Ein ewiger Kreislauf

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Darkmindset
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Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Darkmindset »

Grüße euch,

da ich hier zum ersten mal etwas schreibe werde ich kurz ein paar grundsätzliche Informationen über mich zum besten geben.
Bin Männlich, fast 30 Jahre alt und leide seit 14 Jahren unter Depressionen.
Hab schon viel Therapien/Kliniken usw. hinter mir, beziehe momentan EU-Rente und mache eine freiwillige Maßnahme zur Förderung von Tagesstruktur, Sozialenkontakten und was sonst noch so dazu gehört. Das übliche eben.
Neben bei mache ich selbstverständlich auch noch Therapie, die aber bald beendet wird da es einfach nicht mehr weiter geht. Werde es dann vielleicht mal noch mit Psychoanalyse versuchen, aber bin momentan nicht mehr sonderlich optimistisch das sich Jemals etwas verbessern wird.
Auch wenn ich der Richtigkeit halber erwähnen muss das die Therapie durchaus etwas geholfen hat und es vorher schlimmer war, aber die letzten zwei Jahre stagniert es einfach.
Die Maßnahme in Kombination mit der Psychoanalyse wird dann wohl auch mein letzter Versuch nochmal etwas zu verändern, sollte es nicht funktionieren steht wohl nächstes Jahr die unbefristete EU-Rente an und der "Stempel" austherapiert oder wohl auch "chronische" Depression genannt.
Man wird sehen was die Zeit bringt, aber somit weiß man zumindest meine Rahmenbedingungen und ich komme nun zum eigentlichen Thema.


Seit Jahren drehe ich mich im Kreis und bin mein größter Feind. Ich definiere es gerne mit dem Versuch vor mir selbst weg zu laufen oder eher gesagt vor meiner depressiven/destructiven Seite. Ich baue mir etwas auf seien es Sozialekontakte, versuche mir Geld dazu zu verdienen oder engagiere mich in einem Hobby. Meist bin ich damit auch sehr "erfolgreich" und es läuft eigentlich alles gut. Ich hab schon vieles erreicht was ich mir vorgenommen hatte und oftmals sogar mehr als ich erwartet habe und nichts außer Erinnerungen sind mir davon geblieben. Selbst die Erinnerungen an positives tun einfach nur weh da sie mir zeigen was ich verloren habe.
Nicht das ich der Meinung wäre Glück und Erfolg müssten im Leben eine Konstante sein, es wird immer gute und schlechte Zeiten geben und weniges ist für die Ewigkeit. Doch zu wissen das man sein Glück selbst ganz bewusst zerstört hat ist einfach unerträglich.
Danach fühle ich mich dann schlecht, schuldig, beschämt und frage mich wer dieser Mensch war der dort gehandelt hat.
Wie ein Künstler der Stunden über Stunden ein Bild malt und sich daran erfreut und es kommt ein Irrer vorbei der nichts mit dem bescheidenen, ruhigen usw. Künstler zutun hat und zündet das Bild fröhlich grinsend an.
Der Künstler wird diesen Irren wohl nie vergessen und seine widerliche Freude an seinem destruktiven Schaffen. Bis er in den Spiegel schaut, sich die Tränen von der Wange wischt und beim zweiten Blick in den Spiegel erkennt das sein Gesicht voller Asche ist und er bestürtzt das Feuerzeug aus seiner Tasche zieht.
Man könnte versuchen vernünftig zu sein es war nur ein Bild und man hat einfach die Nerven verloren und alles wird gut. Oder man ist depressiv, versinkt im Selbsthass, macht sich Gedanken darüber was die Leute über einen denken könnten, hält sich für ein Monster das es nicht verdient hat glücklich zu sein usw. . Ich denke die meisten kennen diese Gedanken und man könnte die Liste endlos fortführen. Meist enden diese Gedanken dann an dem Punkt wo man sich fragt wofür man überhaupt noch lebt.
Dann beginnt wieder der lange Weg aus der schwer depressiven Phase und irgendwann malt man ein neues Bild und es wird wieder brennen.
Leider sind metaphorische Bilder nicht das einzige was ich mir kaputt mache.
Beizehungen, Freundschaften, Einnahmequellen, Hobbys... es tut mir auch so unendlich Leid für die Menschen die unter meinen Anwandlungen leiden mussten, die wenigsten hatten das verdient. Ich hab nie jemanden körperlichen Schaden zugefügt, aber ich fühle mich manchmal wie der größte "Verbrecher".
Dieser Mensch der ich nie sein wollte, die hässliche Fratze in mir gezeichnet von Hass, Missgunst, Neid und Freude am Leid das durch mein Handeln entsteht. Wie konnte ein Teil von mir nur so werden ?
Ich kenne die Antwort auf die Frage natürlich. Traumatische Ereignisse, Gewalterfahrungen, Verletzungen usw. und jetzt wo es keine Täter mehr gibt, bin ich der Täter an mir selbst geworden und auch an anderen.
Alles zerstören was ich mir selbst geschaffen habe und das nur um mich mal fünf Minuten nicht machtlos, fremdbestimmt oder schwach zu fühlen.
Schwelbend in Arroganz und Selbstherrlichkeit.
Wie als würde ein Obdachloser einen 50 € Schein verbrennen um sich kurz wie der dekadente Bonze zu fühlen,der eigentlich nicht mal sein möchte.
Klar kommen zu den Gründen auch noch andere Dinge wie Verlustängste usw. hinzu. Wenn ich selbst etwas zerstöre hab ich das immerhin entschieden und es kann mich nicht mehr verletzen, wenn ich eben durch normale Umstände scheitern würde. Man beendet eine Beziehung um nicht verlassen zu werden. Eine völlig verdrehte Logik, aber eine die wohl oft bei Menschen auftritt die häufig verletzt wurden.
Am ende bleibt wohl noch die Frage offen wie diese Situation zustanden kommen, da niemand Morgens aufsteht und sich denke "ach heute könnte ich ja mal meinen Job kündigen hab ich mal Lust drauf".
Da kommt dann wieder die Depression an sich zum Zug kurze Phasen manchmal auch nur Stunden, dass Schwarzeloch das jede Freude nimmt, jede Beschäftigung nur noch als Qual erscheinen lässt und einem einredet das sowieso alles zum scheitern verdammt ist und doch sowieso keinen Sinn macht. Und die innere Kälte die sich anfühlt als wäre man schon Tod und ehe man sich versieht schleicht sich der Irre mit dem Feuerzeug von hinten an.
Und wenn man nur noch Dunkelheit um sich herum sieht und nichts mehr fühlt hält er einem das Feuerzeug hin.
"Na ist dir kalt, fühlst du dich tod, kannst du im dunkeln nichts sehen ?"
"Ich hätte hier ein Feuerzeug zünde doch einfach mal den ganzen Raum an, ich mein was soll schon passieren ist doch eh alles egal. Dann siehst du was und fühlst etwas, du lebst wieder !"
Mit letzter Kraft nimmt man das Feuerzeug, dreht das Rädchen und der "Irre" hat seine 5 Minuten Ruhm und wenn die letzte Flamme erloschen ist kommt die Dunkelheit wieder zurück, nur noch dunkler als zuvor.

Das ist der ewige Kreislauf und trotz aller Therapie, Notfallmedis, Technicken usw. verschwindet weder der Irre mit dem Feuerzeug noch schaffe ich es "Nein" zu sagen. Jedes mal wieder, wieder und wieder nehme ich das Feuerzeug, obwohl ich genau weiß das es alles nur noch schlimmer macht.
Ich weiß nicht wie man so dumm sein kann, ich weiß nicht wie ich selbst zu dem Monster werden kann vor dem ich immer Angst hatte und sei es nur für kurze Zeit. Und immer wieder stehe ich auf und kämpfe mich zurück, manchmal dauert es länger und bedarf viel Hilfe und manchmal stehe ich schnell wieder auf. Aber ich weiß nicht wie lange ich die Kraft noch dafür habe. Manchmal denke ich es wäre besser einfach im dunkeln liegen zu bleiben, nicht mehr aufstehen, sondern einfach nur noch allein vor mich hin vegitieren, bis ich es nicht mehr ertrage oder meine natürliche Zeit auf Erden abgelaufen ist. Würde mir vielleicht Leid ersparen, anderen Leid ersparen und ich müsste nicht mehr in die enttäuschend Gesichter der paar Menschen blicken die mir noch in meinem Leben geblieben sind.

"Haste es wieder nicht durchgezogen ? Tut mir leid für dich, aber du schaffst das schon irgendwann. Hatte mich ja so für dich gefreut das du den Job bekommen hast."

Kein sonderlich schlimmer Satz, aber es tut trotzdem weh und hat lange genug gedauert bis z.B. meine Eltern akzeptiert haben das ich depressiv bin und kein faules Stück -----.
Natürlich ist da auch immer die Angst dabei das die Menschen einen irgendwann auch noch verlassen, weil sie es einfach nicht mehr ertragen.
Ich bin mir dem ja auch durchaus bewusst das Angehörige auch oft mit leiden. Naja man wird sehen noch habe ich nicht komplett aufgegeben wie oben erwähnt bin ich noch am letzten Versuch dran, auch wenn der momentan auf wackeliegen Beinen steht da ich langsam wieder eine depressive Phase rutsche und mich irgendwie überfordert und ausgelaugt fühle. Mal schauen ob ich es schaffe dagegen anzukommen.


Weiß auch nicht ob man mir hier helfen kann mit Tipps oder so, daran beißen sich atm schon die "Profis" die Zähne aus. Aber ich wollte es mir einfach mal von der Seele schreiben und vielleicht gibt es ja hier Menschen die sowas auch kennen. Ist manchmal gut zu wissen das man nicht der einzige "Irre" auf dem Planeten ist. Freue mich über jeder Antwort. :)
Bittchen
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Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Bittchen »

Lieber Darkmindset,

herzlich willkommen und einen guten Austausch hier.
Deine Gedanken über dich selbst haben mich an meine dunkelsten Zeiten erinnert.
Neulich habe ich in meinem damaligen Tagebuch meine eigene Beschreibung über mich gelesen,da habe ich mich sehr erschreckt ,wie ich mich selbst gesehen habe.
Diese Gedanken redet die die Krankheit uns ein.
Heute geht es mir sehr viel besser ,ich wurde auch als austherapiert(geht das überhaupt),chronisch krank usw.bezeichnet.
Habe Geduld,bei einer depressiven Störung ist Geduld,kleine Schritte,immer wieder, so wichtig.
Selbst die Behandler sind da oft nicht geduldig genug,es dauert alles zu lange und dann wird der Stempel,"Dir ist nicht mehr zu helfen" aufgedrückt.
Das macht ja alles noch viel schlimmer.
Gebe bitte die Hoffnung nicht auf,lese und schreibe hier.
Dass du dir schon viel von der Seele geschrieben hast,ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Gute Besserung und liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
Aurelia Belinda
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Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Darkmindset,

Ich begrüße dich auch erst mal in der Runde.
Dein Benutzername klingt ziemlich düster.
So wie es wohl in dir aussieht.
Das muss aber nicht so bleiben.


Deine Geschichte ist sehr lange.
Muss es ein zweites mal lesen.
Um dann darauf eingehen zu können.

Liebe Grüße,
Aurelia Belinda
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Darkmindset
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Registriert: 2. Jan 2019, 02:12

Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Darkmindset »

So nach über einem Jahr habe ich auch mal wieder den Weg hier her zurück gefunden. Naa wer hat mich vermisst ? Kleiner Scherz am Rande.
Danke euch für die netten Worte, hab sie damals auch gelesen und zu schätzen gewusst, es reicht manchmal aus zu wissen das jemand Anteil an dem nimmt was einen beschäftigt. Hatte leider dann zu viel um die Ohren um nochmal zu schreiben und am Ende hab ich wohl einfach nicht mehr dran gedacht, aber naja wird wohl mal wieder Zeit.

Ich nehme mal ein wenig Bezug darauf was sich so getan hat die letzte Zeit und was meine Dinge damals so an Früchten getragen haben. Glaube zwar ich hab versehentlich eine Tanne gepflanzt und wunder mich darüber das daran keine Äpfel wachsen, aber immerhin wird es ein schöner Weihnachtsbaum.
Also meine lustige Maßnahme damals habe ich auf jeden Fall bis zum Ende durchgezogen und naja einen Haufen Papier bekommen der mir sagt:
Sie haben tolle Fähigkeiten, sind ein kluger Mensch mit guten Umgangsformen der jegliche Aufgabenstellungen selbstständig und schnell erledigt, leider sind sie nicht belastbar und ihr sporadische Anwesenheit aufgrund ihrer Erkrankung macht eine ausführliche Bewertung in allen Bereichen nicht möglich.Weiß gar nicht was die Leute immer haben finde 50% Anwesenheit reicht vollkommen und da ich ja eh nur halbtags da war sind es wohl 25%... hust. Somit bin ich auch laut dieser Maßnahme nach wie vor nicht arbeitsfähig und eine Verbesserung der depressiven Erkrankung ist in diesem Rahmen nicht möglich. Wer hätte es gedacht oh Wunder, war der festen Überzeugung das werken, malen, Sport und lustige Gespräche über die Tageszeitung plus drei Einzelgesprächen die Woche nach 14 Jahren Depression wirklich helfen. Lange nicht mehr so viel Spaß gehabt.
Hab dieses "Tagesklinik" oder in dem Falle eher "Reha" vor Ort Konzept noch nie verstanden, da haste doch als antriebsloser Mensch schon keinen Elan jeden Tag 45 Minuten hin und wieder 45 Minuten zurück zu fahren um so einen Schabernack zu treiben. Am meisten Spaß haben tatsächlich diese Tests gemacht in wie weit man von seinen Fähigkeiten her noch beruflich geeignet ist. Das fand ich mal interessant zu schauen ob zumindest mein Verstand noch seinen Dienst tut wenn es mal nötig ist. Das war dann sehr gut und in Rekordzeit auch wenn es mir am Ende nichts bringt.
Mein anderer Plan mit der Psychoanalyse war nicht so erfolgreich entweder kommt man auf die endlose Warteliste von bis zu drei Jahren oder man bekommt gleich gesagt: Das tut mir leid ich glaube nicht das ich Ihnen helfen kann und diese Therapie das richtige ist.
Hab mich dann noch bei eine Klinik beworben war auch beim Vorgespräch usw. alles gut und bekomme dann die Absage mit dem Grund: Sie machen ja momentan keine ambulante Therapie daher halten wir einen Stationären Aufenthalt nicht für sinnvoll.
Hört hört ich bekomme von der Krankenkasse keine normale Psychotherapie mehr weil ich meine Stunden ausgeschöpft habe bei dieser Therapieform, finde keinen Psychoanalytiker und sage explizit das ich den Aufenthalt unter anderem dafür nutzen möchte für mich eine gute Alternative zu finden oder zumindest einen besseren Umgang damit "austherapiert" zu sein, aber das geht nicht weil ich keinen ambulanten Therapeuten mehr habe ?
In den all den Jahren mit Ämtern, der Rentenkasse, seltsamen Ärzten oder Kliniken war das mal wieder ein Highlight... wäre man nicht schon depressiv man würde es werden.
Nun gut also war ich gezwungen die Sache mal selbst in die Hand zu nehmen und einen neuen Ansatz zu versuchen und somit habe ich mein bisschen "Vermögen" wenn man das so nennen will in einen privaten Therapeuten investiert und muss sagen der Mann hatte wirklich was drauf
und hat mir tatsächlich nach all den Jahren noch einige Dinge erklärt die mir so klar nicht bewusst waren. Also wir hatten zwölf Gespräche die mich auch nochmal ein wenig dazu gebracht haben Veränderungen in meinem Leben vorzunehmen, aber leider bin ich langfristig auch damit nicht an den Punkt gekommen wirklich wieder Lebensfreude zu empfinden. Muss da auch sagen das der Therapeut sehr ordentlich war und meinte ich kann gerne weiter kommen wenn es mir das wert wäre, aber er können mir im Grund auch nicht mehr sagen. Damit konnte ich dann auch soweit abschließen und finde es sehr ehrenwert das er da ehrlich war obwohl es ihm ja Geld bringt.
Vielleicht wenn ich damit vor Jahren angefangen hätte wäre es vielleicht wirklich eine Option gewesen, aber ich befürchte meine Synapsen etwas zu negativ geprägt. Dennoch wirklich beachtlich der Unterschied in der Medizin zwischen Kasse und Selbstzahler/Privat. Hätte ich das Geld dazu würde ich tatsächlich auch nochmal eine private Klinik in Erwägung ziehen, aber naja der Tag wird nie kommen das ich mir das leisten könnte.
Die Logik des Gesundheitssystems endlos viel Geld in von meinem Standpunkt aus mittelmäßige Behandlung zu stecken, die auf Dauer ja viel mehr kostet als es einmal richtig zu machen ist schon paradox.
Auf der anderen Seite muss ich ja auch ehrlich zugeben das man immer über alles nörgeln kann ist vielleicht auch einfach als sich einzugestehen das man eben nicht mit Besserung zu rechnen hat und vielleicht auch der überbezahlteste Wunderdoktor daran nichts geändert hätte.
Somit schließt sich der Kreis zu meinem letzten Beitrag und ich werde wohl bald den Bescheid über meinen endgültigen verbleib in der EU-Rente erhalten und somit auch das höchste Gütesiegel aller chronisch depressiv bekommen. Wo ist der champagner ? Lebensziel erreicht würde ich sagen.

Somit willkommen in der Gegenwart und ich schreibe diesen wundervollen Roman. Glaube ich hab zu wenig Metaphern dieses mal werde doch irgendwie unkreativ mit den Jahren. Vielleicht bin ich auch einfach der Dramaturgie müde geworden. Nein glaube ich bin einfach allgemein müde geworden abgesehen von meinem Galgenhumor ist da nicht mehr viel Motivation geblieben. Das gute ist ich mache auch weniger Dinge kaputt und wenn ich mal was "kaputt" mache ist es eigentlich nicht kaputt oder ich trete irgendwem auf die Füße sondern ich werfe es einfach hin oder breche den Kontakt ab wenn ich sich um Menschen handelt. Auch wenn ich Menschen wirklich nur noch in einem sehr geringen Maße um mich habe. Wenn ich mal Geld dazu verdienen will oder irgendwas zur Beschäftigung mache tue ich es nur noch in sehr geringen Maße ohne Ambitionen oder irgendwas erreichen zu wollen. Ist zwar ein wenig einsam und oft langweilig auf Dauer, aber abgesehen von manch finsterer Stunde wo mich die Sehnsucht nach mehr überkommt kann ich damit zumindest vor mich hin vegetieren. Ich putze sogar Fenster oder streiche und das aus reine Langeweile hat also alles auch sein gutes. Manchmal habe ich sogar Momente die sich gut anfühlen zumindest subjektiv, objektiv ist es einfach nur Leere. Wenn man von Depressionen spricht redet man oft davon das man Leere empfindet und das furchtbar ist, aber eigentlich halte ich es für Blödsinn das man Leere empfindet, man hat zwar keine Intension in seinen Gedanken oder Antrieb etwas zu tun, aber die Gedanken und eine Mischung aus wirren negativen Emotionen ist doch immer da. Die eigene Unfähigkeit/"Leere" im Konflikt mit Zielen und Erwartungen der Stoff aus dem die innere Hölle gemacht ist.
Doch deswegen das Wort Unfähigkeit das man dann als Leere bezeichnet, aber die eigentliche Leere ist nichts zu empfinden, aber das auch nicht als negativ zu werten kann sich sehr befreiend anfühlen. Es ist nicht schlimm im dunkeln zu sitzen, es wird nur dann schlimm wenn man in der Dunkelheit herum stolpert und versucht ein Schimmern in der Ferne zu erreichen und man es ein ums andere mal nicht erreicht. Am Ende sind es leider nur kleine Momente, aber vielleicht ein Ansatz den ich für mich einfach mal weiter verfolgen werde, im Alltag halten mich Gedanken, Sehnsüchte und wirre Emotionen leider auch viel zu oft in meiner persönlichen Hölle.
Tja dies ist ein dunkler Ort und du hast ihn dir erdacht und damit schließe ich mal diesen Beitrag ab.
MaWe
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Registriert: 8. Feb 2020, 10:03

Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von MaWe »

Was hast du neben der Depression für eine Diagnose? Klingt für mich etwas borderlinig, was du da schreibst. Die Borderliner haben ja auch oft einen so schönen Galgenhumor.
Darkmindset
Beiträge: 16
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Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Darkmindset »

Also Borderline wurde bei mir nie diagnostiziert meine Diagnose lautet rezidivierende depressive Störung oder eben Chronische Depression.
Kommt drauf an wer das Gutachten schreibt.
Ansonsten wurde bei mir als ich mit der Therapie damals angefangen habe PTBS diagnostiziert aus dem dann die Depression entstanden ist, hab die ersten Jahre auch maßgeblich Trauma Therapie gemacht. Irgendwann war ich damit eben soweit durch und hab nur noch an der Depression gearbeitet.
Es gab auch mal noch so neben Diagnosen wie leichte Angststörung oder leichte Sozialphobie, aber das hat sich dann auch im Sand verlaufen und war auch nie ein maßgebliches Problem in meinem Alltag.
Bin eben seit meiner Jugend in Therapie und hab als Erwachsener Mensch nie ein anderes Leben als das mit dieser Erkrankung gelebt, da kann man sicher in einige Verhaltensmuster noch irgendwas "rein diagnostizieren" nur aufgrund dieser Ausgangslage und solange das Grundproblem noch besteht ist es eben nicht außergewöhnlich das Verhaltensweise auf verschiedene Art von der Norm eines mental stabilen/gesunden Menschen abweichen.
Um das so ca. in eigene Worte zu fassen was mir Psychologen dazu sagten.
Gartenkobold
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Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Gartenkobold »

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Zuletzt geändert von Gartenkobold am 24. Mär 2022, 20:49, insgesamt 1-mal geändert.
Darkmindset
Beiträge: 16
Registriert: 2. Jan 2019, 02:12

Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Darkmindset »

Grüße dich Gartenkobold und vorab auf jeden Fall herzlichen Dank für deinen Beitrag ich weiß das auf jeden Fall zu schätzen.
In diesem Sinne natürlich auch herzlich willkommen im Forum.

Ich versuch mal soweit es mir möglich ist auf das was du geschrieben hast einzugehen, aber ich bitte um Verzeihung wenn ich da vielleicht etwas auslasse. Also deine Analyse ist schon ziemlich zutreffend und ich habe mir mal die Mühe gemacht und sämtliche Unterlagen durchgesehen die ich von Ärzten/Kliniken habe und tatsächlich steht in einer Diagnose: Nicht weiter definierte Persönlichkeitsstörung. Mit irgendeiner Zahl die leider unlesbar ist, aber wird dann wohl wenn ich mich nicht täusche F60 oder so sein.
Hab in diesem Zuge auch kurz mit meinem alten Therapeuten telefoniert der auch alle Unterlagen aus meiner kompletten Therapiezeit kennt und nachgefragt wie er dazu steht, er meinte ca. das was ich oben schon mal geschrieben das diese Diagnose völlig "normal" sei und somit unbedeutend ist. Nach seiner Einschätzung gäbe es kaum Menschen die über solange Zeit depressiv seien bei denen keine Persönlichkeitsstörung vorliegen würde.
Seiner Meinung nach würde es kaum einen Effekt haben an den Symptomen zu arbeiten, denn es würde maximal einen kurzzeitigen Effekt haben. Als würde man bei Alkoholsucht einen Entzug machen ohne den Grund wieso die Person trinkt zu lösen. Solange der Grund nicht weg ist wird die Person sehr wahrscheinlich auch wieder rückfällig werden.
Er meinte dann wenn ich es schaffen würde die Depression soweit in den griff zu bekommen das es maximal noch leichte Episoden seien über einen langen Zeitraum könnte man im Anschluss dann Verhaltenstherapie machen.
Klang für mich soweit einleuchtend und wieso sich damit auch nie ein Arzt wirklich auseinandergesetzt hat.
Was die Diagnose an sich angeht finde ich sie auch nicht weiter verwunderlich oder das ich sie nicht akzeptieren könnte. Das ich keine Persönlichkeitsstruktur habe die der Entwicklung eines gesunden Menschen entspricht ist mir absolut bewusst.
Ich glaube was meine Selbst Sabotage angeht hat meinem ersten Post ein wenig der rational Aspekt gefehlt da ich ihn wohl recht emotional verfasste, denn im Grunde habe ich das ein oder andere zu Absolut verfasst.
Ich schrieb von Glück in absoluter Form das ich mir immer wieder selbstzerstöre, aber im Grunde ist der Prozess etwas komplexer, nicht immer aber in vielen Fällen.
Wenn ich eine gute Phase habe hab ich wie jeder Mensch das Bedürfnis meine Grundbedürfnisse zu befriedigen meist in dieser Abfolge:

1.Abenteuer sprich ich etwas neues erleben, aus der Monotonie raus kommen, ich suche mir dann natürlich meist etwas das meinen Interessen entspricht oder womit ich Geld verdienen kann manchmal kommt auch beides zusammen. Ich hab trotz allem irgendwie das Talent sehr kreativ sein zu können und meine Ziele auch oft zu erreichen.
2.Anerkennung kommt dann natürlich als zweites hinzu, wenn man etwas gut kann oder sich wo einbringt kommt auch meist Anerkennung hinzu. Klar benötigt es dafür auch soziale Skills und auch wenn es nicht ins Muster passt grundsätzlich kann ich sehr gut mit Menschen auf meine eigene seltsame Art umgehen. Hat bestimmt auch manchmal manipulative Anteile und mein Vorteil das ich gut mit Worten umgehen kann also frei sprechen oder sogar Vorträge vor vielen Menschen halten ist etwas das ich schon immer gut konnte. Was meist ausbleibt wenn es sich um den Hobbybereich oder was berufliches handelt das ich eine für mich emotionale Bindung zu Anderen aufbaue oder aufbauen könnte. Glaube es gibt Leute mit denen ich beruflich z.B. sehr lange gearbeitet habe und die mich meist auch positiv beschrieben hätten, aber glaube kaum jemand hätte jemals behauptet mich wirklich zu kennen.
3.Sicherheit wenn die ersten beiden Punkte eine Zeit lang gut laufen kommt immer der Sicherheitsaspekt hinzu und glaube spätestens bei diesem komme ich an einen kritischen Punkt. Dann fange ich immer an in der Sozialen Rangordnung aufsteigen zu wollen, da es mir eben Sicherheit gibt in gewisser weiße Macht zu haben. Ich tue mir unheimlich schwer dann zu sagen hey ist doch gut so wie es ist, nein ich muss oben mitspielen bei den Leuten die "was zu sagen" haben damit ich mich auf lange Sicht sicher fühle.

Irgendwie komme ich dann in eine Sucht Spirale rein, denn dann fängt wieder die Depression an, nicht das sie vorher weg war, aber ich konnte sie halt permanent mit Dopaminkicks zufrieden stellen. Mehr Abenteuer, mehr Anerkennung, mehr Sicherheit in Form von Sozialenstatus oder Macht.
Klar um das System am laufen zu halten muss man immer mehr Leistung bringen, immer mehr Leute beeindrucken usw. aber man kommt eben irgendwann an ein Limit und die Dopaminkicks werden immer Schwächer und vielleicht wenn du gut bist kannst du es in kurzer Zeit schaffen irgendwo Abteilungsleiter zu werden, aber du wirst ewig brauchen um z.B. Standortleiter zu werden also bleiben die Dopaminkicks irgendwann aus und die Depression gewinnt immer mehr die Oberhand. Ab einem gewissen Punkt kommt dann der Irre mit dem Feuerzeug. Klar weil sich auf der einen Seite die Verlustängste wieder breit machen, die Leere und weil vielleicht der Suchtdruck so stark ist das man unbedingt die nächste Dosis Dopamin will das man bereit ist dafür auch alles andere zu zerstören. Weil es zwar rein logisch betrachtet immer noch etwas ist auf das man stolz sein könnte oder womit normale Menschen zufrieden wären, aber es gibt subjektiv keine Befriedigung mehr. Ist zumindest ein Schema wie es abläuft und an sich ein längerer Prozess der mir auch bewusst ist und nicht ganz so spontan wie es vielleicht in meinem Text klingt.
Bei zwischenmenschlichen Beziehung die wirklich tiefer gehen ist das wieder was anderes da bin ich sehr von Verlustangst oder der Angst davor verletzt zu werden geprägt und da gibt es dann tatsächlich den doch recht willkürlichen Moment wo ich einfach alles hinschmeiße.

Am Ende ist mir glaube ich auch bewusst das hier einfach ein komplettes Defizit in meinen Grundbedürfnissen besteht und ich mit den eher Leistungsbezogenen/Oberflächlichen Dingen versuche alle meine Grundbedürfnisse zu bedienen. Ich versuche all mein Glück aus diesen Dingen zu ziehen und damit Bedürfnisse nach Liebe, Geborgenheit, Nähe usw. zu kompensieren. Ein Auto fährt auch eine Gewisse Zeit mit dem falschen Benzin, aber irgendwann gibt eben der Motor den Geist auf.
Und in persönlichen Beziehungen die nicht nur oberflächlicher Natur sind bin ich wirklich furchtbar schlecht und von Ängsten geprägt oder ich schaffe es nicht mal irgendwas zu empfinden und gehe erst gar keine näheren Beziehungen ein, weil dann meine Depression wohl einen ihrer Zwecke erfüllt und zwar meine Gefühle zu unterdrücken in endlosem dunklen Nebel.
Somit trifft auch der Punkt zu das selbst die Depression eine Art Überlebensstrategie war die sich eingeprägt hat, wenn man etwas nicht empfindet oder es einem gleichgültig ist tut es nicht mehr so weh.

Ich muss mal schauen ob ich was die Persönlichkeisstörung angeht der Sache nochmal nachgehe, aber das wird sich zeigen was der nächste Arzt dann dazu meint, werde es auf jeden Fall mal einbringen, auch wenn mir die Erklärung meines alten Therapeuten schon einleuchtend erscheint.
Was die spezielle Therapie angeht hab ich davon auch schon vieles gemacht, hab Hypnosetherapie gemacht die auch sehr auf die innere Weisheit, das Innerekind und all diese Unterbewussten Dinge eingeht. Auch sich einfach in der Beobachter Rolle die Emotionen anschauen und sie dann behutsamen verändern ist mir durchaus ein Begriff. Klar Imagination wie der Sichere Ort usw. kenne ich natürlich auch. Hab auch mal diese Therapie gemacht wo man mit den Augen immer auf den Finger schaut und dabei Erinnerung neu vernetzt mir fällt der Name nur grade nicht ein. Nur um ein paar Beispiele zu nennen könnte da sicherlich noch bisschen was aufzählen und auch Verhaltenstherapie hab ich schon versucht bis hin das ich mich privat mit den Methoden von Tony Robbins und diversen alternativen Methoden beschäftigt habe.
Ich schimpfe zwar auch ganz gerne über die Medizin, aber ist tatsächlich nicht so das ich nur den Standard Kram aus der Reha oder so gemacht hätte.
Du hast natürlich Recht damit das man es als Lebensaufgabe betrachten kann und sollte sich einer der Psychoanalytiker bei denen ich auf der Warteliste stehe melden werde ich diese Art der Therapie auch noch wahrnehmen. Ob ich nach den zwei Jahren nochmal in die normale Psychotherapie gehe oder noch eine Klinik mache weiß ich tatsächlich nicht, aber da werde ich mir dann Gedanken drüber machen wenn es soweit ist.
Allgemein ist es natürlich der Punkt das die Dinge tatsächlich noch nicht in meinem Herzen angekommen sind und ich mir sehr schwer damit tue mich mit dem Irren auszusöhnen und ich kann ihn anschauen, aber es macht mir unheimlich viel Angst. Denn ja er ist ein Teil von mir und er mag zwar oberflächlich alle möglichen negativen Eigenschaften repräsentieren, aber das Grundelement aus dem er besteht ist Angst und diese Angst gibt ihm am Ende wenn auch nur kurz die Macht zu handeln.
Naja man wird sehen was die Zeit mit sich bringt, ich danke dir auf jeden Fall für deine Worte und interessanten Aspekte und vielleicht konnte ich mit meinen Worten auch noch ein bisschen Licht ins Dunkel bringen.
Wünsche dir selbstverständlich auch alles gute. :)
Gartenkobold
Beiträge: 2098
Registriert: 9. Jul 2020, 09:26

Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Gartenkobold »

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Zuletzt geändert von Gartenkobold am 24. Mär 2022, 20:55, insgesamt 2-mal geändert.
Darkmindset
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Registriert: 2. Jan 2019, 02:12

Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Darkmindset »

Das freut mich geschätzter Gartenkobold wenn ich damit etwas beitragen konnte. Werde in diesem Post auch noch ein wenig mehr auf persönliche Aspekte eingehen, es ist natürlich schwer ein Bild einer komplexen Person in einem Forum zu vermitteln, wenn es sich um ein Problemfeld handelt das über Jahre entstanden ist. Dennoch möchte ich zuerst auf deine Thematik eingehen.

Es muss schwer sein seit 30 Jahren mit diesen Problemen zu leben davor kann ich nur meinen Hut ziehen und es ist ein großer Schritt nach 30 Jahren mit einer Therapie anzufangen. Wünsche dir natürlich das du nach deiner ersten Therapie noch weitere gute Ansätze findest um den Fortschritt zu festigen.
Mein erste Therapie und Klinik waren bei mir auch relativ erfolgreich da ich wirklich mal an einem wesentlich negativeren Punkt in meinem Leben als heute Stand, aber das Grundproblem wirklich aufzulösen oder in eine erträgliche Form zu wandeln war mir leider nicht vergönnt bis her.
Hoffe du findest da für dich einen guten Weg deinem Pumuckel das leben auf der Schaukel langfristig erträglich zu gestalten. Mein persönlicherer Irrer ist da oft ein zwei Schneidiges Schwert, er ist nicht immer so destruktiv und boshaft, das kommt nur zustande wenn er sozusagen die Kontrolle hat und das passiert meist durch Angst und eben den Suchtdruck. Im Alltag beschreibe ich Ihn gerne als den Schmalen Grad zwischen Wahnsinn und Genie. Denn er ist nicht einfach nur der zerstörerische Teil meiner Persönlichkeit, er hat eben auch viel Energie in sich in Form von Wut, aber diese ist nicht unbedingt etwas schlechtes. Mein Therapeut sagte mal das Wut eine starke Emotion ist die dabei helfen kann die Depression zu durchbrechen und als Antrieb dient. Er nannte es dann gerne eine gerechte oder heilige Wut, die man einfach in die richtigen Bahnen lenken muss.
Aus dieser Wut kann ich dann auch Kreativität ziehen und sie gibt mir oft die Energie mit den alltäglichen Problemen umzugehen. Bei vielen Depressiven ist es ja so das sie schwere Existenzängste haben und diese vielleicht auch manchmal berechtigt sind, wenn man wirklich nicht mehr in der Lage ist zumindest das nötigste zutun. Von sowas bin ich die letzten Jahre ziemlich verschont geblieben, es gibt zwar auch mal schlechte Phasen bei mir wo einiges liegen bleibt, aber mein Irrer hat den lustigen Aspekt das er eben Irre sein will und das am besten noch die nächsten Jahrzehnte. Sprich er will nicht sterben, nicht auf der Straße landen oder sonstige Konsequenzen ertragen müssen die auftreten können wenn man der Depression freien lauf lässt. Am Ende finde ich immer einen Weg alles zu erledigen was getan werden muss und sämtliche "weltlichen" Probleme aus der Welt zu schaffen.
Von daher ist er schon auch ein Teil meiner allgemeinen Persönlichkeit die mir auch Sicherheit gibt, da ich in soweit von mir selbst überzeugt bin aus Erfahrung das ich nicht scheitern werde. Zumindest nicht an weltlichen Problemen. Das irgendwann der Tag kommen könnte an dem mich die inneren Probleme übermannen will ich nicht kategorisch ausschließen.
Ich will mal nicht zu weit ausholen und möchte dann wieder zu deinem Pumuckel zurück kommen und eine Frage die sich mir stellt mit der Grundlage meiner Erfahrungen. Kannst du deinen Pumuckel als komplett eigenen Aspekt deiner Persönlichkeit betrachten und diesen so konsequent separieren ohne das dir vielleicht "positive" Anteile die er auch an deiner Persönlichkeit hat fehlen würden ?
Würde mich interessieren darüber noch etwas zu erfahren.

Was den Narzismus angeht hatte ich diesen Gedanken tatsächlich selbst auch schon, aber hab ihm am Ende verworfen. Es ist nicht so das ich die anderen Grundbedürfnisse verleugnen würde oder das mir diese Dinge nicht fehlen würden. Das kann ich mir ohne Kopfschmerzen eingestehen.
Das es auf dauer auch nicht funktioniert nur mit diesen oberflächlichen Bedürfnissen zu arbeiten ist mir ja auch ein ums andermal wieder schmerzlich bewusst geworden. Das Bewunderung nicht gleich Liebe und Annahme ist das ist mir auch komplett bewusst. Wie ich es beschrieben habe die Leute kennen mich nicht wirklich, sie sehen meine Leistung, finden gefallen an gut gewählten Worten usw. da ist keinerlei tiefere Bindung vorhanden. Dennoch gibt es Menschen in meinem Leben wo diese Bindung vorhanden ist, es sind zwar wenige aber es gibt sie.
Wenn Leute es schaffen mit meiner Art umzugehen und wirklich meine vertrauen haben bin ich ein äußerst loyaler Mensch der auch für andere da ist. Auch auf einer emotionalen Ebene versteht sich also diese Leute bedeuten mir auch was, also kein Kuhhandeln in Form von gegenseitiger Loyalität oder der gleichen sondern eine echte Bindung.
Ich trage auch in Partnerschaft oder Therapie keine Maske und bin dort genauso offen wie ich hier bin oder in der Therapie vor allem noch offener.
Eine Partnerschaft hatte ich jetzt einige Jahre nicht mehr und ist auch durchaus etwas das mir fehlt, aber sind wir ehrlich Menschen mit solchen Problemen sind nun mal nicht grade begehrt und ich kann das den Leuten nicht mal übel nehmen. Hinzu kommt natürlich dann noch meine Art Beziehungen im Keim zu ersticken usw. in den letzten Jahren ist ein guter Freund in mein Leben gekommen und geblieben somit ist meine Bilanz zwei gute Freunde und einige Menschen aus der Familie. Meine Freunde sind einfach Menschen die mit meiner komplizierten Art umgehen konnten und selbst nicht immer einfach sind, aber das ergänzt sich dann ganz gut.
Auch wenn sie durchaus auch das ein oder andere wegstecken mussten, aber sie haben es mit Fassung getragen und dann ist es auch gut. Es kommt zwar mal vor das ich trotzdem ab und an über die Strenge schlage, aber meist nur in dem Sinne das ich "Blödsinn" rede und vor mich hin philosophiere und sie halt wissen ok das muss ich jetzt nicht ernst nehmen der hat wieder seine fünf Minuten. Sollte ich sie doch mal persönlich angreifen, weil ich mit einer Situation oder so überfordert war hab ich dann auch das Format es offen anzusprechen und mich zu entschuldigen und auch ganz klar zu benennen: Hey tut mir leid ich hab mich hier unsicher Gefühlt und deshalb so reagiert tut mir leid wenn ich dich damit verletzt habe.
Also ich bin durchaus im Stande auch außerhalb meiner normalen negativen Muster zu handeln, aber bis ich jemandem soweit vertraue das zutun ist es ein weiter Weg und wen wundert es das die meisten Leute darauf keine Lust haben. Was die Familie angeht war es ein sehr langer Prozess der Aussöhnung und auch heute bin ich ab und an noch ein komplizierter Part des ganzen der durchaus giftig sein kann. Am Ende ist es aber in diesem Kreis so das sie mit diesem Verhalten eben umgehen müssen, auch wenn ich mich dort auch entschuldige wenn ich Fehler mache sehe ich es dort als ein Geben und Nehmen an. Denn umgekehrt sind sie nun mal auch mit ein Grund das ich so geworden bin und haben mir viel Leid zugefügt was ich ihnen auch vergeben habe soweit möglich. Es ist eben kompliziert.
Nur unterm Strich spricht aus diesen Worten kein Narzisst würde ich sagen und somit wohl einfach nur ein verwirrtes Individuum.

Im allgemeinen empfinde ich mein Denken manchmal sogar als rationaler wie das der gesellschaftlichen Norm. Es ist dennoch eine Krankheit die mich quält und soll nicht mein negatives Verhalten gegenüber anderen rechtfertigen, aber ich kann mich dem Eindruck nicht erwähren das die Gesellschaft als solches extrem von einem oberflächlichen Narrativ geprägt ist. Mein Therapeut sagte auch immer du kannst nur dich selbst ändern also lass die Welt so sein wie sie ist. Man kann in mein Verhalten auch sehr viel rein interpretieren, wenn man es möchte kann man es auch verurteilen usw. aber doch nur weil ich es offen Ausspreche. Der Punkt dabei ist doch einfach das extrem viele Menschen Intolerant, Manipulativ, Hochmütig, Oberflächlich usw. sind und so durchs Leben gehen. Viele von diesen gesunden Person hinterlassen doch mehr verbrannte Erde als mein Irrer es selbst in Topform je könnte und es stört sie nicht mal.Auch die Entwicklung der Gesellschaft als solches macht es mir noch schwerer abgesehen von meinen persönlichen Problemen mich zu integrieren oder Beziehungen zu knüpfen wie auch immer man es nennen möchte. Es gibt kaum noch grau sondern nur noch schwarz/weiß entweder du hast exakt Meinung X oder du bist ein schlechter Mensch. Gepaart mit einer Menge Heuchelei so aller ich fahre mit dem Porsche zum Bioladen weil mir die Umwelt am Herzen liegt.
Also selbst wenn ich besser mit meinen Emotionen umgehen könnte fühle ich mich oft in der Gesellschaft als solches nicht wohl. Liegt eben vielleicht auch daran das meine Familie auch nach außen gerne die Sozialen/Moralischen Normen erfüllt und sich damit gerühmt hat und hinter geschlossener Tür eine ganz andere Welt war. Nur ich finde die Diskrepanz von dem was Leute sich auf die Fahne schreiben und wie sie eigentlich tun wird immer offensichtlicher in den letzten Jahren und jeden der darauf aufmerksam macht gleich zu verteufeln ist schon sehr spalterisch. Dieses Denken von Wegen wenn du gesellschaftlich integriert sein willst dann entscheide dich für eine Seite. Da scheitert es dann bei mir schon oft bevor ich überhaupt an den Punkt komme mich dem Emotionalen Aspekt zu stellen.
Ist vielleicht jetzt nicht all zu relevant für das Thema hier, aber ich beobachte es doch oft und auch bei mir selbst das wir "kranken" sehr hart über unsere Fehler richten oder uns Vorwürfe machen, wobei die Welt um uns herum rein moralisch gesehen überhaupt nicht besser ist, das einzige was sie oft von uns unterscheidet ist das sie eben funktionieren.

So ich komme nun mal langsam zum Ende meines Beitrages auch wenn ich sicherlich wieder nicht auf alles eingegangen bin, aber um es noch zu erwähnen es war tatsächlich EMDR und auch die Sache mit dem Denken und fühlen ist mir nur zu gut bekannt.
Also bevor ich jetzt wieder ausschweifend weiter schreibe wünsche ich dir eine schöne restliche Woche bei diesem immer noch schönen Wetter. ;)
Gartenkobold
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Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Gartenkobold »

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Zuletzt geändert von Gartenkobold am 24. Mär 2022, 20:56, insgesamt 1-mal geändert.
Darkmindset
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Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Darkmindset »

Geschätzter Gartenkobold,

ich kann das gut Nachvollziehen das du erstmal Zeit brauchst um das zu akzeptieren. Wünsche dir dafür auf jeden Fall viel Kraft und vor allem die nötige Gelassenheit es auszuhalten ohne Groll anzuhäufen.
Wenn du die Muse dazu hast und es dir die Sache wert ist könntest du des mit einem Widerspruch versuchen und vielleicht einem Attest das nochmal bestätigt das diese Therapieform wichtig für einen Erfolg der Behandlung wäre.
Kann hier aus Erfahrung sagen das Krankenkasse je nach Budget Lage teilweise erstmal jegliche Kostenübernahme ablehnen und wirklich bewusst darauf spekulieren das Leute es hinnehmen. Wäre vielleicht ein Versuch wert.
Ansonsten freue ich mich auf deine Antwort wenn es dir wieder besser geht und vielleicht als Trost du bist mit solchen Dingen nicht allein. :)

Liebe Grüße

Darkmindset
Darkmindset
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Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Darkmindset »

So zur feier des Sonntages nochmal ein kleiner Monolog zu Dingen die mich momentan beschäftigen oder die ich einfach mal los werden möchte.
Habe mich ja dazu entschlossen meinen ewigen Kreislauf damit zu durchbrechen in dem ich einfach nichts mehr großartig mache und somit auch nichts kaputt machen kann und hoffe durch den größeren Fokus auf mich Selbst vielleicht Fortschritt zu erzielen, aber es ist verdammt schwer.
Es fehlt halt die oberflächliche Selbstbestätigung und ja auch wenn es oft nur oberflächlich ist auch die sozialen Kontakte, es ist verdammt einsam in mir und um mich herum. Hatte dann am Wochenende eine Situation die mir mal erschreckend klar gezeigt hat wie zerbrechlich meine Mentaleverfassung momentan doch ist. Da ich meine mir nahen Menschen etwas schonen möchte, aber dennoch jemanden zum reden brauchte hab ich mich an die Telefonseelsorge gewendet, was ich seit dem ich keine Therapie mehr mache regelmäßig tue da mir einfach der Austausch fehlt also meist rufe ich alle ein bis zwei Wochen mal an. Hatte dann das "Vergnügen" mit einem älteren Herrn zu sprechen mit dem ich wohl schon mal sprach der mir folgendes sagte:
Sie rufen anscheinend öfter an und ich kann ihnen nicht weiterhelfen und von daher würde ich gerne die Leitung frei machen für Leute die wirklich Hilfe brauchen.
Ja für Leute die wirklich Hilfe brauchen tja tut mir echt Leid das ich eben seit 15 Jahren unter Depressionen leide und mich nicht grade akut umbringen möchte sondern einfach nur jemanden zum reden brauche... und ja sie haben recht helfen direkt werden sie mir nicht können, aber ich möchte einfach nur bisschen reden und das hilft mir weiter.
Ich hab das dann sogar versucht in höflichen Worten dem Herrn zu vermitteln und er meinte dann nur: Ich möchte das nicht mit ihnen diskutieren und beende das Gespräch daher.
Dann war ich einfach nur wütend und es gab nicht mal was da mein Innerer Irrer hätte zerstören können also hab ich mal das Telefon gegen die Wand geschmissen... es funktioniert sogar noch gut das es nicht von Apple ist.
Es war einfach nur so der Tropfen der das Fass mal wieder zum überlaufen gebracht hat... überall schlägt einem Ablehnung entgegen... es kotzt mich einfach nur noch an. Hab die Geschichte mit der Klinik ja z.B. oben erzählt und man kann mich nicht aufnehmen weil ich keinen ambulanten Therapeuten habe, ja weil ich eben keine normale Psychotherapie mehr bezahlt bekomme die nächsten zwei Jahre und weil die Psychoanalytiker Wartelisten von Jahren haben... tut mir echt Leid. Mal abgesehen von denen die ich angerufen habe und mir durch die Blume das selbe sagten so nachdem Motto ach mit Härtefällen wie ihnen will ich nicht arbeiten oder es gibt Leute da stehen die Heilungschancen eben besser und sie hatten ja schon viel Therapie blabla. und ja wenn man doch Privatversichert wäre oder genug Kleingeld hätte bekommt man auch einen Termin umgehend...
Dann juckt das alles wieder keinen... tze.
Hab da noch eine kleine Geschichte, wenn ich schon mal am jammern bin... Als ich noch aktiv was gemacht habe, hab ich eine nette Frau kennengelernt, wir hatten lange Zeit einen sehr positiven Kontakt und ich hab es tatsächlich geschafft auch emotional offen zu sein und hab es auch ganz gut geschafft meine Angst im Griff zu haben und bin nicht abgehauen oder war abweisend.
Ziemlich gut eigentlich bis zum dem Punkt nach einigen Wochen wo es mal wieder um das Thema "Beruf" ging und ich mir dann dachte sagtest ehrlich das du Rente bekommst und weswegen... tja wer hätte es gedacht auf einmal war ich komplett unten durch und sie hat den Kontakt abgebrochen.
Hab dann zwar nochmal nachgehackt ob ich sie irgendwie verärgert hätte oder so naja irgendwann kann dann nochmal eine Antwort aller:
"Ich hab ja keine Vorurteile, aber sie wisse ja aus Erfahrung das mit solchen Menschen sowieso keine Zukunft möglich sei und sie würde ja auch nicht jünger werden blabla usw."
Immerhin ehrlich, aber naja was soll man dazu noch sagen... ja meine Zukunft hab ich auch schon aus Mangel an Interesse abgesagt und auf 2030 verschoben. Denn was niemand weiß ist ich werde jünger *hust*
Schön wäre es oder auch nicht, aber nur eine von X Kleinigkeiten die sich einfach irgendwo summieren. Könnte bestimmt noch ein paar lustige Geschichten erzählen oder mich über die Politik aufregen... Mindestrente zum Beispiel, echt ganz toll nur leider nur für Menschen die Erwerbsunfähig sind und vorher 33 Jahre lange gearbeitet haben.
Ich hätte auch einfach mal die Depression paar Jahre verschieben können ach wie immer hab ich da komplett versagt. Im nächsten Leben arbeite ich 33 Jahre und werde dann erst Depressiv. Cut cut cut auf zur nächsten Szene sonst schreibe ich mich noch in Rage.
Dann muss ich wieder irgendwas gegen die Wand werfen und das wollen wir ja nicht.
Also weiter bei meiner Geschichte vom Wochenende ich hab dann ca. eine Stunde Zeit damit verschwendet eine Beschwerde Mail zu schreiben, komplett sinnlos, weil ich mich dabei nur noch mehr auf das negative konzentriert habe... und am Ende einfach viel zu mies drauf war um zu schlafen, tja das Ende vom Lied ist dann das ich Samstag komplett verpennt habe und dadurch einen Termin verpasst habe und dann den Rest der Zeit einfach nur noch im Bett lag und nicht nur sauer auf die Welt war, sondern auch noch auf mich selbst. Obwohl es jetzt keine negativen Folgen hat, sondern eher um eine persönliche Sache ging, aber manchmal kotzt mich meine eigene Unfähigkeit einfach nur an.
Am Ende ist die ganze Sache auch komplett offensichtlich und ich weiß genau das sich aufregen der falsche Weg ist, auch sich irgendwo über etwas beschweren ist reine Zeitverschwendung in vielen Fällen, dann kommt im besten Falle ein wir bedauern es sehr und werden versuchen es in Zukunft besser zu machen... Man hat im Grunde Zeit, Energie und Nerven verschwendet ohne auch nur den geringsten Mehrwert zu erzielen.
Vor allem gibt es auch eine harte Wahrheit hinter allem was man unfair, gemein, verletzend und wie auch immer empfindet, es ist nur ein Gefühl das man so wahrnimmt... Das denken man hätte ein Recht darauf das Menschen einen gut behandeln, das man Hilfe bekommt usw. all dieses Anspruchsdenken ist irgendwo auch eine Art von Vermessenheit.
Niemand auf dieser Welt schuldet mir etwas oder ist dafür verantwortlich das ich mich besser fühle auch wenn es schwer ist das zu akzeptieren.
Wie sagte ein Therapeut mal so schön stell dir immer die Frage welches Problem hast du jetzt in diesem Moment, das sich irgendwie ändern würde wenn du darüber nachdenkst, dich darüber aufregst oder deswegen traurig bist ? In den meisten Fällen lautet die Antwort dann nämlich eigentlich habe ich jetzt kein Problem.
Tja die Welt ist ein verrückter Ort und auch wenn ich eigentlich kein Problem habe, weiß das mir Niemand etwas schuldig ist und all das andere kluge Wissen was ich noch so habe ändert nichts daran das ich grade einfach nur traurig bin und mich als Erwachsener Mann wie ein kleines Kind fühle das man auf sein Zimmer geschickt hat, weil die Erwachsenen ihre Ruhe haben wollen. Nimm deine Allmosen, akzeptiere das dein Leben so ist und gib endlich Ruhe. Ach ja ob man auf dem Abstellgleis wenigsten mit einer Dampflok im Kreis fahren kann ? Irgendwie muss man sich ja die Zeit vertreiben. 8-)

So für heute wieder genug Selbstmitleid, wirres Gerede und einer Schreibweise bei der sich mein Deutschlehrer im Grab umdrehen würde.
Darkmindset
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Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Darkmindset »

Grüße dich Unscheinbar,

besten dank für deine aufbauenden Worte und ja heute ist wieder ein neuer Tag. Denke dem Mobiliar geht es gut soweit. :)
Einsam und verletzt trifft es wohl ganz gut, aber naja immer weiter will ich mal sagen. Es freut mich das du so eine tolle Familie hast, mal sehen vielleicht habe ich irgendwann auch nochmal das Glück mir eine aufbauen zu können man weiß ja nie.
Gartenkobold
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Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Gartenkobold »

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Zuletzt geändert von Gartenkobold am 24. Mär 2022, 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
Gartenkobold
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Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Gartenkobold »

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Zuletzt geändert von Gartenkobold am 24. Mär 2022, 21:00, insgesamt 1-mal geändert.
Darkmindset
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Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Darkmindset »

Ich danke dir Gartenkobold und es wird der Tag kommen an dem ich angemessen antworten werde, leider ist dieser Tag nicht heute.
So sehr ich meinen Kreis auch durchbrechen will.... ich kann es nicht.
Ich weine grade oder habe geweint weil ich weiß das es eine Lüge ist der ich folge, aber ich brauche sie.
Ich hab in einem Projekt gesagt wer ich eigentlich bin im online Bereich und sie kamen... es ist so bescheuert. Ich wollte sehen was passiert und ja die Sucht hat mich auch getrieben...
Und sie kamen trotz meiner Verfehlungen Alle meine Feinde natürlich, aber auch alle die vielleicht von mir enttäuscht sein könnten, aber nein sie kamen und das ohne Enttäuschung. Sie haben gerufen Herr wie schön das sie zurück sind und die anderen welch Ehre das sie hier sind und uns überhaupt eine Chance geben. "Gibt es bei euch Demokratie ? Nein ich gebe dir Order ist das ein Problem ? Nein natürlich nicht wir passen uns an."
Besser ist das we are the Borg.
Oh es sind Leute die mich fragen ob sie mich bei Discord anrufen dürfen und mir ihren Standpunkt darlegen dürfen.... Lichtgestalt die ich nicht bin und nie war.
Alpha DNA... ich sehe nicht was Leute in mir sehen.
Ich habe es nie gesehen und es immer wieder zerstört und am Ende kommen sie dennoch zurück zu mir. Tausend Pläne, tausend Ziele und aber tausend Fragen...
Ich will so sehr zurück in meine Welt, ich will so sehr den Triumph und ich will gebraucht werden... vermisst werden... respektiert werden.
Und am Ende zerstöre ich es wieder und dennoch werden sie zu mir zurück kommen. We walked in Line.
Hey pseudo normale Welt ich leihe mir ein paar eurer Söhne die so verdammt normal sind das sie in mir einen Helden sehen ?
Seltsam nicht wahr ?
Und egal wie sehr sie enttäusche, sie sind dennoch viel mehr von euch enttäuscht und kommen lieber wieder zu mir.
Wieso ? ich verrate euch die Formel gib den Menschen das was sie am meisten begehren... naa sag schon was es ist es ? Buhu wie du dich auch unterordnest. Die Antwort ist simpel und zwar das was alle jungen Männer wollen und zwar Stolz. Ideale, Führung, Bestätigung, Selbstwert und am Ende macht mein Scheitern all meine Ideale nur noch authentischer.
Ich gebe das was sie verlangen und ich zeige auch das man selbst als aus ihrer Sicht Überlegener scheitern kann. Das entzaubert mich nicht mal sondern macht mich einfach nur menschlich, denn ihre werte Welt scheitert nicht, aber ihr habt auch keine Werte mehr die ihr vermittelt. Seid gefangen in eurer pseudo Moral, aber ihr seid einfach ein "Niemand".
Am ende suchen wir doch alle nur nach Identität und die verlogene Gesellschaft hat eben keine.
Welch ein Hochmut du erbärmlicher Schwächling, wir zahlen deine Rente und du bist doch nur eine Witzfigur...
Auch Halbwahrheiten haben ihre Wahrheit... tja und ob jemand nun auf meinem Schachfeld oder auf eurem ein treuer Bauer ist hmmm wieso glaubt ihr es würde einen Unterschied machen ? Weil ihr Werte habt und ich nicht ?
Also diese Werte mit denen ihr mich zu dem machtet was ich bin und diese Werte wieso Menschen mich trotz eurer Abneigung bevorzugen ?
Ziemlich dumm gelaufen irgendwie und für mich auch denn es bestärkt nur mein Ego und dieses sehnt sich ein ums andere mal danach, nur um es dann wieder weg zu werfen.
Denn hinter all den Floskeln verstecken sich nur eure missratenen Töchter und Söhne die am Ende nicht mal Stolz wollen... oder Anerkennung vielleicht auch Macht in meinem Falle. Wir wollen einfach nur geliebt werden....
Ich möchte einfach nur geliebt werden...
Niemand wird je lieben was du bist ? Maybe zu traurig das ich am Ende nur ein Spiegel eurer Welt bin.
Vielleicht werde ich zurück in den Kreis schreiten, vielleicht werde ich morgen einfach verschlafen und dann weg laufen, aber wie dem auch sei eure Welt ist auch nicht besser.

Am Ende habe ich heute etwas gelernt und zwar wir Menschen sind komplex und ich habe heute wieder bei der TS angerufen und hatte den selben alten Mann am Telefon und mag sein das er meine Beschwerde im Kopf hatte oder das er einfach mal sehen wollte wer dieser seltsame Vogel ist.
Ich wusste von Anfang an mit wem ich rede und er wohl auch und wir haben fröhlich über Gott und die Welt über zwei Stunden diskutiert... und am Ende lies ich es mir nicht nehmen zu sagen das wir uns doch kennen und er konnte auch darüber lachen und ich sagte ihm möge Gott sie schützen und er sagte sie auch.
Ich habe vielleicht einmal einen Menschen verurteilt der vielleicht nur überfordert war und ihn gehasst.. maybe. Wozu ?Wir hätten beide bei unserem erneuten Aufeinandertreffen unsere Feindschaft zementieren können und keiner tat es. Es ist nicht Menschlichkeit nie zu hassen, es ist Menschlichkeit sich selbst in Frage stellen zu können.

Mein Geist ist leider dennoch am Limit und will zurück in seinen Kreis, aber dieser positive Aspekt bleibt mir in Erinnerung und auch in Erinnerung weil ich jemandem der einmal in meinen Augen voller Abneigung war dennoch wieder offen gegenüber treten konnte und er das selbe tat. Ja es bestärkt mich auch darin das nicht alle Menschen "böse" sind. Und ich respektiere am Ende die Menschen mehr, die offene ihre Abneigung artikulieren und am Ende diese auch ausdiskutieren mehr als jene die mehr erzählen wie sehr sie doch mit mir empfinden, aber sich nicht mal im Ansatz auch nur über 20 Minuten hinweg mit mir beschäftigen würden.

Wir werden sehen ob der Kreis weiter läuft und selbst wenn vergebe ich es mir und dennoch habe ich heute was gelernt.
Und auf alles andere werte Leser und geschätzter Kobold gehe ich zu gegebener Zeit ein. Ich bitte dies zu entschuldigen, aber dieser Beitrag war eine Herzensangelegenheit.
Darkmindset
Beiträge: 16
Registriert: 2. Jan 2019, 02:12

Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Darkmindset »

So dies wird mein letzter Beitrag hier sein und ich hoffe das ich konsequent bleiben werde.
Mein letzter Beitrag voller verwirrter Emotionen gepaart mit Selbstdarstellung und Verzweiflung widert mich nur an und somit distanziere ich mich davon.
Ich habe eines verstanden und zwar: Sei wer du bist und wenn es nur ein Irrer Schatten meiner Selbst ist. Von mir aus habe ich den Kampf gegen die Depression verloren und vielleicht nehme ich mir irgendwann das Leben, aber die Qual endet jetzt. Ein Ende erschafft noch keinen Sinn, aber ich habe Scharm, Schuld, Bedürfnisse und all der gleichen Satt. Ich habe es satt darüber zu philosophieren.
Es ist nicht notwendig eurem Bild, dem der Gesellschaft oder welchem auch immer zu entsprechen."Im verry, verry Crazy" Glückwunsch wer die Melodie im Ohr hat.
So in diesem Sinne entlassen wir mein altes Ich in seinen wohl verdienten Sarg.
Wir ? Wer ist eigentlich dieses wir und wer sind wir hier ? Deutschland sucht den super Depressiven ?
Mit welchen Worten setzt man einen Schlusspunkt ? Ich weiß es nicht.
Ein Fazit ? Ein letzter Rat ? An alle die solange wie ich dieses Elend ertragen haben ?
Sei du selbst, sei verrückt, enttäusch die Gesellschaft, deine Mitmenschen und lach darüber ! Mach nicht glücklich ? Mag sein, aber dann sei unglücklich du selbst, denn dann bist du frei. Das wird der erste und letzte Beitrag sein bei dem ich denke: Ich muss ihn nicht ergänzen, erklären oder mich für ihn schämen. Macht es gut Freunde, sollte jemals jemand das lesen und einen Austausch wünschen hinterlasse er mir eine PM. Cheers.
Gartenkobold
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Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Gartenkobold »

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Zuletzt geändert von Gartenkobold am 25. Mär 2022, 07:36, insgesamt 4-mal geändert.
Edith_Ruth
Beiträge: 73
Registriert: 1. Aug 2020, 17:53

Re: Ein ewiger Kreislauf

Beitrag von Edith_Ruth »

Darkmindset hat geschrieben:So dies wird mein letzter Beitrag hier sein und ich hoffe das ich konsequent bleiben werde.
Mein letzter Beitrag voller verwirrter Emotionen gepaart mit Selbstdarstellung und Verzweiflung widert mich nur an und somit distanziere ich mich davon.
Ich habe eines verstanden und zwar: Sei wer du bist und wenn es nur ein Irrer Schatten meiner Selbst ist. Von mir aus habe ich den Kampf gegen die Depression verloren und vielleicht nehme ich mir irgendwann das Leben, aber die Qual endet jetzt. Ein Ende erschafft noch keinen Sinn, aber ich habe Scharm, Schuld, Bedürfnisse und all der gleichen Satt. Ich habe es satt darüber zu philosophieren.
Es ist nicht notwendig eurem Bild, dem der Gesellschaft oder welchem auch immer zu entsprechen."Im verry, verry Crazy" Glückwunsch wer die Melodie im Ohr hat.
So in diesem Sinne entlassen wir mein altes Ich in seinen wohl verdienten Sarg.
Wir ? Wer ist eigentlich dieses wir und wer sind wir hier ? Deutschland sucht den super Depressiven ?
Mit welchen Worten setzt man einen Schlusspunkt ? Ich weiß es nicht.
Ein Fazit ? Ein letzter Rat ? An alle die solange wie ich dieses Elend ertragen haben ?
Sei du selbst, sei verrückt, enttäusch die Gesellschaft, deine Mitmenschen und lach darüber ! Mach nicht glücklich ? Mag sein, aber dann sei unglücklich du selbst, denn dann bist du frei. Das wird der erste und letzte Beitrag sein bei dem ich denke: Ich muss ihn nicht ergänzen, erklären oder mich für ihn schämen. Macht es gut Freunde, sollte jemals jemand das lesen und einen Austausch wünschen hinterlasse er mir eine PM. Cheers.
Hallo Darkmindset
Schade, dass Du Dich aus dem Forum zurückgezogen hast. Ich bin neu hier und beeindruckt von Deinen Beiträgen. Deine bildhaften Vergleiche haben sich eindrücklich in meinem Gedächtnis festgesetzt. Du hättest schriftstellerisches Talent!

Du fragst Dich jetzt vielleicht, warum ich nicht davon ausgehe, dass Du nach diesem großartigen Abgang wirklich ein Ende gesetzt hast. Natürlich wäre es möglich, doch Deine Theatralik steckt voller Lebendigkeit und Energie. Da einige in meiner Familie Borderline haben, kenne ich diese Zustände und weiß, wie wichtig dieses Ventil ist für einen Borderliner, den ich auch in Dir vermute. Ein Wunder, dass Dir diese Diagnose bisher nicht konkret gestellt wurde, spricht doch eigentlich alles dafür. Aber vielleicht hat Deine vernünftige Seite, die in Deinen beratenden Beiträgen zum Zuge kommt, zu sehr davon abgelenkt. Es ist überhaupt interessant, wie groß Deine Ressourcen sind. Es gibt eine Schriftstellerin mit Borderline, die hat einige Literaturpreise abgegrast für ihre Poetry. Ich glaube, das wäre auch eine Möglichkeit für Dich. Auf diese Weise könntest Du das Chaos in Deinem Kopf strukturieren und kunstvoll modellieren. Viele Künstler sind Borderliner bzw. viele Borderliner sind Künstler.

Ich wünsche Dir alles Liebe, wo auch immer Du bist.
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