Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

malu60
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von malu60 »

Das tut mir sehr leid Mooseba,
hab jetzt nochmal alles gelesen,es berührt mich sehr,so viel Aufgeben und Hoffnungslosigkeit.
Aber auch Wut,Neid und wenig Willen das Ruder rumzureißen,Richtung"Normalität".
Unbedingt im Beruf den Taffen geben,keine Schwäche zeigen,bloß Nichts rauslassen,
Das führt in leeres,freudloses Leben,is leider so,weil alle Kraft frißt dieser tägl Kampf auf.

Du zwingst.Dich,bist diszipliniert.,doch nix macht Sinn,oder bestätigt Dich.
Arbeit,Sport,Therapie,Wohnung,es liest sich als erfüllst Du Pflichten,
Du selbst hast weder Spaß ,noch Lust an und in Deinem Leben.

Mit 38Jahren würd ich mir mal aufschreiben,was ich mir wünschen würde
in meinem Leben,Familie,Kinder,einenFreundeskreis,what ever…

Wenn Dir das wünschen schon Zuviel ist,Du im Zustand verharren und so weiter
machen willst,keine "Tankstelle"suchen willst,weil zu mühsam,
da muß ich Dir leider aus eigener Erfahrung sagen,ewig geht das so nicht,denn dann
klappt der Körper irgendwann zusammen...…...Ich hab das so erlebt,es kam eine
Frühpensionierung,da ist das äußere Gerüst nix mehr wert,da geht,s nicht
mehr ums funktionieren,da kommen die Lebensfragen aber ganz dicke...


Ich wünsche Dir,dass Du Dich auf die Suche machst nach Lebensfreude.L.G.Malu



Ich weiß genau,was Du meinst und wie sich das anfühlt!!!


Als Dauerzustand darfst Du das nicht akzeptieren,Leben ist mehr als dahinvegetiere
dies wünsch ich Dir von Herzen,L.G..malu
Leben ist mehr
Camille
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von Camille »

Lieber Mooseba,

Du hast dich zu einer Antwort von mir geäußert - und findest dich darin wieder.

Auch von UpsiteDown hast du einen Teil seiner Nachricht zitiert, deren Inhalt auch mich anspricht - insbesondere der letzte Satz. Dieser Druck unter dem ich permanent stehe, diese Angst, diese Zweifel - und diese ununterbrochene "Selbstbewertung", die "nie gut oder zumindest ausreichend" ausfällt, egal was ich tue - egal wie ich mich verhalte - egal wie ich mich entscheide...…

Angst - ist mein zentrales Lebensgefühl. Das habe ist mir erst in den letzten Monaten bewusst geworden.

Ich weiß nicht, warum ich das gerade schreibe -
Ich habe deine ersten Einträge gelesen - und die haben mir geholfen, mich selbst ein bisschen besser zu verstehen.
Darin hattest du geschrieben - ich hoffe es ist OK, wenn ich das zitiere
Grundsätzlich war ich immer ein sehr ängstliches Kind, meine ältesten Erinnerungen verbinde ich mit dem Zustand der Ängstlichkeit.
Ich war immer stets fleißig und bin es immer noch. Aber schon lange nicht mehr aus dem Grund, dass ich etwas erreichen möchte, sondern weil ich nicht scheitern möchte und ständig von dem Gefühl besessen bin, für die Gegenwart immer zu wenig zu können und die Aufgabe gerade so hinbekomme.
Tut mir leid, ich schaffe es gerade nicht zu formulieren, was ich Dir eigentlich schreibe wollte.
Es geht in die Richtung, dass ich mich selbst etwas besser verstehe.
Meine Motivation etwas zu tun, liegt einfach in der Angst begründet, "nicht zu genügen", "meinen Platz mir erarbeiten zu müssen".....
Meine Motivation ziehe ich nicht aus Interesse - es geht nicht, weil ich "kein Interesse" spüre.
Auch nicht aus "Freude" - die fehlt mir warum auch immer
Sie rührt aus Angst und Sorge und Zweifel
Und nie ist es genug -
Ich schäme mich für mich - fühle mich "unzumutbar" - kann mich selbst oft kaum ertragen....
- alles, was ich mir wünsche - Ich möchte nur, dass das aufhört.

Ich versuche meinen Blick auf mich selbst zu verändern - gnädiger, nachsichtiger mit mir zu werden.
Das scheint mir für mich die einzige Möglichkeit, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.
In mir zur Ruhe zu kommen.
Manchmal gelingt es mir für kurze Momente.
Und dann wieder tage- und wochenlang nicht.

Ich weiß eigentlich selbst nicht genau, warum ich Dir das schreibe - hilfreich ist es nicht.
Ich glaube, es ist ein "komischer Versuch" mich zu bedanken.

Liebe Grüße
Camille
anna54
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
liebe Camille
hab mich einfach gefreut,von dir zu lesen und möchte ganz liebe Grüße für dich hier lassen!
Darf ich mich kurz einklinken,je älter ich werde,je mehr ich anderen Frauen zuhöre,von ihren Lebensgeschichten lese und erfahre,um so erschrockener bin ich,von ihren schlimmen Selbstzweifeln zu erfahren.
Selbst Frauen,die von außen betrachtet,ganz oben angekommen sind,sprechen in bestimmten Situationen davon,dass " es passieren könne,dass jemand sie als Betrüger und absolute Nichtskönner entlarven würde".
Das entspricht absolut nicht der Wahrheit,sie sind an dem Ort,den sie behaupten können,sie haben sich alles erarbeitet und sind eigentlich "unantastbar".
Aber sie fühlen es immer seltener,weil sich etwas wieder eingeschlichen hat,dass man in früher Kindheit als falschen Glaubenssatz gelernt hat,einem eingetrichtert wurde: du mußt noch mehr leisten,es genügt nicht---du gennügst nicht----nie.
Vielen Frauen gelingt es,das abzulegen,manchmal nur zeitweise,Frauenleben sind fragil,sie sind oft an absoluten Grenzen und bekommen viel zu wenig Unterstützung.
Nehmen wir mal nur Schwangerschaft und Geburt,wie viele Ängste und Sorgen sind das heute,aber wir sind "glücklich",weil das von uns erwartet wird.
Nein,wir haben auch die Geburt "ganz natürlich" geschafft,weil wir ja so "glücklich" sein müssen.
Da fängt das ganze wieder an-----du kannst,wenn du dich nur genug anstrengst----die anderen können doch auch---und immer auch besser.
Es fehlt fast völlig die Phase,wo Frauen klagen dürfen----andere Kulturen machen das-----und man sehe sich an,wie viel Hilfen Frauen da bekommen.
Frauen sollten Räume haben,wo sie klagen dürfen,sich beklagen dürfen---aber in dem positivem Sinn,dass sie die Welt tragen und deshalb Anerkennung und Fürsorge von allen verdienen.
Und das nicht im stillen Kämmerlein,nein offen----im Beruf---in der Gesellschaft----besonders auch in diesen Zeiten.
Nur als ein Beispiel,ganz banal aber genau treffend: Tchibo macht Werbung,20.5. Bewusster Leben,trautes Familienglück,immer die Mutter mit den Kindern,man ist zuhause,in der Küche,im Bad,überall die Mutter,die die Kinder um sich hat,das Baby trägt und wo ist der Vater,er ist da,er sitzt im schönen Sessel und ließt die Zeitung.
Das Frauenbild geht drei Jahrzehnte zurück sagen Frauenrechtlerinnen,und jetzt haben alle Recht,die es nicht ertragen können und noch nie konnten,dass Ehefrauen und Töchter erfolgreich oder erfolgreicher sind.
Da haben sie diese falschen Glaubenssätze gestreut und das Fundament zerstört auf dem wir stehen,stehen müssen.
Wo sind sie nur gebleiben,diese frechen Mädchen,diese wunderbaren geistreichen Schülerinnen und erfolgreichen Frauen?
Macht es wieder täglich neu: ich bin gut,ich bin mir treu,nur mir,keiner schafft es meine Selbstzweifel anzustacheln----heute nicht,morgen nicht,eines Tages----vielleicht? Aber diesen Tag verrate ich euch nicht---nie.
Hoffentlich sind meine Gedanken nicht völlig daneben,sie waren ein Impuls den ich gern weiterge ben würde.
anna54
Camille
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von Camille »

Lieber Mooseba

Bitte verzeih - ich möchte mich nur bei Anna bedanken, für ihren lieben Worte an mich.

Liebe Anna,
Ich freue mich immer von Dir zu lesen.
Dein Hof, dein Pepe
Der Wald und die Felder um dein Haus
dein Herd und der große Tisch, an dem so viele Menschen Platz haben
deine Blumen in Kübeln, in Beeten
das große Bett in der Mitte des Hause
alles ist vertraut
strahlt Wärme aus
fast wie "nach Hause kommen"
Ganz lieben Dank dafür
Herzliche GRüße
Camille
Mooseba
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von Mooseba »

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malu60
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von malu60 »

Ein erwachsenes Leben mit Wünschen und Träumen ist mir sehr sympatisch.
Nur mit Druck und Pflichtgefühl durchs Leben gehen,fühlt sich für mich traurig an.
Ohne Leichtigkeit da ist für mich Hopfen und Malz verloren.das ist das Schöne,
wenn sich die dicke Depressionsdecke hebt....ich wieder etwas mehr will...
leben will,statt nur zu funktionieren...frei sein ,los lassen.....einfach sein,
ein schönes Gefühl.....kennst Du das...?L.G.malu
Leben ist mehr
Mooseba
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von Mooseba »

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malu60
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von malu60 »

Hallo Mooseba,
ich glaub,es fällt mir so schwer,stehen zu lassen,was Du schreibst,
weil alle Energie draufgeht,um im Hamsterrad zu bleiben...ich muss....
alles Quatsch,ich schreib Dir lieber,dass ich Dich versteh,diese schwere
Last am Leben kenne.Ich bewundere Deinen Mut und Deine Kraft,
weiterzumachen.....Du teilst Dich hier mit,es liegt an mir,was es mit mir macht.
Es macht mich traurig,was Du ertragen mußt,Scheiß-Depression,
da kriecht in mir die Angst hoch,meine Angst ist das aber.....mach,s gut malu
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Camille
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von Camille »

Liebe Mooseba,

Ich habe gerade das 2. Mal versucht Dir zu schreiben.
Habe den Entwurf wieder verworfen.

Ich lese gerade Malu `s Antwort an dich - und schließe mich ihren Worten an.
Weißt auch ich kenne das, was du beschreibst.
Mehr kann ich gerade nicht schreiben.
Nur - was du beschreibst - ist mir selbst vertraut.

Meine Antwort - der Versuch nachsichtiger mit mir zu werden - ist ein verzweifelter Versuch, gegen dieses Gefühl "es nicht verdient zu haben" - "bestraft zu gehören", gegen das ich nicht ankomme.
Ja wann - wann hebt sich diese "schwere Decke" denn endlich.....
Gefühlt liegt sie auf mir - mein Leben lang schon

Trotzdem -
das bleibt, was ich mir sage

@malu Danke, für all deine Worte.

Liebe Grüße
Camille
Mooseba
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von Mooseba »

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malu60
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von malu60 »

Hallo Mooseba,
mir ist grad was klar geworden,ich bin wohl eine optimistische,fröhliche Rheinländerin vom Wesen her.Dafür bin ich dankbar,i bin nicht besonders streng mit mir,eher begeisterungsfähig,spontan,

Das kommt immer wieder durch,egal wie tief unten ich war,meine Energie ist die Freude,
die Natur,das Singen,die Bewegung....und ich sag öfter: ja

Mit der Schwere und Tiefe Deiner Antworten berührst Du etwas in mir,schade meine Leichtigkeit
und Freude steckt Dich nicht an.....hab,s versucht...liebe Grüße,morgen hast Du frei!!! L.G.malu

Camille,ich lese Dich gerne,Dein Name verheißt.Sommerwiese,Kamillienblüten,Düfte...fein
Leben ist mehr
Mooseba
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von Mooseba »

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Camille
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von Camille »

Das Hamsterrad ist dann das kleinere Übel, will ich nicht in Schuldgefühlen ertrinken.
Die Fröhlichkeit anderer steckt mich nicht an. Eher im Gegenteil, sie zieht mich runter, denn ich fühle mich automatisch ausgeschlossen.
…… so geht es mir auch.
Camille
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von Camille »

Diese Schuldgefühle, dieses Gefühl "es nicht verdient zu haben"
Kannst du das für dich erklären.
So richtig kann ich es nicht.

Eine Lösung - habe ich auch nicht
Nur der Versuch - nach sichtiger zu werden mit mir.
Ein Versuch

Und was du mir darauf geantwortet hast, ist mir selbst ja auch so vertraut.

[du schreibst]Darin sehe ich keinen Sinn bei mir. Vorangekommen bin ich im Leben vor allem dann, wenn ich hart zu mir war. Außerdem hab ich das Gefühl, es nicht verdient zu haben, gar bestraft zu gehören.[/quote]

Auch ich war hart zu mir - bin es bis heute
Das war und ist auch nicht nur schlecht.
Immerhin habe ich es z.B. geschafft mir soziale Umgangsformen an zu eigenen, mit denen ich im oberflächlichen Kontakt mit Menschen im Alltag gut zurecht komme.
Um "meine Ängste" nicht über mich bestimmen zu lassen, war es nötig "hart zu mir zu sein" - von mir zu fordern, "mich Ihnen zu stellen".
Immer und immer wieder von Neuem.
Ich muss bis heute - weil Ängste, Selbstzweifel, Unsicherheiten und Schamgefühle mich nach wie vor ständig begleiten.
Ich versuche nur eine gewisse Balance zu finden - zwischen mich fordern und mir verzeihen/mich "schonen".

Und trotzdem fühlt es sich permanent so an, als dass ich nur faul sei, feige, egoistisch....
Was ich "erreicht" habe, zählt vor mir selbst nichts.
Auch dieses Gefühl "es nicht verdient zu haben" - ist permanent da.
Warum habe auch ich den Eindruck, "dass ich bestraft gehöre".

Kannst du Dir das für dich erklären, oder begreifen.

Ich nicht.
Und noch weniger schaffe ich es, Dir verständlich mitzuteilen, was ich meine.
Und ich bilde mir auch überhaupt nicht ein, Dir etwas Hilfreiches an Ratschlägen erteilen zu können.
Vielleicht geht es mir mehr darum, für mich selbst ein bisschen klarer zu sehen.

@malu. Das ist ja schön, dass du mit meinem nick eine Blumenwiese, Kamillenblüten assoziierst. Daran habe ich noch nicht gedacht.
Der Name ist Zufall - auf der Suche nach einem Namen fiel mein Blick auf deinen Bildband von Camille Claudel. Es war eine Zeit, in der ich mir eingestehen musste, dass ich ohne Medikamente vielleicht genauso wie sie "verrückt" geworden wäre.
Es gab eine Zeit, da wurden meine Schuldgefühle übermächtig. Da haben diese Gedanken eine Eigendynamik entwickelt.
Es waren nicht mehr meine eigenen - sie kamen, wie von außen.

Kennst du das auch Mooseba?

Ob das alles irgendwie zielführend ist, was ich schreibe?
Ich weiß es nicht.
Ich schicke es trotzdem mal ab

Liebe GRüße
Camille
Mooseba
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von Mooseba »

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"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
Aurelia Belinda
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Mooseba,
Hallo Camille,

Na klar kommt das aus der Erziehung. Es wurde einem stur immer wieder eingeredet, dass man es nicht verdient hat. Dass man Schuld hat, egal an was, an allem, an jedem Unglück, jedem Missgeschick, sogar an Missgeschicken anderer....

Da braucht es irgendwann eine KOPFDREHUNG, ich nenne es mal so,
Die sich gewaschen hat um zu verinnerlichen dass es niemals sein kann, an allem und jedem Desaster Schuld zu sein. Und warum sollten GERADE WIR es nicht verdient haben, glücklich zu sein, unbeschwert zu sein, uns auch mit unseren Fehlern zu Lieben und achten....
Und wenn wir an eigenen Fehlern scheitern, wer hat das Recht uns deswegen niederzumachen?
Wer nimmt sich DIESES RECHT einfach.... es sind doch nicht wir selbst! Man wird doch nicht geboren und hasst sich automatisch. Sondern man wächst in gewissen Verhältnissen auf, und übernimmt diese Ansichten. Solche, die einen schädigen, sollte man im Besten Falle eines Tages ablegen, um sich nicht komplett zu zerstören.
Nur weil andere einen Mist eingetrichtert haben....
Das ist überaus schwer, das weiss ich. Mir zeigt aber die Erfahrung, es lebt sich besser, wenn man alte Muster die einen nicht gut tun, ablegt.
Ich persönlich habe all das zerstörerische in mir, komplett “neu beschrieben“. Wie ein gelöschtes Programm, das neu bearbeitet wird.

Ich wünsche euch bei euren festgefahrenen Gedanken und der eigenen VERURTEILUNG minimale Fortschritte, um vielleicht nicht ganz zu stagnieren.
Alles Gute, und viel Kraft.

Grüsse von Aurelia
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malu60
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von malu60 »

Ja,Camille,das sagt Alles,jetzt fühl ich mich recht oberflächlich,kenne ich doch
die tragische Geschichte von Camillle Claudel.Ich bleibe bei meiner Vision....es heilt die Kamille..
.
Ich könnte mich jetzt auch schuldig fühlen,ein leichtes Leben immer wieder
zu begrüßen,nach schweren Einbrüchen,doch wenn ich hier weiter lese,
fühl ich mich total ohnmächtig und hilflos...…es geht gegen Wände.... ausgeschlossen in der Tat.

Mooseba,ein Therapeut hat mich gefragt,was ist ihr "Krankheitsgewinn".
das frag ich mich grad auch,oder versteh ich Dich einfach nicht?

Soll der Zustand zementiert werden,es immer so bleiben?

Ich habe soviel Therapie und Analyse,zuletzt auch noch mit 62J. Verhaltenstherapie gemacht und ohne den Glauben an einen Handlungsspielraum ,den Willen,es mal genießen zu können.dass es mich gibt,dass ich gut genug bin,wie ich bin,wär ich den langen Weg,
der immer auch in dunkle Abgründe ging.....nicht gegangen....

Hoffnung auf ein gutes Leben,das Schlimme überschreiben und weitermachen,das ist mit
guten Therapeuten möglich,klar,bei Jedem anders,deshalb tauschen wir uns ja hier aus.
L.G.malu

Camille,es ist schlimm,in diesen Ängsten gefangen zu sein und sehr anstrengend,Kraft
kostet es seine Rolle in der Gesellschaft trotzdem zu erfüllen.harte Arbeit,ernste Sache....
Seine Pflicht zu tun...welche Pflicht haben wir uns selbst gegenüber?Ich frag mich,ob
es einen Weg gibt,zufrieden und frei zu werden,...….Menschen zu helfen,...….sich zu
spüren als Teil der Gemeinschaft ist vielleicht ein Weg.....etwas geben,ein Lächeln vielleicht ,das
zurückkommt...…….mir hilft sowas manchmal über den Tag,......wie banal und einfach...…..
Leben ist mehr
malu60
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von malu60 »

Hallo Aurelia,schön,dass Du auch so empfindest,wir brauchen Hoffnung!!! Wir haben ein Recht auf Zufriedenheit,Liebe und Freude auch an uns ,am Leben und ist es noch so schwer...Wir sind gut...
Haben sich überschnitten,unsere Posts,L.G.Malu
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Aurelia Belinda
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von Aurelia Belinda »

Ja, malu....Hoffnung!
Auf Besserung, insgeheim wusste ich immer, keine Pille der Welt, kein Arzt oder Therapeut kann mir “helfen“, klar den Weg aufzeigen.
Aber es kann wohl nur Besserung oder Linderung eintreten, wenn wir selbst unseren “Beitrag“ dazu tun....
So hatte ich mich auf die Suche gemacht, nach Möglichkeiten.
Meinen bisherigen Weg durchleuchtet, analysiert, Gedankenmuster verändert. Es ist und bleibt kein einfacher Weg, jedoch mit kleineren Erfolgen, immer wieder.
Die Hoffnung hatte ich mir gottlob immer erhalten, diese war es auch die mich antrieb nicht ganz zu versacken. Die letzten Jahre als mein Mann ausschließlich resigniert hatte, waren furchtbar.
Gleichzeitig hatte ich sämtliche Tätigkeiten mit übernehmen müssen.
Erst seit letztem Jahr fangen wir an alles neu zu ordnen.
Bevor ich ins Forum kam, war ich kurz vorm aufgeben, nicht mehr aufstehen. Ich bin erst etwas über ein Jahr hier, kann wieder eine kleine Entwicklung sehen, habe wieder mehr Hoffnung dass es noch Besserung oder zumindest keine Verschlechterung der Situation geben wird.
Genau, auch wir haben Rechte, andere Menschen wollen uns weiss machen, wir hätten keine Berechtigung, kein Recht auf Freude und und. Schwachsinn!

Alles Liebe u. Bleib weiter so tapfer.
Liebe Grüsse, Aurelia
Zuletzt geändert von Aurelia Belinda am 21. Mai 2020, 21:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von Mooseba »

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Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 23:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Mooseba
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von Mooseba »

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Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 23:51, insgesamt 1-mal geändert.
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(Lars von Trier)
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von Aurelia Belinda »

@ Mooseba,
Das ist natürlich deine freie Entscheidung was du möchtest.

Es gibt ja den uralten Spruch:
Ohne Fleiß kein Preis....
Dies trifft auch oft bei Gesundung zu.

Allerdings, ich betone es explizit
(Bevor der falsche Eindruck entsteht )...dass ich niemanden hier unterstelle sich “nicht genügend“ anzustrengen!

Es ist einfach verdammt schwer, machen wir uns nichts vor,
Auch bei einer gut erreichten Stabilität, heisst es ständig auf sich achten, nicht in alte Muster zu verfallen....

Aber, wie malu auch sagt, es ist auch zwischendrin Lebensfreude, Entwicklung. Fortschritt, auch Rückschritte, immer mal, dann wieder Frust....dann wieder einen neuen Anlauf ( Antrieb und Motivation ) hatte ich auch gar nicht teilweise...dann doch wieder Hoffnung. Es ist ein ständiges auf und ab, kann aber auch mal konstant sein. Ja, es ist überaus mühsam da hast du Recht Mooseba.

Aber “für mich“ allemal besser als zu stagnieren. Es nicht zu versuchen. Kleine Schritte bewirken nämlich auch oft Grosses.

Deine Aussage, wie viel Jahre soll das denn dauern, ist zwar berechtigt. Und manchmal stelle ich mir tatsächlich auch die ZEITFRAGE.
Und es gab und gibt sicher immer Momente, Tage, wo man des Kampfes einfach müde ist.
Aber wenn wir von Zeit reden, so möchte ich die dann wenigstens nutzen für neue Experimente, nach Lösungen suchen, oder einfach mal glücklich sein, zufrieden sein weil die kleinen Schritte auch GROSSES bewirken.
Nur nicht so schnell....
Du bist doch noch nicht so alt, oder?
Kannst du dir nicht vorstellen,
Dass du einen anderen als den bisherigen Weg einschlägst....

Gute Nacht u.
Schöne Grüsse, Aurelia
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DieNeue
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von DieNeue »

Mooseba hat geschrieben:
malu60 hat geschrieben:Mooseba,ein Therapeut hat mich gefragt,was ist ihr "Krankheitsgewinn".
das frag ich mich grad auch,oder versteh ich Dich einfach nicht?
Das könnte ich sofort beantworten: Fortschritt, Vorankommen, Aufgaben bewältigen. Mit Gelassenheit bin ich nie vorangekommen. Wenn ich das versucht habe, haben Faulheit und Nachlässigkeit gesiegt. Wenn ich nicht streng zu mir war, bin ich auch nicht vorwärts gekommen.
Ich glaube, Malu meinte eher, was du davon (vermeintlich) Gutes hast, wenn du da stecken bleibst, wo du grade bist. Wenn du aber vorankommst, obwohl sich nichts in dir ändert, funktionierst du nur. Ich dachte aber, nur funktionieren wolltest du nicht. Also inwiefern profitierst du noch, wenn deine Krankheit so bestehen bleibt?
(Oder verstehe ich das jetzt alles falsch? )
DieNeue
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von DieNeue »

Wie lange ist denn eigentlich deine letzte Therapie schon her?
Mooseba
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Re: Woher haben die Menschen ihre ganze Energie?

Beitrag von Mooseba »

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Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 23:51, insgesamt 2-mal geändert.
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(Lars von Trier)
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