Das Leben danach

Aurelia Belinda
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Peter,

DANKE, einfach nur DANkE!!
Für deinen letzten Bericht.
Deine Zeilen helfen mir gerade sehr in meinem eigenen Schmerz, ( Trauer ) meines aktuell großen Verlustes. :-(

Deine Mama war großartig, das merkt man immer wenn du Worte über sie schreibst.
Carola u. Marie waren dein Leben, dein Sinn, deine Freude u. Dein Halt...
Noch immer bist du ein großes Vorbild für mich weil du von ganz unten wieder nach oben geklettert bist, mit allerletzter Kraft...

Du sagst manchmal, du bist ehrgeizig....den braucht man vermutlich auch um da wieder raus zu kommen.
Alle Achtung wie du das bewältigt hast.
Ich bin mehr als nur beeindruckt, immer wieder wenn ich mir deine Situation vor Augen halte.

Alle guten Wünsche,
LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
avelarte
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Re: Das Leben danach

Beitrag von avelarte »

Hallo Peter,

ich habe mal wieder einen Fernseh- bzw. Mediathektipp: Gestern Abend kamen bei 3SAT Opern-Highlights der Salzburger Festspiele (der älteste Beitrag war aus dem Jahe 1964). Gleich der erste Beitrag war mit Anna Netrebko und Rolando Villazon aus "La Traviata", später kam dann noch ein Ausschnitt aus "La Bohème" mit Anna Netrebko und einem anderen Tenor, der aber auch sehr gut war. Auch die anderen Beiträge waren beeindruckend. Ich kann die Sendung nur wärmstens empfehlen.

Besten Gruß
avelarte
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Ein Optimist denkt genauso einseitig wie ein Pessimist, nur lebt er froher. (A. Lassen)
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Vielen Dank Avelarte. Netrebko gefällt mir immer besser. Ich habe mir jetzt den Spielfilm „La Boheme“ geholt, mit Netrebko und Villazon in den Hauptrollen. Ich habe es, glaube ich, schon mal geschrieben, „Niemand stirbt so schön, wie Netrebko,“
Heute habe ich mich selbst therapiert. Ich erzählte meiner Thera von meiner extremen Lustlosigkeit. Am liebsten möchte ich den ganzen Tag im Bett liegen bleiben, dabei habe ich aber den Eindruck, das es nicht die Depressionen sind, denn wenn ich einen Termin habe, klappt alles. Sie sagte nur zu mir, „Was würden sie sagen, wenn sie der Therapeut wären?“ Wir haben uns dann darauf geeinigt, das ich ein wenig mehr Beschäftigung brauche. Einen neuen italienisch Kurs, und vielleicht ein Ehrenamt. Corona hat mich wieder ein ganzes Stück zurück geworfen, denn vor dem Lockdown war ich öfter unterwegs. Das werde ich jetzt wieder aufbauen müssen.

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ich hatte mich auf anraten meiner Thera aus dem Forum zurück gezogen. Freitag hatte ich eine Therapiestunde mit Lissy zusammen. Die Thera sagte, ich bräuchte keine Therapie Fortsetzung, aber Lissy war anderer Meinung. Wir haben uns darauf geeinigt, das drei Monate nach Ende der Therapie ein Gespräch statt findet, in dem mein weiterer Bedarf an Therapie besprochen wird. Das aus schleichen der Medikamente ist auch fürs Erste vom Tisch. Ich werde die Pillen erst mal weiter nehmen.
Ich muss mich erst mal wieder ein bisschen einlesen, habe sehr viele Beiträge verpasst.
Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Meridian
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Meridian »

Hallo Peter,

schön, dass du wieder hier bist.
Ich lese und schreibe meistens nur zu Psychotherapiethemen, aber ab und zu auch hier und dich habe ich vermisst.
Ich finde es einfach nur beeindruckend, wie du auch schwierigste Zeiten durchgestanden hast, dir Unterstützung gesucht hast und jetzt gut für dich sorgst.

LG, Meridian
Aurelia Belinda
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Aurelia Belinda »

Huhu Peter,
Ich hatte dich vermisst!!
Warum wurde dir vom Forum abgeraten...Ich dachte du fühlst dich hier gut aufgehoben.

Freue mich jedenfalls von dir zu lesen.
Die Zeit wird es aufzeigen ob du noch Therapie Bedürftig bist.

Alles Liebe u.
Herzliche Grüße, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Faithful
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Faithful »

Hallo Peter,
Schön wieder von dir zu lesen

Grüßle Faithful
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Vielen Dank für eure Begrüßung.
Aurelia, die Thera meinte, das mich die Schilderung eures Zustandes runterziehen würde. Dem ist aber nicht so. Ich habe gemerkt, das meine Probleme eher körperlich bedingt sind,was das Blutbild ja auch bestätigt hat. Nur den Grund für den Vitaminmangel haben wir noch nicht gefunden.
Alles Gute und Schöne peter
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Aurelia Belinda
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Aurelia Belinda »

Danke für die Antwort Peter,

Na ja, klar kann einen so mancher Beitrag hier auch mal runterziehen....Aber jeder ist seines Glückes Schmied oder??

Ein uralter Spruch den nicht jeder mag, aber er hat was :-)
Ich kann ja schliesslich selbst entscheiden was ich lese und was nicht....
Mein Gedanke dazu.

Vitaminmangel kann viele Ursachen haben, wer stellt das denn fest, kann das der Hausarzt?

Ich wünsch dir dass die Ursache des Übels gefunden wird.
Ich hoffe wieder öfter von dir zu lesen.

Gute Nacht erst mal,
LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Aurelia, das mit dem nur lesen, was ich will, oder was gut ist für mich, weiß ich immer erst, wenn ich es gelesen habe. Aber ich denke, das ich stabiler bin, als meine Thera glaubt. Ich kann unterscheiden, zwischen Forum und mir. Wenn ich mich abmelde, ist das Forum vergessen. Sicher bleibt der eine oder andere Satz im Kopf hängen, aber er kann mich nicht mehr belasten.
Wir haben jetzt die Therapie auf vier Wochen umgestellt. Noch sechs Stunden, dann ist die Therapie beendet, falls nichts dazwischen kommt.
Ich wünsche euch eine schöne Zeit peter :hello:
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Aurelia Belinda
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Aurelia Belinda »

Huhu Peter,

Danke für deine Rückmeldung.
Ich hoffe du lässt uns hier teilhaben an deinem weiteren Verlauf.
Würde gerne wieder von dir lesen.

LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Die Hochzeit des Figaros ist gerade zu Ende, da habe ich gedacht, das ich auch mal wieder schreiben könnte. Ich hatte am Freitag meine 55. Therapiestunde. Wir haben uns fast nur über das Gespräch mit Lissy in der vorletzten Stunde unterhalten.
Nach der Stunde habe ich mir einen neuen Film gegönnt.“Love Story“ Als ich den Film angeschaut habe, konnte der Produzent von Papiertaschentüchern Überstunden anordnen. Die Tränen flossen in Strömen. Ich glaube bald, das ich masochistisch veranlagt bin, denn ich hole mir immer wieder solche Filme. Jetzt kommt auch wieder die Weihnachtszeit, in der sich bei mir die schlechten Erinnerungen häufen. Fast alle Traumata auslösenden Ereignisse fanden in den letzten drei Monaten des Jahres statt. Bis 2018 fingen in der Zeit meine Episoden an, erst letztes Jahr wurde die Serie unterbrochen, weil meine Thera mir geholfen hat, meine Gedanken in andere Bahnen zu lenken. Hoffentlich klappt es dieses Jahr wieder so gut.
Aurelia, vielen Dank, das du mich vermissen würdest.
"Und ich nehm auch Heute noch dein Kissen, nachts in den Arm, so, als wäre es ein Teil von dir, mit dem ich träumen kann." (A. Berg)

Alles Gute und Schöne peter
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Seide
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Seide »

Guten Morgen,
hallo Peter, obwohl ich eigentlich auf Deine Beiträge nicht antworte, lese ich sie sehr gerne .

Leider habe ich grad wenig Zeit, denn ich habe Besuch , und der Besuch duscht gerade.
Aber ich möchte erzählen, gestern Abend waren mein Sohn , meine Schwiegertochter , eine Enkeltochter ( 7. J. )und ich , im Auto, unterwegs.
Im Radio kam Klassik ,mein Sohn wollte das Radio ausmachen, da sagte meine Enkeltochter
" Lass bitte das Radio an " . Ich war sehr beeindruckt und ich habe auch konzentriert zu gehört.
Mir hat die Musik auch sehr gut gefallen.
Ich besitze sehr wenig Klassik-CD´s , aber ich kann welche aus der Stadtbücherei leihen und ich habe , auf meinem PC ein Abo, da kann ich jede Musik mir anhören.
In der letzten Zeit hörte ich sehr oft Klaviermusik und natürlich Kinderlieder.
Und jetzt bin ich auf dem Weg zu Klassik. Peter , jetzt verstehe ich Dich.

Den Rolando Villazon mag ich als Menschen , obwohl er , finde ich, immer sehr auf gedreht ist.
Aber ich liebe diesen Mann . Und ich habe mir jetzt ein Buch von ihm , aus der Stadtbücherei, aus geliehen " Amadeus auf dem Fahrrad " . Schade, daß ich zur Zeit wenig Zeit und Ruhe habe zum Bücher lesen.

Leider muß ich schließen, Euch allen einen guten Sonntag. Eure treue Seide :hello:
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Ich bin auch mal wieder hier.
Seide, vielen Dank, das wenigstens du mich verstehst. Die Musik hat mir aus der Depression heraus geholfen, weil man dabei so schön träumen kann. Ich war, und bin immer noch, ein Träumer. Anders hätte ich nicht überlebt.
Nach der Depression hört sich gut an, ist aber nicht so schön, wie ich dachte. Ewig muss ich auf meine Gedanken achten, damit sie nicht in die falsche Richtung abschweifen. Gerade jetzt,in der Zeit vor Weihnachten, ist es besonders schwer. Mir fehlen einfach die Menschen, die nicht mehr unter uns weilen. Meine Thera hat es geschafft, das ich mehr an die schönen Zeiten mit ihnen denke, aber am Ende kommt doch immer wieder der Verlust, und den kann auch die Thera nicht weg reden.
Die Störung bekommt dich immer wieder, wenn du nicht aufpasst. In „Figaros Hochzeit „ fand ich dazu einen passenden Satz. „Traue dem glatten Heuchler nicht, so schmeichelnd er sich dir auch naht“. Lorenzo da Ponte hatte recht, als er diesen Satz schrieb.
So langsam komme ich wieder an den Punkt, wo ich überlege, ob sich das Weiterkämpfen überhaupt lohnt!
Alles Gute und Schöne peter

Ps. Ich könnte ein bisschen Aufmunterung gebrauchen.
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Seide
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Seide »

Hallo Peter,
ganz schnell ein paar Knuddler von mir. :hello: ( Jetzt fehlt ein Smilie dafür )
Du bist nicht alleine, wir alle denken an Dich und ich freue mich , wenn Du Dich meldest.

Meine Kinder warten schon wieder auf mich.
Ich freue mich schon, wenn ich meinen Alltag wieder habe.
Macht´s gut Ihr Lieben. Eure treue Seide :hello:
Frauenzimmer
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Frauenzimmer »

Lieber Peter,

ja, die Erfahrung machen wir wohl alle, das Leben nach der Depression ist auch nicht unbeschwert. Ist für mich auch der falsche Ausdruck, ich spreche eher vom Leben mit der Depression. Aufpassen müssen wir immer und viele Verluste schmerzen immer wieder, mal mehr oder weniger stark.
Noch dazu setzt die Coronazeit uns zu.
Und trotzdem finde ich, es lohnt sich weiterzumachen.
Es gibt immer noch viel Schönes für uns und möglicherweise warten irgendwo auch noch Überraschungen!
Ich hätte mir vor einem Jahr auch noch nicht träumen lassen, dass aus meinem Ehrenamt mal ein Job wird.

Lass den Kopf nicht hängen. Versuch, die schönen Sachen - deine Musik, die Spaziergänge mit Chilly, die schönen Herbstfarben draußen - bewusst wahrzunehmen. Du kannst das. Es wird wieder besser. Wir sind bei dir!
Ich will sehen, was passiert, wenn ich nicht aufgebe!
Faithful
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Faithful »

Hallo Peter,
ich lass dir ganz liebe Grüsse und eine Umarmung da, denk dran Chilli braucht dich

Liebe Grüße Faithful
Mongolin
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Registriert: 1. Okt 2020, 10:44

Re: Das Leben danach

Beitrag von Mongolin »

Hallo Peter, habe schon oft deine Beiträge hier im Forum gelesen. Weil ich dachte, du bist "jenseits " der Depressionen, wollte ich aber nicht schreiben, sondern hab dich als Mutmacher gelesen. Ich habe chronische Depressionen, gerade eine akute Phase.von Musik verstehe ich nicht so viel, aber ich heule auch meistens bei Opern. Kein Besuch in der Oper ohne Tempo.
Manchmal stelle ich mir mein Leben "nach der Depression " vor, einfach die sein, die ich bin. Gelingt gerade mal wieder nicht so gut.
Je länger man mit Depressionen zu tun hat, desto schwieriger erscheint es mir, sich wieder zusammen zu setzen. Aber eigentlich bin ich ein steh auf Frauchen.
Du schreibst von den Menschen, die wir verloren haben. Ja, der November ist auch für mich so ein Monat, in dem sich viele Verluste bei mir jähren. Mein Vater, meine Mutter, meine Schwiegermutter. Am 31.ist ja "Samhain", heute als Halloween verhunzt.
Ich stelle dann immer Wein, Brot und Salz unter einem alten Baum in meinem Garten und zünde über Nacht Kerzen für die Verstorbenen an. Dann bin ich Ihnen nah und ehre sie.
Ich bin auch immer in Kontakt mit den Verstorbenen, da ich glaube, dass wir sie immer noch erreichen können. Aber, das ist natürlich bei jedem anders.
Mich tröstet es, obwohl ich nicht religiös im klassischen Sinne bin.
Liebe Grüße Mongolin
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Zuerst möchte ich mich für eure Antworten bedanken.
Meine schlechte Stimmung kommt vermutlich von meinen Verlustängsten. Morgen habe ich, nach drei Wochen, den ersten Termin bei der Thera. Danach kommen noch drei Termine, dann ist meine Therapie beendet.
Meine Thera ist der festen Überzeugung, das ich keine Therapie mehr benötige, und ich glaube ihr, aber wer macht das meinem Unterbewusstsein klar? Ich stehe wieder zwischen meinem gesunden und meinem gestörten Ich, und kann mich nicht entscheiden, wem ich glauben soll. Mein Verstand sagt mir, ich soll der Thera glauben. Jetzt muss ich das nur noch in meinem Gehirn verankern, und das ist nicht so einfach, wie ich dachte. Ich habe einfach Angst, wieder in eine Episode zu rutschen.

Alles Gute und Schöne Peter
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Meridian
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Meridian »

Hallo Peter,

das mit der Verlustangst, wenn die Therapie demnächst endet, kann ich gut nachvollziehen.
Ich gehe aber davon aus, dass deine Therapeutin dich darauf vorbereitet (hat) und du über diese Ängste
mit ihr sprechen kannst.
Du vertraust ihr, wenn sie sagt, dass du keine Therapie mehr brauchst, dann musst du jetzt nur noch dir selbst vertrauen, dass du das schaffen kannst.
Ganz ohne Unterstützung bist du ja auch weiterhin nicht, aber natürlich ist das jetzt trotzdem ein großer Schritt.
Vielleicht hilft es dir ja, wenn du dich immer wieder daran erinnerst, was du alles in der Vergangenheit schon geschafft hast und dass du es dir wert bist, gut für dich zu sorgen (und natürlich für Chilly).
Alles Gute für dich und für die Gespräche mit deiner Therapeutin und die Kraft, dann die nächsten Schritte ohne sie zu gehen.

LG, Meridian
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Meridian und Jupiter, ihr habt beide recht. Meine Thera hat mir gestern einen neuen Therapeuten zur Seite gestellt, mich selbst. Sie ging mitten in der Stunde aus dem Zimmer, und kam mit einem Stuhl zurück, auf den ich mich dann setzte. Sie meinte, das jetzt ich der Therapeut wäre. Sie wissen genau, was zu tun ist, sagen sie jetzt dem Patienten, was er tun soll. Alle meine Ratschläge fanden ihre Zustimmung. „Höre auf zu kämpfen, sondern akzeptiere die Depression, als Teil von dir“. Du brauchst mehr soziale Kontakte“. (in Zeiten von Corona schwierig.) „Vermeide Stress.“ usw. Ich musste ihr wieder einmal recht geben. Ich weiß alles, was ich machen muss, warum tue ich es dann nicht? Ich habe gestern einen Küchenstuhl ins Wohnzimmer, neben meinen Schreibtisch gestellt, und so blöd, wie sich das anhört, der fiktive Therapeut hat mir geholfen. Jetzt, nach dem Gespräch, mit der Thera geht es mir auch wieder besser, denn sie hat mir die Angst vor dem Ende der Therapie genommen. Ich habe mal wieder bemerkt, welchen Einfluss diese Frau auf mich haben kann, wenn ich es zulasse.

Alles Gute und Schöne Peter
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Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Jupiter schreibt genau das, was meine Betreuerinnen und die Thera sagen. Ich stehe leider immer noch im Kampfmodus, habe noch nicht verinnerlicht, das Akzeptanz der bessere Weg ist. Rational weiß ich es, aber unterbewusst versuche ich immer noch, ohne Depression zu leben. Ein Wunsch, der nie in Erfüllung gehen wird. An der Akzeptanz arbeite ich mit meinem neuen Therapeuten jeden Tag, und ich werde auch diesen Schritt noch schaffen. Es ist alles nur eine Frage der Zeit. Ich habe nur den Fehler, das ich zu ungeduldig bin, ich will immer Alles auf ein mal.
Mit meinem Erzeuger habe ich das Akzeptieren ja auch geschafft. Wenn er mich jetzt, in meinen Gedanken besucht, sitzt er auf meiner linken Schulter, labert mir den Kopf voll, und ich denke mir nur, „Leck mich doch“ Irgendwann verschwindet er dann von selbst, weil ich ihm keine Beachtung schenke. Warum klappt das nicht bei anderen Sachen ?

Alles Gute und Schöne peter
Ps. Jupiter, vielen Dank für deine guten Wünsche.
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Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Wie ich gestern schon geschrieben habe, arbeite ich daran, gelegentliche Rückschläge nicht mehr zu bekämpfen, sondern aus zu sitzen. Meine Ungeduld ist zwar dagegen, aber mal schauen, wer stärker ist, die Ungeduld, oder mein Wille wenigstens zeitweise ein Leben zu haben, mit Freude, und Spaß daran, auf der Welt zu sein.
Ich war jetzt 6 Monate ohne Depressionen. In den letzten drei Monaten des Jahres kamen sonst immer die Episoden, außer im letzten Jahr, aber das habe ich vermutlich meiner Thera zu verdanken. Ich war immer noch in dem Glauben, das ich die Störung ganz los werde,habe mich aber zu früh gefreut. Jetzt muss ich damit leben, das ich ab und zu für ein paar Stunden, oder auch Tage depressiv bin. Allerdings muss ich noch lernen, das zu akzeptieren, und nicht dagegen an zu kämpfen. Bis jetzt habe ich immer versucht, sobald die Traurigkeit auftauchte, sie aus meinen Gedanken zu verbannen. Jetzt werde ich versuchen, die Zeit einfach ab zu sitzen. Hoffentlich schaffe ich es.

Alles Gute und Schöne peter
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Sunshine5678
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Sunshine5678 »

Hallo Peter,
Mit meiner thera in der Klinik hab ich herausgearbeitet gewisse Dinge anzunehmen wie z.b. meine Rückenschmerzen die nur durch eine sehr schwere OP vielleicht besser werden , oder die fehlende Liebe meiner Eltern in der Kindheit und auch meine Depressionen. Sie anzunehmen als ein Teil von mir und nicht dagegen anzukämpfen. Ich muss diesen Teil an mir nicht lieben aber es ist vergeudete Kraft und Zeit gegen das anzukämpfen. Ich bin noch nicht vollkommen am Ziel mit der Annahme, aber es geht mir besser seitdem ich dies für mich definiert habe.
LG Claudia
:hello:
Peter1
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Re: Das Leben danach

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Nach längerer Zeit melde ich mich auch mal wieder. Meine Thera hat es doch noch geschafft, mich dazu zu bringen, die Depressionen als Teil von mir zu akzeptieren. Es fällt mir zwar immer noch schwer, aber es klappt immer besser.
Den Todestag meiner Mutter habe ich in diesem Jahr zum ersten mal halbwegs gut überstanden. Auch wenn es schon 31 Jahre her ist, tut es immer noch weh, an sie zu denken, gerade in der Zeit vor Weihnachten.
Ich glaube, es wird langsam Zeit, ins Bett zu gehen. Bis morgen. peter
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