:: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

DepriXX
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Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von DepriXX »

hallo schnarchi

Nicht's ist gewiss, und deswegen bleibt immer auch ein Raum für berechtigte Hoffnung

der satz war wirklich gut und sehr hilfreich!
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Ann-Louis
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Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von Ann-Louis »

Hallo HopeW,

ich fühle bzw. fühlte zeitweise ganz genauso. Es ist wirklich schwer, wenn man glaubt immer anderen beweisen zu müssen, dass man "gut" ist. Meistens wissen sie es eh und sagen es einem nur nicht. Sie würden sich ja dann vielleicht selbst schlechter darstellen? Das Problem ist glaub ich vielmehr, dass ich mir immer selbst beweisen musste wie gut ich bin. Selbst die kleinsten Details die nicht perfekt waren, sorgten dafür, dass ich dann Dinge für mich als "nicht gut" einstufte. Seitdem ich ernsthaft versuche mich nicht selbst zu beweisen, bewusst Unzulänglichkeiten zu akzeptieren, seitdem habe ich den Eindruck, dass es mir etwas besser geht. Ich bin zufriedener mit mir selbst geworden. Das senkt den Stress. Vielleicht versuchst Du auch einmal dich nicht immer Dir selbst alles beweisen zu müssen. Deine Meinung von Dir ist die wichtige die zählt! Aus deinen Postings kann man gut erkennen, dass Du "gut" bist. Erkenn es selbst bewusst! Noch einen schönen Tag und

liebe Gruesse
Ann-Louis
Ann-Louis
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Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von Ann-Louis »

Hallo Commander Data,

es stimmt m. E. bis zu einem gewissen Grad. Geld macht nicht glücklich, alleinsein auch nicht aber manchmal ist es schon besser. Depression ist meiner Meinung nach auch der Sammelbegriff für eine Anzahl von Symptomen und nicht die Ursache. Mit dem Geld ist das so eine Sache. Es gibt doch die Geschichte von dem Mann der unter einer Palme sitzt und aufs Meer schaut. Es kommt ein Europäer oder Amerikaner vorbei und sagt zu ihm: Warum sitzt du hier unter der Palme und tust nichts? Wenn du mit deinem Boot aufs Meer fahren würdest, würdest du mehr Fische fangen und verkaufen, du könntest dir ein grösseres Boot kaufen und noch mehr Fische fangen und verkaufen. Dann hättest du viel mehr Geld und wärst reich. Der Mann antwortete: Was soll ich denn dann machen, wenn ich soviel Geld hätte. Der Europäer antwortete: Du könntest dich unter eine Palme setzen und ausruhen. Aber das tat der Mann ja bereits und er war nicht unglücklich dabei. Ich glaube das schlechte Gewissen anderen gegenüber, dass man nicht so erfolgreich ist, ist viel schlimmer, als das geringere Verlangen nach Konsum das man hat. Wenn wir wirklich aus tiefstem Innern heraus etwas wollten, würden wir es vermutlich können. Aber unsere Erkrankung blockiert uns und unser Innerstes will das überhaupt nicht. Der Verstand will und die Seele sagt ich brauch was anderes zum leben. Nicht Sekt, nicht Kaviar sondern trochenes Brot reicht aber dazu brauche ich "Streicheleinheiten für die Seele".
Jetzt hör ich aber auf noch einen schönen Tag

Ann-Louis
Ann-Louis
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Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von Ann-Louis »

Hallo Commander Data,

ach was ich vergessen habe. Ich geh auch lieber bei Regen spazieren.
Data

Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von Data »

Sorry an alle, die mich angesprochen haben, ich krieg im Moment einfach keine Antwort hin, bin zu antriebslos.

Gruß, Data
HopeW
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Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von HopeW »

Hallo Ihr Lieben,

auch so eine Sache, die mir im Real Life "stinkt" ist:Die Unhöflichkeit, mit der man miteinander umgeht.

Und so will ich euch rasch sagen, daß ich jetzt weg bin, wahrscheinlich bis Freitag.
Man hat mich hier gut aufgenommen, meine letzten Postings sind nicht gerade Optimismus pur und ich danke für jede Antwort!Ich möchte nicht, daß sich jemand "Gedanken" macht, weil ich mich nicht melde und melde mich hiermit ab

Ich wünsch euch also einen schönen Feiertag, so gut, wie es eben geht, knuddel und knutsch die/den, die Berührungen mögen

Ciao,ciao
Hope
triste
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Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von triste »

Hi Siggi,

also ich habe mir erwähntes posting von Dir noch mal durchgelesen, Du hast Recht, ich hatte es ein bißchen anders gelesen. Aber ich habe nicht so direkt auf Deinen ganzen Text Bezug genommen, sondern nur auf diesen einen Teilaspekt der menschlichen Nähe...es sei mir verziehen, daß es mich gestern ansprang und zu einer gedanklichen Kettenreaktion führte, die Du dann mißverständlich fandest.
Ich habe gestern diesen thread gelesen und zu den verschiedenen postings rasten mir verschiedene Gedanken durchs Hirn und ich muß noch erwähnen, daß ich just gestern ein Buch zu lesen begann: "Die neue Medizin der Emotionen" (oder so). Darin wird explizit gesagt, daß bei Depressionen und Angsterkrankungen der Aspekt der Gemeinschaft, des menschlichen Miteinanders, immer wieder vergessen wird als einer der wichtigen heilenden oder auch vorbeugenden Faktoren.
Der Psychiater, der das schreibt, bringt sogar das Beispiel, daß er den Patienten bei Fehlen einer Partnerschaft oder sozialer Kontakte das Anschaffen eines Haustieres verordnet (darüber gibt es sogar Studien).
Jedenfalls, ausgehend davon hat mich Dein posting hinsichtlich dieser - so glaube ich -zumeist vernachlässigten Heilungskomponente der, nennen wir es mal grob LIEBE, oder einfach eben des Zusammenseins mit nahen Menschen, dann veranlaßt, das mit der Einsamkeit zu erwähnen. Ich persönlich glaube ganz unbedingt an die heilende Kraft der Liebe und die krankmachende Wirkung von Einsamkeit.
Die Geschichte mit dem Berg hatte ich aber schon so verstanden, daß Du die Überwindung des Bergs (= die Depression) nicht alleine schaffst.
Du hattest geschrieben:

"Verdammt ich schaff das nicht alleine. Ich habs jahrelang versucht. Bin immer und immer wieder den Berg heraufgeklettert, um dann doch jedesmal aufs Neue vorm Gipfel abzurutschen. Was bin ich gerannt. Jetzt habe ich keine Kraft mehr. Und der Berg hat die Motivation in mir langsam aber sicher getötet. Und ich sag Euch, bevor ich mich erneut auf den Weg mache, brauche ich Menschen, die dies auch als ein Weg betrachten, für den es sich noch lohnt aufzuwachen. Alleine habe ich keine Chance!! An dieser Erkenntnis habe ich lange kauen müssen."

Also versteh ich Dich richtig, daß Berg nicht gleich Depression ist? Was meintest Du dann mit dem Berg?

Weil, meine Erfahrung ist, daß man sich nur alleine aus der D. herausarbeiten kann (mit Hilfe von Therapie und ggf.Medikamenten).
Bei dieser einsamen Arbeit ist eine Partnerschaft oder Gemeinschaft, wie Du sie beschreibst (Wohnprojekt) sicher eine Stütze.
Ich glaub´aber, der Depressive muß es sich allein erarbeiten.
So hatte ich es gemeint.

Also nicht sauer sein, bitte.
Mal davon abgesehen, was wäre so schändlich daran, wenn man seine Suche nach Kontakt oder Liebe formulierte? Finde ich ja auch wieder interssant, daß es Dich offenbar stört, daß man Dich diesbezüglich falsch verstanden hat.

Also, ich hoffe, ich konnte mich diesmal verständlich machen und sende liebe Grüße an alle...
Virginia
Data

Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von Data »

Hat vielleicht jemand Bock auf 'nen Chat? Ich meine, was will man bei diesem herrlichen Wetter auch anderes machen als vor der blöden Kiste zu hängen...
QqE3zumawS
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Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von QqE3zumawS »

Hallo Virginia,

Danke fürs Nachlesen. Erleichtert mich ja, dass ich mich doch nicht so unklar ausgedrückt hatte. Habe schon an mir selbst gezweifelt.

Ja, mit die Sache mit dem Berg schien wohl nicht ganz klar. Hiermit meinte ich gar nicht die Überwindung der Depression, sondern allgemein die Versuche Fuss im Leben zu fassen (z.B. Ausbildung abschliessen, berufliche Entwicklungen, familiäre Probleme lösen etc.). Diese Dinge waren mir im zunehmendem Maße nicht mehr möglich. Diese Leistungsunfähigkeit kennen ja viele von uns infolge der Depression.
Wenn ich in depressiven Phasen beispielsweise einen Brief an ein Amt schreiben muss.kann es vorkommen, dass diese Aufgabe Wochen und enorme Überwindung benötigt. Also ein "Berg", der mir in jenen Phasen kaum überwindbar scheint. Ich bin davon ausgegangen, dass so gut wie jeder von uns dieses Problem zur Genüge kennt und deshalb den Vergleich mit dem Berg auch in diesem Sinne interpretiert.

Konkret wäre für mich ein Start in die Selbständigkeit ein lohnendes Ziel. Durch die depressiven Ausfallzeiten und insbesonder bei mir die Grunderkrankung ist das allerdings ein mehr als gewagtes Unterfangen. Hier könnte eine Gemeinschaft mir entscheidend helfen. Nicht, indem sie meinen Job macht, wenn ich mal gerade platt bin. Nein, aber eine solche Gemeinschaft könnte mir so zu sagen das fehlende Selbstwertgefühl geben, die nötige Sicherheit und den Mut , die man braucht, den Rücken stärken, usw.

Jetzt ist gerade wieder die Duracel-Batterie alle. Werd mir mal nen schönen Abend machen.

@SuMu: Hallo, SuMu. Habe gerade gelesen: Moclobemid macht nicht dick!!! Also hau rein!

Gruss Siggi
Naru
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Chat??

Beitrag von Naru »

Ja gerne! Wo denn??


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Es ist besser sich ein kleines Licht anzuzünden als über die Dunkelheit zu fluchen. (Konfuzius)
Data

Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von Data »

Hallo Nadine,

hier findest du den Chat: http://indignita.bei.t-online.de/

Dann such dir einen Raum raus.

Gruß, Data
Naru
Beiträge: 97
Registriert: 7. Jun 2004, 08:57

Chat

Beitrag von Naru »

Komm da irgendwie nicht rein, mein browser kommt nicht klar.....
Sonst www.chatworld.de. Da gibts immer leere Räume


*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Es ist besser sich ein kleines Licht anzuzünden als über die Dunkelheit zu fluchen. (Konfuzius)
Data

Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von Data »

Du musst dir wahrscheinlich Java installieren:

http://www.java.com:80/de/download/manual.jsp

Dann geht's vielleicht.
Naru
Beiträge: 97
Registriert: 7. Jun 2004, 08:57

Chat

Beitrag von Naru »

Hi Data! Gehn wir in den ernstahften?


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QqE3zumawS
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Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von QqE3zumawS »

....Gute Nacht, lieber thread! ..... Gute Nacht, Siggi!......... Gute Nacht, JohnBoy!
HopeW
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Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von HopeW »

Guten Abend.

....Wie gehts weiter - gehts weiter ?

Ich bin zurück am heimischen PC und ich hatte relaxte Stunden.

Ich nehme jetzt 14 Tage 40 mg Citalopram und bin nicht sicher, ob dieses AD jetzt schon wirken KANN.
Gestern morgen noch war ich lethargisch, ohne Antrieb mit quälenden Gedanken. Am nachmittag hatte ich ein-geht-mich-alles-nix-an-Empfinden.
Sehr sehr erleichternd empfand ich und empfinde immer noch, daß mein Denken derzeit nicht fixiert ist, auf bestimmte, negative Gefühle, Gedanken und Erinnerungen und einfach ein bißchen hin- und herschwirren.Das kommt mir "normal" vor. ich konnte WIRKLICH MAL AUSRUHEN.

Und......an welchem Punkt seid ihr?

VG Hope.
Anastasia
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Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von Anastasia »

Hi Hope!
Nachdem ich gestern einen ziemlich besch... Tag hinter mich gebracht habe, geht es mir heute schon wieder etwas besser. Allerdings bin ich auch sehr aufgeregt, weil ich morgen übers Wochenende nach Amsterdam fahre. Reisen ist für mich immer extrem anstrengend, da ich jeden Ortswechsel bedrohlich finde. Aber ich habe auch große Lust, mal rauszukommen und was anderes zu sehen. Mal sehen, wie das so wird.
Was Du geschrieben hast, hört sich doch sehr positiv an. Ich hoffe, Du kannst dieses Gefühl, einfach mal auszuruhen = zur Ruhe zu kommen noch länger genießen.
Schönes Wochenende
Ana
Ein Schiff das im Hafen liegt, ist sicher - aber dafür werden Schiffe nicht gebaut.
HopeW
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Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von HopeW »

Hallo Ana,

wahrscheinlich bist du schon unterwegs via Amsterdam und wirst das erst später lesen, kannst aber andrerseits berichten, wie das WE für dich war.
Ortswechsel sind auch für mich sehr schwierig und ich habe insgesamt tatsächlich leider keine guten Erinnerungen an Urlaube (Geschäftsreisen sowieso nicht)
Man nimmt SICH ja immer mit und außerhalb der "Höhle" gibt es so manche Änderungen, die "uns" zusätzlich belasten.
Ich plane "solche Sachen" schon gar nicht mehr. Mir fällt das kleinste schon schwer. Mich nur mal aufs Rad zu setzen und irgendwo hinfahren, ein Eis essen, Kaffee trinken-mir graut es nur vor solchen Aktionen.
Ich war eingeladen auf einen Tag/Nacht im Grünen. Mußte NUR hinfahren, Aktionen waren nicht gefordert.
Ja, und da konnte ich dann ausruhen.
Ich komm ins Schwätzen und will eigentlich nur sagen, daß es gerade für "uns" so wichtig wäre, rauszukommen und neue/andere Eindrücke zu bekommen. Es ist ja so wichtig, auch mal was positives abzuspeichen an dem man sich ein wenig festhalten kann und auf Wiederholungen hofft und nicht nur immer diese negativen Gedanken wälzen.

Schönes WE
wünscht Hope
triste
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Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von triste »

Hallo Siggi,

die Idee, mit anderen etwas zusammen zu machen, ist eine sehr schöne Vorstellung. Idealerweise natürlich mit Menschen, die man mag,und wo man sich gegenseitig emotional und auch geistig was geben kann.
Ich hatte auch immer mal wieder solche Gedanken...bei mir steht dahinter eine allgemeine Sehnsucht, in einer Art "Familie"
zu leben und 'aufgehoben' zu sein.
Das Alleinleben hat mir noch nie gefallen.
Ich hab´aber auch durch die Zeit der Depression gelernt, daß ich im Grunde schon immer auf mich gestellt bin, allein verantwortlich bin für mich und mich auch - bittere Erkenntnis - auf niemanden wirklich restlos verlassen kann. Ich war immer auf der Suche nach Verschmelzung mit einem anderen.....ich glaube, weil ich mir selbst so 'unvollständig' vorkam. Heute glaube ich, daß ich mir selber genug sein muß, um z.Bsp. eine 'gesunde' Partnerschaft führen zu können. Und dazu gehört auch, das Leben allein zu schaffen.
...sagt mein Kopf.
Mein Herz schlägt aber auch für: unvollkommen sein und damit schwach, sich fallen lassen können , auch mal etwas an andere abgeben können, sich versorgen lassen,
Hilfe von jemand anderem annehmen können...

Seufz. Merke gerade beim Schreiben, daß das doch auch ganz schön mein Thema ist...
muß nachdenken.

Jedenfalls: Dein Gedanke von einer Lebens-/Arbeitsgemeinschaft ist ein schöner Traum.


Liebe Grüße
Virginia
QqE3zumawS
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Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von QqE3zumawS »

Hi, Virginia,

Ist es nicht merkwürdig, mit wie vielen wiedersprüchlichen Gedanken man selbst bei diesem Thema zu kämpfen hat. Geht mir auch so. Und Deine Gedanken kann ich gut nachvollziehen.
Bei mir stehen dabei Partnerschaften nicht so im Mittelpunkt. Sie ergeben sich fast automatisch wenn ich unter Leuten bin.

Und dazu gehört auch, das Leben allein zu schaffen.
...sagt mein Kopf.

Nun,das habe ich 40 Jahre lang so gehandhabt. Ich schätze sogar mit reichlich Power und Willen. Voller Einsatz. Und von jemanden Hilfe annehmen????? - Ich doch nicht!! Mit anderen das Leben teilen und sich einpassen???? - Grauenvoll, nur so lange zu ertragen, wie ich das Sagen habe, wo's lang geht.
Es hat mich fast um den Verstand gebracht, festzustellen, dass ich die stetige Talfahrt in meinem Leben nicht in der Lage war aufzuhalten. Und dies obwohl ich Ursachen und Wirkungsweise des Ganzen bis ins Detail kannte.
Nun bin ich berentet und bekomme ein bisschen Grundsicherung zum Überleben. Dies ist ein Leben auf dem Abstellgleis, ohne jede Anregung, ohne jede Perspektive. Ohne Lebensqualität. Da ich noch nicht ganz tot bin, kann ich mich damit nicht abfinden.
Aus dieser Not heraus, reifte in mir langsam die Vorstellung, dass eine Gemeinschaft von Betroffenen in ähnlichen Lebenslagen die wohl einzige Möglichkeit ist, sich trotzdem noch eine gewisse Lebensqualität zu erhalen. Dies sowohl materiell als auch ideell. Das also mal etwas verkürzt meine Intension.

Solange man materiell noch ein Fundament besitzt, geht der Wunsch nach einer Gemeinschaft wohl eher Richtung Partnerschaft. Und ich glaube, dass das Alter hierbei auch eine entscheidende Rolle spielt.

Grüsse zurück Siggi
triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von triste »

hallo nochmal,

...verstehe. Das mit der Berentung sehe ich auch so. Ich stand ja vor der Entscheidung, den Rentenantrag zu stellen oder es nochmal mit dem Job zu versuchen. ich habe mir dann eine Zwischenlösung gebastelt: Ich versuche den Wiedereinstieg, aber nur 2 Tage die Woche.
Glücklicherweise war ich noch nicht gekündigt, und das nach 2,5 Jahren Krankschreibung. Und glücklicherwqeise macht mein Chef diese reduzierte Teilzeit mit!
Für mich ist dieses Modell ideal, weil ich so immer noch genug Zeit für mich habe, Analyse machen kann, mich auch ausruhen kann, auch mal krank sein kann. Gleichzeitig habe ich wieder eine Aufgabe, bin wieder eingebunden, und, vielleicht der wichtigste Aspekt: ich finanziere mich wieder selbst!
Ich habe gemerkt, daß es unglaublich wichtig für mich war, auch wieder eine Anforderung erfüllen zu müssen. Die Unbeweglichkeit und der Stillstand in der Depression waren für mich absolut kontraproduktiv. Meine Ärztin und Therapeutin waren auch beide der Meinung, daß junge Patienten in einer Berentung eher nicht wieder von selbst aktiv werden, sondern sich in der Krankheit einrichten.
Ich kann dieses sich nutzlos Fühlen ohne Job völlig verstehen, gleichzeitig traut man sich aber auch nichts mehr zu... mir ging/geht es ja genauso.
Da ich gerade erlebe, wie wichtig eine Beschäftigung ist, kann ich nur jedem raten, aktiv zu werden und zumindest etwas Kleines zu versuchen.
Die Sicherheit, die man diesbezüglich in einer Arbeitsgemeinschaft von Betroffenen hätte, hat man in der 'normalen' Arbeitswelt nicht. Da wird eher mit Unverständnis reagiert.
Aber das ist halt der Preis für eine Rückkehr ins Leben...ich verzichte ja auch erstmal auf mein gutes Einkommen und gehe gegen meine Ängste an, und erlaube mir, nur 2 Tage die Woche zu arbeiten um zu schauen, ob ich das überhaupt packe.
Leicht ist es nicht. Aber es gibt mir Kompetenzen zurück, in vielerlei Hinsicht!

Dafür habe ich auf dem anderen Gebiet Schwierigkeiten. Mein Vertrauen, mich einem Partner zu öffnen, ist noch zu lädiert. Ich bin sehr mißtrauisch.
Aber alles auf einmal wäre auch bißchen viel verlangt.

Also Siggi...vielleicht nimmst Du es trotz schlechter Erfahrungen doch noch einmal mit dem Berg auf? Ich brauchte übrigens auch mehrere Anläufe und bin jedesmal sehr hart unten aufgekommen!

nachmittägliche Grüße,
Virginia
QqE3zumawS
Beiträge: 29
Registriert: 21. Mai 2004, 23:12

Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von QqE3zumawS »

@Virginia,

Klingt nach einer guten Ausgangssituation für Dich für die Bewältigung der depressiven Symptomatik. Beneidenswert!
Ich könnte mir auch vorstellen, dass Du auch noch wenigstens über Reste eines normalen Beziehungsgeflechtes verfügst (Familie, Freunde, Arbeitskollegen, etc.). Dieses ist bei mir seit Jahren weggebrochen, wenn es überhaupt je bestanden hat.

Was meine Ausgangssituation weiterhin verschlechtert, ist der Umstand, dass ich über keinerlei abgeschlossenen Berufsausbildung verfüge. Dies ist sozusagen "der Berg" für mich. Sämtliche diesbezüglichen Versuche scheiterten unabhängig vom Niveau (Med-Studium bis hin zum Arbeitsamtskurs)stets nach dem selben Muster kurz vorm Abschluss. Psychische Probleme können wirklich ziemlich penetrant sein.

Ich schildere dies nicht aus einer Haltung der Aufgabe und Resignation heraus, sondern sehe dies im Sinne einer ganz nüchternen und ehrlichen Analyse meiner Ausgangssituation. Dann schaue ich mir an, welche Möglichenkeiten mir die Gesellschaft/der Arbeitsmarkt noch bietet, trotz meiner Defizite mein Leben noch selbst bestreiten zu können. Hier besteht objektiv kein motivierendes Angebot mehr - worüber ich mich nicht beklage. Es ist ganz einfach so.

Was also bleibt dann? Selbsthilfe!!!! Und diese versuche ich unter anderem hier zu betreiben, in dem ich z.B. die Idee einer solchen Gemeinschaft von Betroffenen zur Diskussion zu stellen.

Meine Ärztin und Therapeutin waren auch beide der Meinung, daß junge Patienten in einer Berentung eher nicht wieder von selbst aktiv werden, sondern sich in der Krankheit einrichten

Die Gefahr ist tatsächlich gegeben. Allerdings hatte ich häufig den Eindruck, dass viele Ärzte, gerade in Kliniken, dieses Argument pauschal anwendeten - man hält sich damit ne Menge bürokratischen Kram vom Hals. Für die Betroffenen beginnt damit erst recht ein Spießrutenlaufen.
Dem Verdacht des obigen Zitats war ich Gott sei Dank kaum ausgeliefert, da die Rente einfach zu gering ist, um als eine attraktives Ruhekissen durchzugehen.


Gruß Siggi
Data

Re: :: Wie gehts weiter - gehts weiter ? ::

Beitrag von Data »

Hallo Leute,

ich hab 'ne neue Fortsetzung aufgemacht, denn die Ladezeiten für den vorliegenden Thread betragen selbst bei 'nem DSL-Anschluß schon mehrere Quadrillionen Yoctosekunden.

Bitte macht also hier weiter bei Gelegenheit:

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1086979654

Gruß, Data
Antworten