Hallo!
Ein Beitrag von mir zwar schon vor den offiziellen Sommerferien... Es würde mich interessieren, was ihr anderen zum Thema Umgang mit Depressionen im Urlaub beizutragen habt. Es hört sich vielleicht harmlos an, aber für mich war es dieses Jahr bitter: Mein Freund und ich wollten ab morgen für 2 Wochen an die Nordsee , in die Ferienwohung seiner Eltern, wir waren dort schon öfters, allerdings nicht so oft, wie andere ohne Handicap das vielleicht getan hätten. Aber immerhin so 6 bis 7 Mal. Natürlich bekam ich Depresseionen, schon seit Anfang Mai. Trozdem gab ich den Gedanken an zwei Wochen raus aus allem nicht auf. Ich kaufte einen neuen Koffer, ein paar Sommer T-Shirts, machte genaue Listen und Ablaufpläne, was mitzunehmen sei. Ich versuchte und versuchte. Letztes Jahr hatten wir nur eine Woche geplant, es ging mir vorher auch nicht so gut, klappte aber am Ende. Zwar schlief ich viel im Urlaub, aber wir machten auch Besichtigungen. Bis vorhin habe ich den Plan auch durchgehalten. Ich habe Sachen gepackt, noch eine Wäsche angesetzt, aber es ging einfach nicht, ich kann einfach nicht fassen, was ich im Alltag oft verdränge tritt jetzt bei mir ganz deutlich zu Tage: die Krankheit ist wieder so stark da, dass ich nicht in der Lage bin, eine einfache Reise mit dem Auto an einen mir gut bekannten Ort zu unternehmen. Ich kann es einfach nicht fassen! Im Alltag bin ich meine krankheitsbedingten Einschränkungen irgendwie schon so gewohnt, aber jetzt ist es ein beängstigendes Gefühl.
In einschlägigen Lektüren habe ich bis jetzt Unterschiedliches zu dem Thema gelesen,manchmal wird gesagt, dass eine neue Umgebung einen Depressiven eher zusätzlich verstört, andere Betroffene äußern, dass so ein Tapetenwechsel gut tut. Letztes Jahr an der See im Strandkorb, die Sonne, die gute Luft, das tat schon gut. Aber dieses Jahr ist alles verkehrt gelaufen...Ich bin so traurig. Wer hat mir von seinen Erfahrungen zu berichten? Habe ich etwas falsch gemacht?
Naja, Balkonien ist auch schön, ich werde schon irgendie das Beste daraus machen...
Eine Daheimgebliebene mit Grüssen an Euch da draussen
Anna
Depressionen und Urlaub...
Re: Depressionen und Urlaub...
Hallo Anna!
Ich denke, Du kannst es selbst ganz gut einschätzen, wie Deine Situation ist. Wenn's noch "geht" und Du einen geschützten Ort hast, wo Du Dich im Urlaub gut aufgehoben fühlst, und die Vorbereitungen dafür noch irgendwie machbar sind, kann's ja ganz gut tun.
Wenn Dich aber die Vorbereitungen schon so stressen und der Gedanke an eine andere Umgebung Dich schon "erstarren" lassen, dann ist's schlicht zu viel.
Auf diese Art und Weise plane ich meine Urlaube, alles eben kurzfristiger. Und es geht halt auch nicht immer, kenne ich auch, mußte auch schon mal daheim bleiben, weil es einfach nicht ging.
Wie der Urlaub dann letztendlich wird, hängt natürlich auch von den dortigen äußeren Umständen ab...
Viele Grüße und daheim gute Erholung!
Annette
Ich denke, Du kannst es selbst ganz gut einschätzen, wie Deine Situation ist. Wenn's noch "geht" und Du einen geschützten Ort hast, wo Du Dich im Urlaub gut aufgehoben fühlst, und die Vorbereitungen dafür noch irgendwie machbar sind, kann's ja ganz gut tun.
Wenn Dich aber die Vorbereitungen schon so stressen und der Gedanke an eine andere Umgebung Dich schon "erstarren" lassen, dann ist's schlicht zu viel.
Auf diese Art und Weise plane ich meine Urlaube, alles eben kurzfristiger. Und es geht halt auch nicht immer, kenne ich auch, mußte auch schon mal daheim bleiben, weil es einfach nicht ging.
Wie der Urlaub dann letztendlich wird, hängt natürlich auch von den dortigen äußeren Umständen ab...
Viele Grüße und daheim gute Erholung!
Annette
Re: Depressionen und Urlaub...
Hallo Annette!
Danke für Deinen Beitrag. Konnte ich wirklich was mit anfangen.
liebe Grüsse
Anna
Danke für Deinen Beitrag. Konnte ich wirklich was mit anfangen.
liebe Grüsse
Anna
Re: Depressionen und Urlaub...
Hallo!
Als ich das letzte mal im Urlaub war, stand schon fest, dass ich in die(akut)Klinik soll. Ich wollte abe dennoch fahren, weil alles schon gebucht war. Wir waren auch an der Nordesee. Meine Ärztin meinte zu mir, dass es bekannt sei, dass das Nordseeklima depressionsfördernd sei. Das müsse aber nicht bei jedem so sein. Nur wenn es mir dort schlechter ginge, dann solle ich sofort zurückkommen. Der Urlaub war dann ok es ging mir nicht schlechter, als zuhause,manches konnte ich geniessen und ich hatte die Sicherheit, dass ich danachin die klinik komme. Will sagen, wenn du es irgendwie schaffst, probier es einfach aus aber setzte dich nicht unter Druck, dass du den Urlaub unbedingt durchhalten musst, wenn du mal dort bist. Wenns nicht geht, kannst du ihn jederzeit auch abbrechen, vielleicht hilft dir das auch.
Liebe Grüße, Jolanda
Als ich das letzte mal im Urlaub war, stand schon fest, dass ich in die(akut)Klinik soll. Ich wollte abe dennoch fahren, weil alles schon gebucht war. Wir waren auch an der Nordesee. Meine Ärztin meinte zu mir, dass es bekannt sei, dass das Nordseeklima depressionsfördernd sei. Das müsse aber nicht bei jedem so sein. Nur wenn es mir dort schlechter ginge, dann solle ich sofort zurückkommen. Der Urlaub war dann ok es ging mir nicht schlechter, als zuhause,manches konnte ich geniessen und ich hatte die Sicherheit, dass ich danachin die klinik komme. Will sagen, wenn du es irgendwie schaffst, probier es einfach aus aber setzte dich nicht unter Druck, dass du den Urlaub unbedingt durchhalten musst, wenn du mal dort bist. Wenns nicht geht, kannst du ihn jederzeit auch abbrechen, vielleicht hilft dir das auch.
Liebe Grüße, Jolanda
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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
Re: Depressionen und Urlaub...
Hallo Anna,
auch ich habe zusammen mit meinem Mann schon seit geraumer Zeit überlegt, wie wir heuer das Thema "Urlaub" angehen werden...
Voriges Jahr machten wir nur Urlaub zuhause, weil ich mich nach einem Krankenhausaufenthalt (Depressionen nunmehr seit eineinhalb Jahren) eher ruhebedürfig fühlte und mir der Gedanke an ein unbekanntes Urlaubsziel Angst einflößte. Andererseits weiß ich, dass mir in besseren Zeiten dann doch gelegentlich vehement die "Decke auf den Kopf fiel"! Wir behalfen uns dann mit Halbtagesausflügen in die nähere Umgebung - je nach Beanspruchbarkeit meiner Beine...
Heuer geht es mir zwar insgesamt betrachtet besser als vor einem Jahr, aber es ist dennoch ein ständiges Auf und Ab - also von Urlaub buchen daher keine Rede! Also werden wir eventuell, wenn ich das Gefühl habe, das es passen könnte, einmal drauflosfahren und dort bleiben , wo es uns grade gefällt. Natürlich muss man dann nehmen, was an Quartieren noch übrig ist, was ein großer Unsicherheitsfaktor ist...
Jedenfalls sehne ich mich einerseits grade durch mein stark reduziertes Leben (bin in vorübergehender Berufsunfähigkeitspension) nach Abwechslung, andererseits ängstige ich mich vor allen möglichen Unwägbarkeiten - eine schwierige Situation!
Alles Liebe, Angelique
auch ich habe zusammen mit meinem Mann schon seit geraumer Zeit überlegt, wie wir heuer das Thema "Urlaub" angehen werden...
Voriges Jahr machten wir nur Urlaub zuhause, weil ich mich nach einem Krankenhausaufenthalt (Depressionen nunmehr seit eineinhalb Jahren) eher ruhebedürfig fühlte und mir der Gedanke an ein unbekanntes Urlaubsziel Angst einflößte. Andererseits weiß ich, dass mir in besseren Zeiten dann doch gelegentlich vehement die "Decke auf den Kopf fiel"! Wir behalfen uns dann mit Halbtagesausflügen in die nähere Umgebung - je nach Beanspruchbarkeit meiner Beine...
Heuer geht es mir zwar insgesamt betrachtet besser als vor einem Jahr, aber es ist dennoch ein ständiges Auf und Ab - also von Urlaub buchen daher keine Rede! Also werden wir eventuell, wenn ich das Gefühl habe, das es passen könnte, einmal drauflosfahren und dort bleiben , wo es uns grade gefällt. Natürlich muss man dann nehmen, was an Quartieren noch übrig ist, was ein großer Unsicherheitsfaktor ist...
Jedenfalls sehne ich mich einerseits grade durch mein stark reduziertes Leben (bin in vorübergehender Berufsunfähigkeitspension) nach Abwechslung, andererseits ängstige ich mich vor allen möglichen Unwägbarkeiten - eine schwierige Situation!
Alles Liebe, Angelique