Planlos

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Tom12345678
Beiträge: 15
Registriert: 1. Jun 2020, 14:37

Planlos

Beitrag von Tom12345678 »

Ich war genötigt wegen Mobbing nach vielen Jahren zu kündigen. Statt sich zu erfreuen kam die Depression wieder. Aktuell beziehe ich das AG 2. Die SB gab mir den Rat ''ich muss mich krankschreiben lassen''. Allein das verstehe ich schon nicht ganz - ich befinde mich in keinem Arbeitsverhältnis mit dem AA - wozu das Ganze? Ich bewerbe mich trotz Depression weiter. Bloß ob ich wirklich was Neues anfangen kann mit dem Zustand weiß ich nicht. Des weiteren meinte die SB im Landratsamt soll es Therapeuten / Psychologen geben, die Helfen können. Diese Aussage gab mir zu denken, da ich noch nie von so etwas gehört habe. Auch Bekannte konnte dies nicht bestätigen.

Dachte der Freund und Helfer die KK hilft. Schließlich hatte ich auf deren Seite gelesen gehabt ''Vor Ort Beratung und Hilfe auch in Form von Reha'' - Theorie und Praxis... Ohne Ahnung zu haben wurde ich auf meine Hausärztin verwiesen. Diese hatte ich jedoch schon seit Monaten nicht mehr wegen D. aufgesucht. War damals auch keine Hilfe. Wurde damals lediglich mit AD ruhig gestellt und abgewimmelt. Glaube das wird sich lediglich widerholen ohne die Probleme zu behandeln. Da kann ich auch gleich mit Drogen anfangen.

Hätte auch nie gedacht das ein Termin bei einem Psychologen gänzlich unmöglich sei. 2 haben bereits abgesagt. Und jetzt weiß ich nicht so recht wohin? Als letzte Option wäre das Krankenhaus aber auf ambulante Behandlung hätte ich absolut keine Ambition.
Monchen12345
Beiträge: 1873
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Re: Planlos

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo Tom,

mal ehrlich- Was soll dir die Sachbearbeiterin denn sagen? Du scheinst ihr ja gesagt zu haben, dass du Depressionen hast. Solange du keine Krankmeldung/Bescheinigung vorlegst, bist du fürs Amt voll arbeitsfähig. Wenn es eine längere Krankmeldung gibt, kann man sich auch über andere Optionen unterhalten. Berufl.Reha zum Beispiel.
Hier nochmal ein Link mit einer Zusammenfassung H4 und Krankmeldung.

https://www.hartz4.de/krankschreibung/" onclick="window.open(this.href);return false;

Ein Bekannter hat übers Jobcenter auch eine Gruppentherapie bekommen, auch das ist nur mit Nachweis möglich. Da ging es dann hauptsächlich darum berufliche Perspektiven zu entwickeln.

Die Krankenkasse hat eigentlich den richtigen Rat gegeben. Erste Anlaufstelle ist und bleibt der Hausarzt. Der kann die Erstversorgung übernehmen bis ein Psychiater das übernehmen kann. Hier gibt es leider oft lange Wartezeiten.

Deine Einstellung zu Antidepressiva zeigen viel Unwissen. Sie stellen dich nicht per seh automatisch ruhig ubd sind auch nicht mit Drogen gleichzusetzen. Ab mittelschweren Depressionen sind sie eine wichtige Säule in der Behandlung von Depressionen. Sie puschen dich nicht auf oder stellen dich völlig ruhig. Sie sollen nur das hinzugeben, was dir durch die Erkrankung fehlt. Das Einstellen erfordert etwas Geduld. Sie machen auch nicht physisch so abhängig wie Drogen oder zerstören deinem Körper so wie Drogen. Ich möchte allerdings nicht verschweigen, dass sie durchaus auch Nebenwirkungen haben.
Wenn Antidepressiva anfangen zu wirken ist das für viele Menschen eine Erleichterung und sie machen dich oft auch erst Therapiefähig.

Womit ich zum 2ten Baustein der Behandlung komme. Psychotherapie. Auch hier hast du sehr oft dehr lange Wartezeiten und es hilft nichts als sich da durch zu telefonieren. Ist total nervig und anstrengend, aber da müssen wir alle durch, leider. Nach genügend Absagen, gibt es noch die Möglichkeit bei der Krankenkasse die Übernahme eines privat behandelnden Therapeuten zu beantragen. Du musst aber deine Bemühungen und die Notwendigkeit nachweisen. Auch dafür sind u.A. Krankmeldungen nicht außer acht zu lassen.
Bei Psychotherapie ist es immer deine Sache, dich drum zu kümmern. Therapeuten wollen quasi sehen, dass motiviert ist, die Therapie auch zu machen. Es gibt auch eine Terminvergabestelle der kassenärztlichen Vereinigung, kann man versuchen, man sollte da aber nicht viel von erwarten.

Bei einem Psychiatertermin kann evtl. Die Terminvergabe deiner Krankenkasse helfen oder deine Hausärztin weiß wo du unterkommen könntest.

Ich stolpere noch über deinen letzten Satz, verabschiede die von der Illusion, dass Depressionen mit einem Klinikaufenthalt behandelt und vorbei sind. Im Krankenhaus wirst du stabilisiert, nicht mehr und nicht weniger.
Ich war in einer Tagesklinik, die haben ganz klar gesagt, dass sie die Lebensqualität verbessern, aber nicht gesund machen.
Tagesklinik vielleicht auch eine Möglichkeit für dich um das Ganze mal zu beginnen. Aber du brauchst zumindest einen Arzt für die Einweisung, das kann auch der Hausarzt sein. Ich weiß leider nicht, wie da das Prozedere während Corona ist. Normalerweise muss man zu einem Infogespräch oder Infoveranstaltung und kann sich dann auf die Warteliste setzen lassen. Dann gibt es irgendwann einen Anruf man bekommt einen Aufnahmetermin und braucht dazu eine Einweisung.
Nach einem (teil-) stationärem Aufenthalt sollte es auf jeden Fall ambulant weiter gehen.
Eine andere Möglichkeit für dich ist es noch, dich an die psychiatrische Institutsambulanz deiner Stadt zu wenden. Die übernehmen auch eine Erstversorgung bis man einen Psychiater hat.
Ich hoffe bei meinem Text ist was für dich dabei.
LG und alles Gute,
Monchen
Tom12345678
Beiträge: 15
Registriert: 1. Jun 2020, 14:37

Re: Planlos

Beitrag von Tom12345678 »

Der Link bezieht sich auf Harz4 da bin ich noch Monate von entfernt.
Es ist kein Unwissen. Ich habe selber die AD konsumiert wie verschrieben. Wirkung zeigte sich erst nach Wochen und die ''Betäubung'' erfolgte kurz darauf. Rational betrachtet ist es sehr bedenklich ''Arznei'' zu verschreiben mit so dermaßen vielen Nebenwirkungen wie die AD sie haben. Mitunter deswegen bin ich eher an Therapie interessiert. Zu mal keine Tabletten Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen geben können.
ßßßß

Re: Planlos

Beitrag von ßßßß »

@Tom12345678

was meinst du dann mit ag 2?
AG 2 genauer ALG II ist SGB II umgangssprachlich hartz 4.

sry aber wenn du dir mal nur die nw liste von ass durchliest, würdest du merken das alle arzneimittel sehr unschöne wirkungen entfalten können. und auch der ass waschzettel ist lang. wirkung ohne das potietial von nw ist unmöglich. alleine schon weil menschen nun mal sehr unterscheidlich sind.

und ja mittelchen können selbstwert und selbstvertrauen geben. der ethanolgebrauch bis hin zu missbrauch macht genau das. deswegen ist er ja so problematisch. alle psychisch wirksame substanzen können die wahrnehmung verändern und damit auch die selbstwahrnehmung.
wenn dein selbstwert tatsächlich das problem ist, hast du auch keine depression sondern eine narzistische ps.
auf dauer kann solche eine ps auch eine depressive symptomatik entwickeln. nur hauptziel wäre die ps und nicht depression. das könnte auch ein hinweis sein, warum ein ad bei dir nicht funktioniert, schlicht fehlerhafte behandlung. der vollständigkeithalber wie oben schon gesagt, kann eine ad trotzdem helfen, der umbau biochemische prozesse kann alles mögliche bewirken, allerdings ist es sehr unwahrscheinlich.

um die begrifflichkeit zu klären was du suchst ist kein psychologe/in sondern ein psychotherapeut/in.
wenn du keine ambulante behandlung willst, warum suchst du dann einen therapeuten/in? das wäre doch ambulant.
solltest du keine psychotherapet/in mit gKk zulassung finden, musst du über die terminservicestelle gehen, wenn auch die dir keinen (wunsch gibt es da nicht)vermitteln können, muss deine kk auch private bezahlen.
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