Das Leben danach

slowbutfurious
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Re: Das Leben danach

Beitrag von slowbutfurious »

Hallo Peter,

Dein Beitrag hat mich jetzt nachdenklich gemacht. Meine 2 älteren Schwestern waren als Kind auch in der Schweiz, wegen irgend einer Lungenkrankheit. Ich weiß aber nicht, was es war, werde mal nachfragen. Bisher habe ich mir keine Gedanken gemacht, aber ... es könnte der Grund sein, wieso meine "kleine" Schwester nie geheiratet hat, kinderlos blieb, Erfüllung in ihrer Arbeit hatte. Jetzt ist sie seit 3 Jahren berentet, hilft immer noch aus, ist bei jedem großen event dabei, fleißig wie eh und je.

Wer sagt, dass du als Kind schon Depressionen hattest? Ich würde eher sagen, dass es ganz normale Verlustängste waren, die viele Kinder haben. Mein Ex Mann z.B. ging anfangs ungerne in den Kindergarten, weil er Angst hatte, seine Mama wäre nicht mehr da wenn er heimkommt.
Meinen Sohn habe ich einmal verspätet an der Schule abgeholt. Er stand weinend dort, hatte Angst dass ich ihn vergessen hatte. Und ich erinnere mich an viele Kinder, die ihre Mütter nicht loslassen wollten vor dem Kindergarten. Also denke ich, dass dies ein ganz normaler Prozess im Leben eines Kindes ist. Nur fehlt oft das Wissen, wie Eltern am Besten damit umgehen. Vielleicht einfach nur mit Liebe ..... nicht Alles braucht eine Diagnose, dadurch wird das Leben immer komplizierter und anstrengender.

Leg diese Verbitterung ab, Blick nach Vorne, auf das Heute.

Liebe Grüße
S.
"Nichts ist entweder gut oder schlecht. Erst unser Denken macht es dazu"
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Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo S
Der frühe beginn meiner Depressionen hat sich während meiner Therapie heraus gestellt. Zuerst in der Klinik, und danach auch ambulant. Wir haben meine Kindheit ausgiebig besprochen, und ich konnte damit abschließen.
Mit dem nach Vorne schauen, ist nicht einfach, wenn man keine Perspektive hat, in der Zukunft keine Besserung erwartet. Mir wurde der Glaube an eine Änderung meines Schicksals gründlich verdorben, und bis jetzt konnte mir niemand sagen, wie sich das ändern könnte. Ich sehe in der Zukunft keine Besserung meines Zustandes. Sicher geht es mir besser als vor zwei Jahren, aber ich bin es leid, das zwischendurch immer wieder miese Tage kommen. Ich kann nichts für den nächsten Tag planen, weil ich nie weiß, wie ich am nächsten Tag drauf bin. Die Corona bedingt, fehlenden sozialen Kontakte sind auch nicht gerade förderlich, für meine Stimmung.
Seit Samstag fühle ich mich wieder, wie das fünfte Rad am Wagen, vollkommen überflüssig.

Alles Gute und Schöne peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Sul
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Sul »

Hallo Peter,
ich mache mir bisschen Sorgen um dich. Deine Worte klingen immer hoffnungsloser, pessimistischer. Dabei kamst du mir vor ein paar Wochen noch um vieles zuversichtlicher und zufriedener vor. Tut dir das Absetzen von Quetiapin vielleicht doch nicht so gut? Oder ist es einfach auch die Jahreszeit, der schwierige Monat Dezember?
Nachdenkliche und herzliche Grüße, Sul
saneu1955
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Re: Das Leben danach

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Peter, kann es sein, dass deine Stimmung momentan im Keller ist?
Bitte denke daran, dass du da bis jetzt immer wieder raus gekommen bist. Ich kann dich da sehr gut verstehen. Ich habe zwar meinen Mann an meiner Seite, aber auch zu zweit kann es manchmal sehr einsam sein.
Du hast sicher mitbekommen, dass es mir sehr schlecht geht. Jeder Tag ist für mich eine Herausforderung. Heute war ein besserer Tag. Ich habe es tatsächlich geschafft mit meiner zermatschten Birne das neue Handy meines Mannes zu programmieren. Sein anderes ist kaputt gegangen. Er braucht nur ein ganz einfaches, wo er gut hören kann und es muss einfach zum bedienen sein. Also habe ich heute mal was sinnvolles gemacht. Das kann morgen schon wieder anders sein.

Und bei uns kommt auch noch das Alter dazu. Vieles geht nicht mehr so leicht von der Hand.
Ich möchte dir einfach Mut machen. Du hast deine Depression angenommen, schicke einfach den schwarzen Hund wieder in den Keller, vielleicht hilft die Chilly dabei.

Ich denke an dich.

LG sendet dir Saneu1955
slowbutfurious
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Re: Das Leben danach

Beitrag von slowbutfurious »

Hallo Peter,

Du weißt, dass jeder Mensch "miese Tage" hat. Unsereins ist dann schnell in Alarmbereitschaft, die Angst im Nacken, dass der Strudel uns erfasst. Damit geht jeder anders um, eine allgemein gültige Strategie gibt es nicht. Das macht Planen schwierig, aber du hast die Freiheit überhaupt nicht zu planen. Außer Arzttermine, und die schaffen wir ja immer.

Die kurzen Begegnungen beim Spaziergang mit Chilly tun dir ja gut. Und dass dieses aufgezwungene Wegsperren Niemandem gut tut weißt du auch.

Du kennst sicher den Grund, wieso du dich seit Samstag so fühlst. Horch in dich hinein, ob es die Wahrheit ist, oder nur Spekulation .....

Ich wünsche dir Freude mit Chilly, ein Hund gibt so viel, das kann kein Mensch leisten. Es heißt nicht umsonst, dass Tiere die besseren Menschen sind:)

S.
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Aurelia Belinda
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Aurelia Belinda »

Lieber Peter,

Ich war etwas baff als ich grade hier bei dir gelesen habe.

Ich denke nicht dass du alt und verbittert werden wirst.

Es sieht mir eher nach Refkextion aus, du lässt immer mal wieder dein Leben Revue passieren, machen ja viele ältere Personen.

Und natürlich ist es für dich im letzten Quartal des Jahres besonders schwer, weil da die großen Verluste waren.
Da darf man auch mit sich und dem Leben hadern.
Fair ist das auf keinen Fall, das Leben hat oft andere Pläne als wir uns das ausmalen....

Vor ein paar Tagen hatte ich auch so einen Durchhänger, da hab ich mich auch gefragt, was soll noch kommen, was ist bisher geschehen.?

Ich stelle fest, ich darf nicht oft drüber nachdenken dann geht's mir besser.

Diese Ablenkung fehlt vielen alleine durch die Corona Einschränkungen.
Und Einschränkungen haben wir wahrlich genug.

Neue soziale Kontakte aufzubauen und vor allem zu halten ist ja schon ohne Corona eine Meisterleistung.

Es ist legitim dass du über das Alter von Chilliy grübelst, und auch über dich selbst.

Du darfst dich nur nicht in der Grübelei verfangen, da ist halt dann die Gefahr der Abwärtsspirale....

Irgendwer hat geschrieben,
Mut und Zuversicht....Diese müssen wir oft aus “ganz wenig
KRAFT“ ziehen. Und das zehrt manchmal an den Nerven.

Wenn dann auch noch so wenig Impulse von aussen kommen, wird es schwieriger.
Wo soll denn die Motivation herkommen. Geschweige denn eine Lust zum weiter machen, Lust auf die Zukunft.

Ich für mich versuche die Kraft und Zuversicht meist “aus innen heraus“ zu nehmen.
Dabei Versuch ich mir zu sagen, was hast du bisher schon alles gemeistert?
An dem andere zerbrochen wären....das hilft mir oft.
Vielleicht ist es bei dir ähnlich. Momentan Hast du von aussen ja nichts, der Hund kann gut tun, aber er kann nicht sprechen.

Es fehlen positive Impulse!!

Du hast mir hier schon so viel gegeben um weiter zu machen.
Du siehst also, du bist wichtig im Leben. Für andere.
Und wenn Corona nicht wäre, hättest du vielleicht längst Kontakte auch wenn du zurück haltend bist bei neuen Menschen.

Andere würden sicher schnell merken was in dir für ein dufter Kerl steckt :-)
Bitte nicht ganz verzagen, du hast es bis hierhin geschafft, es geht weiter....

Auch hier im Forum wirst du gebraucht.
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Meine Thera hatte wohl doch recht, als sie fragte, ob das nicht ein bisschen viel auf einmal ist. Ende der Therapie, der Monat Dezember, und Medi aus schleichen. Ich habe Quetiapin wieder auf 100mg hoch gesetzt. Mein Psychiater hat bis zum 03.01. Urlaub. Er hat aber beim letzten Gespräch gesagt, das ich beim geringsten Anzeichen wieder hoch dosieren soll. Meine Stimmung war, und ist immer noch im Keller, aber ich hoffe, das sich das wieder legen wird. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, denn ich bin in guten Händen.

Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
DieNeue
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Re: Das Leben danach

Beitrag von DieNeue »

Hallo Peter,

wahrscheinlich war das wirklich etwas zu viel, Therapie beenden, Medikament reduzieren, die Jahreszeit. Ich hoffe, dass dir das Quetiapin hilft, dass es dir wieder besser geht. Ging mir auch schon so, dass ich ein Medikament reduziert habe, dann ging es mir schlecht und ich habe im Nachhinein gemerkt, dass noch ein paar andere belastende Faktoren da waren, wo es eigentlich klar sein hätte müssen, dass es grade ungünstig ist ein Medikament abzusetzen.
Peter1 hat geschrieben: Mir wurde der Glaube an eine Änderung meines Schicksals gründlich verdorben, und bis jetzt konnte mir niemand sagen, wie sich das ändern könnte. Ich sehe in der Zukunft keine Besserung meines Zustandes. Sicher geht es mir besser als vor zwei Jahren, aber ich bin es leid, das zwischendurch immer wieder miese Tage kommen. Ich kann nichts für den nächsten Tag planen, weil ich nie weiß, wie ich am nächsten Tag drauf bin. Die Corona bedingt, fehlenden sozialen Kontakte sind auch nicht gerade förderlich, für meine Stimmung.
Seit Samstag fühle ich mich wieder, wie
Das kotzt mich manchmal auch an. Meistens komme ich ganz gut mit meinen Einschränkungen zurecht, aber manchmal bin ich auch voll frustriert, wie mein Leben läuft und dass mir die Depression oft so einen Strich durch die Rechnung macht.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass es dir ohne Corona besser gehen würde. Du hattest ja deinen Sprachkurs angefangen, warst in der Stadt unterwegs, hast immer wieder mal mit anderen Leuten gesprochen, das fällt ja alles weg. Das hättest du ja bestimmt weiterhin gemacht. Ich könnte mir vorstellen, dass wenn es im Frühjahr/Sommer besser wird mit Corona und man sich nicht mehr ganz so einigeln muss, dass es dir auch wieder besser geht.

Wünsche dir auf jeden Fall, dass es dir bald wieder besser geht!

Liebe Grüße,
DieNeue
saneu1955
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Re: Das Leben danach

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Peter, finde ich gut, dass du dein Medikament erst mal wieder hoch gesetzt hast, vielleicht hilft dir das ein wenig.

Es nützt jetzt auch nichts, darüber nachzudenken, ob das alles zu viel für den Moment war, du hast die Möglichkeit, dagegen zu steuern.

Ich habe auch schon ein paar Mal gedacht, dass ich ohne Medikamente auskommen, war dann aber immer wieder ein Trugschluss.

Du hast so viele gute Erfahrungen in der letzten Zeit gemacht, hast gelernt, mit schwierigen Situationen umzugehen, du schaffst es auch diesmal wieder.

Ich war in diesem Jahr, noch ist es nicht vorbei, ein paar Mal soweit aufzugeben, so viele negative Situationen, habe aber durchgehalten.

Wir sind halt eben sehr stark, auch wenn wir das nicht immer so sehen.

LG Saneu1955
Aurelia Belinda
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Aurelia Belinda »

Lieber Peter,

Ich hatte dir gestern einige Zeilen geschrieben.
Leider war dann der Text weg.

Ich versuchs ein anderes mal.
Ich vermute auch dass es mit dem Medikament zusammenhängt.
Es würde auch zeitlich passen.

Es ist völlig legitim dass du dich um die Zukunft Gedanken machst, auch um das Alter von Chilly.
Corona hat für unser eins halt auch krasse Auswirkungen.

Gerade als man auf der Suche war nach neuen Kontakten und auch Ablenkung wurden wir ausgebremst, erging mir auch so.

Denke bitte an das kleine Licht der Hoffnung dass du selbst hier schon oft verbreitet hast.
Du bist wichtig hier, hast mit deiner Art und deinem Mut nie aufzugeben hier vielen imponiert!

Ich bringe dir virtuell ein paar Lebkuchen Herzen vorbei,
Und wir quatschen mal eine Runde :-)
Keine Sorge, es geht wieder aufwärts.
Der Dezember ist und bleibt schwierig für dich.
Aber das Frühjahr wird kommen,
Alles wird neu erblühen, auch unser Peter!

Herzliche Grüße,
Ich drück dich, Aurelia
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Aurelia Belinda
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Aurelia Belinda »

Uuups, hab grade gesehen mein Text von gestern ging doch noch raus, aber nur zur Hälfte, grrrr....
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slowbutfurious
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Re: Das Leben danach

Beitrag von slowbutfurious »

Peter1 hat geschrieben:Hallo
Meine Thera hatte wohl doch recht, als sie fragte, ob das nicht ein bisschen viel auf einmal ist. Ende der Therapie, der Monat Dezember, und Medi aus schleichen. Ich habe Quetiapin wieder auf 100mg hoch gesetzt. Mein Psychiater hat bis zum 03.01. Urlaub. Er hat aber beim letzten Gespräch gesagt, das ich beim geringsten Anzeichen wieder hoch dosieren soll. Meine Stimmung war, und ist immer noch im Keller, aber ich hoffe, das sich das wieder legen wird. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, denn ich bin in guten Händen.

Peter
Hallo Peter,

"beim geringsten Anzeichen" ... ehrlich, du hättest auf ihn hören sollen. Oder erst gar nicht versuchen, gerade jetzt auszuschleichen, mit dem Wissen, wie schwierig der Winter für dich ist. Ausschleichen erfordert Stabilität über Monate, und sollte wirklich im Frühjahr/Sommer gemacht werden.

Dass Menschen hier im Forum, die dich schon lange kennen, sich Sorgen machen wenn du solche Beiträge schreibst ist doch normal. Zumal du den Wert des Forums für dich hervorhebst.

So lapidare Sätze "denn ich bin in guten Händen" lassen meiner Meinung nach zu viel Raum für Spekulation.....

Ein wenig "aufrüttelnd" vielleicht , aber ich schicke es ab.

Komm gut über den Jahreswechsel, halt an deinen Säulen fest, denn die sind real und greifbar Peter.

S.
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Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Aurelia, Saneu und Sbf. Vielen Dank an euch, für die Mut machenden Worte. Saneu, ich vergesse manchmal, wie stark ich eigentlich bin.So oft, wie ich schon wieder aufgestanden bin, sollte mir das eigentlich klar sein. Manchmal brauche ich aber jemanden, der mich in den Ar,,,tritt,damit ich wieder daran denke. Dafür ist dieses Forum wie geschaffen.
Ich war gerade mit Luisa, meiner neuen Betreuerin, und Chilly, 2 Stunden spazieren. Wir haben über meinen Zustand gesprochen, und sie meinte auch, das ich das Quetiapin hoch dosieren sollte. Sie ist auch dagegen, das die Therapie beendet wird. Luisa, studierte Psychologin, sagt das ich eine Therapie bräuchte, um die in der vorherigen Therapie gelernten Sachen zu vertiefen.
Ich werde warten, bis mein Psychiater aus dem Urlaub kommt, und ihn entscheiden lassen. Er kennt mich, und meine Geschichte sehr gut, und ich habe vollstes Vertrauen zu ihm.
Sbf, du hast vollkommen recht, das es der falsche Zeitpunkt war. Nun bin ich aber ein sehr ungeduldiger Mensch, der gerne alles auf einmal möchte. Ich habe mich vermutlich mal wieder stabiler eingeschätzt, als ich bin. Ich hoffe, das sich mein Zustand wieder einpendelt.

Alles Gute und Schöne peter
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Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Aurelia, vielen Dank für die Lebkuchen, und fürs drücken, das tut so gut !
Ich glaube, das es mir wieder etwas besser geht. Vielleicht ist auch nur Einbildung, aber langsam werde ich wieder etwas zuversichtlicher, was die Zukunft betrifft.
Luisa, die alte Petze hat, als sie von mir weg fuhr, sofort Lissy angerufen. Sie hat zwar Urlaub, hat aber trotzdem angerufen, und stand eine halbe Stunde später vor meiner Tür. Kaum war sie in der Wohnung, hat sie mit mir geschimpft, weil ich sie nicht angerufen habe, als es mir mies ging. „Aber du hast doch Urlaub“ „Sche... auf den Urlaub“. Wir haben dann zweieinhalb Stunden gelabert und Kaffee getrunken. Komischer Weise ging es mir nach dem Gespräch besser. Sie hat auch gleich darauf bestanden, das sie mich bei meinem nächsten Besuch beim Psychiater begleitet, weil sie mit ihm sprechen will.
Sbf, Ich bin wirklich in guten Händen. Ich brauche nur anrufen, und habe vertraute Leute, um mit ihnen zu reden. Selbst in der Klinik, den Psychiater kann ich im Notfall anrufen. Habe ich zwar noch nie gemacht, aber es ist sehr beruhigend, wenn man einen Fachmann zur Hand hat, für den Notfall.
Ich kann mich kaum aufs schreiben konzentrieren, weil im Hintergrund Jose Cura und Yvonne Naef den Il Trovatore (Der Troubadour) singen. Eine von Verdis schönsten Opern. Ein Lied ist schöner als das Andere. Eine gute Konzentrationsübung, Opern hören, und gleichzeitig hier schreiben. Die Opern haben den Vorteil, das sie mich von den destruktiven Gedanken ablenken.
Ich glaube, das ist genug für heute

Alles Gute und Schöne peter
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enduro
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Re: Das Leben danach

Beitrag von enduro »

Huhu aus dem Exil,
MIR GEHT ES GUT!!!
bin gerade etwas überrascht wie viele noch hier Aktiv sind. Puhhhh da bin ich baff echt. aber ich sehe den meisten geht es dementsprechend gut. Freut mich....
So ich fahre dann mal weiter und wünsche allen einen guten Rutsch in neue Jahr das für euch alles besser wird so wie bei mir.
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ich bin jetzt wieder bei 150mg, wie vor dem Absetzversuch. Mir geht es wieder gut. Meiner Thera habe ich eine E-Mail geschickt, und auch sie war der Meinung, ich solle wieder auf die alte Dosis gehen.
Sbf, das aufrütteln brauchte ich. Ich wäre sonst sehenden Auges wieder in die Depression gerutscht. Heute läuft im Hintergrund etwas ruhigeres. „Die Hochzeit des Figaro“ Ich denke, das es mir wieder gut geht. Wenn mein Doc aus dem Urlaub zurück ist, werde ich ihn ,mal anrufen.
Ich wünsche euch allen, das 2021 besser wird, als 2020. Viele Glücksmomente und Gesundheit. peter
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Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Ein frohes neues Jahr wünscht euch Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Faithful
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Faithful »

Dankeschön das wünsche ich dir auch
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Den Jahreswechsel habe ich sehr ruhig verbracht, mit Wagners „Lohengrin“. Um Null Uhr hat Chilly etwas Angst gehabt, wegen der Knallerei vor unserem Haus. Sie hat sich aber, in meinen Armen, schnell wieder beruhigt. Wir haben von eins bis zehn Uhr geschlafen, dann wollte Sie raus. Im Großen Ganzen geht es uns gut. Das Experiment mit dem aus schleichen von Quetiapin ist Geschichte. Vielleicht werde ich im Sommer noch einen Versuch starten,je nachdem, was der Doc sagt.
Lissy ruft jeden Tag an und fragt, wie es mir geht. Ich habe ihr zwar gesagt, das wäre unnötig, aber sie hat vermutlich Angst, das ich wieder so tief abrutsche, wie 2018. Damals hatte es drei Monate Psychiatrie zur Folge, und zwei Jahre Psychotherapie.

Alles Gute und Schöne peter
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avelarte
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Re: Das Leben danach

Beitrag von avelarte »

Hallo Peter,

ein gesundes neues Jahr und alle guten Wünsche. Hast Du gesehen, dass heute bei 3sat den ganzen Tag Opern und Opernausschnitte gebracht werden, darunter um 20:15 mit Anna Netrebko und um 22:00 mit Elina Garanca?

Besten Gruß
avelarte
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Ein Optimist denkt genauso einseitig wie ein Pessimist, nur lebt er froher. (A. Lassen)
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo Avelarte
Elina Garanca hört sich sehr gut an. Werde ich mir anschauen. Sie hat eine wahnsinnig schöne Stimme. Normalerweise stehe ich eher auf helle Sopran Stimmen, aber die Frau aus der Nähe von Riga klingt wie ein Engel.

peter
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avelarte
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Re: Das Leben danach

Beitrag von avelarte »

Da kann ich Dir nur zustimmen. Ich höre sie auch überaus gern. Insgesamt stehe ich mehr auf tiefe, warme Altstimmen.

LG
avelarte
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Ein Optimist denkt genauso einseitig wie ein Pessimist, nur lebt er froher. (A. Lassen)
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ich war heute total überrascht, als ich mir „Die Macht des Schicksals“ anschaute. Ich kenne die Oper schon seit Jahren, aber heute saß ich wie gelähmt vor dem Bildschirm. Sowohl Anja Harteros, als auch Jonas Kaufmann, haben mich wieder vollkommen gefesselt. Ich war nicht mehr in dieser Welt. Ich glaube, die Beiden haben mich verhext. Speziell das letzte Lied hat es mir angetan. Leonora, tödlich verletzt, singt zu ihrem Geliebten, „Ich werde dir in das gelobte Land voraus gehen, wo nur Frieden und Liebe ist. Dort sehen wir uns wieder“.
Werde ich meinen Schatz dort auch wieder sehen ? Ich habe heute fast eine Stunde mit einem Pfarrer aus meiner Gemeinde gesprochen. Die Kirche werde ich mir wohl jetzt wieder öfter von innen sehen, natürlich erst nach Covid. Ich glaube, das ich dabei bin, meinen Glauben wieder zu finden.
Das ist ein Zeichen, das es mir wieder gut geht. Die destruktiven Gedanken sind verschwunden, und auch schlafen kann ich wieder vernünftig. Ich selbst habe nichts davon gemerkt, das ich wieder auf dem Weg in die Depression war. Erst Leute aus diesem Forum haben mich darauf aufmerksam gemacht. Das Gegensteuern war relativ einfach, ich brauchte nur die Dosis wieder auf den alten Wert bringen.

Alles Gute und Schöne peter
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Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Chilly hat sich heute im Wald mächtig gefreut, als ein paar Schneeflocken vom Himmel fielen. Sie hat versucht, die komischen weißen Dinger zu schnappen, und sich dann gewundert, das nichts in ihrem Fang war. Immer wieder sprang sie hoch, und versuchte die Flocken zu fangen. Mit ihrer Fröhlichkeit hat sie mich angesteckt, auch ich kam lächelnd zuhause an.
In der letzten Zeit ist das Lächeln bei mir selten geworden, weil die Umgebung so grau ist.Ich habe gestern schon geschrieben, das ich sehnsüchtig auf den Frühling warte. Dann kommt auch noch das Ende meiner Psychotherapie hinzu, von dem ich eigentlich nicht dachte, das es mich so runter ziehen würde. Sicher war ich nicht gerade begeistert von dem Verlust, aber ich dachte nicht, das es mich so treffen würde. Das zeigt aber auch wieder, wie schlecht man sich selbst einschätzen kann, während der Depressionen. Ich dachte immer, das ich wüsste, wo ich auf der Depri Spirale stehe. Falsch gedacht. Ich muss noch sehr viel lernen.

Alles Gute und Schöne peter
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Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Heute höre ich zur Abwechslung mal „Il Trovatore“. Eine von Verdis schönsten Opern, mit Jose Cura in der Hauptrolle. Heute habe ich mal wieder Bolognese gekocht, ohne Fleisch. Dafür aber mit viel Wurzelgemüse. Das Rezept habe ich von meinem Diabetologen, der leider letzten Monat in Rente gegangen ist. Mal abwarten, ob der Neue auch so gut ist. Die Musik ist so schön, das ich mir fast jedes Lied mehrfach anhöre. Hört sich zwar verrückt an, aber sind wir nicht alle ein bisschen verrückt? Der Eine ein bisschen mehr, der Andere ein bisschen weniger.
Die schlimmste Zeit des Jahres habe ich zum Glück, ohne größere Probleme überstanden. Ich würde Oktober, November und Dezember am liebsten aus dem Kalender streichen. Ich dachte, das die Psychotherapie mir helfen würde, falsch gedacht. Die bösen Gedanken sind wohl verschwunden, aber die unendliche Traurigkeit ist geblieben. Die werde ich wohl bis an mein Lebensende mit mir rumschleppen. Vielleicht sehe ich meine Lieben danach wieder, schön wärs.

Alles Gute und Schöne peter
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