Ist das Depression?

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Gido
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Registriert: 28. Dez 2019, 18:33

Ist das Depression?

Beitrag von Gido »

Hallo,
vielleicht weiß jemand die Antwort?
meine Frau wird seit vielen Jahren vom Psychiater medikamentös betreut, bekommt Sitzungen beim Psyhotherapeuten, war auch schon zweimal in Psychisch.-Reha, und hatte zweimal kurzzeitige Aufenthalte in Psych. Klinik.
Es gilt als diagnostiziert, dass sie rezividierend depressiv ist.
Depression kenne ich aus Gesprächen mit anderen und dem Forum hier, dass sich jemand in die eigene Welt zurückzieht und eher passiv ist.

Was mein Leben mit meiner Frau seit Jahren schwer zu schaffen macht, sind eher diese anfallartige verbale Attacken gegen mich. In diesen greift sie ziemlich alles aus der Vergangenheit auf, deutet alles dahingehend, dass alle sie schlecht behandelt hatten und tobt sich an mir aus. Während ich früher noch das entschärfen konnte, indem ich stumm blieb und ihr aus dem Weg gind, ist es heute anders: Sie verfolgt mich in mein Rückzugsgebiert, schießt ihre Anschuldigungen gegen mich, geht kurz weg, um dann gleich wieder zurückzukommen und die nächsten Salven abzufeuern ... das kann tagelang gehen.

Ich frage mich, ob das wirklich auf die Depression zurückführt, oder sie nicht noch an mehr leidet ...

Vielleicht kennt sich jemand von Euch mehr aus?
Kirsten29
Beiträge: 461
Registriert: 18. Apr 2020, 21:11

Re: Ist das Depression?

Beitrag von Kirsten29 »

Hallo Gido,

nein, eine Antwort habe ich zwar leider nicht. Vielleicht bricht einiges aus ihrer Vergangenheit hervor, was in diese Attacken mündet. Aber das ist pure Spekulation. Du schreibst, dass sie bei einem Psychiater in Behandlung ist. Vielleicht könntest du mit ihm mal über deine Eindrücke sprechen.

Wie ist es in guten Momenten? Ist sie da für Gespräche zugänglich? Ist ihr dann bewusst, dass sie dich verbal angreift?

Liebe Grüße
Kirsten
Der Schatz liegt hinter dem Drachen.

"Es gibt nur ein Muss: Du musst wissen, dass du nichts musst." (aus: "Komm, ich erzähl dir eine Geschichte", J. Bucay)
FrequentFlyer
Beiträge: 293
Registriert: 23. Dez 2017, 02:20

Re: Ist das Depression?

Beitrag von FrequentFlyer »

Hi Gido!

Willkommen im Forum. Ich bin hier nicht mehr so häufig unterwegs, lese aber dennoch immer mal wieder hier.
Schau mal unter dem Stichpunkt männliche Depression oder Depressionen bei Männern nach. Solche Verhaltensmuster müssen ja nicht auf das Geschlecht begrenzt sein, auch wenn es anscheinend bei Männter häufiger vorkommt.

LG
relative[0]
Beiträge: 6
Registriert: 28. Okt 2020, 09:42

Re: Ist das Depression?

Beitrag von relative[0] »

Hallo Gido, Hallo Ihr Lieben,

ich bin neu hier im Forum und habe mir so einiges durchgelesen. Ich möchte mich an den Beitrag von Gido dranhängen und die Frage aufgreifen weil die Situation in meiner Ehe ähnlich ist. Meine Frau hatte vor einigen Jahren eine schwere Depression mit mehrmonatigen Klinikaufenthalten und nimmt bis heute Psychopharmaka. Ihr Verhalten damals war so wie ich mir Depression vorgestellt habe: traurig, kraftlos, unruhig, Panikattacken, …

Seit der Depression empfinde ich sie aber stark verändert. Vor allem Meinungsverschiedenheiten eskalieren regelmäßig absolut unangemessen (Geschrei, Beleidigungen, etc.). Sie hält mir dann oft Dinge vor die teils über zehn Jahre zurück liegen. Sie wird meist sehr laut und die Ausbrüche und Monologe dauern gerne eine Stunde und länger. Wenn ich absolut gar nicht widerspreche (was mir wirklich schwer fällt) hört das dann irgendwann auf. Im Anschluss an einen solchen Ausbruch legt sie sich oft für den Rest des Tages ins Bett. Abends kommt sie vielleicht noch mal raus um eine Flasche (!) Wein zu trinken und dann geht sie wieder ins Bett.

Sie ist dann so aufgebracht, dass es für mich keine Möglichkeit gibt die Wogen wieder zu glätten.

Ich möchte das aber auch um ein paar selbstkritische Anmerkungen ergänzen. Natürlich gibt es einen Auslöser meinerseits für die verbalen Attacken. So habe ich z.B. beim letzten Mal genervt die Augen gerollt und einen sarkastischen Kommentar gemacht, als sie mich in den ersten 5 Minuten die ich an einem Wochenende mal frei hatte darum gebeten hat was für sie am Computer zu machen.

Außerdem habe ich in der Vergangenheit bei solchen Auseinandersetzungen auch mal mit provokanten Äußerungen geantwortet. Das versuche ich heute zu vermeiden, wenn ich nicht ganz konzentriert oder erschöpft bin passiert mir das aber noch manchmal. Wenn ich hier im Forum lese finde ich Beiträge in denen Betroffene MEIN Verhalten als "nicht normal" beschreiben würden. Oder wenn meine Frau die Situation jemand anderem schildert dann war mein Verhalten tatsächlich so unangemessen, dass ihre Reaktion absolut normal ist.

Meine Fragen dazu:

1. Ist das eine Depression?
Sind Aggressionen, verbale Attacken, Empfindlichkeit und Unversöhnlichkeit Zeichen einer Depression?

2. Ist meine Frau jetzt von der Depression geheilt?
Sie ist weder in einer Klinik noch in Therapie. Sie arbeitet sehr viel mehr als vorher, ist also wieder bei Kräften. Meine Frau sagt sie ist jetzt geheilt, sie hat keine Probleme (aber ich!).

3. Ist mein Verhalten unangemessen oder ist meine Frau tatsächlich "krank"?
Ich versuche aktiv die Situation zu verbessern. Ohne unbedingt einen "Schuldigen" zu suchen scheint es mir aber wichtig zu erkennen wo das Problem liegt. Wir besuchen z.B. seit einiger Zeit eine Paartherapie und ich habe das Gefühl das wir dort nicht voran kommen weil wir gar keine Eheprobleme haben sondern meine Frau psychische Probleme.

Sorry Gido wenn ich Deinen Beitrag so vereinnahme

Liebe Grüße
Clown
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Registriert: 8. Nov 2004, 18:22
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Re: Ist das Depression?

Beitrag von Clown »

Hallo Relative,

Paartherapie macht ihr -- hast du dort die Chance, deine Sicht der Dinge anzusprechen?

Deine Frage ans Forum, was mit deiner Frau los sei, was bringt es dir, wenn du darauf eine klare Antwort bekommen würdest? Geht es nicht einfach darum, dass sich deine Frau ändern soll? ;)

Wahrscheinlich kennst du die 'Weisheit' auch schon längst: Man kann nur einen Menschen ändern .... sich selbst.

Im Spiegel gab es dazu neulich einen Artikel, leider muss man dazu ein Abo abschließen.
https://www.spiegel.de/psychologie/psyc ... 1575b3ab35

Alles Gute, Clown
relative[0]
Beiträge: 6
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Re: Ist das Depression?

Beitrag von relative[0] »

Hallo Clown,

Du sprichst schon den Themenbereich an um den ich kreise. Die Antwort auf auf die Frage was mir eine klare Antwort bringt, hängt von der Antwort ab :-)

Wenn die Ursache für das Verhalten meiner Frau eine psychischen Erkrankung ist die therapierbar ist, wäre klar was man machen könnte. Dann könnte man meiner Frau helfen.

Wenn durch die lange und schwere Depression eine dauerhafte Wesensveränderung eingetreten ist, wäre auch recht klar was man machen könnte. Ich könnte dann den Menschen verändern den ich verändern kann und versuchen mir ein ganz dickes Fell zuzulegen - oder ich könnte mich trennen.

Da die Situation jetzt bereits mehrere Jahre andauert, ich mit meinen Kräften ziemlich am Ende bin und das mit dem dicken Fell bisher nicht gelungen ist habe ich auch schon oft über eine Trennung nachgedacht. Aber wir haben drei Kinder und die Konsequenzen einer Trennung sind allein deswegen schon enorm.

Offen bleiben für mich die Fragen:
1. Ist das eine Depression - äußert sich die Depression so?
2. Ist eine Drepession heilbar bzw. sind dauerhafte Wesensveränderungen in Folge einer Depression normal?

Vielen Dank
Clown
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Re: Ist das Depression?

Beitrag von Clown »

Ich behaupte mal, dass keine Ärztin/Arzt und schon gar nicht jemand aus dem Forum deine beiden Fragen endgültig beantworten kann.

Sind eure Kinder noch kleiner? Weißt du, wie es ihnen mit ihrer Mutter, mit beiden Eltern geht?

Ich wünsche dir Klarheit für deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse und den Mut, das zu tun, was du als richtig für dich und deine Kinder erkannt hast.

Und vielleicht weiß ja jemand von hier noch etwas Hilfreiches zu deinen Fragen. :)

Grüße, Clown
momadome
Beiträge: 614
Registriert: 2. Aug 2009, 15:03

Re: Ist das Depression?

Beitrag von momadome »

Hallo Relative,

Ich kann hier bestimmt keine Diagnose stellen und das wird auch niemand sonst hier machen. Vielleicht ist deine Frau wieder depressiv, vielleicht ist sie auch nur wütend.....wütend auf sich, auf dich , auf die Situation . Und vielleicht fehlt ihr der Mut, so zu handeln wie sie es im Inneren spürt....und nicht wahrnehmen will.

So ging es mir lange Zeit. Nach schwerer Depression mit 1 Jahr Krankenhausaufenthalt haben wir noch fast 2 Jahre versucht unsere 30jährige Ehe aufrecht zu erhalten. Mein Exmann war bestimmt deiner Meinung, dass die Depression bei mir eine Wesensveränderung verursacht hätte. Doch die Therapie hat mich nur wieder zu mir selbst zurück geführt.
Und dabei ist mir klar geworden, dass ich mit meinem Mann nicht mehr leben kann, weil wir uns im Laufe der Zeit immens auseinander entwickelt haben. Und ich mit Sarkasmus und unbedacht dahin gesamten dummen Sprüchen nicht mehr umgehen konnte und vor allem wollte.
Wir haben uns vor 10 Jahren getrennt, haben auch 3 gemeinsame Kinder (mittlerweile natürlich erwachsen) und stehen heute in gutem Kontakt. Es war schwer, die Vorstellung aufzugeben miteinander alt zu werden und sich einzugestehen, dass die Ehe gescheitert ist. Doch es war wichtig für uns beide, denn wir haben beide ein gutes Leben verdient und das klappt eben nur ohne den anderen.
Ich will dich nicht zu einer Trennung überreden....aber diese in Betracht zu ziehen, wenn das Miteinander nur noch Kampf ist.

Alles Gute für dich....und deine Familie
Jojoma
relative[0]
Beiträge: 6
Registriert: 28. Okt 2020, 09:42

Re: Ist das Depression?

Beitrag von relative[0] »

Hallo Jojoma,

vielen Dank für Deine Antwort. Ich musste viel drüber nachdenken, weil es für mich ein ganz neuer Erklärungsansatz für unsere Probleme ist. Ich versuche wirklich dahinter zu kommen wo es klemmt und das ist ein Beitrag von der "Gegenseite" ;-) wirklich gut.

Mir fällt dazu ein: Wir hatten mal, auf meinen Wunsch, einen gemeinsamen Termin bei der Therapeutin meiner Frau. Dieses Gespräch ist ganz bizarr verlaufen, weil ich versuchen wollte dahinter zu kommen woher die Wesensveränderungen meiner Frau kommen. Da meine Frau aber nach den Klinikaufenthalten auch ihr Leben stark verändert hat (sie hat ihren Job gewechselt, arbeitet mittlerweile wesentlich mehr, erfüllt sich mit dem Geld viele persönliche Wünsche, verwirklicht viele Projekte unabhängig von mir und den Kindern) haben wir ständig über diese Themen gesprochen. Die meisten Veränderungen unterstütze ich aber voll und ganz und anderen stehe ich neutral gegenüber.

Die Therapeutin und meine Frau hatten sich in dem Gespräch aber darauf eingeschossen, dass ich mit diesen Dingen ein Problem hätte. Ich wollte aber nicht die Veränderungen in der Lebensplanung ansprechen, weil ich darunter ja auch nicht leide. Ich wollte die Ursache von Aggressionen, Empathielosigkeit, Libidoverlust, etc. herausfinden.

Ich finde es wichtig zu unterscheiden ob meine Frau z.B. mehr arbeitet (wenn es ihr gut tut, von mir aus gerne) oder ob sie plötzlich ständig aggressive Wutanfälle bekomm (kein normales Verhalten - geht gar nicht).

Das sich diese Veränderungen aber auch ganz einfach damit erklären lassen, das meine Frau, so wie Du das ausdrückst, "mit diesem Mann nicht mehr leben kann" ist mir schon auch klar. Das würde aber bedeuten, dass meine Frau mir - und vielleicht sogar sich selbst gegenüber - nicht ehrlich ist.

Mal ein paar persönliche Fragen an Dich weil ich diese Erklärung trotz allem nicht so recht glauben kann:

- War die Situation bei Dir auch so angespannt, dass eine einzige "falsche" Bemerkung Deines Mannes dich entweder komplett umgeworfen hat oder dich sofort zum explodieren gebracht hat?
- Hast Du auch lange andauernde Wutanfälle mit anschließenden depressiven Phasen gehabt?

Was mir auch noch auffällt während ich Dir antworte. Meine Frau und ich bewerten solche Situationen im Rückblick oft extrem unterschiedlich. Ich suche immer meinen Anteil, entschuldige mich für meinen Anteil und versuche meine Fehler abzustellen. Meine Frau sieht in den Auseinandersetzungen bei sich überhaupt keinen Anteil, sie würde niemals auf die Idee kommen sich für Entgleisungen, Beleidigungen etc. zu entschuldigen. Wie gesagt sind das aus ihrer Sicht immer angemessene Reaktionen.

Was aber in die Richtung geht wie Du das beschreibst: Sie hat im Normalfall im Anschluss an Wutanfälle keinerlei Bedürfnis sich wieder zu versöhnen. Das empfinde ich schon auch immer sehr stark als "mit dem Mann kann ich nicht mehr leben".

Vielen Dank

Liebe Grüße
Cest_la_vie
Beiträge: 10
Registriert: 20. Sep 2020, 09:41

Re: Ist das Depression?

Beitrag von Cest_la_vie »

Hallo Gido,

Mein Mann ist nie mit Depressionen diagnostiziert worden, da er von sich sagt, dass ihm nichts fehlt. Er hat aber ähnliche Symptome, genau wie Du schilderst: Empathielos, Wesensveränderung, Aggression, Libidoverlust. Dazu leichte Erinnerungsprobleme, grosse Unsicherheit, einen verrückten Schlafrhythmus (geht um 2.30 Uhr ins Bett und ist früh hundemüde), sozial abgeschottet und kann soziale Kontakte (ausser unseren Kindern) kaum ertragen.

Er fängt Schimpftiraden an (wie ein alter Mann meist über Politik). Er redet mit mir, wenn er will und erwartet auch, dass ich antworte und wir uns unterhalten. Im Gegenzug reagiert er fast nie auf ein Gesprächsanfang von meiner Seite (ich spreche also oft ins Leere). Er hat mir die abstrusesten Dinge vorgeworfen, die vor fast 12 Jahren passiert sind. Er sagt nie Entschuldigung zu mir, da es nichts gibt, für was er sich entschuldigen müsste. Er kann nichts verzeihen, sodass Gespräche eigentlich nutzlos gworden sind, fast schon kontraproduktiv. Er kann sich auch nicht mehr in Probleme anderer einfühlen. Wenn ich also ein Probleme habe/hatte, sagt er, dass stimmt nicht oder dass ist nicht so schlimm.

Auf der anderen Seite, ist er sehr verletzlich und hat wirklich kaum Kraft. Das ist mir auch erst spät bewusst geworden, den eigentlich bin ich die Starke.

Er hat sein warmes Lächeln verloren, seine positive Grundeinstellung, er schreit, was er früher nie gemacht hat, hat super eingeschränkte Interessen, geht fast nie mehr raus, lässt mich finanziell bei Haus und Kindern vollkommen allein.

Kurz, mein Mann hat eine Wesensveränderung durchgemacht, er ist nicht mehr derjenige, den ich kannte und geheiratet habe. Die Sache ist aber, dass ich mir das über Jahre hinweg schöngeredet habe, die Fehler bei mir gesucht habe! Das einzige was mir hilft, ist Freunde und Bekannte ins Haus zu holen, darüber mit anderen zu reden. Dann kommt die Realität zurück, dann sagen die auch was und mein Mann verhält und fühlt sich besser.

Diese völlige Wesensveränderung hat mich glauben lassen, dass er krank ist, dass man noch etwas tun könnte, um unsere Familie zu retten (meine heilige Kuh). Ich habe noch Hormonspiegel und Schlafapnoe auf meiner Liste, wenn ich ihn nur zum Arzt kriegen würde. Aber ich muss auch sagen, es zermürbt mich, und die Kinder brauchen wieder ein 'entspanntes' Umfeld.

Mal sehen, wie es weiter geht. Schönes WE,
Cest_la_vie
Clown
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Re: Ist das Depression?

Beitrag von Clown »

Hallo Cest_la_vie,

hartes Brot, was du mit deinem Mann erlebst. Weil du von 'altem Mann' redest, kam mir der Gedanke, es gibt ja auch frühe Formen von Demenz, Alzheimer, Parkinson ....bei denen auch Wesensveränderungen stattfinden können, soviel ich weiß.

Wenn er nicht bereit ist, sich untersuchen zu lassen, stehst du wohl ziemlich ohnmächtig da, stelle ich mir vor.

Ich wünsche dir eine gute Lösung für dich und deine Kinder, alles Gute,
Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Cest_la_vie
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Re: Ist das Depression?

Beitrag von Cest_la_vie »

Hallo Clown, hallo Ihr,

Ich bin wirklich kein Arzt, nur viele Beschreibungen, die ich hier lese, sind ähnlich ... die Gedächtnisprobleme meines Mannes sind nur leicht, aber doch vorhanden, seit zwei Jahren unverändert. Die kognitive Leistung und die Schärfe des Verstandes haben abgenommen, die Interessen werden immer eingegrenzter. z.B. mein Mann hat früher wunderbar gekocht, das ist alles schnell und ohne Gefühl jetzt, viele Fertigsachen, nichts komplexes mehr.

Mir ist klar, dass viele Erkrankungen mit Depressionen einhergehen. Aber ist das, wie ursprünglich von Gido gefragt, eine bestimmte "agressive" Art der Depression mit Wesensveränderung, die vielleicht auf spezielle Therapieansätze oder Lebensumstände hindeuten?

Was mir auch auffiel, ist die plötzliche Änderung des Körpergeruchs. Eher wie bei einem älteren Menschen. Dazu passt das jetzige Wesen, wie eine vorzeitige Alterung. Damit meine ich jedoch keine Demenz, sondern die Starrheit, die eingeschliffenen Tiraden über die Politik, die Unsicherheit, die sich hinter der Aggression verbirgt, die ständige Müdigkeit und Erschöpfung, der Missmut.

Hat irgendwer Erfahrungen mit Testosteronwerten hier oder
Thymusfunktionen oder Zöliakie (das alles betrifft auch Frauen)?

Was ist mit Schlaf? Mein Mann hat einen furchtbaren Rhythmus. Schlafapnoe?

Auch, diese Art von Depression hat wenig abgegrenzte "gute" Phasen. Es geht einfach alles langsam bergab.

Guten Morgen,
Cest_la_vie
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