Weiß nicht mehr weiter

[Undine72]

Hallo ihr Lieben,

Ich bins mal wieder. Leider hänge ich noch immer in meiner schweren Depression fest. Ich hatte von Mitte Januar bis Ende Februar einen Klinikaufenthalt in einer Psychosomatischen Klinik, der mir nicht viel gebracht hat. Mir ging es bei meiner Entlassung genau beschissen wie bei der Aufnahme.

Nach der Klinik war ich erstmal noch knapp 2 Wochen krankgeschrieben und habe anschließend mit einer Wiedereingliederung am Arbeitsplatz begonnen. Leider musste ich diese nach 2 Wochen wieder abbrechen, da ich noch nicht mit Stress umgehen konnte. Ich blieb den Rest der Woche wieder zuhsuse, schaffte es dabei, mich ein wenig zu regenerieren und nahm dann letzte Woche die Wiedereingliederung wieder auf. Leider wurde ich schon am ersten Tag mit Problemen konfrontiert, mit denen ich völlig überfordert war. Am nächsten Tag habe ich es noch einmal versucht, doch es ging wieder schief. Kleinigkeiten zwingen mich schon in die Knie, so dass ich nur noch heulendes Nervenbündel bin wenn ich nsch Hausr komme.

Die Tage seitdem laufen nur noch so an mir vorbei. Icj habe auf nichts Bock, sehe keinen Sinn mehr in irgendwas, mag nicht raus gehen, kann nichts mehr als schön empfinden. Alles was getan werden muss szresst mich wahnsinnig, so dass icch nur noch das allernötigste erledige. Ich liege überwiegend im Bett sehe fern, surfe im Internet und mache mir Gedanken wie es weitergehen kann.
Um finanziell übrt die Runden zu kommen, muss ich arbeiten. Rente wäre keine Alternative.

Und viel wichtiger ist, wie komme ich aus diesem schrecklichen Zustand rsus?
Psychopharmaka nehme ich in Höchstfosis. Einen Thrapieplatz habe ich ebtl baldn Aussicht.
Diese quälende Antriebslosigkeit ist getade das Schlimmste und dass ich mich zu wirklich allem zwingen muss.
Es word im Laufe des Tages immer schlimmer. Die letzten 3 Tage ging es nur mit Tavor. Ich habe Angst, dasd auch das wieder zum Dauerzustand wird.

Danke fürs Lesen!
Undine

[saneu1955]

Hallo Undine, das tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht. Wenn es mit der Arbeit nicht geht, solltest du dich wieder krank schreiben lassen.

Vielleicht hast du irgendein Ritual, um früh aus dem Bett zu kommen und auch am Tag immer mal ausruhen und dann etwas kleines tun, auch wenn es im Moment keine Freude macht.

Ich denke, durch die ganze Situation im Moment hängen viele durch.

Ich schicke dir einfach mal ein paar positive Gedanken.

Lg Saneu1955

[malu60]

Hallo Undine,
es ist schlimm,diese Gefühle auszuhalten.Du gibst Dein Bestes,akzeptiere,dass
Du noch Zeit und weiter Therapie brauchst.Tavor im Notfall als Hilfe ist doch okay.

Wie Saneu schreibt,versuch was Kleines,zu tun ...Mir hat damals,mir ging es ähnlich, ein Arzt
gesagt,sie müssen garnix,nur Wasser trinken und Tabletten nehmen.Dann jedem Impuls der
kommt nachgehen.....(Wasser ins Gesicht spritzen,Fenster auf,Luft schnappen ect,alles was
grad geht....),ich bin so wenigstens auf der Terasse gelandet,hab die Vögel gehört und wollte die
Blumen gießen....ließt sich etwas schräg,doch mir hat es geholfen.....kein Druck,aber wenn was
kommt,das sofort tun und nie die Hoffnung aufgeben,denn es wird besser,bestimmt.

Du bist in Behandlung und krankgeschrieben,vielleicht kann der Arzt die Medi,s ändern,eine
Tagesklinik...oder ,oder ,es gibt immer Möglichkeiten....Ich wünsche Dir,dass es bald besser ist
L.G malu

[Sul]

Hallo Undine,
es tut weh, sich in einer Krise zu befinden und dann noch Misserfolge (z.B. Unterbrechung der Wiedereingliederung) erleben zu müssen. Momentan kannst du vielleicht gar nichts Großes tun, sondern die Situation akzeptieren, annehmen, wie es ist. Und wie die anderne schon schrieben, vielleicht ganz kleine Dinge tun, die gehen.
Es ist gar nicht so selten, dass Wiedereingliederungen kurz nach einem Klinikaufenthalt abgebrochen werden müssen, weil es einfach viel zu früh ist. Besonders wenn der Klinikaufenthalt nicht sonderlich erfolgreich war. Ist auch nicht so selten.
Also gibt dir einfach Zeit, verurteile dich nicht, mache Dinge, die dich ein bisschen besser fühlen lassen. Jede Krise hat ein Ende!
Viele Grüße, Sul

[_Ariane_]

Hallo Undine,

ich musste mich echt überwinden darauf etwas zu antworten und hier meine Meinung abzugeben,
ich bin noch ganz neu hier und noch ziemlich jung und ich kenne dich ja auch nicht, aber ich habe mir jetzt wieder gesagt mach es einfach, es wird dich keiner dafür verurteilen.

Das ist doch schon mal sehr gut, dass du einen Therapieplatz hast. Gegen meine Antriebslosigkeit hat mir neben den ganzen therapheutischen Dingen auch das Antidepressiva Escitalopram sehr gut geholfen.
Mit Tavor habe ich keine Erfahrungen, allerdings habe ich gehört, dass dabei das Risiko einer gewissen Abhängigkeit besteht. Es kann natürlich auch sein, dass es bei dir deutlich schlimmer ist,
als es bei mir war und da manchmal wirklich nur Tavor hilft. Ansonsten versuche das zu machen was geht, wovon du weißt dass es dir gut tut. Versuche kleine Schritte zu machen und an diesen das Gute zu erkennen. Für ganz schlimme Tiefs kann ich dir auch empfehlen, ein Skillstraining auszuprobieren.

Ich wünsch dir alles Gute!
Liebe Grüße

[Undine72]

Danke Saneeu, Malu, Sul, Kolibri und Ariane!

Mit euren verständnisvollen, tröstenden Worten und Ideen habt ihr mir sehr geholfen. Ich habe aufgehört, mich ständig so fertig zu machen und so viel von mir zu erwarten.

Leider geht es seit Wochen wieder bergab. In den letzten Tagen ist es extrem schlimm.

Ich gehe nicht mehr raus, nehme bis zu 2 mg Tavor am Tag und liege ansonsten nur im Bett. Außerdem verletze ich mich selbst (Haut abknibbeln bis es blutet). Ich meide soziale Kontakte. Habe alle Verabredungen abgesagt. Ich esse kaum noch etwas.

Ich stehe unter einem Wahnsinns-Druck, da ich berufstätig bin und in diesem Jahr schon etwa 9 Wochen gefehlt habe und meine Vorgesetzte mir gesagt hat, dass jedes weitere Fehlen eine Kündigung zur Folge haben wird.

Ich weiß, dass ich schwer psychisch krank bin und es von alleine wohl nicht besser wird, ich will aber auch meine Arbeit nicht verlieren (bin 48). Und ich glaube auch nicht daran, dass mir eine Klinik helfen kann. Habe genug Kliniken durch, um das sagen zu können. Der letzte Aufenthalt ist ja noch nicht lange her. Einen Ausweg sehe ich nicht.

So weit, dass ich mich wirklich umbringen will, bin ich noch nicht, aber ich mache mir auch so gerade mein Leben kaputt, ich ruiniere meine Gesundheit, vergraule meine sozialen Kontakte, zerstöre mein Arbeitsverhältnis und mache mich damit zum Harz-4-Empfänger, da ich nur eine Mini-Rente zu erwarten habe.

Ich mache mir gerade alles kaputt und sehe mir dabei zu und ich bin nicht in der Lage, mich davon abzuhalten. Heute hatte ich schon 2 mg Tavor und 1 mg inzwischen nicht mehr hilft.

LG

Undine

[Kirsten29]

Hallo Undine,

das tut mir leid, dass es dir schlechter geht. Und das extreme Hautknibbeln kenne ich. Du hörst dich für mich wirklich verzweifelt an. Als ob du im Moment auch keinen Ausweg siehst. Aber den gibt es, auch wenn du ihn vielleicht gerade nicht sehen kannst. Was könnte dir helfen, die Schwere wenigstens etwas zu lindern?

Deine Arbeitssituation kann ich gut nachvollziehen. Auch für mich hing alles am Job. Bewusst zu kündigen und in die Arbeitslosigkeit zu gehen, fand ich damals selber irre. Heute bin ich glücklich, dass ich diese Entscheidungen getroffen habe. Ich finde allerdings, dass du dich mit Gedanken wie "Ich darf auf gar keinen Fall kündigen!" bzw. "Ich kann nicht wieder krank sein!" ganz schön unter Druck setzt. Gleichzeitig verstehe ich aber auch die Angst vor einem möglichen Jobverlust. Doch vielleicht könnte ein Jobwechsel auch eine Chance für dich sein - besonders herzlich klingt deine Vorgesetzte nicht.

Aber egal, ob und was du arbeitest, ob du Sozialleistungen erhältst oder Chefin bist: Du bist ein wundervoller Mensch, so wie du bist.

Liebe Grüße
Kirsten

[bercuse]

Guten Morgen Undine,

habe gerade deinen Thread gelesen und kann dich sehr gut verstehen... hatte vor drei Jahren für zwei Jahre eine sehr schwere Episode und bin jetzt seit einigen Wochen wieder ziemlich drin....
Ich möchte jetzt nur kurz einmal auf deine berufliche Situation und die Aussage deiner Vorgesetzten eingehen....
ganz so einfach ist das nicht, jemanden aufgrund der gesundheitlichen Situation zu kündigen... hier hast du auch gewisse rechte... wie lange bist du schon in dem unternehmen tätig? Versuche, dich über diese Rechte zu informieren, hier kann ich den VdK als Anlaufstelle empfehlen...

Liebe Grüße
Michael

[bercuse]

P.S. vor Hartz habe ich ach angst..ABER (je nach alter) bekommst du erst einmal für min. 12 Monate Krankengeld und dann in der Regel für den gleichen Zeitraum Arbeitslosengeld I auch hier kann dich der VdK beraten....

[Undine72]

Danke euch beiden!

@Kirsten
Was mir helfen kann, die Schwere zu lindern? Mmh..... vielleicht der Gedanke, dass ich schon viele schwere depressive Phasen durchgemacht habe und es immer irgendwann wieder besser wurde.
Der Gedanke "Ich darf nicht wieder krank sein" bringt mich tatsächlich nicht weiter, denn die Realität ist: Ich bin wieder krank. Ich muss das akzeptieren, anstatt mir Selbstvorwürfe zu machen. Einen neuen Arbeitsplatz werde ich in meinem Alter nicht mehr finden, bei meinen gesundheitlichen Einschränkungen und Lücken im Lebenslauf.

@ Michael
Danke für den Tipp mit dem VdK. Ich werde am Montag gleich mal dort anrufen.

LG
Undine

[bercuse]

Hallo Undine,

wenn du magst, schreibe mal, wie das Gespräch mit dem VdK gelaufen ist
LG
Michael

[Jacky55]

Hi Undine,
Wie du liest bist Du mit Deinem Zustand nicht alleine, Du bist nicht dumm, faul oder was auch immer.
Ich hab das auch schon lange und habe für mich etwas entdeckt, was nicht sofort "kommt".
Aber wenn es da ist...….
Du hast Tausend Dinge die unbedingt erledigt werden müssten,
die können auch noch einen Nachmittag warten.
Da gibt es doch bestimmt einige Sachen, die Dir echt Freude machen würden und die Du immer wieder nach hinten schiebst wegen unwichtig.
Der Lieblingsblume einen tollen Topf verpassen, mit ganz viel Dreck in der Küche.
Die scheiss Bluse in ein Einzelstück verwandeln.
Ein Bild zu malen ausprobieren, vielleicht geht es auch unter anderem Titel durch.
Nur nicht zu langfristig und nur mit Lust.
Dabei kommt mir dann die Vorfreude aufs weitermachen und ganz automatisch ein bisschen Struktur.
Ich weiß nicht ob Dir das hilft, wünsche es Dir aber.
Jacky55

[Undine72]

Hallo Jacky,

danke für deine guten Vorschläge, die sicher sehr hilfreich sein können. Leider bin ich momentan so tief im Loch, dass es nichts gibt, was mich interessieren oder mir Spaß machen könnte. Mir macht einfach gar nichts mehr Freude.

[Sul]

Hallo Undine,

viel Krisenerfahrung zu haben kann auch eine Ressource sein.
Was hat dir bei früheren Krisen geholfen?
Was hat dich aus dem Loch klettern lassen?
Wie hast du dich früher davon abgehalten dir zu schaden?

Die Wiedereingliederung hat einfach viel zu früh stattgefunden. Da war ein Scheitern vorprogrammiert. Mach dir deshalb keine Vorwürfe.

Viele Grüße, Sul

[Undine72]

Hallo Sul,

meine zahlreichen Krisenerfahrung haben leider nicht dazu geführt, dass ich weiß, wie ich schneller wieder rauskommen kann. Ich habe eher das Gefühl, dass ich meinen Krisen völlig ausgeliefert bin. Ich weiß weder, was mir geholfen hat noch was mich davon abhält, mir zu schaden.

Ja, vielleicht hat die Wiedereingliederung zu früh stattgefunden. Ich weiß es nicht. Ich wollte nach dem Klinikaufenthalt schnell wieder so etwas wie Normalität haben. Und zugleich habe ich natürlich auch an meinen Arbeitsplatz gedacht. Aber wenn ich ehrlich bin, geht es mir seit Entlassung aus der Klinik von Woche zu Woche schlechter.

LG
Undine

[Sabinerin]

Liebe Undine, mir geht es ähnlich, ruf mich doch mal an XXXXX
Liebe Grüße Sabinerin

[Nico Niedermeier]

Hallo von der Moderation,
Sabinerin, haben Ihre Tel. Nr sicherheitshalber gelöscht...öffentliches Forum, das sollten Sie nicht machen. Sie können Ihre Tel. Nr ja per privater Nachricht schicken, das wäre sicherer..
Beste Grüße
Die Moderation

[Undine72]

@Kolibri:
Ob es etwas gibt, was mich antreibt? Mmh .... ich glaube die Angst, meinen Arbeitsplatz zu verlieren, hat mich die letzten Wochen angetrieben. Dadurch bin ich wenigstens aufgestanden und habe funktioniert, wenn auch mehr schlecht als recht. Ansonsten fehlt mir oft jeglicher Antrieb - außer vielleicht die Befriedigung der Grundbedürfnisse, wie essen, trinken, schlafen etc.

Ich bin auf der Suche nach Dingen, die mich interessieren könnten oder Spaß machen. Wenn ich gerade in der Krise stecke, ist das natürlich umso schwerer. Seit gestern geht es mir jedoch etwas besser und ich kann mich mit Musik hören, Puzzeln, Lesen in verschiedenen Foren und Anschauen von YouTube-Videos ablenken. Dabei hoffe ich, etwas zu entdecken, was mich wirklich interessiert.

@Sabinerin:
Du kannst mir gerne eine private Nachricht schicken.

[bercuse]

Hallo undine,
wie war dein Telefonat mit dem VdK ?

Grüße aus dem Norden
Michael

[Marlene57]

Liebe Undine,
ich kann dich sehr gut verstehen. Wenn es mir schlecht geht liege ich auch viel im Bett, ziehe mich zurück. Wohnung, Wäsche und Kochen mache ich nur das Nötigste. Zum Glück wissen wir beide, dass es vorüsber geht.
Ist natürlich blöd, dass der Klinikaufenthalt dir nichts gebracht hat.
Heutzutage werden ja wieder mehr Arbeitskräfte gesucht, wie nich vor einigen Jahren. Da solltest du mit 48 noch nicht zu alt sein.
Ich drücke dir die Daumen dass es auch für dich bald wieder aufwärts geht.
LG Marlene