Mamas mit Depressionen

[Hmmm]

Hallo, ich bin 37 Mama von zwei Kindern und aktuell vorallem mit den beiden aber auch irgendwie mit allem überfordert. Nur wahnsinnig wahnnsing müde, gestresst, antriebslos und wütend darüber wie es mir geht!! Meine große merkt glaube ich auch langsam das mit Mama was nicht stimmt ( seit fast einen Jahr) und dann kommt ja noch das blöde Corona wo für Kinder ja auch nochmal alles anders ist.
Ich kenne keine anderen Mamas den es so geht, hab das Gefühl alle Mamas um mich rum sind super tolle Mamas. Google gibt auch nicht viel her. Daher meine Hoffnung hier gleichgesinte zu finden! Wie geht's euch so, wie wirkt sich euer Zustand auf Alltag, Kinder usw aus? Habt ihr Ideen, Strategien wie ihr alles bestmöglich schafft? Würde mich freuen von anderen Mamas oder auch Papas zu hören! Lg

[Katerle]

Hallo Hmmm,

also ich weiß von meiner Tochter, dass zur Zeit auch alles ziemlich anstrengend ist mit den Kleinen in der derzeitigen Situation und es ihr damit auch nicht so gut geht. Du bist da keinesfalls allein damit.
Was ihr hilft, zusammen mit allen in die Natur zu gehen. Oder das Papa mal auf die Kids aufpasst, während sie einkaufen geht.
Dann hilft auch mal was zu basteln oder Kinderspiele zu machen, wie blinde Kuh oder, ich sehe was, was du nicht siehst... oder die Kinder draußen im Garten spielen zu lassen, wenn das Wetter mitspielt. Ich weiß nicht, wie alt deine Kids sind, aber vielleicht lässt du sie auch mal eine DVD schauen, die sie mögen. Da könntest du ein bisschen auf der Couch relaxen.

Liebe Grüße
Katerle

[Kirsten29]

Hallo Hmmm,

herzlich willkommen und schön, dass du hier bist .

Ich habe zwar keine Kinder. Aber ich bin die älteste von drei Kindern und habe eine depressive Mama (meine eigene Einschätzung). Sie hat sich nie Hilfe gesucht bzw. "genommen". Sie unterstellt an dieser Stelle allen Ärzten, Therapeuten etc. leider nur Schlechtes. Nun ja, sei es drum. Ich will damit sagen, dass ich es einfach erstmal toll und mutig von dir finde, dass du mit deinem Gefühl von "Mir ist das hier grad zu viel" nach außen gehst und hier schreibst. Du machst es nicht mit dir selbst aus, sondern wünschst dir Hilfe.

Stutzig wurde ich beim Lesen gerade, als ich das Wort "bestmöglich" las. Ich frag mal direkt und unverblümt: Hast du hohe Ansprüche an dich selbst?

Wie alt sind deine Kinder?

Liebe Grüße
Kirsten

[Chrissyhst91]

Hallo ertsmal ,

Ich bin auch eine Mami mit Depressionen . Meine Tochter ist 10 Jahre alt und sie hat natürlich gleich von anfang an mitbekommen das mit mir was nicht stimmt . Anfangs habe ich alles schön geredet . Aber irgendwann kam der Punkt wo ich mit ihr reden musste und ihr erklären musste warum ich zurzeit manchmal einfach so traurig bin , und nciht mehr alles mit ihr machen kann so wie früher . Ich habe es ihr kindgerecht erklärt und sie versteht es auch an sich ganz gut . Manchmal gibt es Momente da macht mich das alles traurig das ich nicht mehr so funktioniere wie sonst . Mein Mann hilft mir da sehr gut und übernimmt einiges was ich nicht mehr so schaffe . Er verbringt dann auch viel zeit mit meiner Tochter . Und wenn es mir besser geht dann genieße ich einfach die Zeit mit ihr . Und wegen Corona ist alles zur Zeit schwierig . Meinte Tochter geht ab Montag nun wieder in die Schule und ich hoffe das der Alttag dann endlich wieder ein wenig normal wird . Versuche dir nicht zu viel Druck zu machen . Wenn mal was nicht geht dann geht es nicht . Beste Grüße

[Peter1]

Hallo Hmmm
Hast du schon mal versucht, dich von Diakonie oder Caritas beraten zu lassen ? Auch das Jugendamt kann dich beraten. Du kannst auch eventuell bei der KK eine Haushaltshilfe beantragen.

Peter

[ElMedusa296]

Hallo Hmmm,

ich bin ebenfalls Mama und depressiv. Meine Jungs sind 5 und 3 Jahre alt. Die derzeitige Corona-Situation ist extrem schwierig. Ich kenne das was du beschreibst. Man fühlt sich als einzige miese Mama auf dem ganzen Planeten. Aber die Wahrheit wird sein, das es vielen anderen ebenso geht.
Meine Kinder sind normalerweise im Kindergarten. Die ersten Wochen zu Hause lief es noch ganz gut, wir waren viel spazieren, im Garten, haben Brett-Spiele gemacht usw. Mittlerweile ist die Luft raus. Ich hab einfach keine Energie mehr und keine Nerven mehr irgendwas derartiges zu unternehmen. Das Ende vom Lied, wir sind vielleicht im Garten, aber ich flüchte mich in ein Buch und die Kinder gehen aufeinander los. Heute, bei Regenwetter, sitzen sie auf dem Sofa mit dem Pad in der Hand. Und einerseits fühle ich mich als die schlechteste Mama der Welt, andererseits kann ich eben einfach nicht mehr. Also ich kenne das. Du bist nicht allein. Gerade hoffe ich einfach das meine Motivation etwas zurückkommt und ich wieder mehr Energie habe. Wie alt sind deine Kinder? Hast du die Möglichkeit Zeit für dich zu nehmen?

Ich habe noch einen Ehemann, der muss allerdings grade irre viel im Homeoffice arbeiten und hat wenig Zeit für uns. Und wenn er Zeit hat, geht er in den Garten zu seinen Chilipflänzchen oder auf den Berg mit seinem Gleitschirm. Ich versteh das, er braucht auch Möglichkeit den Kopf frei zu bekommen. Aber trotzdem ist es für mich umso anstrengender, da ich ja die Kinder bei Laune halten soll...

Kein Ahnung ob das jetzt hilfreich für dich war, aber mir tut es gut zu wissen, du bist nicht allein!!!

Alles Liebe und viel Kraft,
ElMedusa96

[junalein]

Liebe Hmmm

Auch ich bin eine Mama mit Depression als Folge oder in Kombination mit einer Angststörung.
Auch mir wird schnell alles zu viel mit den Kindern, auch wenn ich mir jeden Tag von Neuem wünsche, mich aus vollen Kräften mit ihnen beschäftigen zu können.

Meine Sinne sind geschärft. Oft ertrage ich den Lärm nicht, die Unordnung, das ständige unterbrochen werden und überall gleichzeitig sein müssen.

Und oft mache ich mir genau dies zum Vorwurf..

Ich brauche viele Pausen. Wenn ich mich mit den Kindern beschäftigt habe, sacke ich anschliessend in mir zusammen und ich brauche eine Pause.

Was ich dir raten kann und was mir am besten hilft: Steh dir selber bei, wenn es streng ist, und dich die Gefühlsausbrüche der Kinder überfordern. Erkenne an, dass die Gefühle der Kinder jetzt gerade auch für dich schwer auszuhalten sind, da du gerade nicht viele Reserven in dir hast.
Bleib in herausfordernden Momenten ganz bei dir, tröste dich und steh dir bei, als wärst du deine eigene liebevolle Mutter.

Ich wünsche dir viel Kraft.

Herzlichst
Junalein

[SunnyMerle]

Hallo Hmmm,

Auch auf dieser Seite des Bildschirmes sitzt eine depressive Mama.
Ich kann mich Peter's Tipp nur anschließen, solltest du nicht schon durch die Diakonie darauf kommen möchte ich dir noch ans Herz legen nach "Heilpädagogische Hilfe" und/oder "Psychosozialen Diensten" in deiner Nähe Ausschau zu halten.

@ ElMedusa296:
Bist du bei einem Neurologen? Du kannst mit seiner Hilfe eine Notfallversorgung beim Kindergarten beantragen. Ich bin zwar Berufstätig, aber eben nur drei Tage die Woche. Diese wurden mir auch von meinem Arbeitgeber bescheinigt, da ich für mich selbst schon merkte, das mir alles zu viel wird wenn ich meine Tochter den ganzen Tag um mich habe, bin ich zu meinem Neurologen gegangen um ihm die Situation zu schildern.

Er setzte für mich ein Schreiben auf, das ich zusammen mit dem Nachweisen von mir und meinem Mann in den Kindergarten gab. Ehrlich gesagt, bin ich mir fast sicher, das ich die Bewilligung auch bekommen hätte, dank diesem Schreiben... ohne einen Nachweis das ich Berufstätig bin. Nun, ich darf jetzt fünf Tage die Woche meine Tochter zur Notbetreuung bringen. Das heißt nichts anders, wenn mein Arbeitgeber mich nicht braucht... habe ich "frei".