Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

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Clown
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Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

Beitrag von Clown »

https://www.spiegel.de/kultur/corona-pa ... 26376a5bbc

Irgendwie habe ich ein komisches Gefühl bei dem Artikel ....

Grüße aus dem Nebel,
Clown
Bauchtänzer
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Re: Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

Beitrag von Bauchtänzer »

Tja, wenn´s so klar wäre. Allein der letzte Satz:

"Wenn man schon öfter eine solche Depression hatte, hat man einen einzigen Vorteil: Man weiß, dass man da höchstwahrscheinlich auch wieder rauskommt, und dann wird es wieder richtig gut sein."

Liegt vielleicht an meinem höheren Alter, vielleicht ist´s bei mir auch "nur" ne Dysthymie - ich komm da jedenfalls nicht raus.
anna54
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Re: Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

Beitrag von anna54 »

Hallo liebe Clown
jetzt haben es alle,glaube ich nicht,dass Pandemie mit denen verglichen werden kann,die an Depressionen leiden.
Mit einer psychischen Erkrankung trifft uns die Pandemie eher doppelt.
Es fehlen Außenkontakte,es fehlen Ablenkungen und vor allem Gespräche.
Danke für das Thema und herzliche Grüße
anna54
avelarte
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Re: Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

Beitrag von avelarte »

"Wenn man schon öfter eine solche Depression hatte, hat man einen einzigen Vorteil: Man weiß, dass man da höchstwahrscheinlich auch wieder rauskommt, und dann wird es wieder richtig gut sein."
Und genau das funktioniert eben nicht. Bis jetzt bin ich zwar wirklich jedes Mal wieder rausgekommen, aber bei jeder Episode (ich hatte bisher drei schwere Episoden) habe ich gedacht, dass es diesmal nicht wieder gut wird.
------------

Ein Optimist denkt genauso einseitig wie ein Pessimist, nur lebt er froher. (A. Lassen)
ßßßß

Re: Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

Beitrag von ßßßß »

also mir gefällt der beitrag
deswegen hatte ich den ja wo anders geposted, fand es dort besser plaziert
ich hatte überlegt den hier rein zu packen, aber mich dann doch anderes entschieden

@avelarte

deswegen ja höchstwahrscheinlich
Clown
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Re: Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

Beitrag von Clown »

Hallo Anna,

ja, das ist so eine Unstimmigkeit in dem Artikel. Viele Menschen im Lockdown haben eine bessere Ausgangslage als Depressive (oder andere belastete Menschen).

Herzliche Grüße zurück - und: ich habe eine neue Hundeschule gefunden und mein Labrador wird der brävste Hund der Welt, ich erkenne ihn kaum wieder! :lol: ;)

Hallo Avelarte und Bauchtänzer (echt jetzt, du tanzt Bauch? 'Daumen-hoch')
aber bei jeder Episode (ich hatte bisher drei schwere Episoden) habe ich gedacht, dass es diesmal nicht wieder gut wird.
Ja, das finde ich auch einen großen Unterschied zur jetzigen Pandemie-Situation. Es gibt Impfstoffe, neue Medikamente gegen Covid werden entwickelt, es ist absehbar, dass sich 'unser' Leben früher oder später normalisieren wird.

Mich irritiert die Ausdrucksweise im Artikel '... von den Depressiven lernen' . Die Nicht-Depressiven können sich jetzt vielleicht besser in die Situation von Depressiven hineinversetzen, weil sie ihre Vorstellungen von ihrem Leben ähnlich herunterschrauben müssen wie jemand, der Zentnergewichte an der Seele hängen hat. Aber eben, wie du sagst, Avelarte, beinhaltet die Pandemie-Situation bei weitem nicht das Gefühl, es würde nie aufhören. Oder wie bei dir, Bauchtänzer, du hast das Gefühl, bei dir hört es tatsächlich nicht auf. (Übrigens hatte ich auch Dysthymie, bei mir hat Homöopathie enorm viel gebessert.)

Schöne Grüße in die Runde,
Clown
slowbutfurious
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Re: Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

Beitrag von slowbutfurious »

Entfernt
Zuletzt geändert von slowbutfurious am 17. Dez 2020, 19:43, insgesamt 1-mal geändert.
"Nichts ist entweder gut oder schlecht. Erst unser Denken macht es dazu"
Chinesisches Sprichwort
Bauchtänzer
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Re: Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

Beitrag von Bauchtänzer »

Hallo Avelarte und Bauchtänzer (echt jetzt, du tanzt Bauch? 'Daumen-hoch')
Hallo Clown,

ich lass das im Moment mal offen :oops:, .... aber passen würd´s schon zu mir, fall ich doch gern mal ein wenig aus dem Rahmen bzw. geh ich gern mal durch die geschlossene Tür ins (fremde) Haus :P .

Gruss vom Bauchtänzer
DieNeue
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Re: Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

Beitrag von DieNeue »

Hallo ßßßß,

was gefällt dir denn an dem Artikel? Oder war das eher ironisch gemeint?

Liebe Grüße,
DieNeue
Clown
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Registriert: 8. Nov 2004, 18:22
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Re: Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

Beitrag von Clown »

Hallo SBF,

deinen gelöschten Beitrag fand ich sehr nachvollziehbar und deinen Ärger verständlich.
Hast du der Spiegelkommentar-Schreiberin eine Rückmeldung gegeben? Wenn ja, würde mich interessieren, ob du eine Antwort bekommen hast.

Lieben Gruß,
Clown
slowbutfurious
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Registriert: 10. Dez 2020, 19:46

Re: Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

Beitrag von slowbutfurious »

Hallo Clown,

Ja, habe ich gemacht. Du auch?

Bisher keine Antwort, wird sie wohl auch nicht, wahrscheinlich bin ich nicht die Einzige. Und es ist ja leider so, dass viele Menschen nicht kritikfähig sind;)

Lieben Gruß
SBF
"Nichts ist entweder gut oder schlecht. Erst unser Denken macht es dazu"
Chinesisches Sprichwort
ßßßß

Re: Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

Beitrag von ßßßß »

@dieneue

nein diesmal keine ironie :o
er ist nicht so bitterernst geschrieben, etwas launisch, kurzweilig. ist halt eine kolumne. und als solche gut gelungen finde ich.
DieNeue
Beiträge: 5383
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

Beitrag von DieNeue »

Hallo Clown,
Clown hat geschrieben: Aber eben, wie du sagst, Avelarte, beinhaltet die Pandemie-Situation bei weitem nicht das Gefühl, es würde nie aufhören.
Hm, dass man die Hoffnung haben kann, dass die Pandemie an sich wieder aufhört, ist klar, zumindest seit es Impfstoffe gibt.
Aber ich denke schon, dass sich für manche Leute gerade das Leben gravierend ins Negative ändert, wenn ich da an die vielen Leute denke, die jetzt ihren Job verlieren, deren Unternehmen bankrott geht, die Hartz IV beantragen müssen, sich durch die Bürokratie kämpfen müssen... die haben keine Sicherheit, dass sie bald wieder eine Arbeit finden bei dem Arbeitsmarkt gerade. Wenn man mal in der Bürokratie drinhängt, kommt man da nicht so schnell wieder raus und meine Erfahrung ist, dass man sich da sehr oft Hoffnung macht und dann kommt es doch anders, weil Sachbearbeiter X das doch anders macht oder es noch Paragraf Y gibt etc. Da kann man schon mal verzweifeln, ob das je wieder aufhört. Oder man baut ein Hygienekonzept auf, dann darf man plötzlich doch nicht mehr öffnen, dann baut man ne Abholstation für die Kunden, dann darf man das plötzlich auch nicht mehr usw. Es ist halt frustrierend, wenn immer noch eins draufkommt. Kriege ich grade im Bekanntenkreis mit. Ein Kampf um die Existenz ist ja kein Pipifax, den man einfach mal gechillt nebenbei abwickelt.
Aber auch klar, dass bei Depressionen halt noch dieses extreme negative Denken hinzukommt, das ewige Gedankenkreisen, dass nichts mehr Sinn macht, dass man absolut null Hoffnung hat usw. Aber das Gefühl, dass es nicht mehr aufhört... weiß nicht, könnte mir schon vorstellen, dass es manchen gerade so geht.

Vielleicht kann man das auch gar nicht so pauschal sagen, weil jeden die Auswirkungen der Pandemie irgendwie anders betreffen?

Was halt eine Gemeinsamkeit von Pandemie und Depression ist, ist, dass man sich das nicht ausgesucht hat. Man kriegt es einfach von außen "vorgesetzt" und muss dann schauen, wie man klarkommt. Ich wünsche mir schon, dass manche Leute ein bisschen besser verstehen, wie das ist, wenn man einfach nicht mehr so kann, wie man will. Aber ich kann mir irgendwie nicht so vorstellen, dass viele da so gleich draufkommen, dass man als Depressiver auch so eingeschränkt ist bzw. eh schon war... aber vielleicht ist das jetzt auch nur mein depressiver Pessimismus ;)

Wäre mal sehr interessant, was Gesunde zu dem Artikel sagen würden.

Liebe Grüße,
DieNeue
DieNeue
Beiträge: 5383
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

Beitrag von DieNeue »

Hallo ßßßß, hallo an alle,
ßßßß hat geschrieben: er ist nicht so bitterernst geschrieben, etwas launisch, kurzweilig. [/color]
Ja, das stimmt, mal was anderes als nur ein Text über die Symptome mit ner traurigen Beispielgeschichte dazu. Von dem Aspekt her hab ich den Text noch nicht gesehen, hab nur auf den Inhalt geachtet.
Hat mich nur gewundert, dass du ihn gut findest, weil es ja am Schluss so ungefähr heißt, dass man aus jeder Depression wieder rauskommt. Da reagierst du ja, glaube ich, meistens etwas allergisch drauf. Ich auch übrigens ;) Aber stimmt, da steht ja "höchstwahrscheinlich".
Ich will mich schon gar nicht mehr drüber aufregen, wenn Leute sagen, alle Depressionen enden mal. Deshalb hab ich den Schluss nur überflogen. Meistens lese ich gar keine Artikel über Depressionen mehr, man kann einzelne Depressionen eh nicht vergleichen. Ich habe auch keine wirkliche Hoffnung mehr, dass bei mir irgendwann alles wieder "richtig gut" wird. Was ich aber schon an Erfahrung mache, ist, dass nach einem schlechten Tag auch irgendwann wieder gute Tage kommen. Also zumindest "gut" für meine Verhältnisse. Darauf versuche ich an schlechteren Tagen zu vertrauen. Nur wenn es mal länger richtig schlecht ist, habe ich Angst, dass ich mich da etwas verschätzt habe mit meiner Zuversicht.

Ein bisschen strange fand ich nur die Formulierung hier: "Diesen Spirit kann man auch übernehmen, wenn man keine Depression hat, sondern eine Pandemie"
Finde das klingt so, als wäre das der neue Lifestyle :lol: Yeah, wir haben eine Pandemie, also leben wir den Depri-Style! Und wenn sie wieder vorbei ist, leben wir wieder normal weiter... :?

Hab gestern mal mit meiner Betreuerin über den Text geredet und sie meinte, dass viele Gesunde sich über diese Punkte gar nicht so nen Kopf machen, sie leben einfach so und solange alles läuft, denken sie nicht drüber nach. Erst wenn sie dann in eine Krise kommen, sind sie gezwungen, sich mit sowas auseinanderzusetzen. Von ihren Kollegen aus dem sozialen Bereich kennt sie es schon, dass Leute sich da mehr selbst hinterfragen und sich mit sowas beschäftigen, aber in ihrem Bekanntenkreis sind die Leute nicht so. Kann mir auch nicht vorstellen, dass alle Gesunden das einfach so drauf haben, einfach so ihre Maßstäbe runterzusetzen etc., sonst würden manche ja nicht so rotieren, wenn sie plötzlich nicht mehr in den Biergarten etc. dürfen.
Als Depressiver ist man halt dazu gezwungen, sich immer wieder mit sowas auseinanderzusetzen und muss bewusster damit umgehen

Wie findest du den Inhalt von dem Text?

Liebe Grüße,
DieNeue
Rainer62

Re: Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

Beitrag von Rainer62 »

Hallo Clown,

habe nach langer Zeit wieder mal hier reingeschaut und schicke mal einen Gruß vom Süden in den Norden los... der Artikel na ja ...

Wir treffen uns noch rund um Stuggi ich glaube die Maria kennst Du noch von früher, Albert hat sich in den Ruhestand verabschiedet

Gruß
Rainer
Clown
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Re: Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

Beitrag von Clown »

Hallo Rainer,

danke für deinen Gruß, freut mich! Klar kenne ich euch noch.
Weiterhin schöne Treffen und überhaupt alles Gute,

Clown
ßßßß

Re: Corona-Pandemie: Was wir von Depressiven lernen können

Beitrag von ßßßß »

@dieneue

grobe fehler habe ich keine gelesen.
sehr viel mit relativierungen und konjunktiv

ob nun alle mit den tips was anfangen können bezweifle ich.
etwas fehlt mir allerdings der hinweis das viel gelernt haben dürften das beengter lebensraum alles andere als angenehm ist
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