reden

würde mich über antwort freuen

gruß
waldi
butterfly7
Beiträge: 842
Registriert: 8. Jul 2004, 17:35

Re: sooooo einsam...

Beitrag von butterfly7 »

hallo ihr lieben, flattere mal wieder am
ganzen körper meine gedanken drehen sich im
kreis. bin mal wieder zu nichts in der lage.
kann nicht mehr weiterschreiben.
ihr seht, es geht vielen so.
mir schon seit jahren.
soll/will in eine klinik.
bin noch nicht mal in der lage, die formulare (u.v.a.wichtige papiere und sachen) zu erledigen, geschweige denn
einen koffer zu packen.
dabei war "früher" immer -in jeder beziehung- eine gestande frau.
habe wegen des flatterns sehr lange gebraucht um euch zu schreiben.
ganz liebe grüße
dust
fm
Beiträge: 4
Registriert: 26. Aug 2004, 13:06

Re: sooooo einsam...

Beitrag von fm »

kenn ich auch!
hatte vor 2 jahren die möglichkeit beruflich zurück zur "verwandtschaft" zu gehen, was für meine kinder (8 und 13, beide in psychobehandlung) wichtig war. jobvertrag unterschrieben, neues grundstück gekauft (aufgrund körperlicher behinderung ists einfacher zu bauen als ein objekt umzubauen) und dann hatte ich 1 monat, bevor ich 250 km von meinem ursprünglichen wohnort wegzog, hochwasser - besonders das haus war schon zum verkauf angeboten. das war auch der anfang der depri. so, dann saß ich hier, family 250 km weit weg wegen schule der kinder und hab meinen neuen job vor lauter sorgen nicht mehr kapiert. zusätzlich wurde das neue haus von einer pfuschfirma gebaut und dann wurde es zuviel. ich konnte mich vor 1,5 jahren nicht mehr bewegen, schlafen war eh ein fremdwort, bis ich dann ganz zusammenklappte und als notfall ins bkh eingeliefert wurde. nach 1/2 jahr stand dann der umzug an, wobei das neue haus noch wie ne baustelle aussah und ich partout nicht so konnte, wie ich wollte - ich hab 2 ziegelsteine geschleppt und mußte mich 5 min ausruhen, aber wir haben es geschafft, zum schulanfang war die küche fertig und die kinderzimmer beziehbar. nur ich sackte immer weiter ab. hab dann einen sehr guten therapeuten gefunden, der mir zeigte, daß das leben doch schön ist, war dann auch in saulgau auf kur, hat auch viel gebracht, 3 monate nach der kur hat mich meine frau rausgeworfen und ich hatte nicht mal die kraft mich zu wehren. und bin wieder abgesackt.
die weigen freunde, die noch da waren, hören zwar beim ersten mal noch zu, wenn man sagt, daß man sich umbringt, beim 3. mal sagen die dann auch, mach doch.
fazit: ich bin zwar wieder "zu hause", hab die freunde, die mir meine frau nicht schon madig gemacht hat, auch noch verloren, meine eltern jammern mir jedesmal die ohren voll, daß sie ihre enkelkinder nicht mehr sehen, daß ich da nur noch ganz selten hingehe, allein dauernd irgendwo hinlaufen macht keinen spaß, so sitz ich dann da, hab zumindest noch nen job, der wieder spaß macht, hab aber auch schwierigkeiten, irgendwelche formulare auszufüllen und verfall dauernd ins selbstmitleid und dann geht die spirale nach unten.
keine ahnung wie ich da wieder rauskomm und der ständige scheidungsstreit, besonders meine frau, hat mein behindertengerechtes haus, da sie sich ja um die beiden psycho-kids kümmert.
keine ahnung wies weitergeht, keine lösung in sicht, ich seh nicht mal mehr den horizont. geh jeden morgen arbeiten, bloß daß ich was mach (und das ganze geld meiner frau gebe) und freu mich wenn ich abends wieder ein tag überlebt habe.
d.h. ich kann die ganzen berichte hier gut verstehen und leide mit jedem einzelnen, ich will nicht so sein, wie ich bin, hab mich von vielem schon gelöst, hab vieles schon angenommen und doch gehts immer weiter runter.

fm
fm
Beiträge: 4
Registriert: 26. Aug 2004, 13:06

Re: sooooo einsam...

Beitrag von fm »

sorry - kam doppelt
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