Einsam und allein in einer neuen Stadt

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ratlose109
Beiträge: 2
Registriert: 10. Nov 2020, 21:45

Einsam und allein in einer neuen Stadt

Beitrag von ratlose109 »

Hey, ich bin neu hier und ich entschuldige mich jetzt schon, wenn der Beitrag etwas länger wird.

Ich stecke momentan wieder tief in den Depressionen. Ich bin gerade in einen neue Stadt gezogen wegen meinem Studium und fühle mich richtig einsam und allein. Ich kenne hier fast niemanden und durch Corona ist das alles auch schwieriger mit neue Leute kennenlernen.
Ich habe das Gefühl ich bin die ganze Zeit über nur allein. Keiner meldet sich bei mir, auch keine Freunde aus der Heimat. Ich habe versucht Kontakt aufzubauen, aber ich bin es leid, dass der Kontakt immer nur von meiner Seite gesucht wird. Die ganze Situation bestätigt mir nur immer mehr, dass ich nie irgendwo richtig zugehöre. Früher war ich immer diejenige, die mit vielen befreundet war und zu einem großen Freundeskreis angehörig war. Aber letzt endlich musste ich feststellen, dass ich auch da nie wirklich zugehörte. Innerhalb dieses Freundeskreises bildeten sich Gruppen und ich gehörte irgendwie auch dazu, aber eigentlich war ich allein. Und genau das bin ich jetzt auch in der neuen Stadt.
Ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll. Ich will aus diesem Loch raus, aber die gesamte Situation lässt mich nur noch weiter reinrutschen. Hat jemand Tipps, wie ich aus diesem Loch wieder raus komme?
Mongolin
Beiträge: 345
Registriert: 1. Okt 2020, 10:44

Re: Einsam und allein in einer neuen Stadt

Beitrag von Mongolin »

Liebe ratlose,
Schön, dass du den Weg ins Forum gefunden hast.
Ich hab auch keine supertipps, denn neu in einer Stadt in corona Zeiten ist echt schwierig. Dein Studium findet derzeit sicher online statt?
Denk dran, es wird auch eine Zeit nach corona geben und dann wird es für dich einfacher werden, neue Kontakte aufzubauen. Sportkurse an der Uni sind vielleicht ein guter Weg. Aber im Moment geht das ja leider nicht.
Im Moment leiden viele an der Isolation durch corona. Ich in auch viel alleine, nur mich stört das wenig, weil ich auch gerne alleine bin.
Sorry, ich möchte dich so gern unterstützen, aber ist halt echt eine blöde Situation bei dir im Moment.
Vielleicht kannst du erst einmal versuchen herauszufinden, was du auch alleine gerne machen möchtest. Ein kreatives Hobby?
Vielleicht doch noch mal versuchen Kontakt zu 1, 2 alten Freunden zu finden.
Was machst du gegen deine aktuelle Depression? Hast du schon versucht einen Therapeuten zu finden. Auch schwer, i h weiß, aber trotzdem mit der Suche anfangen.
Schreib hier im Forum. Hier sind viele Menschen, die dich vielleicht ein bisschen unterstützen können und zumindest zuhören.
LG Mongolin
ratlose109
Beiträge: 2
Registriert: 10. Nov 2020, 21:45

Re: Einsam und allein in einer neuen Stadt

Beitrag von ratlose109 »

Danke, für deine aufmunternden Worte.
Ja, mein Studium findet derzeit online statt, was alles zusätzlich erschwert. Aber ändern kann ich das nicht und das weiß ich.

Leider bin ich der nahezu unkreativste Mensch auf diesem Planeten, weshalb eine kreative Beschäftigung somit fast wegfällt.
Aktuell versuche ich mit Sport und Kochen meine Gedanken auf etwas anderes zu bringen. Ich habe bereits nach Therapeuten gesucht, bin allerdings noch nicht fündig geworden. Ich hoffe das wird zeitnah klappen.

Liebe Grüße
Ratlose
Mongolin
Beiträge: 345
Registriert: 1. Okt 2020, 10:44

Re: Einsam und allein in einer neuen Stadt

Beitrag von Mongolin »

Nee, es gibt keine unkreativen Menschen! Kochen kann auch sehr kreativ sein.
Ich denke auch immer ich bin nicht Kreativ. Das sind Glaubenssätze, die einem mehr oder weniger mitgeteilt wurden.
Meine malkünste tendieren gegen Null. Trotzdem habe ich mal mein Inneres aufgemalt, nicht schön, aber interessant.
[mausi]
Beiträge: 56
Registriert: 20. Okt 2020, 08:49

Re: Einsam und allein in einer neuen Stadt

Beitrag von [mausi] »

Guten Tag Ratlose,

die soziale Isolation ist etwas sehr schlimmes! Die momentane Situation ist vor allem für uns depressiv kranken Menschen eine große Herausforderung. Ich finde auch du brauchst unbedingt Gesellschaft!
Natürlich ist es derzeit nicht leicht, einfach einem Verein oder einer Sportgruppe beizutreten. Für mich sind kreative Beschäftigungen oder Lesen auch keine Option. Sport ist schon mal gut. Suche dir doch vielleicht auch einen Sportpartner? Über das Internet ist ja wirklich viel möglich! Auch könntest du auf Facebook über eine Spotted-Seite versuchen neue Freunde zu finden. Da sehe ich öfter Beiträge, die auch gut angenommen werden! Auch andere Apps sind speziell dafür entwickelt, um neue Bekanntschaften zu schließen.

https://www.turn-on.de/smart-living/top ... den-274165" onclick="window.open(this.href);return false;

Auch in diesem Forum gibt es eine Plattform, in der man Treffen vereinbaren kann. Schreib doch da mal ein bisschen was über dich. Vielleicht gibt es jemanden in deiner Nähe, dem es genau so geht.

Fühl dich gedrückt! Es liegt nicht an dir! Die Umstände ändern sich durch mehrere Faktoren ständig, das ist ganz normal.
Liebe Grüße
mausi
Margery
Beiträge: 81
Registriert: 4. Jun 2016, 14:10

Re: Einsam und allein in einer neuen Stadt

Beitrag von Margery »

Hallo Ratlose,

an der Uni sind viele Kontakte recht oberflächlich, selbst wenn es erstmal nach außen nicht so aussieht. So habe ich das erfahren und andere haben es auch so ausgesprochen. Versuche an deinen alten Kontakten festzuhalten, damit du die bewährten Kontakte erst mal hast, auch wenn es mühsam ist . ;-)... selbst wenn du denkst, dass du nur irgendwie dabei warst, so warst du dabei und dir fällt es nicht schwer, auf andere zuzugehen!

Warst du bei der psychologischen Beratungsstelle an der Uni? Vielleicht haben die noch weitere Tipps speziell für deine Uni? - So wie dir geht es sicherlich zur Zeit einigen Leuten wegen Corona.

Gibt es irgendwo schwarze Bretter online, um dich für Sport zu verabreden oder für Hochschulsport - Online, soweit der Platz/ die Möglichkeit dafür da ist.... irgendwas, was Spaß macht, und zu zweit machbar ist.... oder zum Spielespielen, irgendwas Regelmäßiges, was zur Zeit machbar ist. Gibt es Arbeitsgruppen für dein Studiumfach oder wäre Fachschaftsarbeit was für dich?... also ich denke vor allem an regelmäßige Treffen, damit es eine gemeinsame Aufgabe gibt, damit du jetzt nicht völlig schlecht drauf kommst.

Beim ersten Coronalockdown hatte ich in den Ebaykleinanzeigen ein Gesuch gelesen, in dem eine junge Referendarin jemand zum täglichen Spazierengehen gesucht hat. Sicherlich wird sie auch viele Spamantworten bekommen haben, aber vielleicht waren ja auch durchaus ernsthaft interessierte Menschen dabei. Ehrenamtliche Aufgaben wie die Suppenküche/ Tafeln etc. gibt es, die vor allem noch junge, weniger gesundheitlich gefährdete Leute suchen... Vielleicht gibt es auch was anderes, was du für`s Studium noch gebrauchen könntest? ... ein Fremdprachenlerntandem, evtl. auch von der Uni vermittelt, oder eben online für deine Stadt jemand Passendes zu finden?
Online fallen mir noch https://www.beste-freundin-gesucht.de/" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false; und nebenan.de ein. Ich denke, dass vor allem regelmäßige Treffen Druck wegnehmen, sich zu alleine zu fühlen und natürlich auch gemeinsame Gesprächsthemen liefern.

VG
Katerle
Beiträge: 11386
Registriert: 25. Sep 2014, 10:30

Re: Einsam und allein in einer neuen Stadt

Beitrag von Katerle »

Hallo Ratlose, herzlich Willkommen im Forum und schön, dass du hierher gefunden hast.

ist schon schwer, allein in einer neuen Stadt. Mir ging das damals auch so, als wir in einen anderen Ort zogen, dass ich mich einsam fühlte und das sich auch aus meinem Freundeskreis kaum mal jemand meldete und ich kann dich auch verstehen, dass du es langsam leid bist, dass die Kontaktsuche nur von deiner Seite ausgeht. Sowas macht traurig...
Kochen ist auch ne schöne kreative Beschäftigung und in dir schlummern sicher auch noch andere kreative Fähigkeiten.
Sport ist auch ne tolle Sache. Was machst du denn in der Richtung?
Naja, jedenfalls war ich öfters rausgegangen und hatte mich dann später, neben meiner Therapie in einem Verein angemeldet, nach drei Anläufen. (dem ich nun schon viele Jahre angehöre). Auch habe ich dadurch eine neue Freundin hinzugewonnen, habe aber auch noch langjährige Freundinnen, aber wir sehen uns nur selten und jetzt sowieso nicht.
Bleibe bitte weiter dran, eine Therapeutin/Therapeuten zu finden. Krankenkassen haben auch Adressen oder auch Hausärzte und vielleicht kann dich jemand dabei unterstützen.

Wünsche dir alles Gute bei deinem Weg,
Liebe Grüße
Katerle
Henric007
Beiträge: 7
Registriert: 8. Nov 2020, 16:31

Re: Einsam und allein in einer neuen Stadt

Beitrag von Henric007 »

Hallo ratlose109,

es ist schwer, in Coronazeiten die Heimatstadt zu verlassen und neu in der Uni-Stadt heimisch zu werden.
Lass Dich bitte nicht entmutigen. Ich spreche aus Erfahrung. Als ich nach dem Abi mein Studium in einer anderen Stadt begann, brach mein Freundeskreis auch auseinander. Aber Du darfst das nicht auch auf Dich beziehen. Hab Geduld. Deine Selbstzweifel liegen bestimmt auch an Deiner Depression. Denn Freundschaften verändern sich und gehen auch und neue kommen. Wir müssen durch die Corona-Zeit durch und danach ist die persönliche Kommunikation auch besser.
Wie schon "mausi" schrieb, ist es eine Möglichkeit, eine/n gleichgesinnte/n Sportpartner/in zu suchen. Es wäre ein Anfang.

Es ist Dein Leben und Du schaffst das!
Denn Du willst ein zufriedenes, glückliches Leben.
Liebe Grüße, Henric007
Winterkind04
Beiträge: 401
Registriert: 27. Sep 2020, 06:52

Re: Einsam und allein in einer neuen Stadt

Beitrag von Winterkind04 »

Hallo - ich umschreibe es jetzt mal. Will ja keine Schleichwerbung machen. Da du sicher in einer größeren Stadt wohnst - gibt es sicher eine gewisse Nachbatschafts- App auch. Darüber habe ich schon einige Bekanntschaften zum spazieren gehen gefunden.

Viele Grüße
Winterkind
Frankk
Beiträge: 14
Registriert: 24. Mai 2020, 12:53

Re: Einsam und allein in einer neuen Stadt

Beitrag von Frankk »

Halten Sie gut durch! Es ist derzeit wegen der Pandemie und des Online-Unterrichtes schwierig für Studierende, insbesondere für solche, die neu an der Hochschule sind. Wie man damit gut umgehen kann, weiss niemand so genau. Ein paar Tipps, die ich von meinen Studierenden gesammelt habe (ich bin Hochschullehrer):

- Sich an Dozenten und Fachchaftsmitgliedern wenden und offen mitzuteilen, dass man neu an der Hochschule ist und eine soziale Integration benötigt. Ein Dozent kann eine Tätigkeit als studentische Hilfskraft anbieten, die Fachschaft kann eine(n) aufnehmen oder Kontakte vermitteln.

- Die Chats oder Foren der Lehrveranstaltungen oder von Studierenden suchen. Am besten einfach danach fragen - z. B. in den paar Minuten vor dem Anfang einer Lehrveranstaltung, wenn alle in der Videokonferenz warten.

- Ihr Los erinnert mich an eine Erfahrung aus dem Studium. Eine Anfängerin wurde am Ende einer ersten Vorlesung gefragt: "Möchtest du mit uns Kaffe trinken gehen?" Sie antwortete: "Gerne. Wer ist 'uns'?" Die Antwort war: "Bisher nur wir beide aber wir werden andere einladen, oder?".
Warum veranstalten Sie nicht selbst eine regelmäßige Videokonferenz mit einem Namen, der das Ziel klar macht? Viele Videokonferenzdienste sind kostenlos. An meiner Universität können die Studierenden mit ihren Uni-Kennung längere Zoom-Konferenzen selbst buchen. Anfangs kommen zu solchen "Treffen" nur wenige. Geben Sie aber nicht auf. Und vergessen Sie nicht: Ein bewährtes Mittel gegen Depression ist, sich um andere zu kümmern - ganz egal, ob ihre Probleme vielleicht weniger ernst sind als die eigenen.

Geben Sie nicht auf! Wenn Sie studieren, dann haben Sie schon sehr viel im Leben erreicht! Sie werden Ihre derzeitigen Schwierigkeiten zweifelsohne überwinden!
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