Depression und Familie

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fine87
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Depression und Familie

Beitrag von fine87 »

Hallo mir geht es im Moment sehr schlecht. Ich bin in einem totalen tief und kann gerade nichts gutes sehen . Ich stelle alles in Frage bin ich überhaupt ne gute Mutter haben meine Kinder ihre Probleme durch mich ich fühle mich furchtbar. Ich habe 3 kinder meinen Sohn 17 Jahre habe ich mit 16 bekommen und meine Mädchen 8 und 10 Jahre habe ich mit einem anderen Mann mit dem ich 9 Jahre verheiratet bin bekommen. Ich bin Krank geschrieben für 6 Monate erst mal und im Moment auf der suche nach einem Psychiater bzw psychotherapeut. Da es mir im Moment sehr schlecht geht .seit einem Jahr nimmt meine Tochter ab bzw nimmt nicht zu und ist stark untergewichtig weshalb sie und ich eine Mutter Kind Kur machen werden in der uns beiden geholfen werden soll . Mein Sohn hat eine Wahrnehmungsstörung und er hat vor kurzem seinen B.o.abschluss gemacht .er sollte jetzt eine Maßnahme vom Arbeitsamt machen doch er weigert sich hin zu gehen , ich muss sagen mit Schule war es immer schon schwierig er hatte auch Probleme mit Mobbing in der Schule etc. Und jetzt kann er mir nicht sagen warum er sagt er will mit einem Psychologen darüber sprechen aber mit mir kann er es nicht . Ich habe schon länger den Eindruck das er vieleicht auch wie ich an Depressionen leidet ich möchte ihm ein Therapeut suchen und habe am Freitag einen Termin bei der Erziehungsberatung . Bin nur so fertig ich denke das ist alles meine Schuld . Ich hätte damals lieber in ein Mutter kind Haus gehen sollen .stattdessen bin ich zuhause geblieben und da war vieles schlimm ich habe ihm das was damals war auch zugemutet und er hat jetzt durch meine falschen Entscheidungen auch depression. Ich glaube ich ziehe meine ganze Familie runter .fühle mich so schlecht .
Henrike
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Registriert: 11. Jul 2020, 19:13

Re: Depression und Familie

Beitrag von Henrike »

hallo fine83, du bist krank und da hast du keine Schuld wenn die Kinder Probleme haben. Du hast dir wie alle die Krankheit nicht ausgesucht. Da ist es schon eine Leistung, dass du alleine mit 3 Kindern lebst und den Alltag bewältigst. Wahrscheinlich braucht ihr alle Hilfe, keine Ahnung ob es eine gemeinsame Therapie für Familienmitglieder gibt. Mit 17 geht der Sohn vielleicht eigene Wege und will alleine mit jemand sprechen. Alles Gute wünscht Henrike
Sunshine5678
Beiträge: 1009
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Re: Depression und Familie

Beitrag von Sunshine5678 »

Hallo fine83,
Da ich keine Kinder habe, kann ich eigentlich gar nicht mitreden.
Aber von meiner Kindheit geprägt: das wichtigste ist dass Eltern ihre Kinder lieben und das lese ich aus deinem Post raus.
Ob deine Kinder wegen dir krank sind oder nicht, kann wohl keiner sagen. Aber dass du nach Lösungen suchst, das zeigt deine Stärke und die Liebe zu deinen Kindern.
Ich hoffe dass man euch helfen kann und wird.
LG Claudia
:hello:
fine87
Beiträge: 21
Registriert: 26. Aug 2020, 18:37

Re: Depression und Familie

Beitrag von fine87 »

Hallo Henrike, danke für deine Antwort allerdings lebe ich nicht alleine mit den Kindern mit den Vater von den Mädchen bi ich verheiratet und lebe auch mit ihm zusammen. Doch leider fällt es ihm schwer das alles zu verstehen er hatte immer gesagt depression und burnout sind neue Mode Krankheiten und früher hat es das ja auch nicht gegeben. Ich habe versucht ihm es zu erklären und mittlerweile sagt er ihm fällt es halt schwer es zu verstehen und er hofft nur das die Therapie und Mutter Kind Kur etwas bringen wird. Ich hoffe nur das er es ernst meint . Denn das Thema ist auch ein Streit Punkt in unserer Ehe. Lg
buggybeast
Beiträge: 159
Registriert: 5. Sep 2020, 13:32

Re: Depression und Familie

Beitrag von buggybeast »

Liebe fine87
Du hast hier viel Mut bewiesen und ich denke auch, dass du deine Familie sehr liebst. Auch ich kann nicht wirklich mitreden, da ich männlich bin und keine Kinder oder Partnerin habe.
Bei den Gedanken deines Mannes denke ich aber, es wäre vielleicht hilfreich, ihn mal mitzunehmen, damit ein Therapeut oder Arzt ihm verständlich macht, dass es sich um eine Krankheit handelt. Es ist ganz sicher keine Mode Erscheinung. Es ist aber auch verständlich, dies als gesunder Mensch nicht zu verstehen.
Vielleicht ist er ja bereit dazu, mal mitzugehen.

Viel Kraft und liebe Grüße
DieNeue
Beiträge: 5839
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Depression und Familie

Beitrag von DieNeue »

Hallo zusammen,
fine87 hat geschrieben: er hatte immer gesagt depression und burnout sind neue Mode Krankheiten und früher hat es das ja auch nicht gegeben.
Eigentlich ist es doch Quatsch zu sagen, das gibt es nicht, nur weil es das früher nicht gegeben hat. Corona gab es früher auch nicht...

Liebe Grüße,
DieNeue
Sunshine5678
Beiträge: 1009
Registriert: 19. Nov 2019, 20:06

Re: Depression und Familie

Beitrag von Sunshine5678 »

Früher gab es auch schon Krankheiten aber man hatte keinen Namen dafür oder wurde unter Schwindsucht etc.eingeordnet. und ganz früher wurden die Menschen einfach nur nicht so alt um heutige Krankheiten zu erleben.
:hello:
fine87
Beiträge: 21
Registriert: 26. Aug 2020, 18:37

Re: Depression und Familie

Beitrag von fine87 »

Danke das ihr alle so lieb seit hatte schon ein bisschen Angst vor den Antworten .
Henrike
Beiträge: 349
Registriert: 11. Jul 2020, 19:13

Re: Depression und Familie

Beitrag von Henrike »

Du musst hier keine Angst haben. Hier kennt jeder die Depressionen. Die Angst ist ein Bestandteil davon. Ich habe sogar Angst vor Dingen, die früher kein Problem waren. Das ist die Krankheit
fine87
Beiträge: 21
Registriert: 26. Aug 2020, 18:37

Re: Depression und Familie

Beitrag von fine87 »

Es ist wirklich schön sich endlich mit Leuten auszutauschen die mich verstehen.
DieNeue
Beiträge: 5839
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Depression und Familie

Beitrag von DieNeue »

Nein, du brauchst hier keine Angst haben :)
Ich finde, es ist auch positiv, dass dein Sohn mit einem Psychologen sprechen möchte. Ich weiß nicht, ob es unbedingt sein muss, dass sein Problem mit dir zusammenhängt und er deshalb nicht mit dir darüber reden kann. Ich denke, viele Jugendliche kapseln sich in dem Alter von ihren Eltern ab und reden über manche Dinge lieber mit anderen Leuten als mit den Eltern. Und es ist gut, dass er weiß, dass er Hilfe braucht und die Hilfe auch möchte. Manche weigern sich ja strikt zu einem Psychologen zu gehen. Das wird schon!
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Depression und Familie

Beitrag von anna54 »

Hallo liebe fine
willkommen im Forum!
Wie schon geschrieben,hier brauchst du keine Angst zu haben.
Jede Mutter will und macht immer das Beste,was sie für ihre Kinder geben kann!
Die so frühe Schwangerschaft,was hättest du wirklich ändern können,also weg mit den Selbstvorwürfen!
Wenn dein Sohn sich selbst Hilfe holt dann,dann ist das gut,für euch beide.
Eine Mutter-Kind-Kur ist sicher gut,wenn deine Tochter Gewichtsprobleme hat,da gilt es gut hinzusehen,und das geht in einer Therapie gut.
Depressionen kann nur verstehen,wer sich gut informiert,da hat dein Mann sicher noch Nachholbedarf----wie so viele andere auch.
Ich wünsche dir hier viel gute Beiträge aus denen du Hoffnung und Kraft bekommst.
Wie oft hab ich jetzt das Wort gut geschrieben?-Gut,dass du hier bist!
anna54
Chess
Beiträge: 37
Registriert: 30. Aug 2020, 21:10

Re: Depression und Familie

Beitrag von Chess »

Liebe fine, ich habe mir eine Zeit lang überlegt, ob ich hier schreibe oder nicht, weil es auch für mich schwierig ist.
Doch als Betroffene in der Hinsicht, dass ich mit einer depressiven Mutter aufgewachsen bin, möchte ich dir Mut machen und dir sagen, wie wichtig du für deine Kinder bist. Natürlich, für Kinder ist es immer schwierig mit einem erkrankten Elternteil zurecht zu kommen. Auch ich habe erlebt, dass meine Mutter anders war, sich zum Teil nicht um uns kümmern konnte, nicht einkaufen gehen, in Kliniken war usw. Natürlich, das war auch nicht schön. Aber, SIE WAR DA! Sie hat getan, was sie konnte und war uns in Liebe zugewandt. Und das war das Wichtigste. Darum zermarter dich bitte nicht mit Selbstvorwürfen, das hilft weder dir noch deiner Familie. Weiß, dass das schwer ist.Du schreibst, dass du dir Hilfe holst und dass auch deinen Kindern in unterschiedlicher Form geholfen und sie begleitet werden sollen. (Finde ich auch völlig normal für einen 17 jährigen nicht mehr alles mit der Mutter besprechen zu wollen, und super, dass er offen ist für Psychotherapie) Das ist doch schon mal ein guter Ansatz! Außerdem lernen deine Kinder dann auch, dass, wenn man selber nicht mehr kann, es völlig legitim ist, sich helfen zu lassen. Mit so einer Haltung machen wir sie stark für das Leben, denn wir können unsere Kinder nicht immer vor Leid bewahren, sondern ihnen Hilfen aufzeigen, damit umzugehen.
Auch wenn du vielleicht mal falsche Entscheidungen getroffen haben solltest - das kann ich nicht beurteilen - gehe ich davon aus, dass du zu der Zeit mit den Möglichkeiten und Einsichten, die du hattest, versucht hast das möglichste zu tun. Rückwirkend sieht oft vieles anders aus.
Versuche bitte, dir nicht für alles worunter deine Kinder leiden die Schuld zu geben. Nicht du bist schuld, sondern vielleicht die Situation, die Erkrankung ...Aber, da sehe ich deine Verantwortung für dich und deine Kinder, du kannst dir und deiner Familie helfen lassen, und das tust du ja! Dazu gehört auch das begleitende Gespräch mit deinem Mann, damit er Verständnis entwickeln kann. Vielleicht ja auch mal eine Familientherapie, das wird sich zeigen.
Entschuldige bitte, dass ich jetzt so viel schreibe. Aber dein Thema hat mich "angetriggert". Ich schreibe als Tochter einer Mutter, die sich nicht hat genug helfen lassen und die den Kampf gegen ihre Depression verloren hat als ich im Alter deiner Töchter war.
Von daher mache dir bewußte, wie wertvoll du für deine Kinder bist, selbst wenn du nicht alles schaffst und dir vielleicht manches nicht gelingt.

Ich wünsche dir viel Kraft auf deinen Weg und dir und deiner Familie alles Gute, vor allem Zusammenhalt.
Liebe Grüße
Chess
fine87
Beiträge: 21
Registriert: 26. Aug 2020, 18:37

Re: Depression und Familie

Beitrag von fine87 »

Danke Chess ,ich finde sehr schön was du geschrieben hast und habe heute schon mit ein paar Psychologen gesprochen ich bin erst mal auf Wartelisten hoffe es dauert nicht zu lange und bei einem habe ich aufs Band gesprochen hoffe er meldet sich morgen bei mir. Für meinen Sohn habe ich am Freitag einen Termin zuerst einmal für uns alle bei der Familienberatung und dann mal weiter sehen. Danke nochmal für das was du aber alle hier schreiben das hilft mir schon ein bisschen und ich fühle mich nicht mehr ganz so als hätte ich versagt. Lg fine87
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