Irgendwie geht's immer weiter...

QqE3zumawS
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Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von QqE3zumawS »

Liebe Virginia,

Liebe Grüße und hoffend, ich habe mich nicht wieder mißverständlich ausgedrückt

Du hast Dich nir mißverständlich ausgedrückt. Ich war eigentlich immer ziemlich gut im Bilde, was Du mir sagen wolltest. Und ich lese Deine Postings immer mit besonderer Aufmerksamkeit, da sie mir viel Anregung geben. Ich habe sie wirklich sehr genossen.
Also kein Grund sich zu entschuldigen. Im Gegenteil! Das sind Beiträge, die bei mir nachwirken und etwas bewegen. Und ich bin Dir von ganzem Herzen dankbar dafür. Und Kritik wirft mich nicht um - sie schafft eher eine unbelastete, offene Atmosphäre. Also ruhig immer direkt drauf zu!

Keine Ausbildung zu haben (zum Beispiel) ist für mich kein Grund, es nicht trotzdem noch zu versuchen.
Mag sein, daß meine Haltung zu hart ist.


Glaub' mir, ich habe gar kein Problem mit der Gesellschaft und werfe ihr auch gar nichts vor. Im Prinzip fahre ich die gleiche Strategie wie Du, nämlich die der kleinen Schritte, um unter Anerkennung der eigene Defizite das best mögliche noch herauszuholen. Ich erarbeite Präsenzen für Druck und Internet für kleine bis mittlere Unternehmen. In diesem Bereich habe ich mir inzwischen nach 5 Jahren eine gewisse Professionalität erworben und wenn meine depressiven Ausfallzeiten ein gewisses Niveau nicht mehr überschreiten, würde ich mich damit gerne selbständig machen. Das ist so gerade meine Vision.

Übrigens, meine Frage bezüglich Deines Zukunftsoptimismus zielte nicht darauf ab, den Finger auf die Wunde zu legen. Nein, ich wollte wissen, wie Du mit den Befürchtungen umgehst, und ob Du überhaupt solche hast. Wenn meine Beiträge auch öfter eine "negativere" Anmutung haben, dann entspricht das eigentlich gar nicht meiner inneren Verfassung und hat auch nichts mit meiner Depression zu tun. Es ist eher provokativ gemeint - um Widerspruch zu erhalten, der mir neue Denkansätze liefert und mich damit weiterbringt.

Also, Virginia (Dein Name ist wirklich toll, er zergeht förmlich auf der Zunge ), dann schauen wir mal wie weit wir kommen mit unserem Latein. Bin echt neugierig.

Liebe Grüße, Siggi
Seila
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Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von Seila »

Hi @ all.

Möchte das Thema von Siggi nochmal kurz aufgreifen, mit der Gesellschaft und das man sich durch andere identifiziert und wehe man entspricht nicht der Form. Was halten andere von mir ect... Ich habe am Wochenende festgestellt dass meine besten Freundinnen (2 Stück) genau mein Gegenteil sind: Kein Blatt vor den Mund, mit eigener Meinung und sich nen feuchten drum scheren was die anderen denken. Deswegen tut es mir auch immer so gut mit denen was zu machen, leider ist das viel zu selten (räumliche Distanz).
Nur mit den Menschen kann man nicht so wirklich und ohne eben auch nicht...
Liebe Grüße von mir, die heute nicht ihre Pflicht getan hat, sondern sich einer grossen Phantasiereise hingegeben hat.
Kia koe koa
triste
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Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von triste »

Hallo Siggi,

ich kann Dir jetzt nicht antworten, weil ich schnellstens Fußball gucken muß!!!
Hole es aber morgen nach.
Gruß,
Virginia
triste
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Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von triste »

Hallo Siggi -

da hätte ich gestern doch um ein Haar das 1:0 verpasst....

erstmal: ist ja schön, daß Du mich verstanden hast und mein Geschreibsel sogar noch für etwas gut war. Freut mich!

Daß Du beruflich auch etwas, wenn auch nur nebenbei, versuchst, wirft echt ein ganz anderes Licht auf die Thematik. Dann versuchen wir beide gerade in der Tat einen ähnlichen Weg!
Was mich betrifft, möchte ich eigentlich auch noch etwas anderes machen, neben meinem jetzigen Job, der zwar einträglich ist, mich aber nicht ausfüllt. Selbständigkeit wäre ein Traum, aber die damit verbundenen finanziellen Risiken stressen mich im Moment zutiefst....längerfristig bastele ich aber schon auch an einem solchen Modell. Es geht dabei aber eigentlich auch um ein anderes Lebensmodell....
Und damit kommen wir auch automatisch zum nächsten Thema: Befürchtungen.
Klar. Hab´ich. Jeden Tag. Das ist nervig, aber die tiefe Verunsicherung, in die mich die D. gestürzt hat, wirkt irgendwie ewig nach. Ich kann meinen 'Gesundheitszustand' und meine Leistungsfähigkeit überhaupt nicht mehr einschätzen. Auch nicht, ob es mich nochmal so heftig beuteln wird wie letzten Sommer, als ich deswegen in die Klinik mußte.
Das läßt einen (oder mich) eben ängstlich werden, und behindert natürlich auch extrem jegliche Zukunftsplanung...die bleibt erstmal rein theoretisch und ich versuche, vorerst Tag für Tag zu leben.(Obwohl mein Kopf mich schon wieder antreibt, neue Berge zu besteigen...)
Die Befürchtungen werden wohl erst dann abnehmen, wenn ich einen längeren Zeitraum über stabil gewesen bin.
Ich finds aber auch völlig o.k., erstmal nur ein bißchen zu machen...schließlich bin ich gehandicapt. Wichtig ist für mich nur, daß es weitergeht, daß ich ein Ziel habe.
Und daß ich mich wieder etwas traue. Das war lange weg!

Sodele...muß weiter malochen.
Da jetzt also Konsens herrscht: viel Erfolg weiterhin beim heiteren Berufe-planen!

Liebe Grüße
von Virginia
Schnarchi
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Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von Schnarchi »

Öi, ich denk', daß geht immer weiter hier ? Zumindest steht das "da oben"

Hallo Franzi

erstmal sorry, daß ich Dich so lange hab' warten lassen. Deswegen kriegste jetzt auch ein Vielzuvielposting.

Was machen die Beißerchen ? Ich hoffe, daß sie Dich so langsam mal in Ruhe lassen.

Hast Recht, natürlich trauere ich dem Leben nach, welches noch eines war. Keine Frage.
Den Weg um damit umzugehen habe ich nicht nur gefunden, ich gehe ihn. Gibt ja auch nur zwei. Entweder alles abbrechen, oder halt verzeihen. Letzteres kommt natürlich besser. Scheiße was auf meine trüben Gedanken manchmal. Wenn ich auf meinen Kopf gehört hätte, dann hätte ich jetzt vielleicht einen Job, aber keene Tochter und keene Freundin mehr. Dennoch gestehe ich meinem Kopp das zu. Der hat einfach das Recht abwägen zu wollen.

Ist nicht das ganze Leben in gewisser Weise Stillstand ?
Jeden Tach zur Malloche rennen. 30 Jahre das Gleiche tun und alles für's liebe Geld.........oder aus Pseudopflichtgefühl denen gegenüber, die einen bei der ersten "Wirtschaftskrise" in den Hintern treten weil man eh nie mehr ist, als eine Nummer im Lohnbüro ? Nee. Ich hab' vielleicht noch 10 oder 20 Jahre, in denen ich noch das tun kann wonach mir ist. Und das sind meine ! Da kriegt nur noch der etwas davon ab, der mir etwas bedeutet.
Wenn's mir schlecht geht/ging, dann weiß ich wer da ist/war. Und das waren nie irgendwelche Chefs, und das waren auch nie Ärzte. Verständnis, Mitgefühl oder gar Engagement.....Fehlanzeige.
Oberflächlichkeit, Zeitdruck, versteckte Drohungen und Geldgier, ...ja, ...das allenthalben. ...Ich bin doch nich' bekloppt und gebe mich dafür her. Man vergleicht sich ständig mit anderen und bemisst seinen eigenen Wert am Wert seines Gegenübers in der jeweiligen Rolle die er gerade einnimmt. Aber ich muß mir meiner Werte erstmal bewußt werden. ...Und dann weiß ich auch, woran ich mich zu messen habe.
Wenn ich von Pflichtgefühl spreche, dann ist das erstmal die Pflicht für meine Tochter da zu sein. Denn die hab' ich in diese Welt gesetzt. Dann kommt erstmal meilenweit nix...........danach kommt immer noch nix .......und dann, irrrrgendwann kommt mal die Pflicht auch einen Arbeitsplatz noch hinter Hinterhoffnungsloshausen annehmen zu müssen.
Arbeiten um zu leben...........und nicht anders herum.

Nein, den Sinn meines Lebens habe ich anders definiert in den letzten Jahren, auch wenn ich manchmal das Wort Sinnlosigkeit benutze. Habe schon viel dafür bekommen, worüber ich mich wirklich definieren kann.
Nicht zuletzt über solch' nette Sachen wie, "wir haben Dich vermisst"....und das auch noch mit 3 Ausrufezeichen !!! ........DANKÖ...

Sehe mich nicht auf der Strecke bleibend. Habe auch keine wirklichen Zukunftsängste. Wovor auch ? Schlimm und bedrohlich sind Krankheiten und das Alleinsein. Alles andere is' eigentlich pillepalle. Jedoch reduziert einen das auf den Menschen an sich und gibt die Sicht frei für's Wesentliche. (...was für jeden etwas anderes sein kann, darf und soll.) ...Das ist einfach befreiend. Das hat viel mit Gefühlen zu tun........dem eigentlichen ICH.........und deswegen isses vielleicht nach einem Leben des "fast nix wirklich fühlen (wollens/könnens)" schwer, da die richtige Dosierung zu finden.
Deswegen habe ich manchmal in der Tat das Gefühl, ich würde irgendwo drinstecken. Aber es ist nur ein Gefühl was kommt und geht. Alle stecken irgendwo fest. Viele merken's nur nicht. Ich weiß ganz genau was ich habe und was mir fehlt. Ich brauche nicht mehr zu "suchen". Ich habe "meine Wahrheit" gefunden. ...Die passt nur halt nicht in unser Gesellschaftsbild. ........Und die passt auch net in so'n Posting
Weißte was mich immer erstaunt ? Das ich das immer wieder fertigbringe, auf 5 Sätze mit 500 zu antworten *sarcastic* ...Na egal.

Also, ich sag' mal, ich habe mir meine Depression sauer verdient. Aber ich habe halt eben auch viel bekommen.....sehr viel.......MICH.
Seit dieser "Einsicht" denke ich auch nicht mehr im Kreis. Denke immer noch viel zuviel, keine Frage, aber kreisen tut da nix mehr.
Was ich nicht will ist jemand, der mir meine Gefühle ad absurdum führt um mich wieder zur....Menschine zu machen. ...Achnee, das heißt ja ..."gesund" ..........Gesund ist, wer nicht merkt wie krank er ist.........oder so
Mit der Einstellung bin ich Therapieunfähig, ich weiß. Aber ich will ja auch garnicht "therapiert" werden. Das hat das Leben schon erledigt. Würde das eine oder andere Symphtom gerne los werden, jo, ...aber das is' auch schon alles.
Was soll mir ein Therapeut auch anbieten ? Was sollte der mir raten ? Wahrscheinlich hätte ich dann viel mehr Lust den Psycho umzupolen ...Mal ein nettes Gespräch über Sinn und Unsinn zu führen. ...Denn meine Wahrheit ist meine Wahrheit. Und die habe ich aus Wahrhaftigkeiten. Mit Standardwegen kann ich nix anfangen. ..........Vielleicht morgen wieder ,...das laß' ich mir offen. Wenn's mir morgen anders erscheint, dann mach' ich's eben anders.

... Glaubst du das der Wind weht, weil irgend jemand sagt "Wind weht" ? ...

(Glaubst du die Küche aufräumen zu müssen, weil irgend jemand sagt "Du mußt" ? ...Nee, aber weil in 2 Std. der Mensch von Techem kommt und an die Heizung muß )

So, dann werd' ich mich mal in die Schlacht stürzen. Selbstgespräche kann ich auch nachher noch führen und weiter vielleichtosophieren.
Aber ich kann ja auch mal gg. Abend, so etwa um 9e in den Chat gucken. Vielleicht haste ja auch gerade nüscht besseres zu tun und man postet sich über'n Weg . .....Dann wohl in Raum 1 .....den für die Ernstlosen *grins*
Abschließend möchte ich noch anmerken, daß ich das Gefühl habe, mich von mir mal wieder nicht richtig erklärt zu haben, aber Michi hat Mut zur Lücke und manchmal auch zur Unvollkommenheit.
Deswegen ziehe ich jetzt erstmal 'nen fetten Strich und wünsche allen das, was ihr Euch wünscht.
Data

Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von Data »

Hallo Michael,

deine Postings finde ich echt super, ich lese sie sehr gern, sie berühren mich. Letztens das an Georg, das ist mir richtig reingegangen... Und auch das über dem hier ist gut. Wohltuend irgendwie. Ich freue mich, bald deine Bekanntschaft zu machen!

Gruß, Data


PS: Hi Siggi, das gleiche, was ich oben an Michi schrieb, möchte ich dir ebenfalls sagen!! Ich freue mich schon!
QqE3zumawS
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Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von QqE3zumawS »

Hallo Schnarchi, Hi Data,

Mir geht's genau so. Micha, auch für mich sind Deine Postings eine berührende Seelenschau, die wirklich ans Herz geht. Und Datas Beiträge erlebe ich immer wie eine absolut genaue Punktlandung. Offen, ungeschminkt aufs Wesentliche und trotzdem viel Herz.

Einfach Genuß!

Ich freue mich auch schon sehr darauf, Eure Bekanntschaft zu machen und fürchte mich gleichzeitig ein wenig davor.

Gute Nacht, Siggi
Schnarchi
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Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von Schnarchi »

Tach Data.......und sorry Franzi (solltest Du im Chat gewesen sein), mir ist zwischenzeitlich nich' mehr eingefallen, daß ich in den Chat reinschau'n wollte. ...Ja, so muß es gewesen sein

...deine Postings finde ich echt ...
Meine Postings finde ich echt...manchmal viel zu lang, oft zu unstrukturiert, gelegentlich zu wichtigtuerisch, manchmal zickig und oft zu sehr aus dem Moment und dem Bauch heraus geschrieben, ...aber ...*schulternzuck*...was soll's

SIGGI ...das Wort "Seelenschau" trifft's wirklich sehr gut.

Gute Nacht
HopeW
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Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von HopeW »

Existenzbedrohende Arbeitsverweigerung...
Verweigerung.... Botschaft der Seele?


Guten Tag an Alle,

nachdem mir die Tabletten soweit gut tun, als dass ich gedanklich nicht mehr ausschließlich im negativen um mich kreise,
mache ich mir um die o.g. Themen die meisten Gedanken.
Während ich also soweit „funktioniere“ mich essens- und haushaltsmässig um mich zu kümmern, aber noch jeden Schritt mit dem Auto fahren muß, weil ich kraftlos bin......auch Papiere und Terminkalender durchschaue und sehr betroffen feststellen muß, dass ich mindestens ein Viertel Jahr nicht WIRKLICH DA war.....wieder Radio hören kann und in einem Buch lesen.....
frage ich mich; Was ist eigentlich wirklich passiert.
Ich verstehe jetzt, warum man sagt, MEDIKAMENTE UND THERAPIE. Erst muß mal die Ordung im Gehirn hergestellt sein um an den Problemen, die um die Depression entstanden sind, zu lösen, zu entkräften und im besten Fall etwas anders zu machen.
Ich habe hier schon oft gelesen (sinngemäß), dass man sich gerade mit und durch die Depression selbst sehr nahe kommt. Das sehe ich mittlerweile, nachdem ich nicht mehr so entsetzlich leiden muß, auch so.
Ich bin mir sehr nahe!
Ja, ich verweigere mich.
Irgendwo hier schrieb ich einmal, dass ich als Kleinkind zwangsernährt wurde. So hatte ich keine Chance „mich zu verkrümmeln“. Ob es das war, was mir den Willen gebrochen hat und mich die Anpassung wählen ließ, kann ich nicht sagen. Was folgte, war auf jeden Fall der lebenslange Kampf um Anerkennung und Liebe. Scheinbar willenlos bin ich allem und jedem gefolgt und habe mir damit eine Bürde, auch der Verantwortung für andere aufgeladen, die ich nicht mehr tragen konnte.
Oft genug habe ich mich verzweifelt gefragt, warum lässt du dir das nur gefallen, warum lässt du nicht los, warum hast du keine Grenzen, ja bist du dir denn selbst nichts wert?
Ja, es war mir immer wichtig, was die anderen von mir denken und halten und habe mich ganz arg angestrengt in Leistung, Zuwendung, Verständnis, Verzeihen und Entschuldigen. Ganz zu schweigen von den Arbeiten, die ich für andere gemacht habe.
Und nun, in der Not, da sich Zusammenbruch und Geldnöte nicht mehr verheimlichen lassen, haben sich so ziemlich alle von mir weggeklinkt. 4 Menschen sind mir geblieben, die wissen, dass es mir nicht gut geht.
Ich weine jetzt ein bisschen aus Selbstmitleid, aber sagen möchte ich was ganz anderes.
Ich habe kein gesundes Verhältnis zu MEINER WICHTIG- UND WERTIGKEIT. Ich denke, ich sollte mir endlich das Recht nehmen, mich als die wichtigste Person in meinem Leben zu sehen und aufhören um die Anerkennung anderer zu betteln. Ich sehe, ja ich muß, da sich niemand um mich kümmert, es so sehen, dass meine Verweigerung, die auch eine Arbeitsverweigerung ist, niemanden schadet, außer mir selbst.

Wie lernt man, wenn mehr als das halbe Leben hinter einem liegt, sich selbst wichtig zu nehmen, wie soll man seinen Platz in der Welt finden, wie findet man einen Sinn?

ich weiß, Ihr wisst es (wahrscheinlich) auch nicht Ich musste jetzt halt einfach das niederschreiben. Es war mir wichtig.

LG
Hope
Franzi
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Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von Franzi »

Hallo Michael,
nein ich war nicht im Chat, denn gestern war ich ziemlich erschossen.

Was meine Beißerchen betrifft, so hatte ich heute früh mal wieder eine Behandlung. Das Wichtigste ist so hoffe ich nun gemacht. Ein Zahn bleibt noch übrig, den ich evt. aber auch erst später machen lasse. Nun hoffe ich, dass es mir langfristig gesehen besser gehen wird. Bin noch kräftig am Ausleiten mit einem homöpathischen Medikament, Zink und Selen. Trinke natürlich auch viel.

In ein paar Wochen werde ich das AD weiter reduzieren und ich hoffe bis zum Ende des Jahres ganz ausgeschlichen haben.

Habe auch heute viel geschuftet trotz Zahnbehandlung. Hatte noch nicht die Muße Dein posting in Ruhe durchzulesen. Werde es aber noch machen.

Wie lange arbeitest Du denn schon nicht mehr?
Ich war auch eine ganze Zeit ohne Arbeit, ein Grund mit für meine Depression. Denn die ganze Bürokratie mit AA und Krankenkasse ging mir mächtig auf den Keks. Mein letzter Job davor war befristet und ich habe mich dort so verausgabt, dass ich schließlich ausgepowert war. Bin ein Mensch, der Abwechselung und Vielseitigkeit braucht.
Kam mir schließlich so völlig isoliert vor. Das Geld reichte hinten und vorne nicht mehr. Die Existenzsorgen gingen über Jahre, nachdem ich meinen langjährigen Job durch massives Mobbing verloren habe. Außerdem immer der Wunsch nach einer Tätigkeit, die meinen Interessen entspricht. Bin halt total kulturinteressiert und in dem Bereich ist es halt nicht ganz so einfach mit den Jobs. Außerdem bin ich auch nicht so ein ganz junger Hüpfer.Es kam halt viel zusammen, die Folge die Depression.

Andererseits habe ich dadurch auch viele wertvolle Erfahrungen gemacht, bin nun viel selbstbewußter in jeder Hinsicht. Ich glaube, es gelingt mir nun besser mich abzugrenzen. Sehe mich selbst nun nicht mehr so kritisch, sondern bin irgendwie auch stolz, dass ich "überlebt_" habe.

Wie alt ist denn Deine Tochter? Schön, dass Du so ein gutes Verhältnis zu ihr hast und sie Dir so viel bedeutet. Wie oft seht ihr euch?

Liebe Grüße
Franzi
Seila
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Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von Seila »

Liebe Hope,
hm ich frage mich immer wieder bei den Worten: Ein halbes Leben hinter mir..ect. Das weiss man ja nicht. Wünsche natürlich jedem ein langes Leben der das auch will.
Naja nur so Gedanken :/

Stimmt, wie soll man an sich arbeiten wenn man dazu gar nicht fähig ist. (Zu Medi und Thera) hab das leider auch selber erfahren. Und erstmal Therapie abgebrochen bzw. auf Eis gelegt dass is noch nicht so klar.

Mich selber lieben, mögen, wertschätzen?? Hab ich nie gelernt. Mach Dich klein, halt den Mund, achja was Du wieder denkst..ect...das brennt sich so ein, dass hörte man zu oft und irgendwann hat man es verinnerlicht. Sich nach anderen richten, tun was erwartet wird, huschen, amchen, tun. Sich selber hinten anstellen...jaaaa kennen wir. Eben aus dem Grund, weil man meint dann wird man angenommen- geliebt.
Abundzu nehm ich all meinen Mut zusammen und sage NEIN! Und siehe da, die Leute verachten mich nicht, sind vielleicht kurz sauer, aber dann is wieder gut. Ich will nicht mehr ausgenützt werden, dass hilft nämlich nur den anderen und uns selber macht es kaputt!!!
Leider verfalle ich noch viel zu oft in meine alten Verhaltensweisen, aber ich habe sie mir bewusst gemacht und nun kommen kleine Schritte.

Also, wie Du siehst...Gedanken...die mir/uns nicht fremd sind...habe mich eingehendst damit beschäftigt und lese auch jetzt grad ein Buch: Die Scham ist vorbei.
Grüße.
Kia koe koa
Anastasia
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Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von Anastasia »

Hallo Hope,
manchmal ist dieses Forum doch wie ein Hammerschlag. Gestern hatte ich eine Therapiestunde und das Thema war genau das, welches Du angesprochen hast. Wie kann ich mich selber lieben und anerkennen. Nicht nur daß man selber sich immer klein macht und den Mund hält und den anderen bettelnd hinterher läuft, in der Hoffnung vielleicht ein wenig Zuneigung abzubekommen. Es ist eigentlich noch viel schlimmer (bei mir jedenfalls)! Ich stelle an mich Anforderungen, um den anderen nahe zu kommen, die ich weder emotional, geistig noch körperlich erfüllen kann. In der totalen Überforderung ende ich dann in der absoluten Erschöpfung und dann bin ich auch noch wütend auf mich, daß ich so schlaff bin und den Anforderungen nicht genüge. Das ganze ist eine systematische Selbstzerstörung.
Das war das Ergebnis der Therapiestunde und das hat mich in fast bodenlose Tiefe gerissen. Plötzlich stimmen alle Definitionen nicht mehr. Alle Annahmen auf denen ich meine Welt gebaut habe fallen wie Kartenhäuser in sich zusammen. Nirgendwo gibt es noch Vertrautes, das Hilfestellung sein kann.
Und so stehe ich vor den gleichen Fragen, wie Du: wie kann ich mich selbst definieren, ohne die anderen als Maßstab zu nehmen? Wie kann ich herausfinden wer ich bin? Wie kann ich eine liebevolle Beziehung zu mir selbst aufbauen?

Liebe Grüße sendet die ratlose, hilflose
Ana
Ein Schiff das im Hafen liegt, ist sicher - aber dafür werden Schiffe nicht gebaut.
HopeW
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Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von HopeW »

Hallo Franzi,
hallo Seila,

Franzi schrieb es, ohne meinen Beitrag gelesen haben zu können - ABGRENZEN. Du Seila, sprichst mich direkt an. NEIN sagen.

Es ist fast zum lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Neinsagen, das habe ich nie gedurft.
Auch ich habe es schon ein klein wenig geübt und bin jedes Mal sehr, sehr stolz. Passieren tut tatsächlich nicht viel!!

Ich bin sehr impulsiv. Auch so was, woran ich arbeite. Bitte VORdenken vor handeln und sagen. Als JAsager bin ich immer ziemlich schnell. Aber man kann sich wirklich das Recht nehmen, um eine Bedenkzeit zu bitten. Und dann versuche ich, meine wahrhaftigen Motive fürs JAsagen herauszufinden.

......mit dem halben Leben, ja da hast du recht Seila!
Erwartungsgemäß lt Statistik habe ich sogar weniger als ein halbes Leben.
Es macht mir nichts aus. Ich sitze richtig schön in der Tinte aber hinter mir liegt trotz aller Widrigkeiten ein pralles Leben, ich habe vieles erkämpft und mir ganz viele Wünsche erfüllt. Es ist jetzt egal, wie lange es noch geht. Ich wünsch mir Frieden. Und da ist es egal, wie lange das geht 3 Tage, 3 Jahre oder 30.
Lange schon hatte ich nicht diese Ruhe wie jetzt-vielleicht nie. Ich funktioniere nicht gut, wie ich schon schrieb. Für die Leistungsgesellschaft bin ich (derzeit)zu schwach. Ich denke, es kommt ganz neues auf mich zu.

LG
Hope
HopeW
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Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von HopeW »

Hallo Ana,

schön von dir zu lesen.
Da geht es wohl um ein "großes" Thema.
Ich kann dir keinen Rat geben, wie DU DICH findest.
ICH grenze mich auch räumlich ab. Ich bin sehr viel allein und kümmere mich um mich. Denke, schreibe, lese.
Kontakt nach draußen - nur wenn ich will und dann oft per Mail o. Telefon.
Ich will das jetzt so, es tut mir gut.Ich rede halt mit mir selbst Nicht, weil ich meschugge bin , aber weil immer wieder diese Sprachstörungen kommen, von denen ich schon schrieb. Medizinisch ist alles ok.

Ciao, ich grüße dich
Hope
Seila
Beiträge: 149
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Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von Seila »

Ja, irgendwie gehts immer weiter...daran glaube ich momentan ganz fest. Denn seid gestern ist ein gewisser Druck von mir abgefallen, nachdem ich eine Krankschreibung erhielt für 2 Wochen. Das tut gut, ich atme ruhig und kann besser entspannen,drehe die tollsten Filme in meinem Hirn, was ich nun mit meinem Leben machen will.
Auch ich ziehe mich momentan stark zurück, ich will ich sein, egal was andere denken und wenn ich mir das so ausmale (z.B. wie ich gerne leben würde) überwältigt mich eine wärmende Gelassenheit..wunderschön..Träume...
Vielleicht sage ich NEIN zu meiner 2.Ausbildung, weil ich mir die Ziele zu hoch gesetzt habe, weil ich es nicht schaffe und deswegen muss ich mich noch lange nicht schlecht oder schuldig fühlen.

Zum sich-klein-machen noch was: Ich mache das richtig körperlich, schon als Kind, weil ich so gross bin und alle kleiner und ja nicht auffallen oder in Augenhöhe meines Gegenüber sein wollen. Ich war jahrelang bei der Krankengymnastik, was mich sehr demütigte und heute laufe ich trotzdem mit nem buckeligen Kreuz rum.
Wenn ich hoch erhobenen Hauptes duch die Strasse gehe (was ja selten der Fall is :-/ ) überrage ich die meisten Menschen und das Selbstvertrauen habe ich einfach nicht...

Als kleines Ziel hab ich mir mal vorgenommen, meiner Schwester nächste Woche eine Absage zu erteilen (wenn es mir wieder so bescheiden geht).

Was habt ihr in der Hinsicht an Zielen?
Und, wie gross seid ihr?
Ciao
Kia koe koa
HopeW
Beiträge: 368
Registriert: 23. Mai 2004, 10:38

Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von HopeW »

Guten Morgen an Alle,
guten Morgen Seila.

Offenbar bist du wirklich ne´Grosse

Zum "Kleinmachen" fällt mir bei mir ein:
Ich schau(t)e beim Laufen meistens nur auf den Boden. Ich fühle mich kleiner als andere um dann bei der Gegenüberstellung überrascht zu sein. Ich wundere mich (????), wenn mich jemand kennt, erkennt oder sich an mich erinnert. Eigentlich alles Anzeichen, daß ich mich als Nichts fühle. Alles sehr merkwürdig-aber wir arbeiten ja daran

Also ich beschäftige mich mittels Lektüre mit zwanghaftem Verhalten und Perfektionismus, übe Loslassen bzw. Großzügigkeit gegenüber meinen Mitmenschen, ohne mich allzusehr anzupassen.
Hauptthema dabei bleibt, wie gestalte ich mein zukünftiges Leben. Was ist MIR wichtig, habe ich noch (neue) Ziele. Hier trete ich auf der Stelle und komme nicht weiter, mir scheint, als hätte ich alles gelebt, was mir wichtig ist.Momentan beschränkt sich so mein Wunsch darauf, nicht mehr zu leiden.
An sich Ziel genug !

Für heute wünscht euch Hope
einen GUTEN Tag.
Franzi
Beiträge: 191
Registriert: 1. Apr 2003, 12:10

Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von Franzi »

Hallo Michael,

so bin nun dazu gekommen Dein posting nochmal zu lesen. Es enthält so viel. Ich war gestern zu müde dazu.

Einiges ist mir allerdings auch noch nicht ganz klar geworden.Z.B. Du schreibst, wenn ich auf meinen Kopf gehört hätte, dann hätte ich jetzt vielleicht einen Job, aber keene Tochter und keene Freundin mehr.

Das verstehe ich nicht ganz. Könntest Du das mir erklären, was Du damit sagen willst? Mir fehlt das Hintergrundwissen dazu.

Was Ärzte und Chefs betrifft, scheinst Du nicht so gute Erfahrungen gemacht zu haben. Dem kann ich mich nur anschließen. Allerdings habe ich im letzten Jahr bzw. schon vorher auch, was zumindest Ärzte betrifft, auch mit einigen wenigen sehr positive Erfahrungen machen können. Ich mußte allerdings lange nach ihnen suchen.

Was Chefs betrifft, ist mir das bisher leider noch nicht gelungen. Aber kann ja noch kommen...

Auch ich arbeite, um zu leben und nicht anders herum. Da kann ich Dir nur voll zustimmen!!!

Noch ein Zitat von Dir: "Ich habe meine Wahrheit gefunden." Ich habe mich beim Lesen sofort gefragt, welche. Sprengt das hier den Rahmen? Würde mich schon interessieren...
Warum meinst Du, dass Du deshalb therapieunfähig seiest. Ich selbst habe auch mit Therapeuten sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht und auch erst im letzten Jahr nach einigen erfolglosen Therapien, die richtige gefunden. Ich glaube, es hängt gar nicht mal so sehr von der Therapieform, sondern von dem/der Therapeut/in ab. So ist jedenfalls meine Erfahrung. Ich bevorzuge, welche, die nicht so sklavisch ihrer Therapieform verhaftet sind, sondern vielen gegenüben offen. Außerdem sollten sie in sich selbst ruhen und nicht selbst total unsicher sein. Solche habe ich nämlich auch erlebt und dachte dann, die will Dich therapieren und kommt mit sich selbst eigentlich noch weniger klar als ich mit mir selbst. Das empfand ich dann als wenig hilfreich. Oft waren es blutige Anfänger ohne Lebenserfahrung, die versucht haben, mir ihr theoretisches/ angelesenes Wissen überzustülpen. Das hat natürlich nicht funktioniert. Also ich empfinde eine Therapie, wenn sie richtig verläuft, schon als unterstützend. War aber zwischendurch wie gesagt davon wegen einiger negativer Erfahrungen ähnlich gefrustet wie Du.

Meist schaue ich Sonntags später am Abend mal in den Chat, wenn ich Zeit habe, da ich es mich dann nichts kostet. Muß immer noch sparen, bin ja auch noch nicht richtig heraus aus allem.

Vielleicht sollten wir mal wieder einen neuen Thread anfangen,wegen der langen Ladezeiten, was meint ihr?
Mein Themenvorschlag: Es wird weitergehen!!!

Liebe Grüße

Franzi
igel
Beiträge: 924
Registriert: 26. Jul 2003, 11:19

Re: Irgendwie geht's immer weiter...

Beitrag von igel »

Hab´doch in meinem Perfektionismus glatt dieses Thread verpasst.........gerade erst gesehen. Muss am Titel liegen.

Xenia & Data,

macht Euch mal nicht lustig! Und wenn Du nicht nett bist auf der Fahrt, Data, werde ich Dir den ganzen Abend meine Problemchen erzählen. Oder stehste darauf?

So, genug jetzt.
igel
Antworten