Dass einfach jemand da ist...

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Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Dass einfach jemand da ist...

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo zusammen,

ganz so, eie es jetzt läuft ist es für mich nicht gut.
Es ist aber auch nunmal so, dass die VT abgeschlossen ist und wenn ich ehrlich bin ich will auch aktuell keine richtige Therapie mehr.
Als ich noch in der beruflichen Reha war, gab es dort mehr oder weniger 1x/Wochen ein Gespräch, nicht unbedingt therapeutisch, aber es hat trotzdem jemand geguckt, wie es mir geht, was gerade los ist, es wurden einfache praktische Lösungen gesucht. Bei Bedarf, war auch eine Psychologin vor Ort, aber die hab ich nur einmal gebraucht. Ich hatte jemanden vor Ort, den ich ansprechen konnte, wenn mal etwas los war... Allein, die Tatsache dass jemand da war, hat mich schon deutlich entspannt.

Jetzt ist galt die Überlegung, ob es so eine Form der Unterstützung auch Sonst gibt.
Integrierte Versorgung hatte ich mal, aber da ist so gar nichts gelaufen. Lag aber auch vielleicht an der Einrichtung... es war noch in meiner alten Heimat.
Betreutes Wohnen?- Wenn ich hier lese, was da geleistet wird, denke ich, das ist mehr, als ich so bräuchte.
Dann fällt mir nur noch Ergotherapie ein.
Bei allem kommt mir dann aber auch der Gedanke, ich bin berufstätig, das klappt doch dann eh nicht.
Ich möchte bewusst jemanden außerhalb des Familien- und Freundeskreis. Jemanden mit professioneller Distanz, der auch versch. Dinge einfach richtig und auf sachlicher Ebene beurteilt.
Familie und Freunde sind persönlich involviert, das ist dann nicht so hilfreich.
Hat jemand noch einen Vorschlag für mich?
LG, Monchen
momadome
Beiträge: 610
Registriert: 2. Aug 2009, 15:03

Re: Dass einfach jemand da ist...

Beitrag von momadome »

Hallo Monchen,

hast du schon mal über eine Selbsthilfegruppe nachgedacht?

Wenn ich mal von mir ausgehe....ich bin grundsätzlich stabil und brauche keine dauernde therapeutische Begleitung mehr. Doch in regelmäßigen Abständen Menschen zu treffen,die wissen wovon ich rede, denen Austausch wichtig ist, die schon mal Tipps aus eigener Erfahrung geben können ( oder auch andersrum ) , Dsx tut mir gut.

Vielleicht auch eine Option für dich?

Grüße jojoma
Sul
Beiträge: 440
Registriert: 25. Dez 2019, 12:33

Re: Dass einfach jemand da ist...

Beitrag von Sul »

Hallo Monchen,
wie wäre es mit einem Coach, der lösungsorientiert arbeitet?
Viele Grüße, Sul
Peter1
Beiträge: 3399
Registriert: 15. Apr 2018, 12:06

Re: Dass einfach jemand da ist...

Beitrag von Peter1 »

Hallo Monchen
Mal eine ganz dumme Frage. Warum suchst du dir nicht einen passenden Partner/Partnerin ?
Ich habe die Erfahrung gemacht, das man mit einem Partner, den man liebt, über alles reden kann.

Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Cynthia
Beiträge: 445
Registriert: 29. Dez 2014, 17:04

Re: Dass einfach jemand da ist...

Beitrag von Cynthia »

Es ist schwer einen geeigneten Ansprechpartner zu finden. Seelsorger (Priester) können meiner Erfahrung nach nur zuhören und mit dem Kopf wackeln nach dem Motto "ist ja auch alles so schlimm". Und die Telefonseelsorge, na ja? Da muss ich jedes Mal wieder meine Geschichte erzählen. Und die meisten von denen sind meiner Meinung nach nur unfähig. Selten, daß mir dort einmal jemand Brauchbares sagen konnte. Ich habe mich immer gefragt wie Menschen mit so einer Naivität durchs Leben kommen. Wenn Du Glück hast findest Du bei einem Verein für psych. Kranke einen Sozialarbeiter einer sog. Kontaktstelle, mit dem Du regelmäßig reden kannst.
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Dass einfach jemand da ist...

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
ich habe nach Jahren der intensiven Suche jetzt einen guten Ansprechpartner gefunden.
Über die Verordnung einer psychiatrischen ambulanen Pflege APF,wurde vom Arzt zu Lasten der Krankenkasse verordnet.
Es gab nach Anlaufschwierigkeiten jetzt einen stabilen Kontakt mit einem Pfleger der Psychiatrie.
Der arbeitet nur mit Hausbesuchen.
Einmal wöchentlich ca. 30Minuten,die Krankenkasse hat das immer mal wieder abgelehnt.
Dann haben wir eine Pflegestufe beantragt,weil ich langfristig diese Hilfe finanzieren muss.
Jetzt nach 2Jahren habe ich endlich die Pflegestufe1.
Bei allen Anträgen und Widersprüchen habe ich Hilfe gehabt,allein wäre das mir nicht möglich gewesen.
Es gibt immer wieder Pausen,weil ich keinen Wechsel möchte,dann sind das auch schon mal durch Urlaub o.a. 4Wochen.
Durch den langen Kontakt hab ich eine wichtige Stütze,die mir in Krisenzeiten auch die Anbindung an eine Klinik ermöglicht.
Selbsthilfegruppen arbeiten hier zur Zeit nicht,sind aber wichtig als Infoquelle,es gibt auch die Möglichkeit beim Kreis eine Anbindung zum sozialpsychiatrischen Dienst zu suchen.
Immer ist die Qualität und Sicherheit des Kontaktes wichtig,was nicht passt,das bringt nur Frust.
Suchen und nicht aufgeben!
Erst wenn die Hilfe sicher ist,bekomme ich eine merkliche Entlastung,in der Phase des Bittens und Wartens komme ich mir elendig bedürftig vor.
Aber nur dadurch,dass ich nie aufgegeben habe ist jetzt dieser Kontakt belastbar.
Herzliche Grüße
anna54
Monchen12345
Beiträge: 1873
Registriert: 18. Nov 2018, 23:21

Re: Dass einfach jemand da ist...

Beitrag von Monchen12345 »

Hallo zusammen,

Selbsthilfegruppe hab ich bei mir nur eine gefunden und die liegt zeitlich für mich sehr ungünstig.
Dann brauche ich sehr lange, und vermutlich aktuell zu lange, bis ich überhaupt in solchen Gruppen rede. Hinuu kommt, dass ich es inzwischen auch echt leid bin immer wieder in anderen Gruppen zu sitzen. Davon gab es in den letzten 2,5 Jahren auch einfach zu viele.
Seelsorger sind halt nunmal Theologen, da fehlt mir die Möglichkeit der professionellen Fähigkeiten mich und meine Situation beurteilen zu können. Seit ich umgezogen bin, hab ich in der Gemeinde auch nicht Fuss fassen können, das bisherig kennengelernte Bodenpersonal ist nicht meins. Aktuell ist da eh nichts zu machen.

@Sul: ich weiß nicht so ganz, wen du mit Coach meinst befürchte aber, dass ich mir das nicht leisten kann.

Telefonseelsorge: ich mag telefonieren mit fremden Menschen nicht. Hab die Mail-Version mal getestet, das war nicht so meins.
Mir geht es nicht darum, dass jemand 24 Std. 7 Tage die Woche erreichbar ist. Aber mir fehlen die Gespräche mit meiner Sozialarbeiterin vom BTZ. Halt ein festes Gespräch, bei dem jemand auf mich achtet, mir auch evtl. mal Rückmeldungen gibt, mit dem ich mich austauschen kann, wenn ich unsicher bin oder ein Problem habe. Wenn das wegen Urlaub oder Erkrankung mal nicht stattfinden kann, werde ich damit bestimmt auch klar kommen. Nur ist halt seit fast einem 1/2 Jahr quasi gar nichts und das ist zu wenig.

@Peter: das ist ein Thema auf das ich nicht näher eingehen möchte. Zumal ich mir einen Partner nicht aus dem Hut zaubern kann.

@Cynthia: ja, irgendwie so was wie ein Verein schwebt mir vor.

@Anna: der hört sich auch sehr gut an. Nur aktuell hab ich da keine Nerven für den Kampf mit der Krankenkasse und es dauert mir auch zu lang. Da ich von Psychologen als stabil eingestuft werde, hab ich vermutlich auch wenig Chancen auf eine Pflegestufe.
Ich werde das aber mal im Hinterkopf behalten.

Ich will jetzt am Wochenende mal Mails verfassen, telefonieren ist wie gesagt nicht so meins.
Hier gibt es ne Beratungsstelle für Menschen mit psychischen Erkrankungen, vielleicht können die mir eine Möglichkeit vor Ort nennen.
Ich werd auch mal die integrierte Versorgung anschreiben, vielleicht ist sie hier ja besser und die Menschen würden für ihre Hilfeleistung bezahlt werden. Das fühlt sich besser an....

LG, Monchen
bercuse
Beiträge: 145
Registriert: 12. Mai 2020, 08:19

Re: Dass einfach jemand da ist...

Beitrag von bercuse »

Hallo und guten morgen,

ja, ich wünsche mir auch, das einfach mal jemand da ist....
Habe heute einen Termin mit dem sozialpsychiatrischem dienst und habe darüber hinaus den Tip bekommen, mich ggf um Eingliederungshilfe / pädagogische Betreuung zu kümmern..... dafür braucht man wohl einen GdB?? (den habe ich, da ich eine inkomplette Querschnittlähmung habe..)
Kennt sich jemand von euch mit der Eingliederungshilfe aus??
Euch einen guten Tag,
Michael
bercuse
Beiträge: 145
Registriert: 12. Mai 2020, 08:19

Re: Dass einfach jemand da ist...

Beitrag von bercuse »

Hallo zusammen,

der sozialpsychiatrische dienst war heute bei mir... kann ich erst einmal sehr empfehlen, mit denen zu sprechen....
so wusste ich zb noch nichts von einer psychisch funktionellen ambulanten ergotherapie....
kann der behandelnde Arzt (Psychiater) verschreiben.....
viele Grüße
Michael
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