Du & Ich - Ihr & Ich

Enissa

Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Enissa »

Hallo, liebe Diskussionsforums-Mitmenschen,

woran habt ihr gemerkt, dass ihr wieder Lust auf andere Leute hattet, wie habt ihr es geschafft, nach der Krankheit, mit der Krankheit, wieder Vertrauen zum Anderen aufzubauen? Zu einem Einzelnen und zu einer Gruppe?

Ich lebe seit langem alleine, bin nicht unglücklich in meiner selbst gewählten Selbstisolation,denn ich kann gut für mich sorgen und mich allein beschäftigen, weiß aber, das Alleinsein ist auch Konfliktvermeidung! Wenn ich Menschen meide, kann mich niemand ärgern.

Das mir dem Dicken Fell, das ich mir wachsen lassen soll, das mit dem zum einen Ohr hinein, zum anderen Ohr hinaus, das mit dem Teflon, an dem alles abgleitet, all das ist mir noch nie gelungen, und heute, im fortgeschrittenen Alter, habe ich es akzeptiert eine Empathin, eine Dünnhaut, eine Berührbare zu sein. Und ich möchte mir trotzdem das Bedürfnis nach Nähe gestatten und will jetzt raus aus meinem Hochsicherheitstrakt, auch auf die Gefahr hin verletzt, enttäuscht oder abgenervt zu werden.

Das Du, das Ihr in meinem Leben, die Menschen, denen ich begegne, kann mich ja auch beschützen, bereichern, belustigen, inspirieren, oder?
Ach, was frage ich das denn überhaupt? Ich weiß es doch! Nicht alle Menschen sind von Grund auf schlecht und wollen mir absichtlich weh tun. Trotzdem...ich habe massive Probleme mit Angriffen und Verletzungen, habe Angst und bleibe auch darum lieber allein.

Manchmal ist es aber auch so, dass ich rundherum zufrieden bin und alleine bleiben möchte. Ist es denn wirklich so, dass ALLE Menschen andere Menschen brauchen?

Geht es sonst noch jemanden so?
Und gibt es in eurem Erfahrungsschatzkästchen vielleicht ein Juwel, eine Perle, die ihr teilen mögt? Eine Mutmacherfahrung? Vielleicht sogar Leute, die rundherum zufrieden und glücklich sind alleine? Manchmal denke ich, ich bin ein Alien.
Zuletzt geändert von Enissa am 9. Aug 2020, 17:57, insgesamt 1-mal geändert.
aenema
Beiträge: 24
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Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von aenema »

Hallo Enissa und alle miteinander ;)
Vielleicht sogar Leute, die rundherum zufrieden und glücklich sind alleine?
Mein erster Gedanke war, dass das doch eine schöne Voraussetzung ist. Loszuziehen in dem Vorhaben, Beziehungen zu finden, weil man sie um jeden Preis braucht, ist vielleicht als Erwartungshaltung dann auch recht hoch gesteckt, denn sowas entwickelt sich ja - oder eben nicht. Ich glaube, es ist alles völlig gut so wie es ist und du bist gut so, wenn du damit zufrieden bist ;)
Wenn ich dich richtig verstehe, spielt aber also auch mit rein, dass du es eigentlich gern ausprobieren würdest, dich die Angst aber hemmt?

Zur Frage nach den Mutmachgeschichten... Ich weiß nicht, ob mein Beitrag das tut, aber folgendes fällt mir dazu ein: Ich habe ein paar enge Freunde, die ich schon jaaahrelang "mitschleppe" und das weiß ich sehr zu schätzen. In den letzten Jahren habe ich mich ziemlich zurückgezogen, wenn es darum geht, neue Menschen kennen zu lernen. Ich bin nicht schüchtern und gern mit Menschen in Kontakt, aber die Grenze zu "das ist mir zu nah" ist bei mir schon sehr niedrig angesetzt... kurzum, enge Bindungen habe ich immer (viel auch unbewusst???) direkt im Vorhinein schon unterbunden, die Angst vor Enttäuschung war zu groß. Wenn das überhaupt passiert ist, dann, weil es andere Menschen gab, die quasi hartnäckig waren ;) Nun habe ich vor geraumer Zeit jemanden kennen gelernt, der mir diesbezüglich unähnlicher nicht sein könnte: Zuversichtlich, gibt viel Vertrauen(svorschuss), sagt und zeigt ganz offen und ehrlich wie er zu anderen Menschen steht. Das hat mich ziemlich überrumpelt aber mir war es das wert, es zumindest "zu probieren", dieses "vetrauen". Es war für mich ganz schön nervenaufreibend, was für andere sicher banal gewesen wäre... ständig zulassen, dann war es mir doch zu nah, dann wieder der Wunsch, das "hinzukriegen"... Im Endeffekt ist auch das leider auseinander gegangen - aus ganz anderen Gründen.
Was ich mitgenommen habe ist, dass es rückblickend richtig richtig gut tun kann, sich Menschen zu öffnen. Es gab so viele schöne und unbeschwerte Momente mit Mehrwert und das möchte ich in Zukunft mehr. Ich glaube, ich habe viele Chancen in der Vergangenheit dadurch verpasst, neue Sichtweisen mitzunehmen und Zeit zu teilen. Und: Meine ganze Angst in der Zeit hat mich NICHT davor bewahrt, dass es leider jetzt der Vergangenheit angehört. Davor bewahrt keine Sorgerei. Die Energie hätte ich noch besser investieren können - schöne Momente zu geniessen, statt sie mir dadurch madig zu machen.
Ich bin sehr dankbar über diese Erfahrung (die mir früher auch wesentlich leichter gefallen wäre, aber nun gut) und mich hat das sehr ermutigt.
Also, ich denke, probieren hilft, wenn man es denn möchte. Was kann schlimmstenfalls passieren? Das habe ich mich jetzt gefragt. Ja, vielleicht werde ich "enttäuscht", vielleicht auch von mir selbst. Aber dann stehe ich hier wie vorher oder wahrscheinlich sogar um eine Erfahrung reicher. Mehr, das passieren kann, fällt mir gar nicht ein.

lieben Gruß
"sometimes I can hear my bones straining under the weight of
all the lives I am not living."
Traktorfahrer
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Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Traktorfahrer »

Ja kann ich, ist bei mir auch so. Aber manchmal sehne ich mich nach Harmonie. Ich gehe manchmal spazieren. Und sehe diese Leute durch ihre Fenster, sie sitzen gemeinsam an einem Tisch, das lampenlicht so hell, daß man sich gleich wohlfühlt. Sie sitzen zusammen und lachen.manchmal will ich tauschen und dazu gehören
Traktorfahrer
Beiträge: 58
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Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Traktorfahrer »

Am besten suchst du jemanden, der das gleich Problem hat wie du. Es gibt eine Regel In der Mathematik die bezieht sich auch auf das Leben. Minus mal minus erzeugt plus
Enissa

Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Enissa »

Danke für eure Antworten.

@ Bittermandel
Ich denke auch, die Einsamkeit kann eine Art Oase sein und Einsamkeit muss nicht per se schrecklich sein. Mich hat es lange geärgert, dass einige, nicht alle, Mitmenschen sofort einen bemitleidenswerten Gesichtsausdruck bekamen, wenn sie hörten, ich lebe allein und habe keine Familie. Nach wie vor ist es immer noch das einzig akzeptable Lebenskonzept für viele.
Jemand sagte mal "wir sind hier doch nicht auf der Arche Noah, wo man nur paarweise reinkommt!"

@Unscheinbar
Das mit deinen Tagen am Meer für dich allein finde ich klasse! Da hast du es aber auch gut getroffen mit deiner Familie, die dich ziehen lässt.

Auch wenn ich geschrieben habe, ich lebe zurückgezogen, es gibt schon ein, zwei, drei liebe Menschen in meinem Leben, auf die ich nicht verzichten möchte, und die ich mein halbes Leben kenne. Zwei davon leben aber seit einiger Zeit weiter entfernt und haben durch ihren Wegzug eine Lücke gelassen, die ich irgendwann schon gerne füllen mag. Telefonieren ist ja auch schön, aber sich treffen noch besser!

Martin Buber schrieb "Der Mensch wird am Du zum Ich", und ich nehme mein Bedürfnis nach Austausch, Inspiration, Teilhabe und Teilen, nach Nähe, Unterstützung, Beistand und Gemeinschaft ernst.
Früher, vor meiner Diagnose, meinem Zusammenbruch, war ich auch schon begabt zur Einsamkeit, aber mit viel, viel mehr Zeiten der Gemeinsamkeit zwischendurch, immer nach Bedarf abwechselnd.

@aenema
Danke schön für deine geteilte Perle! Ich lese so gerne Positiverfahrungen!
Mir gefällt dein unten angehangener Spruch gut, die nicht gelebten Leben, die sich melden. Das ist es wohl auch bei mir gerade: mein nicht gelebtes Sozialleben will gelebt werden! Und ja, wie schön ist es zu wissen, ich kann auch alleine sein.
Was mich "hemmt", wie du schreibend fragst, ist zum einen schon die Angst vor Konflikten mit Anderen, denn mein Verhalten in Konflikten (die wahrscheinlich in der Natur der Sache liegen, wenn man sich unter Leute begibt) war bisher ein wenig ausgereiftes Verhalten, aber schließlich habe ich in den vergangenen Jahren sehr intensiv, mit kräftiger professioneller Unterstützung an mir und meinem Verhalten gearbeitet. Und gerade denke ich, das will doch erprobt werden. Denn was nutzen all die Erkenntnisse in der Therapie, wenn ich sie nicht konkret anwende. Und das geht nur am "Du".
Der zweite Hemmschuh ist, ich habe keinerlei Hemmung wegzugehen, wenn ich mich langweile oder entgültig abgenervt bin. Da bin ich gnadenlos. Meine Zeit, meine Lebenszeit ist mir kostbar. Aber das ist kein Hemmschuh, sondern konsequent.

@Traktorfahrer
Als ich deinen ersten Beitrag las, habe ich dir sofort einen Alles-Gute-Wunsch geschickt in Gedanken, dir gewünscht, dass deine Sehnsucht nach Harmonie Erfüllung findet.
Es ist ja der erste Schritt getan für dich: die Sehnsucht zu erkennen. Denn nur wer weiß, was er sucht, kann es auch finden.
Dein zweiter Beitrag hat mich ratlos bis erzürnt gestimmt. Erzürnt, weil ich mich nicht als ein Minus sehe. Aber vielleicht meintest du es auch ganz anders?
Zudem bin ich nicht "auf der Suche nach jemanden". Nicht, dass ich das Thema Liebe zu einem Mann, was nicht das Thema meines Eingangsbeitrages war, abgeschrieben habe und dem zukünftigen potentiellen Mann an meiner Seite die Tür vor die Nase knallen würde, aber das "Du & Ich" im Betreff wurde nicht in Bezug auf einen Partner gesetzt.

Liebe Grüße in die Nacht gesendet an euch ALLE!
Traktorfahrer
Beiträge: 58
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Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Traktorfahrer »

Mit dem minus, meinte ich persönliche eigenschaften,jemand der in sich gekehrt ist. Hat man in Regel zwei dieser Menschen, so ist man gelassener und kommt aus sich heraus. Ich meinte das auch nicht auf einen Partner sondern generell auch mit Freunden. Vlt unternimmt du auch mit Personen etwas, die gerne alleine bleiben. Vlt ergibt sich ja daraus eine neue Perspektive auf das leben. Ich bleibe auch gerne alleine, aber auf Dauer habe ich gemerkt, das es nicht so ewig bleiben kann. Aber jedem das seine
aenema
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Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von aenema »

Hallo Enissa,

gern, ich bin auch eine Perlensammlerin...
Mir gefällt dein unten angehangener Spruch gut, die nicht gelebten Leben, die sich melden. Das ist es wohl auch bei mir gerade: mein nicht gelebtes Sozialleben will gelebt werden!
Ich finde das total spannend - das Zitat ist aus einem meiner Lieblingsbücher und aus dem Kontext heraus verstehe ich: Ich fühle mich belastet von allen Leben der vielen anderen Menschen, die mich beschäftigen/bedrücken, die ich beobachte. Finde es gerade ziemlich cool, deine losgelöste Interpretation zu lesen. Und es passt ja großartig ;)

Ich denke, durch deine Erkenntnisse, Reflektion und theoretischen Werkzeuge bist du da für das "Wagnis" Sozialleben doch bestens ausgerüstet. Sich auszuprobieren kann der nächste Schritt sein, auch mühselig, aber irgendeine Intention hattest du ja sicher, dass du dich so lange mit deinen Verhaltensmustern beschäftigt hast?
Es ist auf jeden Fall ein Sprung ins kalte Wasser, ich gehe aber davon aus, bei deiner Reflektion, kannst du das gut gleichzeitig probieren, geniessen, und "anwenden". Ich wäre gespannt zu hören, welche Perlen es hervor bringt bei dir ;)
Hast du eine Idee, wie du da rangehen magst, das "auszuprobieren"?

Übrigens, es ist sehr situativ, aber nur aus Höflichkeit Unternehmungen mit zu begleiten oder Zeit mit Menschen zu verbringen, die einem nicht gut tun, oder auch einfach ehrlich zu sagen, wenn man keine Lust hat, finde ich persönlich völlig nachvollziehbar. So handle ich auch - wenn es dabei niemanden verletzt. Bislang fahre ich damit aber recht gut. Ich gehe auch davon aus, dass niemand meine Anwesenheit auf Dauer selbst MÖCHTE, wenn ich nicht mit dem Herzen dabei bin (heisst natürlich nicht, dass ich nicht auch gerne mal "einen Gefallen" tu, ist ja ein Geben und Nehmen. Aber ich gehe davon aus, das ist damit nicht gemeint gewesen).

Liebe Grüsse
"sometimes I can hear my bones straining under the weight of
all the lives I am not living."
Enissa

Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Enissa »

@alle
Sagt mal, kann es passieren, dass das Forum so überlastet ist, dass man nicht auf die Seite kommt? Ich wollte gestern nacht noch kurz schreiben, aber der Anzeigezeiger drehte und drehte und drehte und die Seite wurde nicht aufgebaut. An meinem Läppi kann es nicht liegen, denn auf alle anderen Seiten kam ich ohne Wartezeiten.

@Traktorfahrer
Danke für dein Korrektiv. Es ist doch gut nachzufragen, wenn ich grantig werde wegen einer überhaupt nicht stattgefundenen Beleidigung. Eine weitere Perle für mein Schatzkästchen namens Gelungene Realitätskontrolle!
Oder wie Mark Twain so schön zugeschrieben wird:
"I have been through many troubles in life, but most of them never happend!"

Das mit der Überprüfung, ob das, was ich als Verletzung/Beleidigung/Angriff/Ablehnung bei mir ankommt, auch vom Gegenüber (egal ob schriftlich oder mündlich) so ausgesendet und intendiert war, habe ich ganz zu Anfang meiner "Karriere" als Patientin in der Psychiatrie lernen müssen. Und das heißt nicht, ich könnte das Wissen nun immer und sofort anwenden!

Lernen ist ein Prozess, und was das Lernen von neuen Gedankensmustern/Glaubenssätzen/Verhaltensweisen anbelangt, für mich ein langer, langer Prozess, bei dem ich mir immer wieder die Fortschritte bewusst machen muss, um nicht verzweifelt zu fragen "hört das denn nie auf?"
Ergo: siehe Schatzkästchen!


@aenema

Guten Abend, liebe Perlensammleringenossin,

hast du für deine Perlen eine Art Schatztruhe? Ich habe heute nämlich überlegt mir mal wieder eine Wandzeitung zu erstellen. Die hatte ich in den ersten Jahren als Diagnostizierte und Einsichtige (für mich war die Akzeptanz meiner Krankheit ein ganz wichtiger Schritt) schon mal, aber mit einem anderen Thema. Und als ich heute auf die herrlich duftenden Rosen blickte, kam mir die Idee. Und die Wand ist auch vorhanden. Und das Thema lautet: Positiverfahrungen mit anderen Menschen, oder ähnlich. Das darf noch wachsen.
Die Rosen habe ich am Wochenende geschenkt bekommen, als ich einer Einladung "Wenn du magst komm doch danach noch in den Garten" gefolgt bin.
Du siehst, ich bin am "ausprobieren".

Zwei Nachfragen an dich:
habe es es richtig verstanden, deine ungelebten Leben sind die Leben der Anderen, um die du dich kümmerst? Dass du nicht dazu kommst dein Leben zu leben, weil das der anderen immer wichtiger ist, Vorrang hat?
Und dann würde mich, als passionierte Leserin (habe gerade "Tender is the night" von F. Scott Fitzgerald ausgelesen und lese jetzt das Sachbuch " Theater für Engel" von Tomas Halik) interessieren, aus welchem Buch dein gewähltes Zitat stammt.

Bezüglich meiner "Intention meine Verhaltensmuster", warum ich mich so lange damit beschäftige, kann ich dir zweierlei schreiben.
Das, was ich als "wenig ausgereiftes Verhalten" bezeichnet habe, ist eingefleischt, hartnäckig, jahrzehntelang erprobt.
Ich nenne es "wenig ausgereift", weil es ein unreifes Verhalten ist. Und das mache ich mir nicht zum Vorwurf! Ich war ein winzig kleines Kind, als ich es lernte. Nur möchte ich wirklich gerne auch noch andere Konfliktlösungsstrategien anwenden können, ausserhalb des allseits bekannten Weggehens, auch als "Flucht" in der Psychologie bekannt.
Dass ich gut fliehen kann, kann mir ja niemand mehr nehmen und ich will diese Technik, wenn ich sie mal so bezeichen kann, auch in meiner toolbox lassen.
Ich bin mir aber auch der Tatsache bewusst, für ein gesundes Sozialleben benötige ich noch ganz andere Werkzeuge. Und eins davon (s.o.) ist die Realitätskontrolle, das Nachfragen, "habe ich das richtig verstanden?" Und das Grenzen setzen. Und das bei mir bleiben.

Neben der Beharrlichkeit der alten Gewohnheiten, ist meine zweite Intention: ich hatte früher bedeutend mehr tragende, erfreuliche, spannende, bereichernde Freundinnen und Freunde, was allerdings auch in der Natur der menschlichen Entwicklung liegt. Durch Schule, Ausbildung, Studium, Berufswelt ist man natürlicherweise "unter Leuten".
Heute bin ich eine alte Frau, ohne Familie (bitte notieren, das ist wertfrei geschrieben! Keine Beleidigung meiner Person. Ich finde mit knapp sechzig Lebensjahren darf ich mich als alte Frau bezeichnen, und ich mag mein Alter), ich bin jetzt in einem anderen Lebensabschnitt.

Vielleicht ist die große Intention aber auch, ich will mich nicht ständig angegriffen fühlen!

Und jetzt drück ich auf senden, für heute reicht es erstmal.

Liebe Grüße in den allmählich kühler werdenen Abend hinein!
Edith_Ruth
Beiträge: 73
Registriert: 1. Aug 2020, 17:53

Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Edith_Ruth »

Enissa hat geschrieben:@alle
Sagt mal, kann es passieren, dass das Forum so überlastet ist, dass man nicht auf die Seite kommt? Ich wollte gestern nacht noch kurz schreiben, aber der Anzeigezeiger drehte und drehte und drehte und die Seite wurde nicht aufgebaut. An meinem Läppi kann es nicht liegen, denn auf alle anderen Seiten kam ich ohne Wartezeiten.
Ja, ich hatte gestern Nacht dasselbe Problem, sogar mehrmals.
aenema
Beiträge: 24
Registriert: 15. Jul 2020, 16:48

Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von aenema »

Liebe Enissa,

einen Perlensammelplatz habe ich in der Form nicht. Ich versuche, mir das gute und warme Gefühl beizubehalten - gleichzeitig hilft mir das Schreiben ungemein. Früher habe ich Blog geschrieben - heute ist es eine Art Tagebuch. Neben der Schreiberei male ich Situationen gern vor allem in Comicform nach, wenn es so Gestalt bekommt und visualisiert ist, bleibt es für mich irgendwie präsenter.
Die schönen Erfahrungen an der Wand und somit kontinuierlich im Blick zu haben ist eine tolle Idee. In welcher Form verewigst du die einzelnen Erlebnisse?
Schön, dass du der Garteneinladung gefolgt bist. Ich hoffe, du hast für dich in diesem Punkt des "Ausprobierens" für dich ein gutes Zwischenresümee ziehen können?
habe es es richtig verstanden, deine ungelebten Leben sind die Leben der Anderen, um die du dich kümmerst? Dass du nicht dazu kommst dein Leben zu leben, weil das der anderen immer wichtiger ist, Vorrang hat?
Wenn ich das Zitat etwas losgelöster und für mich persönlich nehme, dann ist es eher so, dass ich stetig für andere "mitdenke". Sorgen sind das eine - aber vor allem geht es darum, was ich bei anderen auslöse. Was denkt und fühlt jemand, wenn ich dies und das äußere? Belaste ich andere mit meinen Worten, meinem Verhalten? Mit meiner getroffenen Entscheidung zum Thema xyz? Kann ich andere bereichern und gebe ich genug dazu?
Das Zitat ist aus "Extrem laut und unglaublich nah" von Jonathan Safran Foer. (Den Film kenne ich nicht, er mag nicht so toll sein, hörte ich). Ich freue mich, auf eine ebenso leidenschaftliche Leserin zu treffen ;)
Und das mache ich mir nicht zum Vorwurf!
Dieser Satz ist mir aus deinem Text förmlich entgegen gesprungen. Ich finde dies die beste Basis für alles Handeln und alle Gedanken, die folgen. Anzunehmen, wer und wie ich bin, entsprechend mit allem, was ich war und auf der Grundlage zu handeln und einfach zu sein.
Ich finde deine Herangehensweise sehr inspirierend.
Den Menschen kann ich hier selbstredend nur vor den Kopf (den Text) schauen- du liest dich für mich jedenfalls sehr motiviert, mit deiner vollgepackten toolbox loszugehen und zu schauen, welche Werkzeuge du noch sammeln kannst und vor allem auszutesten, in welcher Situation sich welches eignet.
meine zweite Intention: ich hatte früher bedeutend mehr tragende, erfreuliche, spannende, bereichernde Freundinnen und Freunde, was allerdings auch in der Natur der menschlichen Entwicklung liegt.
Du meinst, dass es hier überhaupt "mehr Menschen" im unmittelbaren Netzwerk gab, so dass die Wahrscheinlichkeit höher war, diesen wirklich nah zu kommen? Dass sich viel wahrscheinlicher somit bereichernde Freundschaften entwickeln konnten? Dass "man" sich hier schneller gefunden hat?

liebe Grüsse
"sometimes I can hear my bones straining under the weight of
all the lives I am not living."
Enissa

Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Enissa »

Liebe aenema,

die DVD ist bestellt, das Buch vorrätig, beides wird beim nächsten Bibliotheksbesuch abgeholt.
Keine Ahnung wie es passieren konnte, dass dieser Film, von einem wunderbaren Regisseur in Szene gesetzt und besetzt mit zwei talentierten und sympathischen Schauspieler*innen, an mir vorbeigerauscht ist. "Alles ist erleuchtet", eine andere Verfilmung nach Romanvorlage von Foer habe ich geliebt und mehrfach gesehen und freue mich jetzt auf "Extrem laut und unglaublich nah".
Danke für den Tipp!
Und wieder ein Pluspunkt auf meiner Liste "Ich und Andere". Was motiviert mich in Kontakt zum Mitmenschen zu treten, wozu "brauche" ich das DU in meinem Leben? Was tut mir gut dabei? Wer tut mir gut und womit?
Die Liste wächst!

Deine Nachfrage nach meiner Intention/Motivation klingt nach und beschäftigt mich auf angeregte Art und Weise.
Ich hatte deine Frage nicht in Bezug auf das Forum hier verstanden, also was meine Intention ist, den Pfad in einem Depressionsdiskussionsforum zu eröffnen, aber darauf, warum ich überhaupt motiviert bin meine "Klause", meine Eremitage zu verlassen.
Auslöser war zu Beginn der Abschied von meiner langjährigen Therapeutin, die mir wünschte, nein, die mich fast drängte, überzeugen wollte, ich solle unter Leute gehen, die mir eine Teilhabe am Leben wünschte. Und ich hatte so garnicht das Gefühl, ich hätte nicht am Leben teil! Ich stand mitten im Leben, auch ohne eine Vielzahl von Sozialkontakten und Sozialaktivitäten. Ich war zufrieden in meiner Eremitage, mit meiner Bücherei, die mich mit Büchern und Filmen und Zeitschriften versorgte (die ja auch von einem "Du", einem Anderen erschaffen wurden, die ich ohne sie nicht lesen, sehen könnte), mir reichten die ein, zwei, drei Menschen, die mir nahe(wenn auch nicht räumlich) waren und sind.
Am Anfang stand die Frage, will ich das wirklich so, oder mache ich mir was vor, wie es meine Therapeutin mir unterstellte.
Und die Antwort lautete: ich will das jetzt wirklich so, ich fühle mich gut mit diesem meinem Lebensentwurf, mein Leben gefällt mir. Ganz viel Ruhe, wenig Stress und von Zeit zu Zeit ausgewählte "quality time" mit Freundinnen/Freunden oder der Besuch einer kulturellen Veranstaltung, inmitten von Gleichgesinnten, oder ein Wochenendworkshop zu einem meiner Lieblingsthemen.

Und dann kam Covid19 und die Bücherei war dicht und die Workshops fielen aus und das Theater und die Kirche waren zu. Ich habe zwar eine gut bestückte Bibliothek daheim und jede Masse DVDs, und die ersten Wochen Kontaktsperre/Lockdown fand ich sogar angenehm, wegen der Ruhe auf den Straßen und den Häusern (zu Beginn befanden wir uns ja alle in einer Art Schockstarre), aber irgendwann spürte ich, mir fehlen die Theaterbesuche, die Gottesdienste, die Kurse/Workshops.

Und dann kam vor drei Wochen ein lieber Freund, der jetzt weiter weg lebt, zu Besuch und wir sprachen über das Thema Du&Ich und auf meine Frage, warum soll ich denn überhaupt unter Leute gehen, in Beziehung treten und Martin Buber (den ich weiter oben zitiert habe) ernst nehmen, antwortete er unter anderem mit dem Wort "Teilen", es ginge ums teilen.
Wir saßen bei meinem Lieblingsitaliener und ich hatte in dem Moment ein Stück Brot in der Hand. Als er das Wort sagte, kam mir sofort "das Brot brechen" in den Sinn, was ich dann auch tat und ihm ein Stück Brot reichte.
Teilen, es geht ums Teilen. Das ist eine ganz wichtige Motivation für mich. Teilen, mitteilen, teilhaben...

Deine Frage, "wie ich meine Erlebnisse verewige" hat mich veranlasst, meine alte Wandzeitung aufzurollen und an ein Buchregal zu pinnen. Ich habe damals ein altes großes Plakat genommen und die Rückseite benutzt. Das habe ich an meine Tür geklebt mit diesen kaugummiähnlichen Klebestreifen von Tesa.
Und dann alles mögliche verewigt, was zum Thema passte. Damals ging es um die Depression, darum, warum das Leben lebenswert, wertvoll, schön sein kann. Es gibt auf dieser ersten Wandzeitung Zitate, Postkarten, Kinokarten, Theaterkarten, Titel von Liedern, Büchern, die mich glücklich gemacht haben, schöne, wohltuende Komplimente, die mir gesagt wurden, aber auch ein paar herausgetrennte Seiten aus Zeitschriften, die mich spontan ansprachen.

Meine Frage, ob du für deine Perlen eine Art Schatztruhe hast, war übrigens genauso gemeint, wie du sie beantwortet hast, das Tagebuch, die Comics (tolle Idee) oder den Blog(war es ein Blog zum Thema Depression?) als Schatztruhe. Aufschreiben, es festhalten tut so gut!

So, und zum Schluß mag ich, auch wenn schon so viel Text zu lesen ist, deinen Absatz:
"Wenn ich das Zitat etwas losgelöster und für mich persönlich nehme, dann ist es eher so, dass ich stetig für andere "mitdenke". Sorgen sind das eine - aber vor allem geht es darum, was ich bei anderen auslöse. Was denkt und fühlt jemand, wenn ich dies und das äußere? Belaste ich andere mit meinen Worten, meinem Verhalten? Mit meiner getroffenen Entscheidung zum Thema xyz? Kann ich andere bereichern und gebe ich genug dazu?"
gerne mit intensiv nickendem Kopf verständnissvoll teilen!!!

Wie schaffe ich es, wie schaffen wir es, da raus zu kommen?
Ich habe hier im Forum einen Beitrag von Lebenslöwe gelesen, wo es um die Bergmeditation geht, die ich aus dem Kontext der Achtsamkeitsübung her kenne. Jon Kabat Zinn hat da sehr gute Sachen zu geschrieben.
Die Erinnerung, durch den Beitrag von Berglöwe, hat mich berührt und ich habe die Meditation sofort an dem Tag gemacht und das Gefühl mit in den Tag genommen. Das war ein Tag, an dem ich unter Leute ging, und danach im Garten landete :-)

Das (ich darf wie ein Berg sein) und der Satz "ich darf das" helfen mir ein wenig. Ich darf bei mir bleiben, ich darf dem Gegenüber seine/ihre ausgelösten Gefühle lassen, ich muss nicht für Andere mitdenken. Ich darf darauf vertrauen, mein Gegenüber wird mir schon sagen, wenn ich "belastend" bin.
Aber das ist mir noch lange nicht vertraut, ich bin da auch eine Übende. Und dankbar für Ratschläge.

Dankbar bin ich auch für dein Kompliment
Ich finde deine Herangehensweise sehr inspirierend.
Aufrichtige Komplimente fallen hier bei mir auf fruchtbaren Boden, werden so gerne gehört und gelesen!

So, ich hoffe, ich habe nichts vergessen, ansonsten frage bitte nach.

Liebe Grüße in die sternenklare Nacht.
Salvatore
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Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Salvatore »

Hallo Enissa,

ich finde, du hast ein paar ganz wichtige Themen aufgemacht. Da gibt es zum einen diese Frage:
Enissa hat geschrieben:Ist es denn wirklich so, dass ALLE Menschen andere Menschen brauchen?
Ja. Es ist so, dass alle Menschen andere Menschen brauchen. Aber es gibt erhebliche Unterschiede, was Art und Umfang angeht.

Der Mensch ist zwingend auf andere angewiesen. Wir kommen hilflos zur Welt. Babys sterben, wenn sie nicht versorgt werden. Das Spannende hierbei ist: es braucht nicht bloß offensichtliche Dinge wie Essen, Trinken und Wärme – sondern auch Zuwendung. Fehlt diese, kann sich das Kind nicht entwickeln, weder sozial noch kognitiv noch körperlich.
Aber selbst als “normaler” (was immer das ist), autonomer Erwachsener sind wir auf andere angewiesen, wenn auch in der Hauptsache von Dienstleistern. Jemand muss dir deine Möbel bauen, jemand muss dein Essen anbauen und in die Supermarktregale räumen, jemand muss dein kaputtes Auto reparieren, jemand muss deinen Müll abtransportieren, im Krankheitsfall musst dich ein Arzt behandeln etc. Irgendwann werden wir alt und benötigen Unterstützung in der Alltagsverrichtung.
Alles darüber hinaus ist individuell. Aber selbst sozialabstinente Computernerds treffen sich mit anderen Menschen, bloß halt online, oft innerhalb eines Computerspiels.

Der Wunsch nach Kontakt ist angeboren. Er kann gering ausgeprägt sein oder großen Raum einnehmen, alles ist in Ordnung. Problematisch finde ich es immer dann, wenn die Selbstisolation eben nicht selbst gewählt ist, auch wenn man sich das gerne selbst so einreden mag, weil es leichter zu verkraften ist als die Wahrheit; wenn nämlich der Wunsch nach Kontakt sehr wohl da ist, dieser nur aus irgendwelchen Gründen misslingt. Dann kann es sehr anstrengend, angstauslösend und schmerzhaft sein, sich damit auseinander zu setzen und die Alternative (Vermeidung) der Weg des geringeren Widerstandes. Möglichkeiten zur Ablenkung gibt es im Jahr 2020 ja nun wirklich genug.
Enissa hat geschrieben:habe ich es akzeptiert eine Empathin, eine Dünnhaut, eine Berührbare zu sein[
Was heißt das konkret? Nicht bloß an der Oberfläche, es schreibt sich so schnell nieder, sondern ganz unten?
Empathisch zu sein ist immer leicht, wenn der andere uns wohlgestimmt ist. Schwieriger wird es, wenn der andere es nicht ist.
Und was bedeutet es, dünnhäutig, verletzlich, berührbar zu sein? Fast interessanter noch: in welchen Bereichen deines Lebens bist du es nicht, was ist an denen besonders und was kannst du von diesen Bereichen über die anderen lernen?

Ich höre zum Beispiel jeden Abend zum Einschlafen Kinderhörspiele. Meine Sammlung aus hunderten MC präsentiere ich stolz im Wohnzimmer. Auch wenn es vielleicht anderen peinlich wäre, auch wenn es vielleicht Anlass zum Lästern geben könnte, auch wenn es vielleicht nicht einem “erwachsenen” Verhalten entspricht, habe ich in diesem speziellen Lebensbereich absolut ein dickes Fell und an mir würde alles abprallen. Warum? Weil ich hier absolut im Reinen mit mir selbst bin. Mir bereitet das Freude und zwar nicht, weil ich daraus Anerkennung oder ähnliches von außen erhalte, sondern diese Freude entsteht aus mir selbst heraus und ist unzweifelhaft. Ich empfinde es nicht als Schwäche.

Etwas anderes ist bei mir die Frage meiner Intelligenz. Das ist dünnes Eis. Da bin ich vorbelastet und da habe ich ausgeprägte Selbstzweifel. Wann immer jemand diesem Themengebiet zu nahe kommt, wappne ich mich gegen Angriffe, die womöglich überhaupt nicht kommen. Weil ich aber so stark an mir selbst zweifle, vermute ich automatisch diese Zweifel auch in anderen und werde deren Aussagen deshalb sehr wahrscheinlich immer ungünstiger auslegen als nötig. Macht jemand einen Witz über meine Kassetten, kann ich herzlich mitlachen. Macht jemand einen Witz über meine Unwissenheit, habe ich ein paar sehr unruhige Tage vor mir.

Es ist wichtig, dass ich das weiß. So kann ich mich selber bremsen, selber meine Reaktionen zügeln, mich selber ermahnen mit dem anderen nicht so streng zu sein. Es geht ja gar nicht um den anderen in diesem Moment, sondern um mich selbst und meine eigene Haltung zu mir selbst.

Auch wenn ich mich verletzt fühle, muss deshalb nicht automatisch eine Verletzung stattgefunden haben. Selbst wenn der andere mich verletzen wollte, wieso konnte der das? Wie war das möglich?
Würde ich es schaffen, diesen wunden Punkt zu überwinden, zu mir selbst zu stehen und anzunehmen, dass ich weder die Dümmste noch die Klügste im ganzen Land bin und das auch völlig in Ordnung ist, dass der Wert eines Menschen sich sowieso niemals am Grad seiner Intelligenz oder seines Faktenwissens bemisst, dann wäre ich auch hier nicht angreifbar. Aber so, wie es jetzt (noch) ist, ist (fast) jede Bildungslücke und jede logische Talentfreiheit etwas, das unbedingt vor Aufdeckung geschützt werden muss und falls es doch leider aufgedeckt wird, dann geht es nicht bloß um einen nicht gewussten Fakt (so einfach würde es sich für mein Ggenüber darstellen), sondern um die Infragestellung meines gesamten menschlichen Wertes. Was Quatsch ist und was mein Gegenüber überhaupt nicht ahnen kann. Aber so fühlt es sich eben an. So passiert es, dass mich auch völlig fremde Menschen verletzen können, ohne dass sie das überhaupt wollen (oder mitkriegen).

Wenn man Menschen emotional dicht an sich heranlässt, wird man auf jeden Fall in irgendeiner Form enttäuscht. Ohne das geht es aber nicht. Der andere ist anders sozialisiert worden, hat andere Normen und Werte und folgt anderen ungeschriebenen Gesetzen des sozialen Miteinanders.
Der andere ist auch nicht perfekt. Der andere hat auch Phasen der Überforderung, des Schlafmangels, der persönlichen Enttäuschungen, ist auch in einigen Bereichen dünnhäutig und hat wunde Punkte, von denen man nicht unbedingt etwas ahnt.

Da bin ich wieder bei einem Aspekt, den ich zu Anfang bereits nannte: die Aufgabe kann dann sein, dieser Person gegenüber empathisch zu sein, auch wenn sie uns gerade ungerecht behandelt hat oder auf eine Situation aus unserer Sicht völlig unangemessen reagiert. Statt uns mit unserer eigenen Verletzung und dem Wundenlecken zu beschäftigen können wir uns auch fragen: was ist im Leben des anderen gerade los, dass er sich so verhalten hat? Ist es möglich, dass diese Person es nur so kann und kennt und vielleicht gar keine Handlungsalternativen zur Verfügung hat? Wie ist seine Geschichte, seine Biografie, seine Landkarte der Wunden und Narben beschaffen und im Verhältnis dazu meine eigene, dass die Situation genau den Verlauf nehmen musste, den sie genommen hat? Wenn ich erkennen kann, dass beim anderen bloß ein Programm läuft – so wie bei mir in der Frage meiner Intelligenz ein bestimmtes (fehlerhaftes) Programm läuft – dann trifft es mich vielleicht gar nicht mehr so hart, denn er hat doch in Wirklichkeit gar nicht MICH gemeint, es ging gar nicht um mich, sondern es ging um diese Person und die Haltung dieser Person zu sich selbst.

LG,
Salvatore
Blog: http://www.oddyssee.de
Instagram: Oddysee@meine_oddyssee
Enissa

Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Enissa »

Liebe Salvatore,

ich habe deinen Beitrag gelesen und besonders dein
Und was bedeutet es, dünnhäutig, verletzlich, berührbar zu sein? Fast interessanter noch: in welchen Bereichen deines Lebens bist du es nicht, was ist an denen besonders und was kannst du von diesen Bereichen über die anderen lernen?
hat meine Synapsen ordentlich auf Trab gebracht. Eine Liste mit dem Titel "Was in mir ist felsenfest?" (In welchen Punkten meines Lebens bin ich so sicher, dass ich nicht aus der inneren Stabilität geworfen werde) ist bereits angelegt in meinem Tagebuch.
Aber die Hitze macht mich schlapp schlapp schlapp.
Darum erstmal nur einen lieben Gruß. Ich melde mich, wenn mein Gehirn wieder schreibfunktionsfähig ist.

Liebe aenema,

mein Gehirn ist noch lesefunktionsfähig und der Foer-Roman trifft hundertprozentig meinen Geschmack.

Liebe Grüße!
Edith_Ruth
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Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Edith_Ruth »

Salvatore hat geschrieben:Macht jemand einen Witz über meine Kassetten, kann ich herzlich mitlachen. Macht jemand einen Witz über meine Unwissenheit, habe ich ein paar sehr unruhige Tage vor mir.
Dein Text ist sehr intelligent geschrieben. Vielleicht schreibst Du wie ich in Fachforen. Dort kann man als Laie sein Unwissen im jeweiligen Fachbereich nicht komplett verbergen, trotz Gewandtheit im Schreiben. Ich habe es versucht. :D

Aber bedenke, diese Fachleute sind meistens in anderen Fachbereichen ausgesprochene Fachidioten. Deshalb lieber ein breites Wissen erwerben mit dem Risiko, von einem wirklichen Experten in dessen Fachbereich einmal kritisiert zu werden. Ich meine, es ist unmöglich, dasselbe Wissen wie ein studierter Professor in dessen Fachbereich zu haben. Es ist keine Beleidigung, wenn der Professor merkt, dass Du nicht vom Fach bist. :lol:

Aber ich weiß, was Du meinst. Auch ich habe an diesem Thema länger gearbeitet in dem Sinne, dass mir ja niemand fehlende Kompetenz unterstellen kann. Es ist nun mal leider so, dass es für alles einen Ausweis braucht. Wenn keiner vorhanden ist im jeweiligen Bereich, wird man ständig angezweifelt, auch wenn man gut darin ist und mit viel Erfahrung ausgleichen kann.

Das mit den Kinderhörbüchern finde ich reizend, denn ich schaue mir auch gern Märchen an zur Entspannung. Ich finde in ihnen immer wieder viel Poesie. Nicht nur Kinder brauchen Märchen, auch Erwachsene. Es gibt sogar eine Märchentherapie (Jung-Therapierichtung).
aenema
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Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von aenema »

Hallo miteinander,

ein tolles Thema und ein schöner Austausch - dazu würde ich mit euch gern mal einen Spaziergang machen ;)
mein Gehirn ist noch lesefunktionsfähig und der Foer-Roman trifft hundertprozentig meinen Geschmack.
Das freut mich unheimlich!
Ich finds toll, Funde zu teilen oder andere Menschen durch meine Bücher stöbern zu lassen und sich etwas rauszupicken. Vielleicht erweitere ich diese deshalb so gern. Bücher sind ja irgendwie zum teilen da... ;)
mit meiner Bücherei, die mich mit Büchern und Filmen und Zeitschriften versorgte (die ja auch von einem "Du", einem Anderen erschaffen wurden, die ich ohne sie nicht lesen, sehen könnte)
Das finde ich sehr spannend - ist die "Beziehung" zwischen Autor und Leser ja auch ein mittelbares soziales Geflecht. War dies eine bewusste Empfindung, also im Sinne von "durch diese Aktivitäten und diese Art des Teilens bin ich in einem sozialen Netzwerk", oder eher durch die Anregungen der Therapeutin so definiert?
Wir saßen bei meinem Lieblingsitaliener und ich hatte in dem Moment ein Stück Brot in der Hand. Als er das Wort sagte, kam mir sofort "das Brot brechen" in den Sinn, was ich dann auch tat und ihm ein Stück Brot reichte.
Teilen, es geht ums Teilen. Das ist eine ganz wichtige Motivation für mich. Teilen, mitteilen, teilhaben...
Vielleicht wirst du lachen, aber ich glaube, dieses Bild ist in meinem Buch definitiv einen Comic wert! Das ist ja so sehr passend visualisiert. Nicht zuletzt, dass die Motivation zum Teilen da durch gefördert wurde, dass du deine Gedanken zu dem Thema geteilt hast...
Was denkst du, ist der Mehrwert des Teilens?
Ich denke direkt an meine obige Aussage zu meinen Büchern, und wie viel glücklicher es micht macht, sie physisch zu teilen, oder sich über den Inhalt auszutauschen.
Es gibt auf dieser ersten Wandzeitung Zitate, Postkarten, Kinokarten, Theaterkarten, Titel von Liedern, Büchern, die mich glücklich gemacht haben, schöne, wohltuende Komplimente, die mir gesagt wurden, aber auch ein paar herausgetrennte Seiten aus Zeitschriften, die mich spontan ansprachen.
Ich habe die Tage mit einer Freundin darüber gesprochen und wir waren haben uns beide über eine Weile an dieses Thema rangetastet und es - in unseren Augen - falsch gemacht. Na sagen wir, es hatte zu einem früheren Zeitpunkt sein Ziel verfehlt. Warum?
Ich hatte mir vor einiger Zeit ein Buch zugelegt, das genau dazu gedacht war (heute nutze ich es gern und viel für die Perlen, aber auch um mich zu sortieren, manchmal einfach um unangenehme Gedanken rauszulassen), einzig die guten, die motivierenden Erlebnisse und Gedanken festzuhalten. Rückblickend merke ich, dass mich das zu dem Zeitpunkt total unter Druck gesetzt hat. Ich habe Erlebnisse festgehalten, von denen ich dachte, sie müssten mir doch Spaß machen, aber das hatten sie zu dem Zeitpunkt gar nicht (oder: es hat mich mit einem neutralen Gefühl zurück gelassen). Ich habe viel eingeklebt, eher so, als würde ich eine to do Liste abhaken. "Ein Theaterbesuch MUSS mir doch Spaß machen". In den Anfängen lese ich daher nicht gerne.
Mittlerweile - und das ist das Schöne - habe ich rausgefunden, was wirkliche Perlen für mich sind. Es kann ein Theaterbesuch sein, aber häufig sind es ganz andere, kleine Dinge, kurze Interaktionen mit Freunden, mit Fremden, ein plötzlicher Achtsamkeitsmoment im Wald, vielleicht auch große, aufwühlende Gefühle in welchem Kontext auch immer, Aha-Momente etc. Es hat mir sehr geholfen, rauszufinden, was mich wirklich erfreuen kann. Heute nutze ich es also ganz anders, aber es wurde u.a. eine Perlensammelkiste.

Salvatore, ich greife mir auch einmal einen Auszug aus deinem Text heraus ;)
Da bin ich wieder bei einem Aspekt, den ich zu Anfang bereits nannte: die Aufgabe kann dann sein, dieser Person gegenüber empathisch zu sein, auch wenn sie uns gerade ungerecht behandelt hat oder auf eine Situation aus unserer Sicht völlig unangemessen reagiert. Statt uns mit unserer eigenen Verletzung und dem Wundenlecken zu beschäftigen können wir uns auch fragen: was ist im Leben des anderen gerade los, dass er sich so verhalten hat?
Ich beschäftige mich viel mit diesem Thema und bin nicht sicher, inwieweit ich hier für mich "Fortschritte" mache. Kognitiv ist mir dies absolut verständlich und bewusst - tatsächlich auch in Situationen, in denen das passiert. Trotzdessen passiert es, dass - naja, je nach Thema und wo es mich "getroffen" hat - ich Enttäuschung, Verletzung oder Wut spüre, die ich auch nicht immer ziehen lassen kann, obwohl ich es ja besser weiß.

Vielleicht magst du teilen, wie du dich damit auseinandersetzt?

liebe Grüße an euch alle und achtet vor allem bei diesem Wetter gut auf euch. (Der ein oder andere sieht dem ja auch positiv entgegen ;) ich verkrümel mich!)
"sometimes I can hear my bones straining under the weight of
all the lives I am not living."
Enissa

Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Enissa »

Hallo, liebe Weggefährtinnen,

es ist Sonntagabend und am Himmel hängen vielversprechende Wolken. Angeblich soll es in den kommenden Tagen ordentlich krachen, es gibt Gewittermeldungen und ich bin voller Vorfreude!
Der Hitze (alles über 28 Grad) in der Stadt kann ich so garnicht "positiv entgegen sehen", bin jedes Jahr froh, wenn diese Jahreszeit zuende geht und der Herbst, meine Lieblingsjahreszeit, neben der Advents- und Weihnachtszeit, sich ankündigt. Aber ein bisschen muss ich noch aushalten, denn der Sommer ist nicht zu Ende.

Heute habe ich meinen Eingangsbeitrag erweitert und "die Lust auf andere Leute" hinzugenommen. In den letzten Tagen und durch den Austausch hier mit euch habe ich gespürt, es geht nicht mehr so sehr um das Thema Vertrauen (das war vor vier Jahren der Schwerpunkt), es geht um die Lust Andere zu treffen, um das Bedürfnis .

Bei mir (und das kann für euch ganz anders sein) ist es so, ich merke an meinen Gefühlen, wie es um meine Bedürfnisse bestellt ist.
Gefühle sind Indikatoren für Bedürfnisse.
Wenn es mir schlecht geht, ist das Hinweis, mir fehlt etwas. Geht es mir gut, sind meine Bedürfnisse befriedigt. Zur Zeit geht es mir gut. Und ich vertraue da voll meiner Intelligenz und meiner Selbstfürsorge, dass sie mich rechtzeitig aufmerksam machen, sollte ich mich selbst betrügen!
Aber solange ich keine Lust habe, kein Bedürfnis auf Austausch, Nähe, Kontakt..., solange ich froh und zufrieden bin, solange darf ich ruhig in meiner Eremitage bleiben.
Und in den letzten Wochen bin ich immer dann, wenn sich das Bedürfnis meldete, auch raus gegangen, habe mich unter Leute begeben.
Da bin ich also auf einem guten Weg.

Worüber ich aber sehr gerne noch weiter mit euch schreiben möchte, ist das Thema, und hier gerate ich ins stocken, denn es lässt sich nicht auf einen Begriff bringen, also umschreibe ich mal. Es geht um Abgrenzung, darum, bei mir zu bleiben, es geht um das, was du, aenema, geschrieben hast, und was ich schon weiter oben zitierte, was ich aber gerne erneut aufgreife:
Wenn ich das Zitat etwas losgelöster und für mich persönlich nehme, dann ist es eher so, dass ich stetig für andere "mitdenke".
Sorgen sind das eine - aber vor allem geht es darum, was ich bei anderen auslöse.
Was denkt und fühlt jemand, wenn ich dies und das äußere?
Belaste ich andere mit meinen Worten, meinem Verhalten?
Mit meiner getroffenen Entscheidung zum Thema xyz?
Kann ich andere bereichern und gebe ich genug dazu?
und meine Antwort
Wie schaffe ich es, wie schaffen wir es, da raus zu kommen?
Der Satz "ich darf das" hilft mir schon ein wenig.
Ich darf bei mir bleiben,
ich darf dem Gegenüber seine/ihre ausgelösten Gefühle lassen,
ich darf nicht für Andere mitdenken.
Ich darf darauf vertrauen, mein Gegenüber wird mir schon sagen, wenn ich "belastend" bin.

Aber das ist mir noch lange nicht vertraut, ich bin da auch eine Übende. Und dankbar für Ratschläge.
Ich bin ja schon froh damit nicht alleine zu sein!

Salvatores Vorschlag
Und was bedeutet es, dünnhäutig, verletzlich, berührbar zu sein? Fast interessanter noch: in welchen Bereichen deines Lebens bist du es nicht, was ist an denen besonders und was kannst du von diesen Bereichen über die anderen lernen?
habe ich mir zu Herzen genommen und spontan ein, zwei Bereiche benennen können, und erst dann habe ich in meinen alten Aufzeichnungen nachgeschaut. Diese Bereiche wurden nämlich auch in einer Übung benannt, die meine Therapeutin vor ein paar Jahren mit mir machte, eine Übung zur Benennung meiner Stärken und Schwächen, und zwar ganz konkret mit Beispielsfindung und Situationsbeschreibung.

Dünnhäutig, durchlässig, verletztlich, berührbar, hochsensibel zu sein ist ja keine Wahl, die ich treffe, sondern eine menschliche Eigenschaft, vergleichbar mit der Augenfarbe, die man sich auch nicht aussuchen kann. Und die Eigenschaft bringt auch sehr viel Freude mit sich. Meine allererste Psychiaterin sagte, sie könne mir Psychopharmaka verschreiben, um das Ausmaß der Höhen und Tiefen abzuschwächen, um mich weniger sensibel zu machen, aber sie habe Bedenken, ob mir dadurch nicht auch viel Wunderbares verloren gehe. Intensives Empfinden geht in beide Richtungen.

Und jetzt sitze ich hier und versuche herauszufinden, was ich von meinen Bereichen, die sicher sind, lernen kann für das "sich angegriffen fühlen". Vielleicht kannst du mir da ein wenig unter die Arme greifen, liebe Salvatore? Mir aufdröseln, wie ich das transportiere, übertrage. Ich gebe hier mal den Bereich Humor preis. Humor ist ein Bereich in meinem Leben, der unberührbar ist, da kann man mir nichts. Wie lerne ich von meinem Humor?

Was ich mittlerweile gut üben kann, ist nachfragen. Und bisher stellte sich heraus, ich habe mich ganz alleine angegriffen, oder wie die wundervolle Vera Birkenbihl mal sagte "die Scheiße steckt im Filter", wobei Filter für Wahrnehmung steht und wir ALLE sind geprägt und nehmen die Wirklichkeit durch unsere Filter wahr. Wie wirklich die Wirklichkeit dann wirklich wirklich ist, lässt sich am besten herausfinden, wenn man sie überprüft, z.B. indem man nachfragt.

Und noch was kam mir gestern, inmitten meiner Meditation, in den Sinn: selbst wenn ich angegriffen werde, ich bin nicht hilflos, ich kann mich verteidigen, oder Buße tun, Schuld eingestehen, mich entschuldigen, oder aber auch mit den Achseln zucken und kühl bleiben, weil der vermeintliche Angriff echt nichts mit mir zu tun hat.

Liebe Grüße!
Enissa

Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Enissa »

Liebe aenema,

du schreibst:
Das finde ich sehr spannend - ist die "Beziehung" zwischen Autor und Leser ja auch ein mittelbares soziales Geflecht. War dies eine bewusste Empfindung, also im Sinne von "durch diese Aktivitäten und diese Art des Teilens bin ich in einem sozialen Netzwerk", oder eher durch die Anregungen der Therapeutin so definiert?
Meine Therapeutin hat da nichts mit zu tun, nur insofern, als dass sie diese Art des Teilens in einem sozialen Netzwerk nicht als ausreichend empfindet, aber das darf sie ruhig! 8-)
Vor ein paar Jahren habe ich mich intensiv mit dem Thema Dankbarkeit beschäftigt und in meine tägliche Praxis übernommen. Sehr hilfreich! Sehr empfehlenswert!
Als ich erstmal anfing mir bewusst zu machen, wem ich alles dankbar sein kann, wen ich alles brauche, gab es kein Halten mehr! Ohne meine Vermieterin hätte ich kein Dach über meinem Kopf. Ohne das Jobcenter keinen Pfennig Geld auf der Bank, um die Miete, den Strom... zu zahlen, ohne den Bauern, die Marktleute, die Metzgersfamilie meines Vertrauens kein Essen auf dem Tisch, ich baue keine Baumwolle an, verarbeite sie nicht zu Stoffen, nähe mir keine Kleidung, also auch ein Dank an all die Menschen, die Anderen, ohne die ich nackt leben würde, die Liste ist endlos!!!!

Du fragst nach dem "Mehrwert" des Teilens. Und ich musste schmunzeln, weil ich dich doch als meine "Perlensammleringenossin" ansprach und der Begriff des Mehrwertes vom Genossen Karl (Marx) stammt.
Für mich liegt er u.a. in Folgendem.
Wenn ich im Dialog bin , so wie jetzt hier mit euch, oder wenn ich eine Freundin anrufe, oder mit einem Freund spazieren gehe und wir uns mit-teilen, oder wenn wir uns in unserem Gesprächskreis zu einem Text austauschen, dann geschieht bestenfalls, ich sortiere meine Gedanken :arrow: Aufdröselung meines Gedankenknäuels,
ich lerne andere Sichtweisen kennen, kann andere Perspektiven einnehmen, andererseits können Andere meine Perspektive kennenlernen, :arrow: Perspektivwechsel
sie inspirieren mich und ich inspiriere sie, :arrow: Inspiration
Wenn ich traurig, verzweifelt oder aufgelöst bin und das mit-teile, kann ich Zuspruch empfangen :arrow: Trost

Noch kurz was zu meiner alten Wandzeitung: da kam nur das drauf, was mir gut getan hat!

Zum Schluß mag ich was teilen. Kennst du Deborah Levy?
https://de.wikipedia.org/wiki/Deborah_Levy" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;" onclick="window.open(this.href);return false;
Ich mag ihre Bücher sehr. Herr Foer hat mich an sie erinnert.

Liebe Grüße!
aenema
Beiträge: 24
Registriert: 15. Jul 2020, 16:48

Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von aenema »

Hallo und guten Morgen,

noch hat sich hier zumindest die erhoffte Abkühlung nicht gezeigt - gestern war auch für mich der gefühlte Peak der Erträglichkeit erreicht, das hatte ich tatsächlich lang nicht mehr, das Gefühl, dass mein Kopf gleich platzt. Wir haben ein recht banales Würfelspiel gemacht und ich war nicht mal im Stande, diese zusammen zu zählen 8-)
Da bin ich also auf einem guten Weg.
Das Gefühl habe ich auch, aus dem, WAS du schreibst, vor allem aber, wie du es erklärst, sehr friedlich und klar und so, als deckt sich deine Erkenntnis mit deinem Gefühl.

Zu deinem nächsten Thema werfe ich mal ein paar Gedanken ein, nicht sicher, wie ich es gerade sortiert bekomme...
Wie lerne ich von meinem Humor?
Wie wirklich die Wirklichkeit dann wirklich wirklich ist, lässt sich am besten herausfinden, wenn man sie überprüft, z.B. indem man nachfragt.
Meine erste Assoziation war hier das Thema Vertrauen. Vorweg: Ich finde die Unterstützung durch das Nachfragen bzw. Perspektive des Gegenübers aktiv zu hinterfragen selbst sehr hilfreich, es gibt mir mehr Sicherheit und dem anderen vielleicht eine bessere "Vorlage", weil er (vermeintlich) leichter eine Rückmeldung geben kann, die sonst vielleicht aktiv anzusprechen schwieriger sein könne (aber gut, hier denke ich schon wieder mit). Was mir selbst auffällt ist, dass (und ich praktiziere das auch so) es letztlich dennoch immer wieder um das Thema Vertrauen geht. Auch dann, wenn ich eine Rückmeldung bekomme in der Richtung (sehr platt formuliert) "Ist doch alles gut wie's ist/Du hast alles richtig gemacht/Meine Bedürfnisse/Wünsche sind diese und jene" kann ich letztlich nur darauf VERTRAUEN, dass dies auch so ist. Warum benötige ich also in manchen Bereichen oder Situationen eine Rückmeldung und in manchen nicht? Oder: Wieso nehme ich diese in manchen Situationen an und in manchen nur sehr schwer? Warum vertraue ich mir also selbst in diesen und jenen Bereichen und in anderen weniger?
Das muss natürlich nicht dein Thema sein. Vielleicht kann es sinnvoll sein, das zu hinterfragen: Was gibt mir Sicherheit in Bezug auf meinen Humor, dass ich ihn so annehme wie er ist, im Umgang mit anderen? Welche Fragen stelle ich meinem Gesprächspartner denn in Bezug auf andere Themen, die Unsicherheit auslösen? Wie fühlt sich diese Sicherheit rund um meinen Humor an? Was bedeutet denn "beim Humor kann mir keiner was"? Was können mir andere denn in Bezug auf andere Themen? Etc... (Antworten sind natürlich nicht für mich gedacht, ich denke du weißt, was ich meine) ;)

Wichtig finde ich auch deinen letzten Satz im ersteren Beitrag: Wir können immer aktiv sein (anders als "nur reaktiv"), wenn wir möchten und es uns gut tut und wir eine Lösung anstoßen wollen.

Deine Gedanken/Herleitung zum Thema Teilen finde ich großartig und TEILE ich gern ;) Mir ist auch erst in der letzten Zeit wirklich und ehrlich bewusst geworden, welche Rolle das in meinem Leben spielt und welchen Mehrwert es bringt und wie dieser sich anfühlt. Mir fehlt ein bisschen Gelassenheit, das anzugehen, da es ja nichts zu erzwingen gibt. Aber es ist ein gutes Gefühl, um die Wichtigkeit (für mich) zu wissen.

Danke für deine "Erinnerung" an Deborah Levy - im ersten Moment wollte ich sagen: Nein, ich habe viel gehört und nichts gelesen, aber musste dann feststellen, dass das gar nicht stimmt. Ich habe "Hot Milk" gelesen - es ist mir nur blass in Erinnerung. Gerne taste ich mich nochmal an ein anderes - gibt es etwas, das du besonders ans Herz legen kannst? Sonst schaue ich einfach, was mich anspricht.
Ich lese gerade wie eine Verrückte und bin für jegliche Inspiration dankbar! Vielleicht lohnt ein Bücherempfehlungsthread hier 8-) - Sachbücher (auch und viel gerade zu Themen, die hier präsent sind) inhaliere ich gerade gefühlt.

liebe Grüsse!
"sometimes I can hear my bones straining under the weight of
all the lives I am not living."
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
ich war freudig überrascht,dass jemand die tolle Vera Birkenbihl hier erwähnt!
Liebe Grüße
anna54
Femme
Beiträge: 34
Registriert: 5. Apr 2020, 18:33

Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Femme »

Hallo an alle,

auch ich kenne das Gefühl von Einsamkeit, sie wurde mir durch äußere Umstände aufgezwungen und heute ist es so, das immer froh bin wieder in meine Wohnung (alleine) zurück komme.

Ich bin da mittlerweile Ambivalent, auf der einen Seite vermisse ich gut Gespräche, nette Menschen die mich sehen so wie ich bin und auf der anderen Seite ist mein Vertrauen sehr stark gesunken.

Gestern nun bekam ich eine Hausaufgabe von meiner Therapeutin und zwar das ich jetzt doch mal wieder raus gehen sollte. Ich bin zwar oft draußen, Radfahren, spazieren doch halt alleine.

Ok deswegen werde ich heute Abend den Versuch starten und an das Japanische Palais mit dem Rad fahren, dort ist heute Abend eine Doppelbuchpremiere.

Ich wünsche Euch eine schöne Zeit, wo immer Ihr seid.

Lieben Gruß Femme
Nichts ist so wie es scheint.
Ich bin eine Romanfigur von Franz Kafka, ich weiß nie ob ich spinne oder die anderen.
Enissa

Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Enissa »

Hallo!

Wenigstens ein paar Kurzsätze dürfen es sein.
Zu mehr reicht es nicht.
War heute abend einkaufen, habe alles für einen köstlichen bunten Salat heim geschleppt und festgestellt, es reicht gerade zu Tomaten-Mozzarella mit viel Basilikum und einem Stück Baguette. Das war schon Geschnibbel genug. Den köstlichen bunten Salat gibt es morgen. Angeblich soll es da regenen und abkühlen. Ich glaube das erst, wenn es soweit ist.
Mir ist heute zum ersten mal in meinem Leben der Kreislauf flöten gegangen. Das war beängstigend! Anscheinend habe ich zuviel Wasser verloren und zuwenig getrunken. Jetzt geht es wieder und die Wasserflasche steht neben mir, in meiner Wohnung sind es jetzt noch immer 32 Grad!!!!

Liebe Anna,
Frau Birkenbihl habe ich über die ebenso kluge und wortgewandte und witzige und provokante Theologie-Professorin Sabine Bobert (sie hat einen YT-Kanal) schätzen gelernt. Leider ist der Vortrag aus dem das Zitat mit dem Filter stammt wegen Urheberrechtsangelegenheiten gesperrt worden.

Liebe Femme,
wie war dein Abend am Japanischen Palais? Bist du überhaupt hingeradelt?

Liebe aenema,
es gibt hier verschiedene Bücherpfade, sogar einen ganzen Bereich, der Literatur, Film und Fernsehen heißt.
Von Frau Levy fand ich alle Bücher gleichermaßen gut.
Was liest du denn gerade?
Ich bin jetzt bei "Hier bin ich" von Foer, aber das reicht bei weitem nicht an "Extrem...& Unglaublich.." heran. Und es ist mir dann auch viel zuviel wörtliche Rede. Anführungs- und Ausführungszeichen so weit das Auge reicht. Es liest sich fast schon wie ein Drehbuch.
Hast du schon was von Donna Tartt gelesen? "Der Distelfink" hat mir sehr gut gefallen.

Zum Thema kann ich heute nix schreiben, aber das macht ja auch nix, irgendwann wird es schon wieder angenehmere Temperaturen geben.
Nur das Eine: ein ganz wichtiger Punkt auf meiner Liste, die langsam wächst, unter dem Punkt "warum überhaupt unter Leute gehen?" lautet:
ich will, wie wir alle, wahrgenommen werden. Gesehen werden. Darum trifft die Strafe des "Geschnitten werdens" oder des "silent treatment" (da weiß ich nicht den deutschen Begriff) so hart. Wir alle wollen gesehen werden. Wahr-genommen sein.

Und darum habe ich mich heute auch aufgerafft und hier vor mich hergestammelt, ich wollte euch zeigen, ich habe euch wahrgenommen und mich sehr gefreut, eure Beiträge zu lesen.

Haltet durch und seid lieb gegrüßt! Die Hitze hat was von einem depressiven Schub, da geht bei mir dann auch nichts mehr!
Femme
Beiträge: 34
Registriert: 5. Apr 2020, 18:33

Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Femme »

Enissa hat geschrieben:Hallo!

Liebe Femme,
wie war dein Abend am Japanischen Palais? Bist du überhaupt hingeradelt?


Guten Morgen Enissa und @all,

ja ich war zum Palais gefahren, jedoch mit der Tram, es waren viele Menschen da ,meist Paare und Gruppen die sich kannten. das gab mir unterschwellig einen Stich in mein Herz. Vereinzelt konnte ich Menschen ausmachen die so wie ich alleine unterwegs waren.
Selbst wenn ich lächle meidet man mich, auf den Versuch ein small Talk zu starten bemerke ich schnell das dies nicht gewünscht ist. Ich sehe dann schon ja fast verwirrte Gesichter.

Ich besorgte mir ein Wasser und setzte mich auf die Mauer, rauchte eine Zigarette, der Vortrag war stinklangweilig und so beschloss ich das ganze abzubrechen und machte mich auf den Weg nach Hause immer schön an der Elbe entlang. Ist schon ein beachtliches Stück zu Fuß.

Unterwegs scherte ich kurz aus auf die Leipziger um mir eine Tüte Pommes und ein weiteres Wasser zu besorgen bei dem berühmten Burger King. Ich aß meine Pommes draußen an einem Tisch und es dämmerte schon längst.
Tja Wehmut, Traurigkeit überkam mich. Machte mich nach dem Verzehr weiter auf den Heimweg.

Zuhause angekommen habe ich mich um meinen alten Kater gekümmert und zum Glück noch ein schönes Telefonat geführt.

Plan für heute ist in den Baumarkt mit meinem quietschenden Rad zu fahren und Öl zu besorgen, Papiere für die Steuer zu sortieren und evtl. falls ich den Po hoch bekomme am Abend an die Elbe, sie ist nicht weit von mir.

Ich wünsche allen einen schönen mit etwas Zauber, Tag.

Liebe Grüße Femme

P.S. Vielleicht versuche ich noch mal einen Abend im Palais Sommer, werde mal ins Programm reinschauen.
Nichts ist so wie es scheint.
Ich bin eine Romanfigur von Franz Kafka, ich weiß nie ob ich spinne oder die anderen.
Enissa

Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Enissa »

Liebe Femme,

ich finde es klasse, dass du losgezogen bist. Wenn ich unsicher bin, ob ich mich in Bewegung setzen soll oder nicht, stelle ich mir immer beide Möglichkeiten vor. Wie fühle ich mich mit dem Gedanken weiter in meiner Eremitage zu sitzen, und wie fühle ich mich mit dem Gedanken, raus zu gehen, etwas zu wagen und dann wieder heim zu kehren?
einen Tag mit etwas Zauber
auch dir! So ein schöner Wunsch!


Liebe aenema,

nach einer durchlesenen Nacht und eines durchlesenen Morgens ("Hier bin ich" hat mich dann doch gepackt und sich als fabelhaft erwiesen), habe ich mich entschlossen nicht schlafen zu gehen, sondern wach zu bleiben. Ich muss, weil ich es will, endlich wieder in einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus kommen. Ich habe, wegen der Hitze, die Nacht zum Tag gemacht und den Tag zur Nacht. Für ein Sozialleben nicht geeignet!!!! Und ich habe zwei Einladungen angenommen und drei Termine in den nächsten Tagen, die schon länger feststehen. Meine Eremitage wird also phasenweise Strohwitwer werden ;-)

Und jetzt versuche ich mich mal am Unterbrechen der Quotes und Weiterschreiben, mal schaun ob das was wird.
Was mir selbst auffällt ist, dass (und ich praktiziere das auch so) es letztlich dennoch immer wieder um das Thema Vertrauen geht. Auch dann, wenn ich eine Rückmeldung bekomme in der Richtung (sehr platt formuliert) "Ist doch alles gut wie's ist/Du hast alles richtig gemacht/Meine Bedürfnisse/Wünsche sind diese und jene" kann ich letztlich nur darauf VERTRAUEN, dass dies auch so ist.


Im Wort Vertrauen steckt ja das Wort trauen. Kann ich dem anderen trauen, dass er auch wirklich die Wahrheit spricht. Und habe ich die "Traute" dazu? Den Mut?
Bei mir ist es so, durch ein gewachsenes Maß an Selbstvertrauen und Positiverfahrungen mit Anderen (an dieser Stelle ein herzliches Danke schön an meine professionellen BegleiterInnen und an die erwähnten ein, zwei, drei lieben Menschen in meinem Leben, durch die ich sie erleben konnte!) nähere ich mich langsam und vorsichtig und über einen großen Zeitraum an diese "Traute" ran.
Aber ganz am Anfang stand echt die Erfahrung, ich kann mir selbst trauen.
Warum benötige ich also in manchen Bereichen oder Situationen eine Rückmeldung und in manchen nicht? Oder: Wieso nehme ich diese in manchen Situationen an und in manchen nur sehr schwer? Warum vertraue ich mir also selbst in diesen und jenen Bereichen und in anderen weniger?
Das muss natürlich nicht dein Thema sein. Vielleicht kann es sinnvoll sein, das zu hinterfragen: Was gibt mir Sicherheit in Bezug auf meinen Humor, dass ich ihn so annehme wie er ist, im Umgang mit anderen? Welche Fragen stelle ich meinem Gesprächspartner denn in Bezug auf andere Themen, die Unsicherheit auslösen? Wie fühlt sich diese Sicherheit rund um meinen Humor an? Was bedeutet denn "beim Humor kann mir keiner was"? Was können mir andere denn in Bezug auf andere Themen? Etc... (Antworten sind natürlich nicht für mich gedacht, ich denke du weißt, was ich meine) ;)
Ich bleibe an dem Wort Unsicherheit hängen und stelle fest, es ist nicht mein Wort, mein Zustand. Oder hatte ich das geschrieben?
Für mich ist es eher eine Sache der Abgrenzung von ich und du. Der Wunsch danach einfach ganz bei mir bleiben zu können und trotzdem in Kontakt zu sein. Das Vermögen den Anderen nicht durch meinen "verschmutzen Filter" (sprich: alte Erfahrungen, Verletzungen, Wahrnehmungsmuster ect. und Übertragungen!!!!) wahrzunehmen. Ich bin so sehr auf "Wann erfolgt der nächste Angriff, wann kommt die nächste Katastrophe?" programmiert. Armes Ich!

Im Gegensatz zu früher ist da schon viel Gutes gewachsen. Erst vorgestern habe ich mit einer Freundin lange telefoniert und ihr von dem Tageseminar erzählt und im Erzählen festgestellt, wieviel sich schon getan hat. (Noch was für die Teilen-Liste: oft merkt man erst beim Mit-Teilen, was sich alles so getan hat)

Danke für dein einfühlsames Eingehen auf meinen Beitrag!

Und jetzt tue ich mal etwas für meine Eremitage, damit der angehende Strohwitwer nicht von den Staubmäusen vertilgt wird. Die arge Hitze hat meine hausfräulichen Ambitionen, die sich schon bei kühleren Temperaturen auf niedrigstem Niveau befinden, völlig zum Erliegen gebracht.

Liebe Grüße in den Donnerstag hinein!
MaWe
Beiträge: 182
Registriert: 8. Feb 2020, 10:03

Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von MaWe »

"Der Wunsch danach einfach ganz bei mir bleiben zu können und trotzdem in Kontakt zu sein."

Ja, ich meine auch, dass das eine ganz zentrale und wichtige Sache ist. Sozusagen mit anderen zusammen allein sein zu können. Bei mir ist es auch so, dass ich mich in Gegenwart anderer überhaupt nicht mehr selbst spüre, sondern nur noch das, was der andere -- vermeintlich oder wirklich -- von mir erwartet. Je mehr es Richtung Konflikt geht, desto schlimmer ist es. Beim Schreiben ist es anders als beim Realkontakt, da fühle ich mich selbst sehr gut. Deshalb kommuniziere ich fast nur noch schriftlich.
Femme
Beiträge: 34
Registriert: 5. Apr 2020, 18:33

Re: Du & Ich - Ihr & Ich

Beitrag von Femme »

Unscheinbar hat geschrieben:Liebe Femme, habe dir eine PN gesendet.
Schönen Abend!
Hallo Unsichtbar,

ich habe Deine nachricht gelesen und geantwortet :hello:
Nichts ist so wie es scheint.
Ich bin eine Romanfigur von Franz Kafka, ich weiß nie ob ich spinne oder die anderen.
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