Coronavirus-Krise

[Greta1962]

Hallo zusammen!

Ich bin auch völlig fertig durch dieses Corona-Thema. Dabei geht es mir weniger um mich selbst und Angst, dass ich mich persönlich anstecke .... sondern eher so allgemein, wie die ganze Welt leidet, diese schlimmen Bilder aus den armen Ländern, aus den Krankenhäuser .... wie dramatisch sich das alles noch entwickeln wird ...

Und besonders nervt und ärgert es mich, dass hier in den Medien immer vorrangig von Urlaub, Restaurants, Theater usw. berichtet wird - also alles solche Spaßveranstaltungen. Natürlich ist es dramatisch für die, die davon leben - aber doch nicht die, die konsumieren!? Muss man da jammern, weil man mal nicht auswärts essen oder ins Kino kann!? Was für eine oberflächliche, dekadente Gesellschaft, die das in den Fokus stellt - währenddessen nebenan die Menschen leiden, sterben (und es Menschen gibt in den Krankenhäusern, die diese Menschen betreuen und es dann ertragen müssen, dass diese Patienten leiden und sterben).

Ich persönlich bin krank geschrieben - wegen meiner Depression - und in all dem Scheixx um mich herum ist das das einzige, was ich positiv empfinde ... dass ich also nicht raus muss bzw. nur für das nötigste. Ich habe mir Handarbeitszeug zurecht gelegt - und mit TV - und gelegentlichen Telefonaten werde ich wohl über die Zeit kommen. Wichtig ist vor allem, dass meine Lieben und ich gesund bleiben.

Alles Liebe für euch!

[Mountainbiker]

Mir geht es das erste mal in der Coronakriese richtig schlecht. Gestern bekamen wir den Bescheid, dass unserer Tochter unmittelbaren Kontakt zu einer Mitschülerin hatte und nun in Quarantäne bleiben muss, für 14 Tage. Ich fühle mich dann gleich krank, meine Nerven liegen blank und ich möchte mich nur noch verkriechen.
Auch bekommt man einfach keine ausreichende Information. In einer PDF der Gesundheitsämter ist von vulnerablen Gruppen die Rede.
Laut GESUNDHEITSBERICHTERSTATTUNG DES BUNDESsind dies aufgrund ihrer körperlichen und/oder seelischen Konstitution (z.B. Behinderung, psychische Störung, Schwangerschaft, hohes Alter) oder/und aufgrund ihrer besonderen sozialen Situation (z.B. obdachlose Frauen) verletzlichere (vulnerable) Personenkreise.
Das ist es doch genau was uns beschreibt. Meine seelische Verfassung ist momentan katastrophal, mein ganzer Körper tut weh und ich würde am liebsten weg laufen - nur wohin?

Nirgends gibt es eine konkrete Aussage und das Warten auf ein Rückruf vom Gesundheitsamt macht mich kirre.

Trotz allem wünsche ich euch alles Gute und dass es euch besser geht als mir momentan.
Der Mountainbiker

[malu60]

Ich möchte mich auch bei Dir,ßßß herzlich für den Link bedanken...alles was hilft ist
immer willkommen,Bisher hatte ich das Netzt da noch garnicht auf dem Schirm.....

Schöne Grüße,liebe Manu.mir geh,s wie Dir,denk oft und gern an Bittchen...genial,das Antiraucherprogramm mit Ihr,ich glaub in Bad Beversen hab ich noch ziemlich gequalmt,niergendwo ist es so gemütlich,wie unter Rauchern.....ja,bei mir könnte es auch eine Suchtverlagerung sein...oraler Trieb wird jetzt eben durch Anderes,bedient.

Gestern war es relativ,aber auch nur relativ okay.Muskelkater,mieses Wetter,zuviel TV,und dann auch immer wieder snacken...gibt aber nix.Verbotenes im Haus,..deshalb wird das auch schonmal die 5.Banane....oder,oder auch Kakao wird immer beliebter...zuviel,zu oft... halte keine Mahlzeiten bisher ein......aber das ist jetzt hier Corona/Thema....freu mich schon auf unseren FastenThread,wird diesmal bei mir wieder...essen fasten und bewegen....dass wird eine lange Zeit,bis ich so körperl.bin,wie ich mir gefallen könnte....bin Ästhet..

Gestern hab ich mir Shape Wäsche gegönnt...hoffe,dass sie auch paßt und nett aussieht...

Mit den Beschäftigungstips...find ich prima,an dieser Stelle.So wird,s eher eine Krisenbewältigung
Trampolin,find ich super,ich hab eine Rüttelplatte,werd ich gleich aktivieren.

Koche Marmelade ein und Eintöpfe,die ich auch teils einfriere

Telefoniere etwas länger...kenne viele Singles,alle sind z.Zt einsamer ,auch bedrückter.


Heute geh ich mit meinem erkrankten Wanderfreund einkaufen,bin gespannt,wie die Regale aussehen.....hab noch Duftöle,ein hier empfohlenes Buch,Räucherstäbchen und ein Vogelhaus,dass ich schon vor 2 Jahren haben wollte, auf dem Zettel....freu

Dann will ich die Kohlsuppe nochmal kochen...brauch ich die ganzen Zutaten

Mir hilft auch ; Musik,Kerzen ab 5 Uhr an, dabei stricken (leider Wollvorrat aufgebraucht.

Puzzle vom KölnerDom liegt bereit,es ist aber mega schwer....im Moment würd mich das agro machen.......dies empfind ich in Corona-Zeiten öfter:ich bin genervt und aggressiv,was ich sehr,sehr selten bin.....bin eher der harmonie-süchtige Typ...im Alter ändert sich da grad aber auch was......sag was ich denk,werd authentischer,wenn was nicht paßt,trenn ich mich,verplemper meine Zeit auch nicht mehr mit negativen Saugern,die garnichts ändern wollen,sondern nur jammern....dannach geht,s Denen besser und ich bin frustriert.

Das will ich nicht mehr....fällt aber immer noch schwer,es früh genug zu bemerken und dem ein Stop entgegen zu setzten......bestimmte Leute wollen mich als KummerkastenFrau unbedingt behalten.......ich will endlich diesen Beruf aufgeben,mach einen.LebensFreudeladen auf, bezw.werd in einem Stammgast.....erstmal sind das Wunschträume... einer 65jährigen.

Nun,hab ich aber genug gesabbelt...eins noch,liebe Manu:
Ich liebe Zell am See...war vor langer Zeit dort jedes Jahr mit Kindern in der Freizeit.
Meist Hinterglemm/Saalbach später als Betreuer,leider immer nur im Sommer,aber ich rieche heute noch die Almenwiesen...wir wohnten immer in einer Almhütte,mit nur kaltem Wasser und um uns herum läuteten die Kuhglocken,unvergesslich...leider nie wieder hingefahren....

Danke,Deine Urlaubsschilderung ist mir alles wieder vor Augen...Dir hat es ja auch super gefallen und gut getan mit Deiner Familie....auch mit kleineren Kindern ist Urlaub doch schön......

Paßt gut auf Euch auf,auch auf die Seele...gut,dass wir hier ein Ventiel haben und uns
Tipps geben können und das Wichtigste:Wir sind nicht allein Eure Malu

[Mountainbiker]

Danke für eure Worte,
heute hat meine Tochter ein Termin zu einem Test. Ich glaube auch nicht, dass sie sich infiziert hat. Und ja, ich bin total angespannt und unruhig. Nur gut, dass ich einigermaßen schlafen konnte.

Mein Hauptproblem ist, dass die Gesundheitsämter das Sagen haben, aber nichts von ihnen kommt. Sowohl ein Anruf bei der Psychologin, als auch mit meinem Hausarzt ergab, dass sie sich sehr allein gelassen vor kommen. Das Ges. Amt wälzt alles auf die Ärzte ab, obwohl sie nichts entscheiden können. Sie müssen sich dann wieder auf das verlassen, was das Ges. Amt veranlasst, oder eben nicht. Das ärgert mich total. Gerade weil ich sehr gute und bemühte Ärzte habe. Nun haben wir nach sehr vielen Jahren das erste mal eine Krise und schon ist die wichtigste Institution in dieser Krise überfordert. Das ist einfach erbärmlich in einem der reichsten Länder Europas.

Genug geärgert heute Morgen. Ich werde gleich zur Arbeit fahren und habe da wenigstens etwas Ablenkung von diesem Thema. Dann wird sich heute Nachmittag zeigen, wie ich mich fühle, dann entscheide ich weiter. Die letzten Wochen war ich so gut drauf und nun so ein Absturz, da will ich so schnell wie möglich wieder raus. Ich mag mich so nicht.

Ich wünsche euch allen von Herzen einen guten Tag
Der Mountainbiker

[Winterkind04]

Hallo zusammen,

hatte die Woche schon mal geschrieben - dann wieder alles weg.

Wie war euere erste Woche im Lockdown? Wir hatten zum Glück ganz viel Sonne. Ansonsten geht es mir so irgendwie gemischt. Fande den geteilten Link mit den Aufgaben und Tagesplan sehr gut. Auch mit den Gefühlen die man hat. Bei mir ist ganz viel mit Ängsten verbunden.

Ja, gibt ganz viele tolle Kurse bei der vhs. Habe mir bundesweit bis im März ganz tolle Kurse/Vorträge bis März zusammengestellt. Mache sehr gerne Yoga - mir macht das zum Beispiel zuhause viel mehr Spaß! War oft genervt weil die Mädels während des Kurses ihr ganzen Tage austauschen mussten - geniese die Ruhe dabei zu Hause...

Mache gerade ein 1.500 Teile Puzzle. Das ist echt schwer und soviel Teile.
Freu mich von euch zu hören.

[Mountainbiker]

Ich habe ja zu beginn des Lockdown noch gearbeitet, daher ging die Woche schnell vorbei. Nun stand mir ein verlängertes Wochenende bevor, das heißt, ich hätte von Freitag bis Montag frei gehabt und habe mich schon auf ausgedehnte Spaziergänge und Radtouren in der Herbstsonne gefreut. Statt dessen sitzen wir in Quarantäne. Aber niemand von uns hat Symptome, obwohl meine Frau positiv getestet wurde. Meine Tochter ist negativ, mein Ergebnis steht noch aus. Ich gehe mal davon aus, auch positiv zu sein, doch wenn mein Gesundheitszustand so bleibt, ist das nicht weiter tragisch (hoffe ich)

Euch allen wünsche ich alles Gute, ein schönes Wochenende und dass ihr eure Stärken nutzen könnt. Genießt die Sonnenstrahlen des Herbsttages. Ich drücke euch ganz fest die Daumen
Herzlichst Der Mountainbiker

[Klangwelt]

Hallo Ihr Lieben,

ich bin sehr, sehr froh und dankbar, dass es das Forum hier gibt.
Danke euch allen

Da mir in letzter Zeit das Lachen auch immer wieder vergangen ist,
habe ich Witze wiederentdeckt.

Gerne kann ich hier ab und zu einen schreiben, wenn Ihr mögt.

Aber nicht, dass Ihr es als total daneben findet, dann verschone ich Euch lieber.

Wünsche Euch trotzallem noch einen angenehmen Abend

Mag eigentlich sonst noch jemand Caro-Cafe?

(Entschuldigung, bin neu hier und dachte mir gerade,wahrscheinlich ist der Text hier total fehl am Platz ...

[Gracelyn]

hallo klangwelt (schöner name),

Hallo Ihr Lieben,

ich bin sehr, sehr froh und dankbar, dass es das Forum hier gibt.
Danke euch allen

Da mir in letzter Zeit das Lachen auch immer wieder vergangen ist,
habe ich Witze wiederentdeckt.

Gerne kann ich hier ab und zu einen schreiben, wenn Ihr mögt.

Aber nicht, dass Ihr es als total daneben findet, dann verschone ich Euch lieber.

Wünsche Euch trotzallem noch einen angenehmen Abend

Mag eigentlich sonst noch jemand Caro-Cafe?

(Entschuldigung, bin neu hier und dachte mir gerade,wahrscheinlich ist der Text hier total fehl am Platz ...

finde deinen text sympathisch .
und witze sind doch super, wo wir doch genug schwieriges haben.
ich trinke gerne caro-caffe , nur nicht morgens, da brauch ich richtigen. vergesse es nur immer. denke nur im Cafè manchmal dran, sollte wieder mal welchen kaufen. gut dass du mich dran erinnerst.

schönen abend, gracelyn

[Mountainbiker]

Hallo Ihr Lieben,


Mag eigentlich sonst noch jemand Caro-Cafe?

(Entschuldigung, bin neu hier und dachte mir gerade,wahrscheinlich ist der Text hier total fehl am Platz ...

Sei gegrüßt!

Au ja, nach einer Biketour bei kalten Temperaturen trinken die meisten gern Tee. Ich lieber Caro in heißer Milch. Dazu im Winter ein gutes Stück Glühweinschnitte.

Gruß Wolfgang

[Winterkind04]

... Witze fände ich total gut....

[Phoenix2019]

Hallo zusammen,
so habe ich es lange auch empfunden, aber mittlerweile empfinde ich die Einsamkeit als sehr belastend und auch das Fehlen von Umarmungen durch Freunde. Auch befürchte ich, dass manche Freundschaften Corona nicht überstehen werden. Und hinzu kommt die Angst vor Infektion, denn ich kann nicht Homeoffice machen, muss aber in meinem Beruf trotzdem Souveränität ausstrahlen. Alles ein bisschen viel verlangt...

[ßßßß]

https://www.deutsche-depressionshilfe.d ... tteilungen" onclick="window.open(this.href);return false;
Pressemitteilungen

10.11.2020 11:00
Deutschland-Barometer Depression: massive Folgen für die psychische Gesundheit infolge der Corona-Maßnahmen

Jeder zweite an Depression Erkrankte hat im ersten Lockdown massive Einschränkungen in der Behandlung seiner Erkrankung erlebt. Für einen kleineren Teil der Patienten waren Telefon- und Videosprechstunden eine gute Alternative. Die Akzeptanz von Online-Angeboten in der Behandlung ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Das zeigt das heute veröffentlichte vierte „Deutschland-Barometer Depression“ der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.

Der ganze Text ist länger. Liegt hinter dem Link als PDF

[Monchen12345]

Hallo zusammen,

Unabhängig von der Diskussion hier hab ich heute im Supermarkt ernstlich darüber nachgedacht mir Caro-Kaffee mitzunehmen.
Tichtige Freundschaften werden vermutlich weniger kaputt gehen. Aber ich hab es beim ersten Lockdown erlebt, dass Gruppen auseinander gebrochen sind. Es war dort vorher schon schwierig aber monatelang nicht treffen war dann der Todesstoß. Wäre vermutlich früher oder später auch so passiert, nur waren es in meinem Fall 3 Gruppen quasi gleichzeitig und das war dann nicht mal so eben zu verkraften und wegzustecken.
Hatte gestern eine Online-Besprechung bei den Pfadfindern. Allen Singles geht es gerade so, dass sie fast ausschließlich ihrer Sozialkontakte auf der Arbeit haben. Und aus vorherigen Gesprächen weiß ich auch, dass sie die Einsamkeit doch auch als belastend wahr nehmen.
Für mich ist es gerade echt schwer auszuhalten. Wäre eigentlich letztes Wochenende zelten gewesen. Noch ist zumindest ein Wochenende im Dezember nicht abgesagt, ich will mir da aber auch nicht zu viele Hoffnungen machen.
LG, Monchen

[Katerle]

... Witze fände ich total gut....

Ich auch, aber es gab Zeiten, da konnte ich über keinen Witz lachen. Inzwischen geht das wieder.
Finde auch, dass feste Freundschaften nicht an der Coronakrise zerbrechen werden. Im Gegenteil, wenn alles überstanden ist, werden wir gestärkter sein.

Euch allen einen angenehmen Tag,

Herzlichst Katerle

[Mountainbiker]

Wollte euch nur schnell mitteilen, dass mein Test Negativ ausgefallen ist und ich jetzt nur noch bis zum kommenden Montag in Quarantäne bin. Das ist angesichts der Tatsache "gesund" zu sein aber erträglich.

Euch allen ein guten Tag
Der Mountainbiker

[Salvatore]

Moin in die Runde,

liebe Manu, sehr cool, ich bin echt gespannt. Schreib mir über PN deine Email-Adresse, die du bei Paypal hinterlegt hast, dann schicke ich dir das Geld und meine Postanschrift.

@all: ich finde die Situation äußerst schwer auszuhalten. Ich bin sehr, sehr müde. Denn es geht ja gar nicht um "nur vier Wochen".
Acht Monate lang habe ich mich immer wieder neu aufgestellt, immer neue Pläne geschmiedet, einen immer neuen Alltag erfunden. Ich habe im Minijob Ängste und Beschimpfungen ausgehalten, Rücksicht genommen und trotz des social distancing meine Kontakte gepflegt. Ich versuche mich auf die Dinge zu konzentrieren, die noch da sind - anstatt auf die Dinge, die jetzt fehlen. Aber je länger es dauert, desto schwerer wiegt dieses Fehlende. Allmählich streckt es seine Tentakel aus und umklammert auch das, was gut ist. Und ich glaube, das geht ganz vielen so.

Es ist nicht das Problem, dass ich mal kurz nicht essen gehen kann. Oder ins Theater oder ins Kino oder sonstwas. Es geht nicht um Dekadenz. Es geht darum, schöne Erinnerungen gemeinsam mit anderen Menschen zu bilden und das geht eben über solche Sachen ganz gut. Kein Problem, darauf vier Wochen lang zu verzichten. Aber es geht ja schon lange. Da war zuletzt zwar schon einiges möglich, aber eben doch sehr eingeschränkt und natürlich habe ich alles kritisch hinterfragt: MUSS das jetzt sein, vor dem Hintergrund der Pandemie? Da war die Antwort halt häufig: nein, denn besonders die Ausflugsziele waren massiv überlaufen und ich will mich wirklich nicht in eine Schlange stellen, um an den Strand zu kommen. Ich feiere jetzt nicht in großer Runde, gehe nicht auf eine Grillparty. Es gibt jetzt keine Weihnachtsfeier, keine Weihnachtsmärkte, keine Punschparty, kein Wintergrillen. Aber all diese verpassten Unternehmungen bedeuten auch, dass man nichts zu erzählen hat. Ich treffe mich mit meinen Freunden im Videocall - langsam gehen uns die Themen aus, denn es passiert ja nichts, also was soll man sich erzählen, wenn man Corona und die US-Wahl als Thema satt hat?

Auf meine sozialen Kontakte wirkt es sich definitv aus. Ich habe sehr gute Freunde, gute Freunde, Freunde. Sehr enge Verwandte, enge Verwandte, Verwandte. Sehr gute Bekannte, gute Bekannte, Bekannte. Alles mit "sehr gut" wird ohne Zweifel halten. Das meiste mit "gut" höchstwahrscheinlich auch. Aber der Rest...? Finde es falsch, zu sagen "die sind ja im Prinzip auch egal". Ist es nicht. Mir jedenfalls nicht. Denn ich mag die doch auch, selbst wenn die Beziehung nicht super deep ist und uns nicht in jeder Hinsicht etwas verbindet, sondern nur ein Hobby oder ein bestimmtes Interesse. Das fällt jetzt weg und ich empfinde es als Verlust; ob es sich irgendwann wieder aktivieren lässt, steht in den Sternen. Selbst wenn, wird es ein hartes Stück Arbeit. 

Es wäre leichter, wenn ich wüsste: nur noch 2,5 Wochen, dann ist es vorbei. Aber das ist es ja nicht. Selbst wenn es am 1.12. Lockerungen gibt (dahinter möchte ich mal ein dickes Fragezeichen setzen), so gewaltig werden sie dann nicht sein. Machen wir uns nichts vor. Die Pandemie bleibt. Auch noch im Januar und im Februar und im März, auch wenn die Schnelltests kommen und auch wenn sie bald anfangen zu impfen. In meinem Umfeld wimmelt es nur so vor Risikogruppen. Was immer ich tue, ich könnte mich infizieren und das Virus an diese Menschen weitertragen. Geliebte und gefährdete Menschen.

Meine finanzielle Situation sieht gut aus, ich habe Glück. Die neuen Überbrückungshilfen müssen sich erst noch beweisen, denn die erste Ausgabe war nicht mehr als ein Papiertiger. Die Großen werden gerettet, die kleinen saufen ab. Kann sein, dass es im zweiten Anlauf besser läuft. Man wird sehen. Ich kann die Frustration gut verstehen, denn ich habe gesehen, wie ungerecht und weltfremd es bis jetzt gewesen ist. Sehe, wie Leuten in meinem Umfeld gerade pleite gehen, weil sie von den Hilfen aus dem Sommer nicht einen Cent gesehen haben. Mit viel Geld Umbaumaßnahmen zum Schutz vor Corona vornahmen und dann wieder schließen mussten. Ohne Perspektive, weil die Altersvorsorge inzwischen weg ist. Wie geil sich das alles im Fernsehen angehört hat - im realen Leben waren die staatlichen Hilfen viel zu oft ein Totalausfall.

Was ich tue: gut ernähren. Jeden Tag rausgehen, egal wie wenig Lust ich habe. Tageslichtlampe nutzen. Zusätzliche Vitamine nehmen (vielleicht nur Placebo, egal). Jeden Tag ein Projekt in Angriff nehmen, egal wie wenig Lust ich habe. Jeden Tag kleine Lichtblicke organisieren. Immer zur selben Zeit ins Bett gehen und zur selben Zeit aufstehen. So oft wie möglich mit so vielen Leuten wie möglich sprechen. Zum Telefon greifen, obwohl mir das nicht liegt. Medienkonsum reduzieren und bei Nutzung bewusster konsumieren. Im Heute bleiben und nicht zu sehr auf den langen Weg blicken, der noch zu bewältigen ist.

It's okay not to be okay.

Salvatore

[ßßßß]

"A psychiatric diagnosis in the previous year was associated with a higher incidence of COVID-19 diagnosis (relative risk 1·65, 95% CI 1·59–1·71; p<0·0001). This risk was independent of known physical health risk factors for COVID-19, but we cannot exclude possible residual confounding by socioeconomic factors."
https://www.thelancet.com/journals/lanp ... S2215-0366(20" onclick="window.open(this.href);return false;)30462-4/fulltext

Willkommen in der Risikogruppe.
Wer noch einen Grund fürs daheim bleiben braucht.
Allerdings mit Vorsicht denn es wurden nur Daten von im Krankhausbehandelten in USA ausgewertet. Die überwiegende Masse mit einer SarscovII Infektion schlägt da aber nicht auf. Und wenn dann sind es eh die schweren Fälle.

[Salvatore]

Joa, Manu, bei euch in Österreich wird's verschärft von einem Teil-Lockdown zu einem vollen Lockdown. Das tut mir für euch sehr leid.

Unsere Kaff-Zeitung titelt heute groß: "Ein Glück: Halber Lockdown ist schon geschafft! - Die Sanduhr ist fast zur Hälfte durchgelaufen. Morgen ist Halbzeit im zweiten Corona-Lockdown. [...] Heute heißt es jedenfalls: Noch 17-mal schlafen [...]" und irgendwie wäre das fast ein bisschen putzig, wenn es nicht so dämlich wäre.

In Frankfurt hat die Polizei heute Wasserwerfen gegen linke Demonstranten eingesetzt und ich frage mich, FUNKTIONIEREN DIE DINGER BEI DEN NAZIS NICHT ODER WAS??? Die kaspern da nämlich fröhlich ohne Maske, ohne Abstand und ohne Anstand rum. Ich kotze.

@ßßßß: Ich kann mir das schon hinerklären, aber weniger als Kausalität sondern als Korrelation. Es dürfte nochmals deutlich werden, dass wir immer noch keine Ahnung haben, was eine Depression eigentlich ist. Aber Menschen während einer aktiven Depression behandeln sich halt tendenziell in mehrfacher Hinsicht sehr schlecht. So scheint es mir z.B. inzwischen unstrittig, dass bestimmte Ernährungsweisen, welche praktisch immer mit Industrienahrung (Fertigprodukte, Zucker, Weizen, Soja,...) einher geht, für Entzündungsprozesse im Körper sorgt. Und wenn der Körper dann eh schon dabei ist, diese Entzündungen zu bekämpfen und dann kommt noch ein Virus obendrauf, welches mehrere innere Organe angreift, dann ist das vermutlich recht ungünstig.
Auch empfinden Depressive praktisch durchgängig Stress und Stress schwächt das Immunsystem. Mangelnde Bewegung spielt vielleicht auch mit rein und ein fehlender Tag-Nacht-Rhythmus.
Deshalb würde ich darauf tippen, dass jemand Depressives, der sich nährstoffreich ernährt, auf tägliche Bewegung achtet, Alltagsbelastungen reduziert, positive Reize setzt, eine Tagesstruktur behält etc. vielleicht keine erhöhte Infektionsgefahr hat als jemand Nichtdepressives. Interessant fände ich auch, ob andere Infektionskrankheiten ebenfalls eine höhere Gefahr darstellen. Weißt du, ob das mal untersucht wurde, z.B. bei der Grippe? Würde drauf wetten, dass es da ebenfalls so ist, wenn es bei Covid-19 so ist.

[GreenDay2907]

Halllo zusammen, ich (44,w) berichte auch mal aus meinem Leben mit der Krise.
Da sich im März mein Partner getrennt hatte von mir und im August meine Oma (91) verstorben ist sind damit meine letzten beiden Kontakte weggebrochen welche ich überhaupt noch hatte. Die Kontaktbeschränkungen sind für mich also nicht wirklich schwer. Seit November 2018 bin ich auch vollverrentet.
ABER alles andere fehlt mir. Alle Dinge, welche mir sonst irgendwie Energie und Freude gegeben haben fallen jetzt weg. Tagesfahrten mit dem Reisbus nach Belgien oder Holland ? Machte ich sonst 2x monatlich, dieses Jahr nicht einmal. Ausflüge mit dem Zug um mir andere Städte anzugucken ? Dieses Jahr genau einmal. Bundesliga gucken ? Im Februar das letzte mal, und Kino im Januar das letzte Mal.
Wie krieg ich den Tag also irgendwie tot ? Spazieren gehen, jeden Tag mindestens 3 std wenn es nicht regnet. Dadurch bin ich zumindest abends dann bißchen müde. Filme und Serien gucken schaff ich auch. Aber dauerhaft ? Ich hab noch nie so viel vor dem TV gesessen wie in diesem Jahr. Und ich war noch nie so viel spazieren wie in diesem Jahr. Mittlerweile kenne ich jeden Grashalm im Umkreis von 10km. Da ich die völlig überfüllten Verkehrsmittel meide in Coronazeiten werde ich also auch keine neuen Grashalme kennen lernen in den nächsten Monaten.
JETZT kommt der Winter. Ich ertrag die Dunkelheit nicht, und noch weniger das Wissen dass das jetzt noch Monate dauert.
Depressionen und Ängste grüßen mich täglich. Therapie ? Könnt Ihr knicken. Ich war im Mai (wegen der Trennung vom Freund) 5x bei einer Therapeutin, welche ich von früher kenne. Die ist wirklich sehr, sehr gut. Aber auch sie musste mich nach den 5 Sitzungen entäuschen weil sie keine freien Plätze hatte. Die hat sie bis heute nicht und andere Therapeuten genau so wenig. Also muss ich alleine da durch, mal wieder.
Angst hab ich.

[GreenDay2907]

Ich sollte vielleicht dazu schreiben dass ich Jahre gebraucht habe um das Level zu erreichen dass ich wieder so Touren machen kann und ins Stadion/Kino gehen konnte. Meine Depressionen hatten mich vorher jahrelang vom Leben abgehalten. 2017/18 rum erst war ich soweit , und ich habe es mit den Aktivitäten geschafft mir die Depressionen größtenteils vom Hals zu halten. Und genau das macht mir die Angst, dass ich wieder so enorm viel Leere vor mir habe und ich wieder mitten rein falle.

[Mountainbiker]

Hallo,
wenn man das alles so ließt, macht es einen schon traurig. Das Jahr 2020 hat viele von uns hart getroffen und der Corona Virus hat noch einen drauf gesetzt. Für mich war es das härteste Jahr meines Lebens. Zuerst wurde mein Vater so krank, dass er ins Pflegeheim musste, in der Familie (mit meiner Frau ) lief es alles andere als rund, ich habe mich viel um meine Mutter kümmern müssen, sie ist alt und allein und kam mit der Situation, dass sie ihren Mann unseren Vater nicht jeden Tag besuchen kann nur sehr schwer klar und dann kam mein Zusammenbruch mit einem fünfwöchigen Aufenthalt in einer Klinik.

Ich habe früher sehr gern https://www.flickr.com/photos/altlaender/, aber seit über einem Jahr hatte ich keine Kamera mehr in der Hand.

Ich drücke euch die Daumen, dass die nächsten Monate vielleicht besser werden, als viele hier befürchten. In ein paar Wochen ist die Wintersonnenwende, ab dann geht es aufwärts.
LG Der Mountainbiker

[Henrike]

Für mich bedeutet der Lockdown Einsamkeit, niemand kommt vorbei obwohl es mir schlecht geht, bin viel im Bett gelegen und habe mich jetzt gezwungen mal zu duschen und eine Waschmaschine zu füllen. Mit Essen sieht es schlecht aus, habe keinen Hunger und futtere die Reste. War nicht einkaufen. Ein Abstieg, früher war ich eine aktive Depressive. Das ich jetzt eine 5wöchige Reha im Doppelzimmer machen muss hat mich total runtergezogen.

Schön, wenn andere dem Lockdown was positives abgewinnen können. Ich werde die Sonnenwende in der Reha sitzen, auch Weihnachten Silvester und Geburtstage von Mutter und Tochter. Da ist nichts zum Freuen. Reha mit Einzelzimmer wäre das gewesen...

[Mountainbiker]

Vielleicht bekommst du ja jemand besonders nettes ins Zimmer

[DieNeue]

Hallo Henrike,

Das ich jetzt eine 5wöchige Reha im Doppelzimmer machen muss hat mich total runtergezogen

Henrike, du muss GAR NICHTS. Du musst weder zur Reha gehen noch in einem Doppelzimmer schlafen.
Du hast die Möglichkeit, Widerspruch einzulegen und eine Klinik mit Einzelzimmer anzugeben. Mein Vater war im Herbst auch 5 Wochen auf ner psychosomatischen Reha, der hatte da auch ein Einzelzimmer mit eigenem Bad! Und das war keine Privatklinik oder irgendwas besonderes und ist auch nicht die einzige Rehaklinik mit Einzelzimmern in Deutschland. Das Essen gabs immer im Speisesaal, aber er hat aus Vorsicht wegen Corona sein Frühstück und Abendessen immer mit aufs Zimmer genommen. Sein Zimmer hat er sich mit seinen Sachen und Fotos von uns persönlich eingerichtet und hatte da sein eigenes Reich. Versuch das zu beantragen, das klappt bestimmt, war bei meinem Vater ähnlich. Ist halt jetzt wieder ne Hürde und wieder Unsicherheit. Aber nur weil das in deinem Schreiben so steht, ist das nicht in Stein gemeißelt. Du DARFST auf Reha gehen. Und du DARFST auch nochmal widersprechen, wenn du nicht da hinwillst, wo die dich hinschicken. Für die DRV ist es doch auch von Vorteil, wenn die Leute dort sind, wo sie hinwollen und dann die Arbeit an der Gesundung besser klappt. Versuch in Ruhe noch den Widerspruch zu schreiben und dann siehst du weiter. Eins nach dem anderen!
Ich weiß nicht genau, ob da der VDK helfen kann, aber ich glaube schon.

Liebe Grüße,
DieNeue

[DieNeue]

Hallo ihr,

habe gerade einen Zeitungsartikel gelesen, in dem es darum geht, was den Leuten im zweiten Lockdown (psychisch) Probleme macht. Ganz am Schluss steht, dass manche Leute, die vorher schon eingeschränkt waren, sich normaler fühlen, weil jetzt alle eingeschränkt sind. Wollte ich nur hier mitteilen, weil manche sich ja schon fast unnormal fühlen und ein schlechtes Gewissen haben, weil sie sich in diesem Ausnahmezustand gerade normaler fühlen als sonst.
Wer mag, kann den Artikel hier lesen:
https://www.nordbayern.de/region/der-zw ... 1.10609335" onclick="window.open(this.href);return false;

Für Witze hier bin ich auch zu haben Habe neulich mit meinen Eltern auf Youtube die Videos von "Ist das ein Witz?" geschaut, wo ein Witz nach dem anderen erzählt wird. Wir haben uns manchmal weggeschmissen vor Lachen, hab endlich mal wieder richtig gelacht
Falls mal jemand reinhören will:
https://youtu.be/cWVFg5syrhw" onclick="window.open(this.href);return false;

Liebe Grüße,
DieNeue