Gibt es noch eine Zukunft?

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aradia
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Gibt es noch eine Zukunft?

Beitrag von aradia »

Hallo!
Ich bin sehr verzweifelt und ratlos. Ich fühle mich einfach nur noch wertlos. Seit 3 Jahren zieht das Leben nur noch so an mir vorbei. Ich war einmal ehrgeizig und und konsequent. Alles was ich mir vorgenommen habe, habe ich auch durchgezogen. Doch jetzt ist das Kartenhaus meines Lebens völlig zusammen gebrochen. Ich bin Studentin, nein halt, ich bin eingeschrieben....mehr auch nicht. Während fast alle meiner Freunde langsam aber sicher auf die Endphase ihres Studiums zusteuern habe ich noch nicht mal angefangen. Ich weiss nicht wie das weitergehen soll. Ich sehe beruflich keine Chance mehr für mich und auch in allen anderen alltäglichen Dingen versage ich auf der ganzen Linie. Ich versaue mir gerede den Rest meines Lebens, und weiss nicht ob es überhaupt noch ne Chance für mich gibt.
Ich möchte endlich mal wieder stolz sein auf mich. Ich möchte doch auch eine Zukunft haben. Ich will nicht total in der Gosse landen. Was kann ich nur tun, um den Kreislauf zu durchbrechen??? Habe ich mit 3 vergeudeten Jahre überhaupt noch ne Chance auf eine Zukunft?
bee
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Re: Gibt es noch eine Zukunft?

Beitrag von bee »

Hallo Aradia,
hast du schon mal über ein freiwilliges soziales Jahr nachgedacht?
(Nur so eine Idee von mir, muss nicht gut sein.)
Machst du eigentlich Therapie?
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MPo
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Re: Gibt es noch eine Zukunft?

Beitrag von MPo »

aradia
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Re: Gibt es noch eine Zukunft?

Beitrag von aradia »

@bee
Die Idee ist eigentlich super, das wollte ich auch ursprünglich mal machen, aber als das nicht geklappt hat, war das der Anfang vom Ende. Therapie kann ich auch nicht machen, scheitert an derselben stelle wie das FSJ.
...wie sollte es auch anders sein.
aradia
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Re: Gibt es noch eine Zukunft?

Beitrag von aradia »

@Mary Poppins
Ich musste die Tabletten absetzen, weil ich sie mir nicht mehr leisten kann.
Als ich sie noch nahm, habe ich auch den Antrieb gefunden ein neues Studium zu beginnen. Es lief auch ganz gut, doch dann habe ich die Anforderungen wohl wirklich zu hoch geschraubt und landete wieder im alten Kreislauf. ´Du hast recht, ich muss meinen eigenen "guten" Weg finden. Ich habe aber irgendwie das Gefühl, dass ich den nicht alleine finde. Dieser Prozess ist so hart. Wie haltet ihr den durch???? Und woran soll ich mich orientieren?
bee
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Re: Gibt es noch eine Zukunft?

Beitrag von bee »

Hallo Aradia,
ohne Medis, ohne Therapie, da käme ich auch nicht klar.
Woran scheitern diese Dinge?
Gibt es an der Uni keine psychologische Beratungstelle?
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aradia
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Re: Gibt es noch eine Zukunft?

Beitrag von aradia »

Diese Dinge scheitern alle daran, dass ich bei all dem auf die Gnade meines Vaters angewiesen bin.Bin über ihn versichert (was sich auch nicht ändern lässt) und er muss alle Anträge stellen. (privat) Das Dumme daran ist, das meine Eltern die Diagnose "schwere Depression" nicht akzeptieren. Ich bin die Tochter und ich habe nicht krank zu sein. Psychische Krankheiten sind sowieso nur Einbildung und lediglich ein Mittel sich selbst zu profilieren. Das war ein Zitat meiner Eltern. Ich habe schon versucht mit der VErsicherung zu reden, aber da wurde mir auch nur erklärt, das ich als Familienversicherte keinerlei Rechte habe.
Toll,ne?!Selbst mein Arzt weiss nicht mehr weiter.
Ich werde mich jetzt für den Rest des Tages unter der Bettdecke verkriechen. Mein Akku ist leer.
bee
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Re: Gibt es noch eine Zukunft?

Beitrag von bee »

Hallo Aradia,
was du da schreibst, erschüttert mich sehr.
Bin leider in Krankenversicherungsangelegenheiten nicht besonders bewandert, vielleicht findet sich da ein anderes Forumsmitglied.
Aber es muss eine Lösung geben.
Bitte gib nicht auf!!!
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artemis
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Re: Gibt es noch eine Zukunft?

Beitrag von artemis »

Hallo Aradia,

da muß es einen Weg geben. Es kann ja wohl nicht angehen, daß du medizinische Hilfe (welcher Art auch immer) nur bekommst, wenn deine Eltern einsehen, daß du krank bist. Du bist erwachsen und kannst selbst entscheiden, wann du Hilfe brauchst, dabei muß völlig egal sein, wie du versichert bist.

Leider kenne ich mich aber auch nicht aus, wie du dich konkret durchsetzen kannst. Aber ich arbeite an einer Uni und bei uns gibt es eine Psychotherapeutische Beratungsstelle für die Studierenden. Erkundige dich, ob es sowas an deiner Uni auch gibt. Wenn ja, würde ich da als erstes hin gehen. Die kennen die Situation, Sorgen und Nöte von Studierenden. Die müßten dir sagen können, wie du zu der notwendigen Hilfe kommst, oder wer dir helfen kann dein gutes Recht zu bekommen.

Ansonsten gibt es in jeder größeren Stadt einen sozial-psychiatrischen Dienst, die sollten auch Informationen für dich haben.

Als Studentin bist du versicherungspflichtig und das geht bei den meisten Studierenden über die Eltern. Es kann nicht sein, daß jemand versicherungspflichtig ist, aber nicht an Leistungen aus der Versicherung heran kommt. Das sagt mir mein Rechtsempfinden, das ist zwar fast zu stark ausgeprägt aber so ganz falsch lag ich damit bisher äußerst selten.

Also, such dir ne Beratungsstelle, die dir Hilft dein Recht zu bekommen. Und natürlich einen guten Arzt und Therapeuten.

Viel Erfolg und alles Liebe von
Arte
aradia
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Re: Gibt es noch eine Zukunft?

Beitrag von aradia »

Ich bin euch sehr dankbar für die guten Hinweise. Ich war tatsächlich noch nicht bei der Beratung an der Uni. Das werde ich noch versuchen, und dann weiss ich echt nicht mehr weiter. Ich verstehe das ganze Rechtssystem auch nicht mehr. Mein ganzes Leben gestaltet sich schon seit Jahren unabhängig von meinen Eltern, ich lebe nicht mehr bei ihnen, nix, aber dennoch bin ich von ihnen abhängig. Das ist doch paradox!!!!!!
Heute ist ein Tag, an dem ich das GEfühl habe wieder ein weig klarer denken zu können.Ich schäme mich schon fast, dass ich hier so rum heule, wenn ich die anderen Treads lese.Eigentlich geht es mir noch richtig gut. Ich habe einen fantastischen LEbensgefährten und ein paar richtig gute Freunde. Das ist so unglaublich viel wert. Ich bin nicht sicher, ob ich hier, ohne sie, heute noch posten könnte......
Dennoch hatte ich getstern wieder einen Einbruch.Ich habe Nachrichten gesehen und mich immer wieder gefragt, wofür sich die ganze Sch**** eigentlich lohnt. Wenn man sieht, wie sich die Menschen nur gegenseitig zerstören. Mich macht das richtig fertig.Und dann kam das was kommen musste: Ich habe mich wieder selbst gehasst, weil ich es nicht schaffe aufzustehen und etwas dagegen zu tun. Es macht mich fertig, aber ich ändere nichts. Das macht alles nur noch schlimmer.Kennt ihr das auch? Wieso sind wir so versessen darauf uns selbstzuzerstören? Wo ist die Leiter die uns aus diesem Loch zieht? Die uns hilft über den Tellerrand zu blicken?
Ich kann sie nicht finden und verkrieche mich wieder, und wieder, und wieder und wieder!!!!!
cool
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Re: Gibt es noch eine Zukunft?

Beitrag von cool »

Liebe Aradia,
nur vier spontane Ideen (müssen ja nicht unbedingt die richtigen sein, aber wir können ja mal Ideen "sammeln").
Du schreibst, dein Arzt weiss auch nicht mehr weiter, im Zusammenhang mit deinen Eltern. Könntest du dir vorstellen, ihn von der Schweigepflicht gegenüber deinen Eltern soweit zu entbinden, dass er ihnen mal erklärt, wie es dir gesundheitlich geht, was eine Depression eigentlich ist und was es bedeutet, wenn man sie nicht behandelt ? So ein sachliches Gespräch von einem Fachmann könnte evtl. Wunder wirken.
Hast du irgendwelches Informationsmaterial über die Krankheit, evtl. ein Sachbuch oder eine Broschüre vom Arzt oder von der Uni-Beratungsstelle ? Drücke es deinen Eltern in die Hand.
Erkundige dich mal unverbindlich bei einer gesetzlichen Krankenkasse oder vielleicht weiß das auch die Uni-Beratungsstelle, ob du dich selbst versichern kannst. Die Beiträge für Studenten sind niedrig.
Gibt es jemanden anderen ausser deinem Arzt, der mal in Ruhe mit deinen Eltern reden könnte. Jemanden der dich besser versteht und den sie akzeptieren ? (Tante, Onkel, ältere Geschwister, Freunde von dir oder ihnen)
Melde dich wieder ! Liebe Grüsse, Cool
Phoenix108
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Re: Gibt es noch eine Zukunft?

Beitrag von Phoenix108 »

Liebe Aradia,

ich kann Deine Situation sehr gut nachvollziehen
Ich selbst bin seit 1997 eingeschrieben, habe es jedoch seither nicht geschafft, mehr als einen Schein zu erwerben
Vor einem Jahr habe ich die Notbremse gezogen, und mich kurzerhand selbst eingewiesen - ich bin privat, von daher gab es keine Schwierigkeiten
Da mein Vater selbst Arzt ist, dachte ich, daß es möglicherweise Schwierigkeiten geben könnte (hinsichtlich eines möglichen Votums Seiner seits, bzw. aufgrund einer fehlenden Zustimmung durch ihn), doch dem war nicht so - die Versicherung hat meine Selbsteinweisung anstandslos akzeptiert, schließlich trifft die Entscheidung über eine etwaige Einweisung nicht etwa der Hauptversicherte (in diesem Fall mein Vater), sondern der AVD (Arzt vom Dienst)
Ich hatte eine paranoide Psychose, war stark suizidal, und fand einfach keine andere Möglichkeit mehr, als mich selbst einzuweisen
Es ging alles sehr schnell - einen Tag, nachdem ich die Entscheidung getroffen hatte, fand ich mich in der Klinik wieder
In den darauffolgenden 6 Monaten durchlebte ich die Hölle der Vergangenheit, doch ich fandt zugleich auch die Kraft wieder, mich dem Leben zu stellen
Ich weiß nicht, ob Du bereits einmal die Möglichkeit in Erwägung gezogen hast, stationär in Behandlung zu gehen, doch so, wie Du Deine Lage beschreibst, wäre dieser Schritt mit Sicherheit in Erwägung zu ziehen
Was die Problematik Deines dominanten Vaters angeht, würde ich Cools Ratschlag annehmen, und dafür sorgen, daß Dein Arzt einmal ein vertrauliches Gespräch mit Deinen Eltern führt
Sei Dir auf jeden Fall versichert, daß Deine Entscheidung, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, nicht von dem Wohlwollen Deiner Eltern abhängig ist - im Gegenteil, sei froh, daß Du privat versichert bist, denn dadurch hast Du die Möglichkeit, ohne allzu lange Wartezeiten auch in einer ambulanten Therapie einen Platz zu finden
Auf jeden Fall würde ich an Deiner Stelle darauf drängen, daß Du, begleitend zu einer Therapie, medikamentös eingestellt wirst
Am Besten verläuft dies im Rahmen einer stationären Behandlung - noch ein liebgemeinter Ratschlag : verliere die Angst vor der Psychiatrie - dies ist kein Ort für Verrückte, sondern vielmehr ein Platz, in welchem Dir kompetente Leute mit Rat und Tat zur Seite stehen
Ich hoffe, ich konnte Dir im ersten Anlauf einen gangbaren Weg aufzeigen
Solltest Du noch eingehendere Fragen zur Thematik der Kasse oder eines möglichen Aufenthaltes in einer psychiatrischen Abteilung einer Landesklinik haben, welche über den Rahmen des Forums hinausführen würden, so scheue Dich bitte nicht, mich via Mail unter Phoenix108@gmx.net zu kontaktieren
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute
und viel Kraft für die anstehenden Entscheidungen

Phoenix
aradia
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Re: Gibt es noch eine Zukunft?

Beitrag von aradia »

Hallo zusammen!
Tja,ich habe meinen Arzt tatsächlich schon von seiner Schweigepflicht entbunden, es ist eh der Hausarzt der ganzen Familie, und es haben auch schon zwei Gespräche stattgefunden. (einmal mit mir, einmal ohne mich)Aber wie gesagt, auch mein Arzt weiss nicht mehr weiter. Auch die Neurologin hat nix erreicht. Info-Material habe ich ihnen auch gegeben. Letztes Jahr war ein richtig guter,mehrseitiger Artikel im Fokus. Die Reaktion dadrauf: Musst halt mehr Sport machen, dann fühlste dich besser.Auch mein Lebensgefährte hat immer wieder auf meine Eltern eingeredet. Aber auch er redet gegen eine Wand.(ohne seine finanzielle Unterstützung hätte ich mir noch nicht mal zeitweise die Medis leisten können)
Zu guter Letzt haben wir mit den Studentenvertretungen der gesetzl.Krankenkassen geredet. Doch die haben mir erklärt, dass ich vor Jahren auf eine Gesetzliche verzichtet habe und somit vor Studienende, bzw. 27J., mich nicht mehr gesetzlich versichern kann.
Eine dumme Entscheidung und das wars.
Ich sitze hier, habe noch nicht mal Kaffee, und weiss genau, dass ich es heute wieder nicht zur Uni schaffe. Ich habe Angst mich da wieder blicken zu lassen.Wie soll ich meine Abwesenheit denn nur erklären?Die Dozenten haben mich im Stillen doch schon verurteilt. Scheisse!
Sorry!
Zur absoluten Krönung habe ich morgen Geburtstag.Ich frage mich immer wieder, was ich im letzten Jahr erreicht habe.........aber ich finde nichts.Wieder nur vergeudete Zeit........Ich weiss einfach nicht, was ich mit mir anfangen soll. Ich habe keine Kraft mehr zu kämpfen.Doch wenn ich über den Tellerrand sehe, kommen mir meine Probs so nichtig vor. Trotzdem werde ich damit nicht fertig. Ich habe Geburtstag, habe mich aber nicht weiterentwickelt. Das ist der Eindruck, den ich habe. Ich lebe nur in der Vergangenheit.Obwohl davon sovieles in meinem Gedächtnis offensichtlich gelöscht ist. Mir fehlen soviele Erinnerungen. Ich habe Angst den Rest meines Lebens auf der Stelle zu treten.Ich weiss auch gar nicht, was ich mit dem Rest meines Lebens anfangen soll.Wenn ich durch das Objektiv meiner Camera schaue, sehe ich die Schönheit und die Vergänglichkeit der Welt.Doch mit bloßem Auge kann ich sie nicht erkennen. Da ist nur Platz für die Vergänglichkeit.
Ich habe noch nicht einmal mehr die Kraft traurig zu sein.Ich fühle einfach nix! Ich lasse alles um mich herum geschehen. Ich reagiere nur noch, zum agieren fehlt mir die Kraft und der Mut!
Sorry, dass ich hier so rumschwafel!

Aradia
Phoenix108
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Re: Gibt es noch eine Zukunft?

Beitrag von Phoenix108 »

Liebe Aradia

Es tut mir sehr leid, daß es Dir heute wieder so schlecht geht - doch eigentlich sollte mich dies nicht weiter verwundern, schließlich geht ja aus Deinen vorherigen Mails eine tiefe Traurigkeit hervor, welche mit Sicherheit nicht von heute auf morgen vergehen wird, erst recht nicht ohne professionelle Hilfe
Das Deine Eltern offensichtlich nicht den Ernst der Lage erkannt haben, obgleich bereits einige Anläufe von kompetenter Seite erfolgten, entsetzt mich zutiefst - und erinnert mich doch zugleich an meinen Vater, in dessen Augen ich gleichfalls schlicht zu faul war, um mich dem universitären Lehrbetrieb zu stellen ; daß ich schlicht außer Stande war, mich unter die Menschheit zu begeben, ließ er erst gar nicht gelten - er tat es schlicht mit den Worten ab, ich müsse mich eben der Situation aussetzen, die Konfontationstherapie würde im Laufe der Zeit schon den gewünschten Erfolg bringen
Nun, wie daneben er mit dieser Ansicht lag, erbrachte die Zukunft
Wenn Deine Eltern derart strikt gegen eine ambulante Therapie, ganz zu schweigen von Medikamenten sind, bleibt meines Erachtens nach keine andere Möglichkeit als die Radikale Methode, um diesem unsinnigen Drama zu einer positiven Wendung zu verhelfen - Du solltest zu Deiner Neurologien / Psychiaterin gehen, und ihr Deine gegenwärtige Situation unter dem deutlichen Hinweis auf eine extreme Suizidgefahr darlegen, und sie darum bitten, daß sie veranlaßt, daß Du notfallmäßig in die psychiatrische Abteilung Eures Krankenhauses aufgenommen wirst - ich weiß nicht, inwieweit das Thema Suizid bei Dir tatsächlich der Fall ist, auf jeden Fall kannst Du auf diesem Weg erreichen, daß sich Dein Vater gegen die überfällige Behandlung in keinster Weise mehr sperren kann - wer weiß, vielleicht geht Deinen Eltern dann doch endlich noch ein Licht auf, und sie begreifen endlich, wie es um Deine Seelenlage bestellt ist
Und solltest Du tatsächlich noch nicht soweit sein, daß die Gedanken der schwarzen Welt Dein Bewußtsein domieren, so sei froh, und verwende diesen Hinweis als Rettungsanker - ich wünsche mir für Dich, das es tatsächlich "nur" der Rettungsanker sein wird
Mach Dir wegen der Uni mal keine allzugroßen Sorgen - es gibt mehr Studenten, als Du es vielleicht vermutest, die sich in einer ähnlichen Lage wie wir befinden
Dies ist auch den Dekanaten bzw. Prüfungsausschüssen bekannt - mit einer Bescheinigung Deiner Psychiaterin, welche Dich ambulant bereits kannte, sowie einer zusätzlichen Bescheinigung der Psychiatrie wirst Du prüfungstechnisch wieder auf das erste Semester gestellt
Das hört sich vielleicht alles im Moment als kaum durchführbar an, doch laß bnitte den Mut nicht sinken, sondern lege all Deine Dir zur Verfügung stehende Kraft auf, um das Gespräch mit Deiner Psychiaterin zu führen - sie wird den Ernst Deiner Lage verstehen, und entsprechend in Deinem Sinne handeln
Ich verbrachte -vor einem Jahr- meinen 29. Geburtstag in der Psychiatrie, und die Wärme sowie das Verständnis und Einfühlungsvermögen der Pfleger sowie der behandelnden Ärzte ermöglichte mir einen Neubeginn in einer warmen Umgebung
Die Zeit auf der Insel half mir, über die Schrecken der Vergangenheit hinwegzukommen, und ermöglichte mir zugleich, wieder Zuversicht in die Zukunft zu fassen - wengleich dies auch ein Prozeß war, welcher über einen sehr langen Zeitraum hinweg kaum zu verspüren war
Eines Tages jedoch sah ich wieder die Sonne, und konnte mich am Gesang der Vögel erfreuen
Ich wünsche mir für Dich, daß auch Du bald wieder den Gesang der Sonne und das Licht der Schwäne spüren kannst

Alles Liebe

Phoenix
Phoenix108
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Re: Gibt es noch eine Zukunft?

Beitrag von Phoenix108 »

Liebe Ariada

Ich wünsche Dir von Herzen Alles erdenklich Gute zu Deinem heutigen Jubeltage
Ich hoffe, das die meisten Deiner Wünsche für die Zukunft in Erfüllung gehen

Du wirst sehen, eines Tages wirst Du wieder den Gesang der Sonne und den Geruch der Blumen wahrnehmen können

Ciao

Phoenix
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