Erleichterung, aber auch jede Menge Fragen und Ängste

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Remu
Beiträge: 55
Registriert: 26. Nov 2020, 21:37

Erleichterung, aber auch jede Menge Fragen und Ängste

Beitrag von Remu »

Hallo und guten Abend,

mein Mann wird nächste Woche seine Kur antreten, er hat die entsprechende Post direkt nach Weihnachten erhalten. Im ersten Moment machte sich bei uns beiden große Erleichterung breit, denn mein Mann ist einfach an einen Punkt gelangt, wo es nur noch per Klinik weiterzugehen scheint. Als er die Post aufmachte, hat er sich sichtlich gefreut, am nächsten Tag war diese Freude wie weggeblasen, nachdem er eine sehr unruhige Nacht verbracht hatte. Wie mag es in ihm aussehen? Er scheint etwas aufgeregt zu sein, und es sind ja doch noch einige Dinge vor der Anreise zu erledigen.

Ich komme im Augenblick nicht recht an ihn heran, seine Gedanken sind natürlich schon beim Klinikaufenthalt. Ich musste doch etwas lachen, weil seine erste Reaktion war, er hätte Sorge, weil auf dem kompletten Klinikgelände und auch in der Klinik selbst incl. Balkon absolutes Rauchverbot herrscht. Laut Prospekt scheint es dort strenge Regeln zu geben, was ich persönlich aber nicht schlimm finde. Das wird schon alles seinen Grund haben. Ein Patient, der die Klinik im Internet beurteilte, schimpfte, dass er auf seinem Zimmer weder Fernseher noch WLAN hatte. Mh, es ist ja auch kein Hotelaufenthalt. Die Patienten sollen sich wohl eher auf sich selbst besinnen können, ohne Ablenkung.

Natürlich freue ich mich sehr, dass die Kur trotz Corona wie angekündigt nun losgeht, in erster Linie geht es darum, dass mein Mann wieder in Lot kommt. Das heißt aber eben auch, dass ich lange Zeit alleine bin und irgendwie alles gebacken kriegen muss. Ich hab etwas Angst davor, vor allem vor den Wochenenden. Geht das allen Angehörigen so? Großartig Freunde besuchen geht ja im Moment nicht wirklich. Das Alleinsein könnte eventuell doch auch mal ziemlich haarig werden. Ich versuche auch, nicht gedanklich vorzupreschen, aber trotzdem tauchen immer wieder Fragen auf wie: Wird nach der Klinik alles anders sein? Werden wir dann auch noch so zusammenhalten wie jetzt? Wird sich mein Mann in einen völlig anderen Menschen verwandeln oder wieder mehr von seiner ruhigen Seite zeigen können, die ihm aktuell verloren zu sein scheint? Wie lange braucht er wohl, um sich in der Klinik einzugewöhnen? Wann wird er sich melden? Wird es ihm gelingen zu telefonieren, was ihm in den letzten Monaten unglaublich schwerfiel? Wie wird die erste Zeit nach der Klinik sein? Er ist dann wieder in der Realität, in seinem Zuhause, nicht mehr in der Blase, die während der Kur viel Sicherheit bieten kann. Findet er sich wieder zurecht?

Kennt ihr solche Fragen? Wie geht ihr damit um? Habt ihr ebenfalls Ängste, die eigentlich unbegründet sind?

Ich würde mich sehr über eure Antworten freuen und sage für heute erst mal tschüß.

Remu
zwerg93
Beiträge: 18
Registriert: 15. Nov 2020, 20:02

Re: Erleichterung, aber auch jede Menge Fragen und Ängste

Beitrag von zwerg93 »

Hey..
mein Partner hat auch die zusage zur Reha bekommen. Allerdings ist er der Meinung er muss da nicht hin. Weiß nicht wie ich ihn überzeugen kann das es Ihm gut tut. Und auch unserer Beziehung.

Aber deine Fragen und Gedanken hatte ich auch im Kopf..bzw habe ich noch.
Denke mir nur dann immer es Hilft allen beteiligten. Und das man als Angehörige vielleicht auch ein bisschen lernt wieder Zeit für sich zu haben..weil man ja schon ein bisschen zurück steckt..wenn ich jetzt meine Lage betrachte.

Am Ende kann es nur besser werden.
Bella123456789
Beiträge: 17
Registriert: 15. Apr 2020, 14:03

Re: Erleichterung, aber auch jede Menge Fragen und Ängste

Beitrag von Bella123456789 »

Hallo Remu,

Hui... die Fragen kann glaube ich nur die Zeit beantworten.

Mein Freund konnte und wollte nicht telefonieren und keinen Besuch empfangen. Das ist aber sicher bei jedem anders. Viele Angehörige schreiben lieber Briefe oder Postkarten und sind so ihren Partnern nahe.

Wie lange die Eingewöhnung dauert kommt sicher sehr stark auf deinen Mann, sein Krankheitsbild und die Einrichtung an sich an.

Vielleicht kannst du die Zeit nutzen und mehr zu dir finden? Nimm dir doch schöne Dinge fürs Wochenende vor. Dann vergeht die Zeit bestimmt schneller.
Remu
Beiträge: 55
Registriert: 26. Nov 2020, 21:37

Re: Erleichterung, aber auch jede Menge Fragen und Ängste

Beitrag von Remu »

Hallo Zwerg,hallo Bella,

vielen Dank, dass ihr so schnell geschrieben habt.

@Zwerg: wenn die Zusage da ist, muss ja vorher irgendwas in Gang gesetzt worden sein und dein Partner hat sich nicht ganz dagegen gesträubt, oder? Umsonst wird so eine Kur nicht sein, er kann immer noch das beste daraus machen. Vielleicht fehlt ihm auch einfach nur mal eine Ansage von außerhalb, auf die er hört. Es ist bei uns jedenfalls so, dass ich reden kann oder ich lasse es, sobald ein Kollege die gleiche Idee äußert, ist sie auf einmal bombastisch :-)

Als das ganze Chaos vor 2,5 Jahren ans Licht kam, hab ich erst mal abgewartet, was sich entwickelt. Ich habe meinen Mann öfter gebeten, sich zu überlegen, zu einem Fachmann zu gehen, er hat sich zunächst gewehrt. Nach einem halben Jahr konnte ich aber nicht mehr, ich habe nur noch geheult, meine Arbeit nicht mehr geschafft usw. Ich wußte einfach nicht mehr weiter und war total überfordert. Eigentlich standen wir beide völlig hilflos vor diesem riesen Berg Probleme, der scheinbar nicht kleiner werden wollte. Das hat mich erdrückt. Also hab ich die Reißleine für mich gezogen und ein sehr ernstes Wort mit meinem Mann geredet. Ihm klipp und klar gesagt, dass er umgehend zu einem Fachmann gehen soll, sonst trete ich auf die Bremse. Was das heißt, war meinem Mann mehr als klar. Und er weiß auch, dass ich das durchgezogen hätte, ich wäre sonst bei draufgegangen. Er hat dann sofort gehandelt, ich bin echt stolz auf ihn! Er sagte erst immer noch, er würde das nur für uns tun, ich hab ihm etwas widersprochen und meinte, er macht das alles in erster Linie für sich. Manchmal hilft also eine klare Ansage sehr wohl.
Ich stecke nach wie vor zurück und das nicht nur ein bißchen. Und ich bin zwar einerseits traurig, dass alles so gekommen ist und ich meinen lieben, lieben Mann so lange nicht sehen werde (Besuche sind dort untersagt), aber ja, ich habe mir fest vorgenommen, mich wieder mehr um meine Bedürfnisse und Hobbys zu kümmern. Ich freue mich, z. B. neue Wanderstrecken auszuprobieren oder was zu essen, was mein Mann nicht mag. Lauter solche Sachen. Und ja, du hast recht: am Ende kann es nur besser werden.

@ Bella: ja, die Zeit..... daran arbeite ich ja noch, geduldiger zu werden. Ist nicht so mein Naturell. Ich glaube, dass mein Mann eher schreiben wird. Ist eigentlich auch egal, wie er was macht, Hauptsache, er bekommt das alles mal aus dem Kopf. Vielleicht hilft ihm das Aufschreiben sogar mehr, als er vermutet. Ich lasse mich überraschen.
Ich hoffe sehr, dass die Leute in der Klinik ihn richtig anpacken. Für die Eingewöhnung braucht er sicher etwas länger, das weiß ich ja. Ich bin sehr gespannt, ob er mir mehr erzählen kann als jetzt von den Sitzungen. Er hat wohl einige Zweifel, ob er in eine Gruppe sollte. Doch vielleicht finden die Gruppensitzungen aktuell eher nicht oder nur in sehr kleinem Rahmen statt. Ich hab ihn dazu ermuntert, es mal auszuprobieren und wenn nicht, kann er das ja sagen. Fakt ist, mein Mann ist bereit mitzuarbeiten und sich helfen zu lassen. Das ist eine riesen Erleichterung.

Habt erst mal vielen Dank, fürs erste viele Grüße und kommt gut ins neue Jahr.

Remu
Mountainbiker
Beiträge: 225
Registriert: 19. Sep 2020, 18:15

Re: Erleichterung, aber auch jede Menge Fragen und Ängste

Beitrag von Mountainbiker »

Hallo,
ich kann dir nur aus meiner Sicht mitteilen, wie ich das erlebt habe. Nun war ich zwar nicht zur Kur sondern zum Klinikaufenthalt, denke aber dass das sich nicht wesentlich unterscheidet, denn hier geschieht etwas ganz entscheidendes - ein geregelter, strukturierter Tagesablauf. Dazu später mehr.

Ich hatte eine Einweisung im März dieses Jahres bekommen und eigentlich sollte ich sofort (binnen 1 Woche ein Termin dort bekommen. Dann änderten sich die Coronaregeln und das bedeutete Aufschub. Mitte Juni bekam ich dann während eines Spaziergangs ein Anruf auf mein Handy und ich wurde gefragt, ob ich gern den Klinikbesuch antreten würde. Das bejahte ich, verband es aber gleichzeitig mit der Frage nach dem Termin und bat mir etwas Bedenkzeit aus. Die Antwort die ich dann bekam war folgende. Sie können übermorgen kommen, Bedenkzeit 1 Stunde, wir telefonieren gerade die Liste ab. Also sagte ich ganz kurzentschlossen zu und das war auch gut so. Zwar hatte ich auch Zweifel, ob ich das alles so auf die Schnelle schaffe, ob ich alles beisammen habe, was ich noch besorgen muss, ob ich nichts vergessen habe usw.

Doch eigentlich ist das alles Unsinnig, sagte ich mir. Also setze ich mich am Nachmittag ins Auto, fuhr in die nächste Stadt und kaufe alles das, was ich in ein Urlaub mitnehmen würde. Duschgel und Haarshampoo, Körperpflegeprodukte, Zahnbürste usw. Dann begann ich zu packen. Kleider, Turnschuhe für die Halle und vieles Sonstige hatte ich schon besorgt und jetzt da, da ich ja auf ein Termin wartete. Außerdem ist man ja nicht aus der Welt, der nächste Supermarkt war kein KM von der Klinik entfernt und man konnte im Ort eh alles kaufen was man brauchte. Warum also viele Gedanken machen. Dennoch waren sie da und ließen mich zweifeln. Doch die Freude auf den Aufenthalt ließen mich das schnell vergessen.

Ich wollte zu Hause raus, weg von der Arbeit, für mich allein sein, nichts belastendes im Nacken haben, nicht dauern denken müssen für mich und für andere. Natürlich war das alles nicht einfach. Nach den ersten beiden Nächten wäre ich am liebsten abgehauen. Nicht nach Hause, einfach weg von allem. Aber ich blieb und es war sehr gut so für mich. Ich habe viele neue Leute kennen gelernt, man hat sich nach und nach besser getraut, miteinander zu Reden und aus Mitpatienten wurden vertraute. Wir unternahmen einiges in der Freizeit zusammen. Gingen ins Schwimmbad, waren Wandern und besuchten das Städtchen in der Nähe. Ein Fernseher hat mir nicht gefehlt und was ich am liebsten abends im Zimmer machte war Hörspiele anzuhören. Dafür hatte ich mir extra ein guten Kopfhörer mitgenommen. Zudem habe ich viel gelesen. Der Tag an sich ist so durchgeplant, dass man zwar kein Stress hat, aber ständig etwas zu tun. Langweilig wurde mir jedenfalls nicht.
Und ja, ich denke dein Mann wird sich verändern. Das war bei mir auch so. Aber eine Veränderung ist ja nicht gleich eine Verschlechterung. Es kann ebenso gut eine Verbesserung sein. Also finde ich, ist deine Angst diesbezüglich unbegründet.

Ebenso finde ich deine Angst unbegründet, mal allein zu sein, mal den Tag so leben zu können, wie du ihn dir vorstellst. Hattest du nie den Gedanken, wenn mein Mann nicht wäre, dann würde ich jetzt dies oder jenes machen. Jetzt hast du die Gelegenheit, nutze sie. Du tust damit weder etwas schlechtes noch etwas verbotenes. Oder ist es verboten nur mal an sich zu denken?
Die Fragen die du dir stellst, hören sich für mich fast so an, als wolltest du keine Veränderung, als wolltest du alles so belassen wie es ist, weil du ja damit klar kommst. Keine Angst vor Veränderung, das ist der richtige Weg. Und denke nicht dass dein Mann wieder so wird wie früher. Früher ist Vergangenheit, früher ist vorbei. Zu versuchen es zurück zu holen, ist sinnlos. Schau nach vorn und freue dich auf das was kommt. Vielleicht gibt es bei euch ja eine Selbsthilfegruppe. Nun hättest du die Zeit, dort mal vorbei zu schauen. Das geht auch in Coronazeiten mit ausreichend Abstand.

Zum Schluss noch was zum Thema Realität.
Das was wir als Realität empfinden ist Gewohnheit. In Wahrheit ist die Realität die wir erleben nur eine Illusion.

LG Der Mountainbiker
Das Leben ist wie Radfahren. Man fällt nicht, solange man in die Pedale tritt.
Remu
Beiträge: 55
Registriert: 26. Nov 2020, 21:37

Re: Erleichterung, aber auch jede Menge Fragen und Ängste

Beitrag von Remu »

Hallo Mountainbiker,

wir hatten uns ja schon in einem anderen Beitrag kurz unterhalten. Das, was du von dir schilderst, hilft mir schon ein wenig weiter, es ist immer gut, auch mal alles aus Männersicht zu sehen. Ich sehe einige Ähnlichkeiten bei dir und meinem Mann, aber es gibt eben auch große Unterschiede.

Du sagtest, du bist eher kontaktfreudig und findest sicherlich auch schnell Anschluß, weil du eben offen bist und auch gern redest/erzählst. Mein Mann ist nun aber genau das Gegenteil. Ich bin aber sehr sehr sicher, dass es sich für ihn schon ergeben wird, Kontakte zu knüpfen, wenn er bereit dazu ist. Ich glaube auch, dass er wie du erst mal Abstand von allen und allem braucht, um allein zu sein. Finde ich auch nur nachvollziehbar, weil er einfach am Ende seiner Kraft ist. Darum kommt dieser Klinikaufenthalt zum perfekten Zeitpunkt. Ob Kur oder Reha - ich glaube, das ist im Prinzip schon das gleiche. Man soll ja generell wieder aufgebaut werden, um welche Dinge es sich auch handeln mag. Auf jeden Fall kommt mein Mann in eine psychosomatische Klinik.

In einem Punkt möchte ich dir widersprechen. Das "mal" Alleinsein kenne ich eher nicht, ich kam früher sehr gut mit dem Alleinsein klar, auch ich brauche mal Zeit für mich. Und sowohl mein Mann als auch ich brauchen jeder unseren Freiraum. Wir müssen nicht ständig aufeinanderhocken. Wie schon mal in einem Beitrag erwähnt, sehen wir uns eigentlich nur am Wochenende, und da hab ich mich hauptsächlich nach seinen Bedürfnissen gerichtet. Es geht ja auch in erster Linie um ihn, denn er ist erkrankt, nicht ich. Dieses immer wieder auf ihn einstellen, wie er wohl drauf ist, kann ich mit ihm reden oder nicht - das hat mich die 2,5 Jahre unglaublich geschlaucht. Das zerrt ungemein an den Kräften. Darum wird es wohl auch mir gut tun, etwas Abstand zu der ganzen Geschichte zu gewinnen. Nun ist es aber so, dass mir Corona durchaus zusetzt, d. h. ich kann nicht mehr einfach so meine Leute treffen oder bin durch Wegfall meiner Kolleginnen (Kurzarbeit) nur noch allein in der Firma und muss da alles managen, damit es irgendwie weitergeht. Zu Hause bewältige ich auch alles allein, weil mein Mann einfach im Moment nicht kann, er kann mir gerade einfach nicht zur Hand gehen. Und das alles zusammen wird dann auch schon mal zu viel. Der meiste Kontakt läuft über Whatsapp ab, telefonieren ist kaum, und wenn, dann ist es auch kein persönliches Treffen, das ist schon ein riesen Unterschied. Vor einigen Jahren ist meine allerwichtigste Bezugsperson gestorben, das war eine Person, der ich 200% vertrauen konnte, und sie fehlt mir unendlich. Gerade wenn es schwierige Situationen gibt, in denen ich gut Rat gebrauchen könnte. Mein Horror vor einsamen Wochenenden resultiert aus eigenen früheren Erfahrungen, die Zeit möchte ich nie wieder durchleben müssen. Ich werde schon Dinge finden, mit denen ich mich ablenken kann. Trotzdem braucht es sicher erst mal etwas Zeit, aus diesem Strudel von Verantwortung rauszukommen. Angst hab ich etwas vor dem Gedankenkarussell, das vielleicht wieder zu drehen anfängt. Tagsüber alles kein Thema, aber wehe, es wird Nacht und ich sollte eigentlich schlafen. Wahrscheinlich kennen das genügend Leute hier. Im Moment habe ich es ganz gut im Griff, nicht in die Grübelfalle zu geraten. Ich werde es dann ja sehen.

Ich möchte auch widersprechen, wenn du sagst, ich hätte Angst vor Veränderung. Das trifft absolut nicht zu. Ja, ich habe durchaus den Gedanken, mein Mann könnte sich in einen Fremden verwandeln, aber wenn ich mich ehrlich damit auseinandersetze, wird das nicht so sein. Dafür kenne ich ihn gut genug, um zu behaupten, dass er seinen Charakter nicht ändern wird. In den letzten 2 Jahren gab es einige Veränderungen, manchmal musste ich erst mal damit klarkommen und von allen Seiten betrachten, doch das habe ich bzw. haben wir gut hinbekommen. Schau mal, im Prinzip ist mein Mann in eine richtig deftige Lebenskrise geraten, hat mich da mit reingerissen und so auch eine Ehekrise ausgelöst. Damals wie heute behaupte ich aber, dass "Krise" eine eher negative Formulierung ist, ich sehe das alles eher als Chance, nochmal von vorn anzufangen. Sprich, unsere Ehe wurde auf Reset gesetzt und ich freue mich immer noch, dass wir die Möglichkeit haben, uns neu zu entdecken, anders miteiander umzugehen, nicht wieder in Routine zu verfallen usw.. Veränderung bedeutet durchaus Verbesserung. Ich bin, glaube ich, nicht die einzige hier im Forum, die die ein oder andere Angst in sich trägt, ich finde das auch völlig normal. Für mich ist Stillstand eher der Tod, Veränderungen gegenüber bin ich offen, bin da recht flexibel und muss nicht alles toll finden. Es kommt immer auf die Sichtweise an.

Für heute erst mal tschüß, euch allen einen schönen Abend und kommt gut ins nächste Jahr. Ich wünsche euch dafür viel viel Kraft und Gesundheit.

Remu
zwerg93
Beiträge: 18
Registriert: 15. Nov 2020, 20:02

Re: Erleichterung, aber auch jede Menge Fragen und Ängste

Beitrag von zwerg93 »

Also ihm die Pistole auf die Brust setzen oder allgemein das Gespräch suchen funktioniert nicht bei ihm. Er ist seit ein paar Monaten selbstsändig und meint er kann die Firma nicht alleine lassen. Wobei ich solange eispringen würde und seine Angestellten wissen ja auch was sie tun.

Ich habe ihm schon gesagt das wenn er diese Reha absagt er evtl nie wieder eine genehmigt bekommt. Egal in welchem Bereich.
Meiner Meinung kommt das alles zur rechten Zeit.

Seit einem Jahr wissen wir das er Depressionen hat und Panikattacken. Es is jetzt das 3 Jahr in folge das es ab November echt nicht mehr schön zuhause ist. Anfangs wusste keiner was mit ihm los ist. Zeitweise konnte er überhaupt nicht alleine sein und ich musste komplett zurück stecken meine Zeiten an der Arbeit anpassen und alles.
Wenn er diese Reha annimmt wäre es für mich auch eine Möglichkeit wirklich zu lernen nur für mich was zutun.
Habe auch vor mich bei einer Tagesklinik zu melden..damit ich alles mal verarbeiten kann und lerne mit seinen Depressionen umzugehen.
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