hallo...

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ZoomZoom
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Registriert: 11. Jun 2004, 13:07

hallo...

Beitrag von ZoomZoom »

hallo,

ich bin heute das erste mal über diese seite gestolpert. und daher als erstes ein lob für alle hier!!

ich bin im moment wieder mal ziemlich lustlos, negativ eingestellt, hasse mein leben, meinen job, meine umgebung etc.
ich müsste eigentlich was für meine bilanzbuchhalter ausbildung tun, aber ich kann mich einfach ne aufraffen, werde die prüfungen ja eh ne bestehen. und dann sind alle enttäuscht von mir. so wie immer...
nichts mach ich richtig.
das eine mal himmel hoch jauchzend, das andere mal zu tode betrübt.

oft stell ich mir die frage, was ich wert bin, ob es das alles wert ist. ich hab keine lust auf zustehen, zu laufen, zu essen, zu arbeiten. nichts! will mich verkriechen und nie wieder raus kommen.

in diesen phasen, die bei mir in letzter zeit immer öfter auftreten, ist der schlaf fast null. spätestens im bett beginn ich zu grübeln, was für ein arschloch ich bin, wie es weiter gehen soll. ruft mein freund mal ne an, denke ich, ich bedeute ihm nichs mehr. sitze dann da und heul und schreib ihm blöde sms und lass alles an ihm aus. auf der einen seite will ich, dass er mir hilft, auf der anderen seit schieb ich ihn weg.

der gedanke, dass ich morgen in die schule muss macht mich fertig. warum geh ich da hin? ich schaff es doch eh nicht. so wie ich viele sachen nicht geschafft hab. oder ich hätte sie besser machen sollen. aber ich schaff es nicht.

ich weiss nicht mehr wohin mit mir.
weiss nicht mehr, was morgen ist. möchte nur noch heulen. hab keine lust mehr!
pebe
Beiträge: 8
Registriert: 2. Jun 2004, 16:34

Re: hallo...

Beitrag von pebe »

ZoomZoom
Beiträge: 5
Registriert: 11. Jun 2004, 13:07

Re: hallo...

Beitrag von ZoomZoom »

hallo petra,

danke für deine antwort.

das wegen deinem freund tut mir leid...

nein, ich bin nicht in behandlung. nehme auch keine medikamente. ich weiss ja nicht mal, ob ich überhaupt sagen kann, dass ich depressionen habe.
ich will die meisten sachen immer mit mir alleine ausmachen. nur klappt das meistens ne. darum hab ich mich heute mal etwas näher mit dem thema beschäftigt.

doch, ich war mal für 1 oder 2 monate bei einer betreuung. irgendwann dachte ich, jetzt biste die selbstzweifel etc. los, aber das dachte ich mir nur so.
irgendwie gehört das zu mir. hört sich total bescheuert an, ich weiss...

ich hab einfach im moment keinen elan mehr, keine lust, will mich einpuddeln. aber das geht nicht.
man muss weiter machen. man muss funktionieren, und ich hab es so satt!!!
pebe
Beiträge: 8
Registriert: 2. Jun 2004, 16:34

Re: hallo...

Beitrag von pebe »

Vielleicht wäre ein Gang zum Arzt doch hilfreich?
Der könnte dir dann sicher sagen, ob´s ne Depression ist oder nicht.
Und Dir Vorschläge machen, was weiterhin zu tun wäre.

Ein Dauerzustand darf das ja so auf jeden Fall nicht sein/werden, oder?
tinamaus
Beiträge: 204
Registriert: 19. Mai 2003, 12:36

Re: hallo...

Beitrag von tinamaus »

Hallo ZoomZoom!

Mach doch mal den Selbsttest vom Kompetenznetz. Die Fragen von dem Test würde ein Arzt Dir auch stellen. Es geht den meisten so, daß sie sehr lange brauchen, bis sie einen Arzt aufsuchen. Man versucht sich bis zum bitteren Ende einzureden, daß man es alleine schafft und daß ja alles "normal" ist. Gerade die Einstellung, funktionieren zu müssen, ist es, die viele Menschen krank werden läßt. Wenn man sich nur noch darum kümmert, was die Gesellschaft von einem erwartet, verliert man sich selbst immer mehr.

Ich selbst bin leider erst zum Arzt gegangen, nachdem ich einen Nervenzusammenbruch hatte und nichts mehr ging. Dabei habe ich schon viel viel früher gespürt, daß mir das Leben oft unerträglich war.

Ich wünsche Dir von Herzen viel Kraft für Deinen weiteren Weg und daß Dir das Forum hier hilft. Du bist mit Deinen Gedanken und Gefühlen nicht allein.

Tinamaus
Kes
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Registriert: 2. Feb 2004, 08:51

Re: hallo...

Beitrag von Kes »

Auch ein Hallo von mir !

Der Gang zum Arzt ist schon der richtige Weg finde ich.

Ich habe jetzt 12 Wochen Gruppentherapie hinter mir und richtig gut geht es mir trotzdem nicht.
Wenn ich damals schon eher zum Arzt gegangen wäre würde es jetzt wahrscheinlich in mir anders aussehen !
Jetzt ärgere ich mich darüber, daß ich so lange gezögert habe.
Aber rückgängig kann ich`s ja leider nicht machen - aber Du kannst es noch selber lenken.

Viele liebe Grüße und einen schönen Sonntag wünscht Kes
ZoomZoom
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Registriert: 11. Jun 2004, 13:07

Re: hallo...

Beitrag von ZoomZoom »

hey an alle...

ich habe drei dieser tests gemacht. drei mal wurde mir geraten, gehen sie zum arzt.
ich hab das gefühl, wenn ich da hin geh und ihm sag, wie es in mir aussieht, denkt der bestimmt, ich bin bekloppt. bin ich ja auch, aber das ist was anderes!
geht man da zum normalen arzt, oder zum psychologen? bei dem war ich nämlich schon mal, und der hatte mich an so eine beratungsstelle verwiesen. wo ich ja auch war, und dachte, jetzt biste nen schritt weiter. aber nein, da ist es wieder, das grosse schwarze loch...

ich konnte mich am we sogar dazu bewegen, etwas für die schule zu machen. auch wenn ich absolut keinen nerv dazu hatte. im moment sag ich mir, ich versuche im herbst so viele prüfungen wie nur möglich zu schaffen. wobei ich jetzt schon das loch vor mir sehen, in das ich dann rein fall.

es ist komisch, den schritt zum arzt zu gehen hätte ich mir einfacher vorgestellt. aber ich will ja niemanden nerven...
tinamaus
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Re: hallo...

Beitrag von tinamaus »

Hallo ZoomZoom!

Ich kann Deine Angst vor dem Arztbesuch sehr gut verstehen. Meine größte Angst war, nicht verstanden zu werden.

Hast Du vielleicht einen Hausarzt, dem Du vertraust?

Oder vielleicht kannst Du mal im Forum fragen, ob jemand in Deiner Stadt einen guten Arzt kennt.

Die Arztsuche ist umso schwieriger, je schlechter es einem geht. Da braucht man auch Kraft dafür, weil man nicht unbedingt gleich an jemanden gerät, der kompetent und verständnisvoll ist. Ich für meinen Teil kann Empfehlungen für Nürnberg und den Raum Darmstadt geben.

Generell ist es so, daß Psychiater eher die medikamentöse Behandlung übernehmen, Psychologen die therapeutische Behandlung, also Gesprächstherapie machen. Übrigens können Depressionen auch körperliche Hintergründe haben, wenn z.B. die Schilddrüse nicht richtig funktioniert oder der Stoffwechsel im Gehirn, die sogenannten Botenstoffe, durcheinander geraten ist.

Du nervst hier bestimmt niemanden!!!! So wie Dir ging es mit aller Wahrscheinlichkeit allen hier mal!!!! Ich finde es super, daß Du Dich hier zu Wort gemeldet hast. Das ist ein erster Schritt. Du bist nicht unnormal. So wie Dir geht es vielen, nur reden nur ganz wenige drüber.

Was haben die bei der Beratungsstelle denn zu Dir gesagt? Was war das für eine Beratungsstelle?

Melde Dich wieder, wenn Du magst. Du nervst ganz bestimmt nicht!!!


Tinamaus
ZoomZoom
Beiträge: 5
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Re: hallo...

Beitrag von ZoomZoom »

hallo tina,
danke für das mut machen.

das war eine beratungsstelle der kirche. das war familienberatung etc.
was hatte sie gesagt?
sie hat zugehört, gesagt, ich soll manche dinge mal so und so sehen.
dass ich viel erreicht habe, dass es nicht jeder schafft so weit weg von freunden und familie zu sein usw. sowas halt. so gesehen, was will sie auch anders sagen?

ich hab mich noch nie so ernsthaft mit einer behandlungsmöglichkeit beschäftigt. wie schon gesagt, ich hab das meistens unter immer mal schlecht gehen abgetan. bis das immer mal nicht wieder aufgehört hat.
von den meisten hör ich immer: du schaffst das schon...
ja klar, aber was hab ich den spruch satt!!!

vor allem, manchmal, da könnte ich bäume ausreissen, da denk ich, nichts kann mich erschüttern, und dann? von jetzt auf gleich bin ich so tief unten...

ich akzeptier dass mit mir was ne ganz o.k. ist. auch wenn es schwer fällt. ich sag mir immer, normal sein kann jeder, so bekloppt wie ich, kann nur ich sein. das hilft.
und meine kuschelhasis helfen wenn es mir schlecht geht. sie sind das schon gewohnt!

danke
tinamaus
Beiträge: 204
Registriert: 19. Mai 2003, 12:36

Re: hallo...

Beitrag von tinamaus »

Hallo ZoomZomm!

"Du schaffst das schon!", diesen Spruch kenne ich nur zu gut und ich finde ihn so was von daneben! Depressive sind meistens Menschen, denen man ganz lange gar nicht anmerkt, wie es ihnen wirklich geht. Nach außen hin wirken sie souverän und scheinen alles zu erreichen, was sie sich vorstellen. Daß es innerlich ein ständiger Kampf ist, der furchtbar anstrengend und mühsam ist, sieht keiner. Bis zum Zusammenbruch... War bei mir ähnlich. Ich bin von zu Hause ausgezogen, habe studiert, bin dann noch weiter weggezogen, habe mit meinem damaligen Freund zusammengewohnt. Nach außen hin schien alles super zu sein: Tolle Beziehung, tolle Wohnung, toller Job... Nur, daß es mir super beschissen ging und ich mich völlig selbst verloren hatte. Bis ich dann zusammengebrochen bin.

Durch meine Therapie ist mir aufgegangen, wie ich mich mit meinen Gedanken häufig selbst runterziehe. Ich bin super kritisch mit mir selbst und mit nichts richtig zufrieden, was ich mache. Wenn mich andere loben, kann ich es nicht richtig annehmen und finde immer wieder Gründe, warum alles gar nicht so toll ist. Außerdem habe ich null Selbstwertgefühl und beziehe es hauptsächlich von anderen. Dadurch bin ich völlig abhängig.

Ich kann Dir übrigens das Buch "Sie haben es doch gut gemeint" sehr empfehlen. Ich habe es gerade gelesen und war total beeindruckt, weil ich mich darin mit meiner Depression ständig wiedergefunden habe.

Möchstest Du Dich jetzt noch mit Behandlungsmöglichkeiten beschäftigen, oder glaubst Du, daß Du so zurecht kommst?

Liebe Grüße!

Tinamaus
ZoomZoom
Beiträge: 5
Registriert: 11. Jun 2004, 13:07

Re: hallo...

Beitrag von ZoomZoom »

hey tina,

woeher kenn ich das alles nur?

meine eltern denken auch, dass es mir super geht. aber sie wissen nicht, welchen kampf ich täglich wieder mit mir kämpfe.

ich sag immer wenn ich gelobt werde: was willst du auch sonst sagen? das ist so mein standard spruch. und lob annehmen?
kann ich gar ne. ich hätte es ja besser machen können...

danke für den buchtip. werde mich mal darum kümmern.

bis jetzt war immer der meinung das alleine zu schaffen. aber ich denke nicht, dass ich es wirklich schaffe. denn sonst würde ich nicht hier sein...
und so stark wie ich gerne tu, bin ich ne, und das stinkt mich an. es tinkt mich an schwäche zu zeigen. die schwäche, um hilfe zu fragen.
ich denke, ich werde mich noch etwas informieren, und dann versuchen eine lösung zu finden. das hört sich ziemlich wie ausreden und davon laufen an. irgendwie ist es das auch.
denn wie soll ich meinen eltern sagen, dass ich versagt habe?



danke dir tina...
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