Klinikerfahrungen

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Rosenfan
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Klinikerfahrungen

Beitrag von Rosenfan »

Hallo zusammen, ich bin Angehörige und möchte mich hier informieren, ob jemand Erfahrung hat mit Klinikaufenthalt und deren Ablauf, wenn jemand ganz akute Suizidgedanken hat.

Es ist so, daß meine Tochter seid 4 Wochen in der Klinik ist und starke Suizidgedanken hat. Wenn sie den Pflegedienst anspricht und um ein Gespräch mit dem Arzt bittet, sagt man ihr immer, sie solle in den Aufenthaltsraum zu den Mitpatienten gehen und sich dort unterhalten, dann käme sie auf andere Gedanken.

Heute nun wartet sie schon wieder seid mehreren Stunden auf ein Gespräch und es geht ihr immer schlechter. Sie weiß kaum ein und aus.

Ich kann leider im Netz auch nichts finden, wie ist es denn, wenn man in der Klinik ist und es einem so akut schlecht geht, kann ich erwarten, daß mir dann schnellstens ein Gespräch zusteht oder muss ich wirklich stundenlang aushalten, daß mal jemand vorbeikommt. Sie hat das Gefühl, daß anscheinden ihre Beschwerden nicht wichtig sind und man kein Interesse hat, ihr irgendwie zu helfen.

Wegen Corona finden sowieso kaum noch Therapien statt und eigentlich hängt sie dort nur ihre Zeit ab. Sie will deshalb auch nächste Woche raus aus der Klinik und Weihnachten zu uns kommen.

Ich frage mich, wie wir das mit ihr in diesem Zustand bewältigen können, wenn sie wieder so starke Suizidgefühle entwickelt. Sie kommen z.Zt. jeden Abend ganz stark und eigentlich hat sie diese schon seit Jahren, konnte aber wesentlich besser damit umgehen, als bei ihrem jetzigen Klinikaufenthalt.

Da sie erwachsen ist, können wir als Eltern auch leider nichts unternehmen und mit den Ärzten mal reden.

Ich weiß jetzt nicht, ob diese Frage unter Angehörigen richtig aufgehoben ist, sonst bitte gerne verschieben, wo evtl. Betroffene Klinikerfahrungen gemacht haben und mir evtl. etwas dazu sagen könnnen.

LG
Rosenfan
ßßßß

Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von ßßßß »

ich nehme mal an psychiatrie
ansonsten ja nicht immer steht jemand zu verfügung
freiwillig oder untergebracht?
offen oder geschlossene?
das wäre wichtig zu genaueres zu sagen

als eltern könntet ihr was machen, wenn ihr eine vollmacht hättet oder eine entsprechende patientenverfügung existieren würde. bei nächster gelegenheit nachholen wenn das wirklich von ihr gewünscht ist.
Jaqui
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Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von Jaqui »

Hi,

Die Ärzte und Therapeuten haben tatsächlich oft nicht viel Zeit. Viele Patienten und wenig Personal. Vor allem während Corona.
Darüber hinaus ist es tatsächlich gewollt, dass Kontakt zu anderen gesucht wird. Grenzt sie sich sehr aus? Vielleicht daher ein Stück weit Methode sie dazu zu bewegen mit anderen zu reden und zu teilen.

LG,
Jaqui
Rosenfan
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Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von Rosenfan »

@ßßßß
ja Psychiatrie, freiwillig, auf der offenen Station.

Das mit der Patientenverfügung haben wir schon mal angesprochen. Das fand sie nicht so gut. Ist aber schon einige Jahre her. Vielleicht denkt sie inzwischen anders. Wir sollten es evtl. noch mal ansprechen. Danke für den Hinweis.

@Jaqui, viele Patienten, wenig Personal, das ist verständlich. Aber wenn jemand so akut in einer Krise ist, kann man diesen Patienten doch nicht auf seinem Zimmer sich selbst überlassen. Und die Mitpatienten, die selber ihre Probleme haben und mit sich zu tun, die kann man doch nicht mit so schwerwiegenden Symptomen konfrontieren. Meine Tochter sagte mal, daß die Probleme der anderen sie manchmal auch stark belasten, wenn sie z.B. jemand näher kennengelernt hat und diese Person dann mit ihr darüber reden möchte.

Ja und ich glaube auch, daß sie sich schon ausgrenzt. Sie hat ja zu den Depressionen eine soziale Phobie, d.h. sie hat große Schwierigkeiten auf Menschen zuzugehen. Daher ist sie jetzt auch in die Klinik gegangen, weil sie nicht mal mehr einkaufen konnte, vor lauter Ängsten.

Ich hoffe sehr, daß sie sich bei uns ein wenig fängt. Ende Januar sollte sie dann wieder in die Klinik zum EKT.

Da sie in ihrer Not in der Klinik manchmal stundenlang auf ein Gespräch warten muss, ruft sie nun bei uns an. Sie sagt, sie steht unter Druck wie ein Dampfkessel und wenn sie redet, dann erleichtert es etwas. Darum kann ich dieses Hinhalten einfach nicht verstehen. Wir können ja auch nur zuhören, sind aber keine Therapeuten und ich weiß oft gar nicht mehr, was ich ihr noch antworten soll.

LG
Rosenfan
belladonna_
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Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von belladonna_ »

Liebe Rosenfan,

mich bedrückt es zu lesen, wie es deiner Tochter geht.

Ich bin selbst Betroffene und Kliniken haben mir nicht viel helfen können, ich bin sehr froh, dass meine Familie für mich da war. Oft ist es in den Kliniken so, das wenig Zeit bleibt und man abgeschoben und verwahrt wird. Das erlebe nicht nur ich, sondern auch andere Betroffene.
Oft ist es dann auch so, dass einem gedroht mit der Geschlossenen wird, wenn man sich zu oft an das Personal wendet.

Ich hoffe, deine Tochter kann sich ein bisschen bei euch erholen und zu sich finden. Ich würde auch überlegen, ob immer wieder Klinikaufenthalte und EKT die Lösung sind. Besteht die Möglichkeit, dass eure Tochter für längere Zeit bei euch bleibt? Wenn das Verhältnis gut ist, kann das eine Möglichkeit sein, es muss ja nicht für immer sein. Ich bin auch nach einem langen Klinikaufenthalt wieder zurück zu meinen Eltern gezogen. Und inzwischen lebe ich schon wieder sehr lange in meiner eigenen Wohnung, aber gerade mein Papa bietet mir auch immer wieder an, nach Hause zurück kehren zu können.

Ich hoffe, es ist etwas hilfreiches für dich dabei, ich würde mich freuen, wenn du hier wieder schreibst.
ßßßß

Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von ßßßß »

@rosenfan

da sie freiwillig da ist, kann sie jederzeit raus ganz wie sie will. sie bestimmt.
auf offenen stationen ist der personalschlüssel dünner.
so wie du es beschreibst, vermute ich aber auch eine taktik.
I. sie muss lernen selber damit klarzukommen. im geschützten rahmen, muss sie es eben auch aushalten und kann sich nicht in aktivität (gespräch als ablenkung) flüchten. das ist ein lernprozess.
II. wenn sie auch noch eine sozial phobie hat, kann das ziel sein, dass sie lernt von anderen Menschen (mitpatienten) positive ressonanz zu bekommen. das allerdings kann nach hinten los gehen. ich hoffe die wissen was sie tun.

was ist eigentlich führend angst oder depression und was ist mit einer ps?
Rosenfan
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Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von Rosenfan »

@Belladonna, danke für deine Worte.

Das sie wieder zu uns kommt, haben wir ihr schon oft angeboten. Sie lehnt es aber jedesmal ab. Sie möchte hier nicht mehr herziehen, da sie einerseits die Großstadt liebt in der sie wohnt und wir leben hier eher dörflich, wo jeder jeden kennt. Und damit hat sie ein Problem. Würde sie zurückkommen wie sie sagt, fürchtet sie, jeder fragt sie dann, warum sie wieder hier ist usw. und damit hätte sie ein Problem. Sie lebt lieber anonym in der Stadt.
Außerdem fühlte sie sich sonst bisher auch sehr gut aufgehoben, bei ihrer Ärtzin, der Therapeutin und auch in der Klinik, wenn sie akut rein musste. Eben dieses mal nur nicht...

Mit Psychotherapeuten und entsprechender Klinik sind wir hier bei uns leider auch sehr rar gesäht, was natürlich für eine regelmäßige Therapie sehr umständlich wäre.

Wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Auch ihr Vater ganz besonders, versucht es immer wieder, sie zu überreden, hierherzukommen. Nun ist es so, daß ihr Vater beruflich viel unterwegs ist und oft eben auch in der Gegend wo sie lebt. Dann besucht er sie und die beiden unternehmen was zusammen, gehen mal eben essen o.ä. bummeln in der Stadt usw. Das ist ja nun leider durch Corona auch alles nicht möglich. Wobei er sie natürlich weiterhin trifft, wenn er dort in der Gegend ist.

Genau, wie du schreibst, so empfinde ich es auch. Sie wird nur aufbewahrt in der Klinik. Außer ihre Gesprächstherapie finden statt, die eben nun deutlich reduziert ist.

Es freut mich zu hören, daß es dir wieder besser geht und du wieder in einer eigenen Wohnung leben kannst.
Hat es dir letzenendes mehr geholfen, nicht in die Klinik zu gehen, sondern zu Hause zu wohnen und ambulante Therapie zu machen?


LG
Rosenfan
Rosenfan
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Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von Rosenfan »

VV
ßßßß hat geschrieben:@rosenfan
so wie du es beschreibst, vermute ich aber auch eine taktik.
I. sie muss lernen selber damit klarzukommen. im geschützten rahmen, muss sie es eben auch aushalten und kann sich nicht in aktivität (gespräch als ablenkung) flüchten. das ist ein lernprozess.
das könnte ich mir so auch vorstellen.

II. wenn sie auch noch eine sozial phobie hat, kann das ziel sein, dass sie lernt von anderen Menschen (mitpatienten) positive ressonanz zu bekommen. das allerdings kann nach hinten los gehen. ich hoffe die wissen was sie tun.
Na das hoffe ich dann mal auch.


was ist eigentlich führend angst oder depression und was ist mit einer ps?
ich nehme an, mit ps meinst du eine Persönlichkeitsstörung? Da kommt noch die ängstlich vermeidene PS dazu und Borderline.

Führend sind die Depressionen, mit denen eben auch alles begann. Dann folgte Borderline und man stellte dann eben auch fest, daß sie eine ängstlich vermeidende PS habe.
Übrigens Borderline entwickelte sich während ihres 1. Klinikaufenthales.
Ihrer Erzählung nach war es dor tso katastrophal, daß sie nie wieder in diese Klinik gehen würde. (Das war aber eine andere KLinik, als die jetzige)

LG
Rosenfan

sorry, es klappt nicht so recht mit dem Zitieren...
Remu
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Registriert: 26. Nov 2020, 21:37

Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von Remu »

Hallo ihr,
ich möchte gern wissen, wie es überhaupt in der jetzigen Corona-Zeit ist. Mein Mann hat die Bestätigung von der Klinik bereits im August erhalten, dass er voraussichtlich im Januar hinfahren kann. Nun quält es ihn schon etwas, weil durch Corona ja alle Gebiete mehr oder weniger rot bis tiefrot sind. Ich versuche, ihn zu beruhigen, dass er ja bereits angemeldet ist. Auf der Homepage der Klinik habe ich auch nichts negatives finden können, also gehe ich davon aus, dass die Kliniken sich schon kümmern, oder?
Es kann ja nicht alles auf ewig aufgeschoben werden, wer weiß, wie lange Corona noch grassiert.

Viele Grüße an alle, Remu
ßßßß

Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von ßßßß »

@rosenfan

ich hatte gehofft kein borderline und dennoch nach deinen beschreibungen befürchtet. deswegen die nachfrage.

angst und depression befeuern sich gegenseitig und die emotionale instabilität des borderline feurt immer wieder dazwischen. ganz schlechte kombination.
das die ps sich während des klinkaufenthaltes entwickelt haben soll, halte ich für ein gerücht. so schnell geht das nicht. entweder war sie schon vorher da oder die diagnose ist falsch. wenn der aufenthalt so übel war, käme trauma in frage.

bei der kombi ekt nun ja, wenn anderes schon ausgereizt wurde.
ist lithium, amisulprid oder valproinsäure schon versucht worden?
was ist mit systemischer psychotherapie?
ßßßß

Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von ßßßß »

@remu

nachdem was ich so hören sehr unterschiedlich je nach klinik.
einerseits sind die kliniken leerer.
andereseits werden nicht alle bausteine gemacht.
das ist noch mehr eien überraschungskiste.
Rosenfan
Beiträge: 144
Registriert: 3. Jun 2015, 19:52

Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von Rosenfan »

ßßßß hat geschrieben:@rosenfan

ich hatte gehofft kein borderline und dennoch nach deinen beschreibungen befürchtet. deswegen die nachfrage.

angst und depression befeuern sich gegenseitig und die emotionale instabilität des borderline feurt immer wieder dazwischen. ganz schlechte kombination.
das die ps sich während des klinkaufenthaltes entwickelt haben soll, halte ich für ein gerücht. so schnell geht das nicht. entweder war sie schon vorher da oder die diagnose ist falsch. wenn der aufenthalt so übel war, käme trauma in frage.
Die emotionale Instabilität ist dann wohl daß, das sie von einer Sekunde auf die andere plötzlich von gut gelaunt, auf total niedergeschlagen wechselt. Wir können gerade noch gescherzt haben und plötzlich ist sie wie ausgewechselt. Wie Weltuntergangsstimmung.
Das mit dem Trauma hatte ich vergessen, es wurde ja auch noch eine PTBS diagnostiziert. Diese ist aber erst beim 2. Klinikaufenthalt in einer anderen Klinik.[/color][/quote]



ßßßß hat geschrieben:
bei der kombi ekt nun ja, wenn anderes schon ausgereizt wurde.
ist lithium, amisulprid oder valproinsäure schon versucht worden?
was ist mit systemischer psychotherapie?
Lithium bekommt sie auch. Es wurden schon diverse ADS probiert, aber leider helfen sie ihr alle nicht.
Es gibt nur kurze Phasen, wo es ihr besser geht. Die schlechten überwiegen. Das geht dann soweit, daß sie in die KLinik muss und auf Beruhigungsmittel eingestellt wird, für kurze Zeit und dann werden diese wieder ausgeschlichen.

Die EKT wurde schon 2 mal bei ihr gemacht. Beim ersten Mal fühlte sie sich viel besser. Es hielt nicht sehr lange an.
Beim 2. Mal hat es nur wenig geholfen und die Wirkung ließ noch schneller nach. Trotzdem möchte sie nun die 3. Behandlung, einfach immer wieder in der Hoffnung, auch wenn nur für kurzfristig eine kleine Verbesserung zu verspüren.
Sie geht ja regelmäßig zur Psychotherapie, ob es eine systemische ist, weiß ich nicht. Ich glaube eher nicht. Denke Gesprächstherapie, denn wenn diese Mal ausfällt, sagt sie immer, ihr fehlen die Gespräche....[/color][/quote]

Es ist so schwer, sein Kind so leiden zu sehen und nicht helfen zu können. Ich hoffe aber, daß es ihr eines Tages evtl. doch mal besser gehen wird. Vielleicht braucht es bei ihr so lange Zeit. IHre Therapeutin hat gesagt, was so lange nicht behandelt wurde und sich chronifiziert hat, braucht natürlich auch sehr sehr lange, um Verbesserung zu erzielen. Sie wird auch damit leben müssen, daß sie immer wieder in diese Phasen gerät, aber ich hoffe, es wird zumindest soweit erträglich, daß sie ihr Leben einigermaßen leben kann.
LG
Rosenfan
ßßßß

Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von ßßßß »

@rosenfan

ich würde als erste psychotherapeutisch angst oder trauma angehen. die sind so ganz gut behandelbar.
bei der konstellation auf jedenfall nur durch spezialiatInnen.
belladonna_
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Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von belladonna_ »

Liebe Rosenfan,

wahrscheinlich schämt sie sich, wieder nach Hause zu gehen, ohne etwas erreicht zu haben... (sie arbeitet wahrscheinlich auch nicht mehr oder?)

Ja, mir hat ambulante Therapie mehr geholfen, aber vor allem ein Ziel im Leben zu haben, eine Beschäftigung, nicht nur die Erkrankung. Ich hab dann nochmal das studieren angefangen, mit vielen Problemen, aber es hat mich auch abgelenkt und gestärkt.

Im Moment versuche ich meine Masterarbeit zu schreiben, was nicht einfach ist, weil ich grad wieder so antriebslos bin, aber ich will das unbedingt schaffen. Natürlich habe ich auch Angst, wie es dann weiter geht, ob ich einen für mich passenden Job finde oder ich mich doch berenten lassen muss. Diese Zukunftsängste beschäftigen mich auch.

Ich wohne inzwischen alleine, möchte aber bald mit meinem Freund zusammen ziehen.

Auch wenn man eine Persönlichkeitsstörung und ein Trauma hat, kann man es schaffen, sein Leben zu meistern, ich hoffe, deine Tochter gibt nicht auf.
Rosenfan
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Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von Rosenfan »

@ßßßß - danke für deine Antwort. Sie ist jetzt bei uns und möchte nach der EKT die Angststörung angehen.

@belladonna, ja ich denke auch, daß sie sie schämt. Sie arbeitet nicht mehr, bekommt Erwerbsminderungsrente. Sie sagte auch mal, wenn sie nach Hause kommt und alle fragen nach ihrer Arbeit usw. käme sie sich vor, als hätte sie versagt.

Toll belladonna, daß du es geschafft hast und sogar nochmal studiert hast. Die Familie sagt auch, ihr fehlt einfach eine Aufgabe, ein Ziel. Sie hatte sogar einige Ideen, aber sie nie umsetzten können, weil es dann wieder schlechter wurde. Einmal hat sie sich beworben für einen Aushilfsjob, da war sie so zuversichtlich, aber hat ihn dann nicht bekommen, weil Leute mit Erfahrung in dem Job bevorzugt wurden.

Danke dir nochmal für deine Worte, daß man es auch mit Persönlichkeitsstörung schaffen kann. Das gibt mir doch mal wieder etwas Hoffnung.

Wünsche allen friedliche Weihnachtstage und für 2021 alles Gute, vor allem Gesundheit!

LG
Rosenfan
belladonna_
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Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von belladonna_ »

Liebe Rosenfan,

ich hab auch nicht direkt wieder studiert, sondern zunächst mit einem Ehrenamt begonnen in einem Freiwilligenzentrum.

Es gibt gerade in größeren Städten (und sie wohnt ja in einer) Freiwilligenagenturen. Manchmal sind die auch spezialisiert auf Menschen mit Einschränkungen. Vielleicht wäre das eine Idee für sie, da kann sie sich ohne Druck ausprobieren und ein Ehrenamt finden, was zu ihr passt. Damit würde sie auch Anerkennung erleben und eine Aufgabe haben. Wenn sie nicht gut mit Menschen kann, dann findet man bestimmt auch etwas zb im Tierheim. Es gibt so viele Möglichkeiten.

Vielleicht so als Idee.
Rosenfan
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Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von Rosenfan »

Danke belladonna für deine Tipps!
belladonna_
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Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von belladonna_ »

Hallo Rosenfan,

ich wollte dich fragen, wie es dir und deiner Tochter geht? Wie war Weihnachten und Silvester? War sie bei euch?

Ich denke an dich.

Liebe Grüße
belladonna
Rosenfan
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Re: Klinikerfahrungen

Beitrag von Rosenfan »

@belladonna, danke dir für deine Nachfrage.

Es geht ihr nicht gut. Durch Medikamente ist sie sehr müde. Gegen ihre innere Unruhe muss sie sie aber nehmen. Sie ist auch an manchen Tagen sehr mutlos und sagt, sie mag diesen Zustand nicht mehr ertragen.

Wenn ich sie so sehe, kann ich das voll verstehen. Nun wartet sie wieder auf einen Klinikplatz. Außerdem hat sie nun die Aussicht auf einen Platz in einer therapeutischen WG. Sie steht auf der Warteliste.
Das beschäftigt sie natürlich auch sehr und sie ist viel in Gedanken. Aber wir sprechen auch darüber. Es ist natürlich schwer, seine Wohnung aufzugeben. Auch die Sorge, ob man dort mit den Mitbewohnern zurecht kommt, belastet natürlich.

Man weiß ja auch nicht, wie lange so ein Aufenhalt in einer WG dauert, bis man wieder eigenständig wohnen und leben kann.

Nun hoffen wir mal, daß es nicht allzu lange dauert, bis sie einen Platz bekommt, denn allein in ihrer Wohnung ist jetzt für sie kaum erträglich.

LG
Rosenfan






LG
Rosenfan
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