Keine Lust auf nix

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Twinsen
Beiträge: 2
Registriert: 11. Apr 2004, 00:53

Keine Lust auf nix

Beitrag von Twinsen »

Hallo,

ich schreibe heute zum ersten Mal, obwohl ich schon oft auf dieser Seite war. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt eine Frage habe, aber ich will wenigstens mal was sagen bzw. schreiben.

Heute ist wieder so ein Tag an dem ich zu nichts Lust habe, wo ich früh gleich im Bett bleiben könnte, obwohl die Sonne draussen scheint. Ich habe viele solcher Tage und vor allen an den Wochenenden ist es meistens so.

Seit einigen Jahren nun schon hab ich irgendwie überhaupt keine Zukunftspläne mehr, ich lebe so von einem Tag auf den anderen. Ich bin 5 Tage die Woche zum Arbeiten unterwegs, das lenkt ab. An den Wochenenden fang ich dann an zu grübeln wie es weitergehen soll.

Ich hab schon früher (noch als Schüler) auch so meine "Phasen" gehabt, in denen ich dachte, die ganze Welt ist gegen mich. Ich hab damals auch oft an Selbstmord gedacht. Mittlerweile denk ich nicht mehr so oft an Selbstmord, denn das Leben ging bisher immer irgendwie weiter. Nur wohin, das weiß ich schon lange nicht mehr. Ganz hoffnungslos wurde es dann nach dem Studium, das ich hingeschmissen habe, bin zu den Prüfungen gegangen ohne gelernt zu haben, hab nicht den Mut gehabt mit jemandem darüber zu reden, dass es mir nicht gut geht. Mir war egal, was bei den Prüfungen rauskommt, ich habe keinen Sinn mehr in dem Studium gesehen. Ich war bei Ärzten wegen Herzrhythmusstörungen und ähnlichen Dingen und hab auch irgendwelche Mittelchen dagegen bekommen. Woher das kommt, hat nie einer gefragt, ich hab auch nichts gesagt. Meine Beziehung ging in die Brüche, meine Eltern waren sauer, usw.

Nun habe ich trotzdem einen Job in einer ganz anderen Branche gefunden und verdiene auch ganz gut. Jemand, der mich nur vo "außen" kennt, denkt sicher, dass es mir ja prima gehen müsste. Arbeit, Geld, Auto, Wohnung, alles paletti. Nur in mir drin, da stimmt irgendwas nicht. Es ist alles so unbestimmt, ich bin mir unsicher, was mit mir los ist. Ich hätte auch gern wieder eine Beziehung, aber ich hab überhaupt keine Lust loszuziehen und jemanden kennen zu lernen.

Ich weiß nicht mehr, wohin die Reise geht und ich habe auch keine Lust mehr zu kämpfen. Ich geh arbeiten und kann es mir nicht leisten, mich krank schreiben zu lassen, um zu irgendwelchen Therapeuten zu gehen. Ich wüsste auch gar nicht, wie sie mir helfen können. Ich bin 29 und habe mich schon über die letzten 3-4 Jahre fast an diesen Zustand gewöhnt, vielleicht ist es ja auch ganz normal so. Wenn da nicht der Gedanke wäre, dass das doch nicht mein Leben sein kann? Ich komme mir vor wie ein Zombie.

Vielleicht geht es noch mehr Leuten hier so, vielleicht hat auch jemand bis hier her gelesen und mag was dazu sagen. Ansonsten sieht/liest man sich die Tage, wenn ich in ein paar Wochen an einem Samstag-Abend wieder ein Tief habe und hier auf dieser Seite aufkreuze, weil ich keine Lust habe, irgendwas anderes zu machen...

Grüße an alle

Twinsen
Hamster
Beiträge: 9
Registriert: 27. Jun 2003, 21:49

Re: Keine Lust auf nix

Beitrag von Hamster »

Hallo Twinsen !
Herzlich willkommen im Forum !
"Keine Lust auf nix..." ist wohl kennzeichnend für unser Leiden und allen hier - mehr oder weniger - bekannt.
Obwohl sich die Depri durch - wohl bei jedem einzelnen von uns - eine eigene Charakteristik "auszeichnet" und es deshalb kein "Patentrezept" zur Heilung gibt,möchte ich Dir gern meine Erfahrungen und Erkenntnisse wissen lassen :
Auch ich habe sehr gern und shr viel gearbeitet und tue es heute (wieder) gern. Bis die Krankheit vor ca. 4 Jahren zum Ausbruch kam.
Ich brachte nicht´s,aber auch garnicht´s mehr auf die Reihe - es war der blanke Horror - dieser "Gedankensalat",organische Beschwerden und diese Hoffnungslosigkeit !
Ich weiß nicht wie oft ich mir gesagt habe "Das geht vorbei",aber wann ? Damals hat mir nur noch meine kirchliche Bindung und meine Familie Halt gegeben.
Als wichtigste Erkenntnisse aus dieser Zeit möchte ich folgende nennen :
* Besuch eines Facharztes (bin meiner Mutter heute sehr dankbar,das sie diesen Schritt für mich gegangen ist)
* die Depri als Krankheit akzeptieren (was mir am Anfang überaus schwergefallen ist)
*die verordneten Medi´s - ohne "wenn" und "aber"- in der verordneten Menge und Dosierung einzunehmen (habe sie zu Anfang oft eigenmächtig abgesetzt,sobald es mir wieder besser ging - heute würde ich das nie wieder tun)
*absoluter Verzicht auf Alkohol( habe gern und sehr oft auch "über den Durst" getrunken-heute sehe ich in dieser Tatsache einen Hauptgrund,das ich depressiv geworden bin)
*diese Krankheit öffentlich machen (auch ich dachte anfangs mir geht es nur allein so dreckig - "weit gefehlt" - schon heute -so denke ich - kann man unsere Krankheit als das kommende "Volksleiden" einstufen,dessen Ursachen,für mein empfinden,zu 95% aus unserer Leistungsgesellschaft erwachsen)
Bezugnehmend auf den 4. Punkt kann ich aus heutiger Sicht - so komisch es auch klingen mag - selbst dieser Krankheit positive Auswirkungen auf mein heutiges Leben abgewinnen. Überhaupt haben die vergangenen 4 Jahre vieles,um nicht zu sagen alles,in meinem Leben relativiert. Ein Spruch den ich mal irgendwo gelesen habe bringt es auf den Punkt : "Menschen können Krankheiten heilen - Krankheiten können Menschen heilen !"
Mir ist aber auch bekannt das man innerhalb einer depresiven Phase nicht in der Lage ist dies alles aus meinem Blickwinkel zu sehen,weil einem das Krankheitsbild zu einem kraft - und - was mich heute rückblickend noch erschrecken läßt- absolut willenlosen Individium wandeln kann.
Zusammenfassend kann ich nur hoffen,Dir etwas geholfen zu haben. Wichtig war für mich jedenfalls immer,wenn mir ganz einfach jemand nur zugehöhrt - wenn auch nicht verstanden - hat.
Deshalb möchte ich hier und heute einfach mal den "Machern" dieser Hompage danken,denn ich habe aus den verschiedensten Postings immer wieder Hoffnung und Zuversicht schöpfen können und es hat mir gezeigt "Ich bin nicht allein mit dieser Krankheit !"
Einen ganz wichtigen Schritt bist Du durch Dein heutiges Posting im hiesigen Forum bereit´s gegangen - weitere sollten folgen..
Ich wünsche Dir den - ohne jeden Zweifel- dazu nötigen Mut und das Du Menschen triffst,die gewillt sind, Dir zu helfen.

Tschü Hamster !
Sandy75
Beiträge: 35
Registriert: 22. Mär 2004, 21:09

Re: Keine Lust auf nix

Beitrag von Sandy75 »

Hi Twinsen,
habe mir gerade Deinen Bericht durchgelesen, und muss Dir sagen: mir geht es genauso! Vor ca. zwei Wochen ging es mir ziemlich dreckig. Mittlerweise geht es einigermaßen, außer die Panikattacken, die mich nachts noch überfallen. Aber die "Unlust" wegzugehen, ist bei mir auch vorhanden. Bin 28 und habe Freundinnen, die versuchen, mich jedes WE auf neues zu überreden. ABER ICH KANN MICH EINFACH NICHT AUFRAFFEN!!! Der Gedanke daran ist schon grausig. Nein, da bleibe ich doch lieber zuhause. Warum weggehen. Es bringt mir nichts. Wozu Spaß haben, wenn einem nicht danach ist und man den anderen höchstens die Laune verdirbt!?! Es ist schon mies, wir werden ja nicht jünger...! Dann die Arbeit. Trifft bei mir auch zu, 5 Tage die Woche ist man relativ abgelenkt, und die Wochenenden sind zum fürchten. Jeder Tag, jede Woche, jeder Monat, Jahr für Jahr ist es immer das gleiche.Man lebt so vor sich hin und fragt sich: Soll es immer so weitergehen? War`s das? Erschreckend und zum grübeln anregend dieser Gedanke! Der einzige Trost an dieser ganzen Misere: Wir sind nicht alleine damit! Aber gibt uns das Trost? Nein, es beruhigt höchstens, aber es ändert nichts daran. Was ich eigentlich nur damit sagen wollte: Du bist nicht allein, ich denke hier kann man sich Hilfe/ Unterstützung holen. War vor kurzem ebenfalls in der gleichen Lage und habe hin und her überlegt, ob ich überhaupt schreiben soll. Aber es hat mir gutgetan, da mir "zugehört" wurde und man meinen "Zustand" nicht als lächerlich abgetan hat. Hier wird man ernst genommen und das ist soo wichtig!
Also, wie Du siehst, auch ich sitze auf einem Ostersonntag zuhause, anstatt loszugehen, um Spaß zu haben!
Liebe Grüße
Sandy
Twinsen
Beiträge: 2
Registriert: 11. Apr 2004, 00:53

Re: Keine Lust auf nix

Beitrag von Twinsen »

Hallo,

ich freu mich, dass jemand das hier gelesen und sogar was geschrieben hat. Ich war mir nicht sicher, ob es was bringt. Man liest so viel hier von Leuten, die irgendwie viel schwerere Schiksalsschläge zu verkraften haben und ich bin auch niemand, der gern jammert. Leider ist es aber so, und ich hör es auch in meiner Familie (nicht über mich, aber andere), dass man sich gefälligst zusammenreissen soll, wenn es einem nicht gut geht, usw. Aber wenn man das Gefühl hat, dass man sich schon viel zu lang "zusammengerissen" hat ohne dass sich irgendwas geändert hat, dann tut es gut, von anderen zu hören, die ähnliche Probleme haben. Mit meinen Eltern brauch ich gar nicht darüber zu reden.

Ich habe auch Bedenken zu einem Facharzt zu gehen. Ich war wegen den organischen Problemen immer nur beim Allgemeinmediziner und ich hatte nie das Gefühl, das die wirklich nach der Ursache suchen, ich hatte nichtmal das Gefühl, dass man mir überhaupt zuhören will. Ich weiß auch nicht, ob ich Medikamente nehmen will, ich habe Angst, dass das dann zu einem Dauerzustand wird. Wenn ich schon die Namen der Medikamente in der anderen Rubrik lese, wird mir ganz komisch zumute... Ich wüsste auch nicht, was ich dem Arzt genau erzählen soll, denn ich weiß ja selbst nicht genau, was mit mir los ist. Wie läuft denn so ein (erstes) Gespräch ab? Ich bin gewohnt, immer alles allein zu regeln, aber ich bin irgendwie an meine Grenzen gestossen.

Ich habe nicht mehr viele Freunde hier in meiner Umgebung, da ich nur noch selten etwas unternehme. Genau genommen sind mir nur noch 1-2 Freunde geblieben, mit denen ich was unternehmen kann. Aber auch nur, wenn die selbst Zeit haben und die Familie es zulässt.

Und Alkohol, ich weiss nicht. Ich trinke eigentlich nicht viel, aber wenn ich doch mal unterwegs bin, dann hab ich überhaupt nur dann Spass, wenn ich auch was trinken kann? Sonst ist alles öde und ich verlier dir Lust länger zu bleiben.

Naja, vielen Dank nochmal für eure netten Antworten! Ich werde wohl noch eine Weile brauchen, bis ich mich zum nächsten Schritt durchringen kann. Ich komme mir gerade sehr hilflos und unselbständig vor, dass ich das nicht alleine auf die Reihe bekomme.

Viele Grüße

Twinsen
Sandy75
Beiträge: 35
Registriert: 22. Mär 2004, 21:09

Re: Keine Lust auf nix

Beitrag von Sandy75 »

Hallo,
ich würde an Deiner Stelle ruhig zum Facharzt gehen. Dafür ist er ja da, um mit Dir zu sprechen und Dir zu helfen. Habe meine Überweisung ca. 3 Wochen mit mir herumgeschleppt, ehe ich den Schritt gewagt habe.
Bei mir zuhause war es ähnlich. Bekam auch immer zu hören, ich solle mich doch zusammenreißen! Das war aber irgendwann nicht mehr möglich, so das ich mich total zurückzog, d.h. ich verkroch mich in meinem Zimmer, ohne mit irgendjemandem zu sprechen. Hatte nicht mehr das Bedürfnis, mich mitzuteilen, da es immer auf das gleiche hinauslief und so sagte ich dann eben gar nichts mehr. Das fiel meinen Eltern natürlich auf und sie baten mich dann, unbedingt zum Facharzt zu gehen, da ich da alleine nicht mehr herauskommen würde. Ich bin hingegangen und bin froh darüber! Tu das bitte auch. Du schaffst es sonst nicht, von diesen Gedanken loszukommen. Jedenfalls nicht alleine!!!
Melde Dich doch bitte wieder, schreibe, wenn Dir danach ist. Ich denke, es hilft ein wenig, okay?
Liebe Grüße
Sandy
eviegrashalm
Beiträge: 2
Registriert: 22. Apr 2004, 15:27

Re: Keine Lust auf nix

Beitrag von eviegrashalm »

hallo!

ja, so gehts mir zur zeit auch, nur bin ich mir nicht sicher ob das alles wirklich einer depression zuzuordnen ist!

angefangen hat alles mit kopfschmerzen vor ca. 4-5 wochen! ich hab jeden tag tabletten genommen (naja, mit 20 ist das ja nicht so prickelnd). das wurde irgendwann ein bißchen besser, aber dafür fühl ich mich ziemlich schlapp und träge und kann mich einfach zu nichts aufraffen! die kopfschmerzen sind richtig lähmend aber eben nicht so schlimm dass ich tabletten nehmen will (ich sträube mich ein bißchen dagegen weil ich angst hab irgendwann nicht mehr ohne zu können). konzentrieren kann ich mich auch auf nichts! jetzt geht die uni wieder los und eigentlich sollte ich lernen, aber ich krieg einfach nichts hin!
abends fall ich ins bett und schlafe wie ein stein (wenn mein freund mich nicht wecken würde würde ich mühelos bis mittags schlafen).
mir fehlt einfach der antrieb und ich fange auch langsam an an meinem studium zu zweifeln obwohl ich gerade erst im zweiten semester bin. irgendwie hab ich sogar ein bißchen angst hinzugehen, zu viele menschen mit denen ich reden muss und vor denen ich mich idiotisch benehmen kann!!!

aber zum facharzt gehen? ich denke immer "so schlimm ist es doch eigentlich nicht!" und "eigentlich ist das alles physisch!!!"
alles sehr verworren!!! wenn das nicht bald vorbei geht schaffe ich meine orientierungsprüfung nicht und kann nicht weiter studieren!!!
-evie-
sentiero
Beiträge: 15
Registriert: 16. Mär 2004, 11:48

Re: Keine Lust auf nix

Beitrag von sentiero »

Hallo, evie!

Ich weiß nicht, ob Du an einer Depression leidest und kann auch aus der Ferne Deine Kopfschmerzen nicht einschätzen. Aber ich kann Dir sagen, dass Du Dich darum kümmern mußt. Kopfschmerzen, die so lange anhalten, muss man abklären. Sie können eine handfeste organische Ursache haben (z. B. eine Sehschwäche oder Wirbelsäulenprobleme) oder auch in der Psyche begründet sein. Geh zu Deinem Hausarzt, schildere Dein Problem. Wenn er organisch nichts findet, wird er Dich weiterschicken (oder Du Dich selbst). Kopfschmerztabletten sind nur eine kurzfristige Nothilfe.

Mach´s gut, Sentiero
eviegrashalm
Beiträge: 2
Registriert: 22. Apr 2004, 15:27

Re: Keine Lust auf nix

Beitrag von eviegrashalm »

hallo!

erstmal danke für deine antwort!
das ding ist dass ich ja schon bei meinem hausarzt war und der hat nichts gefunden und war der ansicht dass ich niedrigen blutdruck habe und der heuschnupfen meinen körper schwächt! allerdings halte ich das für ziemlichen blödsinn!
jetzt fängt das semester wieder an und ich will mal abwarten wie ich klar kommen! wenn das mit den kopfschmerzen nicht besser wird muss ich mir in heidelberg einen arzt suchen... allerdings wird dann das alles wieder von vorne losgehen!!!
wir werden sehen!!!!

liebe grüsse! evie
chaoskopf
Beiträge: 7
Registriert: 30. Mai 2004, 13:40

Re: Keine Lust auf nix

Beitrag von chaoskopf »

Hallo Hamster,

ich bin zum ersten Mal auf der Seite und habe mich festgelesen. Ich fand Deinen Beitrag insofern interessant, da Du einiges angesprochen hast, was mich bewegt.
Vowegeschickt: ich weiß nicht, ob ich unter Depressionen leide. Und das ist wahrscheinlich genau das Problem. Es wird als Volkskrankheit heute schon fast abgetan und da möchte man nicht schnell als Hypochonder bezeichnet werden.
Auch ich arbeite viel und es macht mir auch Spaß; ich mag sogar sagen, dass ich ganz erfolgreich bin. Jedoch habe ich immer öfter das Gefühl ich schaffe alles nicht mehr, mache das Falsche, "keiner mag mich", jeder will mir was schlechtes. Wenn ich mich dann mal wieder "zusammenreisse" ist das de facto nicht so. Ich weiß das, aber das Gefühl geht nicht weg. Auch bei mir ist ein Chaos im Kopf und bringe nichts auf die Reihe - sinniere über die Schlechtigkeiten der Welt. Ich stecke mir keine Ziele und weiß noch nicht mal was ich will - auch wenn ich mich mal dazu zwinge darüber nachzudenken.
Am Schlimmsten ist jedoch, dass mein Mann meint, es kommt von meiner negativen Einstellung - ich solle mal eine positive Einstellung bekommen, dann geht alles besser. Stimmt ja auch - nur wie lege ich den Schalter um?
Auch ich sitze hier nun bei strahelnden Sonnenschein im Hause und fühle mich eigentlich wohl dabei. Immer schön zurückgezogen und keinen um mich rum.
Suizidgedanken kommen blitzartig und sind Sekunden später wieder weg. Das reinste Chaos in meinem Kopf.
Wie gesagt, ich will nicht einfach von einer Krankheit hören und dann meinen, ich habe das auch. Vielleicht fehlt mir da ja wirklich nur mal ein Anstoß. Allerdings warte ich auf den schon seit Jahren.
Schlimm sind auch die Auseinandersetzungen mit meinem Mann.
In Deiner Beschreibung fand ich mich zum Teil wieder und bin interessiert daran, wie es Du damit umgegangen bist.

Ich würde mich über ein Feedback freuen.
Gruß Nina
Nina
Hamster
Beiträge: 9
Registriert: 27. Jun 2003, 21:49

Re: Keine Lust auf nix

Beitrag von Hamster »

Hallo Chaoskopf...und herzlich willkommen im Forum !
Gern möchte ich Dir meine Erfahrungen wissen lassen.
Ob Du wirklich unter Depressionen leidest vermag ich nicht zu beurteilen,die von Dir geschilderten Anzeichen deuten jedoch alle darauf hin. Deshalb möchte ich Dich bitten schnellstmöglich einen Facharzt zu kunsultieren,um die Ursachen für Deine momentane Verstimmung abklären zu können.

Diesen Schritt betrachte ich aus heutiger Sicht als absolut vorrangig,denn je eher eine Depri erkannt wird,desto geringer sind die oftmals fatalen Folgen,die diese Krankheit für den Betroffenen aber auch dessen Umfeld haben kann.
Ich habe mich eindeutig zu spät in ärztliche Behandlung begeben. Auch ich habe immer gedacht ich muß mich nur etwas zusammenreißen,dann bekomme ich das schon wieder selbst geregelt - jedoch klappte selbst das mit Beginn der ersten schweren Phase nicht mehr: Der Tag hätte von mir aus 30 Stunden und mehr haben können,ob es regnete oder der Planet wieder ordentlich anheizte - alles das war mir sowas von scheißegal-alles was ich wollte war meine Ruhe - nix weiter als schlafen ! Kurzum hatte die Depri einen einstmals lebensfrohen,redseeligen Menschen zu einem willenloen Subjekt verkomen lassen.
Als ich dann,auf Initiative meiner Mutter,zum ersten mal meinen Neurologen aufsuchte,drückte der mir zum Abschluß 2 Bücher in die Hand,die ich dann an meine nächsten Angehörigen weiterreichte. Diese Bücher waren zur damaligen Zeit mein einziges ,aber wie sich herausstellen sollte sehr nützliches Kommunikationsmittel,denn mein damaliges Seelenleben in eigene Worte zu fassen war mir schlichtweg unmöglich. Dort stand es "shwarz auf weiß"-verständlich für jedermann,von kompetenten Personen niedergeschrieben.
Der "Aufhänger" für Streitigkeiten erwächst für mein empfinden aus der Krankheit selbst:
Einerseit´s können sich die Angehöhrigen des Betroffenen nicht in dessen "Gedankenwelt" hineinversetzen und andersrum ist es ebenso !
Auf dieser Grundlage sind Konflikte vorprogrammiert !
Das beim Betroffenen eh schon vorhandene Gefühl des "nicht richtig verstanden werden´s" verstärkt sich noch.
Je mehr ich jedoch versuchte gegen die Depri anzukämpfen,um so dreckiger ging es mir. Ich mußte eben erst lernen mich einfach "fallen zu lassen" und begreifen das man unsere Erkrankung -nicht wie bei Kopfschmerzen mit ´ner "Spalt abschalten" kann ! Sie erfordert von allen Beteiligten Geduld und Verständnis - was zugegeben nicht immer einfach aber möglich ist.
Heute geht es mir wieder gut und ich möchte abschließend alle noch unentschlossenen Leser(innen) ermutigen ärztliche Hilfe in Anspruh zu nehmen denn sie haben das Wissen um zu helfen -lassen wir sie es also auch anwenden !
Chaoskopf - Ich hoffe das Dir meine Gedanken etwas an Unterstützung geben und wünsche Dir,vielleicht bis demnächst wieder im Forum,

Eine gute Zeit !

Tschü Hamster
Twinsen schrieb:
> Hallo,
>
> ich schreibe heute zum ersten Mal, obwohl ich schon oft auf dieser Seite war. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt eine Frage habe, aber ich will wenigstens mal was sagen bzw. schreiben.
>
> Heute ist wieder so ein Tag an dem ich zu nichts Lust habe, wo ich früh gleich im Bett bleiben könnte, obwohl die Sonne draussen scheint. Ich habe viele solcher Tage und vor allen an den Wochenenden ist es meistens so.
>
> Seit einigen Jahren nun schon hab ich irgendwie überhaupt keine Zukunftspläne mehr, ich lebe so von einem Tag auf den anderen. Ich bin 5 Tage die Woche zum Arbeiten unterwegs, das lenkt ab. An den Wochenenden fang ich dann an zu grübeln wie es weitergehen soll.
>
> Ich hab schon früher (noch als Schüler) auch so meine "Phasen" gehabt, in denen ich dachte, die ganze Welt ist gegen mich. Ich hab damals auch oft an Selbstmord gedacht. Mittlerweile denk ich nicht mehr so oft an Selbstmord, denn das Leben ging bisher immer irgendwie weiter. Nur wohin, das weiß ich schon lange nicht mehr. Ganz hoffnungslos wurde es dann nach dem Studium, das ich hingeschmissen habe, bin zu den Prüfungen gegangen ohne gelernt zu haben, hab nicht den Mut gehabt mit jemandem darüber zu reden, dass es mir nicht gut geht. Mir war egal, was bei den Prüfungen rauskommt, ich habe keinen Sinn mehr in dem Studium gesehen. Ich war bei Ärzten wegen Herzrhythmusstörungen und ähnlichen Dingen und hab auch irgendwelche Mittelchen dagegen bekommen. Woher das kommt, hat nie einer gefragt, ich hab auch nichts gesagt. Meine Beziehung ging in die Brüche, meine Eltern waren sauer, usw.
>
> Nun habe ich trotzdem einen Job in einer ganz anderen Branche gefunden und verdiene auch ganz gut. Jemand, der mich nur vo "außen" kennt, denkt sicher, dass es mir ja prima gehen müsste. Arbeit, Geld, Auto, Wohnung, alles paletti. Nur in mir drin, da stimmt irgendwas nicht. Es ist alles so unbestimmt, ich bin mir unsicher, was mit mir los ist. Ich hätte auch gern wieder eine Beziehung, aber ich hab überhaupt keine Lust loszuziehen und jemanden kennen zu lernen.
>
> Ich weiß nicht mehr, wohin die Reise geht und ich habe auch keine Lust mehr zu kämpfen. Ich geh arbeiten und kann es mir nicht leisten, mich krank schreiben zu lassen, um zu irgendwelchen Therapeuten zu gehen. Ich wüsste auch gar nicht, wie sie mir helfen können. Ich bin 29 und habe mich schon über die letzten 3-4 Jahre fast an diesen Zustand gewöhnt, vielleicht ist es ja auch ganz normal so. Wenn da nicht der Gedanke wäre, dass das doch nicht mein Leben sein kann? Ich komme mir vor wie ein Zombie.
>
> Vielleicht geht es noch mehr Leuten hier so, vielleicht hat auch jemand bis hier her gelesen und mag was dazu sagen. Ansonsten sieht/liest man sich die Tage, wenn ich in ein paar Wochen an einem Samstag-Abend wieder ein Tief habe und hier auf dieser Seite aufkreuze, weil ich keine Lust habe, irgendwas anderes zu machen...
>
> Grüße an alle
>
> Twinsen

Twinsen schrieb:
> Hallo,
>
> ich schreibe heute zum ersten Mal, obwohl ich schon oft auf dieser Seite war. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt eine Frage habe, aber ich will wenigstens mal was sagen bzw. schreiben.
>
> Heute ist wieder so ein Tag an dem ich zu nichts Lust habe, wo ich früh gleich im Bett bleiben könnte, obwohl die Sonne draussen scheint. Ich habe viele solcher Tage und vor allen an den Wochenenden ist es meistens so.
>
> Seit einigen Jahren nun schon hab ich irgendwie überhaupt keine Zukunftspläne mehr, ich lebe so von einem Tag auf den anderen. Ich bin 5 Tage die Woche zum Arbeiten unterwegs, das lenkt ab. An den Wochenenden fang ich dann an zu grübeln wie es weitergehen soll.
>
> Ich hab schon früher (noch als Schüler) auch so meine "Phasen" gehabt, in denen ich dachte, die ganze Welt ist gegen mich. Ich hab damals auch oft an Selbstmord gedacht. Mittlerweile denk ich nicht mehr so oft an Selbstmord, denn das Leben ging bisher immer irgendwie weiter. Nur wohin, das weiß ich schon lange nicht mehr. Ganz hoffnungslos wurde es dann nach dem Studium, das ich hingeschmissen habe, bin zu den Prüfungen gegangen ohne gelernt zu haben, hab nicht den Mut gehabt mit jemandem darüber zu reden, dass es mir nicht gut geht. Mir war egal, was bei den Prüfungen rauskommt, ich habe keinen Sinn mehr in dem Studium gesehen. Ich war bei Ärzten wegen Herzrhythmusstörungen und ähnlichen Dingen und hab auch irgendwelche Mittelchen dagegen bekommen. Woher das kommt, hat nie einer gefragt, ich hab auch nichts gesagt. Meine Beziehung ging in die Brüche, meine Eltern waren sauer, usw.
>
> Nun habe ich trotzdem einen Job in einer ganz anderen Branche gefunden und verdiene auch ganz gut. Jemand, der mich nur vo "außen" kennt, denkt sicher, dass es mir ja prima gehen müsste. Arbeit, Geld, Auto, Wohnung, alles paletti. Nur in mir drin, da stimmt irgendwas nicht. Es ist alles so unbestimmt, ich bin mir unsicher, was mit mir los ist. Ich hätte auch gern wieder eine Beziehung, aber ich hab überhaupt keine Lust loszuziehen und jemanden kennen zu lernen.
>
> Ich weiß nicht mehr, wohin die Reise geht und ich habe auch keine Lust mehr zu kämpfen. Ich geh arbeiten und kann es mir nicht leisten, mich krank schreiben zu lassen, um zu irgendwelchen Therapeuten zu gehen. Ich wüsste auch gar nicht, wie sie mir helfen können. Ich bin 29 und habe mich schon über die letzten 3-4 Jahre fast an diesen Zustand gewöhnt, vielleicht ist es ja auch ganz normal so. Wenn da nicht der Gedanke wäre, dass das doch nicht mein Leben sein kann? Ich komme mir vor wie ein Zombie.
>
> Vielleicht geht es noch mehr Leuten hier so, vielleicht hat auch jemand bis hier her gelesen und mag was dazu sagen. Ansonsten sieht/liest man sich die Tage, wenn ich in ein paar Wochen an einem Samstag-Abend wieder ein Tief habe und hier auf dieser Seite aufkreuze, weil ich keine Lust habe, irgendwas anderes zu machen...
>
> Grüße an alle
>
> Twinsen
Hamster
Beiträge: 9
Registriert: 27. Jun 2003, 21:49

Re: Keine Lust auf nix

Beitrag von Hamster »

Sorry - so umfangreich sollte mein Eintrag nicht werden - fände es urst nett,wenn die Moderatoren,den ganzen "Rattenschwanz" nach meiner Grußformel entfernen könnten.

Danke !
chaoskopf
Beiträge: 7
Registriert: 30. Mai 2004, 13:40

Re: Keine Lust auf nix

Beitrag von chaoskopf »

Hallo Hamster,

vielen herzlichen Dank für Dein Feedback.
Ich denke, ich gehe jetzt mal den Schritt zum Doc! Es ist nur die Angst, dass ich mir da was einbilde. Wäre doch peinlich, den Makel als neurotische Zicke abzubekommen. Als Managerin depressiv zu sein ist auch nicht gerade föderlich für die Karriere.
Aber Du hast recht, es ist die Umwelt, die ratlos ist.
Deine Antwort kommt heute zu einem exakt richtigen Zeitpunkt. Ich hatte gerade vor ein paar Stunden ein sehr "lebhaftes" und mit Konsequenzen behaftetes Gespräch mit meinem Chef. Nicht zu meinem Vorteil. Aber das hat mir mal wieder gezeigt, dass ich mental instabil bin und dass es die Folgen meines "Chaoskopfes" sind. Nun muß Schluß sein!
Auch ich meine, dass das Gegensteuern alles nur noch schlimmer macht. Ich habe am Wochenende mit meinem Mann keine normalen 3 Worte gewechselt, weil es immer nur Streit gab. Er ist der Meinung, dass ich mich selbst am Schopf packen soll. Ich kann aber nicht mehr - es ist nicht erfolgreich.

Vielen Dank nochmals für den Anstoss - ich hoffe ich packe es auch

Gruß Nina
Nina
pebe
Beiträge: 8
Registriert: 2. Jun 2004, 16:34

Re: Keine Lust auf nix

Beitrag von pebe »

chaoskopf
Beiträge: 7
Registriert: 30. Mai 2004, 13:40

Re: Keine Lust auf nix

Beitrag von chaoskopf »

Hallo Petra,

danke für Deine Worte. Ich bin gerade ziemlich fertig, weil gerade eine recht fiese Art von, ja ist es Mobbing?, erfahren mußte. Demontage auch die hinterhältige Weise. So etwas habe ich in 26 Jahren Berufswelt noch nicht erfahren. Es tut verdammt weh, wenn man unterschreiben soll, dass man unfähig ist seinen Job zu machen, nachdem man eine verfahrene Chaoten-Abteilung zum Erfolg geführt hat. Keine Angst DAS unterschreibe ich bestimmt micht. Es tut nur so verdammt weh. Sorry, ich muß es einfach loswerden!
Mein Mann ist im Moment wirklich eine wahre Stütze. Obwohl er auf ein Projekt weit weg ist, telefonieren wir mehrmals täglich und es hilft total, wenn man nicht alleine dasteht. Vielleicht ist das jetzt ja auch eine gute Situation, wieder zu lernen seinen Nächsten zu vertrauen. Vielleicht lernt er jetzt auch mehr von meinem Gefühlsleben und sagt nicht immer ich soll mich zusammenreissen.
Sport ist gut, mein Mann treibt mich dahin. Wenn ich wieder zurück bin fühle ich mich wohl. Alleine (leider bin ich das in der Woche) kriege ich allerdings die Kurve nicht. Fernsehen (und wenn es der größte Schrott ist) und lesen ist doch viel einfacher, bequemer...
Komisch ich weiß es alles, handel anders und ärgere mich nachher. Das macht mich dann aggressiv. Und wenn mich dann noch einer auf die Faulheit aufmerksam macht, meistens mein Mann, der hat gelitten... Den fauche ich dann an.

Eigentlich hätte ich jetzt Lust den Job hinzuschmeissen. Vielleicht kann ich es ja wirklich nicht und bin unfähig. Sch... das bringt es auch nicht. Ich will nicht mehr kämpfen ich will einfach nur meine Arbeit machen. Ist es nicht einfach nur ein Job, damit man Geld verdient?

Ich warte jetzt, dass mein Mann anruft, damit ich das mit ihm besprechen kann. Das ist wirklich schon ein schönes Gefühl - da hast Du recht. Nicht immer alleine über alles nachdenken, jemanden haben, der auch zuhört.
Hoffentlich bleibt es so...

Sorry, aber es hilft mir es aufzuschreiben. Vielleicht sollte ich einem Tagebuch anvertrauen, dann brauche ich nicht das Forum zu belasten. Oder nur wenn ich Feedback brauche.

Also Danke Petra für die Worte, Sie helfen mir die Anrufe meines Mannes schätzen zu lernen und als wertvoll zu erachten. Trotzdem zögere ich immer noch einen Doc aufzusuchen. Mein Mann findet es überflüssig. Ich müßte es also ohne sein Wissen tun. Nur was ist mit Vertrauen.. und hilft es wirklich? Lande ich da bei einem richtigen oder nur einen Labermensch?
Wollen die alle nicht nur Geld verdienen.
Ich kriege die Kurve noch - ich bin zuversichtlich.

Herzlichen Gruß
Nina
Nina
pebe
Beiträge: 8
Registriert: 2. Jun 2004, 16:34

Re: Keine Lust auf nix

Beitrag von pebe »

chaoskopf
Beiträge: 7
Registriert: 30. Mai 2004, 13:40

Re: Keine Lust auf nix

Beitrag von chaoskopf »

Hallo Petra,

wie Du merkst komme ich auch immer abends erst zum schreiben, weil ich bis spät im Büro o.ä. bin. Ich habe zwar keine 80 Stunden-Woche, aber so 60 werden es schon. Lohnt sich nicht als Angestellte, keine Anerkennung, auf Erfolg kommt Mißgunst und Bezahlung miserabel. Den Stundenlohn muß man ich mal überlegen...

Vielen Dank für Deinen ausführlichen Erfahrungbericht. Es ist gut zu wissen, dass es bei anderen Parallelen zu mir gibt. Dann bin ich ja doch nicht so ganz einmalig Gerne schreibe ich Dir per email - kann allerdings Deine Adresse nicht einsehen. Schreib mir einfach, meine Adresse solltest Du sehen können.

Es geht mit jetzt zur Stunde besser. Die reinste Achterbahnfahrt der Gefühle heute. Ich merke, dass ich jemanden zum Reden brauche, da ich sonst zu viel meinen Mitarbeitern preisgebe. Das sollte besser nicht sein. Ich habe heut mal wieder ein paar Mosaiksteinchen herausgefunden, dass da tatsächlich Mobbing betrieben wird. Ich beruhige mich immer mit: Viel Feind, viel Ehr. Allerdings muß ich doch häufiger mal ein Örtchen aufsuchen, dass die Tränen fliessen können. Ich kann zur Zeit keinen klaren Gedanken fassen. Damit mache ich Fehler, das weiß ich dann und es ist mir egal ,bekomme aber das Selbstmitleid, wenn man sie mir vorhält. Mache ich wirklich Fehler?
Mein Mann meint ich trete falsch auf - zu weich und angreifbar. Ich denke ich reagiere eher nach den Motto "ich weiß nicht recht was ich will und eigentlich habe ich keine Lust zum kämpfen". Manchmal habe ich Spass am kämpfen (kommt aber immer seltener vor).
Man merkt, dass ich heute schon mit meinem Mann telefoniert habe und es hat gut getan. Er gibt mir das Selbstvertrauen zurück. Leider kann ich ja nicht in jeder Situation sagen "Moment, die Antwort kommt gleich. Ich muß erstmal telefonieren, weil ich ein Chaos im Kopf habe und nicht mehr klar denken kann".

Also Petra, schreibe gerne an mein Mailaccount, das kennt mein Mann nicht (hoffentlich) und ich kann mich da austoben. Ich habe es mal eingerichtet, damit er nicht alles ließt was ich mit meiner Freundin austausche. Die schreibt allerdings nicht mehr. Ansonsten habe ich eingentlich keine Geheimnisse vor ihm. Ausser vielleicht bald, wenn ich dann mal die "Doc-Kurve" gekriegt habe. Für nächste Woche wird es fest eingeplant.
Kann sein dass ich am Wochenende eine Sendepause einlege.

Lieben Dank und herzlichen Gruß
Nina
GRUENER-TEE
Beiträge: 1
Registriert: 9. Jun 2004, 09:30

Re: Keine Lust auf nix

Beitrag von GRUENER-TEE »

hallo zusammen,

mensch bin ich froh das es noch andere mit diesem problem gibt!
habe das jetzt seit ca 2 jahren, angefange hat es als ich mir das sprunggelenk gebrochen hatte und ich 4 wochen nicht zur arbeit konnte.
da hatt mann viel zeit und leider keine ablenkung, um über soviele dinge nachzudenken. um gott und die welt. wie schlecht alles ist und sinnlos.
das hörte auch nicht mehr auf. jetzt bin
ich schon so weit das es mich während der arbeit terroresiert.

vor einem halben jahr habe ich angefangen mich selbst zu behandeln.
mann liest und hört zb. das eisenmangel, jodmangel schuld währen an der lustlosigkeit.
aber es wird nicht besser.

aber als ich das von euch gelesen habe komme
ich doch sehr ins krübeln ob das was mit der psyche zu tun hat. bin erst 25 und ich habe-hatte eigentlich einen starken geist.
wenn es so währe, wie finde ich es raus, das was mit meinen gedanken nicht stimmt?
zu welchem arzt muss ich da gehen?

kann mir das jemand sagen

mfg oli

ps: fange schon an, an mir zu zweifeln.
DepriXX
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Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Keine Lust auf nix

Beitrag von DepriXX »

hallo oliver

du solltest dann erst einmal zu einem facharzt für psychiatrie gehen, der dir nach einigen gesprächen vorschläge unterbreiten sollte, dir eventuell zu einer ambulanten therapie rät und dir adressen von psychologen nennt.
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liebe grüße

.::. DepriXX .::.



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