Wie helft ihr euch selbst?

[Heni]

Hallo zusammen,

wenn ich mir hier andere Beiträge anschaue erscheinen mir meine eigenen Probleme vergleichsweise klein, dennoch habe ich eine Frage an diejenigen, die vielleicht schon etwas "weiter" sind:

Welche Methoden habt ihr denn für euch selbst zur mentalen Entspannung und Stärkung entdeckt? Ich kann nicht gut mit Stresssituationen jeglicher Art umgehen und rutsche dadurch immer wieder in Grübelzwänge und Selbstzweifel, die mich im Alltag hemmen. Es war schon mal wesentlich schlimmer, dennoch werde ich die Problematik scheinbar nie ganz los...

Bin froh um jeden Input... Danke an Alle!

[DasPhantastikS]

Hallo Heni,

Deine Probleme sind nicht kleiner als unsere, jeder hat hatts schwere mit der Depression in seiner Situationen, die Situationen können aber variieren bei allen.

Ich zeichne gerne, es macht mich ruhig. Oder ich lese was, ein Buch oder Comic. Und wenn alles nicht hilft, dann Tee trinken und Katzen-Vidoes ansehen.

Ich hoffe es wird dir besser gehen.

[Katerle]

Hallo Heni,

da muss ich Phantastiks zustimmen, dass deine Probleme nicht kleiner sind als unsere.

Zur Entspannung mache ich täglich (jetzt wieder seit drei Tagen) Atemübung und zur Stärkung das Autogene Training, wende Affirmationen an, etwas Sport, Musik, malen oder häkeln (je nach Lust), basteln.

Alles Gute und Kraft für dich,
Katerle

[Chess]

Hallo Heni,
zunächst schließe ich mich dem Aussagen der anderen an, dass Depression immer individuell als schwer erlebt wird und somit nicht vergleichbar ist, selbst wenn es innerhalb der Depression ja unterschiedliche Phasen gibt.
Was hilft mir? Diese Frage muss ich mir in der Suche immer wieder neu stellen und es sind zum Teil auch sehr unterschiedliche Dinge.
Was mir sehr hilft, ist meine "Wohlfühlecke", in die ich mich zurückziehen kann und die mit allen Dingen gestaltet ist, die ich mag und die für mich Geborgenheit bedeuten: meine Sitzmatratze, Kuscheldecke, Kissen, Lichterkette, Kerzen, Lieblingsmusik, Duftöl, Bilder und Gegenstände, die mir etwas bedeuten, ein gutes Buch oder Hörbuch ...Hier fühle ich mich wohl und etwas getröstet, gerade wenn es mir schlecht geht. Manchmal braucht es dazu noch einen Tee oder Kakao.
Dann habe ich eine Liste mit Dingen, die ich eigentlich gerne tue: malen, ein neues Rezept ausprobieren, mit dem Hund spielen, Gitarre spielen, Musik hören, meditieren, Telefonnummer einer guten Freundin oder der Seelsorge, in den Wald gehen ...Diese Liste hilft mir, weil einiges dort einfach aufgeschrieben ist, an das ich in schlechten Momenten nicht denke.Je mehr, desto besser.
Natürlich, wenn ich in einem Loch sitze kann ich mich auch nicht immer aufraffen, aber auch da tröstet es manchmal, das zu lesen.
Und es gibt natürlich auch einfach die Zeiten, wo nichts geht, wo ich einfach nur aushalte, mich "einigel" und versuche, mir zu sagen, dass es vorbei geht.
Oder, wenn Grübeln und Bilder mich zu sehr plagen, eine Chilli in der Tasche. Das habe ich aus dem Skilltraining, brauche ich selten, aber manchmal doch.

All das würde ich jetzt auch nicht unbedingt als Antwort auf deine Frage, sondern eher als meine persönliche Suche in dieser Frage beschreiben.Ich glaube, es ist hilfreich, sich einen breiten Schatz an verschiedenen guten Sachen zuzulegen, damit in schlechten Situationen etwas greifbar ist, wenn man selbst nicht mehr denken kann.

Ich wünsche dir alles Gute.
Liebe Grüße
Chess

[Bauchtänzer]

...... und rutsche dadurch immer wieder in Grübelzwänge und Selbstzweifel, die mich im Alltag hemmen.

Ich mach seit einem guten Jahr, angeregt durch meine Therapeutin, ein wenig Meditation via App. Jeden Tag nur 10 bis max. 20 Minuten, leider kann ich mich selbst für diesen Minizeitraum nicht täglich motivieren; aber ich bleib dran.

Mein Eindruck ist schon, dass es mir gut tut. Ich merke, dass es mir manchmal/öfter gelingt, aus diesen elenden Grübelschleifen, diesem gedanklichen Selbstkasteien, auszusteigen - die Gedanken einfach weiterziehen zu lassen.

So gesehen, hat mich die Meditation, unterstützt durch ein wenig Literatur, für die Vorstellung geöffnet, dass man Gedanken (vllt. sogar Gefühle?) gezielt beeinflussen kann, bei mir eben dadurch, dass ich sie loslasse. Das war mir völlig neu.

Klappt wie gesagt nicht immer, holt mich auch nicht aus Phasen heraus, in denen es mir wirklich dreckig geht, aber ich bleib mal zuversichtlich. Eine kleine Mühe nur, Tag für Tag.

[Heni]

Vielen Dank für all die Ideen und den ganzen Input!

Ich denke jeder geht damit auf seine ganz persönliche Art um, ich wollte nur mal wissen wie ihr versucht euch selber etwas aufzubauen.

Ich selber mache viel Sport und versuche mir gewisse Vorbilder zu suchen, die m. M. sehr gute Einstellungen und Umgangsweisen haben.

Hat jemand hier Erfahrungen mit Yoga gemacht?


Liebe Grüße!

[Katerle]

Yoga hatte ich auch mal ne Zeit lang gemacht und das tat auch ganz gut. Mache es aber nun nicht mehr. LG

[Mooseba]

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[Reiseonkel87]

Moin Heni, ich kann für mich nur sagen, wenn der Hund meiner Mutter bei uns ist, ist es für mich das GRÖßTE! Er gibt einen wirklich kraft und energie. Er ist auch stark auf mich fixiert. Auch als Welpe schon. Und da mein Vater verstorben ist, bin ich die einzige männliche Bezugsperson. Nebenbei höre ich gerne Musik, am besten übern Kopfhörer. Augen zu und nur die Melodien auf einen wirken lassen. Seit Jahren, genauer gesagt seit dem Jahreswechsel 2011/2012 hilft mir Santiano sehr. Da die jungs auch wie ich, aus Schleswig-Holstein kommen, gibt es nochmal so ein Heimatgefühl. Und wenn ich Zeit habe, hatte ich letztes Jahr das Angeln für mich entdeckt. Durch Corona dann auch einen Angelschein gemacht, so das ich auch in DE angeln kann. Letztes Jahr war das ganze in Dänemark.

LG aus Lübeck
Reiseonkel

[Heni]

Danke euch allen, ich denke ich werde mich mal an Yoga versuchen!

Zum Thema Musik kann ich eigentlich auch nur positives sagen

[buggybeast]

Mir hilft nichts. Auch kein Sport.

Leider geht es mir aktuell auch nicht anders. Mir hilft irgendwie nichts. Ich mache aber auch nichts. Ich schaffe einfach gar nichts. Null. Meine beiden Katzen leben noch, weil ich sie irgendwie versorge. Katzenklo, Futter, Streicheln und bürsten und so. Mein einziger Lichtblick.
Ich gehe ab und zu Spazieren, so eine Stunde oder weniger.
Sonst schaffe ich leider nichts. Eigentlich spiele ich ganz gern Konsole. Aber selbst dazu finde ich keinen Zugang aktuell. An Musik oder Yoga ist gar nicht zu denken.

[Lavendel64]

Hallo Heni, das Wichtigste ist zu lernen zu erkennen, wann man abrutscht. Dieses Gefühl, es geht bergab, einzuordnen und zu begreifen, dass es nicht immer einen Grund dafür braucht. Manchmal hat sich eine Überlastung langsam aufgebaut und die Reaktion erfolgt. Genau in diesem Moment auf den Körper zu hören, oder ihm vom Kopf her eine Nachricht zu schicken, ist für mich gut. Kann ich nicht aus dem Stress raus, suche ich mir bewusst "Wohlfühlzeiten", die ich mir morgens anbiete.

Bei mir hilft am besten Ruhe. Augen zu, bewusst atmen, die Gedanken laufen lassen. Und dabei überlege ich, was mir jetzt gut tut und mache das. Ich arbeite mit Schreiben, Malerei, aber auch mit Düften. Ich versuche, die Arbeit als Pflicht möglichst aufrecht zu erhalten - wenn es aber schlimmer wird, gehe ich durchaus zum Arzt oder nehme mir Urlaub. Manchmal reicht schon ein verlängertes Wochenende.

LG Lavendel

[lennon]

Hallo Heni,

sehr gut hilft mir Achtsamkeitsmeditation, denn man arbeitet dann gezielt mit der "Quelle allen Übels", nämlich mit den Gedanken und dann auch mit den Gefühlen, die sie auslösen.

Und dann habe ich seit einer Weile das Schreiben für mich entdeckt. Ich arbeite quasi an einem Aufsatz über meine Krankheitsgeschichte. Angefangen mit den Depressionen meiner Vorfahren, Verwandten und Geschwister. Dann geht es weiter mit meiner Jugend und der Frage, wie meine Depressionen entstanden sind, welche Symptome ich habe und wie ich mit meiner Krankheit umgehe.

Der Aufsatz ist eine große Herausforderung, denn es ist schwierig das komplexe Thema auf einen Punkt zu bringen!

Grüßle, lennon

[Aurelia Belinda]

Hallöchen,

Mir hilft das selbe als das was lennon schreibt.
Achtsamkeit und Bewusstseins Übungen, positives Gedanken Verlagern,
Das was Lavendel schreibt finde ich interessant, sich selbst praktisch was zugestehen ( und sei es Wohlfühlzeit ) da muss jeder selbst wissen was ihm gut tun könnte, aber das im Alltag regelmäßig einbauen, na ja....
Ich hab das hier im Forum schon öfter gelesen, dass man nach Wohlfühlmomenten, kleinen Auszeiten, oder einfach Dinge die Spass machen, Ausschau halten soll ( was für andere ja selbverständlich ist ) aber genau das ist doch das Problem!
Dass in der schweren Phase das alles verschüttet ist was sonst Spass macht.
Deswegen finde ich es besser, sich nicht auf solche Dinge zu fokussieren, sondern eher zu schauen oder zu erkennen, was trägt mich oder hat mich in der Vergangenheit getragen, wer stützt mich oder könnte meine Stütze sein, wer oder was gibt mir Halt im Leben oder gab mir Halt, das ist entscheidend, ( für mich ) nicht ob ich Spass, Hobbies, oder genug Ausflüge mache.

@ buggybeast, du hast es gut beschrieben, alles verschüttet.
Da hilft dann auch manchmal nur, es zu überstehen, überleben, funktionieren egal wie, einfach aushalten, kann auch helfen, wenn sonst nix hilft. Bei mir war es ähnlich, die letzten beiden Jahre, nichts geschafft, nur ausgehalten, abgesessen, Überleben gesichert.
Hilflos zugesehen wie neben mir alles den Bach runter geht....
ANSONSTEN:
Meine Strategie, mich selber auf die Schippe nehmen, Humor, hilft bei mir am besten, wenn andere Übungen keinen Erfolg mehr haben.

Man darf sich aber auch nichts vormachen.....erzähle mal einen schwerst Depressiven einen guten Witz ( doofes Beispiel aber egal), der kann wohl kaum was damit anfangen und hat zudem noch ein schlechtes Gewissen weil andere drüber lachen können und er nicht, so sieht's doch aus.

LG Aurelia

[Aurelia Belinda]

@-Mooseba, da sind wir mal einer Meinung.
Sport ist das letzte das mir helfen könnte. Eher das Gegenteil ist der Fall.
Sport nervt mich, laugt mich aus, macht mir null Spass, reizt mich nicht, ist für mich keine Option, keine zufriedenstellende Freizeitgestaltung.
Jedem das eigene.

[Mooseba]

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[buggybeast]

@mooseba: für mich hört sich das total traurig an. Tut mir leid, dass ich so denke.
Du machst bestimmt auch gerne Sport, aber dennoch ist es eine Pflicht, um deinen Trainer nicht zu enttäuschen?
Eine krankschreibung ist für dich unvorstellbar, obwohl es dir schwer fällt. Nur weil du unbedingt funktionieren musst.
Das finde ich wirklich traurig, für dich. Fühlst du dich dabei glücklich, ok. Aber es hört sich gar nicht danach an.

[Sunshine5678]

Ja nicht krank werden, immer funktionieren immer höher und weiter... das war auch ein Puzzlestück das mich in die Depressionen gebracht hat. Ich hoffe du passt auf dich auf, denn nicht negativ auffallen ist eine Definitionssache. Er bestimmt was negativ ist?
LG Claudia

[Mooseba]

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[Mooseba]

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[Phoenix2019]

- den Kontakt zu Menschen suchen, die mich wertschätzen und auch so behandeln, Menschen meiden, die mir nicht gut tun (mich nicht so akzeptieren, wie ich bin, mich verletzen oder meine Bedürfnisse ignorieren)
- Sport
- auf regelmäßigen und ausreichenden Schlaf achten
- Grenzen wahrnehmen, Aufgaben, z.B. Haushalt gut aufteilen
- gesund und ausgewogen ernähren (bzw. es zumindest versuchen;)
- auch mal mit TV und Buch ablenken
- mir bewusst machen, was ich schaffe und wofür ich dankbar bin.
- künftig Meditation.
Arbeit ist für mich vor allem wegen der sozialen Kontakte und der Ablenkung wichtig. Ich merke aber gerade auch wieder, wie viel Energie sie zieht. Das liegt aber wohl vor allem an der Art des Jobs. Schwierig finde ich, wenn die Arbeitszeiten mit möglichen Therapieterminen kollidieren. Ich hätte vielleicht schon einen Platz, wenn ich zeitlich flexibler wäre...

[Aurelia Belinda]

@-Mooseba,
So ein tristes Leben möchte ich persönlich nicht. Hörst du dir eigentlich mal selbst zu?

Du machst trotzdem Sport, weil es “halt gesund sein soll“....sagen andere.
Du ackerst täglich, mit Null Antrieb, ohne Freude, weil es halt das Leben sichert in Form Von Kohle....außerdem könnten ja andere sagen dass du faul bist, unnütz, und dir ist extrem wichtig was andere von dir halten....auch wenn du dadurch auf Dauer kaputt gehst?

Wo ist da die Logik.
Wie kommst du drauf dass gerade du keine Freude verdient hast?

Nicht falsch verstehen. Ich kenne es bestens dass uns andere diesen Quatsch einreden oder einprügeln oder noch heftigeres.

Ich appelliere an dich, schalte deinen Verstand ein, bevor du kaputt gehst.

Ich sehe es wie buggybeast,
Das kann es nicht sein, wach bitte auf.

LG Aurelia

[Aurelia Belinda]

Nachtrag,
Das was Phoenix gepostet hat finde ich als einen “gesunden Weg“.

[Mooseba]

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[Mooseba]

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