Schlafentzug / Wachtherapie

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pfitze
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Registriert: 7. Dez 2020, 17:52

Schlafentzug / Wachtherapie

Beitrag von pfitze »

Hallo zusammen,

hat jemand von euch Erfahrungen mit partiellen und/oder totalen Schlafentzug gemacht?
Würde mich gerne mit jdn. austauschen.
Ich habe insgesamt ca. 10 SE durchgeführt, wovon 6 erfolgreich waren.
Damit meine ich deutliche Stimmungsverbesserung, Antrieb, Denkbeschleunigung, ein wenig hypoman quasi.
Leider sind meine letzten beiden Versuche missglückt, wahrscheinlich weil meine jetzige depressive Phase etwas stärker und länger anhält.

Also ich wäre über Antworten sehr erfreut.

Liebe Grüsse und allen einen schönen 4. Advent
ßßßß

Re: Schlafentzug / Wachtherapie

Beitrag von ßßßß »

nicht als therapie
aber als alltagserfahrung
wacher mehr unter strom unter stress aber besser bei mir nicht
avelarte
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Registriert: 3. Nov 2008, 12:30

Re: Schlafentzug / Wachtherapie

Beitrag von avelarte »

Bei der vorigen schweren Episode 2012 wurde bei mir in der Klinik auch ein Versuch mit partiellem Schlafentzug unternommen – ich spreche darauf aber gar nicht an. Ich habe jedoch eine gute Freundnin, bei der das sehr gut hilft, wenigstens vorübergehend. Es muss also jeder selbst herausfinden.

LG
avelarte
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Ein Optimist denkt genauso einseitig wie ein Pessimist, nur lebt er froher. (A. Lassen)
pfitze
Beiträge: 52
Registriert: 7. Dez 2020, 17:52

Re: Schlafentzug / Wachtherapie

Beitrag von pfitze »

Danke euch für die Antworten!
Mich wundert halt warum es manchmal nicht funktioniert und wirkungslos bleibt.
Es ist sonst (für mich) wirklich eine Wundermedizin, der Schalter legt sich regelmässig in den frühen Morgenstunden um, ich bin euphorisch und wieder handlungsfähig, es ist faszinierend.
Aber wie gesagt, jetzt hat es 2x nicht geklappt und das macht mir grosse Sorge..
slowbutfurious
Beiträge: 100
Registriert: 10. Dez 2020, 19:46

Re: Schlafentzug / Wachtherapie

Beitrag von slowbutfurious »

Hallo Pfitze,

Hast du schon daran gedacht, ob du evtl bipolar bist?

Dass es deshalb manchmal funktioniert, weil du eh in einer manischen/hypomanen Phase bist?

Eine Freundin von mir hat einen 2wöchigen Rhythmus, da legt sich der Schalter um, trotz Medikamente. Sie ist völlig wehrlos, Nichts hilft. Sie lebt schon 10 Jahre damit.
"Nichts ist entweder gut oder schlecht. Erst unser Denken macht es dazu"
Chinesisches Sprichwort
pfitze
Beiträge: 52
Registriert: 7. Dez 2020, 17:52

Re: Schlafentzug / Wachtherapie

Beitrag von pfitze »

Hallo slowbutfurious!
Eine bipolare Störung wurde bei mir immer mal wieder thematisiert, habe wenn dann aber nur hypomane Phasen.
Was ich aber schildere ist ein seit Monaten bestehenden depressiver Zustand welchen ich früher zumindest kurzzeitig mit Schlafentzug unterbrechen konnte.
Ich war also nicht schon vorher hypomanisch, dann wäre ein SE ja sogar gefährlich.
slowbutfurious
Beiträge: 100
Registriert: 10. Dez 2020, 19:46

Re: Schlafentzug / Wachtherapie

Beitrag von slowbutfurious »

Hallo Pfitze,

Die Depression verändert - leider - auch mal ihr Gesicht. Das macht den Umgang damit so schwer, zumal wenn sie chronisch geworden ist.

Ihr nicht so viel Beachtung schenken? Ich bin da auch überfordert.

Hoffentlich meldet sich noch ein Schlaf/Wach-Erfahrener User!

Liebe Grüße
SBF
"Nichts ist entweder gut oder schlecht. Erst unser Denken macht es dazu"
Chinesisches Sprichwort
ßßßß

Re: Schlafentzug / Wachtherapie

Beitrag von ßßßß »

und wiedermal:
ich glaube an Zufälle aber ich mistraue ihnen zutiefst

WDR 5
Quarks Wissenschaft und mehr
vom 23.12.2020 letzter Beitrag
war zum Thema Schlafentzugstherapie bei Depression.
Nicht alles was da gesagt wird auf die Goldwaage legen. Ist auch Mist dabei, aber inklussive Fallbeispiel.
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Schlafentzug / Wachtherapie

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo zusammen,

ich hatte Wachtherapie 2x während meiner TK-Zeit.
War durchaus okay und brachte kurzfristig auch eine deutliche Verbesserung.

LG, Monchen
pfitze
Beiträge: 52
Registriert: 7. Dez 2020, 17:52

Re: Schlafentzug / Wachtherapie

Beitrag von pfitze »

welche Wirkungen/Veränderungen hast du denn konkret verspürt und zu welcher Uhrzeit traten diese ein?
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Schlafentzug / Wachtherapie

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo Pfitze,

Das ist bei mir jetzt 3 Jahre her. Einzelheiten sind sicherlich schon etwas in Vergessenheit geraten.
Ich durfen so ca. 2-3 Std. schlafen und musste mich dann um 0:30 Uhr auf einer Station melden, die das in Zusammenarbeit mit der TK angeboten haben. Eigentlich sollten da auch andere Patienten sein. Theoretisch zumindest, praktisch war ich die Nächte allein im Aufenthaltsraum. Ich hab zu dem Zeitpunkt noch ne Weiterbildung besucht.
Beim zweiten Mal hab ich da dann mein Konzept für die praktische Prüfung bei der IHK geschrieben. Ich war beim Korrektur lesen wirklich überrascht, wie wenig Rechtschreibfehler drin waren.
Den ganzen Tag wach bleiben war okay so lange ich in der TK war. Abends sollte ich nicht vor 21:00 Uhr ins Bett. Einen Abend hatte ich dann noch Schule und als das Licht aus und der Beamer an ging war es echt Quälerei wach zu bleiben.
Ich kann mich vor allem dran erinnern, dass meine Stimmung im Laufe des ersten Tages nach dem Schlaf deutlich besser wurde. Beim zweiten Mal war ich fast schon aufgedreht und bin meinen Mitpatienten schon auch mit meiner guten Laune auf die Nerven gegangen. Im Laufe der der dann folgenden Tage, ebbte der Effekt dann wieder ab.

An Nebenwirkungen oder weiteren Effekte kann ich mich nicht erinnern.

LG, Monchen
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